Umwelterklärung Sappi-Werk Ehingen
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1.1 Zellstofffabrik<br />
Zur Zellstofferzeugung werden Fichten-<br />
und Buchenholz verwendet. Genutzt<br />
werden im Wesentlichen Durchforstungshölzer<br />
und Sägenebenprodukte,<br />
die überwiegend aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
PEFC- oder FSC-zertifizierten<br />
Wäldern der Region stammen.<br />
Das eingesetzte Holz wird im Bereich<br />
Holzplatz entrindet und gehackt. Zusätzlich<br />
wird zuge kauf tes Hackgut eingesetzt,<br />
das als Nebenprodukt in Sägewerken<br />
anfällt. Die anfallende Rinde<br />
wird in der Rindenverbrennungsanlage<br />
energetisch genutzt.<br />
In der Kocherei erfolgt der Aufschluss<br />
der Hackschnitzel durch Kochen nach<br />
dem sauren Magnesiumhydrogensulfit-<br />
Verfahren. Dabei wird das Lignin aus<br />
den Zellulosefasern des Holzes mit Hilfe<br />
der Kochsäure (Mg-hydrogensulfit) herausgelöst,<br />
um die verbleibenden Fasern<br />
für die Herstellung von Zellstoff<br />
verfügbar zu machen. Das Lignin verbindet<br />
sich dabei mit Bestandteilen der<br />
Kochsäure zu einer wässrigen Lösung<br />
von Ligninsulfonaten. Diese sogenannte<br />
Dünnlauge wird eingedampft und als<br />
Dicklauge anschließend energetisch<br />
genutzt (s. Kap. 1.3 Kraftwerk). Die<br />
Rohsäure für den Aufschluss wird in der<br />
Rauchgasentschwefelungsanlage der<br />
Dicklaugenverbrennung erzeugt. Aus<br />
einer Tonne Holz werden etwa 400 kg<br />
Zellstoff hergestellt (auf die trockene<br />
Masse bezogen).<br />
Im Bereich der Stoffwäsche wird der<br />
Zellstoff in einem hinsichtlich Wasser-<br />
und Energieverbrauch optimierten Gegenstromverfahren<br />
gewaschen und<br />
durch verschiedene Siebungen sortiert.<br />
Der Zellstoff wird in der zweistufigen,<br />
total chlorfreien Sequenz Natron lauge/<br />
Wasserstoffperoxid (EP) und Wasserstoffperoxid<br />
(P HC) gebleicht, in der<br />
Nachsortierung nachgereinigt und<br />
dann in Stapel türmen zwischengelagert.<br />
Zur Hauptabteilung Zellstofffabrik/PQM<br />
gehören ferner:<br />
• Zellstoffentwässerung<br />
• Prozessqualitätsmanagement<br />
• Geruchsgasentsorgung; Geruchsgase<br />
werden erfasst und in getrenn-<br />
Tätigkeiten<br />
6<br />
ten Strängen dem Feuer raum des<br />
Kessels 5 und der REA zugeführt.<br />
• Chemikalienabfüllung; Abfüllanlage<br />
und Behälter für die Chemikalien der<br />
Zellstofffabrik.<br />
• Wasserversorgung; die Frisch wasser-<br />
auf be rei tung erfolgt größtenteils aus<br />
Oberflächenwasser der Schmiech.<br />
Zusätzlich wird in geringem Um fang<br />
Brunnenwasser verwendet. Für sanitäre<br />
und häusliche Zwecke wird<br />
Stadtwasser ein gesetzt. Das Speisewasser<br />
für die Kessel des Kraftwerks<br />
wird in einer Vollentsalzungsanlage<br />
aufbereitet.<br />
• Kläranlage; nach mechanischer Vorbehandlung<br />
in Sedimentationsbecken<br />
werden sämtliche Pro duktions abwässer<br />
vor der Einleitung in die Donau in<br />
einer biologischen Abwasser reinigungs<br />
anlage behandelt. Die Anlage<br />
verfügt über eine anaerobe und eine<br />
aerobe Stufe, denen die Teilströme<br />
aus der Zellstoff- und der Papierfabrik<br />
entsprechend ihren Belastungen zugeführt<br />
werden. Das in der Anaerobstufe<br />
entstehende Biogas wird im<br />
Kraft werk thermisch verwertet. Der<br />
Überschuss schlamm wird entwässert<br />
und ebenfalls ver wer tet.<br />
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