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Liebe Zartbitter Inhaltsverzeichnis - Cora Verlag

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<strong>Liebe</strong> <strong>Zartbitter</strong><br />

4. KAPITEL<br />

© 2008 CORA <strong>Verlag</strong> GmbH & Co KG<br />

Ein peinlicheres Desaster hätte sich Panama in ihren schlimmsten Albträumen nicht<br />

ausmalen können. Im Nachhinein wunderte sie sich über sich selbst – dass sie nicht<br />

einfach in Schreikrämpfe ausgebrochen oder eine Heulattacke bekommen hatte. Aber sie<br />

war ja schließlich kein überspannter Teenie, sondern eine Geschäftsfrau, die in jeder Lage<br />

zumindest einen Rest an Souveränität bewahren musste. Demnach musste sie wohl stolz<br />

auf sich sein. Genau!<br />

Trotzdem verspürte sie immer noch ein gewisses Bedürfnis danach, ihre Existenz als ein<br />

Klumpen Antimaterie in einem fernen Universum fortzusetzen. Hätte der Typ im Aufzug<br />

nicht wenigstens hässlich oder unfreundlich sein können? Natürlich nicht. Wenn sie sich<br />

schon bis auf die Knochen blamieren musste, dann selbstverständlich vor einem Super-<br />

Adonis, der zu allem Überfluss auch noch sympathisch war!<br />

Auswandern wäre ebenfalls keine schlechte Idee. Gleich morgen früh – am besten ans<br />

entgegengesetzte Ende der Welt … Reiß dich zusammen. So schlimm war es auch wieder<br />

nicht. Sie würde ihm wahrscheinlich nie wieder begegnen. Was sollte also die Aufregung?<br />

Panamas Blick fiel auf die Manschette seines Hemdes, die ihr Handgelenk<br />

umschmeichelte. Das Hemd musste sie ihm zurückbringen. Mist. Sie würde es einfach<br />

einer Sekretärin in die Hand drücken und Schluss. Und Schluss? Mit den Fingerkuppen<br />

strich sie über den weichen Stoff und spürte, wie ein seltsam kribbelnder Schauer durch<br />

ihren Körper lief.<br />

Sie trat noch heftiger in die Pedale, doch selbst das konnte nicht verhindern, dass sie<br />

ununterbrochen an ein Paar grüne Augen denken musste. Augen, die sie auf eine<br />

beunruhigend intensive Art angesehen hatten. Bild dir bloß nichts ein. Schließlich war er<br />

ein Mann. Noch dazu einer, über den sie nicht das Geringste wusste. Außer dass er<br />

verdammt attraktiv aussah und sich besorgt um sie gekümmert hatte. So ein Quatsch. Er<br />

war einfach nur nett gewesen. In seiner Branche hatte er es tagtäglich mit Dutzenden von<br />

Menschen zu tun. Deswegen war er versiert darin, sich höflich zu benehmen, nichts<br />

weiter. Egal. Wenn sie schon nicht auswanderte, so würde sie jedenfalls alles dafür tun,<br />

ihm nie wieder unter die Augen treten zu müssen. Er hielt sie bestimmt für den letzten<br />

Trampel.<br />

Schweißgebadet erreichte sie die Chocolaterie. Das war eindeutig ein Notfall, ein Fall für<br />

Codewort "Jiu Ming". Panama zog ihr Handy aus der Tasche, tippte die sieben<br />

Buchstaben in das Mitteilungsfeld und drückte auf Senden.<br />

Keine zwei Minuten später riss Li Mei die Tür auf. Schon seit ihrer Schulzeit benutzten sie<br />

den chinesischen Hilferuf, wenn eine von ihnen in der Klemme saß. Es war überaus<br />

praktisch, da man ihn sogar im Beisein anderer aussprechen konnte, ohne dass diese<br />

ahnten, was er bedeutete. Die um Hilfe Angerufene brauchte sich dann nur eine<br />

haarsträubende Ausrede einfallen zu lassen, warum ihre Freundin sofort gehen musste.<br />

Der CORA-Fortsetzungsroman - jede Woche neu auf www.cora.de Seite 14/83

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