Liebe Zartbitter Inhaltsverzeichnis - Cora Verlag

Liebe Zartbitter
© 2008 CORA Verlag GmbH & Co KG
Ein Schauer überlief sie, und eine Stimme in ihrem Hinterkopf warnte, dass sie gerade auf
einen gefährlichen Punkt zusteuerten.
"Ich sollte vielleicht Schoko-Bodypainting in meine Produktpalette aufnehmen", sagte sie,
um den Bann zu brechen. "Ich könnte ein kleines Geschenk-Set gestalten. Mit
verschiedenen Geschmacksvarianten … und dazu Pinsel … und Tattoosticker, die man
auf die … Haut kleben und ausmalen kann."
Schon während sie noch sprach, wurde ihr klar, dass dieses Ablenkungsmanöver
gründlich misslungen war. Bei dem Gedanken an zartbitterer Schokolade auf seiner Haut
wurde ihr ganz heiß.
Sein Blick war irritierend intensiv. "Würde die Schokolade denn auf der Haut halten …
trotz der Körperwärme?"
"Kommt auf die Zusammensetzung an", antwortete sie, um einen betont sachlichen Ton
bemüht, und sah angelegentlich auf die Tischplatte. "Ich müsste wohl eine Testreihe
starten, um die geeignete Konsistenz zu ermitteln." Oh Gott, was rede ich bloß für einen
Müll, dachte sie und strich sich über die Stirn.
"Ich stelle mich gerne als Testobjekt zur Verfügung", sagte Tom heiser und rückte einen
Schritt näher. "Aber zuerst werde ich mich noch für das Glückspainting revanchieren."
Er nahm den Pinsel und griff nach ihrer Hand. Panama zuckte zusammen und versuchte
den Arm zurückzuziehen, doch Tom hielt ihn fest.
"Das Glückszeichen brauche ich erst zur Sendung", versuchte sie erneut abzulenken und
spürte, wie ihre Knie nachzugeben drohten.
Tom tunkte den Pinsel ein. "Das kann ich sowieso nicht zeichnen", erwiderte er und
beugte sich über ihren Arm. "Ich hatte an etwas anderes gedacht."
Die Berührung seiner Hand und der sanfte Pinselstrich jagten eine Gänsehaut über ihren
Nacken. Aus Angst, etwas Unsinniges würde ihr über die Lippen kommen, wenn sie den
Mund auch nur einen Millimeter öffnete, traute sie sich kaum zu atmen. Er hatte seine
Stirn konzentriert in Falten gelegt. Mühsam widerstand sie der Versuchung, die Linien mit
ihrer Fingerkuppe nachzuzeichnen. Der Hauch seines Atems streifte ihre Haut.
Er setzte den Pinsel ab und schaute auf. "Voilà", sagte er, löste seine Hand jedoch nicht
von ihrem Arm.
Panama betrachtete sein Werk. Es war ein verschnörkeltes Tattoo, das wie ein
chinesisches Schriftzeichen aussah.
"Auch ein Schriftzeichen?", fragte sie und hob den Kopf.
"Ja, aber nur Eingeweihte können es entziffern", antwortete er leise und beugte sich zu ihr.
"Was bedeutet es?" Sie hielt den Atem an.
Der CORA-Fortsetzungsroman - jede Woche neu auf www.cora.de Seite 44/83