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Liebe Zartbitter Inhaltsverzeichnis - Cora Verlag

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<strong>Liebe</strong> <strong>Zartbitter</strong><br />

© 2008 CORA <strong>Verlag</strong> GmbH & Co KG<br />

zu briefen. Als Redaktionsleiter war das normalerweise nicht seine Aufgabe. Aber das<br />

Schicksal stand offenbar auf seiner Seite und hatte ihm eine willkommene Ausrede<br />

serviert, den Job zu übernehmen, ohne in der Redaktion Verwunderung auszulösen.<br />

Er nahm den Beutel entgegen. "Die Ausstrahlung von Givret kann ich natürlich nicht<br />

bieten, aber ich werde mir Mühe geben, seinen Part zu mimen", sagte er und warf sich<br />

theatralisch in Positur.<br />

Panama lachte und füllte einen zweiten Spritzbeutel mit Creme. "Herr Givret, dann setzen<br />

Sie bitte kleine Tupfen nebeneinander auf das Backpapier."<br />

Tom freute sich, dass sie endlich auftaute. Sie war ihm äußerst reserviert begegnet, als<br />

nicht Bianca, sondern er zu der Probe in ihrem Laden erschienen war. Ob es daran lag,<br />

dass sie die Zusage zu der Fernsehnummer bereits bereute? Oder hatte sie keine Lust<br />

darauf gehabt, den Auftritt mit ihm durchzuspielen? Vielleicht fand sie ihn unsympathisch.<br />

Normalerweise verschwendete er keinen Gedanken daran, wie er auf andere wirkte.<br />

Allerdings hatte er sich tatsächlich dabei ertappt, wie er noch sorgfältig seine Haare<br />

gekämmt hatte, bevor er sich um sieben auf den Weg zur "Zarten Versuchung" gemacht<br />

hatte.<br />

"Im Kunstunterricht war ich eine Niete", sagte Tom und verharrte unschlüssig mit dem<br />

Spritzbeutel in der Hand über der mit Backpaper ausgelegten Platte. "Und meine Hände<br />

sind für filigrane Schnörkel fürchterlich ungeeignet."<br />

"Meisterwerke müssen es ja auch nicht werden. Es ist ganz einfach." Panama begann mit<br />

dem anderen Spritzbeutel Tupfen auf das Papier zu setzen.<br />

Tom beobachtete sie aufmerksam. Nur heftete sich sein Blick nicht auf ihre Hände,<br />

sondern wanderte hinauf zu ihrem Gesicht. Eine dunkle Locke war ihr in die Stirn gefallen,<br />

ihre Lippen waren leicht geöffnet …<br />

"So, jetzt du", riss sie ihn aus seiner träumerischen Versenkung.<br />

Er schluckte und fuhr sich durchs Haar. Dann umfasste er den Beutel mit beiden Händen,<br />

beugte sich über die Platte und drückte zu.<br />

Helle Creme schoss hinaus. Doch nicht unten durch die Tülle, wie geplant, sondern in<br />

einem breiten Schwall zwischen seinen Händen hindurch nach oben. Ein großer Klecks<br />

landete auf seinem Hemd und – wenn das klebrige Gefühl auf der Haut ihn nicht täuschte<br />

– musste sein Gesicht aussehen, als hätte er ein neues Beauty-Treatment für extrazarte<br />

Haut ausprobieren wollen.<br />

Den Spritzbeutel immer noch mit beiden Händen umklammert, verharrte er, blickte<br />

ungläubig auf das Malheur hinunter und lachte dann so schallend los, dass sein ganzer<br />

Körper bebte.<br />

Hüte dich vor Männern, deren Bauch beim Lachen nicht wackelt, war Li Meis chinesisches<br />

Der CORA-Fortsetzungsroman - jede Woche neu auf www.cora.de Seite 40/83

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