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Von Wünschen, Träumen und vom wahren Leben

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Texte <strong>und</strong> Bilder Auszeit 8/25<br />

Mein erster Schneespaziergang<br />

Ich habe gestern meinen ersten Schneespaziergang gemacht. Den ersten seit drei Jahren. Ich bin seit drei<br />

Jahren in der Psychiatrie <strong>und</strong> durfte die ersten zwei Jahre überhaupt nicht raus. Gestern <strong>und</strong> vorgestern hat<br />

es geschneit <strong>und</strong> da schlug die Pflegerin vor, einen Spaziergang zu machen. Ich war sofort Feuer <strong>und</strong><br />

Flamme. Gut eingepackt, warme Jacke, Winterschuhe, Schal <strong>und</strong> Handschuhe, ging es los. Eine eisige Luft<br />

kam uns entgegen als wir die Türe aufmachten. Und dann die ersten Schritte im Schnee – es war w<strong>und</strong>ervoll.<br />

Der Schnee knirschte so schön unter unseren Schuhen. Es lag schon so viel Schnee, dass er sogar an der<br />

Hose hängen blieb. Es war ein schöner Pulverschnee <strong>und</strong> er klebte gut, ideal zum Schneebälle machen.<br />

Die Pflegerin machte ein paar <strong>und</strong> warf sie wieder weg weil sie kalte Hände bekam. Wir liefen eine ganze<br />

St<strong>und</strong>e. Auf dem Rückweg mussten wir allerdings aufpassen weil es sehr rutschig war, fast wären wir<br />

ausgerutscht. Es war sehr schön, doch wir waren froh als wir wieder auf der warmen Station waren.<br />

Es war so toll – ich habe es genossen!!!<br />

Luisa<br />

So klein<br />

In der Welt bin ich klein, so klein.<br />

Ich fühle mich allein ohne dich.<br />

Willst du nicht mit mir sein?<br />

Willst du nicht meine Hand halten?<br />

In deinen Armen schmelzen Eis <strong>und</strong> Feuer.<br />

In deinen Augen wütet der Ozean!<br />

Doch du lässt mich alleine,<br />

weil ich bin nur so klein!<br />

Julia K.<br />

Todesengel<br />

Es lieben nur die <strong>Leben</strong>den,<br />

ich lebe nicht.<br />

Es zerrt an meinen Schultern mich,<br />

der Todesengel.<br />

Er flüstert mir die Märchen, die<br />

er lebte zu.<br />

Gleich nahm er sich meiner an,<br />

<strong>und</strong> schwang seine ewig leichten Flügel,<br />

über mein schweres Sein!<br />

Julia K.<br />

26<br />

Ich weine<br />

Ich weine, wieso werde ich so bestraft?<br />

Ich fühle mich in Ketten gelegt.<br />

Wild versuche ich um mich zu schlagen,<br />

doch ich kann nichts treffen.<br />

Ich bin in Ketten gelegt,<br />

doch ich fürchte mich nicht.<br />

Ich bin wild, ... ich rufe die Freiheit,<br />

ich schreie nach Liebe.<br />

Du, ich brauch dich!<br />

Julia K.<br />

David<br />

Auszeit, die Zeitung von Menschen in der Krise <strong>und</strong> ihren Fre<strong>und</strong>en

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