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Gärtner sind trotz Krise optimistisch

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2 Landwirtschaftliche MitteiLungen<br />

T o p - T h e m a 15. Februar 2009<br />

V or<br />

kritische ecke<br />

Dietmar Moser<br />

Leiter Finanzabteilung<br />

Landwirtschaftskammer Graz<br />

26 Jahren hat die Landwirtschaftskammer<br />

eine Partnerschaft<br />

mit einer im oststeirischen Feldbach<br />

und Fehring stationierten Bundesheereinheit<br />

begründet: Es ist dies das nach der<br />

Heeresreform-neu geschaffene Aufklärungs-<br />

und Artilleriebataillon 7.<br />

Gerade im Zuge der vor einem Jahr über<br />

die Steiermark hereingebrochenen Sturmkatastrophe<br />

Paula hat sich gezeigt, wie<br />

unverzichtbar nicht nur die verschiedenen<br />

Einrichtungen des Zivilschutzes <strong>sind</strong>, sondern<br />

eben auch die militärischen Einrichtungen.<br />

Bei derartigen Katastrophen bedarf<br />

es nicht nur hoch motivierter Einsatzkräfte,<br />

sondern auch entsprechender Gerätschaften<br />

– angefangen von Hubschraubern bis<br />

hin zur Ausrüstung von Pioniereinheiten<br />

– um derartige Ereignisse zu bewältigen.<br />

Obgleich solche Einsätze natürlich nicht<br />

von eingegangenen Partnerschaften abhängig<br />

<strong>sind</strong>, steht es einer Interessenvertretung<br />

wie der Landwirtschaftskammer gut an,<br />

ihre Verbundenheit mit dem Bundesheer zu<br />

dokumentieren und so auch den Dank und<br />

die Anerkennung für die Leistungen zum<br />

Ausdruck zu bringen.<br />

Eine auch in Friedenszeiten wichtige Funktion<br />

des Bundesheeres <strong>sind</strong> Auslandseinsätze.<br />

Österreichische Soldaten werden im<br />

Ausland geschätzt und respektiert. Nicht<br />

etwa deshalb, weil sie hochgerüstet wären,<br />

sondern vor allem, weil sie sich bei<br />

der dortigen Bevölkerung durch Hilfsbereitschaft<br />

und Umgänglichkeit Sympathien<br />

erwerben. Beispielsweise wurde bald nach<br />

dem Jugoslawienkrieg in der Nähe von Sarajevo<br />

eine stark in Mitleidenschaft gezogene<br />

Volksschule, die in der Monarchiezeit<br />

gebaut wurde, durch unsere Soldaten in<br />

Partnerschaft<br />

deren dienstfreien Zeit saniert.<br />

Das Bundesheer ist aufgrund seiner Funktionen<br />

staatsnotwendig.<br />

Katastrophen werden auch in Zukunft<br />

nicht ausbleiben. Weiters muss an ein Mindestausmaß<br />

einer Sicherheitsvorsorge für<br />

unser Land gedacht werden. So war vor<br />

zwei Jahrzehnten ein Krieg direkt vor der<br />

Haustüre nicht vorstellbar. Kaum zu glauben,<br />

dass die Bezirkskammer Radkersburg<br />

beim Krieg um Slowenien der Unterbringung<br />

von Soldaten diente und der Betrieb<br />

für einige Wochen verlegt werden musste.<br />

Letztlich haben die Bemühungen der österreichischen<br />

Spitzendiplomatie und einzelne<br />

Auslandseinsätze des Bundesheeres dazu<br />

beigetragen, dass Österreich seit Jahresbeginn<br />

einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten<br />

Nationen hat. Für ein kleines Land<br />

wie Österreich bedeutet dies eine große Anerkennung<br />

der Staatengemeinschaft.<br />

WussteN sie, DAss...<br />

u ... pro Zentimeter mehr Arbeitstiefe beim Pflügen<br />

zwischen 0,5 und einem Liter Diesel pro hektar mehr<br />

verbraucht wird?<br />

u ... beim Pflügen bei einem Verbrauch von 20 Liter<br />

nur etwa vier Liter effektiv in Zugenergie umgesetzt<br />

werden?<br />

u ... ein falscher Zugpunkt beim Pflügen den Treibstoffverbrauch<br />

um bis zu 20 prozent steigern kann?<br />

u ... der Leistungsbedarf deutlich steigt, wenn ein zu<br />

hoher Anhänger-reifendruck (tiefere spur!) am Acker<br />

verwendet wird?<br />

u ... eine tonne „toter Ballast“ – er ist bei leichter<br />

Zugarbeit unnötig – den Dieselverbrauch etwa um einen<br />

Liter pro stunde steigern kann?<br />

Wer Kraftstoff<br />

sparen will, kann<br />

ohne Investitionen<br />

sofort erfolgreich<br />

beginnen.<br />

Spritsparen: Drehzahl<br />

Anbau: Fast die Hälfte des Diesels kann durch eine<br />

Spritsparen muss nicht immer<br />

teuer sein. Entscheidend ist,<br />

bei alltäglichen Situationen<br />

nur bewusst an die Sache heranzugehen.<br />

Ausschlaggebend<br />

ist das Fahren mit reduzierter<br />

Motordrehzahl, die Einhaltung<br />

der Wartungsintervalle sowie<br />

das Anpassen des Traktors an<br />

die Geräte und Einsatzbedingungen.<br />

Drehzahlmesser<br />

Der spezifische Kraftstoffverbrauch<br />

sinkt bei steigender<br />

Motorenauslastung. Im Teillastbereich<br />

kann die Motorenauslastung<br />

durch Reduktion der<br />

Motordrehzahl erhöht werden,<br />

sodass der absolute Verbrauch<br />

bei gleicher Leistung sinkt. Als<br />

Faustregel gilt: Fahren bei rund<br />

70 Prozent der Nenndrehzahl<br />

und Nennleistung. Hier liegt<br />

bei den meisten Arbeitsvorgängen<br />

der verbrauchsoptimale<br />

Betriebs-punkt. Mit einer effizienten<br />

Fahrstrategie kann bei<br />

gleicher Fahrgeschwindigkeit<br />

bis zu 45 Prozent Diesel gespart<br />

werden. Unfachmännische Reparaturarbeiten<br />

an Geräten<br />

können zu einem Mehrverbrauch<br />

von 50 Prozent führen.<br />

Beispielsweise erschweren<br />

aufgeschweißte Scharspitzen<br />

auf einen Pflug das Abgleiten<br />

des Erdstroms auf der<br />

Schar, was zu einem<br />

Mehrverbrauch von<br />

bis zu zehn Litern<br />

pro Hektar führen<br />

kann.<br />

Es ist spritsparender,<br />

die Flächenleistung<br />

über die<br />

Arbeitsbreite,<br />

statt über<br />

die Fahrgeschwindigkeit<br />

zu<br />

steigern.<br />

Der Stoppelsturz<br />

mit einer<br />

vier Meter<br />

Scheibenegge hat<br />

einen um 40 Prozent<br />

höheren Kraft-<br />

Dosierung einhalten<br />

stoffverbrauch, als der Sturz mit<br />

einer 6,5 Meter Scheibenegge<br />

bei gleicher Fläche und Zeit.<br />

Auch Überlappungen sollen<br />

vermieden werden. Der Dieselverbrauch<br />

wird nicht nur vom<br />

Traktor, sondern auch von den<br />

gezogenen oder angetriebenen<br />

Geräten beeinflusst. Meist wird<br />

mit einer einheitlichen Geräteeinstellung<br />

gearbeitet. So wird<br />

beispielsweise die Pflugtiefe<br />

nicht immer verändert, obwohl<br />

aus pflanzenbaulicher Sicht<br />

nicht alle Kulturen 30 Zentimeter<br />

tief gepflügt<br />

werden müssen.<br />

Bei variabler<br />

Pflugtiefe in der<br />

Fruchtfolge können<br />

bis 15 Prozent<br />

eingespart<br />

werden. Zudem<br />

werden Einstellungsmöglichkeiten<br />

durch<br />

Spindeln oder<br />

Bolzen nur unzureichend<br />

genutzt,<br />

da der Arbeitsaufwand für den<br />

Fahrer zu groß ist und die Nutzung<br />

nicht sofort spürbar ist<br />

(z.B. Einstellung des Zugpunkts<br />

beim Pflügen). Für einen umfassenden<br />

Bodenschutz ist auf<br />

die Fahrbarkeit des Bodens und<br />

auf die Wahl des richtigen Reifendrucks<br />

zu achten. Spurrillen<br />

verweisen auf eine unsachgemäße<br />

Bodenbearbeitung.<br />

Diese erfordern bei den Nachfolgearbeiten<br />

einen erhöhten<br />

Zug- kraftbe-<br />

p flanzenschutzmittel<br />

sollten grundsätzlich<br />

nach einer Feldkontrolle<br />

und laut Warndienst<br />

eingesetzt werden. Wer die<br />

Unkrautsituation genau erfasst,<br />

kann sehr gezielt preiswerte<br />

Präparate auswählen und<br />

teurere Kombi-Packungen meiden.<br />

Dazu muss man Unkräuter<br />

und Wirkungsspektren der Präparate<br />

genau kennen. Wissen<br />

ist eben Kapital, mit dem man<br />

Geld sparen kann.<br />

Die Landwirtschaftskammer<br />

„<br />

Jedes PS mehr ist<br />

purer Luxus und<br />

mit höheren Kosten<br />

verbunden.<br />

Thomas Loibnegger,<br />

„<br />

Energieexperte<br />

darf und mindern die Fahrgeschwindigkeit,<br />

was gleichzeitig<br />

zu einem erhöhten Kraftstoffbedarf<br />

führt.<br />

Bodenbearbeitung<br />

Bei der Wahl des Reifendrucks<br />

am Acker gilt: Je niedriger der<br />

Luftdruck, desto größer die<br />

Bodenaufstandsfläche des Reifens<br />

und desto schonender die<br />

Bodenbearbeitung. Mit einem<br />

niedrigen Reifendruck beim<br />

Güllefass kann man bis zu 20<br />

Prozent Diesel sparen und dazu<br />

wertvolle Arbeitszeit.<br />

Nicht<br />

alle spritsparendenMaßnahmen<br />

<strong>sind</strong> ohne<br />

Investitionen<br />

möglich: Bereits<br />

beim Kauf hat<br />

man die Möglichkeit<br />

einen<br />

spritsparenden<br />

Traktor zu erwerben.<br />

Bei den<br />

künftig zu erwartenden<br />

steigenden Spritpreisen<br />

können höhere Anfangsinvestitionen<br />

durchaus rentabel sein.<br />

Spritsparinvestitionen<br />

Traktoren mit einem Verbrauch<br />

von unter 290g/kWh <strong>sind</strong> als<br />

sehr gut und mit 295 bis 320<br />

g/kWh als gut zu bewerten. Bei<br />

einer Neuanschaffung sollte<br />

abgewogen werden wo der<br />

Traktor hauptsächlich verwendet<br />

wird. Bei der schweren<br />

Bodenbearbeitung ist dem<br />

Lastschaltgetriebe der Vorrang<br />

zu geben. Das stufenlose Getriebe<br />

braucht fünf bis 20<br />

Prozent mehr. Beim<br />

Straßen-Transport<br />

schneidet das stufenlose<br />

Getriebe<br />

besser ab. Auch<br />

die Mechanisierung<br />

sollte<br />

den betriebsspezifischenErfordernissenangepasst<br />

sein.<br />

Die Bearbeitung<br />

von<br />

kleineren<br />

Flächen und<br />

ungünstigen<br />

Feldformen<br />

führt zu einem<br />

Mehrverbrauch<br />

von 25 Prozent.<br />

Thomas Loibnegger<br />

Beim Pflanzenschutz ist Wissen einfach Kapital<br />

Unkräuter und Wirkung der Mittel sollte zum Einmaleins im Pflanzenschutz gehören<br />

informiert darüber bei den<br />

Mais- und Getreidebautagungen<br />

genau. Wer sich zuwenig<br />

auskennt, wird bei falscher,<br />

billiger Wahl <strong>trotz</strong>dem teuer<br />

kaufen, da es zweifellos zu<br />

Nachbehandlungen oder Ertragsverlusten<br />

kommen wird.<br />

Fruchtfolge<br />

Die Überlegung Aufwandsmengen<br />

zu reduzieren, kann<br />

in wiederholtem Falle zu Resistenzaufbau<br />

führen und sollte<br />

bei Pilzerkrankungen nicht stra-<br />

tipps<br />

Nötige Traktorleistung<br />

abschätzen: Die Leistung<br />

des traktors soll<br />

auf den Bedarf der zu betreibenden<br />

Geräte abgestimmt<br />

sein.<br />

Traktoren mit wenig<br />

Verbrauch wählen:<br />

Beim kauf auf die herstellerangaben<br />

und auf die unabhängigen<br />

praxistests achten.<br />

Leichte Maschinen<br />

wählen: so wird eine<br />

den jeweiligen einsatzbedingungen<br />

angepasste Ballastierung<br />

ermöglicht.<br />

Traktor und Geräte<br />

warten: ein gereinigter<br />

Kühler und Luftfilter<br />

spart rund 15 prozent des kraftstoffes.<br />

Richtiger Reifendruck:<br />

Bei straßenfahrten soll<br />

er ausreichend hoch<br />

sein, auf dem Acker soll er abgesenkt<br />

werden.<br />

Traktor richtig ballastieren:<br />

Frontgewichte<br />

bei leichten Arbeiten<br />

abmontieren, bei schweren Zugarbeiten<br />

montieren.<br />

Motorisierung an Geräte<br />

anpassen: Die angepassteMotorleistung<br />

ist Voraussetzung für eine<br />

energieeffiziente Arbeitsweise.<br />

Arbeitsgänge zusammenlegen:<br />

so werden<br />

Leerfahrten und Wendezeiten<br />

vermieden. spritersparnis:<br />

Bis zu 30 prozent.<br />

Mit geeigneter Drehzahl<br />

fahren: Beim<br />

traktor eine entsprechende<br />

Drehzahl und eine<br />

sparzapfwelle verwenden.<br />

Mögliche Arbeitsbreite<br />

voll ausnützen:<br />

Große schwaden erhöhen<br />

Durchsatz bei Ladewagen,<br />

Ballenpresse und häcklser.<br />

Optimaler Bearbeitungszeitpunkt:<br />

Gut<br />

getrockneter Boden<br />

vermindert Zugkraftbedarf,<br />

schlupf u. Bodenverdichtungen.<br />

Bodenverdichtungen<br />

vermeiden: Nasse Böden<br />

nicht befahren.<br />

radlast minimieren.<br />

paziert werden. Bei Unkräutern<br />

<strong>sind</strong> niedrigere Dosierungen in<br />

einem frühen Entwicklungsstadium<br />

– beispielsweise bei den<br />

Sulfonylharnstoffen – durchaus<br />

möglich. Natürlich ist die<br />

Fruchtfolge ein wesentlicher<br />

Faktor zur Reduktion von<br />

Pflanzenschutzproblemen. Betriebliche<br />

Zwänge stehen aber<br />

oft dagegen. Diese zu lösen<br />

wird nicht einfach aber zukünftig<br />

beim Maiswurzelbohrer von<br />

großer Bedeutung sein.<br />

Peter Klug

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