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Heilbronner Initiative: Pressespiegel XXIX - Initiative pro GD

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Prof. Dr. Ralf Bochert • Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39 • 74081 Heilbronn<br />

<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong>: <strong>Pressespiegel</strong> <strong>XXIX</strong><br />

Sehr geehrten Damen und Herren,<br />

Seite 1 von 105<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

VWL / Destinationsmanagement<br />

Fakultät für Wirtschaft 2<br />

Heilbronn, 20. April 2011<br />

in der Anlage der <strong>Pressespiegel</strong> <strong>XXIX</strong> in Sachen „<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong>“ bezogen auf die letzte<br />

Woche. (Nur Ausschnitte.)<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39<br />

74081 Heilbronn<br />

Telefon 07131 504-656<br />

Telefax 07131 252-470<br />

bochert@hs-heilbronn.de


Augsburger Allgemeine, 12.4.11<br />

Kennzeichen<br />

Krumbach kämpft für KRU<br />

Für Politiker im Landkreissüden ist die Wiedereinführung des alten Nummernschilds ein<br />

bisschen Nostalgie. Im Landkreisnorden stößt dies auf Verwunderung Von Berthold Veh<br />

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KRU-Stimmung vor dem alten Rathaus in Krumbach bei der Befragung im<br />

vergangenen Herbst: Der frühere Fahrer des Bürgermeisters, Josef Raab (links),<br />

brachte ein Schild des Bürgermeister-Dienstwagens mit. Michael Rampp und Hans<br />

Müller (rechts) hatten das Kennzeichen eines Feuerwehrfahrzeugs dabei.<br />

Foto: Foto: Bauer<br />

Landkreis Krumbach möchte die Zeit ein wenig zurückdrehen. „Wir wollen unser altes<br />

Kennzeichen KRU wieder haben“, sagt Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer. Und ist<br />

damit bei Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil auf offene Ohren gestoßen. „Wenn sich<br />

Kommunen und Landkreise einig sind, stehe ich der Wiedereinführung positiv gegenüber“,<br />

teilte der FDP-Politiker jetzt den Rathauschefs von sieben bayerischen Städten mit. Die<br />

Rückkehr des alten KRU-Kennzeichens, das es vor den Zeiten der Gebietsreform im<br />

ehemaligen Landkreis Krumbach gab, rückt damit immer näher.<br />

Im nördlichen Landkreis Günzburg ruft der Kampf für das KRU-Nummernschild<br />

Verwunderung hervor. Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig fragt sich, ob es<br />

denn gegenwärtig nicht bedeutendere Themen gebe. Wenn fast 40 Jahre nach der<br />

Landkreisgebietsreform (1972) das alte KRU-Kennzeichen wieder eingeführt werden soll, sei<br />

das wohl „ein Beleg dafür, dass sich Menschen in Zeiten der Globalisierung nach kleineren<br />

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Einheiten sehnen, mit denen sie sich identifizieren können“. Auch der stellvertretenden<br />

Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Stephanie Denzler, ist bei dem Gedanken nicht ganz<br />

wohl, dass es demnächst im Kreis Günzburg neben GZ auch das KRU-Kennzeichen geben soll.<br />

„Ich weiß nicht, ob das im Sinne eines einheitlichen Landkreises sinnvoll ist“, sagt die<br />

Günzburgerin. Sie hat die Befürchtung, dass sich Krumbacher geistig ein bisschen zuviel in<br />

den Landkreissüden zurückziehen könnten. Denzler will das Ganze aber auch nicht zu hoch<br />

hängen: „Ich habe das Gefühl, dass das Herz vieler Krumbacher an diesem Kennzeichen<br />

hängt. Dann sollen sie es auch haben.“<br />

Landrats-Stellvertreter Dr. Josef Langenbach (FW), selbst ein Krumbacher, sagt, die<br />

Wiedereinführung des KRU-Kennzeichens sei auch in der Kammelstadt kein vorrangiges<br />

Thema. „Das befriedigt Nostalgiker.“ Er werde sich jedenfalls kein KRU-Nummernschild ans<br />

Auto schrauben. Krumbach habe sich einst in den Landkreis Günzburg „ergeben“ müssen.<br />

Und weil die Stadt in der Vergangenheit Behörden verloren habe, seien Kommunalpolitiker<br />

bei jeder Veränderung hellhörig. Jüngstes Beispiel war die Diskussion im Schulausschuss des<br />

Kreistags, als es um eine Umstrukturierung an den Berufsschulstandorten Günzburg und<br />

Krumbach ging. Dabei wurde auch über den Abriss der Turnhalle an der Krumbacher<br />

Berufsschule diskutiert – ein Plan, der Kreisräte aus dem Landkreissüden erboste. In der<br />

darauf folgenden Sitzung wurde diese Idee begraben; die Pläne zur Umstrukturierung des<br />

Berufsschulwesens werden nicht weiterverfolgt.<br />

Dr. Langenbach ist zufrieden, dass der Abriss vom Tisch ist. „Gelegentlich müssen wir daran<br />

erinnern, dass es Krumbach auch gibt“, sagt der FW-Politiker. Das bedeute aber nicht, dass<br />

sich der Landkreissüden in ein Eck verkrieche.<br />

Bürgermeister Fischer versichert, die Wiedereinführung des alten Kennzeichens habe nichts<br />

mit Abspaltung zu tun: „Es geht um lokale Identität. KRU lässt gleich an Krumbach denken.“<br />

Vor allem auch bei jüngeren Menschen sei das Kennzeichen beliebt. Als der <strong>Heilbronner</strong><br />

Professor Dr. Ralf Borchert im Herbst vor dem alten Rathaus in Krumbach für die<br />

Kennzeichenliberalisierung geworben habe, sei der Zuspruch überraschend groß gewesen.<br />

Fischer glaubt, dass etwa ein Drittel der Krumbacher das KRU-Kennzeichen wollen.<br />

Der Leiter der Zulassungsstelle am Günzburger Landratsamt, Ralf Wetzel, hält die<br />

Wiedereinführung für „völlig un<strong>pro</strong>blematisch“. Die Länder-Verkehrsminister hätten bereits<br />

signalisiert, dass sie grünes Licht geben werden. Der gegenwärtige Gesetzesentwurf sehe<br />

vor, dass im Landkreis Günzburg die Kennzeichen GZ und KRU an die Fahrzeuge geschraubt<br />

werden dürfen. „Auch der Offinger oder Günzburger kann dann mit KRU fahren“, sagt<br />

Wetzel. Ein Gedanke, den wiederum Oberbürgermeister Jauernig mit einem leichten<br />

Schaudern zur Kenntnis nimmt.<br />

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Schweriner Volkszeitung, 12.4.11<br />

Das BÜZ zurück aufs Auto?<br />

Ist das BÜZ bald wieder offizielles Kfz-Kennzeichen? Die <strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong> kämpft<br />

jedenfalls für eine Liberalisierung bei der Kennzeichnung von Autos. Sie stellen eine<br />

wichtiges Identifikationsmerkmal für Menschen einer Region dar. Archiv/Ralf Badenschier<br />

Die Verkehrsminister der Länder unterstützen eine <strong>Initiative</strong>, alte Kfz-Kennzeichen wieder<br />

einzuführen. "Darauf haben sie sich in der vergangenen Woche in Potsdam geeinigt", sagt<br />

Dr. Ralf Borchert von der Hochschule Heilbronn. Bald könnten also auch wieder mehr Autos<br />

mit dem BÜZ auf den Straßen anzutreffen sein. Wer es dann auch wirklich will. Das<br />

versuchen heute zwei Studenten der Hochschule Heilbronn herauszufinden. Ab 9 Uhr<br />

werden sie Passanten auf dem Bützower Marktplatz ansprechen.<br />

"Ein Autokennzeichen ist ein wichtiges Identifikationsmerkmal", sagt Ralf Borchert. Auch für<br />

die Vermarktung einer Stadt oder Region sei es wichtig. Deshalb begann die Hochschule<br />

bereits vor einem Jahr mit einer Studie zur Liberalisierung der Kfz-Kennzeichen. Für<br />

Mecklenburg-Vorpommern hat dies noch eine besondere Bedeutung. Mit der<br />

bevorstehenden Kreisgebietsreform und der Namensgebung für die neuen Kreise rückt die<br />

Frage der Autokennzeichen wieder in den Blickpunkt (SVZ berichtete). "Warum soll es in<br />

einem Landkreis nicht drei verschiedene Kennzeichen geben?", fragt Ralf Borchert.<br />

Studenten haben in der Vergangenheit auch schon Teterower befragt und hätten für die<br />

Rückkehr des TET viel Interesse erfahren.<br />

Zur Erinnerung: Nach der Kreisgebietsreform 1994 galt für die Neuzulassung von Fahrzeugen<br />

im neuen Landkreis Güstrow das GÜ und in Bad Doberan das DBR. Somit verschwand zum<br />

Beispiel das BÜZ nach und nach auf den Straßen im Bereich des einstigen Kreises zwischen<br />

Bützow und Schwaan. Eine Rückkehr des BÜZ findet z.B. SVZ-Leser Leser Hugo Bühler (74)<br />

aus Schwaan toll. Natürlich könne das nur eine freiwillige Geschichte sein. Es müsste für den<br />

Kreis ein Angebot geben und dann für einzelne Städte oder Regionen. "Der Autofahrer sollte<br />

das dann schon selbst entscheiden können", sagt Ralf Bochert.<br />

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KW-Radio, 12.4.11<br />

Um zu Ermitteln, wieviele Autofahrer im Kreis Wesel wirklich ihre alten Kennzeichen<br />

wieder haben wollen - hat das Moerser Citymanagement die Uni Heilbronn mit ins Boot<br />

geholt.<br />

Die <strong>Initiative</strong> Kennzeichenliberalisierung soll im Mai offiziell in der Grafenstadt erheben,<br />

wieviel Prozent dafür sind, so Michael Birr vom Moers Marketing. Auch die Dinsalkener<br />

wollen anscheinend aus nostalgiegründen ihre, in den 70ern abgeschafften, KfZ-Kennzeichen<br />

zurück. Nachdem auf der Verkehrsministerkonferenz das "Okay" gegeben wurde, muss in<br />

Deutschland noch das Bundesrat "Ja" sagen.<br />

Wir von Radio K.W. sind heute in Moers um mit Autofahrern, Moersern und dem<br />

Bürgermeister über die Rückkehr des MO-Nummernschilds zu sprechen.<br />

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WAZ, 12.4.11<br />

LÜD, LS oder MK: Rückkehr alter Kennzeichen möglich<br />

LÜDENSCHEID ▪ „Unsere Leute fangen erst an, wenn die Erlasse vorliegen.“ Deshalb ist eine<br />

Wiedereinführung alter Kennzeichen im Kreis für Kreispressesprecher Hendrik Klein bislang<br />

nicht mehr als ein Vorschlag der Verkehrsminister, die bei ihrem letzten Treffen<br />

grundsätzlich für die Wiedereinführung einst abgeschaffter Buchstabenfolgen gestimmt<br />

hatten.<br />

Oldtimerfahrer wie Klaus-Peter Stachowiak fahren gerne noch mit alten Kennzeichen –<br />

wegen der Originalität.<br />

Identitätsstiftender sei das, hatten Befürworter argumentiert. Wie lange es dauert, bis das in<br />

Straßenverkehrsämtern vor Ort ankommt, darüber wagt Klein keine Prognose. Klar sei aber:<br />

Eine Nostalgiewelle habe man noch nicht verzeichnet, auch keine Anfragen oder gar Anträge<br />

zu LÜD- oder LS-Kennzeichen. Nur ein Zitat aus dem Straßenverkehrsamt gibt’s: „Die<br />

Regelung steckt noch in der embryonalen Phase.“<br />

Ganz aus dem Straßenbild sind die alten Kennzeichen ohnehin nie verschwunden. 293 022<br />

Fahrzeuge waren im Kreis am 1. Januar 2011 zugelassen, darunter: AL (210), LS (443), IS<br />

(270) und LÜD (273) sowie einige wenige Fahrzeuge aus Balve mit AR (Balve gehörte vor der<br />

Kommunalen Neuordnung 1975 zum damaligen Kreis Arnsberg). An dem Opel Olympia<br />

Rekord des Lüdenscheiders Klaus-Peter Stachowiak sind alle Veränderungen spurlos<br />

vorübergegangen. Das Auto, Baujahr 1953, fährt seit jeher mit LÜD. „Das MK-Kennzeichen<br />

will ich nicht“, sagt der Oldtimer-Freund: „Das ist nicht original.“<br />

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Rheinische Post, 12.4.11<br />

ERK, OP und MO<br />

Neuer Vorstoß für alte Autokennzeichen<br />

zuletzt aktualisiert: 12.04.2011 - 12:09<br />

(RPO) In den 70er Jahren wurde die Autofahrerwelt um einiges kleiner. Im Zuge der<br />

Gebietsreform verschwanden Kennzeichen wie ERK, MO oder OP mit der Neugliederung<br />

von Städten und Gemeinden. Zur Freude manch eines Nostalgikers in unserer Region<br />

stehen die alten Kennzeichen vor einem Comeback.<br />

Sie fahren noch mit MO-Kennzeichen<br />

Einigen Moersern, Erkelenzern und Opladenern hat es nie gepasst, dass sich ihre Herkunft<br />

nicht mehr am Blechschild ablesen lässt. Im Zuge der Gebietsreform in den 70er Jahren<br />

gingen ihre Städte in Kreisen auf. Aus dem Autokennzeichen MO wurde WES (Kreis Wesel),<br />

aus dem Kennzeichen ERK wurde HS (Kreis Heinsberg), aus GEL für Geldern wurde KLE (Kreis<br />

Kleve) und aus OP für Opladen wurde LEV (für Leverkusen oder in Leichlingen GL). Einige<br />

Autofahrer haben das nie ganz verwunden und zum Teil verrückte Tricks angewendet, um<br />

die alten Kennzeichen über die Jahrzehnte zu retten.<br />

In Moers scheinen besonders viele an ihren alten MO-Kennzeichen zu hängen. Dort hat sich<br />

eigens eine Facebook-Gruppe gegründet, die sich unter MO KFZ-Kennzeichen: JA für die<br />

identitätsstiftenden Schilder ausspricht und mehr als 200 Unterstützer hat. In der größten<br />

Stadt des Kreises Wesel sollen sogar einige Angehörige von Verstorbenen deren Autos nicht<br />

umgemeldet haben, damit der Wagen weiter mit MO durch die Gegen fahren kann, auf dem<br />

Namen des Toten wohlgemerkt. Nun wird im Mai sogar ein Hochschulteam in einer<br />

Erhebung für Moers feststellen, wie viele Bürger dort für die MO-Kennzeichen sind. Und der<br />

Moerser Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann (SPD) will sich ebenfalls für die Sache<br />

stark machen.<br />

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Auch für das Nummernschild GEL könnte es ein Comeback geben. Foto: Dieter Strathen<br />

Aufwind bekommen die Anhänger alter Autokennzeichen seit einiger Zeit aus dem Osten der<br />

Republik, genauer gesagt aus Sachsen und Thüringen. Dort wünschen sich besonders viele<br />

Autofahrer ihren alten Nummernschilder zurück. In Thüringen sprachen sich zwei Drittel bei<br />

einer Abstimmung des Landesverkehrsministeriums im Internet dafür aus, die abgeschafften<br />

Kennzeichen zu reaktivieren. Das führte dazu, dass die Landesverkehrsminister vergangene<br />

Woche mehrheitlich dafür stimmten, die abgeschafften Buchstabenkombinationen wieder<br />

gelten zu lassen. Sogar Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer soll nicht abgeneigt sein.<br />

Der Vorschlag dürfte in der Region diejenigen freuen, die auch 30 Jahre später noch die alten<br />

Kennzeichen vermissen. In Leichlingen oder Opladen könnte wieder mit OP auf dem Schild<br />

gefahren werden, anstatt mit LEV oder GL. Auch in Erkelenz käme das gut an. Denn auch<br />

dort sprach sich die Mehrheit in einer Bürgerumfrage für eine Rückkehr zu ERK aus.<br />

Doch nicht in allen Regionen ist das Interesse gleich groß. Nicht wenige jüngere Autofahrer<br />

kennen die älteren Kennzeichen gar nicht mehr oder können sich nur noch vage an sie<br />

erinnern. So gab es in der Region um Krefeld und Kempen das Kennzeichen KK. Bevor Krefeld<br />

in den 70er Jahren zu KR wurde und Kempen im Kreis Viersen (VIE) aufging. Bemühungen, KK<br />

wieder einzuführen? Fehlanzeige.<br />

Städte und Gemeinden sind von dem Vorschlag ohnehin nicht begeistert, sie fürchten einen<br />

höheren Verwaltungsaufwand durch die nostalgischen Bestrebungen. Aus diesem Grund hat<br />

auch das NRW-Verkehrsministerium als eines der wenigen dagegen gestimmt, die<br />

abgeschafften Schilder wieder zuzulassen.<br />

Und selbst manche Bürger, die gerne an ihr altes Autokennzeichen zurückdenken, wollen es<br />

deshalb nicht unbedingt zurück haben. Zum Beispiel der Rheydter Bernd Gothe, der viele<br />

Jahre mit dem einprägsamen Kennzeichen RY-RY 33 durch die Gegend fuhr. „Trotz aller<br />

Nostalgie sollte man da anders denken“, sagt er. Einem Identitäts<strong>pro</strong>blem sei nicht durch ein<br />

Nummernschild beizukommen.<br />

Bis zur endgültigen Entscheidung vergeht ohnehin noch viel Zeit. Frühestens im Frühjahr<br />

2012 dürfte es ein OK geben. Bis dahin bietet sich ein Kom<strong>pro</strong>miss an. Den hat Karnevalist<br />

Gothe längst gefunden. Er ist seit vielen Jahren zufrieden mit einem MG-RY-Kennzeichen<br />

unterwegs.<br />

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Rheinische Post, 12.4.11<br />

Moers<br />

MO-Kennzeichen Thema im Bundestag<br />

Moers (RPO) Die Idee, das alte MO-Kennzeichen in Moers wieder einzuführen, bekommt<br />

immer mehr Unterstützer. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann<br />

findet den Gedanken gut. „Das ist eine gute Sache.<br />

Sie fahren noch mit MO-Kennzeichen<br />

Natürlich ist der Verwaltungsaufwand nicht ganz von der Hand zu weisen. Doch ist dieses<br />

Argument wegen extrem schnellen Möglichkeiten der Bürokommunikation eher eine zu<br />

vernachlässigen Größe“, teilt Ehrmann mit. „Der Wunsch nach den Altkennzeichen offenbart<br />

die Sehnsucht der Menschen nach überschaubaren Einheiten – dies in Zeiten, wo alle<br />

Daten/Informationen weltweit zeitgleich bereit stehen und uns zu erdrücken drohen. Ich<br />

werde auf jeden Fall die parlamentarischen <strong>Initiative</strong>n im Deutschen Bundestag<br />

unterstützen“, sagt Ehrmann.<br />

Der <strong>Heilbronner</strong> Professor Borchert will demnächst eine Ergebung zum Thema in Moers<br />

durchführen.<br />

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Ostbrandenburg- TV, 12.4.11<br />

Kennzeichen „EW“<br />

Eberswalde<br />

Die Stadtverwaltung Eberswalde soll prüfen, unter welchen Voraussetzungen die<br />

Wiedereinführung des KFZ-Kennzeichens „EW“ für die Anwohner möglich ist. So lautet ein<br />

aktueller Antrag der SPD-Stadtfraktion. Die Hochschule Heilbronn fand in einer<br />

bundesweiten Studie in 51 Kreisstädten heraus, dass die Mehrheit für die Rückkehr des alten<br />

Kennzeichens ist, heißt es als Begründung in dem Antrag. Die standardisierte Form der<br />

Unterscheidungskennzeichen in Landkreise lehnen laut Studie rund 27 Prozent der<br />

bundesweiten Kreisstadtbewohner ab. Im Falle von Eberswalde soll die Vergabe des<br />

Kennzeichens „EW“ das Zugehörigkeitsgefühl und auch eine positive Vermarktung fördern.<br />

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Döbelner Wochenkurier, 12.4.11<br />

Verkehrsminister machen Weg für alte Kfz-Kennzeichen frei<br />

Döbeln kann hoffen, künftig wieder DL als Kennzeichen nutzen zu dürfen. Auf der Sitzung<br />

der Verkehrsministerkonferenz wurde der Beschlussvorschlag der Freistaaten Sachsen und<br />

Thüringen angenommen, der eine Liberalisierung der Vorschriften zur Vergabe von Kfz-<br />

Kennzeichen vorsieht.<br />

Der Bund wird darin gebeten, die Länder bei der Wiedereinführung sowohl von<br />

auslaufenden, derzeit aber noch gültigen Kennzeichen als auch von bereits ausgelaufenen<br />

Kennzeichen durch Rechtsänderungen der Fahrzeugzulassungsverordnung zu unterstützen<br />

und dabei auch die Zuteilung mehrerer Kennzeichen in einem Zulassungsbezirk zu<br />

ermöglichen. Damit wäre es möglich, auf Wunsch entweder das bisherige oder auch das<br />

früher verwendete Kennzeichen zu erhalten.<br />

„<br />

Der Bund muss nun entsprechende Veränderungen der Fahrzeugzulassungsverordnung<br />

vornehmen. Danach wird sich Sachsens Verkehrsminister in Abstimmung mit den<br />

betroffenen Landkreisen und Kommunen für ein kostenneutrales Bürgerwahlmodell<br />

einsetzen. Ziel ist es, auch in Sachsen mehrere Kennzeichen in einem Zulassungsbezirk zu<br />

ermöglichen.<br />

Die erste Hürde ist damit genommen, eine schnelle und unbürokratische Lösung zur<br />

Wiedereinführung von Kfz-Kennzeichen zu schaffen. Ich freue mich, den Bürgern bald die<br />

Möglichkeit geben zu können, ihre Heimatverbundenheit auch über das Kfz-Kennzeichen<br />

auszudrücken", so Verkehrsminister Sven Morlok (FDP).<br />

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Main-Post, 13.4.11<br />

Zurück zu alten Autokennzeichen!?<br />

Umfrage: GEM, KAR, LOH und MAR wollen nicht zurück zu alten Kfz-Kennzeichen -<br />

Abwarten in ALZ und BCH - OBB und DI für Eigenständigkeit<br />

Wiedereinführung früherer Schilder Wer mit den Gebietsreformen der 70er-Jahre schweren<br />

Herzens sein altes Autokennzeichen aufgeben musste, kann wieder Hoffnung schöpfen: Die<br />

Verkehrsminister haben jetzt in Potsdam den Weg für die Wiedereinführung früherer<br />

Schilder freigemacht.<br />

Nun soll der Bund die rechtlichen Grundlagen dafür schaffen, was die Kreise umsetzen<br />

können. Der Deutsche Landkreistag hat sich <strong>pro</strong>mpt dagegen ausges<strong>pro</strong>chen: »Das führt<br />

zurück in die Kleinstaaterei.«<br />

Ein echter Omborscher: ein original OBB-Kennzeichen. Foto: Jürgen Schreiner<br />

Alzenau: Der ehemaligen Kreisstadt Alzenau kam 1972 das eigene Kennzeichen mit<br />

Gründung des neuen Kreises Aschaffenburg (AB) abhanden. Alzenau hatte im Februar mit elf<br />

weiteren bayerischen Kommunen die »Rothenburger Erklärung« unterschrieben. Darin wird<br />

gefordert, die Wiedereinführung alter Städte-Kürzel zu prüfen. Jetzt heißt es im Rathaus:<br />

Alzenau beobachte die Entwicklung »mit Interesse«, ein Handlungsbedarf bestehe aber<br />

nicht. Man habe Wichtigeres zu tun.<br />

Der »Kennzeichen-Professor« Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn, auf dessen<br />

Umfragen sich Befürworter der »Kennzeichen-Liberalisierung« stützen, ergänzt: In Alzenau<br />

habe eine Umfrage kein repräsentatives Ergebnis gebracht - weil es damals zu stark regnete.<br />

Kreis Buchen: Der Kreis Buchen wurde 1973 in den Neckar-Odenwald-Kreis eingegliedert.<br />

Seither schraubt man in der Stadt Buchen MOS ans Auto, das steht für die Kreisstadt<br />

Mosbach. Buchens Bürgermeister Roland Burger hat zwar die »Gmünder Erklärung«<br />

unterschrieben, die sich für eine Rückkehr zu alten Kürzeln ausspricht. Doch der<br />

Gemeinderat will das Anliegen »nicht aktiv« unterstützen.<br />

Dieburg: Dieburg verlor seinen Kreisstadt-Status und das eigene Schild 1977 durch die<br />

Fusion mit dem Kreis Darmstadt (DA). Bürgermeister Werner Thomas: »Ich selbst sehe das<br />

emotionslos. Mein Auto fährt auch mit DA-Zeichen.« Dennoch halte er sich an den<br />

Magistratsbeschluss von vergangener Woche, wonach man eine Wiedereinführung von »DI«<br />

begrüßt. »Das ist für viele Bürger halt eine wichtige Sache.«<br />

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Gemünden: Die frühere Kreisstadt Gemünden gehört wie Karlstadt, Lohr und<br />

Marktheidenfeld seit 1972 zum Kreis Main-Spessart. Anfangs fuhren die Gemündener wie<br />

andere Neukreisbürger mit dem vielerorts ungeliebten Kürzel KAR Auto, benannt nach der<br />

Kreisstadt Karlstadt. Das wurde durch MSP abgelöst. »Damit sind wir auch zufrieden«, sagt<br />

Gemündens Bürgermeister Georg Ondrasch. »Auch wenn zum Beispiel die Frankfurter<br />

denken, das stehe für Mespelbrunn.«<br />

Karlstadt: Bloß keine alten Wunden aufreißen, heißt es auch in der Main-Spessart-Kreisstadt<br />

Karlstadt. Man versuche seit 30 Jahren, den Kreis MSP auch als touristische Marke zu<br />

etablieren, da wäre eine Rückkehr zu KAR »kontra<strong>pro</strong>duktiv«, so die Pressesprecherin.<br />

Lohr: Lohrs geschäftsleitender Beamter Dieter Daus stößt ins gleiche Horn: Die Stadt habe<br />

keine Bestrebungen, zum LOH zurückzukehren und die Zugehörigkeit zu Main-Spessart zu<br />

verleugnen.<br />

Marktheidenfeld: Auch die Marktheidenfelder Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder ist fürs<br />

MSP-Kennzeichen und gegen das alte MAR: »Dieses Kirchturmdenken wollen wir ja gerade<br />

abschaffen.« Die Einführung von MAR wäre ein Schritt zurück.<br />

Obernburg: Die Kreisstadt Obernburg verlor ihren Status 1972, seither fahren auch im<br />

nördlichen Kreis Miltenberg die Autos mit MIL über die Straßen. Bürgermeister Walter<br />

Berninger hat erst Ende März ans Landratsamt geschrieben: Wenn jedem die Wahl des<br />

Kürzels freigestellt wäre, begrüße man grundsätzlich eine Wiedereinführung von OBB-<br />

Kennzeichen. Jens Raab<br />

Frankenpost, 13.4.11<br />

Wollen Sie Ihr altes Kennzeichen zurück?<br />

Robert Fichtner aus Selb: "Ich halte die Wiedereinführung der alten Kennzeichen für eine<br />

gute Idee. So kann jeder, der es möchte, seine Stadt repräsentieren. Optisch finde ich<br />

allerdings WUN schöner. Man sollte aber selbst entscheiden können, ob man wieder zur<br />

alten Nummer zurückkehren will."<br />

Christa Koch aus Marktredwitz: "WUN ist die Gegenwart und MAK ist reine Nostalgie. Ich<br />

fahre zwar meistens mit dem Rad und weniger mit dem Auto, ich bin aber der Meinung, man<br />

sollte in der Gegenwart leben. Was nutzt es, der Vergangenheit nachzutrauern? Mit dem<br />

Wunsiedler Kennzeichen zeigt man Gemeinschaftssinn."<br />

Gustav Hoffmann aus Selb: "Ich fände es schon schön, wenn die alten Kennzeichen<br />

wiederkämen. Unsere tolle Porzellanstadt Selb würde so nicht so schnell in Vergessenheit<br />

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geraten und der Name der Stadt Selb würde wieder in die Welt getragen werden. Man kann<br />

sich so mehr mit seiner Stadt identifizieren."<br />

Umfrage: Florian Miedl<br />

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Frankenpost, 13.4.11<br />

WUN bleibt Trumpf<br />

Ein Beschluss der Verkehrsminister ermöglicht die Rückkehr zu den alten KfZ-<br />

Kennzeichen. Aber im Landkreis setzt die Politik auf das momentane Kürzel für<br />

Wunsiedel.<br />

27380WP29<br />

Manfred Markert ist einer der wenigen Selber, die noch<br />

mit dem alten SEL-Kennzeichen unterwegs sind. Der Mercedes Benz 220 S, im<br />

Volksmund auch "Heckflosse" genannt, war einst das Auto seines Vaters Friedrich,<br />

der den Benz zu Zeiten der Ölkrise schon verkaufen wollte, ihn aber auf das Flehen<br />

und Betteln seines Sohnes hin doch behielt. Foto: Florian Miedl<br />

Manfred Markert ist einer der wenigen Selber, die noch mit dem alten SEL-Kennzeichen<br />

unterwegs sind. Der Mercedes Benz 220 S, im Volksmund auch "Heckflosse" genannt, war<br />

einst das Auto seines Vaters Friedrich, der den Benz zu Zeiten der Ölkrise schon verkaufen<br />

wollte, ihn aber auf das Flehen und Betteln seines Sohnes hin doch behielt. Foto: Florian<br />

Miedl<br />

Wunsiedel - Wenn Manfred Markert einen Autoausflug unternimmt, dann zieht er alle Blicke<br />

auf sich. Und das hat zwei Gründe: Zum einen liegt es an dem Mercedes Benz 220 S, im<br />

Volksmund auch "Heckflosse" genannt, mit dem er unterwegs ist. Der andere Grund ist das<br />

Nummernschild an dem Prachtwagen: An dem 51 Jahre alten Auto prangt das alte SEL-<br />

Schildchen, das Kfz-Kennzeichen des alten Landkreises Selb. Markert gehört zu 33 Kfz-<br />

Besitzern, die noch ein SEL-Kennzeichen haben; außerdem gibt es im Landkreis 15 Autos mit<br />

dem alten MAK-Kennzeichen. Dabei handelt es sich um Autos, die noch vor der<br />

Gebietsreform zugelassen worden sind; nach der Gründung des jetzigen Landkreises<br />

Wunsiedel im Jahr 1972 werden für Autos in allen Städten und Gemeinden im Landkreis nur<br />

noch die WUN-Kennzeichen ausgegeben.<br />

Für Nostalgiker gibt es jetzt die Hoffnung, dass die MAK- und SEL-Schilder wieder in<br />

Konkurrenz zu WUN treten. Die Verkehrsministerkonferenz hat für die Wahlfreiheit<br />

gestimmt, allerdings gibt es noch nicht die gesetzlichen Grundlagen vom Bund.<br />

Und die braucht es auch nicht, wenn es nach den Politikern im Landkreis Wunsiedel geht.<br />

"Wir sehen gar keinen Sinn in der Rückkehr zu den alten Kennzeichen", sagt Landrat Dr. Karl<br />

Döhler. Er verweist auf die integrierende Wirkung des gemeinsamen Kennzeichens WUN:<br />

"Der Landkreis ist gerade dabei, zusammenzuwachsen. Wir wollen das nicht separieren."<br />

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Bei einer Wiedereinführung der alten Kennzeichen befürchtet Döhler einen erhöhten<br />

Verwaltungsaufwand, denn im Landkreis müsste es ja dann sogar fünf Kennzeichen geben.<br />

Neben WUN, MAK und SEL wären das auch REH (Rehau) für Schönwald und Hohenberg und<br />

TIR (Tirschenreuth) für die Marktredwitzer Ortsteile Manzenberg, Reutlas und Pfaffenreuth.<br />

Auch Selbs Oberbürgermeister Wolfgang Kreil spricht sich auf Anfrage der Frankenpost klipp<br />

und klar gegen die Wiedereinführung des SEL-Kennzeichens aus - vor allem der<br />

Landkreisidentität wegen. Kreil erinnert an die Zeiten der Gebietsreform: "Anfangs gab es<br />

großen Widerstand dagegen, dass Selb in den Landkreis Wunsiedel kam; inzwischen haben<br />

wir uns daran gewöhnt und langsam auch so etwas wie ein Kreisbewusstsein geschaffen. Das<br />

ist politisch nicht ohne Wert." Gleichwohl räumt der Oberbürgermeister ein, "dass jeder von<br />

uns auch eine nostalgische Ader hat" und der Blick in den Rückspiegel sehr beliebt sei. "Da<br />

sieht man wenigstens nur Dinge die man schon kennt , das schont die Nerven." Aber einen<br />

Sinn sehe er in der Rückkehr zu den SEL-Kennzeichen nicht.<br />

Und damit liegt er ganz nahe bei den Marktredwitzer Politikern. Die Stadtratsfraktionen<br />

hätten darüber ges<strong>pro</strong>chen und sie sähen keinen Grund für ein MAK-Kennzeichen, berichtet<br />

Hauptamtsleiter Lothar Friedmann. Es sei zwar schon so, dass ein eigenes Kennzeichen den<br />

Bekanntheitsgrad einer Stadt steigere, aber "man war nicht der Meinung, dass dies ein<br />

Ansatz für den Tourismus sein könnte". Er befürchtet einen höheren Verwaltungsaufwand.<br />

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OVL, 13.4.11<br />

OWL/KREIS LIPPE<br />

Länder wollen alte Auto-Kennzeichen zurück<br />

Kreis Lippe: Technische Umstellung wäre kein Problem<br />

VON MATTHIAS BUNGEROTH UND SEDA HAGEMANN<br />

Diese Nummernschilder gab es früher | FOTO: NW<br />

OWL/Kreis Lippe. Dieser Vorstoß der Verkehrsminister der Länder könnte für rege<br />

Diskussionen sorgen: Sie sprechen sich für eine mögliche Rückkehr der alten Kfz-<br />

Kennzeichen aus. In Ostwestfalen-Lippe gibt es erste Stimmen, die dies befürworten. Sieben<br />

Kommunen sind betroffen darunter auch der Kreis Lippe.<br />

Die Länder Sachsen und Thüringen hatten eine entsprechende <strong>Initiative</strong> zur Rückkehr zu den<br />

alten Kennzeichen gestartet. "Denn mit Kfz-Kennzeichen verbinden die Menschen regionale<br />

Identität", so Thüringens Verkehrsminister Christian Carius. Einige dieser Kennzeichen seien<br />

jedoch im Zuge der Kreisreformen abgeschafft worden. Das Thema brenne vielen Bürgern<br />

auf den Nägeln.<br />

Kaum sei die Nachricht in den Medien verbreitet worden, habe es auch gleich Anfragen im<br />

lippischen Straßenverkehrsamt gegeben, berichtet dessen Leiter Wolfgang Herold. Er<br />

persönlich befürwortet das einheitliche LIP-Kennzeichen. "Es zeigt eine regionale<br />

Verbundenheit. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt." Dennoch wisse er, dass es<br />

besonders in Detmold und Lemgo ein gesteigertes Interesse an den alten Nummernschildern<br />

gebe. "Aber noch liegen uns keine konkreten Informationen vor. Das alles sind ja lediglich<br />

Überlegungen", resümiert Herold.<br />

Alte Schilder<br />

In OWL hatten folgende Kommunen früher eigene Kfz-Kennzeichen (in Klammern die Zahl<br />

der heute mit solchen Kennzeichen zugelassenen Kraftfahrzeuge sowie das aktuelle<br />

Kennzeichen):<br />

Büren: BÜR (726, heute PB)<br />

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Detmold: DT (8.054, LIP)<br />

Halle: HW (248, GT)<br />

Lemgo: LE (485, LIP)<br />

Lübbecke: LK (1.074, MI)<br />

Warburg: WAR (467, HX)<br />

Wiedenbrück: WD (281, GT)<br />

Der ADAC OWL sieht eine mögliche Rückkehr zu diesen Kennzeichen "völlig offen", so<br />

Sprecher Ralf Collatz. "Es spricht aus unserer Sicht nichts dagegen." (bth)<br />

"Ich hätte nichts dagegen", sagt der Lübbecker Bürgermeister Eckhard Witte (CDU) auf die<br />

Frage, ob er sich eine Rückkehr zum Auto-Kennzeichen mit den Anfangsbuchstaben LK<br />

vorstellen könnte. "Das richtet denn Blick dann mal auf unsere schöne Stadt Lübbecke."<br />

Es gibt auch Gegenstimmen in der Region<br />

"Natürlich habe ich Verständnis, wenn im Altkreis Lübbecke Interesse besteht. Für die<br />

Kreisidentität wäre es allerdings schade, wenn wir zwei unterschiedliche Kennzeichen<br />

hätten, denn wir sind ein gemeinsamer Mühlenkreis", sagt hingegen der Landrat des Kreises<br />

Minden-Lübbecke, Ralf Niermann (SPD).<br />

In den meisten OWL-Kommunen verschwanden die alten Kfz-Kennzeichen im Zuge der<br />

Kommunalreform 1973. Warburgs Bürgermeister Michael Stickeln (CDU) nennt das Thema<br />

"eine interessante Angelegenheit". Zwar hätte die Stadt Warburg dies nicht selbst<br />

angestoßen, doch wenn es die rechtlichen Voraussetzungen dafür gäbe, "dann würde ich<br />

auch wieder ein Kennzeichen WAR wollen", so Stickeln. Stickeln fügt allerdings auch hinzu:<br />

"Eine Altkreis-Diskussion kann kein Mensch gebrauchen."<br />

Der Höxteraner Landrat Friedhelm Spieker (CDU) bezeichnet den Vorstoß der Länder als<br />

"rechtlich unverbindlich". Es gebe keinen Anlass, tätig zu werden. "Für unsere Bemühungen<br />

um das Zusammenwachsen von rund 150.000 Einwohnern im Kulturland Kreis Höxter wäre<br />

eine Einführung der alten Kennzeichen jedoch nicht förderlich."<br />

"Zwei Kennzeichen für einen Kreis – oder gar drei – das geht in die falsche Richtung", sagt<br />

der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU). Er kritisiert den "enormen<br />

Verwaltungsaufwand" der mit einer Rückkehr zu alten Autokennzeichen verbunden sei.<br />

"Nostalgische Heimattümelei müssen wir aber nicht fördern."<br />

Paderborns Landrat Manfred Müller (CDU) sagt: "Ich plädiere für eine Bündelung der Kräfte.<br />

Das bedingt, dass der Name einheitlich bleibt." Der Deutsche Landkreistag kritisiert den<br />

Vorstoß als "nostalgische Kleinstaaterei" und moniert, ein solcher Schritt bedeute<br />

bürokratischen Aufwand.<br />

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Schweriner Volkszeitung, 13.4.11<br />

Das BÜZ zurück aufs Auto?<br />

Ist das BÜZ bald wieder offizielles Kfz-Kennzeichen? Die <strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong> kämpft<br />

jedenfalls für eine Liberalisierung bei der Kennzeichnung von Autos. Sie stellen eine<br />

wichtiges Identifikationsmerkmal für Menschen einer Region dar. Archiv/Ralf Badenschier<br />

Die Verkehrsminister der Länder unterstützen eine <strong>Initiative</strong>, alte Kfz-Kennzeichen wieder<br />

einzuführen. "Darauf haben sie sich in der vergangenen Woche in Potsdam geeinigt", sagt<br />

Dr. Ralf Borchert von der Hochschule Heilbronn. Bald könnten also auch wieder mehr Autos<br />

mit dem BÜZ auf den Straßen anzutreffen sein. Wer es dann auch wirklich will. Das<br />

versuchen heute zwei Studenten der Hochschule Heilbronn herauszufinden. Ab 9 Uhr<br />

werden sie Passanten auf dem Bützower Marktplatz ansprechen.<br />

"Ein Autokennzeichen ist ein wichtiges Identifikationsmerkmal", sagt Ralf Borchert. Auch für<br />

die Vermarktung einer Stadt oder Region sei es wichtig. Deshalb begann die Hochschule<br />

bereits vor einem Jahr mit einer Studie zur Liberalisierung der Kfz-Kennzeichen. Für<br />

Mecklenburg-Vorpommern hat dies noch eine besondere Bedeutung. Mit der<br />

bevorstehenden Kreisgebietsreform und der Namensgebung für die neuen Kreise rückt die<br />

Frage der Autokennzeichen wieder in den Blickpunkt (SVZ berichtete). "Warum soll es in<br />

einem Landkreis nicht drei verschiedene Kennzeichen geben?", fragt Ralf Borchert.<br />

Studenten haben in der Vergangenheit auch schon Teterower befragt und hätten für die<br />

Rückkehr des TET viel Interesse erfahren.<br />

Zur Erinnerung: Nach der Kreisgebietsreform 1994 galt für die Neuzulassung von Fahrzeugen<br />

im neuen Landkreis Güstrow das GÜ und in Bad Doberan das DBR. Somit verschwand zum<br />

Beispiel das BÜZ nach und nach auf den Straßen im Bereich des einstigen Kreises zwischen<br />

Bützow und Schwaan. Eine Rückkehr des BÜZ findet z.B. SVZ-Leser Leser Hugo Bühler (74)<br />

aus Schwaan toll. Natürlich könne das nur eine freiwillige Geschichte sein. Es müsste für den<br />

Kreis ein Angebot geben und dann für einzelne Städte oder Regionen. "Der Autofahrer sollte<br />

das dann schon selbst entscheiden können", sagt Ralf Borchert.<br />

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Augsburger Allgemeine, 13.4.11<br />

Wertingen<br />

Alte Kennzeichen: Mehr Aufmerksamkeit mit dem „WER“ auf dem<br />

Schild?<br />

Der Wiedereinführung alter Kfz-Kennzeichen scheint nicht mehr viel im Wege zu stehen.<br />

Von Günther Herdin<br />

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Dieses WER-Kennzeichen auf einem Anhänger von Matthias Buhl stammt noch aus<br />

jener Zeit, als es den Landkreis Wertingen gab (bis 1972). Buhl ist ein Befürworter der<br />

Wiedereinführung von Nummernschildern mit WER-Prägung.<br />

Foto: Foto: Herdin<br />

Der Wiedereinführung alter Kfz-Städtekennzeichen scheint nicht mehr viel im Wege zu<br />

stehen. Wenn alle bürokratischen Hürden wie geplant genommen werden (siehe eigenen<br />

Infokasten), dann könnte es ab dem 1. Januar 2012 heißen: „Freie Fahrt für „WER“. Nicht nur<br />

für Fahrzeugbesitzer aus der Stadt Wertingen, sondern für sämtliche Halter von Fahrzeugen,<br />

die ihren Wohnsitz in einer Kommune im ehemaligen Landkreis Wertingen (bis 1972) haben.<br />

Wie viele Menschen beispielsweise in Gemeinden wie Meitingen, Biberbach, Ehingen oder<br />

Altenmünster im Falle einer endgültigen neuen Gesetzesgebung von „A“ auf „WER“<br />

umrüsten würden, kann Werner Reschke, der Leiter der Zulassungsstelle im Augsburger<br />

Landratsamt nicht einschätzen. Er glaubt allerdings, dass sich das alles sehr in Grenzen<br />

halten wird. Heretsrieds Altbürgermeister Helmut Schuster, an dessen erstem Auto, einem<br />

Opel Kadett, das Kennzeichen WER-954, angebracht war, wird das Rad der Zeit persönlich<br />

auf keinen Fall zurückdrehen. „Ich bleibe bei A wie Augsburg“, betont der 63-Jährige. Ein<br />

WER-Kennzeichen hätte zwar einen gewissen Charme, aber das würde bei einer Fahrt von<br />

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vielen Verkehrsteilnehmern außerhalb von Schwaben nur sehr schwer zugeordnet werden<br />

können. Das Augsburger Nummernschild hingegen kenne fast jeder in Deutschland.<br />

In Sorge um die gelungene Gebietsreform<br />

Politiker wie der Landrat im Landkreis Donau-Ries, Stefan Rößle, sind in Sorge, dass die<br />

mühsam gelungene Gebietsreform Schaden erleidet. Das sieht der Fraktionsvorsitzende der<br />

CSU im Dillinger Kreistag, Dr. Johann Popp, nicht so: „Alles nicht so dramatisch.“ Für ihn<br />

wäre die Wiedereinführung der WER-Kennzeichen keine Glaubensfrage in Bezug auf die<br />

Zusammengehörigkeit im Landkreis Dillingen. „Wer Freude an einem Wertinger Kennzeichen<br />

hat, der soll es ruhig machen“, meint Popp. Er jedoch bleibe beim Nummernschild mit DLG.<br />

DLG runter, WER drauf – das wäre für den Wertinger Stadtrat und Unternehmer Matthias<br />

Buhl (Willi Meyer GmbH, Fliesen & Öfen) die Konsequenz, falls alle Hürden genommen sind.<br />

Der 33-Jährige würde es sehr begrüßen, wenn die Sache schnell vom Tisch wäre. Sämtliche<br />

Firmenfahrzeuge sowie seine privaten Autos würde er mit einem WER-Kennzeichen<br />

ausstatten. Er ist der Meinung, dass dies mehr Aufmerksamkeit auf Wertingen wecken<br />

würde und ein weiteres Zeichen der Heimatverbundenheit wäre. So wie er denken offenbar<br />

mehrere junge Menschen in der Region. „Meine Freunde und Bekannte sind alle sehr<br />

angetan von der Idee“, betont Buhl, der sich bei den Handballern des TSV Wertingen und im<br />

privaten Umfeld umgehört hat. Zuletzt war das Thema WER-Kennzeichen sogar<br />

Gesprächsstoff beim Kindergeburtstag seiner Tochter am vergangenen Montag.<br />

Eine Alternative zu „DLG“<br />

Nicht gleich zur Zulassungsstelle würde Xaver Keller aus Neuweiler springen, falls man<br />

künftig wieder mit einem „WER“ auf dem Nummernschild fahren dürfte. Bei einer<br />

Neuzulassung würde er schon darüber nachdenken, ob das nicht eine vernünftige<br />

Alternative zu „DLG“ wäre.<br />

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NRZ, 13.4.11<br />

MO-Aktionstag : „MO ist einfach schöner“<br />

Am Dienstag, 12.04.2011, in Moers. Gemeinsame Pro Mo Autokennzeichen-Aktion der NRZ /<br />

WAZ mit Radio KW in der Innenstadt. Hier: Norbert Ballhaus mit eigenem alten MO-<br />

Kennzeichen. Foto: Volker Herold / WAZ FotoPool<br />

Moers. Die Wiedereinführung des MO-Kennzeichens fand gestern nur Zustimmung. Die<br />

Redaktion fing sie gemeinsam mit radio KW ein.<br />

Inhaberin des gleichnamigen Cafés an der Steinstraße, hätte das MO lieber heute als morgen<br />

zurück: „Ich denke an den alten Käfer meiner Eltern, und mein erstes Auto hatte auch MO-<br />

Kennzeichen: ein Volvo P 1800, selbst zusammengespart. Da kommen Erinnerungen hoch.“<br />

meint: „Wenn es jetzt morgen hieße MO statt WES – ich würde sofort MO nehmen.“ kann<br />

nicht mit Erinnerungen dienen, sagt aber: „Ich find’ MO schöner.“ hingegen kann sich noch<br />

an ihr erstes Auto erinnern: natürlich ein Käfer, Kennzeichen MO-CK 67. Sie erklärt<br />

kategorisch: „Moers ist Moers, Moers ist einmalig, Moers braucht das MO-Kennzeichen.“<br />

Seit 45 Jahren<br />

unterwegs mit MO<br />

Selbst „Zugereiste“ können sich dem Charme des MO nicht entziehen. will MO und nichts<br />

anderes: „Wir sind seit 1970 in Moers. Es ist toll hier – wir haben uns in Moers verliebt.<br />

Deshalb möchten wir gerne MO.“<br />

hat sogar ein ganz besonderes MO-Schild mitgebracht: „Ich bin sofort in den Keller und hab’<br />

es gesucht. Es ist das MO-EA 139, das war der alte Ford Konsul Kombi meiner Eltern. Als ich<br />

geheiratet habe, hieß ich dann Ellen Albrecht. EA – was für ein Zufall. Als meine Eltern das<br />

Auto abmeldeten, hab’ ich das Schild behalten. Die Grafschaft Moers, das ist der Inbegriff<br />

des Niederrheins. Ich bin total glücklich, dass das Moerser Kennzeichen wiederkommt.“<br />

Auch , seines Zeichens Moerser Urgestein, freut sich auf die Rückkehr des MO. Er erinnert<br />

sich an die Tage in den 50-ern, als die ersten MO-Kennzeichen vergeben wurden. „Die Frau<br />

des stellvertretenden Leiters des Straßenverkehrsamtes war Sekretärin bei mir. Ich hatte<br />

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damals für die Firma drei Autos angemeldet: MO-T 1, MO-T 2 und MO-T 100. Hinterher<br />

stellte sich heraus, dass das Schild MO-T 1 danach noch weitere drei Mal vergeben wurde.“<br />

ist einer der wenigen, die noch mit einem waschechten MO-Kennzeichen herumfahren: „Ich<br />

fahre seit 45 Jahren meinen Benz 200 D.“ Es ist das Modell mit der Heckflosse, blau-weiß<br />

lackiert, und wurde am 5. Dezember 1966 zugelassen. Seitdem trägt der Benz das<br />

Kennzeichen MO-MT 97.<br />

meldet schon heute ihr Wunschkennzeichen an: „Ich will es wiederhaben: MO-FF 8831.“ Es<br />

ist die Erinnerung an ihren verstorbenen Ehemann Friedrich Fortriede, geboren am 8. August<br />

1931. liest seit 1946 die NRZ: „Ich finde es gut, dass sie das mit MO so angeleiert haben.“<br />

meldet schon mal seine Ansprüche am Kennzeichen MO-JJ 26 an: „Das war mein erstes Auto,<br />

ein Opel Rekord mit 45 PS. Ich werde gern die Umschreibegebühren bezahlen.“ hat als<br />

Politesse beruflich ein Auge auf die Kennzeichen: „Ich sehe öfter einen alten cremefarbenen<br />

Käfer mit MO-Kennzeichen.“ Aber ob nun MO oder WES – bei den Knöllchen gilt: gleiches<br />

Recht für alle.<br />

MO ist schön,<br />

MO soll kommen<br />

aus Neukirchen-Vluyn hat auch etwas ganz Besonderes: „Ich habe einen Anhänger mit MO-<br />

Kennzeichen, der seit 1965 fast täglich im Einsatz ist. Diese „Westfalia“-Sonderanfertigung<br />

wurde 1965 seinerzeit für den VW-Käfer meines Vaters hergestellt, als er sich als Polsterer<br />

und Dekorateur selbstständig machte. Mit original 15“-Käferreifen und einem Innenmaß von<br />

2,25 Meter transportiere ich nach wie vor Polstermöbel und andere sperrige Sachen mit<br />

diesem Anhänger. Der TÜV hat sein Dasein auch gerade mal wieder um zwei Jahre<br />

verlängert. MO ist schön – MO soll (kann) kommen!“<br />

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Augsburger Allgemeine, 12.4.11<br />

Alte Autokennzeichen<br />

Freie Wahl bei Kfz-Kennzeichen<br />

Das Interesse an alten Nummernschildern ist groß. Doch es könnte noch dauern, bis<br />

Autofahrer die Wahl zwischen Neuem und Altem haben.<br />

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Friedberg könnte badl wieder sein altes Kennzeichen bekommen: Dann stünde<br />

auf den Nummernschildern wieder FDB - wie an dieser BMW Isetta.<br />

Foto: Sulzberger<br />

Die Verkehrsministerkonferenz hat dem Vorschlag zur Wahlfreiheit bei Kfz-Kennzeichen<br />

zugestimmt. Damit wäre es möglich, dass Autofahrer auf Wunsch entweder das bisherige<br />

oder auch das vor der Gebietsreform 1972 geltenden Kennzeichen erhalten. Die Umsetzung<br />

würde dann bei den Landkreisen liegen. Einer entsprechenden Änderung der Kfz-<br />

Zulassungsverordnung müsste aber zuvor noch der Bundesrat zustimmen. Erst wenn dies<br />

entschieden ist, könnten die möglicherweise betroffenen Kennzeichen wieder eingeführt<br />

werden.<br />

Autofahrer müssen sich dennoch wohl noch viele Monate gedulden, bis sie bei der Zulassung<br />

ihrer Autos frei zwischen den Kennzeichen der alten und der aktuellen Landkreise wählen<br />

dürfen. Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Brandenburgs Ressortchef Jörg<br />

Vogelsänger (SPD), verwies am Dienstag in Potsdam auf langwierige Prüfungen des Bundes,<br />

die bis in den Herbst dauern werden. Dann erst könnten Bundestag und Bundesrat<br />

entscheiden, ob sie die Kfz-Zulassungsverordnung entsprechend ändern wollen.<br />

„Wenn sich Kommunen und Landkreise einig sind, stehe ich der Wiedereinführung positiv<br />

gegenüber“, teilte der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) jetzt auch den<br />

Rathauschefs von sieben bayerischen Städten mit.<br />

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So fuhren zum Beispiel im schwäbischen Krumbach bis 1972 Fahrzeuge mit dem<br />

Kennzeichen KRU, mussten sie nach der Gebietsreform das Kennzeichen GZ für Günzburg<br />

annehmen. Auch die Nördlinger mussten ihr NÖ abgeben, und fahren seitdem mit dem<br />

Kennzeichen DON für das Donau-Ries. Und auch das Städtchen Friedberg verfügte mit FDB<br />

über ein eigenes Nummernschild, bevor es dem Landkreis Aichach-Friedberg (AIC)<br />

zugeordnet wurde.<br />

Auf Vorschlag von Sachsen und Thüringen hatten sich die Länderminister in der vergangenen<br />

Woche dafür ausges<strong>pro</strong>chen, dass Autofahrer künftig auch wieder Nummernschilder mit<br />

längst abgeschafften Ortskennungen benutzen dürfen. Auch Bundesverkehrsminister Peter<br />

Ramsauer (CSU) hat nach eigenen Angaben nichts dagegen.<br />

Im Zuge von Kreisgebietsreformen hatten sich viele Bürger an neue Nummernschilder<br />

gewöhnen müssen. Im ostbrandenburgischen Eisenhüttenstadt etwa verschwand seit 1993<br />

das Kennzeichen «EH» aus dem Stadtbild, weil seitdem nur noch das kreisweite Kennzeichen<br />

«LOS» vergeben wird.<br />

Nach der Ankündigung der Verkehrsminister bekamen viele Zulassungsstellen in den<br />

vergangenen Tagen schon Anrufe erfreuter Autofahrer, die wieder ein altes Kennzeichen<br />

haben wollten, wie Vogelsänger sagte. Diese Euphorie bremste er. Persönlich regte er an, die<br />

Landkreise über die Zahl der von ihnen vergebenen Kennzeichen selbst entscheiden zu<br />

lassen. (AZ/dapd)<br />

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Märkische Allgemeine, 13.4.11<br />

NACHGEFRAGT: „Technisch ist das kein Problem“<br />

Doris Bochow über mehrere Kfz-Kennzeichen<br />

Die Landesverkehrs- minister wollen, dass man in den durch Gebietsreformen neu<br />

gebildeten Landkreisen wieder die alten Kfz-Kennzeichen nutzen darf. Mit Doris Bochow,<br />

Leiterin des Straßenverkehrsamtes des Landkreises Teltow-Fläming, sprach Hartmut F. Reck.<br />

MAZ: Wann können wir wieder mit ZS-, LUK- und JB-Kennzeichen herumfahren?<br />

Doris Bochow: Das kann noch dauern. Dazu wäre erst einmal eine Gesetzesänderung nötig.<br />

Der Bund hat zwar eine Prüfung zugesagt, aber ob es tatsächlich dazu kommen wird, kann<br />

ich nicht beantworten.<br />

Aber gesetzt den Fall, dass es zu einer entsprechenden Gesetzesänderung kommt, würde das<br />

für Ihr Amt nicht viel mehr Arbeit bedeuten?<br />

Bochow: Wenn dann nicht gleich alle auf einmal die Zulassungsstellen stürmen, ist es<br />

technisch durchaus machbar. Aufgrund der Computertechnik geht das sowieso reibungslos.<br />

Wir sind ja jetzt schon die zuständige Stelle für jeden Kfz-Halter, der aus einem anderen<br />

brandenburgischen Landkreis in unseren Kreis umzieht und sein altes Kennzeichen behalten<br />

will. Insofern ist für uns die Verwaltung unterschiedlicher Kreiskennzeichen kein Problem.<br />

Würden Sie denn mit einem großen Ansturm rechnen?<br />

Bochow: Wir wissen besonders aus den Bereichen der Altkreise Jüterbog und Zossen, weil<br />

die Kürzel mit nur zwei Buchstaben hatten, dass es viele Lokalpatrioten gibt, die gerne die<br />

alte Kennung JB beziehungsweise ZS hinter der Kreisbezeichnung TF haben wollen, um noch<br />

ein Stückchen engere Heimatverbundenheit auf ihrem Kfz-Kennzeichen zu bekunden.<br />

Das wäre dann ja auch gewissermaßen eine neue Einnahmequelle für den Landkreis, oder?<br />

Bochow: Durchaus. Das würde dann sicherlich als Wunschkennzeichen behandelt. Und das<br />

kostet etwas mehr als zehn Euro. Hinzu kommen dann noch die Kosten für die<br />

Umschreibung und natürlich auch für die neuen Nummernschilder, die ja auch noch geprägt<br />

werden müssen. Aber das muss jeder für sich entscheiden, ob er sich das leisten will. Von<br />

daher denke ich, dass der Ansturm nicht ganz so groß sein wird, wie man vielleicht vermuten<br />

könnte.<br />

Aber wer zum Beispiel ein neues Auto zulassen will, der könnte dann frei wählen zwischen JB,<br />

LUK oder ZS?<br />

Bochow: Und TF! Das würde ja nicht abgeschafft. Aber darüber entscheidet der<br />

Gesetzgeber.<br />

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Stuttgarter Zeitung, 13.4.11<br />

LEO, BK und NT Neue Lust auf alte Kfz-Kennzeichen?<br />

Stuttgart - So manch ein Zeitgenosse ist der Meinung, dass früher so einiges besser gewesen<br />

ist. Die Mode, die Musik sowieso und jetzt sollen die Kfz-Kennzeichen vor der<br />

Kreisgebietsreform auch bei Neuzulassungen - falls gewünscht - wieder möglich gemacht<br />

werden. Zumindest, wenn es nach dem Willen der Länderverkehrsminister von Thüringen<br />

und Sachsen geht, deren Vorschlag letzte Woche bei der Verkehrsministerkonferenz in<br />

Potsdam mehrheitlich auf Wohlwollen gestoßen ist.<br />

Selbst Verkehrsminister Peter Ramsauer zeigte Verständnis für den Vorschlag, die alten<br />

Kennzeichen wieder einzuführen. Freilich dürfe dadurch kein weiterer Verwaltungsaufwand<br />

entstehen, so Ramsauer. Man wolle zudem erst einmal die Wünsche aller Landkreise<br />

sammeln und bewerten. Soll die Verordnung tatsächlich geändert werden, muss der<br />

Bundesrat zustimmen.<br />

Doch was bringen die "neuen" Alt-Kennzeichen, die in Baden-Württemberg 1972<br />

vereinheitlicht worden sind, eigentlich? Die Befürworter führen ins Feld, dass das<br />

Autokennzeichen für viele Menschen identitätsstiftend sei, außerdem würden einige Städte<br />

gerne mit ihrem alten Kennzeichen werben. Da aber die Altkennzeichen der Mehrheit der<br />

Verkehrsteilnehmer unbekannt sein dürften, führen sie fernab der eigenen Heimat wohl<br />

eher zu Verwirrung.<br />

Damit Sie zumindest die alten Nummernschilder, um die es im Südwesten geht, schon<br />

einmal gesehen haben, haben wir zum Bildbearbeitungs<strong>pro</strong>gramm gegriffen und die Alt-<br />

Kennzeichen in einer Bilderstrecke wieder zum Leben erweckt. Ob LEO oder BB, BK oder WN,<br />

NT oder ES - Entscheiden Sie selbst, was Ihrem heiligen Blechle besser steht!<br />

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Münchener Merkur, 7.4.11<br />

Kennzeichen WOR vor Rückkehr: Für den Landrat „Schmarrn“<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen - Die Autofahrer im Landkreis haben künftig mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit die Wahl: Entweder prangt auf ihrem Nummernschild TÖL - oder das<br />

Blech schmückt die Buchstabenkombination WOR.<br />

Die Verkehrsminister der Länder haben sich am Mittwoch in Potsdam einstimmig für die<br />

Wiedereinführung der alten Kfz-Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen. Das letzte Wort hat der<br />

Bundesrat. Für Landrat Josef Niedermaier allerdings wäre die Reform, so wie sie jetzt geplant<br />

ist, ein „absoluter Schmarrn“.<br />

Für eine Renaissance der WOR-Schilder hat sich wie berichtet der Wolfratshauser Stadtrat<br />

ausges<strong>pro</strong>chen. Der Bürgermeister der Loisachstadt, Helmut Forster, verspricht sich von den<br />

drei Großbuchstaben einen zusätzlichen Marketingeffekt für die Flößerstadt. Niedermaier<br />

hält dagegen: „Wenn schon eine Reform, dann eine gescheite.“ Er habe nichts gegen<br />

Wolfratshausen, aber: „Warum sollte Geretsriedern und Germeringern versagt bleiben, sich<br />

per Autokennzeichen zu ihrer Heimatstadt zu bekennen?“ Für den Landrat wäre die Lösung,<br />

„Kfz-Register und Einwohnermelderegister zusammenzulegen“ und jedem Bayern, jedem<br />

Deutschen ein individuelles Autoschild zu pressen, das er bis ans Lebensende behalten darf -<br />

also eines ganz ohne Ortsbezug. Niedermaier hofft, dass im Bundesrat „ein paar Vernünftige<br />

sitzen“, die keine Opportunitätsentscheidung treffen würden, sondern „zu Ende denken“, so<br />

der Landrat.<br />

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WAZ, 13.4.11<br />

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Rheinische Post, 13.4.11<br />

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Der Westen, 13.4.11<br />

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NRZ, 13.4.11<br />

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Westfalenpost, 9.4.11<br />

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WLZ, 8.4.11<br />

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HNA, 12.4.11<br />

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Rheinische Post, 12.4.11<br />

ERK, OP und MO<br />

Neuer Vorstoß für alte Autokennzeichen<br />

zuletzt aktualisiert: 12.04.2011 - 12:09<br />

(RPO) In den 70er Jahren wurde die Autofahrerwelt um einiges kleiner. Im Zuge der<br />

Gebietsreform verschwanden Kennzeichen wie ERK, MO oder OP mit der Neugliederung<br />

von Städten und Gemeinden. Zur Freude manch eines Nostalgikers in unserer Region<br />

stehen die alten Kennzeichen vor einem Comeback.<br />

Fotos<br />

Sie fahren noch mit MO-Kennzeichen<br />

Einigen Moersern, Erkelenzern und Opladenern hat es nie gepasst, dass sich ihre Herkunft<br />

nicht mehr am Blechschild ablesen lässt. Im Zuge der Gebietsreform in den 70er Jahren<br />

gingen ihre Städte in Kreisen auf. Aus dem Autokennzeichen MO wurde WES (Kreis Wesel),<br />

aus dem Kennzeichen ERK wurde HS (Kreis Heinsberg), aus GEL für Geldern wurde KLE (Kreis<br />

Kleve) und aus OP für Opladen wurde LEV (für Leverkusen oder in Leichlingen GL). Einige<br />

Autofahrer haben das nie ganz verwunden und zum Teil verrückte Tricks angewendet, um<br />

die alten Kennzeichen über die Jahrzehnte zu retten.<br />

In Moers scheinen besonders viele an ihren alten MO-Kennzeichen zu hängen. Dort hat sich<br />

eigens eine Facebook-Gruppe gegründet, die sich unter MO KFZ-Kennzeichen: JA für die<br />

identitätsstiftenden Schilder ausspricht und mehr als 200 Unterstützer hat. In der größten<br />

Stadt des Kreises Wesel sollen sogar einige Angehörige von Verstorbenen deren Autos nicht<br />

umgemeldet haben, damit der Wagen weiter mit MO durch die Gegen fahren kann, auf dem<br />

Namen des Toten wohlgemerkt. Nun wird im Mai sogar ein Hochschulteam in einer<br />

Erhebung für Moers feststellen, wie viele Bürger dort für die MO-Kennzeichen sind. Und der<br />

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Moerser Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann (SPD) will sich ebenfalls für die Sache<br />

stark machen.<br />

Auch für das Nummernschild GEL könnte es ein Comeback geben. Foto: Dieter Strathen<br />

Aufwind bekommen die Anhänger alter Autokennzeichen seit einiger Zeit aus dem Osten der<br />

Republik, genauer gesagt aus Sachsen und Thüringen. Dort wünschen sich besonders viele<br />

Autofahrer ihren alten Nummernschilder zurück. In Thüringen sprachen sich zwei Drittel bei<br />

einer Abstimmung des Landesverkehrsministeriums im Internet dafür aus, die abgeschafften<br />

Kennzeichen zu reaktivieren. Das führte dazu, dass die Landesverkehrsminister vergangene<br />

Woche mehrheitlich dafür stimmten, die abgeschafften Buchstabenkombinationen wieder<br />

gelten zu lassen. Sogar Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer soll nicht abgeneigt sein.<br />

Der Vorschlag dürfte in der Region diejenigen freuen, die auch 30 Jahre später noch die alten<br />

Kennzeichen vermissen. In Leichlingen oder Opladen könnte wieder mit OP auf dem Schild<br />

gefahren werden, anstatt mit LEV oder GL. Auch in Erkelenz käme das gut an. Denn auch<br />

dort sprach sich die Mehrheit in einer Bürgerumfrage für eine Rückkehr zu ERK aus.<br />

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Mittelbayerische Zeitung, 14.4.11<br />

Alte Kfz-Kennzeichen stärken die Identität<br />

Neunburgs neuer Bürgermeister Martin Birner wünscht sich das alte „NEN“ an seinem<br />

neuen Dienstwagen.<br />

Ginge es nach dem neuen Neunburger Bürgermeister Martin Birner, würden künftig<br />

wieder mehr Fahrzeuge mit dem alten NEN-Kennzeichen auf den Straßen zu sehen sein.<br />

Foto: ghp<br />

NEUNBURG. Die Verkehrsministerkonferenz hat am Mittwoch vergangener Woche in<br />

Potsdam den Weg für die Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder freigemacht. Sie stimmte<br />

einem Vorschlag der Länder Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu, die<br />

Kennzeichenregelung zu liberalisieren.<br />

Damit entsprachen sie auch dem Vorstoß der Bürgermeister von zwölf bayerischen Städten,<br />

welche die alten Kraftfahrzeug-Kennzeichen ihrer Gemeinden wieder zurück haben wollten<br />

(die MZ berichtete). Zugrunde liegt der <strong>Initiative</strong> eine Untersuchung der Hochschule<br />

Heilbronn in 81 deutschen Städten, wonach 68 Prozent der Befragten für die<br />

Wiedereinführung der Kennzeichen votierte.<br />

Doch selbst wenn der Bund die nötigen rechtlichen Voraussetzungen geschaffen hat – einer<br />

Änderung der Kfz-Zulassungsordnung muss der Bundesrat zustimmen – ist die Einführung<br />

der alten Kennzeichen noch nicht sicher. Denn die Umsetzung wird bei den Landkreisen<br />

liegen. Und die sind von der Idee alles andere als begeistert. Der Deutsche Landkreistag<br />

lehnt die Wiedereinführung alter Kennzeichen als „nostalgische Kleinstaaterei“ ab. Eine<br />

Rückkehr in die Zeit vor den Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr<br />

Verwaltungsaufwand und Bürokratie, kritisierte Präsident Hans Jörg Duppré.<br />

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Auch beim Landratsamt Schwandorf ist man nicht gerade begeistert über die mögliche<br />

Neuerung. Pressesprecher Franz Pfeffer gibt zu, dass man eigentlich erwartet hatte, die<br />

<strong>Initiative</strong> würde scheitern. Eine neue Regelung bedeute in jedem Fall einen erhöhten<br />

Arbeits- und Kostenaufwand für die Zulassungsbehörde. Noch seien viele Details offen: Gelte<br />

etwa das Wohnortprinzip für die Zuteilung der Kennzeichen etc. „Was wir in jedem Fall<br />

brauchen ist eine klare Regelung“, fordert der Pressesprecher.<br />

Laut Pfeffer sind übrigens noch rund 2200 Altkennzeichen im Landkreis Schwandorf,<br />

darunter 657 Fahrzeuge/Anhänger mit NEN-Kennzeichen, angemeldet.<br />

Als Anhänger des alten NEN-Kennzeichens outete sich der neue Neunburger Bürgermeister<br />

Martin Birner auf Nachfrage der Mittelbayerischen Zeitung. „Ich freue mich über die positive<br />

Entscheidung der Verkehrsminister,“ sagte Birner. Es stärke die Heimatverbundenheit zur<br />

Pfalzgrafenstadt, ist Birner überzeugt. Allerdings müsste sich der bürokratische Aufwand in<br />

Grenzen halten und es müssten klare Regelungen erlassen werden, schränkte das<br />

Stadtoberhaupt ein. Im Juni laufe übrigens der Leasingvertrag über den Dienstwagen des<br />

Bürgermeisters aus, informierte er. Birner würde sich freuen, als erster ein neues altes NEN-<br />

Kennzeichen an seinem Auto anbringen zu dürfen<br />

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NOZ, 14.4.11<br />

Derzeit noch kein Thema<br />

Zurück zum Kennzeichen „MEL“?<br />

Melle. 108 Fahrzeugbesitzer haben es noch, einige weitere wünschen es sich zurück: das<br />

gute alte MEL-Autokennzeichen. Zwar haben die Verkehrsminister „Grünes Licht“ geben,<br />

aber eine gesetzliche Grundlage besteht noch nicht. Deshalb war „MEL“ bei der Stadt<br />

bislang noch kein Thema.<br />

Ein MEL-Kennzeichen in heutiger Prägung, aber ohne TÜV-Siegel. Ehe diese Zulassungen<br />

wieder möglich sind, muss erst die Bundesregierung die Kfz-Zulassungsverordnung ändern.<br />

Foto: Martin Dove<br />

Derzeit beginnen in Melle noch 108 offizielle Kennzeichen mit „MEL“. Es handelt sich<br />

vorwiegend um landwirtschaftliche Fahrzeuge – Trecker und Anhänger –, aber auch einige<br />

Autos und Motorräder sind unter den alten Schätzchen.<br />

Doch es könnten wieder mehr werden. Was viele für einen verspäteten Aprilscherz gehalten<br />

haben, könnte bald konkret werden: Die Konferenz der Innenminister hat ihr Okay gegeben<br />

und möchte die alten Kennzeichen wieder freigeben.<br />

Derzeit gibt es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten<br />

dazukommen, wenn die Kommunen und Landkreise ihre alten Kennzeichen wiedereinführen<br />

würden. Doch zuvor ist eine Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung durch Bundestag und<br />

Bundesrat notwendig – ein Verfahren, das sich noch hinziehen kann.<br />

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Das wird auch in der Stadt Melle erst einmal abgewartet. „Das ist alles noch sehr vage, und<br />

derzeit gibt es die Option der MEL-Kennzeichen nicht“, sagte Pressesprecherin Sabine<br />

Vollmer von der Stadtverwaltung. Auch hier kann erst dann reagiert werden, wenn die<br />

entsprechenden gesetzlichen Grundlagen bestehen.<br />

Die Meller können es abwarten. Eine Studie hatte zwar ergeben, dass 73 Prozent der<br />

Befragten ihre alten Kennzeichen zurück wünschen. „Wir hatten weder über das<br />

Bürgertelefon noch in der Kfz-Zulassungsstelle entsprechende Anfragen“, berichtete Sabine<br />

Vollmer.<br />

Bislang war ein Zurück zum „MEL“ hier noch gar kein Thema. Wenn es so weit ist, wird die<br />

Autokennzeichen-Frage zunächst in den politischen Gremien diskutiert. Dann müsste erst die<br />

Software der Kfz-Zulassungsstelle, in der die Stadt die Zulassungen für den Landkreis<br />

bearbeitet, umgestellt werden.<br />

„Die Kennzeichen OS und MEL könnten dann parallel laufen, allerdings müssten Besitzer<br />

eines MEL-Kennzeichens bei einem Umzug in eine andere Gemeinde Kosten für die<br />

Ummeldung in Kauf nehmen“, sagte die Sprecherin. Denn: Bislang dürfen Autobesitzer ihr<br />

OS behalten, wenn sie zum Beispiel von Melle nach Bissendorf ziehen. Ihr „MEL“ würden sie<br />

verlieren und müssten für die Ummeldung 50 Euro oder mehr bezahlen. Eine Pflicht für alle<br />

Meller Bürger, nur noch die MEL-Kennzeichen zu benutzen, gäbe es aber nicht, so Sabine<br />

Vollmer.<br />

Gibt es ein Zurück zu den alten MEL-Kennzeichen, ist es nur eine Frage der Zeit, dass die<br />

Sprücheklopfer wieder kreativ werden. Zu den den altbekannten Sprüchen wie „Alarm im<br />

Cockpit“ (AIC) oder „Heiße Fracht“ (HF) könnten dann wieder neue hinzukommen, zum<br />

Beispiel „Affe lernt fahren“ (ALF) bei den Ahlfeldern. Welchen Spruch mag es dann für die<br />

MEL-Autofahrer geben? Vielleicht ja auch einen, der schon jetzt beschreibt, wie sich einige<br />

der 108 Fahrzeugnostalgiker ihrem alten Schätzchen widmen – nämlich „mit echter Liebe“.<br />

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NRZ, 14.4.11<br />

Kennzeichen-Aktion : FBG ist seit Monaten am Ball<br />

Moers, 13.04.2011, NRZ<br />

Moers. Die Welle Kennzeichenliberalisierung war noch gar nicht angelaufen, da<br />

unterstützte die Freie Bürgergemeinschaft Moers bereits einen entsprechenden<br />

Bürgerantrag.<br />

„Leider mit mäßigem Erfolg“, schmunzelt FBG-Chef Küster heute, der sich „ein wenig<br />

wundert“, dass viele, die vor Kurzem noch nichts davon wissen wollten, jetzt ganz vorne im<br />

Zug säßen. Küster geht’s aber um die Sache. „Wir unterstützen jede <strong>Initiative</strong>.“<br />

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Ems-Vechte-Welle, 14.3.11<br />

Landkreis Emsland gegen Wiedereinführung alter Kfz-Schilder<br />

Emsland - Die Verkehrsministerkonferenz hat auf <strong>Initiative</strong> der Länder Sachsen, Thüringen<br />

und Mecklenburg-Vorpommern jetzt den den Weg für die Wiedereinführung früherer Kfz-<br />

Schilder freigemacht. Laut einer Studie der "<strong>Initiative</strong> Kennzeichenliberalisierung" der<br />

Hochschule Heilbronn wünschen sich 73 Prozent der Bundesbürger die Rückkehr zu den<br />

früheren Schildern. Auch viele Lingener wünschen sich offenbar das alte "LIN"-<br />

Nummernschild zurück. Das hat eine Umfrage der Ems-Vechte-Welle ergeben. Ob dies<br />

allerdings zukünftig im Landkreis Emsland möglich ist, ist noch unklar, denn der Landkreis<br />

Emsland sieht die Wiedereinführung der alten Nummernschilder kritisch. Der zusätzliche<br />

bürokratische Aufwandspräche spräche laut einer Stellungnahme des Landkreises dagegen,<br />

denn Aufwand und Zielsetzung würden hier in keinem Verhältnis stehen. Der Landkreis<br />

Emsland würde sich außerdem seit der Gebietsreform 1978 durch eine hohe Identifikation<br />

seiner Bürger auszeichnen. Das Kennzeichen EL sei Ausdruck dieses wichtigen<br />

Zusammenschlusses, der damals nicht unumstritten war, heute aber mit guten<br />

Wirtschaftsdaten und hoher Lebensqualität seine Berechtigung deutlich mache. Das<br />

Kennzeichen sei deshalb auch Ausdruck dieses Zusammenwachsens und der Verbundenheit<br />

der Bürger mit dem Landkreis Emsland.<br />

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Radio IN, 13.3.11<br />

Votum für altes SOB-Kennzeichen<br />

Ohne Gegenstimmen hat sich der Schrobenhausener Stadtrat für die Wiedereinführung des<br />

alten Auto-Kennzeichens entschieden. Die Mehrheit der Bürger würden sich mit dem<br />

Kennzeichen als Schrobenhausener identifizieren, hieß es.<br />

Bundesrat hat das letzte Wort<br />

Geklärt werden muss noch, ob nur Einwohner der Stadt, Altlandkreisbewohner oder alle<br />

Landkreisbürger das Kennzeichen beantragen können. Am 19. Mai kommen bayerische 20<br />

Bürgermeister nach Schrobenhausen, um die rechtlichen Grundlagen zu besprechen. Mit<br />

einem Beschluss des Bundesrates wird im nächsten Jahr gerechnet.<br />

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Ostseezeitung, 14.4.11<br />

Dem Wunsch-Kennzeichen auf der Spur<br />

Studenten der Hochschule Heilbronn erforschen in Städten das Interesse der Bevölkerung<br />

am Alt-Nummernschild. Grevesmühlener schwanken zwischen Euphorie und Desinteresse.<br />

Ich sage ,Ja‘ zu GVM. Mit diesen Buchstaben kann ich mich besser identifizieren.“ Nicole<br />

Kleister (26)<br />

Die Studenten Kathrin Maier und Florian Obermeier von der Hochschule Heilbronn befragten<br />

gestern in Grevesmühlen 250 Frauen und Männer ab 16Jahre.<br />

Foto: Cornelia Roxin<br />

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Grevesmühlen (OZ) - Es gibt sie immer noch im Straßenbild, die Kraftfahrzeug-Kennzeichen<br />

mit den Buchstaben GVM für Grevesmühlen. 1551 sind es, die die zurückliegende<br />

Kreisgebietsreform und die Bildung des Großkreises Nordwestmecklenburg mit dem<br />

Kennzeichen NWM überlebten. Letzteres führen jetzt 103 166 Fahrzeuge. Die Chancen,<br />

künftig wieder mehr GVM-Nummernschilder zu sehen, stehen nicht schlecht, schließlich hat<br />

die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam in der Vorwoche für die Wahlfreiheit und damit<br />

die Wiedereinführung zuvor geltender Kfz-Kennzeichen gestimmt.<br />

Wie die Grevesmühlener mit diesem Thema umgehen, dem waren gestern Kathrin Maier<br />

(25) und Florian Obermeier (24) auf der Spur. Die beiden studieren an der Hochschule<br />

Heilbronn Tourismusmanagement und nahmen für das dort angesiedelte Projekt „<strong>Initiative</strong><br />

Kennzeichenliberalisierung“ eine Bürgerbefragung vor. Ihre auf 250 Bürger ausgelegte<br />

anonyme Fragebogenaktion gipfelte denn auch in der Frage, ob das alte GVM-Kennzeichen<br />

wieder eingeführt werden sollte. Die Auswertung wird noch einige Zeit auf sich warten<br />

lassen. Ein erstes Resümee vorwegzunehmen, waren die Studenten nicht befugt.<br />

OZ machte die Probe aufs Exempel unter Passanten. Die Antworten lagen zwischen<br />

euphorischer Zustimmung und Desinteresse. Hell begeistert von einer möglichen GVM-<br />

Wiedereinführung zeigte sich Heidi Borchardt aus Sievershagen. Die 33-Jährige empfindet<br />

territorial größer ausgelegte Kennzeichen wie NWM als Verwirrspiel. „Man weiß gar nicht<br />

mehr, wer woher kommt“, beklagt sie. Ähnlich geht es Nicole Kleister. Von der 26-jährigen<br />

Grevesmühlenerin bekam GVM eine klares Ja. Damit könne sie sich besser identifizieren.<br />

Obwohl Eveline Lange (50) aus Groß Pravtshagen noch bis 2002 einen Wartburg mit GVM<br />

fuhr, ist ihr das Kennzeichen egal. Der Frau an ihrer Seite, die ihren Namen nicht in der<br />

Zeitung lesen möchte, geht es da nicht anders. Sie hat sogar noch einen fahrtüchtigen<br />

Traktor mit GVM auf dem Nummernschild. Eine andere Dame hingegen schwört auf GVM.<br />

„Ein altes Nummernschild hängt noch bei uns in der Garage.“ Bereits 2010 waren von der<br />

Hochschule Heilbronn mehr als 17 000 Personen in 81 deutschen Städten zum Verlust alter<br />

Kennzeichen befragt worden. „Die große Mehrheit von gut 73 Prozent der Befragten in den<br />

Städten äußert den Wunsch zur Rückkehr zu den Alt-Kennzeichen, zwölf Prozent sprechen<br />

sich für die Beibehaltung der aktuellen Situation aus“, informiert die Hochschule. Nach<br />

Ansicht von Prof. Dr. Ralf Bochert, der das Projekt „<strong>Initiative</strong> Kennzeichenliberalisierung“<br />

leitet, verzichten betroffene Stadte auf ein wichtiges Identitätsmerkmal. Selbst die<br />

wirtschaftliche und touristische Vermarktung gestalte sich wesentlich schwieriger. Städte<br />

würden mit dem eigenen Kfz-Kennzeichen ein Stück ihrer Außenwirkung verlieren.<br />

Auch wenn angesichts der aktuellen Kreisstrukturreform noch nach einem neuen<br />

Kreisnamen gesucht wird, heißt es beim Landkreis zur GVM-Diskussion: „Wenn der Bund<br />

irgendwann die nötigen rechtlichen Voraussetzungen schafft, dann werden auch wir die<br />

Bürgerwünsche umsetzen.“ Inwieweit eine Wiederbelebung dieser Kennzeichen sinnvoll<br />

wäre, sei allerdings dahingestellt, gibt Pressesprecherin Petra Rappen zu bedenken. „Das<br />

Kennzeichen-Wirrwarr würde unnötig verstärkt. Und wo würde der Bezug zum neuen<br />

Landkreis bleiben — ganz gleich, wie er dann mal heißt“, fragt sie.<br />

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Kehler Zeitung, 14.4.11<br />

Ein Stück Heimat auf der Stoßstange<br />

Rückkehr zu alten KEL-Kennzeichen denkbar / Beschluss der Verkehrsminister<br />

Es ist ein Thema, das Emotionen weckt, wie eine Blitzumfrage der Kehler Zeitung gestern gezeigt hat: Geht es<br />

nach dem Willen der Verkehrsminister der Länder, sollen die Autofahrer künftig entscheiden können, ob sie<br />

wieder die Kennzeichen vor der Kreisgebiets-reform verwenden. Das könnte die Rückkehr<br />

zu KEL bedeuten.<br />

14.04.2011 - Kehl. Bei der Kreisreform am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Kehl aufgelöst<br />

und seine Gemeinden – bis auf wenige Ausnahmen – dem neuen Ortenaukreis zugeordnet:<br />

der Anfang vom Ende des Kürzels KEL in den Autokennzeichen Heute fahren nach Angaben<br />

des Landratsamtes nur noch 217 Fahrzeuge in Kehl – vor allem Traktoren – die Blechtafel mit<br />

KEL spazieren.<br />

Doch geht es nach den Verkehrsministern der Länder könnte KEL und die anderen<br />

eingemotteten Kfz-Kennzeichen in einigen Monaten schon wieder aus der Versenkung<br />

auftauchen. Nach einem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz von vergangener Woche<br />

sollen die Autofahrer künftig selbst entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der<br />

Kreisgebietsreform verwenden Kennzeichen nutzen wollen. Der Bund muss allerdings noch<br />

die Fahrzeug-Zulassungsverordnung entsprechend ändern. Künftig soll danach auf Antrag<br />

der Länder auch die Zuteilung mehrerer Kennzeichen in einem Zulassungsbezirk möglich<br />

sein.<br />

»Die Kehler könnten, wenn sie wollen, das OG behalten oder KEL als Wunschkennzeichen<br />

beantragen«, erklärt Ralf Bochert von der »<strong>Initiative</strong> Kennzeichenliberalisierung«. Der<br />

Professor des Studiengangs Tourismusmanagement ist der Vater des Gedanken. In den alten<br />

Kennzeichen sieht Bochert nicht nur ein Mittel zur touristischen Vermarktung, sondern vor<br />

allem »wertvolle, identitätsstiftende Symbole« – und offensichtlich teilen auch die meisten<br />

Deutschen seine Auffassung: Eine repräsentative Umfrage der <strong>Initiative</strong> unter 11 000<br />

Menschen in mehr als 50 Städten hatte vergangenes Jahr ergeben, dass<br />

73 Prozent der Befragten sich eine Rückkehr zu den alten Autokennzeichen wünschen<br />

Selbst in den alten Bundesländern, wo die Gebietsreformen zum großen Teil fast 40 Jahre<br />

zurückliegt, wollen zwei Drittel der Menschen zu den alten Abkürzungen zurück.<br />

In den städtischen Gremien und in der Stadtverwaltung sei KEL bisher noch kein Thema<br />

gewesen, teilte gestern Pressesprecherin Annette Lipowsky mit. Muss es auch nicht. Die<br />

Entscheidungen fallen auf höherer politischer Ebene. Landrat Frank Scherer hält auf Anfrage<br />

der Kehler Zeitung »die Idee für wenig hilfreich, wenn es um die Ausbildung einer<br />

Kreisidentität geht«.<br />

Vor KEL gab’s FB<br />

Umso positiver reagierten gestern in einer telefonischen Umfrage der Kehler Zeitung die<br />

überwiegende Zahl der befragten Kehler (siehe rechts). So würde sich Stadtrat Karlheinz Axt<br />

sofort das Kennzeichen KEL-AX 1 bestellen und auch Alt-Stadtrat Georg Hornung will als »Ur-<br />

Sundheimer« das Bekenntnis zu Kehl gerne auf der Stoßstange vor sich hertragen.<br />

Sparkassen-Chef Joachim Parthon würde dagegen lieber mit einem Kennzeichen für den<br />

Eurodistrikt fahren.<br />

Feuerwehr-Chef Gerhard Stech erinnert sich gerne an sein erstes Auto, einen »Käfer«<br />

zurück: »Als Lokalpatriot war man damals nicht sehr dafür, als das OG kam.« Die Kehler<br />

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Feuerwehr restauriert gerade einen Oldtimer, der bis in die 50er Jahre hinein FB als<br />

Kennzeichen trug. FB steht für Französische Besatzungszone.<br />

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Donaukurier, 14.4.11<br />

Alle wollen SOB<br />

Schrobenhausen (jsp) Das alte SOB-Autokennzeichen soll wieder zurück kehren. Diesem Bürgerwunsch entspricht der<br />

Schrobenhausener Stadtrat einstimmig. Wann das Wunschkennzeichen zu haben ist, steht in den Sternen. Aber<br />

Bürgermeister Karlheinz Stephan soll sich weiter des Themas annehmen.<br />

Er hat sein Wunschkennzeichen schon: Werner Lemal (FW) hat sich bereits sein Nummernschild mit der alten SOB-Kennung<br />

kreiert. In der Stadtratssitzung präsentierte er seinen Gag schon mal den Politikerkollegen und löste damit Spekulationen<br />

über den Bürgermeisterwahlkampf im kommenden Jahr aus . . . - Foto: Spindler<br />

Helmut Schmalzl hat noch eines, Ulli Hartmann und Andy Vogl (beide CSU) wollen auf jeden Fall eines – und<br />

stellvertretender Bürgermeister Werner Lemal (FW) hat schon eins: ein Autokennzeichen mit der alten<br />

Buchstabenkombination SOB. Stolz präsentiert Lemal sein Wunschkennzeichen im Sitzungssaal: "SOB-BM 1000". Seine<br />

Stadtratskollegen sowie die zwei Dutzend Zuschauer biegen sich vor Lachen. "Damit ist der Wahlkampf eröffnet und der<br />

Kandidat der Freien Wähler bekannt", ruft Gerhard Winter (CSU) in den Saal. Wieder brandet Gelächter auf. Von Lemal<br />

keine Reaktion. "Der widerspricht nicht mal", unkt Winter weiter herum mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehende<br />

Bürgermeisterwahl.<br />

Bis dahin wird Amtsinhaber Karlheinz Stephan (CSU) noch einiges an Arbeit zu bewältigen haben. Denn das SOB-<br />

Wunschkennzeichen ist noch nicht in trockenen Tüchern, wie der ehemalige Chef des Bauordnungsamtes, Helmut Schmalzl,<br />

sagt. Zwar hätten sich bei der jüngsten Verkehrsministerkonferenz in Potsdam neun von 16 Bundesländern für die<br />

Wiedereinführung der alten Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen, aber die Details müssten noch ausgearbeitet werden. Auch<br />

müssten noch Entscheidungen im Bundestag, in den Landtagen sowie im Kreistag gefällt werden, wie Stephan skizziert.<br />

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Als Jüngster im Stadtrat, wie Vogl sich selbst sieht, hebt der Christsoziale vor allem darauf ab, dass in Schrobenhausen 62<br />

Prozent der Bevölkerung sich das SOB-Kennzeichen wünschten. "Gerade die Jüngeren wünschen sich mehr Identifikation<br />

mit ihrer Heimat", weiß Vogl, der von sich selbst sagt: "Ich bin hellauf begeistert von dem Projekt."<br />

In die gleiche Kerbe haut auch sein Fraktionskollege Hartmann: "Ich bin uneingeschränkt überzeugt davon." Das Vorhaben,<br />

dass vom <strong>Heilbronner</strong> Professor Ralf Bochert vergangenes Jahr bundesweit initiiert wurde, koste die Stadt nichts. Und<br />

dennoch könnte der Bürgerwille umgesetzt werden. Vogl und Hartmann wollten auch gleich wissen, wo sie denn schon mal<br />

ihr SOB-Wunschkennzeichen beantragen könnten.<br />

Zu den Befürwortern gehört auch Axel Striegl (FW). Aus eigener Berufserfahrung weiß der Schrobenhausener:<br />

"Autokennzeichen haben einen absoluten Wiedererkennungswert." Darum solle sich die Stadt für das SOB-Nummernschild<br />

einsetzen.<br />

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Augsburger Allgemeine, 14.4.11<br />

Hafner steht nicht auf KRU<br />

Landrat hält die Wiedereinführung für „wenig zielführend“<br />

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„Ich habe ein gewisses Verständnis für Nostalgie und Nostalgiker.“Landrat Hubert<br />

Hafner<br />

Landkreis Krumbach kämpft für das KRU-Kennzeichen. Und die Chancen stehen günstig, dass<br />

das alte Nummernschild des ehemaligen Landkreises Krumbach Wiederauferstehung feiern<br />

könnte (GZ berichtete). Bei Landrat Hubert Hafner stoßen diese Bestrebungen allerdings auf<br />

nicht allzu viel Gegenliebe. „Ich habe ein gewisses Verständnis für Nostalgie und<br />

Nostalgiker“, sagt Hafner. Der Landkreischef hat aber eine klare Meinung: „Ich halte die<br />

Wiedereinführung des KRU-Kennzeichens für wenig zielführend.“<br />

Hafner wurde gestern durch einen Bericht in der Günzburger Zeitung überrascht. Am<br />

Montag hatte Hafner noch auf Einladung des bayerischen Umweltministers Markus Söder im<br />

Universitätsklinikum in Regensburg bei einer Konferenz referiert. Dort ging es um die<br />

Versorgung mit Hausärzten auf dem Land. Der Günzburger Landrat sprach über die Situation<br />

in Schwaben. Gestern äußerte er sich zur KRU-Diskussion. Objektiv gesehen sei das „ein<br />

unwichtiges Thema“. Der Landkreistag habe sich einstimmig gegen die Wiedereinführung<br />

der alten Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen. Hafner lässt allerdings keinen Zweifel: „Wenn die<br />

Wiedereinführung Gesetz wird, werden wir sie vollziehen.“<br />

Hafner empfiehlt jedoch, in erster Linie nach vorne zu schauen und weniger nach hinten. Als<br />

Landrat habe er das Bestreben, dass der Landkreis zusammenwächst. Dem diene die<br />

Wiedereinführung des KRU-Kennzeichens nicht. Außerdem sei es ungerecht, wenn dann im<br />

Kreis Günzburg nur die Kennzeichen GZ und KRU vergeben würden. Ettlishofen, Hetschwang<br />

und Silheim hätten einst zu Neu-Ulm gehört. Bürger dieser Orte im Bibertal dürften sich aber<br />

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nicht das NU-Kennzeichen ans Auto schrauben. Das Gleiche gelte für Schönebach bei<br />

Ziemetshausen, das einst zum Kreis Augsburg gehörte oder Hasberg, das nach der<br />

Gebietsreform dem Kreis Unterallgäu zugeschlagen wurde. Hafner hält dies für ungerecht:<br />

„Wenn man die alten Kennzeichen wieder einführt, sollte dies für alle gelten.“ Der frühere<br />

Krumbacher Sparkassendirektor Peter Dworak würde sich sofort das KRU-Kennzeichen an<br />

sein Auto schrauben. „Hier geht es um Heimatbewusstsein und Lokalpatriotismus“, sagt der<br />

70-Jährige. Nicht nur die ältere Generation liebe KRU, sondern auch die Jüngeren. Das habe<br />

im Herbst die Umfrage in Krumbach zweifelsfrei ergeben.<br />

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Wdr.de, 14.311<br />

Verkehrsminister für Wiedereinführung alter KFZ-Schilder<br />

Weg frei für Kennzeichen-Nostalgiker<br />

CAS für Castrop-Rauxel, GLA für Gladbeck - ein Beschluss der Verkehrsministerkonferenz in<br />

Potsdam läutet das Comeback längst abgeschaffter Autokennzeichen-Kürzel ein. Zukünftig<br />

soll jeder Autobesitzer selbst entscheiden.<br />

Voigtsberger ist gegen Liberalisierung<br />

Der erste Schritt für eine Rückkehr zu den alten Kfz-Kennzeichen ist getan. Die<br />

Verkehrsministerkonferenz stimmte am Mittwoch (06.04.11) mehrheitlich für einen<br />

Vorschlag Sachsens, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringens zur Wahlfreiheit bei den<br />

Kennzeichen. Nun soll die Bund-Länderkommission "Fahrzeugzulassung" für die<br />

Frühjahrssitzung 2012 der Verkehrsminister genauere Vorschläge erarbeiten. Einer<br />

entsprechenden Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung müsste dann allerdings noch der<br />

Bundesrat zustimmen.<br />

"Vorausichtlich gilt die Änderung dann bundesweit", so Mirjam Grotjahn, Sprecherin des<br />

NRW-Verkehrsministeriums. NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger hatte sich im Vorfeld<br />

der Potsdamer Konferenz gegen eine Liberalisierung der Kfz-Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

"Das bedeutet zusätzliche Bürokratie und macht keinen Sinn", so Grotjahn. Die<br />

Kommunalreform in den 70er Jahren habe "größenmäßig sinnvolle und klar einschätzbare<br />

Verwaltungseinheiten geschaffen." Wie genau die rechtliche Grundlage ausgestaltet werde,<br />

sei allerdings noch nicht klar. Wahrscheinlich müssten Städte und Kommunen erst ein mal<br />

Interesse anmelden, ihr Altkennzeichen überhaupt wieder einführen zu wollen. Dann hätten<br />

die Autofahrer die Wahl, ob sie das neue oder lieber das alte, vor der Gebietsreform<br />

geltende Kennzeichen nutzen wollen.<br />

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Studie zur "Kennzeichenliberalisierung"<br />

15 Städte wollen ihr Kennzeichen zurück<br />

CAS, BE, GEL sowie 37 weitere NRW-Altkennzeichen 1 sind Mitte der 70er Jahre aufgrund<br />

der kommunalen Gebietsreform weggefallen. Es sind ausgelaufene Nummernschilder, die<br />

heute nur noch selten - zum Beispiel noch bei Oldtimern - auf den Straßen zu sehen sind.<br />

Viele Städte und Kommunen wünschen sich teils aus Nostalgie, teils aus Marketingzwecken<br />

schon seit längerem ihre alten Kürzel zurück. Das Kennzeichen CAS besitzt sogar eine eigene<br />

Homepage: Auf "ich-bin-fuer-cas" beteuert die Nummernschild-Bürgerinitiative, sich "über<br />

das Kfz-Kennzeichen CAS mit der Heimatstadt Castrop-Rauxel besser identifizieren" zu<br />

wollen und nicht gegen ihren Kreis Recklinghausen (RE) zu sein.<br />

Ähnlich wird in Gladbeck argumentiert: GLA ist "ein reines Zeichen unseres Heimatgefühls",<br />

erklärt Peter Breßer-Barnebeck, Sprecher der Stadt Gladbeck. Hier trafen sich in der letzten<br />

Märzwoche 15 NRW-Städtevertreter, um eine <strong>Initiative</strong> für die Wiedereinführung ihrer alten<br />

Autokennzeichen zu gründen und einen gemeinsamen Brief an das<br />

Landesverkehrsministerium aufzusetzen. Vertreten war auch die Stadt Bocholt. "Wir haben<br />

Interesse an unserem eigenen Kennzeichen", erklärt Heinz-Josef Nienhaus vom Fachbereich<br />

Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Schon im Februar wurde über einen<br />

entsprechenden Prüf-Antrag der CDU im Bocholter Stadtrat positiv abgestimmt.<br />

Mobiles Marketing auf der Autobahn<br />

84 Prozent der befragten Bocholter wollen ihr Kennzeichen BOH zurück, das hat eine<br />

aktuelle Studie der Hochschule Heilbronn ergeben. In ganz NRW wünschen sich 72 Prozent<br />

von 2.100 befragten Personen eine Wiedereinführung der auslaufenden Kennzeichen. Damit<br />

weist das Land eine etwas höhere Zustimmung als andere West-Bundesländer auf.<br />

Bochert befragt Bürger<br />

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Grund dafür ist, dass hier viele sehr große Städte kein eigenes Kennzeichen haben, erklärt<br />

Ralf Bochert. Der Professor für Tourismusmanagement an der Hochschule Heilbronn leitet<br />

die Studie zur "Kennzeichenliberalisierung". Städte seien Marken, und die bräuchten eigene,<br />

erkennbare Symbole. Im Prinzip seien die Autokennzeichen vergleichbar mit dem großen,<br />

gelben Mc Donalds"M". "Jedes Kennzeichen hat eine Wirkung, man sieht es und hat sofort<br />

eine Assoziation." Spezifische Kennzeichen seien für die Bekanntheit der Städte von Vorteil,<br />

quasi ein mobiles Marketing - was zudem nichts koste. Die Zustimmung der<br />

Verkehrsminister für eine Liberalisierung bewertet Bochert als "bürgerfreundliche<br />

Entscheidung" und "echte Überraschung".<br />

HU fährt wieder - das Hanauer Modell<br />

Hanau hat sein Kennzeichen wieder<br />

Bislang gilt nach der Fahrzeug-Zulassungsverordnung, dass jedes Kennzeichen von einer<br />

eigenen Zulassungsbehörde ausgegeben werden muss. Alte Kennzeichen bräuchten insofern<br />

eine eigene Verwaltungsstelle. "Muss aber nicht sein", schränkt Bochert ein. Es gebe in<br />

Hanau ein Modell, das der Bund akzeptiere. Im Main-Kinzig-Kreis (MKK) vergibt dieselbe<br />

Zulassungsbehörde auch das Kennzeichen der kreisangehörigen Stadt Hanau (HU). Eine<br />

gemeinsame Ordnungsbehörde, kein weiteres Personal, das mache mehrere Kennzeichen in<br />

einem Landkreis kostenlos möglich.<br />

Bundesweit gibt es derzeit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten<br />

jetzt noch hinzukommen, wenn alle Kommunen und Landkreise ihre alten Kürzel wieder<br />

einführen. Dann dürfte das Erraten von Kfz-Kennzeichen auf der Autobahn wieder eine echte<br />

Herausforderung werden.<br />

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Anzeigenkurier, 14.4.11<br />

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Borken Bocholter Volksblatt, 14.4.11<br />

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RSA, Allgäusender, 14.4.11<br />

Wiedereinführung der alten KFZ-Kennzeichen: Erneutes Nein von<br />

Kaiser<br />

Sonthofen , 14.04.2011 17:02<br />

Der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser hat sich wegen der Wiedereinführung der alten<br />

KFZ-Kennzeichen erneut an den Bayerischen Verkehrsminister Martin Zeil gewandt.<br />

In einem offenen Brief schreibt Kaiser, dass er mit großer Enttäuschung zur Kenntnis<br />

genommen habe, dass die Verkehrsministerkonferenz den Weg für die Wiedereinführung<br />

der alten Kennzeichen frei gemacht hat. Nachdem ein Großteil der Landräte Zeil bereits<br />

angeschrieben und um Unterstützung gegen die Wiedereinführung gebeten habe, zeigt sich<br />

Kaiser überrascht, dass dieser diese Position nicht aktiver verfolgt. Der Landrat betont in<br />

seinem Brief außerdem noch einmal, dass eine Wiederbelebung alter KFZ-Kennzeichen<br />

seiner Ansicht nach allein schon wegen des zusätzlichen Verwaltungsaufwands nichts bringt.<br />

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Augsburger Allgemeine, 15.4.11<br />

Wohlwollen<br />

Städtetag für altes KRU-Kennzeichen<br />

Gestern im Krumbad: Könnten schon 2012 erlaubt sein<br />

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Erstmals tagte der Wirtschaftsausschuss auf Einladung von Bürgermeister Fischer im<br />

Krumbad. Unser Bild zeigt ihn mit dem stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Dr.<br />

Alfred Lehmann und Geschäftsführer Thomas Kostenbader.<br />

Foto: Foto: Hans Bosch<br />

Krumbach Ein Novum für das Krumbad und seine über 600-jährige Geschichte: Erstmals<br />

tagte der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Bayerischen Städtetags im Heilbad. Auf<br />

Einladung von Krumbachs Stadtoberhaupt Hubert Fischer (er gehört diesem Ausschuss als<br />

Mitglied an) erlebten damit die Oberbürgermeister aus Ingolstadt, Bamberg, Straubing und<br />

Ansbach sowie berufsmäßige Stadträte aus Augsburg, Nürnberg und München den Flair<br />

dieses Hauses.<br />

Der Ausschuss berät die Eingaben und Anliegen, die dann als Vorschläge des Bayerischen<br />

Städtetags an Ministerien oder den Landtag selbst weitergeleitet werden. Diesmal ging es<br />

gleich zu Beginn um den Ausbau der Breitbandversorgung in Bayern; ein Thema, das auch für<br />

viele Gemeinden in unserem Raum ein Problem darstellt. Wichtige Erkenntnis: In diesem<br />

Zukunftsthema müsse das flache Land den Städten gleichgestellt werden. Der<br />

stellvertretende Vorsitzende und Ingolstädter Oberbürgermeister Dr. Lehmann: „Wir<br />

brauchen Lösungen, die allen in Bayern gerecht werden.“<br />

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Forderung nach besseren Bedingungen für den<br />

Ausbau erneuerbarer Energien in den Stadtwerken. Sie seien die „geborenen Partner für<br />

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eine dezentrale Energieversorgung der Zukunft“, was allerdings eine bessere finanzielle<br />

Ausstattung notwendig mache.<br />

Wichtiger Tagungspunkt für Krumbach war die Wiedereinführung der früheren KfZ-<br />

Kennzeichen, für die sich gestern besonders Hubert Fischer stark machte. Dazu der<br />

Vorsitzende Lehmann: „Wir werden die <strong>Initiative</strong>n der betroffenen Städte wohlwollend<br />

begleiten und tragen den Wunsch mit.“ Ihre Einführung könnte bereits zum 1. Januar 2012<br />

erfolgen. (b)<br />

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Weser-Kurier, 15.4.11<br />

Studenten befragen Bremervörder: Soll das alte BRV wiederkommen? / Rat Norden<br />

hat für NOR gestimmt<br />

SY-Kennzeichen als Werbeträger<br />

Von Justus Randt<br />

Syke·Norden·Bremervörde. Sie sind drei von rund 300 Städten, die bei der Kreisreform ihr<br />

eigenes Kraftfahrzeugkennzeichen verloren haben. Es ist mehr als drei Jahrzehnte her, aber<br />

Syke, Norden und Bremervörde können ihr SY, NOR und BRV nicht vergessen. Heute sind<br />

Umfrageteams der Hochschule in Bremervörde unterwegs, Sonnabend in Norden. "Das sind<br />

die 96. und 97. Stadt", sagt Professor Ralf Bochert, der das Interesse an den alten<br />

Kennzeichen bundesweit erforschen<br />

lässt - und über das Ergebnis staunt.<br />

Mit den eigenen Kennzeichen, haben Forscher der Hochschule Heilbronn festgestellt, sei den<br />

Bewohnern ein wichtiges Identifikationsmerkmal verlorengegangen. Nahezu drei Viertel der<br />

circa 250 befragten Bürger <strong>pro</strong> Stadt hätten die "<strong>Initiative</strong> Kennzeichenliberalisierung"<br />

befürwortet, sagt Bochert.<br />

Die Verkehrsministerkonferenz der Länder hat kürzlich mit klarer Mehrheit dafür votiert,<br />

dass die alten Kennzeichen wieder eingeführt werden können. Das ist noch kein Gesetz, aber<br />

für die <strong>Heilbronner</strong> sei es ein bemerkenswertes Ergebnis, sagt Ralf Bochert. Was den<br />

Professor aus dem Studiengang Tourismusmanagement erstaunt? "Bei<br />

Gruppenentscheidungen gibt es immer die Dilemma-Situation. Ein Beispiel: Alle<br />

Arbeitnehmer wollen mehr Geld, aber niemand will dafür kämpfen." Deshalb hätten die<br />

Forscher zuerst gedacht: "Nette Idee, aber es ist auszuschließen, dass daraus etwas wird."<br />

Es ist eine ganze Menge daraus geworden: Noch ehe die Minister zusammenkamen, haben<br />

Lokalpolitiker entschieden, was sie wollen: In der Stadt Einbeck - früher EIN, heute NOM, wie<br />

Northeim - gibt es einen Ratsbeschluss, der sich klar für alte Zeichen in neuen Zeiten<br />

ausspricht. Auch Norden, heute AUR von Aurich, hat einen politischen Beschluss gefasst. In<br />

Syke, dem der frühere Kreis Grafschaft Hoya sein SY entlehnte und das heute unter DH<br />

firmiert, steht die Entscheidung an.<br />

60 Prozent sind für SY<br />

Horst Meyer, Fachbereichsleiter für Ordnung und Soziales bei der Syker Verwaltung, arbeitet<br />

dieser Tage an einer Vorlage für den Stadtrat. "Syke hätte gerne das alte Kennzeichen<br />

wieder, aber das ist zurzeit reine Verwaltungsmeinung." Nicht ganz, denn bei der Befragung<br />

hätten sich 60 Prozent für und 18 Prozent gegen die Wiedereinführung ausges<strong>pro</strong>chen. In<br />

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der Sitzung am 19. Mai kommt das Thema SY-Kennzeichen aufs politische Tapet. "Aus<br />

meiner Sicht ist Stadtmarketing ein guter Grund, das SY wieder einzuführen", sagt Meyer.<br />

"Dabei geht es nicht um ewig Gestriges, sondern um eine bessere Identifikation."<br />

So werde es auch in der Vorlage für die Ratspolitiker stehen, sagt Meyer. Dadurch würden<br />

der Stadtverwaltung keine Mehrkosten entstehen - auch wenn die Zulassungsbehörde des<br />

Kreises das anders sehe. Zudem haben Bochert und seine Studenten festgestellt:<br />

"Offensichtlich besteht ein eindeutiger Wunsch bei jungen Menschen nach Verortung in<br />

ihrer Stadt." Horst Meyer kann das nachempfinden. "Mein letztes SY-Kennzeichen habe ich<br />

aufbewahrt: SY-KE 43, darauf war mein Opel Manta GT/E zugelassen", sagt er.<br />

Raimond Groeneweg, Wirtschaftsförderer in Norden, hat kein altes Schild. Zu<br />

Werbezwecken für die Pro-NOR-Kampagne der Stadt hat er ein nagelneues EU-Kennzeichen<br />

anfertigen lassen. "Wenn wir das schaffen, die Marke NOR auszubauen, können wir zum<br />

Beispiel auch das Nordseeheilbad Norden an der Nordseeküste ganz anders bewerben",<br />

schwebt ihm vor. Ein weiterer positiver Aspekt, meint Groeneweg, sei es, dass durch<br />

Wunschkennzeichen Mehreinnahmen in die Auricher Kreiskasse flössen. "Immerhin sind<br />

15000 Fahrzeuge in der Stadt Norden zugelassen. Wenn die alle umgemeldet würden..."<br />

Die Stadt Norden hat, längst bevor Befragungsteams auf dem Marktplatz stehen,<br />

beschlossen, sich die Sache zunutze zu machen - auch 35 Jahre nachdem NOR abgeschafft<br />

wurde. "Die Gebietsreform ist zwar schon lange her, das alte Kennzeichen ist aber ein<br />

einmaliger Werbeträger. Bei unserer Kutterflotte, auf dem Wasser, ist es ja noch vertreten",<br />

so Groeneweg.<br />

Der Niedersächsische Landkreistag geißelt die Kampagne als Schildbürgerstreich und wirft<br />

den Verkehrsministern vor, sie flüchteten sich "in Sandkastenspiele von gestern", statt sich<br />

verkehrspolitischen Herausforderungen von heute zu stellen. Professor Ralf Bochert sieht<br />

das gelassen: "Mit der jetzigen Rechtslage ist es vereinbar, dass die Stadt ein anderes<br />

Kennzeichen als der Kreis hat, Norden in Aurich zum Beispiel." Als Hochschule könne man<br />

"schließlich nicht irgendwelche spinnerten Sachen machen".<br />

Neustadt am Rübenberge, früher mal unter NRÜ bekannt, interessiert sich nicht für seine<br />

Vergangenheit. Wir haben keinen politischen Auftrag, sagt Sprecherin Annette Plein. Mit<br />

dem H der Landeshauptstadt Hannover haben die Neustädter einen echten Imagegewinn<br />

eingefahren.<br />

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Blick Bad Aibling, 15.4.11<br />

Kennzeichen AIB und WS bald wieder eingeführt?<br />

Seit der Gebietsreform 1972 waren nur noch rund 800 alte WS – Kennzeichen für<br />

Wasserburg und 680 AIB – Kennzeichen für Bad Aibling auf den Straßen unserer Region<br />

unterwegs.<br />

Meist fand man sie noch an Oldtimern, Bulldogs und Anhängern, weniger jedoch an PKWs.<br />

Dies soll jetzt ein Ende haben, denn aller Wahrscheinlichkeit nach sollen eben diese wieder<br />

eingeführt werden. Begonnen hat das Ganze als eine Marketing-Idee der Hochschule<br />

Heilbronn – und schon jetzt wird das Thema heftig diskutiert.<br />

Nachdem eine Untersuchung der Hochschule ergab, dass sich viele der Befragten über die<br />

Wiedereinführung der alten Kennzeichen freuen würden, wagten betroffene Kommunen,<br />

darunter zwölf bayerische Städte einen Vorstoß.<br />

Die Verkehrsministerkonferenz stimmte in Potsdam mehrheitlich für den Vorschlag der<br />

Wiedereinführung. Für unsere Region betreffend wäre die Wiedereinführung der<br />

Kennzeichen für Bad Aibling und Wasserburg. Zur Durchsetzung einer entsprechenden<br />

Änderung der Kfz-Zuslassungsverordnung fehlt derzeit nur noch die Zustimmung des<br />

Bundesrates. Was sicherlich eine Rolle bei der Entscheidung spielen wird: zusätzliche Kosten<br />

würden nicht entstehen. Ob die Autofahrer lieber eines dieser Autokennzeichen oder wie<br />

bislang das Rosenheimer Schild (RO) nützen wollen, sei ihnen selbst überlassen. Offen ist<br />

noch die Frage, wer zum Führen der historischen Kennzeichen berechtigt wäre. Und selbst<br />

bei einer Wiedereinführung wird es für die Gemeinden in den Landkreisen Mühldorf, Erding<br />

und Ebersberg keine Rückkehr zu alten Autokennzeichen geben.<br />

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Frankenpost, 15.4.11<br />

Mehr als nur Nostalgie<br />

Das alte Kfz-Kennzeichen "SAN" hat gute Chancen, wieder öfters im Straßenbild<br />

aufzutauchen. Nach einem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz will auch der<br />

Landkreis Kulmbach der Ausgabe der Nummernschilder nicht im Wege stehen, sagt<br />

Landrat Söllner.<br />

�<br />

vergrößern schließen<br />

Stadtsteinach - Sie sind selten geworden, die alten Nummernschilder mit dem Kürzel "SAN".<br />

39 Jahre nach der Auflösung des Landkreises Stadtsteinach tragen dieses offizielle<br />

Kennzeichen nur noch einige alte Feuerwehrautos und historische Traktoren, aus dem<br />

Straßenbild sind sie praktisch verschwunden. Das kann sich demnächst ändern, denn die<br />

Verkehrsministerkonferenz hat in der vergangenen Woche - wie berichtet - den Weg frei<br />

gemacht für eine Wiedereinführung der alten Kfz-Kennzeichen.<br />

Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler) sagt auf Anfrage der Frankenpost zu diesem<br />

Thema spontan: "Ich denke, dass wir andere, wichtigere Probleme haben." Als<br />

Stadtsteinacher sei er in dieser Sache befangen. "Das legendäre SAN-Kennzeichen wird ja<br />

heute noch von einigen Unverdrossenen hoch gehalten." Er räumt ein, dass die drei<br />

Buchstaben für viele Menschen des Stadtsteinacher Landes ein Stück Identifikation mit ihrer<br />

Heimat bedeutet. "Viele der Menschen fühlen sich nach wie vor dem Altlandkreis<br />

verbunden. Im Stadtsteinacher Oberland ist der Gemeinschaftsgeist stark ausgeprägt", sagt<br />

er.<br />

Anderseits fühlten sich viele Menschen inzwischen dem Landkreis Kulmbach verbunden,<br />

auch die im Stadtsteinacher Oberland. Selbst wenn sie dort die Wahl hatten, auch wieder<br />

das alte "SAN"-Kennzeichen zu bekommen, bezweifelt Landrat Söllner, dass es eine große<br />

Nachfrage danach geben werde. "Aber einen gewissen Charme hat das alte Kennzeichen",<br />

sagt er, und erinnert daran, dass die Autofahrer aus dem Landkreis Stadtsteinach dereinst<br />

"berüchtigt" waren.<br />

Der Landrat weist darauf hin, dass der Wunsch nach Rückkehr zu den ehemaligen Kfz-<br />

Kennzeichen in anderen Bundesländern größer sei, vor allem dort, wo bis zu vier frühere<br />

Kreise zusammengefasst wurden. Bayern mit seinen 71 Landkreisen sei dagegen noch<br />

verhältnismäßig kleingliedrig.<br />

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Söllner erinnert daran, dass der Landkreistag die Wiedereinführung der alten Kennzeichen<br />

abgelehnt habe mit der Begründung eines immensen Verwaltungsaufwandes. Den sieht<br />

Söllner so nicht: "Das dürfte im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung kein Problem<br />

sein." Allerdings müssten erst die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden. Wie lange<br />

das noch dauern wird, kann Söllner nicht einschätzen.<br />

Wenn es allerdings im Landkreis Kulmbach eine entsprechende Nachfrage gebe, werde sich<br />

das Landratsamt dem nicht verschließen und auch wieder SAN-Kennzeichen ausgeben. "Aber<br />

ich sagte nochmals: Das ist nicht unsere Priorität", hebt Söllner hervor.<br />

Das Bayerische Innenministerium und die Bayerische Polizei haben gegen die<br />

Wiedereinführung der alten Kfz-Kennzeichen keine Bedenken. Wie der stellvertretende<br />

Pressesprecher des Innenministeriums, Peter Burghardt, der Frankenpost sagt, ist es sowohl<br />

für die Fahndung als auch für die Zustellung von Bußgeld-Bescheiden oder Strafbefehlen<br />

völlig unerheblich, welche Kennzeichen eingesetzt werden. Jedes Fahrzeug hat ein<br />

individuellen Kennzeichen, über das der Fahrzeughalter feststellbar ist", sagt Burghardt.<br />

Allein dies sei entscheidend.<br />

Ausgelöst hatte die bundesweite Debatte um eine Liberalisierung der Kfz-Kennzeichen der<br />

<strong>Heilbronner</strong> Hochschul<strong>pro</strong>fessor Dr. Ralf Borchert. Im Jahr 2010 haben seine Studenten im<br />

Rahmen eines Projektes mehr als 17 000 Personen in 80 deutschen Städten, die im Zuge<br />

einer Gebietreform ihr Kennzeichen verloren hatten, befragt. Die große Mehrheit von rund<br />

73 Prozent der Befragten äußert den Wunsch zur Rückkehr zu ihrem Alt-Kennzeichen, zwölf<br />

Prozent sprechen sich für die Beibehaltung der aktuellen Situation aus.<br />

Auffällig stark ist der Wunsch zur "Reform der Reform" in den neuen Bundesländern<br />

vorhanden. Je kürzer der Kennzeichenverlust zurückliegt, desto mehr Befürworter gibt es.<br />

"Überraschend ist jedoch, dass zwei Drittel der Befragten in den alten Bundesländern, wo<br />

die Gebietsreformen zum Großteil bereits in den 1970er Jahren durchgeführt wurden,<br />

ebenfalls zu ihrem Alt-Kennzeichen zurück wollen. Dies zeigt, welche Langfristigkeit und<br />

Nachhaltigkeit das Thema hat", so schreibt Tourismusforscher Bochert in einer<br />

Pressemitteilung. Vor allem die deutliche Zustimmung der jüngsten Altersgruppe von 16 bis<br />

30 Jahren falle auf.<br />

Professor Bochert hebt vor allem auf den touristischen Nutzen der alten Kennzeichen ab:<br />

"Die Chancen, die sich daraus ergeben, liegen in den Vermarktungspotenzialen für die<br />

betroffenen Städte. Darüberhinaus ist das Ergebnis als Appell an die Landkreise zu deuten,<br />

deren Akzeptanz sich durch eigene Kennzeichen für wichtige Städte in den Landkreisen und<br />

die damit gezeigte Bürgernähe verbessern lassen würde." Nach seiner Ansicht ist das Kfz-<br />

Kennzeichen ein wichtiges Identitätsmerkmal, mit dessen Verlust Städte ein Stück<br />

Außenwirkung einbüßen.<br />

Aus dem Projekt der Hochschule ist die "<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong> Kennzeichenliberalisierung"<br />

entstanden, der sich auch einige Städte und Gemeinden in Bayern angeschlossen haben. In<br />

mehreren Bundesländern hatten interessierte Städte Gruppen gebildet, um gegenüber den<br />

Ländern ihre Interessen zu vertreten.<br />

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Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben diesem Wunsch nun in der vergangenen<br />

Woche Rechnung getragen.<br />

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Fuldaer Zeitung, 15.4.11<br />

Diskussion über Wiedereinführung der alten Kfz-Kennzeichen<br />

Region „SLÜ-F 1192, das wäre der Gipfel der Identifikation“, so Falko Fritzsch (SPD)<br />

auf die Frage nach seinem Wunschkennzeichen für den Dienstwagen. Denn im<br />

November 1992 trat er sein Amt als Schlüchterner Bürgermeister an.<br />

Aus dem Wunsch könnte Wirklichkeit werden ... Derzeit wird nämlich die Wiedereinführung<br />

der alten Kfz-Kennzeichen diskutiert. Der Bundesrat muss darüber entscheiden. „Wenn es<br />

tatsächlich soweit käme, würden wir natürlich den ganzen Fuhrpark der Stadt ummelden.<br />

Wenn schon, denn schon – soviel Lokalpatriotismus muss sein“, kündigt Fritzsch an, auch<br />

wenn er zu Bedenken gibt, dass die Frage des Kürzels auf den Nummernschildern kein<br />

Problem sei, das die Welt bewege.<br />

Das Wiedereinführen der alten Kennzeichen obläge den Landkreisen. Beim Main-Kinzig-Kreis<br />

übt man sich in Zurückhaltung: „Um uns dazu zu äußern, müssen wir erst einmal die<br />

genauen Umsetzungsbestimmungen abwarten. So etwas ist ein langer Prozess. Von der Idee<br />

bis zur Einführung der MKK-Kennzeichen zum 1. Juli 2005 sind zweieinhalb Jahre ins Land<br />

gegangen“, so Pressesprecher John Mewes. Die Argumentation des damaligen Landrates<br />

Karl Eyerkaufer lautete, so sei der Kreis besser zu identifizieren, und preiswerter sei eine<br />

wirkungsvolle Werbung nicht zu haben.<br />

Aufgrund eben dieser „regionalpolitischen Wirkung“ spricht sich der Vogelsbergkreis<br />

deutlich gegen die Wiedereinführung der alten Nummernschilder aus. „Wir haben uns<br />

entschieden, stets die Region als Ganzes zu bewerben, um wahrgenommen zu werden im<br />

großen Konzert. Da ist die Rückkehr zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Kfz-<br />

Kennzeichen doch ein Rückschritt zur Kleinstaaterei“, meint Pressesprecher Erich Ruhl.<br />

„SLÜ bleibt SLÜ“<br />

Helmut Heil aus Nieder-Moos kann mit der mangelnden Begeisterungsfähigkeit seines<br />

Kreises für das alte LAT-Kennzeichen gut leben. Der Vorsitzende des Heimat- und<br />

Verkehrsvereins identifiziert sich mit dem Kürzel VB auf seinem Nummernschild. „Ich wohne<br />

im Vogelsberg. Für mich spiegelt er meine Heimat wider“, sagt er.<br />

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Rund 70 Prozent der über 17.000 Befragten wünschen sich die Wiedereinführung ihrer alten<br />

Kfz-Kennzeichen, die im Zuge der Kreisreformen vielerorts weggefallen sind. Das ist das<br />

Ergebnis einer Studie des <strong>Heilbronner</strong> Hochschul<strong>pro</strong>fessors Dr. Ralf Bochert und sie war<br />

Anlass für die Länder Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern bei der<br />

Verkehrsministerkonferenz in Potsdam eben diese Wiedereinführung zu fordern. Die<br />

Konferenz stimmte der Idee mehrheitlich zu. Die endgültige Entscheidung liegt jetzt beim<br />

Bundesrat, für die Umsetzung wären die einzelnen Landkreise verantwortlich. / sut<br />

Mehr Bürokratie und höhere Kosten, wie vom Deutschen Landkreistag behauptet, würde die<br />

Wahlmöglichkeit aber nicht bedeuten, sagen die Sprecher beider Kreise. Schließlich müsste<br />

die Kosten für eine Ummeldung der Fahrzeughalter tragen. Zurzeit fahren im Main-Kinzig-<br />

Kreis noch 626 der insgesamt 301.740 Fahrzeuge mit einem der alten SLÜ-Kennzeichen<br />

herum. Überwiegend landwirtschaftliche Fahrzeuge oder Anhänger, aber auch einige Pkw.<br />

Viel Aufwand und Geld hat Jens Müller, Mitglied des Oldtimer-Clubs Schlüchtern, in die<br />

Bewahrung des SLÜ-Kennzeichens für sein Mercedes Coupé, Baujahr 1971 investiert. Trotz<br />

der hohen Besteuerung des Oldtimers, der noch keinen Katalysator besitzt, meldet er ihn<br />

nur im Herbst ab und jedes Frühjahr wieder an, damit das Original-Kennzeichen SLÜ-S 455<br />

nicht verfällt. „Der Wagen hat schon meinem Opa gehört und 455 war damals die<br />

Telefonnummer unseres Betriebes“, erzählt er. SLÜ, HU und MKK – Möller hat sie alle im<br />

Bestand seines Fuhrparks, da eines der Firmenfahrzeuge nach der Kreisreform 1974 und<br />

noch vor der Umstellung 2005 unter Hanauer Kürzel angemeldet und seitdem nicht<br />

umgemeldet wurde. Sein Herz hängt aber nur an der Originalität des Coupés.<br />

„SLÜ bleibt SLÜ“ lautete 1975 der Slogan der Protestaufkleber gegen die Umstellung auf HU.<br />

Einige wenige Fans hat die Revolte noch.<br />

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Gelnhäuser Neue Zeitung, 16.4.11<br />

Kehrt das GN-Kennzeichen zurück?<br />

Gelnhausen (re). Gelnhausens Bürgermeister Thorsten Stolz will intensiv prüfen, ob der jüngste Beschluss der<br />

Verkehrsministerkonferenz zur Wahlfreiheit der Autokennzeichen auch dazu führt, dass die Bürger der<br />

Barbarossastadt wieder das frühere Kennzeichen GN nutzen können. „Es sieht ganz danach aus, dass eine<br />

realistische Chance besteht, dass das frühere GN-Nummernschild als ‚Wunschkennzeichen‘ zurückkehren<br />

könnte“, sagt Stolz.<br />

Die Verkehrsministerkonferenz hatte vor wenigen Tagen beschlossen, dass die Autofahrer künftig selbst<br />

entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der Kreisgebietsreform verwendeten Kennzeichen nutzen<br />

wollen. Damit sei der erste Schritt zur Rückkehr der alten Kennzeichen getan worden, so Stolz. In einem<br />

nächsten Schritt müsse die sogenannte KFZ-Zulassungsverordnung geändert werden. Dazu sei die Zustimmung<br />

des Bundesrats, also der Bundesländer, notwendig.<br />

Vor diesem Hintergrund kündigt der Bürgermeister an, in den nächsten Tagen den hessischen Verkehrsminister<br />

Dieter Posch anzuschreiben und schon einmal „vorsorglich“ Interesse seitens der Stadt Gelnhausen an einem<br />

Wunschkennzeichen GN anzumelden. „Wenn es so kommt, wie es die Verkehrsministerkonferenz beschlossen<br />

hat, ist das natürlich für Gelnhausen eine tolle Sache und mit Blick auf einen damit verbundenen Werbeeffekt<br />

für die Stadt eine einmalige Chance“, sagt Stolz. Außerdem könnte dadurch die Verbundenheit der Bürger zur<br />

Barbarossastadt weiter gestärkt werden.<br />

So wie die Sachlage aktuell diskutiert werde, könnten Autofahrer aus Gelnhausen künftig selbst entscheiden,<br />

ob sie das aktuelle Kennzeichen MKK oder das Zeichen vor der Gebietsreform – also GN – wählen. Dabei sei es<br />

egal, ob eine Kreisgebietsreform wie in Hessen in den 70er Jahren stattgefunden habe – gefolgt von der<br />

Ausgabe neuer Kennzeichen –, oder ob die jüngste Kreisgebietsreform wie in Teilen der neuen Bundesländer<br />

erst wenige Jahre zurückliege.<br />

Die Stadt Gelnhausen werde in dieser Sache am Ball bleiben und die Entwicklungen in den nächsten Wochen<br />

verfolgen. Ein erster Schritt zur Liberalisierung und somit zur Rückkehr der früheren Kennzeichen sei getan.<br />

Jetzt komme es auf die Länder und die Landkreise an, die entsprechenden Beschlussfassungen der<br />

Verkehrsministerkonferenz auch umzusetzen. „Sollte es so kommen, dass GN künftig als Wunschkennzeichen<br />

ausgewählt werden kann und somit eine Renaissance erfährt, bin ich mir sicher, dass viele Bürger unserer Stadt<br />

davon Gebrauch machen werden“, schließt Stolz.<br />

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Seite 69 von<br />

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Tageblatt für den Kreis Steinfurt, 16.4.11<br />

Renaissance des TE-Kennzeichens im Tecklenburger Land scheint<br />

möglich<br />

Ibbenbüren. Dr. Rainer Nierhoff findet die Idee grandios. „TE muss kommen“ ist der neue<br />

Slogan des Ibbenbürener Arztes, nachdem die Verkehrsministerkonferenz Anfang des<br />

Monats den ersten Schritt für eine Rückkehr zu den alten Kfz-Kennzeichen getan hat. Somit<br />

könnten die Menschen im Tecklenburger Land nach 36 Jahren wieder das bekommen, was<br />

sie 1975 während der Gebietsreform verloren: das TE-Kennzeichen.<br />

Elfriede Auffahrt gehört zu den wenigen in Ibbenbüren, die noch ein Auto mit TE-<br />

Kennzeichen fahren - ein VW 1600. Sie ist gegen die Einführung der neuen Kennzeichen.<br />

„Das sollte doch den Oldtimern vorbehalten bleiben - das Kennzeichen ist doch etwas<br />

Besonderes.“<br />

(Foto: Antje Raecke)<br />

Als die Kreise Burgsteinfurt (BF) und Tecklenburg (TE) 1975 zusammengelegt wurden, verlor<br />

die Region auch das eigene Schild am Wagen. Auch die damalige Kampagne „TE muss<br />

bleiben“ half nichts. Allerdings fahren heute tatsächlich noch 643 Fahrzeuge mit dem TE-<br />

Kennzeichen im Kreis Steinfurt herum - meist handelt es sich dabei um Trecker und<br />

Anhänger, die die Zeit sozusagen überlebt haben, so die Auskunft des Kreises Steinfurt. Eine<br />

Diskussion über ein TE- und BF-Kennzeichen gebe es bisher nicht, erklärte Pressesprecherin<br />

Silke Wesselmann auf Anfrage unserer Zeitung. Auch Anfragen von Städten lägen dem Kreis<br />

noch nicht vor.<br />

Ganz anders verläuft dagegen die Diskussion im Ruhrgebiet. Dort haben sich sogar schon<br />

<strong>Initiative</strong>n gebildet, die sich für ihr regionales Kennzeichen einsetzen. Viele Städte und<br />

Kommunen wünschten sich diese teils aus Nostalgie, teils aus Marketingzwecken, ist in<br />

verschiedenen Medien zu lesen.<br />

„Kommt das nicht ein bisschen spät“, meinte Ibbenbürens Bürgermeister Heinz Steingröver<br />

schmunzelnd. Er halte den Vorstoß eher für kontra<strong>pro</strong>duktiv - auch wenn Menschen, die<br />

weiter weg wohnten, nicht viel mit Steinfurt anfangen könnten. „Aber es ist unser Kreis.“<br />

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Mettingens Altbürgermeister Josef Otte findet dagegen die Idee prima: „Wir haben damals<br />

lange gekämpft“, erinnert er sich. Die Enttäuschung sei riesengroß gewesen, als „wir uns<br />

vom Kreis Tecklenburg verabschieden mussten“. Die Idee der neuen, alten Kennzeichen<br />

finde er gut. Man glaube ja heute immer, wenn man einen ST-Wagen in Köln, Düsseldorf<br />

oder Hamburg treffe, der komme aus der Heimat. „Dabei kommt der dann zum Beispiel aus<br />

Ochtrup.“ Es gebe eine besondere Verbundenheit der Menschen aus dem Tecklenburger<br />

Land. Wenns ein Kennzeichen geben würde, „ich würde mir sofort eins anschaffen“.<br />

Auch Martin Stroot aus Recke, ehemaliger Landrat des Kreises Steinfurt, hatte sich damals<br />

für zwei Kreise (Burgsteinfurt und Tecklenburg) stark gemacht. Heute meint er, ein TE-<br />

Kennzeichen sei im Sinne des neuen Kreises. Das sei nichts gegen den großen Kreis Steinfurt,<br />

sondern ein Hinweis auf starke Regionen. Und so eine sei das Tecklenburger Land. Er finde,<br />

dass der Kreis Steinfurt das TE-Land in den vergangenen zehn Jahren vernachlässigt habe.<br />

„Der Name des Tecklenburger Landes muss erhalten bleiben.“ Und: „Wer kennt schon<br />

Steinfurt?“<br />

Laut NRW-Verkehrsministeriums hat die Verkehrsministerkonferenz mit dem Beschluss den<br />

Bund gebeten, die rechtlichen Grundlagen zu schaffen. 2012 soll noch einmal über das<br />

Thema ges<strong>pro</strong>chen werden. Dann soll auch geklärt werden, ob die alten Kennzeichen<br />

reaktiviert werden, welche das sein sollen und ob sich die Städte selber melden müssen.<br />

Somit sei Euphorie ein wenig verfrüht. NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger habe sich<br />

übrigens gegen eine Liberalisierung der Kfz-Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen. Das bedeute<br />

zusätzliche Bürokratie und mache keinen Sinn, denn da werde lokale gegen regionale<br />

Identität gesetzt.<br />

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Seite 71 von<br />

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Kötztinger Zeitung, 16.4.11<br />

Kommen "ROL" und "VIB" wieder?<br />

Sympathien für alte Kennzeichen: Bürgermeister hätten nichts gegen<br />

Wiedereinführung<br />

In der vergangenen Woche hat Bayern bei der Verkehrsministerkonferenz dem Antrag auf<br />

Wiedereinführung der alten Autokennzeichen zugestimmt. In den kommenden Wochen will<br />

der Freistaat nach Aussage einer Sprecherin des Verkehrsministeriums die fachlichen<br />

Beratungen begleiten.<br />

Eine Studie der Hochschule Heilbronn war der Auslöser für den Vorschlag, die Kennzeichen<br />

alter Landkreise wieder einzuführen. Im Landkreis Landshut betrifft dies Vilsbiburg "VIB" und<br />

Rottenburg "ROL". In beiden Städten hätten viele Bürger und Rathauschefs nichts gegen eine<br />

Wiedereinführung.<br />

Das so genannte "Hanauer Modell" gilt als Vorbild der Wiedereinführung der alten<br />

Kennzeichen. Dort existiert im Main-Kinzig-Kreis neben dem Kennzeichen "MKK" auch "HU"<br />

für Hanau. Im Landkreis Landshut könnten so neben dem jetzigen Kennzeichen "LA" wieder<br />

"VIB" und "ROL" eingeführt werden.<br />

Diese Kennzeichen standen vor der Gemeindegebietsreform Anfang der 70er Jahre für die<br />

Altlandkreise Vilsbiburg und Rottenburg an der Laaber. In Vilsbiburg haben Studenten die<br />

Bevölkerung ebenfalls befragt (die LZ berichtete).<br />

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Arcor.de, 16.4.11<br />

Freundlich-spöttische Debatte um Autokennzeichen<br />

Erfurt (dpa/th) - Ohne scharfe Worte und mit ungewöhnlich viel Heiterkeit haben die<br />

Landtagsabgeordneten über eine freiere Wahl von Autokennzeichen debattiert. Spott<br />

entzündete sich vor allem an der Überschrift «KfZ-Kennzeichen sind gelebte Identität» eines<br />

Antrags von CDU und SPD, in dem die Landesregierung zu einem Bericht über den<br />

Regelungsstand gebeten wurde. Verkehrsminister Christian Carius (CDU) unterstützte darin<br />

Pläne unter anderem für die Wiedereinführung ausgelaufener Kennzeichen, die Mitnahme<br />

bei Umzügen und lebenslang nutzbare Wunschkennzeichen.<br />

Die Linke-Abgeordnete Gudrun Lukin sorgte sich ironisch, ob nun Fußgänger und Radfahrer<br />

Probleme bekämen, ihre regionale Identifikation deutlich genug zeigen zu können. Allerdings<br />

wäre es besser gewesen, das Thema erst im Ausschuss vorzustellen, da sich die<br />

Abgeordneten im Plenum damit «ein bisschen zum Klops» machten, sagte sie.<br />

Die SPD-Abgeordnete Sabine Doht berichtete von leichtem Stirnrunzeln in der Fraktion zum<br />

Titel, aber fehlendem Widerspruch nach dem Motto: «Mir und den meisten meiner<br />

Fraktionskollegen ist das Kennzeichen ziemlich wurscht - Hauptsache, das Auto fährt.» Der<br />

Grünen-Abgeordnete Dirk Adams unterstrich in einem von einem kurzen Lachanfall<br />

unterbrochenen Beitrag das «Ja der Grünen zur Vielfalt und damit auch zur Vielfalt von<br />

Kennzeichen». Thüringen müsse das KfZ-Kennzeichen-Land Nummer eins werden. Außer der<br />

FDP-Fraktion, die die Diskussion als Ablenkung von schlechten Straßen kritisierte, hatte keine<br />

Fraktion grundsätzliche Einwände.<br />

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Radio Ostfriesland, 15.4.11<br />

Umfrage zu Städtekennzeichen in Norden<br />

In einer Befragungsaktion wollen Wissenschaftler der Universität Heilbronn morgen auf dem<br />

Marktplatz in Norden klären, ob die Bürger ihr ehemaliges Autokennzeichen “NOR” zurück<br />

haben wollen. Die Umfrage geht auf die <strong>Initiative</strong> “Kennzeichenliberalisierung” der Uni<br />

Heilbronn zurück. Eine Vielzahl deutscher Städte und Gemeinden hatte in den letzten 40<br />

Jahren durch Umstrukturierungen der Landkreise ihr Kennzeichen verloren. Auch Norden<br />

hatte seine Städtekennung “NOR” eingebüßt. Die Wiedereinführung der alten Kennzeichen<br />

sei ohne Weiteres möglich, so die Wissenschaftler. Um herauszufinden, wie die Bevölkerung<br />

dazu steht, führt die <strong>Initiative</strong> seit dem vergangenen Jahr Befragungen in vielen deutschen<br />

Städten durch.<br />

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Seite 74 von<br />

105


Nordkurier, 15.4.11<br />

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Seite 75 von<br />

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Sächsische Zeitung, 16.4.11<br />

Kehrt das „DW“ wirklich zurück?<br />

wieder?<br />

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Was bedeutet der Beschluss der Verkehrsminister? Kommt das „DW“<br />

Das ist noch nicht ganz geklärt. Mit der Entscheidung durch die Verkehrsminister ist für alle<br />

Befürworter der Alt-Kennzeichen ein wichtiges Etappenziel erreicht. Jetzt müssen aber noch<br />

die rechtlichen Grundlagen durch Bund und Bundesrat hergestellt werden. Anschließend<br />

müssen die Kommunen ihrerseits entscheiden, ob sie diesen Weg gehen wollen.<br />

Seite 76 von<br />

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Der Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der schleswig-holsteinische Abgeordnete<br />

Storjohann, hat sich u. a. zum Thema „Wiedereinführung auslaufender Kfz-Kennzeichen“ im Namen<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion geäußert.<br />

Link: http://www.gero-storjohann.de/blog/20110415/gero-storjohann-vorschriften-fur-kfzkennzeichen-lockern/<br />

Gero Storjohann: Vorschriften für Kfz-Kennzeichen lockern<br />

15. April 2011<br />

Berlin. – Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bereitet derzeit<br />

die Einführung von sogenannten Wechselkennzeichen vor und steht im Dialog mit den<br />

Bundesländern zur Wiedereinführung ausgelaufener Kfz-Kennzeichen. Dazu erklären der<br />

zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Gero Storjohann:<br />

„Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt, dass die Bundesregierung die Einführung von<br />

Wechselkennzeichen prüft. Die Vereinfachung der Fahrzeugzulassung ist ein wichtiger<br />

Beitrag zum Bürokratieabbau. Dadurch werden die Bürger finanziell entlastet. Eine<br />

Lockerung bietet damit auch einen Anreiz zur Anschaffung von abgasarmen Fahrzeugen (z.B.<br />

Elektrofahrzeuge) als Zweit- und Drittwagen.<br />

Mit der Lockerung der Regelungen müssen auch Entlastungen bei der Kfz-Steuer<br />

einhergehen. Hier sollte eine gesamtfiskalische Betrachtung im Vordergrund stehen.<br />

Viele Bürger wünschen sich ihre „alten“ Kennzeichen zurück, mit denen sie ihre<br />

Ortsverbundenheit zum Ausdruck bringen. Daher unterstützen wir <strong>Initiative</strong>n aus den<br />

Bundesländern zur Wiedereinführung auslaufender und bereits ausgelaufener Kennzeichen.“<br />

Die Länderverkehrsminister haben den Bund am 07. April 2011 gebeten, die Änderung der<br />

Fahrzeug-Zulassungsverordnung zu unterstützen. Mit der Einführung von<br />

Wechselkennzeichen soll ermöglicht werden, bis zu drei Personenkraftwagen auf ein<br />

Nummernschild anzumelden. Dadurch sollen Anmeldeformalitäten erleichtert werden und<br />

die Halter mehr Flexibilität bei der Wahl ihres Verkehrsmittels erhalten. Für die<br />

Wiedereinführung von ausgelaufenen Kennzeichen müssten zunächst die Bundesländer<br />

initiativ werden.<br />

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WAZ, 16.4.11<br />

Nummernschilder : Wiedergeburt der alten Auto-Kennzeichen<br />

Menden, 16.04.2011, Thorsten Bottin<br />

Menden. Autos aus der Hönnestadt können künftig wieder Kennzeichen mit dem Kürzel IS<br />

herumfahren. Die Landesverkehrsminister haben einmütig beschlossen, wieder<br />

Nummernschilder mit den Abkürzungen der 1975 abgeschafften Altkreise zu erlauben.<br />

Wer sich bei der Zulassungsstelle solch ein Kennzeichen sichern will, muss allerdings vorerst<br />

noch etwas Geduld haben.<br />

Jochen Hülsenbeck gehört zu einem exklusiven Kreis. An seinem Deutz-Schlepper, Baujahr<br />

1952, hängt noch das historische Kennzeichen mit den Anfangsbuchstaben IS. Nur 270<br />

Fahrzeughalter im ganzen Märkischen Kreis haben noch dieses Relikt an ihren Wagen<br />

hängen, heißt es seitens der Zulassungsstelle des Märkischen Kreises. Vorwiegend handele<br />

es sich um landwirtschaftliche Maschinen oder Anhänger. „Mein Nachbar hat auch einen“,<br />

berichtet Hülsenbeck, der Mitglied im Verein der „Dieselknechte Menden“ ist.<br />

270 Wagen mit IS-Schild im Märkischen Kreis<br />

Und er selbst hat auch noch einen Anhänger mit dem Kürzel LS, das bis 1975 für Kreis<br />

Lüdenscheid stand. Die seltenen Buchstabenkombinationen machen ihn schon ein wenig<br />

stolz. Kein Wunder, dass er auch den originalen Fahrzeugbrief seines 15-PS-Deutz-Treckers in<br />

Ehren hält. Schließlich ist darin sogar noch das Kennzeichenkürzel „BR“ dokumentiert, das<br />

Fahrzeuge in den Nachkriegsjahren der Bundesrepublik erhielten – und eben auch der<br />

Traktor bei seiner Erstzulassung 1952 durch den Werringser Bauern Theodor Ostermann.<br />

Straßenverkehr<br />

Wünschen Sie sich die alten Kreis-Kennzeichen zurück?<br />

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Seite 78 von<br />

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Erfahrene Fahrzeuglenker werden sich noch daran erinnern: Vor der kommunalen<br />

Gebietsreform Mitte der 70er Jahre gab es das Kennzeichen MK noch nicht. Statt dessen<br />

fuhren auf den Straßen die Nummernschilder IS (Stadt und Kreis Iserlohn), AL (Kreis Altena),<br />

AR (Kreis Arnsberg, dazu zählte auch Balve) und LÜS (Kreis Lüdenscheid) herum. AL und LÜD<br />

wurden dann zu LS zusammengeführt, ehe 1975 dann der Märkische Kreis und die<br />

Buchstabenkombination MK geboren wurden.<br />

Nach wie vor sind im Kreisgebiet zahlreiche Fahrzeuge mit diesen historischen Kennzeichen<br />

der Vorgängerkreise des Märkischen Kreises unterwegs. Ihre Gemeinsamkeit: Sie wurden vor<br />

dem 1. Januar 1975 in diesen Altkreisen zugelassen. So zählt die Zulassungsstelle des Kreise<br />

noch 210 AL-Kennzeichen, LS gibt es noch 443 Mal, IS 270 Mal und LÜD 273 Mal. Wie viele<br />

AR-Kennzeichen, vorwiegend in Balve, noch existieren, ist nicht bekannt. Diese Daten<br />

werden vom Hochsauerlandkreis geführt, auch wenn der Halter seinen Wohnsitz im<br />

Märkischen Kreis hat.<br />

Die Landesverkehrsminister hatten sich vergangene Woche dafür ausges<strong>pro</strong>chen, die<br />

Einführung der Alt-Kennzeichen zu gestatten. Zwar hat der Deutsche Landkreistag, also der<br />

Interessenverband der Landkreise, gegen diese Idee <strong>pro</strong>testiert. Es drohe mehr<br />

Verwaltungsaufwand und Bürokratie. Beim Märkischen Kreis jedoch werde man<br />

entsprechende Gesetze und Erlasse aber umsetzen, wenn es sie denn erst einmal gibt. Das<br />

kündigte der Sprecher des Märkischen Kreises, Hendrik Klein, gegenüber der WP an. „Ob die<br />

Wiedereinführung Sinn macht, ist eine politische Frage“, sagt Klein. Außerdem müsse klar<br />

geregelt werden, in welchen Fällen Autohalter die Alt-Kennzeichen überhaupt bekommen<br />

können. „Nur bei einer Neuzulassung eines Fahrzeuges, oder kann auch bei einem bereits<br />

zugelassenen Wagen gewechselt werden?“, nennt Klein Beispiele.<br />

Wenig Nachfrage nach alten Kennzeichen<br />

Befürworter der Alt-Kennzeichen verweisen gerne auf das Heimatgefühl, dass sie vermitteln.<br />

„Ich kann mir schon vorstellen, dass viele Iserlohner ihr IS zurückhaben wollen“, meint auch<br />

Hendrik Klein. Bislang rennen diese Nostalgiker der Zulassungsstelle aber nicht gerade die<br />

Türen ein. „Es gab ein paar Anfragen und ein Autofahrer aus Altena wollte sich schon mal ein<br />

AL-Kennzeichen reservieren“, berichtet Klein.<br />

Dieselknecht Jochen Hülsenbeck übrigens gehört nicht zu den Befürwortern der<br />

Wiedereinführung. „Dann verliert mein IS-Nummernschild ja die Exklusivität“, sagt er.<br />

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Finanznachrichten.de und viele andere Quellen, 16.4.11<br />

16.04.2011 09:06<br />

Fischer/Storjohann: Vorschriften für Kfz-Kennzeichen lockern<br />

Berlin (ots) - Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bereitet derzeit<br />

die Einführung von sogenannten Wechselkennzeichen vor und steht im Dialog mit den<br />

Bundesländern zur Wiedereinführung ausgelaufener Kfz-Kennzeichen. Dazu erklären der<br />

verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dirk Fischer sowie der<br />

zuständige Berichterstatter Gero Storjohann:<br />

"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt, dass die Bundesregierung die Einführung von<br />

Wechselkennzeichen prüft. Die Vereinfachung der Fahrzeugzulassung ist ein wichtiger<br />

Beitrag zum Bürokratieabbau. Dadurch werden die Bürger finanziell entlastet. Eine<br />

Lockerung bietet damit auch einen Anreiz zur Anschaffung von abgasarmen Fahrzeugen (z.B.<br />

Elektrofahrzeuge) als Zweit- und Drittwagen.<br />

Mit der Lockerung der Regelungen müssen auch Entlastungen bei der Kfz-Steuer<br />

einhergehen. Hier sollte eine gesamtfiskalische Betrachtung im Vordergrund stehen.<br />

Viele Bürger wünschen sich ihre 'alten' Kennzeichen zurück, mit denen sie ihre<br />

Ortsverbundenheit zum Ausdruck bringen. Daher unterstützen wir <strong>Initiative</strong>n aus den<br />

Bundesländern zur Wiedereinführung auslaufender und bereits ausgelaufener Kennzeichen."<br />

Hintergrund:<br />

Die Länderverkehrsminister haben den Bund am 07. April 2011 gebeten, die Änderung der<br />

Fahrzeug-Zulassungsverordnung zu unterstützen. Mit der Einführung von<br />

Wechselkennzeichen soll ermöglicht werden, bis zu drei Personenkraftwagen auf ein<br />

Nummernschild anzumelden. Dadurch sollen Anmeldeformalitäten erleichtert werden und<br />

die Halter mehr Flexibilität bei der Wahl ihres Verkehrsmittels erhalten. Für die<br />

Wiedereinführung von ausgelaufenen Kennzeichen müssten zunächst die Bundesländer<br />

initiativ werden.<br />

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe:<br />

http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS :<br />

http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2<br />

Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax:<br />

(030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: pressestelle@cducsu.de<br />

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Seite 80 von<br />

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Hamburger Abendblatt, 15.4.11<br />

Landkreis Stade will sein Kfz-Kennzeichen behalten<br />

Im Landkreis Stade gibt es keinerlei Überlegungen, frühere Kfz-Kennzeichen einzuführen.<br />

Derzeit existieren bundesweit mehrere <strong>Initiative</strong>n, Kfz-Nummernschilder aus der Zeit vor der<br />

Gebietsreform der 70er-Jahre zu reaktivieren. Auch Bundesverkehrsminister Ramsauer hatte<br />

die Idee begrüßt. Im Falle einer Umsetzung wäre der Landkreis Stade nicht betroffen, da er<br />

im heutigen Zuschnitt bereits seit 1932 existiert. Dementsprechend gebe es, so die<br />

Kreisverwaltung, auch aus der Zeit vor der Gebietsreform der 70er-Jahre keine anderen<br />

Kennzeichen als STD. Landrat Michael Roesberg habe auch nicht die Absicht, die<br />

Einheitlichkeit des von ihm augenzwinkernd mit der Bedeutung "Schönster Teil<br />

Deutschlands" unterlegten Kfz-Kennzeichens STD in Frage zu stellen.(fms)<br />

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Seite 81 von<br />

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Bremervörder Zeitung, 16.4.11<br />

„BRV? Find‘ ich richtig gut!“<br />

Bremervörde. Die wissenschaftliche Auswertung wird zwar noch ein wenig Zeit in<br />

Anspruch nehmen. Doch ein erstes Stimmungsbild auf dem Wochenmarkt ergab bereits<br />

gestern: Viele Bremervörder wollen ihr BRV-Kennzeichen zurück. Hintergrund der Umfrage<br />

ist eine wissenschaftliche Studie der Universität Heilbronn (BZ berichtete). Nach Ansicht<br />

von Prof. Dr. Ralf Bochert verzichteten viele Städte nach der Neuordnung der Kreisgrenzen<br />

in den 70er Jahren auf ein wichtiges Identitätsmerkmal. Selbst die wirtschaftliche und<br />

touristische Vermarktung gestaltet sich, dem Leiter der Fachgebiete Volkswirtschaftslehre<br />

und Destinationsmanagement im Studiengang Tourismusmanagement zufolge, wesentlich<br />

schwieriger. „Städte verlieren mit dem eigenen Kfz-Kennzeichen ein Stück ihrer<br />

Außenwirkung. Auch wenn es sich nur um zwei oder drei Buchstaben handelt,<br />

entscheidend ist nicht zuletzt die Wertigkeit des Trägermediums.“ Dass das auch viele<br />

Bremervörder so sehen, stellten gestern zwei Studenten des Fachs Tourismusmanagement<br />

der Uni Heilbronn in Bremervörde fest: Florian Obermeier und Kathrin Maier sind zurzeit<br />

in mehreren Städten unterwegs, um den wissenschaftlichen Nachweis für die Thesen ihres<br />

Professors zu führen. Nach der Auswertung ihrer Wochenmarkt-Umfrage sollen die Daten<br />

der Stadt Bremervörde zur Verfügung gestellt werden. Von Thomas Schmidt<br />

Manfred von Fintel (rechts) und Bernd-Uwe Blume (links) sagen dem Studenten Florian<br />

Obermeier von der Uni Heilbronn, dass sie sich über die Wiedereinführung des BRV-<br />

Kennzeichens freuen würden. Fotos: Schmidt<br />

Mehrere Bremervörder präsentierten gestern ihre Oldtimer, die noch das BRV-Kennzeichen<br />

tragen dürfen. Walter Feindt aus Bevern, der seinen Fiat 128 zeigte, unterstützt die <strong>Initiative</strong><br />

aus Heilbronn. Kleiner Wermutstropfen für ihn: Sollte der Bundesrat nach dem bereits<br />

erfolgten positiven Votum der Verkehrsministerkonferenz den Kommunen wieder die<br />

Rückkehr zu den alten Kennzeichen erlauben, wird er nicht mehr zum exklusiven Kreis der<br />

„BRV-Träger“ an der Stoßstange gehören. www.hs-heilbronn.de<br />

BRV – drei Buchstaben öffnen die Herzen der Menschen. Studentin Kathrin Maier hat keine<br />

Probleme, mit den Bürgern für ihre wissenschaftliche Studie ins Gespräch zu kommen.<br />

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Sächsische Zeitung, 17.4.11<br />

LÖBAU<br />

Stadt will altes Kfz-Kennzeichen<br />

STEFFEN LINKE<br />

Viele Autos in der Stadt zierten einst solche Aufkleber "Hier müsste eigentlich LÖB stehen".<br />

Oder "Wir sind Löbauer". Diese Sprüche sind zwar heute etwas aus dem Straßenbild<br />

verschwunden. Trotzdem hat sich ein Teil der Löbauer mit dem Verlust "ihres" Kfz-<br />

Kennzeichens aufgrund der Kreisreform 1994 mit Zittau auch Jahre später nicht abfinden<br />

können.<br />

Der Stadtrat hat jetzt einen Beschluss gefasst, dass sich der Oberbürgermeister beim<br />

Landratsamt Görlitz und dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit für<br />

die Wiedereinführung des Kfz-Kennzeichens LÖB für die Stadt Löbau einsetzt und<br />

entsprechende Verhandlungen führt. In erster Linie geht es dabei um die Identifizierung des<br />

Fahrzeughalters mit "seiner" Stadt.<br />

In Deutschland gibt es derzeit vier Landkreise, in denen mehrere Kfz-Kennzeichen<br />

ausgegeben werden. Alle arbeiten dabei nach unterschiedlichen Organisationsmodellen. Die<br />

Stadt Löbau würde daraus das so genannte "Bürgerwahlmodell" favorisieren. Eine<br />

Umsetzung würde bedeuten, dass der Zulassungsbehörde des Landkreises mehrere<br />

Kennzeichen zugeordnet werden, zwischen denen die Bürger frei wählen könnten.<br />

Die Zuständigkeit verbliebe komplett beim Landkreis, heißt es in der Beschlussvorlage. Und<br />

weiter: "Es entstünden keine zusätzlichen Kosten gegenüber der Vergabe von nur einem<br />

Kennzeichen <strong>pro</strong> Landkreis. Da auch die bisherigen Kfz-Kennzeichen alle noch im System der<br />

jetzigen Zulassungsstelle vorhanden sind und somit nicht extra und zusätzlich eingeführt<br />

werden müssen, dürfte auch die organisatorische Umstellung unter Nutzung der heutigen<br />

Möglichkeiten von EDV-Systemen keinen erheblichen Aufwand bedeuten.<br />

Die Tatsache, dass einerseits eine solche Wiedereinführung niemanden schadet und<br />

gleichzeitig ein großer Außen- und Innennutzen für die Stadt und ihre Bürger entstehen<br />

würde, ist Grundlage dafür, sich für die Wiedereinführung des Kfz-Kennzeichens LÖB<br />

einzusetzen".<br />

Eine entsprechende gesetzliche Regelung müsste noch von übergeordneter Stelle<br />

beschlossen werden. Landrat Bernd Lange findet eine solche Lösung unglücklich, da das<br />

Landkreiskennzeichen auch bei der Identifizierung mit dem neuen Landkreis hilfreich wäre.<br />

Aber das sei letztendlich eine Entscheidung des Gesetzgebers.Im Landkreis Görlitz gibt es<br />

gegenwärtig noch 3.898 zugelassene Kfz mit dem Kennzeichen LÖB.<br />

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Seite 83 von<br />

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Moosburger Zeitung und acht weitere Onlinequellen, 18.4.11<br />

Kommen "ROL" und "VIB" wieder?<br />

Sympathien für alte Kennzeichen: Bürgermeister hätten nichts gegen<br />

Wiedereinführung<br />

In der vergangenen Woche hat Bayern bei der Verkehrsministerkonferenz dem Antrag auf<br />

Wiedereinführung der alten Autokennzeichen zugestimmt. In den kommenden Wochen will<br />

der Freistaat nach Aussage einer Sprecherin des Verkehrsministeriums die fachlichen<br />

Beratungen begleiten.<br />

Eine Studie der Hochschule Heilbronn war der Auslöser für den Vorschlag, die Kennzeichen<br />

alter Landkreise wieder einzuführen. Im Landkreis Landshut betrifft dies Vilsbiburg "VIB" und<br />

Rottenburg "ROL". In beiden Städten hätten viele Bürger und Rathauschefs nichts gegen eine<br />

Wiedereinführung.<br />

Das so genannte "Hanauer Modell" gilt als Vorbild der Wiedereinführung der alten<br />

Kennzeichen. Dort existiert im Main-Kinzig-Kreis neben dem Kennzeichen "MKK" auch "HU"<br />

für Hanau. Im Landkreis Landshut könnten so neben dem jetzigen Kennzeichen "LA" wieder<br />

"VIB" und "ROL" eingeführt werden.<br />

Diese Kennzeichen standen vor der Gemeindegebietsreform Anfang der 70er Jahre für die<br />

Altlandkreise Vilsbiburg und Rottenburg an der Laaber. In Vilsbiburg haben Studenten die<br />

Bevölkerung ebenfalls befragt (die LZ berichtete).<br />

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Seite 84 von<br />

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Ostfriesenzeitung, 18.4.11<br />

18.04.2011<br />

Viele wollen NOR-Schild an der Stoßstange<br />

Von Von Tatjana Gettkowski<br />

Studenten aus Heilbronn befragten Norder zur Wiedereinführung des alten<br />

Autokennzeichens. "Ich fühle mich nicht zu Aurich zugehörig. Ich bin Norder und möchte<br />

das auch zeigen", sagte Hans Völler bei der Umfrage.<br />

Norden - Kathrin Maier und Florian Obermeier hatten am Sonnabendmorgen keine Mühe,<br />

auf dem Norder Marktplatz bereitwillige Interview-Partner zu finden. Die beiden Studenten<br />

arbeiten an einem Forschungs<strong>pro</strong>jekt der Hochschule Heilbronn mit und befragten 250<br />

Passanten aus dem Altkreis zur Wiedereinführung des NOR-Kennzeichens. Die OZ heftete<br />

sich eine Zeit lang an ihre Fersen. Zumindest in dieser Zeit traf die 25-jährige Studentin auf<br />

keinen Norder, der sich zum AUR-Kennzeichen bekannte.<br />

An sein altes Nummernschild kann sich Hans Völler noch gut erinnern. "NOR- HA 17 - damals<br />

fuhren wir einen Käfer", erzählte der Mann aus Westerende. Genau dieses Kennzeichen<br />

hätte er gerne wieder zurück. "Ich fühle mich nicht zu Aurich zugehörig. Ich bin Norder und<br />

möchte das auch zeigen", nannte er seine Begründung.<br />

Wie Bernhard Bünting zu der Frage steht, ist nicht zu übersehen. Auf seinem Wagen prangen<br />

fünf blaue Stadt Norden-Aufkleber mit weißer Schrift. "Hinten am Wohnwagen klebt ein<br />

Schild ,AUR -Nein, danke -NOR - Ja, bitte?", erzählte der gebürtige Norder. Er identifiziere<br />

sich mit seiner Heimatstadt Norden und möchte das mit dem Nummernschild auch nach<br />

außen darstellen.<br />

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WAZ, 18.4.11<br />

Alte Autokennzeichen : Mit Vollgas in die Vergangenheit<br />

Meschede, 18.04.2011, Meike Baars<br />

Meschede. Eigentlich geht es nur um Buchstaben, drei an der Zahl. Doch für manch einen<br />

sind sie eine hochemotionale Angelegenheit. HSK oder MES? Sollen die alten Kfz-<br />

Kennzeichen wieder eingeführt werden, wie es die Landesverkehrsminister wollen?<br />

Wir haben in Meschede diejenigen gefragt, die sich vielleicht am besten mit<br />

Nummernschildern auskennen: Die Menschen, die tagein tagaus Kennzeichen in Aluminium<br />

stanzen.<br />

„Ich fände das total cool“, sagt Peter Bernert. „Wenn das durchkommt, werde ich mir das<br />

MES-Schild als allererstes zulegen.“ Seit 32 Jahren arbeitet der 49-Jährige in dem<br />

alteingesessenen Mescheder Familienbetrieb an der Steinstraße. Autofahrer, die ihren Pkw<br />

zulassen wollen, wenden sich entweder an ihn oder an zwei andere Schilder-Dienste in<br />

derselben Straße. „Als ich angefangen habe, gab es MES noch. Da konnte man am<br />

Kennzeichen erkennen, dass jemand von hier kam“, sagt Bernert. Mit der Gebietsreform<br />

Mitte der 1970er-Jahre wurden nicht nur die Altkreise Arnsberg, Brilon und Meschede<br />

abgeschafft, sondern auch die entsprechenden Auto-Kennzeichen AR, BRI und MES.<br />

„Stattdessen die totale Vereinheitlichung“, beschwert sich Schildermacher Bernert. Den<br />

Schritt zurück würde er begrüßen.<br />

Knapp verpasst<br />

Relativ neu in der Stadt ist die Niederlassung der Kette „Autoschilder Christoph Kroschke“,<br />

ebenfalls an der Steinstraße, direkt gegenüber der Kfz-Zulassungsstelle. Seit einem Jahr<br />

stanzt hier die Angestellte Renate Dunz-Tilli Autoschilder. Sie komme selbst nicht aus<br />

Meschede, erzählt sie. Das MES-Nummernschild liege ihr deshalb auch nicht besonders am<br />

Herzen. Eine Wiedereinführung fände sie trotzdem gut: „Für uns Schilder-Macher gäb’s dann<br />

viel zu tun“, frohlockt sie.<br />

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Rosemarie Staudt leitet die Mescheder Filiale des Kennzeichendienstes „Schilder-von-der-<br />

Heyden“, auch an der Steinstraße gelegen. Seit 23 Jahren drückt die 61-Jährige Buchstaben<br />

und Zahlen auf Nummern-Schilder. Die „guten, alten MES-Zeiten“, wie sie selbst sagt, habe<br />

sie beruflich knapp verpasst. „Ganz selten kommt aber noch mal jemand, der einen Oldtimer<br />

fährt oder einen alten Trecker besitzt“, erzählt sie. „Die haben ihr Fahrzeug nie umgemeldet<br />

und wollen ihr altes MES-Kennzeichen ausbessern.“ Staudt sei es egal, ob die alten Schilder<br />

wieder kommen oder nicht, sagt sie. Ein Argument dagegen fällt ihr dann aber doch ein:<br />

„Man hat sich ja an HSK gewöhnt.“<br />

Nachfragen halten sich in Grenzen<br />

Insgesamt seien im Hochsauerlandkreis noch 1110 Krafträder, Wohnwagen, Oldtimer,<br />

Zugmaschinen und Anhänger mit MES-Kennzeichnung zugelassen, berichtet HSK-Sprecher<br />

Jürgen Uhl. Bisher hielten sich die Nachfragen nach dem neuen alten Schild in Grenzen.<br />

„Die Menschen haben doch wichtigere Probleme“, glaubt der Mescheder Pressesprecher<br />

Jörg Fröhling. Und weiter: Mit Umfragen sei das so eine Sache. „Klar sind erstmal viele dafür.<br />

Aber spätestens, wenn sie ihre Autos ummelden und das Schild besorgen müssen, bremsen<br />

Aufwand und Kosten den Enthusiasmus.“ Eine Studie der „<strong>Initiative</strong><br />

Kennzeichenliberalisierung“ der Hochschule Heilbronn, für die 18.000 Deutsche befragt<br />

wurden, war kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, dass sich 73 Prozent der Menschen ihr<br />

altes Nummernschild zurück wünschten. Stadt und Kreis sind indes dagegen. „Das ist doch<br />

nostalgische Kleinstaaterei“, sagt HSK-Sprecher Uhl. „Wir wollen die gemeinsame Identität<br />

der Städte im Kreis stärken und nicht die Grenzen zwischen ihnen.“<br />

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Weilburger Tageblatt, 18.4.11<br />

Limburg-Weilburg.<br />

Feiert WEL ein spätes Comeback?<br />

Beschluss der Verkehrsministerkonferenz soll Wahlfreiheit ermöglichen<br />

Limburg-Weilburg. Wetzlarer wollen ihr "WZ", Usinger ihr "USI" zurück. Bürgerinitiativen<br />

sollen jetzt den Forderungen Nachdruck verleihen.<br />

Sie wollen das alte WZ-Kennzeichen zurück und habe... |<br />

mittelhessen.de<br />

Im Weilburger Land hat sich bislang noch nichts geregt, wahrscheinlich weil für viele das<br />

"WEL" (im alten Oberlahnkreis für die Kreisstadt Weilburg) nur eine vage Erinnerung ist.<br />

Verschwunden ist es nach und nach mit der Gebietsreform und dem Zusammenschluss in<br />

den siebziger Jahren mit dem früheren Kreis Limburg.<br />

Die Limburger setzen sich damals durch und durften ihr Kennzeichen behalten. Alle<br />

Versuche, etwa mit "LW" (Limburg-Weilburg) einen Kom<strong>pro</strong>miss zu finden, scheiterten an<br />

der Gesetzeslage.<br />

Heute sind laut Kreisverwaltung noch 279 WEL-Kennzeichen ausgegeben, allerdings handelt<br />

es sich dabei überwiegend um landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anhänger.<br />

Nostalgische Kleinstaaterei oder die wahre Verbindung zur Heimat?<br />

Neuen Schwung in die alte Debatte brachte die Konferenz der Verkehrsminister der<br />

Bundesländer und des Bundes Anfang des Monats in Potsdam.<br />

Auf Antrag der Länder Thüringen und Sachsen wurde folgender Beschluss gefasst (verkürzt):<br />

Der Bund wird gebeten, die Länder bei der Wiedereinführung auslaufender und bereits<br />

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ausgelaufener KfZ-Kennzeichen durch entsprechende Rechtsänderung der Fahrzeug-<br />

Zulassungsverordnung zu unterstützen.<br />

Der Bund wird gebeten, der Verkehrsministerkonferenz zur Frühjahrssitzung 2012 zu<br />

berichten.<br />

Bundesweit werden derzeit 383 Kennzeichen nach Landkreisen oder kreisfreien Städten<br />

zugeteilt. Würde der Bundesrat dem Vorschlag der Verkehrsministerkonferenz folgen,<br />

könnten 300 weitere dazu kommen.<br />

Neben WEL und USI könnten dann die Autobesitzer auch wieder Kennzeichen wie ALS<br />

(Alsfeld) oder BÜD (Büdingen) ordern.Umsetzen müsste diese Wiedereinführung und damit<br />

Wahlfreiheit neben den Straßenverkehrsbehörden der kreisfreien Städte auch die<br />

Landkreise.<br />

Und da zeigt man sich bereits wenig begeistert. Der Präsident des Hessischen Landkreistages<br />

, Hans Jörg Dupprè , etwa spricht von "nostalgischer Kleinstaaterei".<br />

Diese Kritik hat Thüringens Verkehrsminister Christian Carius zurückgewiesen: "Die Bürger<br />

verbinden mit dem Begriff Heimat eben nicht nur Landkreise, sondern auch Städte.<br />

In der Kreisverwaltung in Limburg reagiert man derzeit nach dem Motto: "Nichts genaues<br />

weiß man nicht".<br />

Pressesprecher Bernd Kexel gegenüber dem TAGEBLATT:<br />

"In jedem Fall ist eine Rechtsänderung nach einem langwierigen Verfahren unter Beteiligung<br />

des Bundestages und des Bundesrates durch die Bundesregierung auf den Weg zu bringen,<br />

bevor die auslaufenden oder bereits ausgelaufenen Kennzeichen wieder zugelassen werden<br />

können. Es wäre also vergeblich, wenn die Bürger sich mit dem Wunsch, frühere<br />

Kennzeichen wieder verwenden zu wollen, bereits jetzt an die Zulassungsstellen wenden.<br />

Dafür besteht bis auf weiteres keine rechtliche Grundlage.<br />

Bewusst machen muss man sich allerdings, dass die Verfahrensweisen widersprüchlich sind.<br />

In Hessen wird das so genannte "lebenslange KfZ-Kennzeichen" <strong>pro</strong>pagiert. Bei einem<br />

Umzug innerhalb des Landes soll die Möglichkeit bestehen, das Kennzeichen<br />

"mitzunehmen". Verbundenheit zum Wohnort oder der Bezug zu einer Region wurde dabei<br />

nicht als Hinderungsgrund angesehen".<br />

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Woc henspiegel Weißeenfels, 18.4.11<br />

Neuauflage: NMB, ZZ, WSF?<br />

Gibt es bald ein Comeback der auslaufenden Kraftfahrzeugkennzeichen?<br />

Ricarda Just stellt die amtlichen Fahrzeugkennzeichen her. Ob sie bald auch wieder „NMB“,<br />

„ZZ“, „NEB“, „HHM“ und „WSF“ zusätzlich zu „BLK“ prägen wird?<br />

Foto: W.-E. Mardas<br />

Burgenlandkreis (wm). Die Freistaaten Sachsen und Thüringen haben einen gemeinsamen<br />

Beschlussvorschlag zur Verkehrsministerkonferenz am 6./7. April eingebracht, der eine<br />

Lockerung der Vorschriften zur Vergabe von Kfz-Kennzeichen vorsieht. Der sächsische<br />

Verkehrsminister Sven Morlok und sein Amtskollege aus Thüringen Christian Carius sehen<br />

darin einen wichtigen Schritt, dem Wunsch zahlreicher Kommunen nach Wiedereinführung<br />

auslaufender Kfz-Kennzeichen entsprechen zu können. „Kfz-Kennzeichen sind für viele ein<br />

Ausdruck ihrer regionalen Identität. Wenn der Bundesrat unserem Antrag auf Lockerung der<br />

Vorschriften für Kfz-Kennzeichen zustimmt, wollen wir nach Anhörung der kommunalen<br />

Spitzenverbände ein Bürgerwahlmodell anbieten. Der Bürger soll entscheiden können, mit<br />

welchem Kennzeichen er seinen Heimatort oder seinen Landkreis repräsentieren möchte“ ,<br />

so Morlok auf einer Pressekonferenz. Wie geht es jetzt weiter? Wochenspiegel fragte Irene<br />

Ißleb, Leiterin des Straßenverkehrsamtes des Burgenlandkreises. „Die derzeitigen landes-<br />

und bundesrechtlichen Vorschriften lassen ein Wahlrecht zwischen verschiedenen<br />

Kennzeichen nicht zu. Die Einführung früher verwendeter Kfz-Kennzeichen bedarf einer<br />

Zustimmung des Bundesrates. Um dem Anliegen gerecht werden zu können, müssen im<br />

Rahmen eines Prozesses und im Zusammenwirken von kommunaler Ebene, Länder und Bund<br />

die grundsätzlichen rechtlichen Grundlagen geschaffen werden“, so die Fachfrau. Im<br />

Burgenlandkreis fahren gegenwärtig 149838 registrierte Fahrzeuge, sowohl mit<br />

auslaufenden als auch mit den jetzt üblichen BLK-Kennzeichen. „Von allen Fahrzeugen sind<br />

noch 871 Fahrzeuge mit dem Kürzel HHM (Hohenmölsen), 1316 Fahrzeuge mit NEB (Nebra),<br />

1832 Fahrzeuge mit NMB (Naumburg) und 2140 Fahrzeuge mit ZZ (Zeitz) im Kreis<br />

zugelassen. Ausgegeben wurden diese Kennzeichen letztmalig am 30. Juni 1994. Bis 30. Juni<br />

2007 wurden die Kennzeichen mit WSF (Weißenfels) ausgegeben. Damit sind gegenwärtig<br />

noch 17757 Fahrzeuge zugelassen“, zählt Irene Ißleb auf. Einige Stadträte haben schon über<br />

die Wiedereinführung der auslaufenden Kennzeichen abgestimmt und die Beschlüsse an das<br />

Verkehrsministerium Sachsen-Anhalt geschickt. Irene Ißleb denkt aber, dass die Umsetzung,<br />

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wenn sie kommen sollte, noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. „Die technische<br />

Umsetzung ist sicher nicht das Problem. Wohl aber erst einmal die Vielzahl der Kennzeichen<br />

im gesamten Bundesgebiet, die zu bearbeiten sind. Auch im Verkehrszentralregister in<br />

Flensburg sind dazu nicht gerade geringe Aufgaben im Vorfeld zu erledigen“, so Ißleb. Was<br />

meinen die Bürger zur Wiedereinführung der auslaufenden Kennzeichen? Ricarda Just, Zeitz:<br />

„Wir fahren noch einen alten Audi 80 mit dem Kennzeichen ZZ. Ich würde es schon<br />

begrüßen, wenn es diese Kennzeichen wieder geben würde.“ Frank Herrmann, Weißenfels:<br />

„Ich freue mich immer wieder über solche Dinge. Zeigt es doch, dass es keine weiteren<br />

Probleme in diesem Land gibt - zumindest aus Politikersicht.“ Andrea Krause, Weißenfels:<br />

„Gut, mein Fahrzeug würde ich nun nicht gleich umkennzeichnen lassen, denn das ist ja alles<br />

mit Kosten verbunden. Aber die sich ein neues Fahrzeug kaufen oder anmelden, für die finde<br />

ich es schon gut, wenn sie die Wahl haben.“ Frank Ratzke, Naumburg: „Mein Auto ist nun<br />

schon in die Jahre gekommen. Daher fahre ich NMB. Ich hoffe, dass sich bis zur<br />

Neuanschaffung alles geklärt hat und ich wieder NMB bekomme. Ich würde mich schon<br />

freuen.“ Wie ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns.<br />

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Ostthüringer Zeitung, 19.4.11<br />

Über die mögliche Rückkehr der Alt-Kfz-Kennzeichen<br />

� Trabi<br />

mit dem Kennzeichen des früheren Kreises Lobenstein. Foto: Ulf Rathgeber<br />

Warum wünschen sich Rudolstädter das alte Kürzel RU am Auto-Nummernschild zurück?<br />

Oder Bad Lobensteiner ihr LBS, was ja eigentlich für Landesbausparkasse steht? Wegen der<br />

identitätsstiftenden Wirkung, haben Umfragen ergeben.<br />

Und weil Thüringer Politik schon immer auf Heimatgefühl setzt, werden die Altkreise, die<br />

sich 1994 verabschieden mussten, wohl wieder aufleben. Wenn auch nur als Kfz-<br />

Kennzeichen.<br />

Zehn Thüringer Städte haben bereits die Wiedereinführung der alten Kennzeichen<br />

beantragt. Sie sind bei weitem nicht allein. In Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt<br />

es dieselben Bestrebungen, und sie alle treffen auf einen Bundesverkehrsminister Peter<br />

Ramsauer (CSU), der sich in dieser Frage sehr liberal gibt. Zwar müsste für die<br />

Automobilisten mit Heimatstolz extra die Fahrzeugzulassungsverordnung geändert werden.<br />

Auch die Zustimmung des Bundesrates ist nötig, was durchaus dauern kann. Aber Ramsauer<br />

denkt über weitere Neuerungen nach.<br />

Zum Beispiel die Möglichkeit, ein Kfz-Kennzeichen auf Lebenszeit zu vergeben. Oder die<br />

Erlaubnis, sein Nummernschild auch bei Umzug in ein anderes Bundesland behalten zu<br />

dürfen. Bei einem Wechsel des Landkreises ist das in Thüringen bereits Praxis. Selbst das<br />

Wechsel-Kennzeichen, verwendbar für bis zu drei Fahrzeuge eines Halters, ist keineswegs<br />

vom Tisch.<br />

Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU) kennt die Stimmungslage im Volke und<br />

treibt die Schilder-Liberalisierung nach Kräften voran. "Wenn wir den Leuten eine Freude<br />

damit machen, warum denn nicht", formulierte seine Eichsfelder Fraktionskollegin Christina<br />

Tasch ihre Zustimmung vorige Woche im Landtag. Es wurde eine selten amüsante Debatte.<br />

Denn da die Wiedereinführung alter Kennzeichen nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung und<br />

nur auf Wunsch gedacht ist, obendrein keine Mehrkosten verursacht, wirken Landespolitiker<br />

alle sehr entspannt. Fast alle. "Hoffentlich denkt niemand auch noch über Kennzeichen für<br />

Radfahrer und Fußgänger nach, damit die ihre regionale Verbundenheit ebenfalls zum<br />

Ausdruck bringen", nörgelte die Jenaer Abgeordnete Gudrun Lukin (Linke). Für die SPD<br />

erklärte Sabine Doht aus Eisenach, ihren Fraktionskollegen seien Kfz-Kennzeichen "eigentlich<br />

wurscht. Hauptsache, das Auto fährt". Aber ein Teil der Thüringer scheine das anders zu<br />

sehen, also werde die SPD sich nicht verweigern.<br />

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Das wäre auch nicht klug. "Gegen Autofahrer macht man keine Politik, das hat in<br />

Deutschland Tradition", erklärte Minister Carius, grinste lausbübisch und fügte an, das mit<br />

den Alt-Kennzeichen habe doch auch einen Sicherheitsaspekt: "Wir alle kennen die<br />

Kennzeichen, von denen wir wissen, dass der Fahrer ein volles Punktekonto hat." Minister<br />

Carius dankte für die heitere Debatte und die breite Zustimmung.<br />

Für beides hatte vor allem Dirk Adams gesorgt. Seine Grünen-Fraktion beglückwünsche die<br />

Regierung zur <strong>Initiative</strong>, versicherte er. Denn "Grüne sagen ja zur Heimat am Heck, am Bug,<br />

am Spoiler und an den Seiten. Grüne identifizieren sich auch mit dem Thüringer Frankenrind,<br />

mit Goethe und Schiller, dem grünen Herzen und der Vogelwelt."<br />

Die Verkleidung des grünen Ja in leichte Blödelei hatte freilich ihren Grund. Nicht nur Heinz<br />

Untermann (FDP) fiel auf, dass die Kennzeichen-Debatte ein bisschen ablenkt von den<br />

eigentlichen Problemen auf Thüringens Straßen. Doch dann wünschte sich der liberale<br />

Gastwirt aus dem Landkreis Sömmerda sogar sein ganz altes Kennzeichen aus dem Bezirk<br />

Erfurt zurück. Mit L am Anfang. Das wird er sicher nicht bekommen.<br />

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Kreisanzeiger, 20.4.11<br />

LAT-Nummernschilder bald wieder auf Straßen unterwegs?<br />

20.04.2011 - VOGELSBERGKREIS<br />

Von Henning Irek<br />

Beschluss der Verkehrsministerkonferenz: Wiedereinführung alter Kennzeichen möglich<br />

ALS und LAT statt VB? Die Städte Alsfeld und Lauterbach könnten auf Autokennzeichen bald<br />

eine Renaissance erleben, zumindest wenn es nach den Vorstellungen der<br />

Verkehrsministerkonferenz geht. Diese hat sich für mehr Wahlfreiheit bei den<br />

Autokennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

Was im vergangenen Jahr noch wie eine chancenlose Idee von Nostalgikern erschien, als der<br />

<strong>Heilbronner</strong> Professor D. Ralf Borchert zusammen mit Bürgermeister Ralf Becker das<br />

Ergebnis einer Umfrage in Alsfeld vorstellte (der LA berichtete im September 2010), scheint<br />

nun in greifbare Nähe zu rücken: Alsfelder Autos mit dem alten ALS-Kennzeichen. Damals<br />

stellten Borchert und Becker das Ergebnis einer Umfrage von Studenten in Alsfeld vor, die<br />

zeigte, dass auch eine Mehrheit der Alsfelder das alte Kennzeichen wiederhaben möchte. 61<br />

Prozent der Befragten sympathisierten damals mit dem Wechsel zurück in die<br />

Vergangenheit.<br />

Nun scheint sich auf höchster Ebene etwas zu bewegen: Die Verkehrsministerkonferenz<br />

hatte vor wenigen Tagen beschlossen, dass die Autofahrer künftig selbst entscheiden<br />

können, ob sie die neuen oder die vor der Kreisreform verwendeten Kennzeichen nutzen<br />

wollen. Dabei ist es egal, ob die Kreisreform wie in Hessen in den 70er Jahren stattfand, oder<br />

wie in den neuen Bundesländern erst wenige Jahre zurückliegt. Mit dem Beschluss der<br />

Verkehrsminister wurde der erste Schritt zur Rückkehr der alten Kennzeichen getan. In<br />

einem nächsten Schritt muss die sogenannte Kfz-Zulassungsverordnung geändert werden.<br />

Hierzu ist die Zustimmung des Bundesrates nötig.<br />

„Das ist eine charmante Idee“, findet Alsfelds Rathauschef, der bereits im vergangenen Jahr<br />

davon ausging, dass „die neuen Schilder ein Renner in Alsfeld wären.“ Becker möchte zu<br />

diesem Thema nun eine Positionsbestimmung des Stadtparlamentes haben. „Ich werde das<br />

Thema im Juni in die Stadtverordnetenversammlung bringen, um ein Votum in diesem Punkt<br />

zu bekommen.“ Fällt dieses positiv aus, kann sich Becker auch vorstellen, wie andere<br />

Rathauschefs aus Hessen, beim hessischen Verkehrsminister Dieter Posch vorstellig zu<br />

werden, um das Interesse an dem ALS-Schild anzumelden.<br />

Ganz anders sieht das der Bürgermeister der Kreisstadt. „Wir sollten das lassen, wie es ist,<br />

um nicht das Trennende zu betonen, sondern das, was uns eint“, kritisiert Rainer-Hans<br />

Vollmöller die Pläne. Schließlich sei die Gebietsreform abgearbeitet und der Kreis habe es<br />

auch ohne weitere trennende Themen schon schwer genug. „Ich werde dafür kämpfen, dass<br />

das Autokennzeichen bleibt, wie es ist.“<br />

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Rhein-Main-Presse, 19.4.11<br />

Rüsselsheim: OB-Kandidatin Meixner-Römer für eigenes Auto-<br />

Kennzeichen<br />

19.04.2011 05:00 Uhr - RÜSSELSHEIM<br />

Von Carina Schmidt<br />

Ein eigenes Autokennzeichen für die Stadt Rüsselsheim – neu ist die Idee nicht, denn die<br />

Diskussion gab es schon einmal. Nun hat Renate Meixner-Römer, die OB-Kandidatin der SPD,<br />

in einer Pressemitteilung angekündigt, dass sie dieses Vorhaben realisieren will. „Das eigene<br />

Auto-Kennzeichen ist ein Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt und stärkt die<br />

Identifikation“, behauptet Meixner-Römer.<br />

Stärkung der Identität und Werbung für die Opel-Stadt<br />

Darüber hinaus könne das Nummernschild als kostenneutrales Marketinginstrument die<br />

Wirtschaft und die Wahrnehmung von Rüsselsheim über deren Grenzen hinaus fördern,<br />

indem bereits auf den Straßen Werbung gemacht werde. „Schon am Autokennzeichen soll<br />

man sehen, wo Opel seine Heimat hat“.<br />

Diesen Effekt versprechen sich auch manche Bürger, wie Tina Kreis (22). „Rüsselsheim ist<br />

außerdem größer und bekannter.“ Dennoch soll man vorher genau die Kosten abwägen, um<br />

abzuschätzen, ob der finanzielle Aufwand im Verhältnis zum Nutzen stehe. Ähnlich<br />

argumentiert die Nauheimerin Alma Bozikovic: „Das würde sicherlich die Bekanntheit von<br />

Opel intensivieren.“ Wichtig sei aber, das Konzept vorher richtig in der Bevölkerung zu<br />

kommunizieren. „Wenn den Bürgern der Nutzen nicht einsichtig ist, gibt es am Ende Unmut,<br />

so wie das beim Kraftstoff E10 gelaufen ist.“ Rainer Weschler ist tendenziell für ein eigenes<br />

Kennzeichen. „Der Wechsel des Nummernschildes sollte aber nur dann verpflichtend sein,<br />

wenn man ein Auto neu anmeldet“, fordert der 49-Jährige.<br />

Keine eigene Zulassungstelle<br />

Nachteile für den Steuerzahler schließt Meixner-Römer in ihrer Erklärung dagegen aus. „Eine<br />

Ausweitung von Behörden, die finanzielle Auswirkungen hätte, wird es nicht geben, weil eine<br />

eigene Zulassungsstelle nicht nötig ist.“ Die Autozulassungen für Rüsselsheim könnten<br />

weiterhin von der Zulassungsstelle Groß-Gerau vorgenommen werden, die Zuständigkeit<br />

bleibe also beim Kreis. Damit nehme sie Wirtschaftsminister Dieter Posch beim Wort, der<br />

grundsätzlich nichts gegen diesen Wunsch einer Gemeinde einzuwenden habe, wenn keine<br />

zusätzlichen Zulassungsstellen entstünden. „Was in Wetzlar und anderen Städten möglich<br />

ist, sollte auch für Rüsselsheim umsetzbar sein“, fordert die SPD-Politikerin.<br />

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Wie diese Zuständigkeit in der Umsetzung gestaltet werden solle, sei noch ungeklärt, sagt<br />

Horst Eckert, Pressesprecher des Kreises Groß-Gerau, auf Nachfrage. Wenn beispielsweise<br />

ein Raunheimer nach Rüsselsheim ziehe, dürfe er dann sein Kennzeichen behalten? Seitens<br />

des Landratsamts werde kein Bedarf gesehen, einen gut funktionierenden<br />

Verwaltungsablauf zu ändern. „Dennoch verfolgen wir die Diskussion mit großem Interesse.<br />

Letztlich bleibt es doch eine Entscheidung der Landesregierung, wenn eine Kommune den<br />

Antrag stellt“, so Eckert.<br />

Umstellung auf Kennzeichen könnte schwierig werden<br />

Zweifel an der Stärkung der Identifikation werden auch seitens einiger Bürger laut. „Das<br />

funktioniert doch nicht über ein Autokennzeichen“, meint Silke Jordan aus Trebur.<br />

Stattdessen solle man eher etwas für die Aufwertung der Innenstadt tun, fordert der 40jährige<br />

Alexander Kärchner und schlägt vor: „Kostenloses Parken in der Innenstadt wäre ein<br />

Anfang.“<br />

Anita Land (74) ist ebenfalls skeptisch. „Da wo ich herkomme, haben sie das auch gemacht<br />

und für die Leute war es schwierig, sich umzustellen.“ Wenn das für Opel gut sein solle“, so<br />

Silke Landau, „dann sollte vielleicht mit der Werbung angefangen werden, indem jetzt schon<br />

für die Autos als Kennzeichen statt ‚F‘ für Frankfurt ‚GG‘ für Groß-Gerau genommen wird.“<br />

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HNA, 19.4.11<br />

Noch viele Hürden vor der Rückkehr zu ehemaligen Kfz-Schildern<br />

Wiesbaden. Die Verkehrsminister der Länder wollen die Wiedereinführung alter<br />

Autokennzeichen erlauben. Die Nachricht von ihrer Konferenz in Potsdam hat nicht nur<br />

Nostalgiker unter den Autofahrern erfreut, sondern auch viele Bürgermeister.<br />

© Foto: dpa<br />

Schilder-Professor: Der <strong>Heilbronner</strong> Wissenschaftler Ralf Bochert hat mit seiner <strong>Initiative</strong> zur<br />

Wiederbelebung alter Kfz-Kennzeichen bundesweit Furore gemacht.<br />

Sie sehen es als imagefördernd für ihre Städte an, wenn man sie auch am Autokennzeichen<br />

identifiziert. Allerdings sollten sich Autofahrer mit dem Wunsch nach dem alten Kennzeichen<br />

den Weg zur Zulassungsstelle vorerst sparen. Denn der Teufel steckt wie immer im Detail.<br />

Erst einmal müssen sich nämlich Bund und Bundesrat einig werden, die<br />

Fahrzeugzulassungsverordnung zu ändern. Denn sie sieht bisher vor, dass die<br />

Zulassungsstelle eines Verwaltungsbezirkes nur ein Kennzeichen ausgeben kann. Der<br />

Beschluss der Verkehrsministerkonferenz vom Mittwoch bedeutet laut Verkehrsministerium<br />

in Wiesbaden zunächst nur, dass die Fachminister den Wunsch nach der Wahlmöglichkeit<br />

unterstützen.<br />

Zwar konnten einzelne Kommunen auch schon ein anderes Kennzeichen beantragen. Das<br />

war dann aber verpflichtend. So hat die Stadt Hanau seit 2005 wieder ihr altes HU-<br />

Kennzeichen, während Kreisbürger mit MKK (Main-Kinzig-Kreis) unterwegs sind. Um keine<br />

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zusätzliche Bürokratie zu schaffen, läuft aber beides über die Zulassungsstelle des Kreises.<br />

Die der Stadt Hanau existiert rechtlich, aber nicht tatsächlich.<br />

Auch die Stadt Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis hat 2009 einen Antrag gestellt, statt des Lahn-Dill-<br />

Kennzeichens (LDK) wieder WZ zu bekommen. Über den Antrag wurde noch nicht befunden,<br />

doch Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) hat bereits erkennen lassen, dass nichts<br />

dagegenspreche, wenn eine Mehrheit dies wünsche. Es dürften nur keine zusätzliche<br />

Bürokratie entstehen und auch keine zusätzlichen Kosten.<br />

Da der Wunsch nach den alten Kennzeichen aus der Zeit vor den Gebietsreformen jetzt aber<br />

bundesweit aufgetaucht ist, soll es eine Öffnungsklausel in der Verordnung geben, die die<br />

Wege zum alten Kennzeichen erleichtern - und die durch die individuelle Wahlmöglichkeit<br />

weiter geht als die bisherige Regelung. Allerdings: Voraussetzung bleibt nach Auskunft von<br />

Posch, dass die jeweilige Kommune sich mit dem jeweiligen Landrat als Zulassungsbehörde<br />

darauf einigt, neben den neuen auch die alten Kennzeichen auszugeben. Posch geht davon<br />

aus, dass Bürgermeister in einem solchen Fall zuvor einen Beschluss der<br />

Stadtverordnetenversammlung herbeiführen. Zwingend sei dies aber nicht.<br />

Das jeweilige Land muss dann beim Bund dafür sorgen, dass das alte Kennzeichen wieder in<br />

die Liste der verfügbaren Kennzeichen aufgenommen wird. Allein mit dem individuellen<br />

Wunsch eines Autofahrers ist es also nicht getan. Und es gibt auch Kritiker wie den<br />

Landkreistag, die die Rückkehr zu alten Kennzeichen als Rückfall in die „Kleinstaaterei“<br />

befürchten.<br />

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Rheinische Post, 19.4.11<br />

Geldern<br />

GEL zurück aufs Schild<br />

VON KIRA LOY UND MONA MARIE MELAHN - zuletzt aktualisiert: 19.04.2011<br />

Geldern (RP) Die Bundesländer wollen schon bald wieder die alten Autokennzeichen. Der<br />

Gelderner BürgermeisterUlrich Janssen findet die Idee gut.<br />

Zulassung<br />

Die Kraftfahrzeugzulassungsstelle in Geldern ist eine Zweigstelle des Kreises Kleve.<br />

Sie wäre zuständig, die neuen Kennzeichen zu vergeben.<br />

Unter www.straßenverkehrsamt.de kann man sich derzeit sein Wunschkennzeichen<br />

reservieren lassen – aber immer noch mit dem alten KLE davor.<br />

Heute sind in und um Geldern noch 346 Fahrzeuge mit dem alten Kennzeichen "GEL" auf den<br />

Straßen unterwegs. Dabei handelt es sich größtenteils um Landwirtchaftsfahrzeuge,<br />

Anhänger und Oldtimer. Doch wenn es nach den Länderverkehrsministern ginge, werden es<br />

schon bald wieder mehr sein.<br />

Bürgern einen Wunsch erfüllen<br />

Zwar handelt es sich bisher lediglich um eine Absichtserklärung, wodurch rechtliche und<br />

finanzielle Aspekte noch nicht feststehen. Es seien aber schon einige Anfragen in Kleve<br />

eingegangen, sagt der Kreispressesprecher von Kleve, Eduard Großkämper. Der<br />

Bürgermeister der Stadt Geldern, Ulrich Janssen, befürwortet die Idee. "Der Staat ist für die<br />

Bürger da und nicht andersrum. Wenn die Leute emotional etwas mit ihren Kennzeichen<br />

verbinden und die alten zurück wollen, sollten wir versuchen, ihnen diesen Wunsch zu<br />

ermöglichen", erklärt Janssen.<br />

Der Bürgermeister erläutert weiterhin, einige Menschen würden sich mit dem Kennzeichen<br />

mit ihrer Heimat identifizieren. Doch das sei durch die Kreiszusammenfassung 1975 teils<br />

nicht mehr möglich. "Wir sind eine pluralistische Gesellschaft, in der das Volk über alles<br />

mitentscheiden sollte", so Janssen. Durch die Automatisierung falle bei der<br />

Kennzeichenvergabe nicht mehr Arbeit, da lediglich "GEL" durch "KLE" bei der Registrierung<br />

ersetzt werden müsse. Einige Bürger befürchten, dass unnötige Kosten durch die Änderung<br />

der Papiere entstehen. "Warum etwas so belangloses ändern? Wir sollten unser Geld<br />

gezielter einsetzen", bemerkt Elke Stoppa aus Rheurdt. Dieser Angst sind sich auch die<br />

Minister bewusst und versuchen, den Kostenaufwand möglichst niedrig zu halten. Laut<br />

Bürgermeister Janssen besteht ein Kosten<strong>pro</strong>blem, wenn bis zu einem festgesetzten Datum<br />

alle Kennzeichen geändert werden müssten. Doch nach derzeitigem Informationsstand steht<br />

den Bürgern frei, ob sie ihr persönliches Kennzeichen ändern wollen.<br />

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Die Maßnahme solle, laut Janssen, lediglich den Bürgern dienen. Zurzeit zahlen diese für die<br />

Änderung der Papiere einen Betrag von 50 Euro. Die Schilder werden getrennt abgerechnet<br />

und kosten 35 Euro.<br />

Viele Bürger verbinden schöne und lustige Erinnerungen mit den alten Kennzeichen.<br />

"Damals konnte man noch lustige Sprüche bilden, wie "motorisierter Ochse" aus dem<br />

Kennzeichen "MO" für Moers, erinnert sich Rudolf Kola aus Geldern lachend.<br />

Mittelbayerische Nachrichten, 15.4.11<br />

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Gelnhäuser Nachrichten, 18.4.11<br />

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Gelnhäuser Tageblatt, 18.4.11<br />

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Gelnhäuser Nachrichten, 18.4.11<br />

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Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 18.4.11<br />

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Seite 104 von<br />

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LDZ, 18.4.11<br />

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Seite 105 von<br />

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