06.12.2012 Aufrufe

Kennzeichen - Initiative pro GD

Kennzeichen - Initiative pro GD

Kennzeichen - Initiative pro GD

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Prof. Dr. Ralf Bochert • Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39 • 74081 Heilbronn<br />

Heilbronner <strong>Initiative</strong>: Pressespiegel XXVIII<br />

Sehr geehrten Damen und Herren,<br />

Seite 1 von 98<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

VWL / Destinationsmanagement<br />

Fakultät für Wirtschaft 2<br />

Heilbronn, 12. April 2011<br />

in der Anlage der Pressespiegel XXVIII in Sachen „Heilbronner <strong>Initiative</strong>“ bezogen auf die<br />

letzten vier Tage. (Nur Ausschnitte.)<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39<br />

74081 Heilbronn<br />

Telefon 07131 504-656<br />

Telefax 07131 252-470<br />

bochert@hs-heilbronn.de


Sächsische Zeitung, 8.4.11<br />

Nachrichten<br />

Sachsen müssen noch auf alte Kfz-Schilder warten<br />

Dresden. Nach dem Beschluss der Länder-Verkehrsminister, die sich für die<br />

Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen haben, steht noch kein Termin für<br />

dessen Umsetzung fest. Sachsens Verkehrsministerium verwies gestern darauf, dass<br />

zunächst der Bund die Kfz-Zulassungsverordnung ändern müsse. Gleichzeitig bestätigte das<br />

Ministerium aber, dass im Fall der Fälle künftig alle regionalen Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />

wiederverwendet werden dürften, die es seit der Wende in Sachsen gab. (SZ/gs)<br />

27369WP28<br />

Seite 2 von 98


Gmünder Tagespost, 8.4.11<br />

<strong>Kennzeichen</strong> <strong>GD</strong> rückt näher<br />

Stadt begrüßt Ministerentscheid<br />

Die Stadt Gmünd begrüßt die Entscheidung der Landesverkehrsminister, alte Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> wieder zuzulassen. Damit hätten die engagierten Bemühungen der Stadt<br />

Früchte getragen, sagte Stadtsprecher Markus Herrmann.<br />

�<br />

Schwäbisch Gmünd / Potsdam. Die Verkehrsminister hatten am Donnerstag einem Vorschlag<br />

Sachsens und Thüringens zugestimmt, die Vorschriften zur Vergabe von Verkehrszeichen zu<br />

liberalisieren. Zuvor hatte die Hochschule Heilbronn eine Studie durchgeführt, nach der 73<br />

Prozent der Menschen die lokalen <strong>Kennzeichen</strong> wieder haben wollen. Doch das <strong>Kennzeichen</strong><br />

sei „noch nicht in trockenen Tüchern“, sagte Herrmann. Im nächsten Schritt muss der<br />

Bundesrat zustimmen. Die Stadt will jedoch auch im Land, bei der neuen Landesregierung,<br />

am Ball bleiben. Zu den Bedenken einer „hohen Bürokratie“, die der Landkreistag hat, sagte<br />

Herrmann, dass diese beim Gmünder Modell eines „Wahl- bzw. Wunschkennzeichens“ im<br />

Ostalbkreis nicht der Fall sei. mi<br />

27369WP28<br />

Seite 3 von 98


WAZ, 8.4.11<br />

Verkehr : Bürgermeister freut sich auf das GLA-<strong>Kennzeichen</strong><br />

Gladbeck, 08.04.2011, Michael Bresgott<br />

GLA statt RE: Prof. Ralf Bochert (Hochschule Heilbronn) im Sommer 2010 in Gladbeck. Foto:<br />

Dirk Bauer<br />

Gladbeck. Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) begrüßt ausdrücklich das jüngste<br />

Votum der Verkehrsminister zur bundesweiten <strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung. Das<br />

legendäre „GLA“-<strong>Kennzeichen</strong> könnte bald wieder zum Stadtbild gehören.<br />

Wie ausführlich im WAZ-Hauptteil berichtet entschieden sich die Verkehrsminister der<br />

Bundesländer mehrheitlich dafür, alte <strong>Kennzeichen</strong> aus der Zeit vor der kommunalen<br />

Neugliederung wieder zuzulassen. Für Gladbeck würde das bedeuten, dass das legendäre<br />

„GLA“ -<strong>Kennzeichen</strong> wieder ins Straßen- und Stadtbild zurückkehrt.<br />

„Diese Maßnahme verursacht keine zusätzlichen Kosten, stiftet aber neue Möglichkeiten<br />

der lokalen Identitäts-Findung“, sagte Ulrich Roland, der ergänzte: „Es ist doch einfach<br />

schön, zum Beispiel im Urlaub nicht mit RE, sondern mit GLA am Auto unterwegs zu sein. Da<br />

weiß jeder sofort: Der kommt aus Gladbeck.“<br />

Land NRW gegen die Liberalisierung<br />

Beim bisherigen RE-<strong>Kennzeichen</strong> können die entsprechenden Fahrer dagegen aus zehn<br />

kreisangehörigen Städten stammen - von Waltrop bis Dorsten.<br />

Das Land NRW stimmte bei der Verkehrsminister-Konferenz übrigens gegen die<br />

Liberalisierung. NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) hält das Projekt offenbar<br />

schlicht für überflüssig. Eine Position, die beim Bürgermeister für deutliches Stirnrunzeln<br />

sorgt. Neben Gladbeck (GLA) ist im Kreisgebiet vor allem Castrop-Rauxel (CAS) an einer<br />

schnellen <strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung gelegen.<br />

Der Heilbronner Professor Ralf Bochert hatte das Projekt durch seine Studien auf den Weg<br />

gebracht; er startete Umfragen und wissenschaftliche Analysen dazu und gab auch in<br />

27369WP28<br />

Seite 4 von 98


Gladbeck bereits eine viel beachtete Pressekonferenz zu dem populären <strong>Kennzeichen</strong>-<br />

Thema.<br />

27369WP28<br />

Seite 5 von 98


Mainpost, 8.4.11<br />

Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>?<br />

Marketing mit MAR-X und OCH-S?<br />

Feiert MAR-X Auferstehung? Kehrt der OCH-S auf die Straßen zurück? Wenn es<br />

nach dem Willen der Länder-Verkehrsminister geht, können demnächst wieder<br />

Autokennzeichen vergeben werden, die mit der bayerischen Gebietsreform von<br />

1972 eingemottet wurden und nach und nach fast völlig aus dem Straßenbild<br />

verschwunden sind.<br />

Nostalgisch: Käfer mit OCH-<strong>Kennzeichen</strong> – bald könnten OCH-S<br />

und MAR-C eine Renaissance im Straßenbild erfahren.<br />

Feiert MAR-X Auferstehung? Kehrt der OCH-S auf die Straßen zurück? Wenn es nach dem<br />

Willen der Länder-Verkehrsminister geht, können demnächst wieder Autokennzeichen<br />

vergeben werden, die mit der bayerischen Gebietsreform von 1972 eingemottet wurden und<br />

nach und nach fast völlig aus dem Straßenbild verschwunden sind.<br />

Sollten Bürger aus Marktheidenfeld (MAR), Gerolzhofen (GEO), Karlstadt (KAR) oder Bad<br />

Brückenau (BRK) künftig wieder per Blechschild am Auto Zuneigung zu ihrem Wohnort<br />

ausdrücken können, hätten sie das vor allem Ralf Borchert zu verdanken: Der Professor<br />

initiierte vor zwei Jahren eine Studie an der Hochschule Heilbronn, bei der 2010 bundesweit<br />

17 000 Personen aus 81 Städten befragt wurden, ob sie die Altkennzeichen gerne<br />

zurückhätten. Das Ergebnis war überwältigend: 73 Prozent waren dafür, nur zwölf Prozent<br />

dagegen. In den 14 bayerischen Städten, darunter Alzenau, Rothenburg, und Dinkelsbühl,<br />

war die Zustimmung ebenfalls eindeutig: 68,5 ja/16,3 nein. „Für viele geht es bei der Frage<br />

um ein Stück Heimat, ein Stück Identität“, hat Borchert festgestellt.<br />

Viele Verbindungen<br />

Das ergänze sich mit den Marketinginteressen der betroffenen Städte. „Das Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />

ist für viele Städte das wichtigste Symbol für die Marke der Stadt; dieses Symbol kann nach<br />

innen und außen mit großer Wahrnehmung wirken, ist zudem für die Städte kostenlos“, so<br />

Borchert. Kostenlos? Da vertritt der Deutsche Landkreistag eine ganz andere Position. Von<br />

„nostalgischer Kleinstaaterei“ spricht Präsident Hans Jörg Duppré. Rückwärtsgewandtheit sei<br />

fehl am Platz, weil man dadurch die Identifikation der Bürger mit ihrer Region erschweren<br />

27369WP28<br />

Seite 6 von 98


würde. Derzeit gibt es bundesweit 383 Ortskennzeichen. Rund 300 könnten dazukommen,<br />

wenn Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen würden.<br />

Auch in Mainfranken sind die Meinungen geteilt: Beim Mediengespräch des Landkreises<br />

Würzburg etwa gab Landrat Eberhard Nuß zu bedenken, dass die Renaissance der alten<br />

<strong>Kennzeichen</strong> „einen immensen Aufwand“ bedeuten würde. Nach der Gebietsreform<br />

fusionierten die Landkreise Ochsenfurt und kleinere Teile der Landkreise Marktheidenfeld,<br />

Karlstadt, Kitzingen und Gerolzhofen zum neuen Landkreis Würzburg. Dort könnten im<br />

Extremfall künftig sechs unterschiedliche <strong>Kennzeichen</strong> (WÜ, OCH, KAR, KT, GEO, MAR)<br />

vergeben werden. Nuß und seine Bürgermeister, die er reihum befragt hat, lehnen dies ab.<br />

Mehr Identifikation<br />

In Gerolzhofen (Lkr. Schweinfurt) wiederum hält man viel davon, GEO wieder zuzulassen.<br />

Das steigere die Identifikation mit der Region, hieß es. Auch in Hammelburg (HAB) sieht man<br />

die Sache positiv: Der ADAC-Ortsverband will das Thema vorantreiben, auch bundesweit<br />

haben sich die Automobilclubs ADAC und ACE auf die Seite der Befürworter geschlagen. „Der<br />

Aufwand ist nur einmal bei der Wiedereinführung und hält sich demnach in Grenzen“,<br />

erklärte ADAC-Sprecher Markus Schöpe.<br />

Anders im Kreis Main-Spessart: Landrat Thomas Schiebel und die Bürgermeister der vier<br />

Altlandkreisstädte haben sich Anfang März eindeutig gegen die alten <strong>Kennzeichen</strong> KAR<br />

(Karlstadt), MAR (Marktheidenfeld), LOH (Lohr) und GEM (Gemünden) ausges<strong>pro</strong>chen. „Das<br />

können wir in Main-Spessart nicht brauchen“, so die einhellige Meinung.<br />

Auch Thomas Helbling, Bürgermeister von Bad Königshofen, sieht keinen Grund, am Rhön-<br />

Grabfelder <strong>Kennzeichen</strong> (NES für Bad Neustadt) etwas zu ändern. „Wir haben uns im<br />

Landkreis zusammengefunden“, sagte Helbling dieser Tage. „Ich sehe keinen Bedarf, wieder<br />

zur alten Beschilderung zurückzukehren.“<br />

Ohnehin braucht die nötige Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung noch Zeit: Im Mai tagt<br />

die Bund-Länder-Fachkommission; wird sie sich einig, muss das Konzept in den Bundesrat<br />

eingebracht werden – entweder vom Bundesverkehrsministerium, oder direkt von einem<br />

Bundesland, wie ein Sprecher von Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) sagte. Das<br />

Verfahren könnte Monate dauern, und wie bei Wunschkennzeichen dürften Zusatzgebühren<br />

fällig werden. Nach fast 40 Jahren Warten wird dies die Freunde alter <strong>Kennzeichen</strong><br />

vermutlich aber kaum erschüttern.<br />

27369WP28<br />

Seite 7 von 98


Nürnberger Zeitung, 8.4.11<br />

Der Trend zur Region am Auto<br />

Dinkelsbühl, Rothenburg und Uffenheim führen alte <strong>Kennzeichen</strong> wieder ein -<br />

Dinkelsbühl - Für Liebhaber alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> gibt es Hoffnung. Sie sollen auf Beschluss<br />

der Verkehrsminister wieder eingeführt werden können. Die Stadt Dinkelsbühl (Kreis<br />

Ansbach) wird als eine der ersten davon Gebrauch machen.<br />

An seinem alten Ford würde Klaus Neuner gerne wieder das alte Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> EBS-V559H<br />

montieren.<br />

Christoph Hammer, der Dinkelsbühler CSU-Oberbürgermeister, wusste, dass die große<br />

Mehrheit der deutschen Verkehrsminister dem aus verschiedenen Bundesländern<br />

kommenden Anliegen, frühere Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> wieder einzuführen, positiv gegenüberstand.<br />

Auch der bayerische Ressortchef Martin Zeil (FDP) sei dafür aufgeschlossen gewesen, wenn<br />

keine zusätzlichen Kosten und Bürokratie aufgebaut und das Verfahren möglichst<br />

einvernehmlich geregelt werde. Hammer, sein OB-Kollege Walter Hartl aus Rothenburg ob<br />

der Tauber und zehn weitere bayerische Rathauschefs waren kürzlich bei Zeil, um die Sache<br />

vorzubesprechen.<br />

Ganz einvernehmlich wird es trotzdem nicht gehen, denn der Deutsche Landkreistag lehnt<br />

das Vorhaben ab; doch Hammer zufolge würden den Landkreisen weder zusätzliche Kosten<br />

noch mehr Bürokratie aufgebürdet. Denn es gehe ja nicht darum, neue <strong>Kennzeichen</strong><br />

einzuführen, sondern nur darum, die Möglichkeit zu erweitern, ein Wunschkennzeichen zu<br />

bekommen. Bezahlen muss dies, wie bisher, der Autofahrer.<br />

27369WP28<br />

Seite 8 von 98


Liebhaber früherer Autokennzeichen können hoffen: Die Verkehrsminister der Länder haben<br />

die erste Hürde zu einer freien <strong>Kennzeichen</strong>wahl beseitigt. Hier ist eine kleine Auswahl<br />

verschwundener <strong>Kennzeichen</strong> aus Franken.<br />

Aber was soll es bringen, wenn ein Dinkelsbühler Autofahrer künftig statt „AN“ (Stadt und<br />

Landkreis Ansbach) „DKB“ auf dem <strong>Kennzeichen</strong> haben kann. „Es entspricht dem Wunsch<br />

der großen Mehrheit der Bevölkerung“, erklärt der OB. Bei einer Umfrage seien 95 Prozent<br />

für die alten <strong>Kennzeichen</strong> gewesen.<br />

Georg Schöck, Bürgermeister von Uffenheim (Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim): „Ich<br />

freue mich als alteingesessener Uffenheimer natürlich riesig. Wir werden den<br />

entsprechenden Antrag gleich kommende Woche rausschicken.“ Noch gestern wollte er mit<br />

dem Landrat darüber sprechen. „Ich hoffe, dass alle Uffenheimer dann in den nächsten drei<br />

bis vier Monaten wieder mit ihrem alten <strong>Kennzeichen</strong> fahren können.“ Ein ehemaliger<br />

Klassenkamerad von ihm habe einen alten VW Käfer, auf dem immer noch das alte UFF-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> montiert sei. „Ich habe im Vorfeld schon viel mit unseren Einwohnern<br />

ges<strong>pro</strong>chen, und die begrüßen das alle.“<br />

Für den Dinkelsbühler Rathauschef Hammer tragen die alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> auch zur<br />

regionalen Verbundenheit bei. In der globalisierten Welt würden sich immer mehr<br />

Menschen auf regionale Werte besinnen, und ein eigenes Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> sei ein Teil dieser<br />

regionalen Werte. Außerdem bringe es einen Mehrwert bei der touristischen Vermarktung.<br />

Eine Studie der Fachhochschule Heilsbronn würde das bestätigen.<br />

Die Frage, ob das Ganze <strong>pro</strong>vinzlerisch sei, kontert Hammer mit dem Einwand, dass gerade<br />

Dinkelsbühl und das nahe Rothenburg ob der Tauber wichtige Städte an der Touristenroute<br />

„Romantische Straße“ sind — und die verläuft eben vorwiegend im ländlichen Raum.<br />

In Rothenburg hat der Stadtrat, wie berichtet, sogar beschlossen, dass die Hinweisschilder<br />

auf die „Metropolregion Nürnberg“ an der Autobahn verschwinden müssen, weil man um<br />

die touristische Alleinstellung der Stadt fürchtete. So weit geht Hammers<br />

Regionalisierungsdrang nicht. Die Metropolregion Nürnberg zu etablieren sei „eine große<br />

Leistung für den fränkischen Raum“ gewesen; aber im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen<br />

müsse klar sein, „dass wir nicht nur das touristische Beiwerk sind“.<br />

27369WP28<br />

Seite 9 von 98


Bremervörder Zeitung, 8.4.11<br />

Bald wieder BRV-Schilder am Auto?<br />

Bremervörde. Es ist kein verspäteter Aprilscherz: Schon bald könnte das alte BRV-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> wieder zum alltäglichen Straßenbild im Altkreis Bremervörde gehören. Für<br />

Liebhaber alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> gibt es Hoffnung. Sie sollen auf Beschluss der<br />

Verkehrsminister wieder eingeführt werden – auch nach einer Kreisreform. Jemand aus<br />

dem Altkreis Bremervörde wäre so wieder an den Buchstaben BRV zu erkennen und<br />

müsste nicht mehr mit einem ROW für Rotenburg/Wümme umherfahren. Im Rathaus<br />

Bremervörde wird der Vorstoß begrüßt: „Wir sind sofort mit dabei“, sagte Bürgermeister<br />

Eduard Gummich gestern auf Anfrage zur BZ.<br />

Kfz-Sachverständiger Stefan Thomann hält seinen Audi 60, Baujahr 1972, in zweiter Hand, in<br />

Ehren. Auf dem Tacho stehen 52 000 Kilometer, an der Stoßstange natürlich die Buchstaben<br />

BRV. Foto: C. Borgardt<br />

Wer nach der Kreisreform 1977 schweren Herzens bei einer Neuanmeldung auf sein altes<br />

Autokennzeichen verzichten musste, kann wieder Hoffnung schöpfen. Die<br />

Verkehrsministerkonferenz machte am Mittwoch in Potsdam den Weg für die<br />

Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder frei. Sie stimmte einer entsprechenden <strong>Initiative</strong> der<br />

Länder Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu. Demnach sollen die<br />

Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der Kreisgebietsreform<br />

verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden Änderung der Kfz-<br />

Zulassungsverordnung müsste der Bundesrat zustimmen. Die beiden Automobilclubs ADAC<br />

und ACE begrüßten die Entscheidung. Nun ist der Bund gefragt, die nötigen rechtlichen<br />

Voraussetzungen zu schaffen. Die Umsetzung wird dann bei den Landkreisen liegen.<br />

Der Deutsche Landkreistag hatte zuvor die Wiedereinführung alter <strong>Kennzeichen</strong> abgelehnt<br />

und von „nostalgischer Kleinstaaterei“ ges<strong>pro</strong>chen. Eine Rückkehr in die Zeit vor den<br />

Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und<br />

Bürokratie, kritisierte Präsident Hans Jörg Duppré. „Rückwärtsgewandtheit ist fehl am Platz,<br />

weil man dadurch die Identifikation der Bürger mit ihrer Region erschweren und letztlich<br />

einen Flickenteppich über die Republik legen würde“, warnte der Präsident des<br />

Landkreistages.<br />

Dem widersprach Thüringens Verkehrsminister Christian Carius am Rande der Konferenz.<br />

Eine Umfrage unter 8 000 Bürgern habe gezeigt, dass selbst 18- bis 20-Jährige das alte Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> bevorzugen würden. „Das birgt offensichtlich Identität.“<br />

Seit einiger Zeit schon wünschen sich mehrere Kommunen, vor allem aus Werbezwecken,<br />

die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong>.<br />

27369WP28<br />

Seite 10 von<br />

98


Im Rathaus Bremervörde gibt es schon jetzt jede Menge Sympathien zur Wiedereinführung<br />

des <strong>Kennzeichen</strong>s. „Als ich das Thema im Verwaltungsausschuss ansprach, gab es keinerlei<br />

Wiederspruch“, sagte Gummich, der der Wiedereinführung „sehr positiv“ gegenüber stehe.<br />

„Das BRV-Kennzeichnen ist ein hervorragendes Identifikationsmerkmal für die Stadt. Viele<br />

Bremervörder erinnern sich gerne an das <strong>Kennzeichen</strong>“, sagt Gummich. „Wir unterstützen<br />

natürlich auch die Uni Heilbronn, die am Freitag, 15. April, zu dem Thema auf dem<br />

Bremervörder Rathausmarkt zum Wochenmarkt eine Umfrage macht.“<br />

„Wir begrüßen ebenfalls die Entscheidung der Ministerkonferenz“, sagt SPD-Fraktionschef<br />

Heinrich Tiedemann, der sich noch gut an seinen „Fiat 850 special“ erinnert. Auch wenn er<br />

als 19-Jähriger das Auto bei Glatteis gegen den Baum gefahren habe, gibt er das dazu<br />

gehörige BRV-<strong>Kennzeichen</strong> nicht mehr aus der Hand. „Viele erinnern sich sicher noch an die<br />

zahlreichen Proteste gegen die Kreisreform. Sie blieben zur damaligen Zeit jedoch erfolglos<br />

und konnten die Einführung der neuen ROW-<strong>Kennzeichen</strong> nicht verhindern“, sagt<br />

Lokalpatriot Tiedemann. Wie Bürgermeister Gummich sieht auch Tiedemann in der jetzt<br />

möglichen Wiedereinführung von BRV „ein gutes Marketinginstrument für die Ostestadt und<br />

ein Symbol mit einem hohen Wiederkennungswert“. Bundesweit sprachen sich in einer<br />

Studie der Hochschule Heilbronn 73 Prozent der Befragten für die Wiedereinführung alter<br />

<strong>Kennzeichen</strong> aus. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Wunsch in den neuen<br />

Bundesländern, in denen die Gebietsreform noch nicht so lange zurückliegt. Überraschend<br />

sei aber, dass auch in den alten Bundesländer zwei Drittel der Befragten das alte<br />

<strong>Kennzeichen</strong> zurück wollten, sagt der Heilbronner Professor Ralf Borchert. Ziel der<br />

Gebietsreform war es in den 1970ern den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Derzeit gibt<br />

es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten dazu kommen,<br />

wenn Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen würden.<br />

27369WP28<br />

Seite 11 von<br />

98


Nienburger Zeitung, 8.4.11<br />

Wer darf das alte <strong>Kennzeichen</strong> SY beanspruchen?<br />

Landkreistag kritisiert Beschluss zu Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>: Verkehrsminister als Schildbürger unterwegs<br />

Nienburg/Hannover (wbn). Mit völligem Unverständnis hat der Niedersächsische<br />

Landkreistag (NLT) auf den Beschluss der Verkehrsministerkonferenz reagiert, frühere Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> wieder zuzulassen. „Wer keine Probleme hat, der schafft sich welche“,<br />

kritisierte der Geschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Dr. Hubert Meyer,<br />

den Beschluss.<br />

„Statt die dringenden verkehrspolitischen Herausforderungen von heute zu lösen, flüchtet<br />

sich die Verkehrsministerkonferenz in Sandkastenspiele von gestern. Nicht ein Problem wird<br />

gelöst, viele neue aber werden durch den ‚Schilda‘-Beschluss der Verkehrsminister<br />

geschaffen“, befürchtet Meyer.<br />

Er verdeutlichte dies am Beispiel des früheren Landkreises Grafschaft Hoya: „Die damals<br />

namensgebende Gemeinde Hoya liegt im Landkreis Nienburg/Weser. Die ehemalige<br />

Kreisstadt Syke befindet sich im Landkreis Diepholz. Wer soll das <strong>Kennzeichen</strong> „SY“ künftig<br />

wieder führen dürfen? Nur die Bürger der Stadt Syke? Oder auch die der anderen früheren<br />

Gemeinden der Grafschaft Hoya, die von der Einwohnerzahl her zum Teil deutlich größer<br />

sind als die frühere Kreisstadt und in anderen Landkreisen liegen?“<br />

Abschließend warf Meyer die Frage auf, ob die Verkehrsminister für Niedersachsen „nur“ 34<br />

Jahre in die Vergangenheit zurückgehen wollen oder ob nicht konsequenterweise<br />

beispielsweise die Altkreise vor der Gebietsreform im Jahr 1932 ähnliche Ansprüche geltend<br />

machen sollten.<br />

27369WP28<br />

Seite 12 von<br />

98


Schwarzwälder Bote, 8.4.11<br />

Donaueschingen Kommt <strong>Kennzeichen</strong> "DS" doch zurück?<br />

Alles Kämpfer: Donaueschingens Bürgermeister Bernhard Kaiser (Zweiter von links) setzt sich<br />

mit Vertretern anderer Städte für die Wiedereinführung der alten Autokennzeichen ein.<br />

Foto: Schütte<br />

Donaueschingen - Kleines Zwischen-Hurra: Auf dem Weg zurück zu einem wieder eigenen<br />

<strong>Kennzeichen</strong> "DS" ist ein erster Schritt getan. Die Verkehrsministerkonferenz hat jetzt einem<br />

entsprechenden Vorschlag zur Wahlfreiheit zugestimmt. Demnach sollen die Autofahrer<br />

selbst entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der Kreisgebietsreform<br />

verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Donaueschingens Bürgermeister Bernhard Kaiser<br />

begrüßte die Entscheidung gestern im Gespräch mit unserer Zeitung ganz ausdrücklich.<br />

Kaiser hatte Anfang Dezember 2010 im Rathaus von Schwäbisch Gmünd die sogenannnte<br />

Gmünder Erklärung mit unterzeichnet, mit der Stadt-Vertreter aus ganz Baden-Württemberg<br />

die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> forderten, die im Zuge der Kreisreform<br />

1972/73 abgeschafft worden waren (wir berichteten). Die Macher der <strong>Initiative</strong> versprechen<br />

sich von den neuen-alten <strong>Kennzeichen</strong> jede Menge Vorteile für die Identität ihrer Städte<br />

sowie für ein modernes Touristik- und Stadtmarketing; nicht gerüttelt werden soll an den<br />

Landkreisgrenzen.<br />

Das letzte Wort darüber, ob die alten <strong>Kennzeichen</strong> womöglich bald schon wieder verwendet<br />

werden können, hat der Bundesrat; das Gremium muss die Änderung der Kfz-<br />

Zulassungsverordnung beschließen. Einen kleinen Stein auf dem Weg dahin haben indes die<br />

Wähler in Baden-Württemberg mit der jüngsten Landtagswahl und dem dadurch folgenden<br />

Regierungswechsel im Land aus dem Weg geräumt: Die baden-württembergische CDU hatte<br />

sich gegen den Antrag auf die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen –<br />

ironischerweise auf dem Landesparteitag, der Ende Januar in Donaueschingen stattfand.<br />

27369WP28<br />

Seite 13 von<br />

98


WAZ, 8.4.11<br />

Nostalgiewelle : Weg wäre frei für AL-<strong>Kennzeichen</strong><br />

AL statt MK: Altenaer können bald wieder mit Altenaer <strong>Kennzeichen</strong> fahren<br />

Altena. Nostalgiker und AL-Patrioten könnten bald auf ihre Kosten kommen: Die<br />

Verkehrsministerkonferenz machte in Potsdam den Weg für die Wiedereinführung<br />

früherer Kfz-Schilder frei. Nach einer Statistik sind bis heute noch 210 Fahrzeuge mit AL-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> im Kreis unterwegs. Das <strong>Kennzeichen</strong> des Landkreises Altena wurde 1968<br />

durch LÜD, später LS und dann MK abgelöst.<br />

Der ADAC steht einer Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> offen gegenüber -<br />

vorausgesetzt, der Bürger muss die freie Wahl nicht teuer bezahlen. „Die Rückkehr zu den<br />

alten <strong>Kennzeichen</strong> sollte keine Mehrkosten für die Autofahrer bedeuten“, sagt Jacqueline<br />

Grünewald vom ADAC Nordrhein. Schließlich sei ein Grund für den Wegfall der regionalen<br />

<strong>Kennzeichen</strong> damals eine Reduzierung des Kosten- und Verwaltungsaufwands gewesen.<br />

Bürgerinitiative in Castrop<br />

Aus Liebe zum „alten“ <strong>Kennzeichen</strong> hat sich in Castrop-Rauxel unter dem Namen „Ich bin für<br />

CAS“ eine Bürgerinitiative gegründet. „Wir wollen uns durch das <strong>Kennzeichen</strong> CAS besser mit<br />

unserer Heimatstadt Castrop-Rauxel identifizieren“, begründet die <strong>Initiative</strong> ihr Engagement.<br />

Nicht zuletzt könne die Stadt ihr eigenes <strong>Kennzeichen</strong> „praktisch zum Nulltarif im Marketing<br />

nutzen und zur Marke machen.<br />

27369WP28<br />

Seite 14 von<br />

98


Mitteldeutsche Zeitung und weitere diverse Quellen, 8.4.11<br />

Bundesregierung hält Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> für<br />

grundsätzlich möglich<br />

Halle (ots) - Der Ausgabe neuer Autokennzeichen mit den Initialen<br />

alter und heute nicht mehr bestehender Landkreise oder früher<br />

kreisfreier Städte steht nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums<br />

grundsätzlich nichts im Wege. Das sagte ein Ministeriumssprecher der<br />

in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe).<br />

Er bezog sich damit auf einen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz<br />

in Potsdam vom Mittwoch, der auf <strong>Initiative</strong> Sachsens und Thüringens<br />

zustande gekommen war. Demnach sollen die Autofahrer selbst<br />

entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der jeweiligen<br />

Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Der<br />

Sprecher erklärte: "Jetzt sind Kreise und Länder gefordert. Die<br />

müssen eruieren, was in welchen Regionen gewünscht ist. Dann gucken<br />

wir uns sehr offen an, welche rechtlichen Anpassungen notwendig<br />

sind." Nötig sei eine Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung durch<br />

den Bundesrat. In der Verordnung finde sich derzeit der Grundsatz:<br />

ein Verwaltungsbezirk, ein <strong>Kennzeichen</strong>. Dieser Grundsatz müsse als<br />

erstes geändert werden. "Wenn jetzt ein Kreis sagt, er will für einen<br />

Verwaltungsbezirk drei <strong>Kennzeichen</strong>, dann müsste man den<br />

entsprechenden Paragraphen ändern." Zudem seien in der Verordnung die<br />

<strong>Kennzeichen</strong> jener Regionen gelistet, die zugeteilt werden dürfen.<br />

Diese Liste müsse entsprechend der eingehenden Wünsche ebenfalls<br />

geändert bzw. erweitert werden. Der Sprecher betonte: "Wir werden da<br />

jetzt von uns aus nicht aktiv werden. Das ist Ländersache." Er fügte<br />

hinzu: "Wir setzen auch keinen Stichtag." Es sei egal, ob eine<br />

Kreisgebietsreform wie in Nordrhein-Westfalen in den siebziger Jahren<br />

stattgefunden habe - gefolgt von der Ausgabe neuer <strong>Kennzeichen</strong> - oder<br />

ob die letzte Kreisgebietsreform wie in Teilen Ostdeutschlands erst<br />

wenige Jahre zurückliege. Derzeit gibt es bundesweit 383<br />

unterschiedliche Ortskennzeichen. Auf der Liste der<br />

Fahrzeugzulassungsverordnung stehen auch jene <strong>Kennzeichen</strong>, die -<br />

bewegt durch ältere Autos - noch im Umlauf sind, aber derzeit nicht<br />

mehr ausgegeben werden. Ungefähr 300 <strong>Kennzeichen</strong> könnten dazu kommen,<br />

wenn Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen<br />

würden.<br />

27369WP28<br />

Seite 15 von<br />

98


Radio7, 8.4.11<br />

Gmünder freuen sich auf <strong>GD</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>:<br />

Region Aalen/Ostalb<br />

Viele Gmünder freuen sich darüber dass die Wiedereinführung des alten KfZ-<strong>Kennzeichen</strong>s<br />

<strong>GD</strong> wieder in greifbare Nähe kommt. Die Verkehrsminister der Länder haben einer<br />

Lockerung der Vorschriften zugestimmt. Über die Wiedereinführung muss noch der<br />

Bundesrat entscheiden, sagt Stadtsprecher Markus Herrmann im Radio7 Interview.<br />

27369WP28<br />

Seite 16 von<br />

98


NRZ 8.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 17 von<br />

98


NRZ, 8.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 18 von<br />

98


WAZ, 8.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 19 von<br />

98


WAZ, 8.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 20 von<br />

98


WAZ, 8.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 21 von<br />

98


Bruchsal.org, 8.4.11<br />

Das erste Bruchsaler Auto mit der Nummer BR - A 1 war seinerzeit der schwarze,<br />

stadtbekannte VW des Bruchsaler Arztes Dr. Otto Schmich.<br />

Doch mit der Kreisreform zum 1. Januar 1973 endete die Zeit der Bruchsaler BR-<br />

Autonummern. Aber etliche Originale überlebten. Es gibt sie tatsächlich noch die alten, von<br />

vielen geliebten, von den Besitzern verehrten Fahrzeugkennzeichen mit BR, wenn auch in<br />

verschwindend geringer Menge.<br />

Da die letzte Stunde des Autokennzeichens für Bruchsal und seinen Landkreis am 31.<br />

Dezember 1972 schlug sind vermutlich allesamt Fahrzeuge bereits ins „Schwabenalter"<br />

gekommen, von den Besitzern ganz zu schweigen. Die werden zusehends weniger. Und mit<br />

ihnen vergeht auch die Nummern-Nostalgie.<br />

Eine bereitwillig von der Pressestelle des Landratsamtes beantwortete Anfrage jüngsten<br />

Datums schlüsselt die derzeitige Situation auf. Danach gibt es noch 283 Fahrzeuge mit BR-<br />

<strong>Kennzeichen</strong>. Es sind noch zugelassen acht PKW, je zwei BMW, VW und DB sowie je ein Ford<br />

und ein Audi. Ferner drei Feuerwehrfahrzeuge, 64 Anhänger, 206 Zugmaschinen und noch<br />

zwei Krafträder. Mit dem Sinsheimer <strong>Kennzeichen</strong> SNH fahren noch 46 Fahrzeuge im<br />

Landkreis Karlsruhe.<br />

27369WP28<br />

Seite 22 von<br />

98


Zu Gesicht bekommt man die BRs recht selten. Ein heißer Tipp sind die jeweiligen<br />

Anlieferungstermine von Mostobst für die Streuobstinitiative zur Erntezeit bei der<br />

Unteröwisheimer Kelterei Zumbach. An jedem der fünf Samstagnachmittage kommen noch<br />

einige rüstige Veteranen - nicht die Apfelbauern, sondern ihre nicht nur Insider<br />

begeisternden Zugmaschinen mit BR-<strong>Kennzeichen</strong> - angerollt.<br />

Und mancher mitgeschleppte Anhänger grüßt beim Wegfahren mit dem alten Zeichen,<br />

manchmal sogar noch in landwirtschaftlichem Steuer-Grün. Das Aussterben der BR-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> ist zwar schleichend, aber stetig. Denn für manchen Fahrzeughalter endet sein<br />

Lebenslauf und damit erlischt auch die Betriebslizenz für sein behördlich zugelassenes<br />

Mobilgerät.<br />

Ein Vergleich mit den Zahlen von 2006 ist aufschlussreich und kündet vom allmählichen<br />

Aussterben der BR-Spezies. Damals waren es noch insgesamt 393 zugelassene Fahrzeuge mit<br />

dem amtlichen <strong>Kennzeichen</strong> BR (alter Landkreis Bruchsal). Elf Autos, vier VW, zwei<br />

Mercedes, zwei BMW, ein Ford, ein Opel und ein Audi. 85 Anhänger hatten ebenso noch das<br />

BR-<strong>Kennzeichen</strong> wie 282 Zugmaschinen - überwiegend Traktoren, und fünf<br />

Feuerwehrfahrzeuge. Besonderheit am Rande: Es fuhren auch noch Fahrzeuge im<br />

Landkreis Karlsruhe mit dem <strong>Kennzeichen</strong> SNH für Sinsheim, insgesamt 70, allesamt<br />

Anhänger und Traktoren.<br />

Derzeit ist das BR nur in der Buchstabenkombination KA - BR plus Ziffern möglich. Dies ist<br />

natürlich wenig aussagekräftig, doch könnte es immerhin ein Hinweis auf einen Bruchsaler<br />

„Zwangsbriganten" sein. Werbewirksamer und Identität stiftender wäre der Dreher der<br />

Buchstabenkombination allemal: BR - KA 0000. Oder was meinen Sie?<br />

27369WP28<br />

Seite 23 von<br />

98


Hohenzoller Tageblatt, 9.4.11<br />

Nostalgiker hoffen aufs "CR"<br />

Crailsheim. Nostalgiker dürfen hoffen: Das "CR" hat mehr Chancen als erwartet. Die<br />

Verkehrsminister der Länder haben am Mittwoch der Wahlfreiheit bei den<br />

Autokennzeichen zugestimmt. Einige Unwägbarkeiten bleiben.<br />

Die "<strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung" um den Heilbronner Vordenker Professor Dr. Ralf<br />

Bochert ist ein gutes Stück vorangekommen. Und kann sich der Unterstützung zahlreicher<br />

Städte sicher sein, die ihre alten Autokennzeichen zurückhaben wollen.<br />

Crailsheim steht also nicht allein mit seinem Wunsch nach dem "CR" statt des nicht gerade<br />

allseits beliebten "SHA". Bochert hatte im vergangenen Jahr die Bürger in 80 Städten<br />

repräsentativ befragt, wie sie zur Wiedereinführung ihrer alten <strong>Kennzeichen</strong> stehen. Das<br />

Resultat überraschte dann doch: 73 Prozent sprachen sich für den Identität stiftenden alten<br />

Ortskürzel aus.<br />

Dass die Länder-Verkehrsminister nun dem Vorschlag Sachsens und Thüringens folgten,<br />

muss dennoch überraschen, denn das Team um den Heilbronner Tourismus- und<br />

Marketingexperten Dr. Bochert hatte sich mit seiner <strong>Initiative</strong> nicht nur Freunde gemacht.<br />

Von einem "Rückfall in nostalgische Kleinstaaterei" etwa sprach der Präsident des<br />

Landkreistags, Hans Jörg Duppré aus Pirmasens. Nicht nur ihm bereitete der befürchtete<br />

Verwaltungsaufwand Sorgen - was indes der ADAC jüngst konterte: Die Kosten seien<br />

überschaubar, hieß es von dort.<br />

Kommt es, wie von Bocherts <strong>Initiative</strong> gewünscht, zur Reform, gesellten sich zu den derzeit<br />

382 offiziellen Autokennzeichen bis zu 300 weitere hinzu. Die Crailsheimer haben bereits ein<br />

deutliches Zeichen gesetzt: Im November vergangenen Jahres sprach sich der Gemeinderat<br />

nach einem leidenschaftlichen Plädoyer Dr. Bocherts bei nur einer Gegenstimme <strong>pro</strong> "CR"<br />

aus. Oberbürgermeister Rudolf Michl sieht die Ministerentscheidung vom Mittwoch als<br />

"absolut positiv" an, wie er dem HT vermittelte. "Das CR-<strong>Kennzeichen</strong> bietet<br />

Identifikationsmöglichkeiten für die Bürger und wäre ein starkes Marketinginstrument",<br />

sagte er dem HT. "Es ist auch ein Zeichen für selbstbewusste Städte", ergänzte er, "und<br />

selbst den Hallern dürfte das CR nicht groß weh tun."<br />

Er habe sogar von etlichen Bürgern außerhalb Crailsheims gehört, die bereit wären, die altneuen<br />

Autokennzeichen am Fahrzeug anzubringen, sagte Michl. Interessant am Rande findet<br />

er, dass Professor Bochert in Heilbronn Marketing lehrt und seinen Studenten nun eine<br />

mustergültige Marketingstrategie auftischen könne. . .<br />

Sogar im Haller Landratsamt steht man dem Ansinnen offenbar neutral gegenüber. Der<br />

Leiter der Stabsstelle, Steffen Baumgartner, sagte, "wir wollens nicht befördern, aber wir<br />

27369WP28<br />

Seite 24 von<br />

98


könntens auch nicht heben, wenn es angeordnet wird." Das Thema werde derzeit auf<br />

Landkreistagsebene intensiv diskutiert.<br />

Die eindeutige Ministerzustimmung zu den Alt-<strong>Kennzeichen</strong> belege politischen<br />

Handlungsbedarf, argumentiert Ralf Bochert. Zudem wären zahlreiche große Medien<br />

aufgesprungen und hätten das Thema multipliziert. "Die Chancen, die sich ergeben, liegen in<br />

den Vermarktungspotenzialen", meinte Bochert.<br />

Für die Zulassungsbehörden ergäben sich außerdem neue Einnahmequellen, stellte OB Michl<br />

in den Raum. Er kann sich vorstellen, dass es sehr viele Crailsheimer geben könnte, die ihr<br />

altes SHA-Schild nur zu gern gegen eine CR-Version tauschen würden.<br />

In der Nachbarschaft finden die Crailsheimer Mitstreiter en masse. So ziehen die Schwäbisch<br />

Gmünder (früher <strong>GD</strong>) genauso mit am Strang wie die OB-Kollegen aus Hechingen (HCH),<br />

Nürtingen (NT), Donaueschingen (DS) und Leonberg (LEO). Aus dem bayrischen Raum sind<br />

Nördlingen (NÖ), Rothenburg (ROT), Dinkelsbühl (DKB) und Feuchtwangen (FEU) ebenfalls<br />

hochinteressiert. Ach ja: Im Main-Kinzig-Kreis (MKK) gibt es bereits ein zweites <strong>Kennzeichen</strong>:<br />

Die Hanauer fahren nach wie vor mit ihrem "HU" am Auto durch die weite Welt.<br />

27369WP28<br />

Seite 25 von<br />

98


Märkische Allgemeine, 9.4.11<br />

UMFRAGE: Für ein Stück Heimat an der Stoßstange<br />

Erfolg der „Heilbronner <strong>Initiative</strong> zur <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ /<br />

Landkreistag ist dagegen<br />

POTSDAM - Die „Heilbronner <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ kann zufrieden sein. Ihr<br />

Anliegen fand Gehör. Die Verkehrsminister der Länder haben den Weg für die<br />

Wiedereinführung früherer Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> geebnet (MAZ berichtete). Allerdings muss der<br />

Bund noch die nötigen rechtlichen Voraussetzungen schaffen. Die Umsetzung liegt dann bei<br />

den Landkreisen. Der Deutsche Landkreistag lehnt die Wiedereinführung alter <strong>Kennzeichen</strong><br />

allerdings ab. Präsident Hans Jörg Duppré spricht von „nostalgischer Kleinstaaterei“, eine<br />

Rückkehr in die Zeit vor den Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr<br />

Verwaltungsaufwand und Bürokratie.<br />

Die „Heilbronner <strong>Initiative</strong>“ hat unter Leitung des Hochschul<strong>pro</strong>fessors Ralf Bochert in mehr<br />

als 80 Städten Umfragen zu den <strong>Kennzeichen</strong> durchgeführt. Ergebnis: Gut 73 Prozent der<br />

Befragten haben den Wunsch geäußert, zu den Altkennzeichen zurückkehren zu können,<br />

zwölf Prozent wollen die jetzigen Buchstaben behalten.<br />

Bochert räumte gegenüber der MAZ ein, dass das Wort „<strong>Initiative</strong>“ zu der Schlussfolgerung<br />

führen könne, es habe sich eher um eine Kampagne als um eine Umfrage gehandelt. Laut<br />

Bochert verlief sie so: Seine Studenten sprachen zum Beispiel in einem Einkaufszentrum<br />

gezielt Passanten an, die in ihrer Summe einen Querschnitt der Bevölkerung darstellen<br />

könnten. Dann wurde in zwei einführenden Fragen ermittelt, ob die Anges<strong>pro</strong>chenen aus<br />

der Stadt oder dem Kreis sind – wenn ja, wurde gefragt, ob sie das alte Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />

kennen und schließlich: „Sollte das <strong>Kennzeichen</strong> wieder eingeführt werden?“ Bochert sagte,<br />

er verspreche sich von der Wiedereinführung der Alt-<strong>Kennzeichen</strong> in den Städten eine<br />

Marketingwirkung. Die Kreise böten kein Heimatgefühl. Der „Stern“ zitiert den Professor<br />

aber auch mit einer noch weniger akademischen Begründung für den Vorstoß: „Es ist eine<br />

nette Sache, mehr nicht.“<br />

Im Land Brandenburg fand lediglich in Eisenhüttenstadt eine Befragung statt. Auch dort<br />

wollte eine Mehrheit der Anges<strong>pro</strong>chenen lieber das alte <strong>Kennzeichen</strong> EH statt LOS für<br />

Landkreis Oder-Spree. Die Abgeordneten des Eisenhüttenstädter Wirtschaftsausschusses<br />

sehen derzeit trotzdem keinen Handlungsbedarf. Aber die Befragung hat Eisenhüttenstadt<br />

etwas gebracht. Sie bot, wie die Stadtverwaltung stolz verlauten ließ, „eine Chance auf<br />

bundesweite Aufmerksamkeit“. Am 28. September vorigen Jahres seien anlässlich der<br />

Befragung in Eisenhüttenstadt „24 Pressezitate nachgewiesen“ worden.<br />

Eine <strong>Kennzeichen</strong>-Neuordnung erfolgte im Osten Deutschlands zunächst nach der<br />

Wiedervereinigung und dann nach den Kreisgebietsreformen. Im Westen gab es diese<br />

Reformen ebenfalls. Die Folge ist, dass zum Beispiel im Märkischen Kreis (MK/Nordrhein-<br />

Westfalen) fünf verschiedene Buchstabenkombinationen existieren. Pressereferent Hendrik<br />

Klein, weiß durchaus von Überlegungen, den Städten wieder eigene <strong>Kennzeichen</strong> zu geben.<br />

27369WP28<br />

Seite 26 von<br />

98


Aber der Märkische Kreis selbst sei mit MK zufrieden. Auch an seinem Namen werde nicht<br />

gerüttelt, obwohl viele denken, er läge in Brandenburg. (Von Stephan Laude)<br />

27369WP28<br />

Seite 27 von<br />

98


Mindener Tageblatt, 9.4.11<br />

OWL: Kommunen wollen alte Auto-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />

VON MATTHIAS BUNGEROTH<br />

Diese Schilder gab es früher. | Foto: NW<br />

Ostwestfalen-Lippe (nw). Dieser Vorstoß der Verkehrsminister der Länder könnte für rege<br />

Diskussionen sorgen: Sie sprechen sich für eine mögliche Rückkehr der alten Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> aus. In Ostwestfalen-Lippe gibt es erste Stimmen, die dies befürworten. Sieben<br />

Kommunen sind betroffen.<br />

Die Länder Sachsen und Thüringen hatten eine entsprechende <strong>Initiative</strong> zur Rückkehr zu den<br />

alten <strong>Kennzeichen</strong> gestartet. "Denn mit Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> verbinden die Menschen regionale<br />

Identität", so Thüringens Verkehrsminister Christian Carius. Einige dieser <strong>Kennzeichen</strong> seien<br />

jedoch im Zuge der Kreisreformen abgeschafft worden. Das Thema brenne vielen Bürgern<br />

auf den Nägeln.<br />

"Ich hätte nichts dagegen", sagt der Lübbecker Bürgermeister Eckhard Witte (CDU) auf die<br />

Frage, ob er sich eine Rückkehr zum Auto-<strong>Kennzeichen</strong> mit den Anfangsbuchstaben LK<br />

vorstellen könnte. "Das richtet denn Blick dann mal auf unsere schöne Stadt Lübbecke."<br />

Es gibt auch Gegenstimmen in der Region<br />

"Natürlich habe ich Verständnis, wenn im Altkreis Lübbecke Interesse besteht. Für die<br />

Kreisidentität wäre es allerdings schade, wenn wir zwei unterschiedliche <strong>Kennzeichen</strong><br />

hätten, denn wir sind ein gemeinsamer Mühlenkreis", sagt hingegen der Landrat des Kreises<br />

Minden-Lübbecke, Ralf Niermann (SPD). In den meisten OWL-Kommunen verschwanden die<br />

alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> im Zuge der Kommunalreform 1973. Warburgs Bürgermeister Michael<br />

Stickeln (CDU) nennt das Thema "eine interessante Angelegenheit". Zwar hätte die Stadt<br />

Warburg dies nicht selbst angestoßen, doch wenn es die rechtlichen Voraussetzungen dafür<br />

gäbe, "dann würde ich auch wieder ein <strong>Kennzeichen</strong> WAR wollen", so Stickeln. Stickeln fügt<br />

allerdings auch hinzu: "Eine Altkreis-Diskussion kann kein Mensch gebrauchen."<br />

Der Höxteraner Landrat Friedhelm Spieker (CDU) bezeichnet den Vorstoß der Länder als<br />

27369WP28<br />

Seite 28 von<br />

98


"rechtlich unverbindlich". Es gebe keinen Anlass, tätig zu werden. "Für unsere Bemühungen<br />

um das Zusammenwachsen von rund 150.000 Einwohnern im Kulturland Kreis Höxter wäre<br />

eine Einführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> jedoch nicht förderlich."<br />

"Zwei <strong>Kennzeichen</strong> für einen Kreis – oder gar drei – das geht in die falsche Richtung", sagt<br />

der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU). Er kritisiert den "enormen<br />

Verwaltungsaufwand" der mit einer Rückkehr zu alten Autokennzeichen verbunden sei.<br />

"Nostalgische Heimattümelei müssen wir aber nicht fördern."<br />

Paderborns Landrat Manfred Müller (CDU) sagt: "Ich plädiere für eine Bündelung der Kräfte.<br />

Das bedingt, dass der Name einheitlich bleibt." Der Deutsche Landkreistag kritisiert den<br />

Vorstoß als "nostalgische Kleinstaaterei" und moniert, ein solcher Schritt bedeute<br />

bürokratischen Aufwand. Auf die Frage, ob eine Umstellung kostenneutral möglich sei, sagt<br />

Wolfgang Herold, Leiter des Straßenverkehrsamtes Detmold: "Ich denke ja."<br />

INFO:<br />

In OWL hatten folgende Kommunen früher eigene Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> (in Klammern die Zahl<br />

der heute mit solchen <strong>Kennzeichen</strong> zugelassenen Kraftfahrzeuge sowie das aktuelle<br />

<strong>Kennzeichen</strong>):<br />

Büren: BÜR (726, heute PB)<br />

Detmold: DT (8.054, LIP)<br />

Halle: HW (248, GT)<br />

Lemgo: LE (485, LIP)<br />

Lübbecke: LK (1.074, MI)<br />

Warburg: WAR (467, HX)<br />

Wiedenbrück: WD (281, GT)<br />

27369WP28<br />

Seite 29 von<br />

98


Augsburger Allgemeine, 9.4.11<br />

Eine gute Chance für KRU<br />

Krumbachs Bürgermeister Fischer zusammen mit Kollegen im Wirtschaftsministerium zu<br />

Gast Von Manfred Keller und Peter Bauer<br />

27369WP28<br />

KRU-Stimmung vor dem alten Rathaus bei der Befragung im vergangenen Herbst:<br />

Unser Bild zeigt von links Josef Raab (24 Jahre Bürgermeisterfahrer) mit einem Schild<br />

des Bürgermeister-Dienstwagens, Michael Rampp und Hans Müller mit einem<br />

<strong>Kennzeichen</strong> eines Feuerwehrfahrzeuges, das aus dem Jahr 1962 stammt.<br />

Foto: Foto: Peter Bauer<br />

Krumbach <strong>Kennzeichen</strong> KRU zurück? Was nicht wenige vor einigen Monaten noch für<br />

unmöglich hielten, nimmt jetzt konkrete Gestalt an. Die Rückkehr der alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />

rückt wohl näher. Die Verkehrsminister der Länder machten am Mittwoch den Weg frei (wir<br />

berichteten). Jüngst haben Oberbürgermeister und Bürgermeister von sieben bayerischen<br />

Städten im bayerischen Verkehrsministerium ihr Anliegen vorgestellt, die alten Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> wieder einzuführen. Dabei war auch Krumbachs erster Bürgermeister Hubert<br />

Fischer. Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil erklärte jetzt, dass man mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit davon ausgehen könne, dass die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder kommen. Der<br />

Zeitpunkt sei aber noch nicht abschätzbar. Zeil wörtlich: „Wenn sich Kommunen und<br />

Landkreise einig sind, stehe ich der Wiedereinführung positiv gegenüber.“<br />

Den Stein ins Rollen gebracht hatte Professor Dr. Ralf Bochert mit seiner <strong>Initiative</strong><br />

<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung. Die <strong>Initiative</strong> bündelt die Interessen betroffener Städte. „Was<br />

Hanau umgesetzt hat, ist vorbildlich und die Idee war wirklich gut und hat als Modell<br />

Vorbildcharakter“, beurteilt der Heilbronner Professor die Vorgehensweise im Main-Kinzig-<br />

Kreis.<br />

Seite 30 von<br />

98


Mehr als 100 Städte haben Interesse<br />

Mehr als 100 deutsche Städte haben inzwischen Bochert gegenüber ihr Interesse am<br />

„Hanauer Modell“ bekundet. Darunter ist auch Krumbach, wo vor wenigen Monaten auch<br />

eine „Volksbefragung“ auf dem Marktplatz das große Interesse seitens der Bürgerschaft am<br />

alten KRU-<strong>Kennzeichen</strong> dokumentierte. Allergrößten Wert legten die Bürgermeister auf die<br />

Feststellung, dass durch den Wunsch zur Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> die<br />

Gebietsreform aus dem Jahr 1972 nicht infrage gestellt werde und keine alten Wunden<br />

aufgerissen werden sollen.<br />

Die Vertreter des Ministeriums kündigten an, dass sich Staatsminister Zeil dem Wunsch für<br />

die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> nicht entgegenstellen werde. Es dürften sich<br />

aber keine zusätzlichen bürokratischen oder finanziellen Aufwendungen ergeben. Für die<br />

rechtliche Umsetzung sei der Bund zuständig.<br />

Nach Mitteilung von Zeil soll Mitte Mai der Bund-Länder-Fachausschuss für<br />

Fahrzeugzulassung tagen. Dort werde über das Thema beraten. Zeil: „Ich gehe davon aus,<br />

dass der Bund auf Grundlage der Vorschläge der Länder danach ein Konzept erarbeitet.“<br />

27369WP28<br />

Seite 31 von<br />

98


Märkische Allgemeine, 9.4.11<br />

Was soll das?<br />

Stephan Laude bezweifelt den Sinn einer wissenschaftlichen Arbeit<br />

zu Autokennzeichen<br />

In mehr als 80 deutschen Städten haben Studenten der „Heilbronner <strong>Initiative</strong><br />

<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ vorbeieilende Menschen anges<strong>pro</strong>chen und gefragt, ob sie ihre<br />

alten Kraftfahrzeugkennzeichen wiederhaben wollen. Inwieweit die Befragten bei ihrer<br />

Antwort beeinflusst wurden, wird niemand exakt sagen können oder wollen. Jedenfalls<br />

wissen wir nun nach mehrmonatiger wissenschaftlicher Arbeit: Die meisten vom<br />

<strong>Kennzeichen</strong>wechsel betroffenen Bundesbürger wollen die Buchstaben wiederhaben, die sie<br />

schon vor der letzten Kreisgebietsreform hatten. Der Initiator der <strong>Initiative</strong>, Ralf Bochert,<br />

Studiendekan an der Hochschule Heilbronn, vermutet als Grund zum Beispiel den Wunsch<br />

der Menschen nach Verortung in ihrer Stadt. Und er sieht nach seiner Umfrage „politischen<br />

Handlungsbedarf“. Die Verkehrsminister haben auch schon reagiert. Sie wollen der<br />

Liberalisierung nicht im Wege stehen. Vielleicht sollte erst mal jemand die Kosten der neuen<br />

Freiheit durchrechnen, bevor der Bund grünes Licht gibt. Unabhängig davon, was dabei<br />

herauskommt: Wir Deutschen dürfen uns glücklich schätzen über das Ausmaß unserer<br />

Probleme. Aber es bleiben auch Fragen: Gibt es an der Hochschule Heilbronn eigentlich<br />

nichts zu erforschen, was gesellschaftliche Relevanz hat?<br />

27369WP28<br />

Seite 32 von<br />

98


WAZ, 9.4.11<br />

Nostalgie<br />

Heimatgefühle für die Stoßstange: LÜD oder AL<br />

Von DerWesten, we<br />

Im Westen.LÜN statt UN, WIT statt EN, AR statt HSK und LÜD oder AL statt MK: Der erste<br />

Schritt für die Rückkehr zu alten und bereits vor Jahrzehnten ausgedienten Autokennzeichen<br />

ist gemacht. Kraftfahrzeughalter sollen künftig selbst entscheiden, ob sie die heute gültigen<br />

<strong>Kennzeichen</strong> haben wollen oder die alten, die vor der kommunalen Neugliederung<br />

verwendet wurden. Die Regierung von Nordrhein-Westfalen war dagegen, wurde allerdings<br />

auf der Tagung der Verkehrsminister überstimmt.<br />

Der Anstoß zur "Reform der Reform" kam aus dem Osten: Ihn gaben Sachsen und Thüringen,<br />

wo sich durch Kreisneuordnungen massiver Unmut in der Bevölkerung aufgestaut hatte. Die<br />

Bundesregierung signalisierte inzwischen Zustimmung. Sie wird die einschlägigen<br />

Verordnungen möglichst schnell ändern.<br />

Viele Detailfragen sind allerdings noch offen. Sie reichen von Kosten bis zur Frage, ob Bürger<br />

von Kommunen wie Balve (heute Märkischer Kreis, früher Arnsberg), die also auch die<br />

Kreiszugehörigkeit wechselten, zur alten Nummer zurückkehren dürfen. Auch geht es noch<br />

um die genaue Liste der Städte, deren Bürger das neue Recht nutzen können.<br />

Fest steht offenbar, dass in kreisfreien Städten nicht nur Autofahrer aus den eingemeindeten<br />

Stadtteilen die alten <strong>Kennzeichen</strong> beantragen können, sondern alle. In NRW sind heute 53<br />

Kreis- und Stadtkürzel als <strong>Kennzeichen</strong> zugelassen. Ihre Zahl könnte sich um bis zu 40<br />

weitere erhöhen. Alleine im WR-Erscheinungsgebiet könnten 13 <strong>Kennzeichen</strong> an die Autos<br />

zurückkehren.<br />

Unterschiedliche Reaktionen<br />

Die Reaktionen auf den Vorstoß der Verkehrsminister fallen unterschiedlich aus. Paul Breuer,<br />

Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein und von Hause aus dem wittgensteinischen Bad<br />

Berleburg bleibt emotionslos, obwohl sich Wittgenstein auf dem SI-<strong>Kennzeichen</strong> nicht<br />

wiederfindet. Breuer verweist auf die Haltung des Deutschen Landkreistags. Der hatte sich<br />

erst am Mittwoch noch gegen eine "nostalgische Kleinstaaterei" bei den <strong>Kennzeichen</strong><br />

ausges<strong>pro</strong>chen. Eine Rückkehr in die Zeit vor den Gebietsreformen der letzten Jahrzehnte<br />

bedeute "mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie".<br />

27369WP28<br />

Seite 33 von<br />

98


Der Rat der Stadt Witten hingegen hatte bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres<br />

beschlossen, sein früheres "WIT"-<strong>Kennzeichen</strong> wieder an der Stoßstange haben zu wollen.<br />

Die Debatte war aufgeheizt.<br />

Ein SPD-Ratsherr bezeichnete den CDU-Antrag als "Kinderkram". Noch sieht der Ennepe-<br />

Ruhr-Kreis, zu dem Witten gehört und dessen Autos die beiden Buchstaben "EN" schmücken,<br />

keinen Grund zum Handeln. "Wir warten erst einmal ab, wie die Diskussion in Berlin läuft. Es<br />

gibt bei uns sicherlich größere Probleme", so Kreissprecher Ingo Niemann. Eine Rückkehr zu<br />

den alten Schildern sei sicherlich keine Maßnahme, die Identität im und für den Kreis zu<br />

steigern.<br />

Altenas Bürgermeister dafür<br />

Ganz anders Andreas Hollstein (CDU), Bürgermeister im sauerländischen Altena. Die<br />

Kleinstadt hat in den letzten Jahrzehnten viel verloren: ihren Status als Kreisstadt und als<br />

ICE-Halt an der Ruhr-Sieg-Strecke, ein Drittel ihrer Einwohner und etliche Arbeitsplätze,<br />

Zollamt und Landeszentralbank und nicht zuletzt: das <strong>Kennzeichen</strong> AL. Die Burgstadt ist, mit<br />

14 Nachbarstädten wie Lüdenscheid (LÜD) und Iserlohn (IS), anno 1975 im Märkischen Kreis<br />

(MK) aufgegangen. "Wenn das alte <strong>Kennzeichen</strong> wieder erlaubt wird, bin ich bestimmt einer<br />

der ersten, die zu AL zurückkehren", erklärt Hollstein, der sich zwar als "überzeugter<br />

Südwestfale" bezeichnet, den Märkischen Kreis aber für wenig identitätsbildend hält. Seine<br />

Einschätzung: "Die Landkreise als reine Verwaltungsorgane sind bei den Menschen nicht im<br />

Bewusstsein angekommen."<br />

In die gleiche Richtung argumentiert Friedhelm Schäfer, Vorsitzender des Lüner<br />

Automobilclubs: "Ich werde einer der ersten sein, der sich ein neues <strong>Kennzeichen</strong> beim<br />

Straßenverkehrsamt besorgt". Auch wenn die kommunale Neuordnung schon Jahrzehnte<br />

her ist - dass die "schöne Stadt Lünen" dem Kreis Unna zugeschlagen wurde, findet er nach<br />

wie vor nicht gut. "Da gehen wir total unter", sagt der 66-Jährige.<br />

ADAC: Keine Mehrkosten<br />

Automobilverbände wie der ADAC und der ACE begrüßen die Entscheidung der<br />

Verkehrsminister. Der ADAC fordert aber: "Die Rückkehr zu den alten <strong>Kennzeichen</strong> sollte<br />

keine Mehrkosten für die Autofahrer bedeuten". "Vater" der Gesetzeskorrektur ist übrigens<br />

der Heilbronner Professor Ralf Bochert. Eine bundesweite Umfrage unter 17 000 Menschen<br />

in 80 Städten ergab, dass 71 Prozent die alten <strong>Kennzeichen</strong> zurück haben wollen.<br />

27369WP28<br />

Seite 34 von<br />

98


Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 9.4.11<br />

Rhein-Kreis Neuss<br />

Zurück zum GV-<strong>Kennzeichen</strong>?<br />

Rhein-Kreis Neuss (NGZ). Wenn es nach den Verkehrsministern der Länder geht, könnten<br />

Autos bald wieder das GV-<strong>Kennzeichen</strong> tragen. Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp<br />

würde das begrüßen, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke lehnt das ab.<br />

Der NSU Prinz von Dieter Hösen aus Kapellen trägt auch heute noch das <strong>Kennzeichen</strong> des<br />

Kreises Grevenbroich. Foto: M. Reuter<br />

Dieter Hösen aus Grevenbroich ist stolz auf seinen NSU Prinz von 1968. Denn der gut<br />

gepflegte Wagen trägt noch das Kürzel "GV" im <strong>Kennzeichen</strong>. "Da ist sogar noch der Stempel<br />

des alten Kreises Grevenbroich drauf", sagt der 62-Jährige. Hösen käme nie auf die Idee,<br />

dieses Nummernschild gegen eines mit der Buchstabenkombination "NE" zu tauschen. "Das<br />

kommt nicht in Frage", meint der Mann, der sein Auto seit den 70ern nicht einen Tag lang<br />

abgemeldet hat.<br />

Offiziell gibt es das "GV"-Schild seit 1975 nicht mehr. Mit der damaligen Gebietsreform<br />

verschwand der Kreis Grevenbroich – und damit nach und nach auch dessen <strong>Kennzeichen</strong>.<br />

Aber nicht ganz: Klaus Schirm, der Leiter des Straßenverkehrsamts, schätzt, dass heute noch<br />

50 Autos mit der alten "Nummer" unterwegs sind.<br />

Nummernschilder<br />

NE galt vor 1975 fürs alte Neusser Stadtgebiet. GV hatten Autofahrer zwischen Dormagen,<br />

Korschenbroich und Jackerath auf ihren <strong>Kennzeichen</strong>. In Meerbusch gab es vor 1970 auch<br />

das <strong>Kennzeichen</strong> KK (Kempen-Krefeld). Mit Gründung der Stadt 1970 wurde Meerbusch Teil<br />

des Kreises Grevenbroich (GV).<br />

Bald könnten es sogar noch mehr werden. Denn die Verkehrsministerkonferenz hat sich –<br />

auf Vorschlag der Länder Sachsen und Thüringen – jetzt für die freie Wahl bei alten<br />

<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen. Stimmt der Bund den dafür notwendigen Gesetzesänderungen<br />

zu, könnten etwa die Autofahrer im Rhein-Kreis künftig zwischen "NE" und "GV" wählen. Da<br />

dürfte das Herz eines manchen Lokalpatrioten wohl einen Takt höher schlagen.<br />

27369WP28<br />

Seite 35 von<br />

98


Nicht aber bei Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Der in "GV" lebende Chef der<br />

Kreisverwaltung in "NE" lehnt den Beschluss der Verkehrsminister ab: "Es ist ausges<strong>pro</strong>chen<br />

unsinnig, 36 Jahre nach der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen zu den alten <strong>Kennzeichen</strong><br />

zurückzukehren", kritisiert er. Zudem zweifelt Petrauschke daran, dass es zu einer großen<br />

Nachfrage kommen wird: "Ein Meerbuscher, der ,GV' im Nummernschild haben möchte, um<br />

sich von Neuss abzugrenzen – das sehe ich so nicht", meint der Landrat. Er befürchtet<br />

stattdessen einen "Mehraufwand an teurer Bürokratie", es gebe wichtigere<br />

Verkehrsthemen: "Straßenschäden, die täglichen Staus und der drohende Verkehrskollaps".<br />

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: "Mehraufwand an teurer Bürokratie."Foto:<br />

Und damit ist er auf einer Linie mit Grevenbroichs Bürgermeisterin Ursula Kwasny: "Ein ,GV'<br />

in unseren <strong>Kennzeichen</strong> wird nicht gebraucht", sagt sie: "Wir sind eine kreisangehörige Stadt<br />

– und das wollen wir dokumentieren." Kwasny selbst hat auf dem Nummernschild ihres<br />

Dienstwagens einen Kom<strong>pro</strong>miss gefunden: "NE-GV".<br />

Anders Herbert Napp: "Ich finde die <strong>Kennzeichen</strong>wahl gut – man identifiziert sich dadurch<br />

mit seiner Heimatstadt", erklärt der Neusser Bürgermeister und meint: "Identifikation<br />

schaffen, das ist doch das Ziel." Auswirkungen auf den Kreiszusammenhalt befürchtet Napp<br />

nicht: "Wenn man selbstbewusst ist, spielt das keine Rolle."<br />

In Dormagen weiß man ebenfalls um die identitätsstiftende Wirkung von <strong>Kennzeichen</strong> –<br />

doch nach 36 Jahren wäre es den meisten wohl egal, ob "NE" oder "GV" darauf stünde,<br />

meint Stadtsprecher Harald Schlimgen. Sollte für Dormagen aber eine eigene Kennung<br />

möglich sein, sähe die Welt anders aus.<br />

27369WP28<br />

Seite 36 von<br />

98


Mitteldeutsche Zeitung, 9.4.11<br />

Vorfahrt für SGH<br />

Kehrt das SGH-<strong>Kennzeichen</strong> zurück? Die Chancen dafür scheinen nicht schlecht zu stehen.<br />

(FOTOMONTAGE: MAIK SCHUMANN)<br />

Bild als E-Card versenden<br />

SANGERHAUSEN/MZ. Der Wunsch vieler Sangerhäuser, das SGH-Autokennzeichen wieder<br />

einzuführen, könnte demnächst in Erfüllung gehen. Die zuständige Kreisverwaltung hat am<br />

Samstag ihre bisher ablehnende Haltung zu dem Thema aufgegeben.<br />

"Für den Fall, dass die Stadt einen Antrag auf ein eigenes <strong>Kennzeichen</strong> stellt, werden die<br />

Mitglieder des Kreistages darüber befinden", sagte Kreissprecherin Babett Mitschka auf<br />

Anfrage der MZ. Sie verhehlte allerdings nicht, dass es die Kreisverwaltung besser finden<br />

würde, wenn es beim einheitlichen MSH-<strong>Kennzeichen</strong> für Mansfeld-Südharz bliebe.<br />

"Mansfeld-Südharz ist unser Landkreis. Es ist unser Wunsch, dass sich die Menschen damit<br />

identifizieren", sagte die Sprecherin. Man werde sich aber auch anderen Wünschen nicht<br />

verschließen.<br />

Im vergangenen Jahr klang das noch anders. Obwohl 98 Prozent der Anrufer bei einer TED-<br />

Umfrage für SGH statt MSH votierten, sprach sich der Kreis strikt gegen das Vorhaben aus:<br />

"Der Begriff Südharz ist überregional bekannt und kann geografisch von jedem sofort<br />

eingeordnet werden." Das einheitliche Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> MSH präsentiere die Region nach<br />

außen und fördere die Identifikation mit dem Kreis, hieß es damals.<br />

Klaus Peche, der Chef der Bürgerinitiative Sangerhausen (BIS), freute sich über die neue<br />

Entwicklung. Seine Fraktion hat für die nächste Stadtratssitzung am 14. April in<br />

Sangerhausen einen Antrag auf Wiedereinführung des SGH-<strong>Kennzeichen</strong>s gestellt. "Ich<br />

glaube schon, dass wir die Mehrheit im Rat in der Frage hinter uns haben." Das SGH-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> symbolisiere nun einmal die Sangerhäuser Region. Er glaube, dass der Landkreis<br />

an Akzeptanz gewinnen würde, wenn Fahrzeugbesitzer aus der Stadt Sangerhausen oder<br />

27369WP28<br />

Seite 37 von<br />

98


auch aus Eisleben und Hettstedt über ein eigenes <strong>Kennzeichen</strong> verfügen könnten. Peche:<br />

"Der Kreis würde mit so einer Entscheidung ebenso seine Bürgernähe demonstrieren."<br />

Dass das Thema den Sangerhäusern am Herzen liegt, zeigt auch der Absatz der SGH-<br />

Aufkleber, die seit einigen Tagen von der BIS in mehreren Geschäften der Kreisstadt<br />

angeboten werden. Mittlerweile sind über 200 Stück für eine Schutzgebühr von einem Euro<br />

verkauft worden. "Wir hatten nach dem Zeitungsbericht über die Aufkleber auch Anfragen<br />

von Sangerhäusern, die in den alten Bundesländern leben und nur ab und zu in ihrer Heimat<br />

sind", sagte Peche. Den Erlös will die Bürgerinitiative dem sanierungsbedürftigen Jugendclub<br />

"Buratino" spenden.<br />

27369WP28<br />

Seite 38 von<br />

98


Autobild.de, 8.4.11<br />

Schild-Bürger dürfen hoffen<br />

Viele Städte in Deutschland fordern ihr eigenes Nummernschild. Jetzt darf die Schild-<br />

Bürgerbewegung hoffen. Die Verkehrsminister machten in Potsdam den Weg für die<br />

Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder frei. Sie stimmte einer entsprechenden <strong>Initiative</strong> der<br />

Bundesländer Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu.<br />

Besitzer alter Autokennzeichen können wieder Hoffnung schöpfen. Denn die Politik hat<br />

offenbar die Zeichen der Zeit erkannt und auf Bundesebene die Weichen für die Rückkehr<br />

alter Kfz-Schilder gestellt.<br />

(dpa/cj) Sie kämpfte für ein bisschen Nostalgie, aber auch für das Markenzeichen ihrer<br />

Städte. Jetzt hat die Schild-Bürgerbewegung offenbar gesiegt. Die<br />

Verkehrsministerkonferenz machte am Mittwoch (6. April 2011) in Potsdam den Weg für die<br />

Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder frei. Sie stimmte einer entsprechenden <strong>Initiative</strong> der<br />

Bundesländer Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu. Nun ist der Bund<br />

gebeten, die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Die Umsetzung wird dann bei<br />

den Landkreisen liegen.<br />

27369WP28<br />

Seite 39 von<br />

98


Münchener Merkur, 9.4.11<br />

Das WOR-Autokennzeichen rückt näher<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen - Die Autofahrer im Landkreis haben künftig mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit die Wahl: Entweder prangt auf ihrem Nummernschild TÖL - oder das<br />

Blech schmückt die Buchstabenkombination WOR.<br />

© Archiv<br />

An seinem Hanomag hängt ein WOR-<strong>Kennzeichen</strong>, an dem hängt der Wolfratshauser Richard<br />

Kugler.<br />

27369WP28<br />

Seite 40 von<br />

98


Münchener Merkur, 9.4.11<br />

Die Schongauer bekommen (wahrscheinlich) ihr SOG-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />

Die Verkehrsminister der Länder haben sich am Mittwoch in Potsdam einstimmig für die<br />

Wiedereinführung der alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen. Das letzte Wort hat der<br />

Bundesrat, dem die Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung obliegt. Nach dem klaren<br />

Votum der 16 Verkehrsminister gilt die Neuregelung jedoch nur noch als Formsache - falls<br />

aus den Landkreisen und Städten kein Widerstand kommt.<br />

Dass Wolfratshausen Einspruch erhebt, ist ausgeschlossen. Im Gegenteil: Im vergangenen<br />

Monat sprach sich der Stadtrat wie berichtet einhellig für eine Renaissance der WOR-<br />

Schilder aus. Allerdings soll es den Autofahrern überlassen bleiben, für welche<br />

Buchstabenkombination - TÖL oder WOR - sie sich entscheiden. Zudem darf der entstehende<br />

Verwaltungsaufwand nicht mehr als 500 Euro im Jahr kosten.<br />

Einer der <strong>pro</strong>minentesten Befürworter der geplanten Neuregelung in Wolfratshausen ist der<br />

Stadtrat und Spenglermeister Richard Kugler. Auf seinem Hanomag-Firmenwagen prangt das<br />

WOR-Schild, das der Lokalpatriot mit Stolz durch die Lande fährt. Für Kugler drücken die<br />

Versalien ein Heimatgefühl aus, die Entscheidung der Verkehrsminister sei „ganz, ganz klasse<br />

- positiv für unser Selbstwertgefühl“.<br />

Kritik an dem Vorhaben äußert der Deutsche Landkreistag. „Das erinnert mich doch sehr an<br />

nostalgische Kleinstaaterei, wenn entgegen dem Trend zu den derzeit 383 Autokennzeichen<br />

mehr als 300 hinzukommen würden“, sagt Präsident Hans Jörg Duppré. Landrat Josef<br />

Niedermaier ist ähnlicher Meinung: Das Vorhaben sei „ein absoluter Schmarrn“. Er habe<br />

nichts gegen Wolfratshausen, beteuert Niedermaier. „Aber wenn schon eine Reform, dann<br />

eine gescheite“, denn: Warum sollte Geretsriedern und Germeringern versagt bleiben, sich<br />

per Autokennzeichen zu ihrer Heimatstadt zu bekennen? Für den Landrat wäre die Lösung,<br />

„Kfz-Register und Einwohnermelderegister zusammenzulegen“ und jedem Bayern, jedem<br />

Deutschen ein individuelles Autoschild zu pressen, das er bis ans Lebensende behalten darf.<br />

(cce)<br />

27369WP28<br />

Seite 41 von<br />

98


Staat.de, 9.4.11<br />

Bundesregierung hält Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> für grundsätzlich<br />

möglich<br />

[Staat.de Politik-Meldung] Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Ausgabe neuer<br />

Autokennzeichen mit den Initialen alter und heute nicht mehr bestehender Landkreise oder<br />

früher kreisfreier Städte steht nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums grundsätzlich<br />

nichts im Wege. Das sagte ein Ministeriumssprecher der “Mitteldeutschen Zeitung”. Er<br />

bezog sich damit auf einen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz in Potsdam vom<br />

Mittwoch, der auf <strong>Initiative</strong> Sachsens und Thüringens zustande gekommen war.<br />

Demnach sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der<br />

jeweiligen Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Der Sprecher<br />

erklärte: “Jetzt sind Kreise und Länder gefordert. Die müssen eruieren, was in welchen<br />

Regionen gewünscht ist. Dann gucken wir uns sehr offen an, welche rechtlichen<br />

Anpassungen notwendig sind.” Nötig sei eine Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung<br />

durch den Bundesrat. In der Verordnung finde sich derzeit der Grundsatz: ein<br />

Verwaltungsbezirk, ein <strong>Kennzeichen</strong>. Dieser Grundsatz müsse als erstes geändert werden.<br />

“Wenn jetzt ein Kreis sagt, er will für einen Verwaltungsbezirk drei <strong>Kennzeichen</strong>, dann<br />

müsste man den entsprechenden Paragraphen ändern.” Zudem seien in der Verordnung die<br />

<strong>Kennzeichen</strong> jener Regionen gelistet, die zugeteilt werden dürfen. Diese Liste müsse<br />

entsprechend der eingehenden Wünsche ebenfalls geändert bzw. erweitert werden. Der<br />

Sprecher betonte: “Wir werden da jetzt von uns aus nicht aktiv werden. Das ist<br />

Ländersache.” Er fügte hinzu: “Wir setzen auch keinen Stichtag.” Es sei egal, ob eine<br />

Kreisgebietsreform wie in Nordrhein-Westfalen in den siebziger Jahren stattgefunden habe –<br />

gefolgt von der Ausgabe neuer <strong>Kennzeichen</strong> – oder ob die letzte Kreisgebietsreform wie in<br />

Teilen Ostdeutschlands erst wenige Jahre zurückliege. Derzeit gibt es bundesweit 383<br />

unterschiedliche Ortskennzeichen. Auf der Liste der Fahrzeugzulassungsverordnung stehen<br />

auch jene <strong>Kennzeichen</strong>, die – bewegt durch ältere Autos – noch im Umlauf sind, aber derzeit<br />

nicht mehr ausgegeben werden. Ungefähr 300 <strong>Kennzeichen</strong> könnten dazu kommen, wenn<br />

Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen würden.<br />

27369WP28<br />

Seite 42 von<br />

98


Haßfurter Tageblatt, 9.4.11<br />

Alte <strong>Kennzeichen</strong> gefährden Zulassungsstellen<br />

Wiedereinführung von HOH, EBN und GEO wird vom Landkreis Haßberge nicht<br />

befürwortet<br />

Hassfurt (ws)<br />

Die Verkehrsministerkonferenz hat beschlossen, dass Landkreise wieder die alten Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> ausgeben dürfen. Wir erinnern uns. Bis zur Gemeindegebietsreform in Bayern<br />

gab es auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Haßberge die drei Landkreise Haßfurt,<br />

Hofheim und Ebern. Und jeder Landkreis hatte bis zum Jahre 1973 natürlich sein eigenes Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong>. Haßfurt: HAS, Hofheim: HOH und Ebern: EBN. Nach Gründung des Landkreises<br />

Haßberge blieb das Haßfurter <strong>Kennzeichen</strong> HAS einheitlich für den neuen Landkreis.<br />

Nun gibt es natürlich immer noch ein paar Bürger, die den alten <strong>Kennzeichen</strong> nachtrauern.<br />

Entweder weil sie sich noch immer nicht recht mit Haßfurt als Kreisstadt identifizieren<br />

können oder wollen, oder weil zum Beispiel mit HOH schöne Wortkreationen auf dem<br />

Nummernschild möglich wären wie HOH-L, HOH-N oder HOH-LZ. Wer also rund 40 Jahre<br />

nach der Kreisreform immer noch schweren Herzens von seinem alten Autokennzeichen<br />

träumt, kann wieder Hoffnung schöpfen.<br />

Die Verkehrsministerkonferenz machte den Weg für die Wiedereinführung früherer Kfz-<br />

Schilder frei. Nun sei der Bund gebeten, die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu<br />

schaffen. Der Deutsche Landkreistag hatte zuvor die Wiedereinführung alter <strong>Kennzeichen</strong><br />

abgelehnt und von "nostalgischer Kleinstaaterei" ges<strong>pro</strong>chen. Eine Rückkehr in die Zeit vor<br />

der Gebietsreform bedeute mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie. Die Umsetzung liegt<br />

bei den Landkreisen. Das "umsetzende" Landratsamt Haßberge erklärte nun gegenüber der<br />

Heimatzeitung:… (leider nicht online verfügbar)<br />

27369WP28<br />

Seite 43 von<br />

98


Westdeutsche Zeitung, 9.4.11<br />

<strong>Kennzeichen</strong>: Comeback für „Königreich Kempen“?<br />

Von Tom Krebs<br />

Die Länder wollen die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen. Der Kreis Viersen ist auch offen<br />

für eine Renaissance der KK-Schilder.<br />

Die Länder wollen die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen. Der Kreis Viersen ist auch offen<br />

für eine Renaissance der KK-Schilder.<br />

Kempen. Nostalgiker und eingefleischte Thomasstädter dürfte es freuen: Eine<br />

Wiedereinführung des alten KK-Nummernschildes rückt in greifbare Nähe. Am Mittwoch<br />

machte die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam den Weg frei für frühere Kfz-Schilder.<br />

Konkret geht es um die Autokennzeichen, die durch die Kreisreform in den 70er Jahren<br />

abgegeben werden mussten.<br />

27369WP28<br />

Am 29. Dezember 1974 wurde zum letzten Mal „KK“ vergeben<br />

KK – das steht im Volksmund heute noch für das „Königreich Kempen“. Früher stand es für<br />

den Kreis Kempen-Krefeld, zu dem unter anderem auch Grefrath, St. Tönis, Hüls und<br />

Lobberich gehörten.<br />

Am 29. Dezember 1974 händigte das Straßenverkehrsamt kurz vor 12 Uhr das letzte KK-<br />

Nummernschild aus. Mit der kommunalen Neugliederung folgte ab 1975 „VIE“ auf „KK“ –<br />

was die Kempener Seele ärgerte. Der Umzug der Kreisverwaltung folgte im August 1984.<br />

Stolze Kempener fahren bis heute gerne mit dem <strong>Kennzeichen</strong> „VIE-KK“.<br />

Für „überflüssig und unbedeutsam“ hält Günter Ladda die mögliche Wiedereinführung des<br />

KK-<strong>Kennzeichen</strong>s. „Entweder wir schauen in die Zukunft oder eben zurück“, meint der<br />

Oldtimer-Fan aus Grefrath. Ein Auto aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg fahre auch nicht<br />

mehr mit dem Original-Nummernschild, so Ladda weiter.<br />

Derzeit fahren noch 751 Fahrzeuge mit KK-<strong>Kennzeichen</strong> durch den Kreis. „Dabei handelt es<br />

sich überwiegend um land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschinen und Traktoren, weniger<br />

um private Pkw“, sagt Kreispressesprecher Axel Küppers.<br />

KK-Zulassung wäre wohl mit Zusatzgebühren verbunden<br />

Sollte der Bundesrat den Nostalgie-Plänen der Verkehrsminister zustimmen, muss die<br />

Fahrzeug-Zulassungsverordnung geändert werden. Die Umsetzung liegt bei den Landkreisen.<br />

„Wir sind dem gegenüber aufgeschlossen“, sagt Küppers für den Kreis Viersen. Sollte es so<br />

kommen, fallen aber bei der Zulassung zusätzliche Gebühren an.<br />

Seite 44 von<br />

98


Bocholt.de, 9.4.11<br />

Voller Einsatz für BOH<br />

Vollen Einsatz für BOH zeigt der Bocholter Wolfgang Tembrink mit seinem<br />

Opel Rekord Olympia P 2. Der 50 Jahre alte Wagen fährt seit dem ersten Tag<br />

der Zulassung im Juli 1961 mit dem Originalkennzeichen und dem Stempel<br />

der Zulassungsstelle der Stadt Bocholt.<br />

27369WP28<br />

Und Tembrink lässt sich das auch was kosten. "Ich hätte schon längst auf ein<br />

H-<strong>Kennzeichen</strong> für Oldtimer wechseln können", berichtet Tembrink heute<br />

morgen im Interview mit dem WDR, "da würde ich rund 190 Euro im Jahr an<br />

Steuern sparen, ich fahre aber lieber mit dem Originalkennzeichen."<br />

Der möglichen Wiedereinführung des BOH-<strong>Kennzeichen</strong>s steht Tembrink positiv gegenüber,<br />

"BOH steht einfach für Bocholt", ist Tembrink überzeugt.<br />

Ursprünglich war der Wagen ein Geschenk seines Großonkels an dessen<br />

Tochter. "Sie hat den Wagen über 40 Jahre gefahren", erzählt Tembrink, "als<br />

sie dann gestorben ist, haben wir den Wagen aus dem Nachlass<br />

übernommen und so bleibt er in Familienbesitz."<br />

Stephan Hackenbroch, Regionalkorrespondent des WDR Münster, sprach auch mit<br />

Stadtentwickler Heinz-Josef Nienhaus. "Wir haben schon aus der großen Zustimmung (mehr<br />

als 83 % Pro) im Rahmen der Befragung der Uni Heilbronn im letzten Jahr das Signal aus der<br />

Bevölkerung erhalten", erläuterte Nienhaus, "dass sich die Bürger mit ihrer Stadt<br />

identifizieren wollen und der Wunsch nach Verortung gerade im Zeichen zunehmender<br />

Globalisierung sehr groß ist."<br />

Marketingaspekt<br />

Gerade bei der Altersgruppe der 16 - 30jährigen habe sich gezeigt, dass es vor allem um den<br />

Marketingaspekt geht. "BOH ist das Symbol für die Marke Bocholt", so Nienhaus weiter, " es<br />

wird vielfach verwendet; ob es bei BOH-Talk, BOHnopoly oder BOH-Cart oder einfach nur bei<br />

der normalen Datumsnotierung, BOH wird immer noch benutzt." Großen Wert legt Nienhaus<br />

darauf, die Gebietsreform von 1975 nicht rückgängig machen zu wollen. "Jeder muss<br />

erkennen, dass größere Verwaltungseinheiten die Aufgaben, für die auf Gemeindeebene die<br />

Tragfähigkeit nicht gegeben ist, besser und für den Bürger effizienter und damit<br />

kostengünstiger wahrnehmen können", betonte Nienhaus. Mit einer möglichen<br />

Wiedereinführung des BOH-<strong>Kennzeichen</strong>s entstünde auch kein zusätzlicher<br />

Bürokratismus. "Die Bürger müssen ihr Auto sowieso anmelden", so Nienhaus, "da ist es<br />

gleich, ob mit BOH oder BOR. Es entsteht kein zusätzlicher<br />

Bürokratismus. Bestehende <strong>Kennzeichen</strong> müssen nicht umgemeldet werden.<br />

Nur wer sein Fahrzeug ummelden möchte, der muss natürlich die<br />

Ummeldegebühr tragen." Kosten entstehen für die Verwaltungen auch nicht,<br />

"lediglich die Software bei der Zulassungsbehörde muss angepasst werden.<br />

Seite 45 von<br />

98


Insofern sind die Kosten so gering, dass die Maßnahme quasi zum Nulltarif durchgeführt<br />

werden kann", weiß Nienhaus.<br />

27369WP28<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die 15 Vertreter der an einer Wiedereinführung der ehemaligen <strong>Kennzeichen</strong> interessierten<br />

NRW-Städte wollen sich in Kürze wieder treffen. "Dann soll eine Vorlage für die Räte in den<br />

Kommunen und ein gemeinsamer Antrages an das Land erarbeitet werden", blickt Nienhaus<br />

voraus, "dazu werden wir die Gemeindevertreter nach Bocholt einladen."<br />

Der Bericht des WDR wird voraussichtlich am Samstag, 9.4.2011, 19.30 Uhr, im Rahmen der<br />

Aktuellen Stunde im WDR ausgestrahlt. Evtl. kann es auch sein, das er ein, zwei Tage später<br />

gesendet wird.<br />

Seite 46 von<br />

98


Mittelbayerische Nachrichten, 9.4.11<br />

„MAI“ als <strong>Kennzeichen</strong> rückt ein Stück näher<br />

Die Verkehrsministerkonferenz erlaubt, Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> von Altlandkreisen wieder<br />

zuzulassen. Landrat skeptisch.<br />

Robert Schmid fährt in Mainburg als einer von wenigen ein Auto mit einem „MAI“-<br />

<strong>Kennzeichen</strong>.Foto: eab<br />

Mainburg. Mainburg ist seinem Ziel einen Schritt näher gekommen: Geht es nach der<br />

Mehrheit in der Verkehrsministerkonferenz, können Mainburger, die das wollen, bald<br />

wieder ein Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> mit „MAI“ statt „KEH“ beantragen.<br />

Wie vom Pressesprecher der Konferenz Jens-Uwe Schade zu erfahren war, sei nur noch ein<br />

Beschluss des Bundesrats dazu notwendig. Die Zulassungsverordnung solle entsprechend<br />

geändert werden. Danach könnten die jeweiligen Landkreise entscheiden, ob sie<br />

Altkennzeichen vergeben wollen oder nicht.<br />

„Das ist erfreulich, die Leute wollen das“, so die erste Reaktion von Mainburgs<br />

Bürgermeister Josef Reiser. Für ihn ist „MAI“ ein Stück Heimatverbundenheit und nicht<br />

zuletzt Werbung für seinen Ort. Landrat Dr. Hubert Faltermeier sieht die Angelegenheit<br />

freilich anders. Sicher sei es von der Organisation her kein Problem, entsprechende<br />

<strong>Kennzeichen</strong> zu vergeben. „Ob die Wiedereinführung von Altkennzeichen sinnvoll ist, muss<br />

allerdings hinterfragt werden“, stellt Faltermeier gegenüber der MZ fest. Die Gebietsreform<br />

sei nun mal vollzogen. Er besteht auf alle Fälle darauf, dass der Landkreis weiterhin<br />

Zulassungsbehörde bleibt.<br />

„Kein Streit mit dem Landkreis“<br />

27369WP28<br />

Seite 47 von<br />

98


Reiser seinerseits betont: „Wir wollen keinen Streit mit dem Kreis.“ Die Kommune werde zu<br />

gegebener Zeit auf den Kreis zugehen. Erst müsse der Beschluss im Bundesrat herbeigeführt<br />

sein. Laut Reiser werden die bayerischen Kommunen, die Altkennzeichen wollen, ihr<br />

weiteres Vorgehen koordinieren. Im Mai gebe es ein Treffen dazu – etwa 20 Kommunen<br />

würden erwartet. Auch im Stadtrat werde noch ein Beschluss gefasst. In Riedenburg war die<br />

<strong>Kennzeichen</strong>frage bereits Thema im Hauptausschuss. Dort sprach sich die Mehrheit gegen<br />

Riedenburg aus.<br />

„Es ist nur Nostalgie“<br />

Laut Bürgermeister Michael Schneider wird die Sache jetzt Thema im Stadtrat sein. Er selbst<br />

sehe keinen Nutzen für die Stadt. Auch nicht in Sachen Marketing. „Es ist Nostalgie – sonst<br />

nichts.“<br />

In Mainburg ist Robert Schmid derzeit einer der wenigen, die ein Auto mit einem MAI-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> ihr Eigentum nennen. Für ihn ist der Wagen gemeinsam mit dem derzeit noch<br />

außergewöhnlichen <strong>Kennzeichen</strong> ein Stück Familiengeschichte. Er bestätigt den<br />

Werbeeffekt, den sich Reiser erhofft. „Junge Menschen, die das Zeichen nicht mehr kennen,<br />

oder Fremde sprechen mich häufig darauf an.“<br />

27369WP28<br />

Seite 48 von<br />

98


Radio Trausnitz, 9.4.11<br />

Etappensieg für <strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgiker<br />

In Sachen Autokennzeichen dürfen die Altlandkreise auf eine Renaissance ihrer alten<br />

Nummernschilder hoffen.<br />

In dieser Woche haben die Verkehrsminister der Länder grünes Licht für die<br />

Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> gegeben.<br />

Jetzt wird sich der Bund Länder-Fachausschuss für Fahrzeugzulassung mit dem Thema<br />

befassen.<br />

Letztlich entscheidet der Bund.<br />

Wenn auch der zustimmt, müssen die Landkreise die Vergabe der neuen, alten Schilder<br />

selbst umsetzen.<br />

Beim bayerischen Landkreistag ist man von der <strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgie wenig angetan.<br />

Das Präsidium sieht für eine solche rückwärts gewandte Reform keine Notwendigkeit.<br />

Anders sehen das allerdings viele Städte in Bayern.<br />

Zum Beispiel sagen die Bürgermeister von Mainburg und Eggenfelden, ein eigenes<br />

<strong>Kennzeichen</strong> würde zur Identität der Kommune beitragen und hätte darüberhinaus einen<br />

gewissen Werbeeffekt.<br />

Niemand wolle aber mit der Rückkehr zu den alten <strong>Kennzeichen</strong> die Kreisreform von 1972 in<br />

Frage stellen.<br />

27369WP28<br />

Seite 49 von<br />

98


Neue Presse Coburg, 9.4.11<br />

NEC statt CO: gute Chancen<br />

Zwölf bayerische Städte, eine davon ist Neustadt, wollen die ehemaligen Auto-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen. Dieser Wunsch scheint näher gerückt:<br />

Wirtschaftsminister Martin Zeil hat keine Bedenken.<br />

Oberbürgermeister Frank Rebhan nimmt schon einmal Maß: An<br />

seinem Dienstwagen wird wohl auch ein NEC-<strong>Kennzeichen</strong> prangen. Foto: P. Tischer<br />

Neustadt - Noch in diesem Jahr könnten die früheren NEC-Autokennzeichen wieder an<br />

Fahrzeugen prangen, schätzt Oberbürgermeister Frank Rebhan. Die Wiedereinführung ist<br />

der Wunsch insgesamt zwölf bayerischer Städte (NP vom 10. Februar). Auf einer Tagung in<br />

der vergangenen Woche haben sich nun sieben der zwölf betroffenen Kommunen mit<br />

Ministerialdirigent Hans Peter Göttler, Leiter der Verkehrsabteilung im Bayerischen<br />

Verkehrsministerium, auf eine gemeinsame Linie verständigt.<br />

Die Oberbürgermeister und Bürgermeister hatten ihr Anliegen zuvor im Ministerium<br />

vorgestellt. Übereinstimmend nannten die Stadtoberhäupter reine Marketing- und<br />

Identifikationsgründe der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Heimatort. Großen Wert legten<br />

die Bürgermeister zudem auf die Feststellung, dass durch den Wunsch zur Wiedereinführung<br />

der alten <strong>Kennzeichen</strong> die Gebietsreform aus dem Jahre 1972 nicht in Frage gestellt wird.<br />

Peter Göttler bekräftigte, dass sich auch Staatsminister Martin Zeil dem Wunsch nach<br />

Wiedereinführung nicht entgegenstellen werde, wenn sich keine zusätzlichen bürokratischen<br />

oder finanziellen Aufwendungen ergeben. Für die rechtliche Umsetzung sei aber der Bund<br />

zuständig.<br />

Bund nicht abgeneigt<br />

Doch auch im Bundesrat zeichnet sich offenbar eine deutliche Mehrheit <strong>pro</strong> Alt-<strong>Kennzeichen</strong><br />

ab. Frank Rebhan, eigentlich Verfechter größerer Landkreise: "Ich habe deshalb sehr<br />

frühzeitig Landrat Michael Busch informiert und noch einmal bekräftigt, dass es sich um kein<br />

Unterfangen für eine Gebietsreform handelt. Er sieht dahingehend keine Probleme."<br />

Frank Rebhan weist daraufhin, dass es bei der <strong>Kennzeichen</strong>-Aktion nicht um Zwang geht:<br />

"Jeder kann natürlich noch sein CO-Nummernschild behalten. Oder eben auf NEC<br />

umschwenken. Auch wenn er zwar im Landkreis, aber nicht mehr in Neustadt wohnt." Der<br />

Neustadter Oberbürgermeister betont zudem, dass die Aktion keinerlei Mehrkosten<br />

27369WP28<br />

Seite 50 von<br />

98


verursacht und auch die Zulassungsstelle die gleiche bleibt: "Das hat also absolut nichts<br />

Politisches, sondern reine Marketing- und Identifikationsgründe."<br />

Hintergrund der Aktion ist, dass aufgrund von repräsentativen Umfragen der Universität<br />

Heilbronn eine große Mehrheit der Bürger für ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> votierte. "Das<br />

Erstaunliche daran ist es, dass der größte Anteil davon junge Menschen sind. In der<br />

Altersgruppe von 16 bis 30 Jahren haben 76 Prozent zugestimmt. Es hat also keinen<br />

nostalgischen Touch", sagt Rebhan. Eine Konferenz am 19. Mai in Schrobenhausen wird das<br />

weitere gemeinsame Vorgehen präsentieren. pet<br />

27369WP28<br />

Seite 51 von<br />

98


Göttinger Tageblatt,<br />

9.4.11<br />

Rückkehr von DUD rückt näher<br />

Für die einen ist es überflüssige Nostalgie, für die anderen ein heiß ersehntes Stück Heimat:<br />

Die Wiedereinführung der alten Auto-<strong>Kennzeichen</strong> wird wahrscheinlicher.<br />

Comeback: Die Buchstaben des Altkreises kommen wohl wieder.<br />

Einen großen Schritt bedeutete die Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz in<br />

Potsdam. Sie haben jetzt der <strong>Initiative</strong> dreier Bundesländer (Sachsen, Thüringen und<br />

Mecklenburg-Vorpommern) zugestimmt. Mit ihr wird der Bund gebeten, die rechtlichen<br />

Voraussetzungen für die Rückkehr der alten Buchstabenfolgen wie DUD, HMÜ oder EIN zu<br />

schaffen.<br />

Duderstadts Bürgermeister Wolfgang Nolte (CDU), der sich auf dem Rückweg von einer<br />

Sitzung des Tourismus-Ausschusses des niedersächsischen Städtetages befand, gab sich<br />

erfreut über die Entscheidung. „Auch die Kollegen von Norden bis Northeim haben den<br />

Schritt begrüßt“, erklärte Nolte. „Die Nummernschilder können ein Stück Heimat schaffen<br />

und gut für das Stadtmarketing sein.“ Doch bevor es soweit ist, stehen noch Schritte an: „Es<br />

wäre schön, wenn das Land das dann in anzuwendendes Recht umsetzt und damit die<br />

Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong> schafft.“<br />

Die Schilder würden nicht verbindlich eingeführt, sondern als Optionskennzeichen, ähnlich<br />

dem Status quo für die selbst gewählten Buchstaben und Ziffern hinter dem Kürzel der<br />

Kreiszugehörigkeit. Sie könnte dort wieder eingeführt werden, wo im Zuge von<br />

Gebietsreformen Zusammenlegungen von Kreisen stattfanden.<br />

Der Deutsche Landkreistag hingegen zeigt sich erbost. „Wer keine Probleme hat, der schafft<br />

sich welche“, sagte Geschäftsführer Hubert Meyer. „Statt die dringenden<br />

verkehrspolitischen Herausforderungen von heute zu lösen, flüchtet sich die<br />

Verkehrsministerkonferenz in Sandkastenspiele von gestern.“ Laut einer Studie der<br />

27369WP28<br />

Seite 52 von<br />

98


Hochschule Heilbronn wünschen sich 73 Prozent der Befragten die alten Nummernschilder<br />

zurück.<br />

27369WP28<br />

Seite 53 von<br />

98


Mdr.de, 8.4.11<br />

Nach der Verkehrsministerkonferenz<br />

Aschersleben beantragt früheres <strong>Kennzeichen</strong><br />

Als erste Stadt in Sachsen-Anhalt hat Aschersleben die Zulassung seines früheren<br />

Autokennzeichens beantragt. Die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet in ihrer<br />

Freitagsausgabe, die Stadt habe einen entsprechenden Antrag für die Rückkehr des "ASL" an<br />

den Fahrzeugen an das Verkehrsministerium in Magdeburg geschickt. Oberbürgermeister<br />

Andreas Michelmann sagte der Zeitung, die Menschen würden sich mit dem vor drei Jahren<br />

eingeführten <strong>Kennzeichen</strong> SLK für den Salzlandkreis nicht identifizieren.<br />

Eine Entscheidung über das neue alte <strong>Kennzeichen</strong> soll innerhalb von vier Wochen fallen.<br />

Nostalgische Kleinstaaterei?<br />

Eine Entscheidung könnte bereits in vier Wochen fallen. Am Donnerstagabend hat sich auch<br />

der Stadtrat in Weißenfels für die Rückkehr des alten <strong>Kennzeichen</strong>s ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten bei ihrer Konferenz in Potsdam in dieser<br />

Woche grünes Licht für die Rückkehr von <strong>Kennzeichen</strong> gegeben, die im Zuge von<br />

Gebietsreformen abgeschafft worden waren. Der Präsident des Landkreistages, Hans Jörg<br />

Duppré, kritisierte die <strong>Initiative</strong>n als "nostalgische Kleinstaaterei".<br />

27369WP28<br />

Seite 54 von<br />

98


Radio NRW, 8.4.11<br />

Neue, alte <strong>Kennzeichen</strong><br />

CAS für Castrop-Rauxel oder ERK für Erkelenz - viele Städte-Kürzel auf den Nummernschilder<br />

sind seit der Gebietsreform in den 1970er-Jahren verschwunden. Städte wurde eingemeidet<br />

und übernahmen das <strong>Kennzeichen</strong> der Stadt, zu der sie dann gehörten. Für viele Menschen<br />

ein Problem.<br />

Um dem auf den Grund zu kommen, hat der Heilbronner Tourismusmanagement- Professor<br />

17000 Menschen in 80 Städten befragt, ob sie sich die alten <strong>Kennzeichen</strong> zurück wünschen.<br />

73 % Prozent sagten "Ja". Erstaunlicherweise gab es selbst bei den Jüngeren eine Zweidrittel-<br />

Zustimmung.<br />

Was die Gründe dafür sind, hat er uns im Interview erklärt.<br />

27369WP28<br />

Seite 55 von<br />

98


Radio psr.de, 9.4.11<br />

Bald wieder alte KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> in Sachsen?<br />

Die erste Hürde zur Wiedereinführung der alten KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> scheint genommen. Auf<br />

der Verkehrsministerkonferenz wurde der Vorschlag von Sachsen und Thüringen<br />

angenommen. Der sieht vor, dass auf Wunsch entweder das aktuelle oder das frühere<br />

<strong>Kennzeichen</strong> genutzt werden kann. Jetzt muss noch der Bund einer entsprechenden<br />

Gesetzesänderung zustimmen. Laut einer Umfrage hatten sich viele Menschen im Freistaat<br />

ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> zurückgewünscht.<br />

27369WP28<br />

Seite 56 von<br />

98


Ostseezeitung, 9.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 57 von<br />

98


WAZ, 9.4.11<br />

Die Redaktion sagt Ja zu MO<br />

Die Städte sollen ihre alten Autoschilder zurüueck bekommen.In Moers also nicht mehr WES,<br />

vom Kreis Wesel sondern MO.Die Redaktion der NRZ / WAZ schließt sich dem Wunsch an.<br />

vlnr: Karen Kliem, Michael Passon, Harry Seelhoff, Norbert Köppern, Klara Helmes, Thomas<br />

Wittenschläger. Foto: Ulla Michels<br />

Moers. So richtig greifbar ist das Phänomen nicht. „MO“ ist in aller Munde, es elektrisiert,<br />

weckt Emotionen, macht einfach Lust. Nicht nur in Moers, auch in Rheinhausen, Kamp-<br />

Lintfort, Neukirchen-Vluyn oder Homberg.<br />

Allesamt Altkreis-Moerser. Sogar in Rheurdt, das ja nun zum Kreis Kleve gehört. Natürlich<br />

geht’s um alte Liebe. Aber sicher auch um ein Stück Identität in einer globalisierten Welt, in<br />

der New York gleich neben Budapest liegt. Um etwas „Eigenes“. Das verstehen wir von der<br />

NRZ Moers sehr gut. Wir können es sogar fühlen. Und darum veranstalten wir am Dienstag<br />

gemeinsam mit Radio KW einen bunten „MO“-Aktionstag in Moers.<br />

Über 700 Menschen haben bislang auf unserer Internet-Seite www.der.westen.de/moers<br />

abgestimmt, satte 82 Prozent wollen ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> zurück. Haben wir keine anderen<br />

Probleme? Doch. Japan, Libyen, Atomkraft, Streichungen bei Sozialem, Kultur und<br />

Bürgerservice: Das sind echte Probleme. Die „MO“-Welle macht einfach nur Spaß. Wer sie<br />

reiten will, tut’s. Wer nicht, der lässt es. Und genau so soll es sich ja auch später – Stand jetzt<br />

– mit der Wahl des <strong>Kennzeichen</strong>s verhalten. Wer eins will, soll auch selber zahlen. Kein<br />

Zwang, schon gar nicht für die Kommunen oder den Kreis.<br />

Darum finden wir die <strong>Initiative</strong> nicht nur gut, sondern tragen sie: Die NRZ sagt Ja zu „MO“.<br />

Die alten <strong>Kennzeichen</strong> sind Liebhaberei, absolut unpolitisch und schon gar kein Schritt<br />

zurück. wir4, die gemeinsame regionale Vermarktung, der Kreis Wesel als Flussbett<br />

niederrheinischer Energie – das ist die Realität der Zahlen. Wer jetzt argumentiert, die neue<br />

alte Identität konterkariere den Gedanken einer starken Region, der nimmt die<br />

Herzensangelegenheit zu ernst.<br />

Was die Moerser dazu sagen, ihr Bürgermeister und viele andere Menschen aus Politik und<br />

Wirtschaft, recherchieren wir beim großen „MO“-Aktionstag. NRZ und Radio KW machen<br />

27369WP28<br />

Seite 58 von<br />

98


sich in der City auf, um „MO“-Emotionen einzufangen. Radio KW-Chefredakteurin Eva<br />

Echterhoff freut sich schon: „Wenn so viele Moerser ihr altes MO lieben, dann kann uns das<br />

als Radio K.W. nicht egal sein. Und wir wollen darüber reden.“ Morgenmoderator Mark<br />

Torke wird am Dienstag zwischen 6 und 10 Uhr aus Moers senden.<br />

27369WP28<br />

Seite 59 von<br />

98


Hellweg-Anzeiger, 9.4.11<br />

„LÜN“ statt „UN“ am Auto: Erste Anfragen liegen vor<br />

Das sogenannte Wunschkennzeichen könnte seinem Namen schon bald alle Ehre machen<br />

und tatsächlich keine Wünsche mehr offen lassen. „LÜN“ statt „UN“ – die<br />

Verkehrsministerkonferenz hat den Weg dafür freigemacht. Und erste Anfragen aus Lünen<br />

liegen der Zulassungsstelle des Kreises Unna bereits vor.<br />

Ob der Nostalgie wegen oder aus Verbundenheit zur Stadt; wessen Herz am Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />

des einst kreisfreien Lünens hängt, der hat gute Chancen, es schon bald wieder an sein<br />

Fahrzeug schrauben zu können. Denn nachdem die Landesverkehrsminister bereits grünes<br />

Licht für eine Wiedereinführung alter Kfz-Zeichen gegeben haben, zeigte inzwischen auch<br />

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) „Verständnis für solche Wünsche“.<br />

Im Kreishaus dreht sich die Fahne gleichwohl gegen den Wind. Zwar akzeptiert auch Günter<br />

Sparbrod, dass „einzelne Bürger“ das Comeback alter <strong>Kennzeichen</strong> positiv sehen. Der<br />

Fachbereichsleiter listet aber eine Reihe von Gegenargumenten auf. Zusätzliche Bürokratie,<br />

erhöhter Verwaltungsaufwand, steigende Kosten. All das waren ausschlag-<br />

gebende Kriterien für den Wegfall der regionalen <strong>Kennzeichen</strong> im Zuge der Gebietsreform<br />

1975. Sich nun wie das sprichwörtliche Segel im Wind zu drehen, stößt bei Sparbrod auf<br />

wenig Gegenliebe. „Wir haben wirklich andere Probleme in Deutschland.“<br />

Im Zuge der Gebietsreform wurden die Städte Schwerte, Lünen und Werne sowie die<br />

Gemeinde Selm in den Kreis Unna eingegliedert. Bis dato gehörten Werne und Selm dem<br />

Kreis Lüdinghausen an, Schwerte dem Kreis Iserlohn und Lünen war eine kreisfreie Stadt.<br />

Entsprechend leiten sich die alten <strong>Kennzeichen</strong> „IS“, „LH“ und „LÜN“ her – allesamt (fast)<br />

von der Bildfläche verschwunden.<br />

27369WP28<br />

Seite 60 von<br />

98


Hohenzollersche Zeitung, 9.4.11<br />

Weg fast frei für "HCH"<br />

Hechingen/Potsdam.<br />

Das "HCH" am Nummernschild ist beinahe zum Greifen nahe: Die Verkehrsminister der<br />

Länder haben jetzt dem von Sachsen und Thüringen vorgebrachten Beschlussvorschlag zur<br />

Wiedereinführung der alten Autokennzeichen zugestimmt. Was jetzt noch fehlt, ist, dass der<br />

Bund die Fahrzeugzulassungsverordnung entsprechend ändert. Damit sollen dann in einem<br />

Zulassungsbezirk verschiedene <strong>Kennzeichen</strong> möglich sein. Im Zollernalbkreis kann also, wer<br />

will, sich das mit der Kreisreform abgeschaffte "HCH" statt des "BL" ans Auto, den Bus oder<br />

den Lastwagen schrauben. Kle<br />

27369WP28<br />

Seite 61 von<br />

98


Gandersheimer Kreisblatt, 9.4.11<br />

Einbecker SPD-Ratsfraktion begrüßt Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz<br />

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt die Entscheidung der jüngsten Verkehrsministerkonferenz, den Weg für die<br />

Einführung früherer Autokennzeichen zu ebnen. In Einbeck hatte sich bereits frühzeitig auf <strong>Initiative</strong> von<br />

Bürgermeister Ulrich Minkner eine positive Grundstimmung in der Bevölkerung zur Wiedereinführung des von<br />

vielen Bürgerinnen und Bürgern vermissten EIN-<strong>Kennzeichen</strong>s gebildet. Die Bierstadt beteiligte sich zudem mit<br />

einigen weiteren ausgewählten Städten im Bundesgebiet an einer Bürgerumfrage, bei der sich eine<br />

überwältigende Mehrheit der Einbecker für ihr altes Autokennzeichen aussprach. „Wir wissen natürlich auch,<br />

dass in der Stadt wahrhaftig größere Aufgaben zu bewältigen sind, als ein neues Autokennzeichen<br />

einzuführen“, so Alexander Kloss, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender. „Wir trauen dem EIN-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> allerdings auch deutlich mehr zu, als bloß ein Stück Heimatverbundenheit am Auto zu zeigen. Die<br />

Erfahrung zeigt, dass Autokennzeichen kostenlose und breit gestreute Werbung für eine Stadt ist und überall<br />

neugierig macht auf den Herkunftsort. Einbeck als beliebtem touristischen Ziel können dadurch nur Vorteile<br />

entstehen“, ist sich Kloss sicher. Die SPD-Ratsfraktion wird auch den weiteren Prozess positiv begleiten und<br />

hofft, dass auch in der Bierstadt bald wieder viele Fahrzeuge mit EIN-<strong>Kennzeichen</strong> auf den Straßen fahren<br />

werden.fis<br />

27369WP28<br />

Seite 62 von<br />

98


Fuldauer Zeitung, 11.4.11<br />

Wollen Hünfelder zu alten Autokennzeichen zurück?<br />

Hünfeld FD oder nicht mehr FD, sondern HÜN – das war hier die Frage. Zahlreiche<br />

Städte im Bundesgebiet sehnen sich nach ihren alten Autokennzeichen. Wie sieht<br />

das bei den Hünfeldern aus?<br />

Umweht die alte Plakette noch einen Hauch Nostalgie? Wir haben auf der Straße<br />

nachgefragt.<br />

Demnächst wird wohl der Bundesrat entscheiden müssen, ob es eine Rückkehr zu den alten<br />

<strong>Kennzeichen</strong> geben kann, die Verkehrsministerkonferenz jedenfalls hat am Mittwoch einer<br />

Liberalisierung der <strong>Kennzeichen</strong>-Regelung zugestimmt.<br />

Und auch viele Hünfelder geben sich bei unserer Umfrage selbstbewusst. HÜN-B 1000 für<br />

den Bürgermeister? Der Haselsteiner Josef Isert (51) meint: „Aus Kostengründen sollte man<br />

bei der aktuellen Regelung bleiben.“<br />

Einer, der Feuer und Flamme bei einer Rückkehr wäre, ist Martin Seipel (45). Der<br />

Fleischermeister aus Wehrda sagt sofort: „Da wäre ich wieder dabei.“ Er fühle sich nämlich<br />

mehr zu Hünfeld als zu Bad Hersfeld zugehörig.<br />

Begeisterung herrscht im Hünfelder Rathaus, Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel erklärt:<br />

„Grundsätzlich würde ich die Wiedereinführung begrüßen. Das ist nicht schlecht für das<br />

Marketing nach innen und außen. Außerdem ist das <strong>Kennzeichen</strong> sicher auch<br />

identitätsfördernd für viele Hünfelder und Bürger aus dem Hünfelder Land.“<br />

Sollte es möglich sein, das alte <strong>Kennzeichen</strong> wieder ans Auto montieren zu können, würde<br />

der städtische Fuhrpark umgestellt werden. Ein Wunschkennzeichen für sich hat Fennel<br />

übrigens auch schon parat: HÜN-B 1000.<br />

Momentan gibt es inde sim Altkreis noch 554 Fahrzeuge, die das HÜN-<strong>Kennzeichen</strong> tragen,<br />

darunter viele alte Traktoren, einige Anhänger und nur noch fünf Autos, teilt die<br />

Zulassungsstelle in Fulda mit.<br />

27369WP28<br />

Seite 63 von<br />

98


Klicken Sie sich durch die Bilderstrecke und lesen Sie, was weitere befragte Hünfelder zu<br />

dem Thema sagen.<br />

27369WP28<br />

Seite 64 von<br />

98


Schwaebische Zeitung, 11.4.11<br />

EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bleiben nostalgische Erinnerung<br />

Landratsamt schließt eine Neuauflage der alten Nummernschilder kategorisch<br />

aus<br />

EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bleiben nostalgische Erinnerung<br />

Von Tobias Götz<br />

Ehingen Es ist schon eine Weile lang her, als der stolze Besitzer eines Neuwagens in Ehingen<br />

aufs Landratsamt marschieren konnte, ein EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bekam und dieses dann an<br />

seinen Wagen schrauben durfte. Denn seit der Kreisreform 1973 ist das EHI-<strong>Kennzeichen</strong><br />

Geschichte – zumindest was Neuzulassungen anbelangt.<br />

305 EHI-Schilder<br />

„Insgesamt haben wir noch 305 Fahrzeuge mit EHI-<strong>Kennzeichen</strong> im Alb-Donau-Kreis<br />

zugelassen. 17 Autos, zwölf Motorräder – der Rest sind landwirtschaftliche Fahrzeuge“,<br />

erklärt Bernd Weltin, Pressesprecher des Landratsamts in Ulm. Hinzu kommen 57 Fahrzeuge,<br />

die mit EHI-<strong>Kennzeichen</strong> noch im Kreis Biberach unterwegs sind.<br />

Doch seit Donnerstag sind die alten deutschen <strong>Kennzeichen</strong> wieder in die Diskussion<br />

geraten.<br />

Die Verkehrsministerkonferenz hat auf <strong>Initiative</strong> der Länder Sachsen, Thüringen und<br />

Mecklenburg-Vorpommern die Hoffnung auf Wiedereinführung der alten Schilder neu<br />

entfacht. Gerade im Osten der Republik wünschen sich die Menschen seit der Gebietsreform<br />

in den 90er Jahren ihre alten Nummernschilder zurück. Doch auch im Westen sehnen sich<br />

manche Nostalgiker nach den alten Tafeln. Laut einer Studie der Hochschule Heilbronn<br />

sollen sogar 73 Prozent der Bundesbürger die Rückkehr zu den alten Schildern fordern.<br />

UL-Nummer seit 1973<br />

Doch ganz so einfach gibt es das alte EHI-<strong>Kennzeichen</strong> nicht zurück. Der Deutsche<br />

Landkreistag lehnt die Wiedereinführung der alten Schilder ab und kritisiert das Vorhaben<br />

laut Präsident Hans Jörg Duppré als „nostalgische Kleinstaaterei“. Auch das Landratsamt im<br />

27369WP28<br />

Seite 65 von<br />

98


Alb-Donau-Kreis schließt sich der Meinung des Landkreistags an. „Die UL-<strong>Kennzeichen</strong> gibt es<br />

seit 1973. Wir denken auch nicht darüber nach, die alten <strong>Kennzeichen</strong> wie EHI wieder<br />

einzuführen“, betont Bernd Weltin. Denn beispielsweise im Alb-Donau-Kreis würde ein<br />

Wechsel nicht nur die Rückkehr zum EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bedeuten, sondern auch zu MÜN<br />

(Münsingen). „Die Menschen, die sich in unserer Region für eine Rückkehr zu den alten<br />

<strong>Kennzeichen</strong> aussprechen, sind in der Minderheit. Die Bürger sollten selbstbewusst genug<br />

sein, um zu ihrer Region auch ohne eigenes <strong>Kennzeichen</strong> stehen zu können. Zudem steigert<br />

das UL-Nummernschild auch die Identifikation mit dem Alb-Donau-Kreis“, betont Weltin.<br />

27369WP28<br />

Seite 66 von<br />

98


Stuttgarter Zeitung, 8.4.11<br />

Stuttgarter Zeitung, 8.4.11<br />

"LEO" soll zurück aufs Nummernschild<br />

Leonberg Nach fast 40 Jahren macht die Landesverkehrsministerkonferenz den Weg frei für<br />

einstige <strong>Kennzeichen</strong>. Im Böblinger Landratsamt steht man einer solchen Novelle<br />

aufgeschlossen gegenüber. Doch es gibt ein paar Unklarheiten.Von Michael Schmidt<br />

Willi Wendel ist gleich dabei: Wenn der Kfz-Meister und Nebenerwerbslandwirt im Sommer<br />

einen neuen Traktor bekommt, soll ihn das LEO-<strong>Kennzeichen</strong> zieren. Die Renaissance der<br />

alten <strong>Kennzeichen</strong> könnte bald möglich sein. Auch Ummeldungen von BB-Fahrzeugen zurück<br />

zu LEO sollten dann möglich sein, so das Landratsamt.<br />

Der Ball liegt nun bei der künftigen grün-roten Landesregierung und beim Bundesrat. Die<br />

Verkehrsministerkonferenz hat den Weg frei gemacht für die Rückkehr "alter" <strong>Kennzeichen</strong>.<br />

Die einzelnen Bundesländer können, müssen aber nicht zu den historischen<br />

Nummernschildern zurückkehren, so ein Sprecher des baden-württembergischen<br />

Verkehrsministeriums. In Stuttgart sagte man bislang "Nein" in dieser Frage - und verwies im<br />

übrigen an den Landkreistag. Die offizielle Vertretung der Landräte lehnt unterschiedliche<br />

<strong>Kennzeichen</strong> innerhalb eines Südwest-Landkreis ab. Wohin nun die neue Landesregierung in<br />

dieser Frage tendiert, ist noch offen und dürfte angesichts der großen Verkehrsthemen wie<br />

Stuttgart 21 kaum in den Koalitionsverhandlungen auftauchen.<br />

Im Böblinger Landratsamt zeigt man sich um so mehr überraschend aufgeschlossen, für den<br />

Wunsch, dass Menschen zwischen Weissach, Weil der Stadt und Warmbronn wieder "LEO"<br />

statt BB auf dem Autokennzeichen haben wollen. "Wenn die rechtlichen Grundlagen<br />

geschaffen werden, setzen wir das um", sagt Sandra Heyne, die Behördensprecherin. Wohl<br />

ausgeschlossen ist, dass Autofahrer aus Gerlingen, Ditzingen oder Korntal-Münchingen, die<br />

heute zum Kreis Ludwigsburg zählen, ein Bekenntnis zum alten Oberamt Leonberg ablegen<br />

dürfen.<br />

Angestoßen hat den Beschluss der Verkehrsminister Ralf Bochert, ein Tourismusforscher und<br />

Professor an der Hochschule Heilbronn. Unter dem Stichwort "<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung"<br />

war er vor einem Jahr in Leonberg und wollte wissen, wie sehr die Einwohner dem LEO<br />

nachtrauern. Für den Tourismusexperten hat das Thema weniger mit Lokalpatriotismus denn<br />

mit "Markenbildung" von Städten und Gemeinden zu tun. Und gerade das klangvolle LEO hat<br />

beste Chancen, um für den Altkreis per Nummernschild zu werben. 73 Prozent von 18 000<br />

Befragten aus 90 Städten in Deutschland hätten sich für die "Lokal-<strong>Kennzeichen</strong>"<br />

ausges<strong>pro</strong>chen. Vor allem in Ostdeutschland, wo die <strong>Kennzeichen</strong>reform relativ kurz zurück<br />

liegen, war die Sehnsucht nach alten Nummerntafel groß.<br />

Willi Wendel, der gebürtige Eltinger und Kfz-Meister, glaubt, dass auch in Leonberg und<br />

Umgebung viele Menschen auf LEO wechseln: "Für manche ist das <strong>Kennzeichen</strong> wichtiger als<br />

das Auto. Weil die sich immer mehr ähneln, ist ja heute schon das Initial oder das<br />

Geburtsdatum auf dem Nummernschild essenziell wichtig", berichtet der Kfz-Spezialist.<br />

27369WP28<br />

Seite 67 von<br />

98


Freie Presse, 8.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 68 von<br />

98


Rheinische Post, 11.4.11<br />

Bürger stimmen für alte Nummernschilder<br />

<strong>Kennzeichen</strong> sind Teil der Autofahrer-Identität<br />

Düsseldorf (RPO). Der Wunsch kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Um genau zu sein:<br />

aus Thüringen und Sachsen. Die Autofahrer zwischen Erfurt und Dresden wollen sie<br />

nämlich mehrheitlich zurück, die alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>, die vor der Gebietsreform in den<br />

70ern ihre Gültigkeit besaßen. Das haben zwei Umfragen ergeben. NRW hat sich dagegen<br />

ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

Lebt das Geldener <strong>Kennzeichen</strong> "GEL", das vor der Gebietsreform galt, wieder auf? Foto:<br />

Dieter Strathen<br />

Die Menschen sind stolz auf ihre Heimat. Für sie ist die räumliche Herkunft ein wichtiges<br />

Stück Identität - und Identität wird gerne und für jeden sichtbar nach außen getragen. Am<br />

einfachsten geht dies über die Buchstaben- und Zahlenkombination auf dem <strong>Kennzeichen</strong><br />

des eigenen Fahrzeugs. So sind die Düsseldorfer mächtig stolz auf ihr „D“ und ein Duisburger<br />

blickt gern auf das „DU“ auf seinem Nummernschild.<br />

Doch was ist mit den Erkelenzern, Opladenern oder Dinslakenern? Bis in die 70er Jahre<br />

hinein strahlte auf den Blechschildern am Niederrhein und Bergischem Land noch ein stolzes<br />

„ERK“, „OP“ und „DIN“. Dann kam die Gebietsreform, besser bekannt als kommunale<br />

Neugliederung. Weil die Zuordnung etlicher Gemeinden und Städte neu strukturiert wurde,<br />

verschwanden viele <strong>Kennzeichen</strong> zwischen 1971 und 1974. Und für viele Autofahrer ein<br />

Stück der lokalen Identität.<br />

Möglicherweise nicht für immer, wenn es nach dem Wunsch vieler Autofahrer in<br />

Deutschland geht. Gut möglich, dass den alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder Leben eingehaucht wird.<br />

Vergangene Woche hatten sich die Ländervertreter auf der Verkehrsministerkonferenz<br />

mehrheitlich für den Vorschlag ausges<strong>pro</strong>chen, die vor der Gebietsreform gültigen<br />

<strong>Kennzeichen</strong> wieder einzuführen. Wenig später zeigte auch Bundesverkehrsminister Peter<br />

Ramsauer (CSU) Interesse an dieser „nostalgischen“ Idee.<br />

Doch woher kommt auf einmal dieses Begehren nach abgelaufenem Blech? „Dieser Wunsch<br />

ist uns in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder aus der Bevölkerung<br />

herangetragen worden“, berichtet Fried Dohmen, Sprecher des Landesverkehrsministeriums<br />

Thüringen auf Anfrage.<br />

27369WP28<br />

Seite 69 von<br />

98


<strong>Kennzeichen</strong> ist Identität<br />

Viele Menschen hatten ihre alten Nummernschilder offenbar nie ganz aus dem Gedächtnis<br />

gestrichen. Und so startete das thüringische Landesverkehrsministerium eine Internet-<br />

Abstimmung. Das Ergebnis: Über 8600 Bürger nahmen teil und zwei Drittel der Befragten<br />

sprachen sich dafür aus, die alten <strong>Kennzeichen</strong> zu reaktivieren.<br />

27369WP28<br />

Seite 70 von<br />

98


HNA, 11.4.11<br />

Wiederbelebung alter <strong>Kennzeichen</strong>: Bald KS, HOG und WOH?<br />

Kreis Kassel. Gibt es bald drei verschiedene Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> im Landkreis Kassel? Mit ihrem<br />

Ja haben die Verkehrsminister der Länder bei ihrer Konferenz in Potsdam den ersten Schritt<br />

zur Wiederbelebung der alten Schilder gemacht.<br />

Neben dem für den gesamten Landkreis geltenden KS könnte es schon bald auch wieder die<br />

mit der Bildung des Großkreises Kassel vor knapp 40 Jahren abgeschafften Abkürzungen<br />

HOG für Hofgeismar und WOH für Wolfhagen geben.<br />

Wie die Rückkehr zu den alten <strong>Kennzeichen</strong> konkret vonstattengehen könnte, steht aber<br />

noch nicht fest. „Es kommt darauf an, wie das Land die entsprechende Rechtsverordnung<br />

gestaltet“, sagt Harald Kühlborn, Sprecher des Landkreises Kassel, auf HNA-Anfrage. Vom<br />

Procedere her müssten die einstigen Kreisstädte beim Land Hessen die neuen alten<br />

<strong>Kennzeichen</strong> beantragen. „Und dann stellt sich die Frage, ob diese nur für die alten<br />

Kreisstädte oder jeweils für die gesamten Altkreise gelten“, so der Behördensprecher.<br />

Kühlborn geht allerdings davon aus, dass die alten <strong>Kennzeichen</strong> nicht vorgeschrieben,<br />

sondern nur auf ausdrücklichen Wunsch ausgegeben werden. Demnach wird es in den<br />

Altkreisen Hofgeismar und Wolfhagen wohl auch weiterhin KS-<strong>Kennzeichen</strong> geben.<br />

Aber auch die Kombination aus einem Bekenntnis zur Stadt auf der einen und zum Landkreis<br />

auf der anderen Seite wäre in begrenztem Umfang möglich. Beispiel: HOG - KS 22. Auf die<br />

gemeinsame Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle von Stadt und Landkreis Kassel dürften im Fall<br />

einer Umstellung laut Kühlborn durchaus Kosten zukommen. Möglicherweise müsse das<br />

27369WP28<br />

Seite 71 von<br />

98


Computer<strong>pro</strong>gramm der Zulassungsstelle, das die alten <strong>Kennzeichen</strong> nicht kennt, neu<br />

geschrieben werden.<br />

Eines stellt der Sprecher aber schon jetzt klar: Für diese, von den Ländern verursachten<br />

Kosten werde der Landkreis Kassel nicht aufkommen.<br />

27369WP28<br />

Seite 72 von<br />

98


Nordkurier, 11.4.11<br />

Anklamer setzen auf Tradition an der Stoßstange<br />

"Wir haben<br />

Thomas Knötzel gab am Sonnabend<br />

seine Meinung am Stand von Linda<br />

Illner zum Erhalt der Alt-<strong>Kennzeichen</strong><br />

ab. Er will ANK. FOTO: K. Müller<br />

27369WP28<br />

uns damit<br />

identifiziert."<br />

Anklam (kamü).<br />

"Wir wollen das Alte zurück." Erklärten die<br />

Passanten am Sonnabend auf dem Anklamer<br />

Marktplatz immer wieder. Sie redeten aber nicht<br />

etwa vom DDR-Regime oder anderen Relikten aus<br />

fast vergessenen Zeiten, sondern vom ganz<br />

Alltaglichen - dem <strong>Kennzeichen</strong> an ihrer Stoßstange.<br />

"Wir haben uns doch damit lange Zeit identifiziert",<br />

sagt Thomas Knötzel und zeigt auf das<br />

Nummernschild mit den großen schwarzen Lettern<br />

ANK. Der Anklamer möchte, dass nach der<br />

Kreisgebietsreform die Peenestädter ihre Herkunft<br />

im Autokennzeichen deutlich machen dürfen.<br />

Initiiert wurde die anonyme Bürgerbefragung von<br />

der <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung der<br />

Hochschule Heilbronn. Die freundlichen jungen<br />

Damen mit den Fragebögen in der Hand waren die<br />

Studentinnen Linda Illner und Louisa Ebrecht. Schnell hatten sie den Marktplatz, der nicht<br />

gerade üppig gefüllt war, abgegrast und alle Händler befragt. "Es sieht nicht so aus, als ob<br />

wir unsere Marke hier heute schaffen würden", erklärte Louisa Ebrecht. Rund 250 Frauen<br />

und Männer, die auf ihre Fragen antworten, sind ihr erklärtes Ziel. "Wenn wir das hier nicht<br />

schaffen, dann werden wir sicher nach einem belebteren Platz suchen müssen", sagten sie<br />

und taten das auch kurze Zeit später.<br />

Vor dem Famila Markt hatten sie deutlich größeren Erfolg und schnell waren die über 200<br />

Fragebögen ausgefüllt. Zu den Ergebnissen wollen und dürfen sie keine Auskunft geben.<br />

"Das wird an der Hochschule ausgewertet und dann preisgegeben", sagte Linda Illner. Aber<br />

gefühlt, sei das Gros für ANK. Ordnungsamtsleiter Dirk Bierwerth, der ebenfalls bei der<br />

Befragung dabei war, versicherte aber, dass es nicht lange dauern wird. "Spätestens am 5.<br />

Mai wird in der Stadtvertretung darüber beraten." Dann wird ebenfalls entschieden, ob ANK<br />

oder HAN an die Stoßstange kommt.<br />

Seite 73 von<br />

98


Lausitzer Rundschau, 11.4.11<br />

Lausitzer Heimatgefühl im Nummernschild<br />

Cottbus/Potsdam Eigentlich wollte Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger am<br />

Donnerstag verkünden, dass Autofahrer bald wieder auf alte <strong>Kennzeichen</strong> zurückgreifen<br />

können. Sein sächsischer Ressortchef Sven Morlok (FDP) hatte ihm da aber schon die Show<br />

gestohlen. Fakt ist: Die Renaissance kommt.<br />

In Boxberg, der größten Flächengemeinde Sachsens, sind heute sechs Nummernschilder<br />

anzutreffen. Die Gemeinde will jetzt auch das BX für Boxberg. Re<strong>pro</strong>: Neumann/lr<br />

In Hoyerswerda und Boxberg, Eisenhüttenstadt und Plauen hatten die Kommunalpolitiker in<br />

dieser Woche mit Spannung der Verkehrsministerkonferenz der Länder in Potsdam<br />

entgegengefiebert. Immerhin sollte dort die <strong>Initiative</strong> Sachsens und Thüringens beraten<br />

werden, ob alte Autokennzeichen eine Renaissance erleben würden. Die Ministerrunde<br />

unter Vorsitz des Brandenburger Ressortchefs Jörg Vogelsänger (SPD) war sich dann<br />

offenbar einig wie selten: Was im Beschluss „Liberalisierung der Vorschriften zur Vergabe<br />

von Autokennzeichen“ heißt, bedeutet, dass künftig das HY für Hoyerswerda (statt BZ), EH<br />

für Eisenhüttenstadt (statt LOS) oder PL für Plauen (statt V) wieder zulässig sind. „Damit<br />

wäre es möglich, auf Wunsch entweder das bisherige oder auch das früher verwendete<br />

<strong>Kennzeichen</strong> zu erhalten“, teilte Morlok in einer Verhandlungspause mit, lange bevor<br />

Vogelsänger die Neuigkeit offiziell verkünden konnte.<br />

Als Roland Trunsch von der neuen Möglichkeit hört, muss der Bürgermeister von Boxberg<br />

(Kreis Görlitz) lachen. Und das nicht ohne Grund. In der größten Flächengemeinde des<br />

Freistaates fahren Autos mit sechs verschiedenen <strong>Kennzeichen</strong> umher: GR für den neuen<br />

Landkreis Görlitz, NOL für den Ex-Kreis Niederschlesien-Oberlausitz, KM für den Ex-Kreis<br />

Kamenz, WSW für Weißwasser, NY für Niesky und HY für Hoyerswerda. „Das ist eine kleine<br />

Katastrophe“, sagt der parteilose Amtschef gegenüber der RUNDSCHAU. „In Zukunft müsste<br />

daraus komplett das GR werden.“ Aber daran glaubt Trunsch jetzt nicht mehr. „Viele<br />

Boxberger haben zum Zeichen ihrer Verbundenheit mit der Region längst ein BX als zweites<br />

Buchstabenpaar auf dem Nummernschild“, erklärt der Boxberger Bürgermeister. „Wenn es<br />

möglich ist, werden wir versuchen, das BX an die erste Stelle rücken zu lassen.“<br />

An ein neues <strong>Kennzeichen</strong> für ihr Auto denkt Kathrin Heyer, die Eisenhüttenstädter<br />

Stadtsprecherin, noch nicht. „Aber jetzt ist der Weg frei, das LOS wieder in EH<br />

einzutauschen“, sagt sie. Die Eisenhüttenstädter hätten sich mit dem großen Landkreis Oder-<br />

27369WP28<br />

Seite 74 von<br />

98


Spree (LOS) bis heute nicht identifizieren können. Und in der Befragung durch die „<strong>Initiative</strong><br />

<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ (siehe Hintergrund) durch die Uni Heilbronn waren immerhin 63<br />

Prozent der Bürger für eine Rückkehr zum alten Nummernschild. Für Kathrin Heyer geht es<br />

dabei auch um ein Stück Stadtmarketing, was nicht mit Geld aufzuwiegen ist.<br />

„Wir müssen dem Bürgerwillen Rechnung tragen“, verweist Hoyerswerdas Bürgermeister<br />

Thomas Delling (SPD) auf eine sogar 70-<strong>pro</strong>zentige Zustimmung der Bürger in der<br />

Heilbronner Studie. Er selbst fahre das HY, „und ich bin mir sicher, dass dies bald wieder<br />

viele Hoyerswerdaer tun“.<br />

Damit die Renaissance der alten <strong>Kennzeichen</strong> starten kann, muss der Bund allerdings noch<br />

die Fahrzeug-Zulassungsverordnung entsprechend ändern. Künftig erhält der Bürger damit<br />

bald wieder die Möglichkeit, „seine Heimatverbundenheit auch über das Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />

auszudrücken“, die mit den Gebietsreformen abgeschafft wurde, spricht Sachsens Sven<br />

Morlok für die gesamte Verkehrsministerkonferenz. Weiterhin wurde in der zweitägigen<br />

Verkehrsministerkonferenz beschlossen, dass es vorerst keine Helmpflicht für Radfahrer<br />

unter 18 Jahren gibt. Es wurde sich lediglich für eine allgemeine Empfehlung ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

Zudem solle das Bundesverkehrsministerium sich bemühen, die Helmtrage-Quote zu<br />

erhöhen. Statt auf Zwang setzt die Runde damit stärker auf Prävention und Aufklärung, wie<br />

es ein Beschlussvorschlag des Landes Brandenburg vorsah.<br />

Zudem könnte der Ausbau deutscher Wasserstraßen in Zukunft nicht nur an das bloße<br />

Verkehrsaufkommen geknüpft sein. Daneben könnte auch der Wert der transportierten<br />

Ladung berücksichtigt werden, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Eine<br />

Arbeitsgruppe des Bundes und des Landes Niedersachsen soll Kriterien für die Klassifizierung<br />

von Wasserstraßen und damit ihre Förderwürdigkeit erarbeiten. Dabei betonte Ramsauer,<br />

dass der Umbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung kein reines Spar<strong>pro</strong>gramm sei.<br />

Vielmehr gehe es um eine Anpassung an den Bedarf. Bis jetzt war eine Einteilung der<br />

Wasserstraßen nach der dort bewegten Tonnage geplant. Bis Ende April will Raumsauer<br />

erste Vorschläge zur Reform machen.<br />

Auch die Winter<strong>pro</strong>bleme beim Zugbetrieb der Deutschen Bahn AG wurden anges<strong>pro</strong>chen.<br />

Dabei wurde bemängelt, dass es hier von der Bahn noch immer keinen Maßnahmenplan<br />

gebe. Ramsauer rechnet damit, dass weit über 100 Züge, die für den nächsten<br />

Winterfahrplan vorgesehen waren, von der Industrie nicht rechtzeitig ausgeliefert werden<br />

können. Eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie soll ergründen, wie Zugverbindungen<br />

und Umsteigemöglichkeiten optimiert werden können. Bis Ende 2014 sollen sämtliche<br />

Strecken mit automatischen Bremssystemen ausgestattet sein, die Züge stoppen, wenn sie<br />

ein Haltesignal überfahren.<br />

Zum Schluss sagte Ramsauer, dass der Feldversuch mit bis zu 44 Tonnen schweren Lang-Lkw<br />

im Sommer starten könnte und wissenschaftlich begleitet wird. Angesichts starker Bedenken<br />

gegen die Gigaliner betonte er: „Es werden klare, harte Standards festgelegt.“<br />

27369WP28<br />

Seite 75 von<br />

98


Freie Presse, 9.4.11<br />

27369WP28<br />

Seite 76 von<br />

98


Neue Rhein Zeitung, 12.4.11<br />

Verkehr : Dienstag geht’s direkt ans Herz<br />

Die Redaktion der NRZ / WAZ schließt sich dem Wunsch nach den alten Autokennzeichen an.<br />

vlnr: Karen Kliem, Michael Passon, Harry Seelhoff, Norbert Köppern, Klara Helmes, Thomas<br />

Wittenschläger. Foto: Ulla Michels / WAZ FotoPool<br />

Moers. Kommt „MO“ zurück? Die NRZ und Radio KW arbeiten daran. Und irgendwie<br />

bekommt man das Gefühl, „MO“ sei nie richtig weg gewesen. Die Altkreis-Moerser geben<br />

jedenfalls Vollgas.<br />

Was uns übers Wochenende überrollt hat, war die Resonanz auf unsere “MO“-Idee.<br />

Heute gibt’s alles rund um „MO“<br />

NRZ und Radio KW begeben sich heute in aller Früh gemeinsam auf die Pirsch, um mit MO-<br />

Freunden ins Gespräch zu kommen. Radio KW sendet ab 6 Uhr immer wieder live aus der<br />

Grafenstadt. Wir sprechen mit Kurt Reschke, dessen Oldtimer immer mit „MO“ bestückt<br />

war, befragen Bürgermeister Norbert Ballhaus und City-Manager Michael Birr. Etwa<br />

zwischen 9 und 10.30 Uhr wollen wir vor dem NRZ/WAZ-Pressehaus am Kö mit den Bürgern<br />

ins Gespräch kommen. Ansonsten freuen wir uns über jedes Stück „MO“, das uns erreicht.<br />

Ob per Mail, Telefon oder am liebsten eben vor Ort.<br />

Dienstag steigt der große Aktionstag in der und um die City. NRZ/WAZ und Radio KW fangen<br />

Meinungen, Emotionen und Anekdoten ein. Aber es kommt noch besser: Auch das Moers-<br />

Stadtmarketing ist mit von der Partie, in diesen Tagen werden „Bekenner“-Aufkleber<br />

gedruckt: „MO JA 2011“ - eine Aktion von NRZ/WAZ und Stadtmarketing.<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert von der Uni Heilbronn, Vater der Welle <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung, hat<br />

für sein eigenes Auto bereits einen geordert. Er findet die Moerser Aktion spitze.<br />

Mehr noch: City-Manager Michael Birr, der sich im Auftrag von Bürgermeister Norbert<br />

Ballhaus um das Thema bemüht, konnte Bochert für den Standort Moers begeistern. „Herr<br />

Bochert ist angetan von dem Echo, das MO hier auslöst. Und von dem Engagement. Darum<br />

wird sein Team eine offizielle Erhebung in Moers machen, um die Meinung der Bürger<br />

27369WP28<br />

Seite 77 von<br />

98


abzufragen. Die Ergebnisse sollen dann in sein Forschungs<strong>pro</strong>jekt einfließen.“ Moers sei eine<br />

der größten Städte in der Bundesrepublik ohne ein eigenes Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>, so Michael Birr.<br />

<strong>Kennzeichen</strong>-Professor begeistert von „MO“-Welle<br />

Viele Liebhaber rund um die Grafenstadt haben sich irgendwo ein bisschen Nostalgie<br />

gesichert. Menschen wie Uschi Klarhöfer aus Moers erzählen uns dazu Geschichten wie<br />

diese: „Ich brauchte nicht lange nach meinen alten MO-<strong>Kennzeichen</strong> suchen. Sie kleben an<br />

der Terrassentür zur Garage; die Erinnerung, die zur Zukunft wird, immer gut im Blick. MO-<br />

ZP 6 war ein blauer Käfer, Baujahr 1962 mit kraftvollen 34 PS. Er war elf Jahre alt als ich ihn<br />

gekauft habe für stattliche 1100 Mark. Nach weiteren 9 Jahren trennte uns der TÜV. Er<br />

sagte: Die Wischerblätter sind ja noch in Ordnung, aber ansonsten …“<br />

Haben auch Sie noch stumme Zeugen aus der guten alten Zeit? Dann bringen Sie sie gern am<br />

Dienstag bei uns in der Zeit zwischen 10 und 17 Uhr in der Redaktion vorbei. Wenn’s<br />

zeitsparender sein muss, gern als Bild per E-Mail.<br />

27369WP28<br />

Seite 78 von<br />

98


Rheinische Post, 12.4.11<br />

Moers<br />

MO-<strong>Kennzeichen</strong>: Erhebung geplant<br />

Moers (RPO) Nach der Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz vom 6. April, die<br />

Wiedereinführung der alten Schilder zu befürworten, hat sich eine realistische Perspektive<br />

auch für das alte „MO-<strong>Kennzeichen</strong>“ eröffnet.<br />

Der Moers Marketing ist es gelungen, die <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung der<br />

Hochschule Heilbronn unter Prof. Dr. Ralf Borchert auch für den Standort Moers weiter zu<br />

interessieren.<br />

Ende Mai wird das Team von Borchert eine offizielle Erhebung in der Grafenstadt<br />

vornehmen und so die Meinung der Moerser abfragen. „Die Ergebnisse fließen in das<br />

Forschungs<strong>pro</strong>jekt der Hochschule Heilbronn ein und vermitteln uns in Moers sicher ein<br />

gutes Stimmungsbild der Menschen“, so Citymanager Birr.<br />

27369WP28<br />

Seite 79 von<br />

98


WAZ, 12.4.11<br />

Zurück zum CAS-<strong>Kennzeichen</strong> : Ein Stück Heimat am Auto<br />

Andreas Frackowiak von der Bürgerinitiative „Ich bin für CAS“.<br />

Castrop-Rauxel. Für die einen ist es nur ein Stück Blech. Für Andreas Frackowiak aber ist es<br />

viel mehr als das, nämlich ein Stück Heimat. Und deshalb ist der 46-Jährige für die<br />

Rückkehr der drei identitätsstiftenden Buchstaben, die da lauten: CAS.<br />

Drei Buchstaben, die unmittelbar nach dem Votum der Verkehrsminister nicht nur in der<br />

Europastadt für reichlich Gesprächs- und Diskussionsstoff sorgen. „Ich würde mich sehr<br />

freuen, wenn wir das CAS zurück bekämen“, lächelt Andreas Frackowiak, der mit diesem<br />

Wunsch nun wahrlich nicht alleine da steht. Immerhin 90 Prozent der Castrop-Rauxeler<br />

wollen laut Umfrage des Heilbronner Professors Ralf Bochert das Altkennzeichen zurück.<br />

Als Andreas Frackowiak im Mai letzten Jahres über die Presse von jener Befragung erfuhr, da<br />

glaubte er zunächst an einen verspäteten Aprilscherz. Es war aber keiner, woraufhin der<br />

selbstständige IT-Unternehmer die Bürgerinitiative „Ich bin für CAS“ gründete, fand er das<br />

Altkennzeichen doch seit jeher gut. „Wann immer ich ein Auto damit gesehen haben, wollte<br />

ich es auch haben“, erinnert er sich. „Allerdings habe ich erst 1983 meinen Führerschein<br />

gemacht.“ Das alte <strong>Kennzeichen</strong> gab es aber nur bis 1975 und somit erfüllte sich sein<br />

Wunsch leider bisher nicht. „Nach der Verkehrsministerkonferenz schätze ich, dass die<br />

Chancen besser als 50 zu 50 stehen“, begrüßt Frackowiak die Entscheidung. „Damit haben<br />

wir jetzt einen wichtigen Schritt zur Wiedereinführung hinter uns, weitere müssen noch<br />

folgen.“<br />

Unterschriftenaktion<br />

Die Wiedereinführung wird letztlich bei Ländern, die Umsetzung bei den Landkreisen liegen.<br />

„Sollte es da haken, werden wir als Bürgerinitiative aktiv“, kündigt Andreas Frackowiak an.<br />

Möglich seien beispielsweise Unterschriftenaktionen. „Derzeit aber geht es eher darum,<br />

unser Netzwerk auszubauen.“ Eine Internetseite gibt es, bei Twitter mischt die <strong>Initiative</strong> mit,<br />

ein Facebook-Account ist in der Mache. „Wir sind ein loser Zusammenschluss“, erklärt der<br />

Gründer der <strong>Initiative</strong>. Deshalb lasse sich die Zahl der Mitglieder auch nicht so exakt<br />

beziffern. „Jetzt aufgrund der aktuellen Situation habe ich allein wieder 25 E-Mails mit<br />

27369WP28<br />

Seite 80 von<br />

98


Beitrittswünschen bekommen“, berichtet Frackowiak und ergänzt: „Und die Interessierten<br />

sind nicht nur aus Castrop-Rauxel. Es sind auch Leute aus anderen betroffenen Städten, die<br />

ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> zurück wollen.“<br />

Die Liberalisierung, sie sei eben Bürgerwille. „Das ist eine Herzensangelegenheit und hat<br />

nichts mit Kitsch zu tun“, betont Frackowiak. „Es ist der Wunsch, mit seiner Stadt herum zu<br />

fahren.“ Das schaffe Identität, Heimatgefühl, lokale Verbundenheit. „Das ist etwas ganz<br />

Positives und erzeugt auch keine Mehrkosten, kein weiteres Bürokratieaufkommen“, nimmt<br />

der CAS-Fan den Kritikern den Wind aus den Segeln. Es sei auch keine Kleinstaaterei oder<br />

dergleichen. „Es geht nicht darum, gegen eine Stadt oder gegen einen Kreis zu sein, sondern<br />

darum, für eine Stadt zu sein.“<br />

Und mal ganz abgesehen davon: „Wer das CAS nicht will, der muss es nicht nehmen.“ Es<br />

bestehe Wahlfreiheit. „Warum räumt man die dem Bürger nicht ein?“ Klar sei die Frage nach<br />

der Wiedereinführung des Altkennzeichens nicht eine der wichtigsten, ist sich Frackowiak<br />

der Relevanz durchaus bewusst. „Es wäre aber wirklich schön, ansonsten wären wir schon<br />

traurig.“ Denn Blech ist eben nicht gleich Blech.<br />

27369WP28<br />

Seite 81 von<br />

98


Mittelbayerische Zeitung, 12.4.11<br />

Alte <strong>Kennzeichen</strong> kehren in die Oberpfalz zurück<br />

Schon bald können Altlandkreise ihre früheren Nummernschilder wieder bekommen. Das<br />

Interesse hält sich aber in Grenzen.<br />

Der VW-Bus eines Vohenstraußers ist seit 1971 angemeldet und trägt das alte<br />

<strong>Kennzeichen</strong>. Foto: Schönberger<br />

Von Reinhold Willfurth, Mz<br />

Regensburg. Vor 40 Jahren hat man sie aus dem Verkehr gezogen – eigentlich für immer.<br />

Jetzt könnte es sein, dass sie bald wieder zu bestaunen sind auf den Oberpfälzer Straßen:<br />

Nummernschilder mit den rätselhaften Kürzeln WÜM, KÖZ oder ROD, NAB, BUL oder OVI,<br />

VOH, KEM oder ESB. Der Bundesrat will demnächst eine Gesetzesänderung verabschieden,<br />

nach der Schilder aus der Zeit vor der Gebietsreform 1972 aus der Versenkung auftauchen<br />

dürfen.<br />

Eine Studie der Fachhochschule Heilbronn hatte die Schilder-Zombies wieder ans Licht der<br />

Öffentlichkeit gebracht. Viele Menschen, so das Ergebnis der Untersuchung, hätten aus<br />

Verbundenheit mit ihrem alten Landkreis Sehnsucht nach den dazugehörigen<br />

Nummernschildern. Die alten Kürzel könnten außerdem für den Fremdenverkehr förderlich<br />

sein, hieß es.<br />

„Wir wollen ROD wieder haben“<br />

Zwei Stadtratsgremien aus der Region haben bisher die Chance genutzt, ihre<br />

Stammkennzeichen wieder zu bekommen: Die Rodinger wollen offiziell ihr altes ROD zurück,<br />

das 1972 vom CHA des neuen Großlandkreises Cham abgelöst wurde. Und die Mainburger<br />

machen sich Hoffnung auf das alte MAI statt des unbeliebten KEH für Landkreis Kelheim.<br />

27369WP28<br />

Seite 82 von<br />

98


Während die ersten Bürger die Rodinger Außenstelle der Zulassungsbehörde mit Fragen zum<br />

neuen alten <strong>Kennzeichen</strong> stürmen, rät Karl Irrgang dazu, den Ball flachzuhalten: „Das kann<br />

noch bis zum Sommer dauern, bis das durch ist“, sagt der Verwaltungsleiter der Stadt.<br />

Landkreisverbände und Städtetag müssten erst gehört werden. Der Stadtrat habe letztlich<br />

nur eine „Initiativbeschlussfassung“ vorgelegt, alles andere liege in den Händen des<br />

Landkreises Cham. Dessen Sprecher Friedrich Schuhbauer hat von <strong>Initiative</strong>n einzelner<br />

Kommunen in Richtung altes <strong>Kennzeichen</strong> gehört. Der Landkreis stehe Wünschen neutral<br />

gegenüber, sagte er.<br />

Noch 1100 Kfz mit Altkennzeichen<br />

Ganz ausgestorben sind die alten Schilder nicht: Auf 294 Traktoren, Anhängern oder<br />

Oldtimern prangt immer noch das ROD. Auch das KÖZ für Kötzting tragen noch 442<br />

Fahrzeuge, und im ehemaligen Landkreis Waldmünchen sind noch 354 Autos mit WÜM-<br />

Schildern angemeldet.<br />

Von einer Euphorie für die alten Schilder aber kann keine Rede sein. „Die meisten<br />

Gemeinden zucken die Schultern“, sagt Franz Pfeffer, Sprecher des Landkreises Schwandorf<br />

mit eingemeindeten <strong>Kennzeichen</strong> wie OVI (Oberviechtach), NAB (Nabburg) oder NEN<br />

(Neunburg vorm Wald). Wegen des höheren Verwaltungsaufwands seien nostalgische<br />

Autonummern auch nicht unbedingt wünschenswert.<br />

Im ehemaligen Landkreis Nabburg, wo man vor 40 Jahren den Verlust des eigenen<br />

<strong>Kennzeichen</strong>s mit Aufklebern beweinte („NAB war mein Zeichen, SAD musst’ es weichen“)<br />

glaubt man auch nicht, dass das Glück der Bewohner von einem alten Schild abhängig ist.<br />

Bürgermeister Armin Schärtl hätte zwar „nichts dagegen, aber ich werde es auch nicht<br />

massiv anschieben“. Schärtl hat einen angemessenen Ort für das „NAB“-Schild ausgemacht:<br />

das Stadtmuseum. Und dort soll es nach Meinung des Nabburger Stadtoberhaupts auch<br />

bleiben.<br />

27369WP28<br />

Seite 83 von<br />

98


Stadtradio Göttingen, 11.4.11<br />

Grascha will Einbecker Kraftfahrzeugkennzeichen zurück<br />

Der Einbecker FDP-Landtagsabgeordnete Christian Grascha hat sich dafür ausges<strong>pro</strong>chen in<br />

der Stadt das Kraftfahrzeugkennzeichen EIN wieder einzuführen. Viele Menschen in seiner<br />

Heimatstadt hätten ihn darauf anges<strong>pro</strong>chen. Sie wollten gerne wieder das alte<br />

Nummernschild haben, sagte der Liberaldemokrat. Das sei verständlich und es gehe dabei<br />

um die regionale Identität, so der Liberaldemokrat. Allerdings müssten zusätzliche Kosten<br />

von den Autofahrern getragen werden. Die Verkehrsminister der Länder hatten Mitte der<br />

vergangenen Woche entschieden, dass Autofahrer künftig selbst entscheiden können, ob sie<br />

die neuen oder alte <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen.<br />

27369WP28<br />

Seite 84 von<br />

98


Radio KW („Kreis Wesel“), 11.4.11<br />

Die einst abgeschafften <strong>Kennzeichen</strong> für Moers und Dinslaken könnten ihr Comeback<br />

bekommen.<br />

Die Verkehrsministerkonferenz hat zumindest mehrheitlich dafür gestimmt. Der Deutsche<br />

Landkreistag, bei dem auch der Kreis Wesel Mitglied ist, ist nicht von der Idee überzeugt.<br />

Sebastian Falke berichtet:<br />

Allerdings sehen die Verantwortlichen im Kreishaus die Sache entspannt. Wenn der<br />

Bundestag das beschließt, setzen wir das um, heisst es von der Pressestelle. Von den Kosten<br />

bedeute das kaum Aufwand, und wenn es bei den Moersern und Dinslakenern das<br />

Heimatgefühl stärke, habe man nichts dagegen. Einer entsprechenden Änderung der Kfz-<br />

Zulassungsverordnung müsste der Bundesrat zustimmen.<br />

Kommentar schreiben<br />

1<br />

Siegmund Ehrmann (11.04.2011 18:14)<br />

Das ist eine gute Sache. Natürlich ist der Verwaltungsaufwand nicht ganz von der Hand zu<br />

weisen. Doch ist dieses Argument wegen extrem schnellen Möglichkeiten der<br />

Bürokommunikation eher eine zu vernachlässigen Größe. Der Wunsch nach den<br />

Altkennzeichen offenbart die Sehnsucht der Menschen nach überschaubaren Einheiten - dies<br />

in Zeiten, wo alle Daten/Informationen weltweit zeitgleich bereit stehen und uns zu<br />

erdrücken drohen. Ich werde auf jeden Fall die parlamentarischen <strong>Initiative</strong>n im Deutschen<br />

Bundestag unterstützen. Siegmund Ehrmann, MdB<br />

27369WP28<br />

Seite 85 von<br />

98


HNA, 11.4.11<br />

4332 Leser beteiligten sich an Abstimmung auf www.hna.de über Nummernschilder<br />

Mehrheit für alte <strong>Kennzeichen</strong><br />

Northeim Das Nummernschild an ihrem Auto bewegt ganz offensichtlich viele Menschen in<br />

der Region. Die HNA hatte ihre Leser gefragt, ob sie sich die alten Auto-<strong>Kennzeichen</strong>, die bei<br />

der Gebietsreform weggefallen sind, wieder zurückwünschen. Im Landkreis Northeim wären<br />

das GAN für Bad Gandersheim und EIN für Einbeck.<br />

Im gesamten HNA-Verbreitungsgebiet in Nordhessen und Südniedersachsen beteiligten sich<br />

4332 Leser an der Abstimmung im Internet auf HNA-Online und auf dem Postweg. Eine<br />

leichte Mehrheit von 54,4 Prozent (2358 Teilnehmer) sprach sich für die Wiedereinführung<br />

der vor 40 Jahren abgeschafften Nummernschilder aus. 45,6 Prozent (1974) waren dagegen.<br />

Es gibt und gab nur NOM<br />

Für die HNA-Leser im Landkreis Northeim scheint das Thema alte <strong>Kennzeichen</strong> nur von<br />

untergeordneter Bedeutung zu sein.<br />

Eigentlich kein Wunder: Im HNA-Verbreitungsgebiet im Landkreis hat sich das Auto-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> bei der Gebietsreform nicht verändert. Es gab und gibt nur NOM.<br />

Dementsprechend haben sich nur zwei Leser an der Coupon-Aktion in der Zeitung beteiligt.<br />

Beide waren dabei für die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong>.<br />

27369WP28<br />

Seite 86 von<br />

98


Verkehrsminister<br />

Hintergrund für die Umfrage ist eine <strong>Initiative</strong> auf Ebene der Verkehrsminister, die sich in der<br />

vergangenen Woche auf eine Anregung des Landes Thüringen hin für eine Wahlfreiheit<br />

zwischen alten und neuen <strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen hatten. Der Bundesrat hat nun noch<br />

das letzte Wort. (ows/bal)<br />

27369WP28<br />

Seite 87 von<br />

98


HNA, 12.4.11<br />

Erneut deutlicher Trend zu alten Autokennzeichen – Landrat: Zeichen von Identität<br />

Mündener lieben ihr HMÜ<br />

Altkreis Münden. Das Nummernschild am eigenen Auto bewegt offensichtlich nicht nur im<br />

Altkreis Münden, sondern auch sehr viele andere Bewohner von Südniedersachsens und<br />

Nordhessen. Das zeigt das Ergebnis der (nicht repräsentativen) HNA-Umfrage im<br />

Verbreitungsgebiet, in der unsere Zeitung wissen wollte: Würden Sie sich die bis zur<br />

Gebietsreform geltenden <strong>Kennzeichen</strong> ans Auto schrauben, wenn es die Möglichkeit gäbe:<br />

zum Beispiel HOG für Hofgeismar, WIZ für Witzenhausen, NOM für Northeim?<br />

Allein auf HNA-Online beteiligten sich 4332 Leser. Die Mehrheit davon, nämlich 54,4<br />

Prozent, sprach sich für eine Wiedereinführung der früheren Nummernschilder aus, 45,6<br />

Prozent dagegen.<br />

Daneben stimmten zahlreiche Menschen mit dem Coupon ab, der in mehreren gedruckten<br />

HNA-Ausgaben erschienen war, so auch in Münden. Hier zeigte sich von der Tendenz her<br />

dasselbe Bild.<br />

Umso mehr fällt das Ergebnis speziell im Raum Hann. Münden auf, wo die Zustimmung<br />

offenbar weit über dem regionalen Durchschnitt liegt. Hatte schon die erste<br />

Berichterstattung zu dem Thema im Februar dieses Jahres eine Flut von zustimmenden<br />

Leserbriefen und Online-Kommentaren aus dem Altkreis Münden ausgelöst, so gaben jetzt<br />

immerhin noch einmal 135 Leser einen Coupon ab. Ergebnis: 129 stimmten für die<br />

Wiedereinführung des HMÜ-<strong>Kennzeichen</strong>s, nur sechs dagegen. Von den Nein-Stimmen<br />

27369WP28<br />

Seite 88 von<br />

98


kamen zwei aus Münden selbst, die vier anderen aus Dransfeld. 14 Staufenberger votierten<br />

ausnahmslos für HMÜ.<br />

Landrat Reinhard Schermann, als Chef der Kreisverwaltung verantwortlich auch für die Kfz-<br />

Zulassungsstelle des Kreises, zeigte sich gestern auf Anfrage beeindruckt von dem Ergebnis:<br />

Er sehe darin ein Zeichen starker Identität der Mündener mit ihrer Stadt.<br />

Da auch die Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern nichts gegen die<br />

Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> habe, so Schermann, werde er „aktiv und<br />

wohlwollend“ prüfen, welche Schritte unternommen werden müsste, um einem offenbar<br />

sehr verbreiteten Wunsch entgegenzukommen. (asc)<br />

27369WP28<br />

Seite 89 von<br />

98


WAZ. 7.4.11<br />

Altes <strong>Kennzeichen</strong> könnte wieder eingeführt werden : Grünes Licht für WIT-<br />

<strong>Kennzeichen</strong><br />

Nicht nur für alte Käfer und Isetta: Bald schon könnte es WIT für alle geben.<br />

Witten. Die Chancen für Wittener Auto- und Motorradfahrer, das alte WIT-<strong>Kennzeichen</strong> zu<br />

bekommen, sind seit gestern sprunghaft gestiegen: Die Verkehrsministerkonferenz in<br />

Potsdam hat mehrheitlich den Bund gebeten, die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder zuzulassen.<br />

Und der Bund hat bereits signalisiert, dass er dem nicht im Wege stehen will.<br />

Insgesamt 99 WIT-<strong>Kennzeichen</strong> sind derzeit noch im Umlauf, viele davon auf Anhängern, 27<br />

aber noch auf Personenwagen. Wer bis zum 31. Dezember 1974 sein Gefährt zugelassen<br />

hatte, der durfte auch weiter mit dem alten Schild fahren. Das könnten bald sehr viel mehr<br />

werden, denn gestern haben die Verkehrsminister der Länder einen Erfolg versprechenden<br />

Vorstoß gestartet. „Die Möglichkeit, dass <strong>Kennzeichen</strong> wie WIT, CAS oder WAT wieder<br />

eingeführt werden können, ist groß“, sagt Mirjam Grotjahn vom NRW-Verkehrsministerium.<br />

„Eine zentrale Hürde ist genommen.“<br />

Auch in Berlin geht man sehr entspannt mit dem heimatverbundenen Ansinnen um. Ingo<br />

Strater, Sprecher im Bundesverkehrsministerium: „Das ist eine Ländersache, aber als Bund<br />

stehen wir dem offen gegenüber. Die Fahrzeugzulassungs-Verordnung könnte geändert<br />

werden.“ Die sagt aus, dass Verwaltungseinheiten, hier also der EN-Kreis, auf den<br />

Nummernschildern abgebildet werden. Was bisher schon erfolgreich unterlaufen wurde<br />

vom hessischen Hanau (HU) oder vom badischen Städtchen Büsingen (BÜS).<br />

Zukünftig soll es nach dem Ländervorstoß möglich sein, dass eine Zulassungsstelle mehrere<br />

Regionalkennzeichen zuteilen kann. Wer EN möchte, kann das auch in Witten haben, wer<br />

WIT bevorzugt, bekommt ohne Aufpreis die lokale Abkürzung aufs Nummernschild. Wer<br />

bereits EN draufstehen hat und das gerne los wäre, muss allerdings eine Verwaltungsgebühr<br />

zahlen. „Einschließlich neuer Schilder kommt das unter 50 Euro“, hat CDU-Ratsherr Simon<br />

Nowack ausgerechnet.<br />

27369WP28<br />

Seite 90 von<br />

98


„Ich wäre der erste, der sich so ein WIT-Schild für sein Auto besorgen würde“, so Nowack,<br />

der in Fraktion und Rat einen manchmal einsamen Kampf für das neue alte Schild gekämpft<br />

hat. Bis der Rat am 7. Dezember 2010 auf Antrag der CDU bei immerhin 19 Gegenstimmen<br />

und sieben Enthaltungen beschloss, Verwaltung und Bürgermeisterin prüfen zu lassen, „ob<br />

es rechtlich möglich ist, das Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> WIT für Witten nach dem sog. Hanauer Modell<br />

wieder einzusetzen und mit welchen Kosten für die Umstellung zu rechnen ist“.<br />

Nowack hatte den Antrag gestellt, weil sich in einer von der Stadt unterstützten Umfrage der<br />

Uni Heilbronn 86 Prozent der auf dem Marktplatz Befragten für WIT aussprachen. „Das<br />

eigene <strong>Kennzeichen</strong> ist ein ideales Stadtmarketing-Mittel und bringt gleichzeitig die<br />

Verbundenheit mit der Heimatstadt zum Ausdruck“, so der CDU-Ratsherr.<br />

27369WP28<br />

Seite 91 von<br />

98


Usinger Anzeiger, 12.4.11<br />

Haben wird bald wieder USI auf dem Nummernschild?<br />

Von Andreas Seifert<br />

Verkehrsministerkonferenz stimmt der Wiedereinführung alter Auto-<strong>Kennzeichen</strong> zu<br />

Fast 40 Jahren nach ihrer Abschaffung sind die alten USI-Kraftfahrzeugkennzeichen aus dem<br />

Straßenbild des Usinger Landes weitestgehend verschwunden. Nur noch vereinzelt<br />

begegnen einem gelegentlich Oldtimer oder Traktoren, die das alte Kürzel USI tragen. Mit<br />

der Gebietsreform 1972 und der damit verbundenen Auflösung des Landkreises Usingen,<br />

gehörte auch das USI-<strong>Kennzeichen</strong> der Geschichte an. Fahrzeuge im Hochtaunuskreis haben<br />

das <strong>Kennzeichen</strong> der Kreisstadt: HG.<br />

Doch wenn es nun nach dem Willen der Verkehrsminister der Bundesländer geht, könnten<br />

schon bald im Usinger Land auch wieder neue Fahrzeuge mit dem USI-<strong>Kennzeichen</strong><br />

unterwegs sein. Am Mittwoch hat die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam beschlossen,<br />

dem Vorschlag Sachsens und Thüringens zur Wahlfreiheit bei Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> zuzustimmen.<br />

Schließt sich auch der Bundesrat diesem Vorschlag an und stimmt einer Änderung der Kfz-<br />

Zulassungsordnung zu, stünde einer Wiedereinführung der alten Autokennzeichen (fast)<br />

nichts mehr im Wege. Denn umsetzen müssten es neben den Straßenverkehrsbehörden der<br />

kreisfreien Städte auch die Landkreise. Und die sind von dem Vorschlag alles andere als<br />

begeistert. Der Präsident des Landkreistages Hans Jörg Duppré spricht gar von „nostalgischer<br />

Kleinstaaterei“. Die Kritik des Landkreistags-Präsidenten wies Thüringens Verkehrsminister<br />

Christian Carius zurück: „Die Bürger verbinden mit dem Begriff Heimat eben nicht nur<br />

Landkreise, sondern auch Städte.“ Für die Zulassungsbehörde des Hochtaunuskreises sind<br />

die Vorschläge noch zu unkonkret, deshalb will man sie auch nicht bewerten.<br />

Bundesweit werden derzeit 383 Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> nach Landkreisen oder kreisfreien Städten<br />

zugeteilt. Würde der Bundesrat dem Vorschlag der Verkehrsministerkonferenz folgen,<br />

könnten rund 300 dazukommen. In Hessen könnten dann auch wieder Autos mit den<br />

<strong>Kennzeichen</strong> ALS (Alsfeld), BÜD (Büdingen), WEL (Weilburg) oder WZ für Wetzlar<br />

angemeldet werden.<br />

Für die Autofahrer im Usinger Land, dem ehemaligen Landkreis Usingen, bestünde die<br />

Möglichkeit, zwischen dem heute gültigen HG-<strong>Kennzeichen</strong> oder dem USI-Nummernschild zu<br />

wählen.<br />

Die Meinungen zu diesem Thema sind im Altkreis sehr unterschiedlich. Matthias Bender aus<br />

Usingen, der neben seinem Pkw auch noch ein altes Motorrad besitzt, könnte sich schon<br />

vorstellen, seine Fahrzeuge mit der USI-Nummer zu kennzeichnen. Völlig gleichgültig<br />

dagegen ist es Willi Lunow aus Hausen, welches <strong>Kennzeichen</strong> auf seinem roten Renault<br />

angebracht ist. Bei einem Fahrzeugneukauf könnte sich Wolfgang Krämer aus Neu-Anspach<br />

damit anfreunden, wieder auf das USI-<strong>Kennzeichen</strong> zurückzugreifen. Aber eine<br />

27369WP28<br />

Seite 92 von<br />

98


Umkennzeichnung, die ja auch mit Kosten für neue Schilder verbunden wäre, käme für ihn<br />

nicht in Betracht.<br />

Warum dieser Vorschlag gerade aus den ostdeutschen Ländern kommt, ist für den 50jährigen<br />

Krämer durchaus nachvollziehbar: „Während in Westdeutschland bereits Anfang<br />

der 1970er-Jahre die Gebietsreform den Wegfall zahlreicher Autokennzeichen brachte,<br />

wurden in den neuen Bundesländern erst Mitte der 1990er-Jahre Landkreise<br />

zusammengelegt. Hier ist die Erinnerung an die alten <strong>Kennzeichen</strong> noch greifbarer.“<br />

Gerold Moses aus Merzhausen ist einer der wenigen Autobesitzer im Altkreis Usingen, der<br />

noch ein Fahrzeug mit USI-<strong>Kennzeichen</strong> fährt. Sein BMW 1800 ist ohne Unterbrechung seit<br />

1971 im Usinger Land angemeldet. Früher gehörte er dem Gärtnermeister Heinrich Rudolf<br />

aus Usingen, seit 1987 fährt Moses das Fahrzeug und ist sichtlich stolz darauf, das alte<br />

<strong>Kennzeichen</strong> am Auto führen zu dürfen. Wie Moses weiß, gibt es zurzeit nur noch ungefähr<br />

sechs Autos im Usinger Land, die ein USI-<strong>Kennzeichen</strong> besitzen. Sollte sich die <strong>Initiative</strong> der<br />

Verkehrsminister durchsetzen, dürften es sicher wieder mehr werden.<br />

27369WP28<br />

Seite 93 von<br />

98


Allgäu-Rundschau<br />

SF, MOD und FÜS oder doch UA? Wahlfreiheit bei Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />

Bundesrat muss noch zustimmen - Einführung von UA oder UAL weiter geprüft<br />

Neues in Sachen alte Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>: Die Verkehrsministerkonferenz hat nun dem<br />

Vorschlag zur Wahlfreiheit bei Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> zugestimmt.<br />

Damit wäre es möglich, dass Autofahrer auf Wunsch entweder<br />

das bisherige oder auch das vor der Gebietsreform 1972 geltenden <strong>Kennzeichen</strong> erhalten.<br />

Die Umsetzung würde dann bei den Landkreisen liegen.<br />

Einer entsprechenden Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung müsste aber zuvor noch der<br />

Bundesrat zustimmen. Erst wenn dies entschieden ist, könnten die möglicherweise<br />

betroffenen Allgäuer <strong>Kennzeichen</strong> SF für Sonthofen, MOD für Marktoberdorf und FÜS für<br />

Füssen wieder eingeführt werden.<br />

Der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather plädiert wie berichtet nicht für die<br />

Wiederkehr eines alten, sondern für die Einführung eines neuen <strong>Kennzeichen</strong>s UA oder UAL.<br />

Dies werde laut Antwortschreiben von Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil geprüft. Der<br />

Unterallgäuer Landrat möchte aber zunächst abwarten, was bundesweit noch passiert.<br />

Gar keine Ummeldung mehr<br />

Denn es gebe beispielsweise auch Überlegungen, wonach bei Umzügen innerhalb<br />

Deutschlands gar keine Ummeldung mehr erforderlich sein soll. Dies ist laut Informationen<br />

des Landratsamts beispielsweise in Hessen bereits der Fall. Denn dann sei die ganze<br />

Diskussion ohnehin nichtig.<br />

Schließlich, so Weirather, würde das <strong>Kennzeichen</strong> dann «die Zusammengehörigkeit und die<br />

gemeinsame Identität» nicht mehr unterstreichen.<br />

27369WP28<br />

Seite 94 von<br />

98


Ahlener Zeitung, 12.4.11<br />

Come-BE-ck fürs Nostalgieschild?<br />

Diesen alten „Adenauer“ würde jeder gerne steuern. Und die Bürger von Beckum wären<br />

darin wohl am liebsten mit dem alten Beckumer <strong>Kennzeichen</strong> „BE“ unterwegs. Sascha Rolf<br />

hat das <strong>Kennzeichen</strong> geprägt. Foto:<br />

(Kopmann)<br />

Kreis Warendorf - 419 Autofahrer haben es noch: das alte „BE“-<strong>Kennzeichen</strong>. Aber vielleicht<br />

werden es bald deutlich mehr sein. Denn die Schilder, die jetzt nur an älteren Fahrzeugen zu<br />

sehen sind, könnten ein Comeback feiern. Die Verkehrsminister haben den Weg für alte Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong> frei gemacht. Nun soll die Bund-Länderkommission „Fahrzeugzulassung“<br />

genauere Vorschläge erarbeiten.<br />

In Beckum dürfte es vermutlich viele <strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgiker geben. Hier haben sich<br />

schließlich etliche Bürger mit der kommunalen Neuordnung 1974 schwer getan. Und das alte<br />

<strong>Kennzeichen</strong> stiftet eben Identität. Deswegen ist sich Bürgermeister Dr. Karl-Uwe<br />

Strothmann sicher: „Ich würde gerne ein Auto mit BE-<strong>Kennzeichen</strong> fahren.“<br />

Eher zurückhaltend äußert sich dagegen der Leiter des Straßenverkehrsamtes beim Kreis,<br />

Herbert Gottwald. „Bislang hatten wir keine Anfragen“, so Gottwald. Sollten sich die<br />

<strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgiker aber auf die Überholspur begeben, dann gäbe es möglicherweise<br />

demnächst neben WAF nicht nur BE (für Beckum), sondern auch LH (für Lüdinghausen) oder<br />

MS (für Münster). Denn schließlich gehörten beispielsweise Telgte und Rinkerode zum<br />

Altkreis Münster, Drensteinfurt dagegen zu Lüdinghausen, so Gottwald.<br />

Drastischer fällt die Kritik des Deutschen Landkreistages aus, der gegen die „nostalgische<br />

Kleinstaaterei“ wettert. Eine Rückkehr in die Zeit vor den Gebietsreformen der vergangenen<br />

Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie, hob der Präsident des<br />

Landkreistages hervor.<br />

Sollte die Kfz-Zulassung geändert werden, müssten die Städte zunächst ihr Interesse<br />

anmelden, die Altkennzeichen wieder einzuführen. Falls diese Möglichkeit dann besteht,<br />

dürfte der Kreis Warendorf ziemlich sicher Post aus Beckum erhalten. Auch wenn<br />

Bürgermeister Strothmann vorab die Bürger befragen will.<br />

27369WP28<br />

Seite 95 von<br />

98


Radio KW, 12.4.11<br />

Das mögliche Comeback der alten Nummernschilder im Kreis Wesel bewegt die Menschen.<br />

Ob DIN oder MO, statt WES, nach der Verkehrsministerkonferenz hat sich eine realistische<br />

Perspektive für die wiedereinführung der nostalgischen <strong>Kennzeichen</strong> in Moers und Dinslaken<br />

ergeben. Der MoersMarketing ist es gelungen, die <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung der<br />

Hochschule Heilbronn auch für den Standort Moers weiter zu interessieren. Ende Mai soll in<br />

Moers eine offizielle Erhebung in der Grafenstadt vorgenommen werden, sagte uns<br />

Citymanager Michael Birr. Wir von Radio K.W. begleiten die Aktion heute zusammen mit der<br />

NRZ/WAZ in Moers und sprechen mit Menschen und dem Bürgermeister über das alte und<br />

vielleicht bald wieder neue Nummernschild für Moers.<br />

27369WP28<br />

Seite 96 von<br />

98


Ostseezeitung, 12.4.11<br />

<strong>Kennzeichen</strong> XY ungelöst: Kommt RDG zurück?<br />

Nicht nur in Ribnitz-Damgarten ist die Frage nach dem sinnvollsten Ortskürzel neu entfacht.<br />

Doch selbst auf politischer Ebene variieren die Ansichten darüber, was wichtiger ist:<br />

Einfachheit oder Identitätsstiftung.<br />

Ribnitz-Damgarten (OZ) - Geht es ums Thema Verkehr, findet in diesen Tagen kein Schild so<br />

viel Beachtung wie das alte Nummernschild. Für Ribnitz-Damgarten verzeichnet die<br />

Kreisverwaltung derzeit noch 97 Fahrzeuge mit dem alten <strong>Kennzeichen</strong> RDG, sie stehen einer<br />

deutlichen Überzahl von 20 775 Fahrzeugen mit dem Kürzel NVP gegenüber, das seit 1994<br />

vergeben wird.<br />

Dieses Zahlenverhältnis spiegelt jedoch nicht das tatsächliche Stimmungsbild wider, munkeln<br />

einige. Bald wird das vielleicht auch wissenschaftlich bestätigt.<br />

„In Ostdeutschland wünschen sich 82 Prozent der Menschen die Rückkehr zum Alt-<br />

<strong>Kennzeichen</strong>“, sagt Professor Ralf Bochert. Er leitet das Projekt „<strong>Initiative</strong><br />

<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung” an der Hochschule Heilbronn, das derzeit bundesweit das<br />

Interesse der Bevölkerung an „Alt-<strong>Kennzeichen</strong>“ untersucht. Studentinnen aus seiner<br />

Forschungsgruppe fragten kürzlich 250 Passanten auf dem Ribnitzer Markt, ob sie sich das<br />

alte <strong>Kennzeichen</strong> zurück wünschen, auch hinsichtlich der Kreisgebietsreform. Die Ergebnisse<br />

stehen noch aus. Bochert verweist jedoch darauf, dass im Fall des Nordostens sogar das<br />

Land hinter der Idee steht.<br />

27369WP28<br />

Seite 97 von<br />

98


Mecklenburg-Vorpommern hatte vergangene Woche auf der Verkehrsministerkonferenz<br />

gemeinsam mit Thüringen und Sachsen für eine Wiedereinführung früherer Kfz-<br />

<strong>Kennzeichen</strong>, für eine freie Wahl, plädiert und bekam mehrheitliche Zustimmung. Jetzt muss<br />

der Bund die rechtlichen Voraussetzungen schaffen.<br />

„Autokennzeichen stärken die Identifikation mit dem Wohnort und werben für die Städte“,<br />

hatte Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) den Vorstoß begründet.<br />

In der Kreisverwaltung wird die Angelegenheit pragmatischer betrachtet. „Ich kann die<br />

Emotionen nachvollziehen, bin aber sehr für eine Versachlichung des Themas“, erklärt<br />

Dietmar Eifler , Fachgebietsleiter der Grimmener Verkehrsbehörde. „Es geht um die<br />

Unterscheidung von Kraftfahrzeugen. Punkt.“ Die freie Wahl von <strong>Kennzeichen</strong> „würde das<br />

System vollkommen durcheinander bringen“. In Grimmen sind es noch 103 Gefährte, vom<br />

Traktor bis zum Lkw, die das alte <strong>Kennzeichen</strong> GMN führen.<br />

Die alten <strong>Kennzeichen</strong> lehnt auch der Deutsche Landkreistag ab. Dessen Präsident Hans Jörg<br />

Duppré (CDU) fühlt sich an „nostalgische Kleinstaaterei“ erinnert. Würden Kommunen und<br />

Landkreise ihre alten Kürzel wieder einführen, könnten zu den derzeit 383 <strong>Kennzeichen</strong><br />

mehr als 300 dazu kommen. Ein Plus an Verwaltungsaufwand und Bürokratie, kritisiert<br />

Duppré.<br />

In Ribnitz-Damgarten sieht der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Horst Schacht, die<br />

identitätsstiftende Komponente: „Als Ribnitz-Damgartener bin ich natürlich für das alte<br />

<strong>Kennzeichen</strong>“, lautet Schachts spontane Stellungnahme. „Und auch aus Sicht des Tourismus<br />

sagt RDG mehr als NVP.“ Wie sich die 250 ebenso spontan befragten Passanten äußerten,<br />

soll bald ausgewertet sein. Anhand der Heilbronner Befragungen von 2010 in Wolgast (alt:<br />

WLG, aktuell: OVP) und Teterow (alt: TET, aktuell: GÜ) lässt sich jedoch eine mögliche<br />

Tendenz erkennen. 80,6 Prozent der Wolgaster und 76 Prozent der Teterower wünschten<br />

sich ihre Alt-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />

27369WP28<br />

Seite 98 von<br />

98

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!