Kennzeichen - Initiative pro GD
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Prof. Dr. Ralf Bochert • Hochschule Heilbronn<br />
Max-Planck-Str. 39 • 74081 Heilbronn<br />
Heilbronner <strong>Initiative</strong>: Pressespiegel XXVIII<br />
Sehr geehrten Damen und Herren,<br />
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Prof. Dr. Ralf Bochert<br />
VWL / Destinationsmanagement<br />
Fakultät für Wirtschaft 2<br />
Heilbronn, 12. April 2011<br />
in der Anlage der Pressespiegel XXVIII in Sachen „Heilbronner <strong>Initiative</strong>“ bezogen auf die<br />
letzten vier Tage. (Nur Ausschnitte.)<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert<br />
Hochschule Heilbronn<br />
Max-Planck-Str. 39<br />
74081 Heilbronn<br />
Telefon 07131 504-656<br />
Telefax 07131 252-470<br />
bochert@hs-heilbronn.de
Sächsische Zeitung, 8.4.11<br />
Nachrichten<br />
Sachsen müssen noch auf alte Kfz-Schilder warten<br />
Dresden. Nach dem Beschluss der Länder-Verkehrsminister, die sich für die<br />
Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen haben, steht noch kein Termin für<br />
dessen Umsetzung fest. Sachsens Verkehrsministerium verwies gestern darauf, dass<br />
zunächst der Bund die Kfz-Zulassungsverordnung ändern müsse. Gleichzeitig bestätigte das<br />
Ministerium aber, dass im Fall der Fälle künftig alle regionalen Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />
wiederverwendet werden dürften, die es seit der Wende in Sachsen gab. (SZ/gs)<br />
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Gmünder Tagespost, 8.4.11<br />
<strong>Kennzeichen</strong> <strong>GD</strong> rückt näher<br />
Stadt begrüßt Ministerentscheid<br />
Die Stadt Gmünd begrüßt die Entscheidung der Landesverkehrsminister, alte Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wieder zuzulassen. Damit hätten die engagierten Bemühungen der Stadt<br />
Früchte getragen, sagte Stadtsprecher Markus Herrmann.<br />
�<br />
Schwäbisch Gmünd / Potsdam. Die Verkehrsminister hatten am Donnerstag einem Vorschlag<br />
Sachsens und Thüringens zugestimmt, die Vorschriften zur Vergabe von Verkehrszeichen zu<br />
liberalisieren. Zuvor hatte die Hochschule Heilbronn eine Studie durchgeführt, nach der 73<br />
Prozent der Menschen die lokalen <strong>Kennzeichen</strong> wieder haben wollen. Doch das <strong>Kennzeichen</strong><br />
sei „noch nicht in trockenen Tüchern“, sagte Herrmann. Im nächsten Schritt muss der<br />
Bundesrat zustimmen. Die Stadt will jedoch auch im Land, bei der neuen Landesregierung,<br />
am Ball bleiben. Zu den Bedenken einer „hohen Bürokratie“, die der Landkreistag hat, sagte<br />
Herrmann, dass diese beim Gmünder Modell eines „Wahl- bzw. Wunschkennzeichens“ im<br />
Ostalbkreis nicht der Fall sei. mi<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
Verkehr : Bürgermeister freut sich auf das GLA-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Gladbeck, 08.04.2011, Michael Bresgott<br />
GLA statt RE: Prof. Ralf Bochert (Hochschule Heilbronn) im Sommer 2010 in Gladbeck. Foto:<br />
Dirk Bauer<br />
Gladbeck. Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) begrüßt ausdrücklich das jüngste<br />
Votum der Verkehrsminister zur bundesweiten <strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung. Das<br />
legendäre „GLA“-<strong>Kennzeichen</strong> könnte bald wieder zum Stadtbild gehören.<br />
Wie ausführlich im WAZ-Hauptteil berichtet entschieden sich die Verkehrsminister der<br />
Bundesländer mehrheitlich dafür, alte <strong>Kennzeichen</strong> aus der Zeit vor der kommunalen<br />
Neugliederung wieder zuzulassen. Für Gladbeck würde das bedeuten, dass das legendäre<br />
„GLA“ -<strong>Kennzeichen</strong> wieder ins Straßen- und Stadtbild zurückkehrt.<br />
„Diese Maßnahme verursacht keine zusätzlichen Kosten, stiftet aber neue Möglichkeiten<br />
der lokalen Identitäts-Findung“, sagte Ulrich Roland, der ergänzte: „Es ist doch einfach<br />
schön, zum Beispiel im Urlaub nicht mit RE, sondern mit GLA am Auto unterwegs zu sein. Da<br />
weiß jeder sofort: Der kommt aus Gladbeck.“<br />
Land NRW gegen die Liberalisierung<br />
Beim bisherigen RE-<strong>Kennzeichen</strong> können die entsprechenden Fahrer dagegen aus zehn<br />
kreisangehörigen Städten stammen - von Waltrop bis Dorsten.<br />
Das Land NRW stimmte bei der Verkehrsminister-Konferenz übrigens gegen die<br />
Liberalisierung. NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) hält das Projekt offenbar<br />
schlicht für überflüssig. Eine Position, die beim Bürgermeister für deutliches Stirnrunzeln<br />
sorgt. Neben Gladbeck (GLA) ist im Kreisgebiet vor allem Castrop-Rauxel (CAS) an einer<br />
schnellen <strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung gelegen.<br />
Der Heilbronner Professor Ralf Bochert hatte das Projekt durch seine Studien auf den Weg<br />
gebracht; er startete Umfragen und wissenschaftliche Analysen dazu und gab auch in<br />
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Gladbeck bereits eine viel beachtete Pressekonferenz zu dem populären <strong>Kennzeichen</strong>-<br />
Thema.<br />
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Mainpost, 8.4.11<br />
Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>?<br />
Marketing mit MAR-X und OCH-S?<br />
Feiert MAR-X Auferstehung? Kehrt der OCH-S auf die Straßen zurück? Wenn es<br />
nach dem Willen der Länder-Verkehrsminister geht, können demnächst wieder<br />
Autokennzeichen vergeben werden, die mit der bayerischen Gebietsreform von<br />
1972 eingemottet wurden und nach und nach fast völlig aus dem Straßenbild<br />
verschwunden sind.<br />
Nostalgisch: Käfer mit OCH-<strong>Kennzeichen</strong> – bald könnten OCH-S<br />
und MAR-C eine Renaissance im Straßenbild erfahren.<br />
Feiert MAR-X Auferstehung? Kehrt der OCH-S auf die Straßen zurück? Wenn es nach dem<br />
Willen der Länder-Verkehrsminister geht, können demnächst wieder Autokennzeichen<br />
vergeben werden, die mit der bayerischen Gebietsreform von 1972 eingemottet wurden und<br />
nach und nach fast völlig aus dem Straßenbild verschwunden sind.<br />
Sollten Bürger aus Marktheidenfeld (MAR), Gerolzhofen (GEO), Karlstadt (KAR) oder Bad<br />
Brückenau (BRK) künftig wieder per Blechschild am Auto Zuneigung zu ihrem Wohnort<br />
ausdrücken können, hätten sie das vor allem Ralf Borchert zu verdanken: Der Professor<br />
initiierte vor zwei Jahren eine Studie an der Hochschule Heilbronn, bei der 2010 bundesweit<br />
17 000 Personen aus 81 Städten befragt wurden, ob sie die Altkennzeichen gerne<br />
zurückhätten. Das Ergebnis war überwältigend: 73 Prozent waren dafür, nur zwölf Prozent<br />
dagegen. In den 14 bayerischen Städten, darunter Alzenau, Rothenburg, und Dinkelsbühl,<br />
war die Zustimmung ebenfalls eindeutig: 68,5 ja/16,3 nein. „Für viele geht es bei der Frage<br />
um ein Stück Heimat, ein Stück Identität“, hat Borchert festgestellt.<br />
Viele Verbindungen<br />
Das ergänze sich mit den Marketinginteressen der betroffenen Städte. „Das Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />
ist für viele Städte das wichtigste Symbol für die Marke der Stadt; dieses Symbol kann nach<br />
innen und außen mit großer Wahrnehmung wirken, ist zudem für die Städte kostenlos“, so<br />
Borchert. Kostenlos? Da vertritt der Deutsche Landkreistag eine ganz andere Position. Von<br />
„nostalgischer Kleinstaaterei“ spricht Präsident Hans Jörg Duppré. Rückwärtsgewandtheit sei<br />
fehl am Platz, weil man dadurch die Identifikation der Bürger mit ihrer Region erschweren<br />
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würde. Derzeit gibt es bundesweit 383 Ortskennzeichen. Rund 300 könnten dazukommen,<br />
wenn Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen würden.<br />
Auch in Mainfranken sind die Meinungen geteilt: Beim Mediengespräch des Landkreises<br />
Würzburg etwa gab Landrat Eberhard Nuß zu bedenken, dass die Renaissance der alten<br />
<strong>Kennzeichen</strong> „einen immensen Aufwand“ bedeuten würde. Nach der Gebietsreform<br />
fusionierten die Landkreise Ochsenfurt und kleinere Teile der Landkreise Marktheidenfeld,<br />
Karlstadt, Kitzingen und Gerolzhofen zum neuen Landkreis Würzburg. Dort könnten im<br />
Extremfall künftig sechs unterschiedliche <strong>Kennzeichen</strong> (WÜ, OCH, KAR, KT, GEO, MAR)<br />
vergeben werden. Nuß und seine Bürgermeister, die er reihum befragt hat, lehnen dies ab.<br />
Mehr Identifikation<br />
In Gerolzhofen (Lkr. Schweinfurt) wiederum hält man viel davon, GEO wieder zuzulassen.<br />
Das steigere die Identifikation mit der Region, hieß es. Auch in Hammelburg (HAB) sieht man<br />
die Sache positiv: Der ADAC-Ortsverband will das Thema vorantreiben, auch bundesweit<br />
haben sich die Automobilclubs ADAC und ACE auf die Seite der Befürworter geschlagen. „Der<br />
Aufwand ist nur einmal bei der Wiedereinführung und hält sich demnach in Grenzen“,<br />
erklärte ADAC-Sprecher Markus Schöpe.<br />
Anders im Kreis Main-Spessart: Landrat Thomas Schiebel und die Bürgermeister der vier<br />
Altlandkreisstädte haben sich Anfang März eindeutig gegen die alten <strong>Kennzeichen</strong> KAR<br />
(Karlstadt), MAR (Marktheidenfeld), LOH (Lohr) und GEM (Gemünden) ausges<strong>pro</strong>chen. „Das<br />
können wir in Main-Spessart nicht brauchen“, so die einhellige Meinung.<br />
Auch Thomas Helbling, Bürgermeister von Bad Königshofen, sieht keinen Grund, am Rhön-<br />
Grabfelder <strong>Kennzeichen</strong> (NES für Bad Neustadt) etwas zu ändern. „Wir haben uns im<br />
Landkreis zusammengefunden“, sagte Helbling dieser Tage. „Ich sehe keinen Bedarf, wieder<br />
zur alten Beschilderung zurückzukehren.“<br />
Ohnehin braucht die nötige Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung noch Zeit: Im Mai tagt<br />
die Bund-Länder-Fachkommission; wird sie sich einig, muss das Konzept in den Bundesrat<br />
eingebracht werden – entweder vom Bundesverkehrsministerium, oder direkt von einem<br />
Bundesland, wie ein Sprecher von Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) sagte. Das<br />
Verfahren könnte Monate dauern, und wie bei Wunschkennzeichen dürften Zusatzgebühren<br />
fällig werden. Nach fast 40 Jahren Warten wird dies die Freunde alter <strong>Kennzeichen</strong><br />
vermutlich aber kaum erschüttern.<br />
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Nürnberger Zeitung, 8.4.11<br />
Der Trend zur Region am Auto<br />
Dinkelsbühl, Rothenburg und Uffenheim führen alte <strong>Kennzeichen</strong> wieder ein -<br />
Dinkelsbühl - Für Liebhaber alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> gibt es Hoffnung. Sie sollen auf Beschluss<br />
der Verkehrsminister wieder eingeführt werden können. Die Stadt Dinkelsbühl (Kreis<br />
Ansbach) wird als eine der ersten davon Gebrauch machen.<br />
An seinem alten Ford würde Klaus Neuner gerne wieder das alte Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> EBS-V559H<br />
montieren.<br />
Christoph Hammer, der Dinkelsbühler CSU-Oberbürgermeister, wusste, dass die große<br />
Mehrheit der deutschen Verkehrsminister dem aus verschiedenen Bundesländern<br />
kommenden Anliegen, frühere Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> wieder einzuführen, positiv gegenüberstand.<br />
Auch der bayerische Ressortchef Martin Zeil (FDP) sei dafür aufgeschlossen gewesen, wenn<br />
keine zusätzlichen Kosten und Bürokratie aufgebaut und das Verfahren möglichst<br />
einvernehmlich geregelt werde. Hammer, sein OB-Kollege Walter Hartl aus Rothenburg ob<br />
der Tauber und zehn weitere bayerische Rathauschefs waren kürzlich bei Zeil, um die Sache<br />
vorzubesprechen.<br />
Ganz einvernehmlich wird es trotzdem nicht gehen, denn der Deutsche Landkreistag lehnt<br />
das Vorhaben ab; doch Hammer zufolge würden den Landkreisen weder zusätzliche Kosten<br />
noch mehr Bürokratie aufgebürdet. Denn es gehe ja nicht darum, neue <strong>Kennzeichen</strong><br />
einzuführen, sondern nur darum, die Möglichkeit zu erweitern, ein Wunschkennzeichen zu<br />
bekommen. Bezahlen muss dies, wie bisher, der Autofahrer.<br />
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Liebhaber früherer Autokennzeichen können hoffen: Die Verkehrsminister der Länder haben<br />
die erste Hürde zu einer freien <strong>Kennzeichen</strong>wahl beseitigt. Hier ist eine kleine Auswahl<br />
verschwundener <strong>Kennzeichen</strong> aus Franken.<br />
Aber was soll es bringen, wenn ein Dinkelsbühler Autofahrer künftig statt „AN“ (Stadt und<br />
Landkreis Ansbach) „DKB“ auf dem <strong>Kennzeichen</strong> haben kann. „Es entspricht dem Wunsch<br />
der großen Mehrheit der Bevölkerung“, erklärt der OB. Bei einer Umfrage seien 95 Prozent<br />
für die alten <strong>Kennzeichen</strong> gewesen.<br />
Georg Schöck, Bürgermeister von Uffenheim (Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim): „Ich<br />
freue mich als alteingesessener Uffenheimer natürlich riesig. Wir werden den<br />
entsprechenden Antrag gleich kommende Woche rausschicken.“ Noch gestern wollte er mit<br />
dem Landrat darüber sprechen. „Ich hoffe, dass alle Uffenheimer dann in den nächsten drei<br />
bis vier Monaten wieder mit ihrem alten <strong>Kennzeichen</strong> fahren können.“ Ein ehemaliger<br />
Klassenkamerad von ihm habe einen alten VW Käfer, auf dem immer noch das alte UFF-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> montiert sei. „Ich habe im Vorfeld schon viel mit unseren Einwohnern<br />
ges<strong>pro</strong>chen, und die begrüßen das alle.“<br />
Für den Dinkelsbühler Rathauschef Hammer tragen die alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> auch zur<br />
regionalen Verbundenheit bei. In der globalisierten Welt würden sich immer mehr<br />
Menschen auf regionale Werte besinnen, und ein eigenes Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> sei ein Teil dieser<br />
regionalen Werte. Außerdem bringe es einen Mehrwert bei der touristischen Vermarktung.<br />
Eine Studie der Fachhochschule Heilsbronn würde das bestätigen.<br />
Die Frage, ob das Ganze <strong>pro</strong>vinzlerisch sei, kontert Hammer mit dem Einwand, dass gerade<br />
Dinkelsbühl und das nahe Rothenburg ob der Tauber wichtige Städte an der Touristenroute<br />
„Romantische Straße“ sind — und die verläuft eben vorwiegend im ländlichen Raum.<br />
In Rothenburg hat der Stadtrat, wie berichtet, sogar beschlossen, dass die Hinweisschilder<br />
auf die „Metropolregion Nürnberg“ an der Autobahn verschwinden müssen, weil man um<br />
die touristische Alleinstellung der Stadt fürchtete. So weit geht Hammers<br />
Regionalisierungsdrang nicht. Die Metropolregion Nürnberg zu etablieren sei „eine große<br />
Leistung für den fränkischen Raum“ gewesen; aber im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen<br />
müsse klar sein, „dass wir nicht nur das touristische Beiwerk sind“.<br />
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Bremervörder Zeitung, 8.4.11<br />
Bald wieder BRV-Schilder am Auto?<br />
Bremervörde. Es ist kein verspäteter Aprilscherz: Schon bald könnte das alte BRV-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wieder zum alltäglichen Straßenbild im Altkreis Bremervörde gehören. Für<br />
Liebhaber alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> gibt es Hoffnung. Sie sollen auf Beschluss der<br />
Verkehrsminister wieder eingeführt werden – auch nach einer Kreisreform. Jemand aus<br />
dem Altkreis Bremervörde wäre so wieder an den Buchstaben BRV zu erkennen und<br />
müsste nicht mehr mit einem ROW für Rotenburg/Wümme umherfahren. Im Rathaus<br />
Bremervörde wird der Vorstoß begrüßt: „Wir sind sofort mit dabei“, sagte Bürgermeister<br />
Eduard Gummich gestern auf Anfrage zur BZ.<br />
Kfz-Sachverständiger Stefan Thomann hält seinen Audi 60, Baujahr 1972, in zweiter Hand, in<br />
Ehren. Auf dem Tacho stehen 52 000 Kilometer, an der Stoßstange natürlich die Buchstaben<br />
BRV. Foto: C. Borgardt<br />
Wer nach der Kreisreform 1977 schweren Herzens bei einer Neuanmeldung auf sein altes<br />
Autokennzeichen verzichten musste, kann wieder Hoffnung schöpfen. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz machte am Mittwoch in Potsdam den Weg für die<br />
Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder frei. Sie stimmte einer entsprechenden <strong>Initiative</strong> der<br />
Länder Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu. Demnach sollen die<br />
Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der Kreisgebietsreform<br />
verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden Änderung der Kfz-<br />
Zulassungsverordnung müsste der Bundesrat zustimmen. Die beiden Automobilclubs ADAC<br />
und ACE begrüßten die Entscheidung. Nun ist der Bund gefragt, die nötigen rechtlichen<br />
Voraussetzungen zu schaffen. Die Umsetzung wird dann bei den Landkreisen liegen.<br />
Der Deutsche Landkreistag hatte zuvor die Wiedereinführung alter <strong>Kennzeichen</strong> abgelehnt<br />
und von „nostalgischer Kleinstaaterei“ ges<strong>pro</strong>chen. Eine Rückkehr in die Zeit vor den<br />
Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und<br />
Bürokratie, kritisierte Präsident Hans Jörg Duppré. „Rückwärtsgewandtheit ist fehl am Platz,<br />
weil man dadurch die Identifikation der Bürger mit ihrer Region erschweren und letztlich<br />
einen Flickenteppich über die Republik legen würde“, warnte der Präsident des<br />
Landkreistages.<br />
Dem widersprach Thüringens Verkehrsminister Christian Carius am Rande der Konferenz.<br />
Eine Umfrage unter 8 000 Bürgern habe gezeigt, dass selbst 18- bis 20-Jährige das alte Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> bevorzugen würden. „Das birgt offensichtlich Identität.“<br />
Seit einiger Zeit schon wünschen sich mehrere Kommunen, vor allem aus Werbezwecken,<br />
die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
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Im Rathaus Bremervörde gibt es schon jetzt jede Menge Sympathien zur Wiedereinführung<br />
des <strong>Kennzeichen</strong>s. „Als ich das Thema im Verwaltungsausschuss ansprach, gab es keinerlei<br />
Wiederspruch“, sagte Gummich, der der Wiedereinführung „sehr positiv“ gegenüber stehe.<br />
„Das BRV-Kennzeichnen ist ein hervorragendes Identifikationsmerkmal für die Stadt. Viele<br />
Bremervörder erinnern sich gerne an das <strong>Kennzeichen</strong>“, sagt Gummich. „Wir unterstützen<br />
natürlich auch die Uni Heilbronn, die am Freitag, 15. April, zu dem Thema auf dem<br />
Bremervörder Rathausmarkt zum Wochenmarkt eine Umfrage macht.“<br />
„Wir begrüßen ebenfalls die Entscheidung der Ministerkonferenz“, sagt SPD-Fraktionschef<br />
Heinrich Tiedemann, der sich noch gut an seinen „Fiat 850 special“ erinnert. Auch wenn er<br />
als 19-Jähriger das Auto bei Glatteis gegen den Baum gefahren habe, gibt er das dazu<br />
gehörige BRV-<strong>Kennzeichen</strong> nicht mehr aus der Hand. „Viele erinnern sich sicher noch an die<br />
zahlreichen Proteste gegen die Kreisreform. Sie blieben zur damaligen Zeit jedoch erfolglos<br />
und konnten die Einführung der neuen ROW-<strong>Kennzeichen</strong> nicht verhindern“, sagt<br />
Lokalpatriot Tiedemann. Wie Bürgermeister Gummich sieht auch Tiedemann in der jetzt<br />
möglichen Wiedereinführung von BRV „ein gutes Marketinginstrument für die Ostestadt und<br />
ein Symbol mit einem hohen Wiederkennungswert“. Bundesweit sprachen sich in einer<br />
Studie der Hochschule Heilbronn 73 Prozent der Befragten für die Wiedereinführung alter<br />
<strong>Kennzeichen</strong> aus. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Wunsch in den neuen<br />
Bundesländern, in denen die Gebietsreform noch nicht so lange zurückliegt. Überraschend<br />
sei aber, dass auch in den alten Bundesländer zwei Drittel der Befragten das alte<br />
<strong>Kennzeichen</strong> zurück wollten, sagt der Heilbronner Professor Ralf Borchert. Ziel der<br />
Gebietsreform war es in den 1970ern den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Derzeit gibt<br />
es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten dazu kommen,<br />
wenn Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen würden.<br />
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Nienburger Zeitung, 8.4.11<br />
Wer darf das alte <strong>Kennzeichen</strong> SY beanspruchen?<br />
Landkreistag kritisiert Beschluss zu Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>: Verkehrsminister als Schildbürger unterwegs<br />
Nienburg/Hannover (wbn). Mit völligem Unverständnis hat der Niedersächsische<br />
Landkreistag (NLT) auf den Beschluss der Verkehrsministerkonferenz reagiert, frühere Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wieder zuzulassen. „Wer keine Probleme hat, der schafft sich welche“,<br />
kritisierte der Geschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Dr. Hubert Meyer,<br />
den Beschluss.<br />
„Statt die dringenden verkehrspolitischen Herausforderungen von heute zu lösen, flüchtet<br />
sich die Verkehrsministerkonferenz in Sandkastenspiele von gestern. Nicht ein Problem wird<br />
gelöst, viele neue aber werden durch den ‚Schilda‘-Beschluss der Verkehrsminister<br />
geschaffen“, befürchtet Meyer.<br />
Er verdeutlichte dies am Beispiel des früheren Landkreises Grafschaft Hoya: „Die damals<br />
namensgebende Gemeinde Hoya liegt im Landkreis Nienburg/Weser. Die ehemalige<br />
Kreisstadt Syke befindet sich im Landkreis Diepholz. Wer soll das <strong>Kennzeichen</strong> „SY“ künftig<br />
wieder führen dürfen? Nur die Bürger der Stadt Syke? Oder auch die der anderen früheren<br />
Gemeinden der Grafschaft Hoya, die von der Einwohnerzahl her zum Teil deutlich größer<br />
sind als die frühere Kreisstadt und in anderen Landkreisen liegen?“<br />
Abschließend warf Meyer die Frage auf, ob die Verkehrsminister für Niedersachsen „nur“ 34<br />
Jahre in die Vergangenheit zurückgehen wollen oder ob nicht konsequenterweise<br />
beispielsweise die Altkreise vor der Gebietsreform im Jahr 1932 ähnliche Ansprüche geltend<br />
machen sollten.<br />
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Schwarzwälder Bote, 8.4.11<br />
Donaueschingen Kommt <strong>Kennzeichen</strong> "DS" doch zurück?<br />
Alles Kämpfer: Donaueschingens Bürgermeister Bernhard Kaiser (Zweiter von links) setzt sich<br />
mit Vertretern anderer Städte für die Wiedereinführung der alten Autokennzeichen ein.<br />
Foto: Schütte<br />
Donaueschingen - Kleines Zwischen-Hurra: Auf dem Weg zurück zu einem wieder eigenen<br />
<strong>Kennzeichen</strong> "DS" ist ein erster Schritt getan. Die Verkehrsministerkonferenz hat jetzt einem<br />
entsprechenden Vorschlag zur Wahlfreiheit zugestimmt. Demnach sollen die Autofahrer<br />
selbst entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der Kreisgebietsreform<br />
verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Donaueschingens Bürgermeister Bernhard Kaiser<br />
begrüßte die Entscheidung gestern im Gespräch mit unserer Zeitung ganz ausdrücklich.<br />
Kaiser hatte Anfang Dezember 2010 im Rathaus von Schwäbisch Gmünd die sogenannnte<br />
Gmünder Erklärung mit unterzeichnet, mit der Stadt-Vertreter aus ganz Baden-Württemberg<br />
die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> forderten, die im Zuge der Kreisreform<br />
1972/73 abgeschafft worden waren (wir berichteten). Die Macher der <strong>Initiative</strong> versprechen<br />
sich von den neuen-alten <strong>Kennzeichen</strong> jede Menge Vorteile für die Identität ihrer Städte<br />
sowie für ein modernes Touristik- und Stadtmarketing; nicht gerüttelt werden soll an den<br />
Landkreisgrenzen.<br />
Das letzte Wort darüber, ob die alten <strong>Kennzeichen</strong> womöglich bald schon wieder verwendet<br />
werden können, hat der Bundesrat; das Gremium muss die Änderung der Kfz-<br />
Zulassungsverordnung beschließen. Einen kleinen Stein auf dem Weg dahin haben indes die<br />
Wähler in Baden-Württemberg mit der jüngsten Landtagswahl und dem dadurch folgenden<br />
Regierungswechsel im Land aus dem Weg geräumt: Die baden-württembergische CDU hatte<br />
sich gegen den Antrag auf die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen –<br />
ironischerweise auf dem Landesparteitag, der Ende Januar in Donaueschingen stattfand.<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
Nostalgiewelle : Weg wäre frei für AL-<strong>Kennzeichen</strong><br />
AL statt MK: Altenaer können bald wieder mit Altenaer <strong>Kennzeichen</strong> fahren<br />
Altena. Nostalgiker und AL-Patrioten könnten bald auf ihre Kosten kommen: Die<br />
Verkehrsministerkonferenz machte in Potsdam den Weg für die Wiedereinführung<br />
früherer Kfz-Schilder frei. Nach einer Statistik sind bis heute noch 210 Fahrzeuge mit AL-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> im Kreis unterwegs. Das <strong>Kennzeichen</strong> des Landkreises Altena wurde 1968<br />
durch LÜD, später LS und dann MK abgelöst.<br />
Der ADAC steht einer Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> offen gegenüber -<br />
vorausgesetzt, der Bürger muss die freie Wahl nicht teuer bezahlen. „Die Rückkehr zu den<br />
alten <strong>Kennzeichen</strong> sollte keine Mehrkosten für die Autofahrer bedeuten“, sagt Jacqueline<br />
Grünewald vom ADAC Nordrhein. Schließlich sei ein Grund für den Wegfall der regionalen<br />
<strong>Kennzeichen</strong> damals eine Reduzierung des Kosten- und Verwaltungsaufwands gewesen.<br />
Bürgerinitiative in Castrop<br />
Aus Liebe zum „alten“ <strong>Kennzeichen</strong> hat sich in Castrop-Rauxel unter dem Namen „Ich bin für<br />
CAS“ eine Bürgerinitiative gegründet. „Wir wollen uns durch das <strong>Kennzeichen</strong> CAS besser mit<br />
unserer Heimatstadt Castrop-Rauxel identifizieren“, begründet die <strong>Initiative</strong> ihr Engagement.<br />
Nicht zuletzt könne die Stadt ihr eigenes <strong>Kennzeichen</strong> „praktisch zum Nulltarif im Marketing<br />
nutzen und zur Marke machen.<br />
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Seite 14 von<br />
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Mitteldeutsche Zeitung und weitere diverse Quellen, 8.4.11<br />
Bundesregierung hält Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> für<br />
grundsätzlich möglich<br />
Halle (ots) - Der Ausgabe neuer Autokennzeichen mit den Initialen<br />
alter und heute nicht mehr bestehender Landkreise oder früher<br />
kreisfreier Städte steht nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums<br />
grundsätzlich nichts im Wege. Das sagte ein Ministeriumssprecher der<br />
in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe).<br />
Er bezog sich damit auf einen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz<br />
in Potsdam vom Mittwoch, der auf <strong>Initiative</strong> Sachsens und Thüringens<br />
zustande gekommen war. Demnach sollen die Autofahrer selbst<br />
entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der jeweiligen<br />
Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Der<br />
Sprecher erklärte: "Jetzt sind Kreise und Länder gefordert. Die<br />
müssen eruieren, was in welchen Regionen gewünscht ist. Dann gucken<br />
wir uns sehr offen an, welche rechtlichen Anpassungen notwendig<br />
sind." Nötig sei eine Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung durch<br />
den Bundesrat. In der Verordnung finde sich derzeit der Grundsatz:<br />
ein Verwaltungsbezirk, ein <strong>Kennzeichen</strong>. Dieser Grundsatz müsse als<br />
erstes geändert werden. "Wenn jetzt ein Kreis sagt, er will für einen<br />
Verwaltungsbezirk drei <strong>Kennzeichen</strong>, dann müsste man den<br />
entsprechenden Paragraphen ändern." Zudem seien in der Verordnung die<br />
<strong>Kennzeichen</strong> jener Regionen gelistet, die zugeteilt werden dürfen.<br />
Diese Liste müsse entsprechend der eingehenden Wünsche ebenfalls<br />
geändert bzw. erweitert werden. Der Sprecher betonte: "Wir werden da<br />
jetzt von uns aus nicht aktiv werden. Das ist Ländersache." Er fügte<br />
hinzu: "Wir setzen auch keinen Stichtag." Es sei egal, ob eine<br />
Kreisgebietsreform wie in Nordrhein-Westfalen in den siebziger Jahren<br />
stattgefunden habe - gefolgt von der Ausgabe neuer <strong>Kennzeichen</strong> - oder<br />
ob die letzte Kreisgebietsreform wie in Teilen Ostdeutschlands erst<br />
wenige Jahre zurückliege. Derzeit gibt es bundesweit 383<br />
unterschiedliche Ortskennzeichen. Auf der Liste der<br />
Fahrzeugzulassungsverordnung stehen auch jene <strong>Kennzeichen</strong>, die -<br />
bewegt durch ältere Autos - noch im Umlauf sind, aber derzeit nicht<br />
mehr ausgegeben werden. Ungefähr 300 <strong>Kennzeichen</strong> könnten dazu kommen,<br />
wenn Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen<br />
würden.<br />
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Seite 15 von<br />
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Radio7, 8.4.11<br />
Gmünder freuen sich auf <strong>GD</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>:<br />
Region Aalen/Ostalb<br />
Viele Gmünder freuen sich darüber dass die Wiedereinführung des alten KfZ-<strong>Kennzeichen</strong>s<br />
<strong>GD</strong> wieder in greifbare Nähe kommt. Die Verkehrsminister der Länder haben einer<br />
Lockerung der Vorschriften zugestimmt. Über die Wiedereinführung muss noch der<br />
Bundesrat entscheiden, sagt Stadtsprecher Markus Herrmann im Radio7 Interview.<br />
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NRZ 8.4.11<br />
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Seite 17 von<br />
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NRZ, 8.4.11<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
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Seite 19 von<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
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Bruchsal.org, 8.4.11<br />
Das erste Bruchsaler Auto mit der Nummer BR - A 1 war seinerzeit der schwarze,<br />
stadtbekannte VW des Bruchsaler Arztes Dr. Otto Schmich.<br />
Doch mit der Kreisreform zum 1. Januar 1973 endete die Zeit der Bruchsaler BR-<br />
Autonummern. Aber etliche Originale überlebten. Es gibt sie tatsächlich noch die alten, von<br />
vielen geliebten, von den Besitzern verehrten Fahrzeugkennzeichen mit BR, wenn auch in<br />
verschwindend geringer Menge.<br />
Da die letzte Stunde des Autokennzeichens für Bruchsal und seinen Landkreis am 31.<br />
Dezember 1972 schlug sind vermutlich allesamt Fahrzeuge bereits ins „Schwabenalter"<br />
gekommen, von den Besitzern ganz zu schweigen. Die werden zusehends weniger. Und mit<br />
ihnen vergeht auch die Nummern-Nostalgie.<br />
Eine bereitwillig von der Pressestelle des Landratsamtes beantwortete Anfrage jüngsten<br />
Datums schlüsselt die derzeitige Situation auf. Danach gibt es noch 283 Fahrzeuge mit BR-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>. Es sind noch zugelassen acht PKW, je zwei BMW, VW und DB sowie je ein Ford<br />
und ein Audi. Ferner drei Feuerwehrfahrzeuge, 64 Anhänger, 206 Zugmaschinen und noch<br />
zwei Krafträder. Mit dem Sinsheimer <strong>Kennzeichen</strong> SNH fahren noch 46 Fahrzeuge im<br />
Landkreis Karlsruhe.<br />
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Zu Gesicht bekommt man die BRs recht selten. Ein heißer Tipp sind die jeweiligen<br />
Anlieferungstermine von Mostobst für die Streuobstinitiative zur Erntezeit bei der<br />
Unteröwisheimer Kelterei Zumbach. An jedem der fünf Samstagnachmittage kommen noch<br />
einige rüstige Veteranen - nicht die Apfelbauern, sondern ihre nicht nur Insider<br />
begeisternden Zugmaschinen mit BR-<strong>Kennzeichen</strong> - angerollt.<br />
Und mancher mitgeschleppte Anhänger grüßt beim Wegfahren mit dem alten Zeichen,<br />
manchmal sogar noch in landwirtschaftlichem Steuer-Grün. Das Aussterben der BR-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> ist zwar schleichend, aber stetig. Denn für manchen Fahrzeughalter endet sein<br />
Lebenslauf und damit erlischt auch die Betriebslizenz für sein behördlich zugelassenes<br />
Mobilgerät.<br />
Ein Vergleich mit den Zahlen von 2006 ist aufschlussreich und kündet vom allmählichen<br />
Aussterben der BR-Spezies. Damals waren es noch insgesamt 393 zugelassene Fahrzeuge mit<br />
dem amtlichen <strong>Kennzeichen</strong> BR (alter Landkreis Bruchsal). Elf Autos, vier VW, zwei<br />
Mercedes, zwei BMW, ein Ford, ein Opel und ein Audi. 85 Anhänger hatten ebenso noch das<br />
BR-<strong>Kennzeichen</strong> wie 282 Zugmaschinen - überwiegend Traktoren, und fünf<br />
Feuerwehrfahrzeuge. Besonderheit am Rande: Es fuhren auch noch Fahrzeuge im<br />
Landkreis Karlsruhe mit dem <strong>Kennzeichen</strong> SNH für Sinsheim, insgesamt 70, allesamt<br />
Anhänger und Traktoren.<br />
Derzeit ist das BR nur in der Buchstabenkombination KA - BR plus Ziffern möglich. Dies ist<br />
natürlich wenig aussagekräftig, doch könnte es immerhin ein Hinweis auf einen Bruchsaler<br />
„Zwangsbriganten" sein. Werbewirksamer und Identität stiftender wäre der Dreher der<br />
Buchstabenkombination allemal: BR - KA 0000. Oder was meinen Sie?<br />
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Hohenzoller Tageblatt, 9.4.11<br />
Nostalgiker hoffen aufs "CR"<br />
Crailsheim. Nostalgiker dürfen hoffen: Das "CR" hat mehr Chancen als erwartet. Die<br />
Verkehrsminister der Länder haben am Mittwoch der Wahlfreiheit bei den<br />
Autokennzeichen zugestimmt. Einige Unwägbarkeiten bleiben.<br />
Die "<strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung" um den Heilbronner Vordenker Professor Dr. Ralf<br />
Bochert ist ein gutes Stück vorangekommen. Und kann sich der Unterstützung zahlreicher<br />
Städte sicher sein, die ihre alten Autokennzeichen zurückhaben wollen.<br />
Crailsheim steht also nicht allein mit seinem Wunsch nach dem "CR" statt des nicht gerade<br />
allseits beliebten "SHA". Bochert hatte im vergangenen Jahr die Bürger in 80 Städten<br />
repräsentativ befragt, wie sie zur Wiedereinführung ihrer alten <strong>Kennzeichen</strong> stehen. Das<br />
Resultat überraschte dann doch: 73 Prozent sprachen sich für den Identität stiftenden alten<br />
Ortskürzel aus.<br />
Dass die Länder-Verkehrsminister nun dem Vorschlag Sachsens und Thüringens folgten,<br />
muss dennoch überraschen, denn das Team um den Heilbronner Tourismus- und<br />
Marketingexperten Dr. Bochert hatte sich mit seiner <strong>Initiative</strong> nicht nur Freunde gemacht.<br />
Von einem "Rückfall in nostalgische Kleinstaaterei" etwa sprach der Präsident des<br />
Landkreistags, Hans Jörg Duppré aus Pirmasens. Nicht nur ihm bereitete der befürchtete<br />
Verwaltungsaufwand Sorgen - was indes der ADAC jüngst konterte: Die Kosten seien<br />
überschaubar, hieß es von dort.<br />
Kommt es, wie von Bocherts <strong>Initiative</strong> gewünscht, zur Reform, gesellten sich zu den derzeit<br />
382 offiziellen Autokennzeichen bis zu 300 weitere hinzu. Die Crailsheimer haben bereits ein<br />
deutliches Zeichen gesetzt: Im November vergangenen Jahres sprach sich der Gemeinderat<br />
nach einem leidenschaftlichen Plädoyer Dr. Bocherts bei nur einer Gegenstimme <strong>pro</strong> "CR"<br />
aus. Oberbürgermeister Rudolf Michl sieht die Ministerentscheidung vom Mittwoch als<br />
"absolut positiv" an, wie er dem HT vermittelte. "Das CR-<strong>Kennzeichen</strong> bietet<br />
Identifikationsmöglichkeiten für die Bürger und wäre ein starkes Marketinginstrument",<br />
sagte er dem HT. "Es ist auch ein Zeichen für selbstbewusste Städte", ergänzte er, "und<br />
selbst den Hallern dürfte das CR nicht groß weh tun."<br />
Er habe sogar von etlichen Bürgern außerhalb Crailsheims gehört, die bereit wären, die altneuen<br />
Autokennzeichen am Fahrzeug anzubringen, sagte Michl. Interessant am Rande findet<br />
er, dass Professor Bochert in Heilbronn Marketing lehrt und seinen Studenten nun eine<br />
mustergültige Marketingstrategie auftischen könne. . .<br />
Sogar im Haller Landratsamt steht man dem Ansinnen offenbar neutral gegenüber. Der<br />
Leiter der Stabsstelle, Steffen Baumgartner, sagte, "wir wollens nicht befördern, aber wir<br />
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könntens auch nicht heben, wenn es angeordnet wird." Das Thema werde derzeit auf<br />
Landkreistagsebene intensiv diskutiert.<br />
Die eindeutige Ministerzustimmung zu den Alt-<strong>Kennzeichen</strong> belege politischen<br />
Handlungsbedarf, argumentiert Ralf Bochert. Zudem wären zahlreiche große Medien<br />
aufgesprungen und hätten das Thema multipliziert. "Die Chancen, die sich ergeben, liegen in<br />
den Vermarktungspotenzialen", meinte Bochert.<br />
Für die Zulassungsbehörden ergäben sich außerdem neue Einnahmequellen, stellte OB Michl<br />
in den Raum. Er kann sich vorstellen, dass es sehr viele Crailsheimer geben könnte, die ihr<br />
altes SHA-Schild nur zu gern gegen eine CR-Version tauschen würden.<br />
In der Nachbarschaft finden die Crailsheimer Mitstreiter en masse. So ziehen die Schwäbisch<br />
Gmünder (früher <strong>GD</strong>) genauso mit am Strang wie die OB-Kollegen aus Hechingen (HCH),<br />
Nürtingen (NT), Donaueschingen (DS) und Leonberg (LEO). Aus dem bayrischen Raum sind<br />
Nördlingen (NÖ), Rothenburg (ROT), Dinkelsbühl (DKB) und Feuchtwangen (FEU) ebenfalls<br />
hochinteressiert. Ach ja: Im Main-Kinzig-Kreis (MKK) gibt es bereits ein zweites <strong>Kennzeichen</strong>:<br />
Die Hanauer fahren nach wie vor mit ihrem "HU" am Auto durch die weite Welt.<br />
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Märkische Allgemeine, 9.4.11<br />
UMFRAGE: Für ein Stück Heimat an der Stoßstange<br />
Erfolg der „Heilbronner <strong>Initiative</strong> zur <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ /<br />
Landkreistag ist dagegen<br />
POTSDAM - Die „Heilbronner <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ kann zufrieden sein. Ihr<br />
Anliegen fand Gehör. Die Verkehrsminister der Länder haben den Weg für die<br />
Wiedereinführung früherer Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> geebnet (MAZ berichtete). Allerdings muss der<br />
Bund noch die nötigen rechtlichen Voraussetzungen schaffen. Die Umsetzung liegt dann bei<br />
den Landkreisen. Der Deutsche Landkreistag lehnt die Wiedereinführung alter <strong>Kennzeichen</strong><br />
allerdings ab. Präsident Hans Jörg Duppré spricht von „nostalgischer Kleinstaaterei“, eine<br />
Rückkehr in die Zeit vor den Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr<br />
Verwaltungsaufwand und Bürokratie.<br />
Die „Heilbronner <strong>Initiative</strong>“ hat unter Leitung des Hochschul<strong>pro</strong>fessors Ralf Bochert in mehr<br />
als 80 Städten Umfragen zu den <strong>Kennzeichen</strong> durchgeführt. Ergebnis: Gut 73 Prozent der<br />
Befragten haben den Wunsch geäußert, zu den Altkennzeichen zurückkehren zu können,<br />
zwölf Prozent wollen die jetzigen Buchstaben behalten.<br />
Bochert räumte gegenüber der MAZ ein, dass das Wort „<strong>Initiative</strong>“ zu der Schlussfolgerung<br />
führen könne, es habe sich eher um eine Kampagne als um eine Umfrage gehandelt. Laut<br />
Bochert verlief sie so: Seine Studenten sprachen zum Beispiel in einem Einkaufszentrum<br />
gezielt Passanten an, die in ihrer Summe einen Querschnitt der Bevölkerung darstellen<br />
könnten. Dann wurde in zwei einführenden Fragen ermittelt, ob die Anges<strong>pro</strong>chenen aus<br />
der Stadt oder dem Kreis sind – wenn ja, wurde gefragt, ob sie das alte Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />
kennen und schließlich: „Sollte das <strong>Kennzeichen</strong> wieder eingeführt werden?“ Bochert sagte,<br />
er verspreche sich von der Wiedereinführung der Alt-<strong>Kennzeichen</strong> in den Städten eine<br />
Marketingwirkung. Die Kreise böten kein Heimatgefühl. Der „Stern“ zitiert den Professor<br />
aber auch mit einer noch weniger akademischen Begründung für den Vorstoß: „Es ist eine<br />
nette Sache, mehr nicht.“<br />
Im Land Brandenburg fand lediglich in Eisenhüttenstadt eine Befragung statt. Auch dort<br />
wollte eine Mehrheit der Anges<strong>pro</strong>chenen lieber das alte <strong>Kennzeichen</strong> EH statt LOS für<br />
Landkreis Oder-Spree. Die Abgeordneten des Eisenhüttenstädter Wirtschaftsausschusses<br />
sehen derzeit trotzdem keinen Handlungsbedarf. Aber die Befragung hat Eisenhüttenstadt<br />
etwas gebracht. Sie bot, wie die Stadtverwaltung stolz verlauten ließ, „eine Chance auf<br />
bundesweite Aufmerksamkeit“. Am 28. September vorigen Jahres seien anlässlich der<br />
Befragung in Eisenhüttenstadt „24 Pressezitate nachgewiesen“ worden.<br />
Eine <strong>Kennzeichen</strong>-Neuordnung erfolgte im Osten Deutschlands zunächst nach der<br />
Wiedervereinigung und dann nach den Kreisgebietsreformen. Im Westen gab es diese<br />
Reformen ebenfalls. Die Folge ist, dass zum Beispiel im Märkischen Kreis (MK/Nordrhein-<br />
Westfalen) fünf verschiedene Buchstabenkombinationen existieren. Pressereferent Hendrik<br />
Klein, weiß durchaus von Überlegungen, den Städten wieder eigene <strong>Kennzeichen</strong> zu geben.<br />
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Aber der Märkische Kreis selbst sei mit MK zufrieden. Auch an seinem Namen werde nicht<br />
gerüttelt, obwohl viele denken, er läge in Brandenburg. (Von Stephan Laude)<br />
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Mindener Tageblatt, 9.4.11<br />
OWL: Kommunen wollen alte Auto-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />
VON MATTHIAS BUNGEROTH<br />
Diese Schilder gab es früher. | Foto: NW<br />
Ostwestfalen-Lippe (nw). Dieser Vorstoß der Verkehrsminister der Länder könnte für rege<br />
Diskussionen sorgen: Sie sprechen sich für eine mögliche Rückkehr der alten Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> aus. In Ostwestfalen-Lippe gibt es erste Stimmen, die dies befürworten. Sieben<br />
Kommunen sind betroffen.<br />
Die Länder Sachsen und Thüringen hatten eine entsprechende <strong>Initiative</strong> zur Rückkehr zu den<br />
alten <strong>Kennzeichen</strong> gestartet. "Denn mit Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> verbinden die Menschen regionale<br />
Identität", so Thüringens Verkehrsminister Christian Carius. Einige dieser <strong>Kennzeichen</strong> seien<br />
jedoch im Zuge der Kreisreformen abgeschafft worden. Das Thema brenne vielen Bürgern<br />
auf den Nägeln.<br />
"Ich hätte nichts dagegen", sagt der Lübbecker Bürgermeister Eckhard Witte (CDU) auf die<br />
Frage, ob er sich eine Rückkehr zum Auto-<strong>Kennzeichen</strong> mit den Anfangsbuchstaben LK<br />
vorstellen könnte. "Das richtet denn Blick dann mal auf unsere schöne Stadt Lübbecke."<br />
Es gibt auch Gegenstimmen in der Region<br />
"Natürlich habe ich Verständnis, wenn im Altkreis Lübbecke Interesse besteht. Für die<br />
Kreisidentität wäre es allerdings schade, wenn wir zwei unterschiedliche <strong>Kennzeichen</strong><br />
hätten, denn wir sind ein gemeinsamer Mühlenkreis", sagt hingegen der Landrat des Kreises<br />
Minden-Lübbecke, Ralf Niermann (SPD). In den meisten OWL-Kommunen verschwanden die<br />
alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> im Zuge der Kommunalreform 1973. Warburgs Bürgermeister Michael<br />
Stickeln (CDU) nennt das Thema "eine interessante Angelegenheit". Zwar hätte die Stadt<br />
Warburg dies nicht selbst angestoßen, doch wenn es die rechtlichen Voraussetzungen dafür<br />
gäbe, "dann würde ich auch wieder ein <strong>Kennzeichen</strong> WAR wollen", so Stickeln. Stickeln fügt<br />
allerdings auch hinzu: "Eine Altkreis-Diskussion kann kein Mensch gebrauchen."<br />
Der Höxteraner Landrat Friedhelm Spieker (CDU) bezeichnet den Vorstoß der Länder als<br />
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"rechtlich unverbindlich". Es gebe keinen Anlass, tätig zu werden. "Für unsere Bemühungen<br />
um das Zusammenwachsen von rund 150.000 Einwohnern im Kulturland Kreis Höxter wäre<br />
eine Einführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> jedoch nicht förderlich."<br />
"Zwei <strong>Kennzeichen</strong> für einen Kreis – oder gar drei – das geht in die falsche Richtung", sagt<br />
der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU). Er kritisiert den "enormen<br />
Verwaltungsaufwand" der mit einer Rückkehr zu alten Autokennzeichen verbunden sei.<br />
"Nostalgische Heimattümelei müssen wir aber nicht fördern."<br />
Paderborns Landrat Manfred Müller (CDU) sagt: "Ich plädiere für eine Bündelung der Kräfte.<br />
Das bedingt, dass der Name einheitlich bleibt." Der Deutsche Landkreistag kritisiert den<br />
Vorstoß als "nostalgische Kleinstaaterei" und moniert, ein solcher Schritt bedeute<br />
bürokratischen Aufwand. Auf die Frage, ob eine Umstellung kostenneutral möglich sei, sagt<br />
Wolfgang Herold, Leiter des Straßenverkehrsamtes Detmold: "Ich denke ja."<br />
INFO:<br />
In OWL hatten folgende Kommunen früher eigene Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> (in Klammern die Zahl<br />
der heute mit solchen <strong>Kennzeichen</strong> zugelassenen Kraftfahrzeuge sowie das aktuelle<br />
<strong>Kennzeichen</strong>):<br />
Büren: BÜR (726, heute PB)<br />
Detmold: DT (8.054, LIP)<br />
Halle: HW (248, GT)<br />
Lemgo: LE (485, LIP)<br />
Lübbecke: LK (1.074, MI)<br />
Warburg: WAR (467, HX)<br />
Wiedenbrück: WD (281, GT)<br />
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Augsburger Allgemeine, 9.4.11<br />
Eine gute Chance für KRU<br />
Krumbachs Bürgermeister Fischer zusammen mit Kollegen im Wirtschaftsministerium zu<br />
Gast Von Manfred Keller und Peter Bauer<br />
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KRU-Stimmung vor dem alten Rathaus bei der Befragung im vergangenen Herbst:<br />
Unser Bild zeigt von links Josef Raab (24 Jahre Bürgermeisterfahrer) mit einem Schild<br />
des Bürgermeister-Dienstwagens, Michael Rampp und Hans Müller mit einem<br />
<strong>Kennzeichen</strong> eines Feuerwehrfahrzeuges, das aus dem Jahr 1962 stammt.<br />
Foto: Foto: Peter Bauer<br />
Krumbach <strong>Kennzeichen</strong> KRU zurück? Was nicht wenige vor einigen Monaten noch für<br />
unmöglich hielten, nimmt jetzt konkrete Gestalt an. Die Rückkehr der alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />
rückt wohl näher. Die Verkehrsminister der Länder machten am Mittwoch den Weg frei (wir<br />
berichteten). Jüngst haben Oberbürgermeister und Bürgermeister von sieben bayerischen<br />
Städten im bayerischen Verkehrsministerium ihr Anliegen vorgestellt, die alten Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wieder einzuführen. Dabei war auch Krumbachs erster Bürgermeister Hubert<br />
Fischer. Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil erklärte jetzt, dass man mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit davon ausgehen könne, dass die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder kommen. Der<br />
Zeitpunkt sei aber noch nicht abschätzbar. Zeil wörtlich: „Wenn sich Kommunen und<br />
Landkreise einig sind, stehe ich der Wiedereinführung positiv gegenüber.“<br />
Den Stein ins Rollen gebracht hatte Professor Dr. Ralf Bochert mit seiner <strong>Initiative</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung. Die <strong>Initiative</strong> bündelt die Interessen betroffener Städte. „Was<br />
Hanau umgesetzt hat, ist vorbildlich und die Idee war wirklich gut und hat als Modell<br />
Vorbildcharakter“, beurteilt der Heilbronner Professor die Vorgehensweise im Main-Kinzig-<br />
Kreis.<br />
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Mehr als 100 Städte haben Interesse<br />
Mehr als 100 deutsche Städte haben inzwischen Bochert gegenüber ihr Interesse am<br />
„Hanauer Modell“ bekundet. Darunter ist auch Krumbach, wo vor wenigen Monaten auch<br />
eine „Volksbefragung“ auf dem Marktplatz das große Interesse seitens der Bürgerschaft am<br />
alten KRU-<strong>Kennzeichen</strong> dokumentierte. Allergrößten Wert legten die Bürgermeister auf die<br />
Feststellung, dass durch den Wunsch zur Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> die<br />
Gebietsreform aus dem Jahr 1972 nicht infrage gestellt werde und keine alten Wunden<br />
aufgerissen werden sollen.<br />
Die Vertreter des Ministeriums kündigten an, dass sich Staatsminister Zeil dem Wunsch für<br />
die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> nicht entgegenstellen werde. Es dürften sich<br />
aber keine zusätzlichen bürokratischen oder finanziellen Aufwendungen ergeben. Für die<br />
rechtliche Umsetzung sei der Bund zuständig.<br />
Nach Mitteilung von Zeil soll Mitte Mai der Bund-Länder-Fachausschuss für<br />
Fahrzeugzulassung tagen. Dort werde über das Thema beraten. Zeil: „Ich gehe davon aus,<br />
dass der Bund auf Grundlage der Vorschläge der Länder danach ein Konzept erarbeitet.“<br />
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Märkische Allgemeine, 9.4.11<br />
Was soll das?<br />
Stephan Laude bezweifelt den Sinn einer wissenschaftlichen Arbeit<br />
zu Autokennzeichen<br />
In mehr als 80 deutschen Städten haben Studenten der „Heilbronner <strong>Initiative</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ vorbeieilende Menschen anges<strong>pro</strong>chen und gefragt, ob sie ihre<br />
alten Kraftfahrzeugkennzeichen wiederhaben wollen. Inwieweit die Befragten bei ihrer<br />
Antwort beeinflusst wurden, wird niemand exakt sagen können oder wollen. Jedenfalls<br />
wissen wir nun nach mehrmonatiger wissenschaftlicher Arbeit: Die meisten vom<br />
<strong>Kennzeichen</strong>wechsel betroffenen Bundesbürger wollen die Buchstaben wiederhaben, die sie<br />
schon vor der letzten Kreisgebietsreform hatten. Der Initiator der <strong>Initiative</strong>, Ralf Bochert,<br />
Studiendekan an der Hochschule Heilbronn, vermutet als Grund zum Beispiel den Wunsch<br />
der Menschen nach Verortung in ihrer Stadt. Und er sieht nach seiner Umfrage „politischen<br />
Handlungsbedarf“. Die Verkehrsminister haben auch schon reagiert. Sie wollen der<br />
Liberalisierung nicht im Wege stehen. Vielleicht sollte erst mal jemand die Kosten der neuen<br />
Freiheit durchrechnen, bevor der Bund grünes Licht gibt. Unabhängig davon, was dabei<br />
herauskommt: Wir Deutschen dürfen uns glücklich schätzen über das Ausmaß unserer<br />
Probleme. Aber es bleiben auch Fragen: Gibt es an der Hochschule Heilbronn eigentlich<br />
nichts zu erforschen, was gesellschaftliche Relevanz hat?<br />
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WAZ, 9.4.11<br />
Nostalgie<br />
Heimatgefühle für die Stoßstange: LÜD oder AL<br />
Von DerWesten, we<br />
Im Westen.LÜN statt UN, WIT statt EN, AR statt HSK und LÜD oder AL statt MK: Der erste<br />
Schritt für die Rückkehr zu alten und bereits vor Jahrzehnten ausgedienten Autokennzeichen<br />
ist gemacht. Kraftfahrzeughalter sollen künftig selbst entscheiden, ob sie die heute gültigen<br />
<strong>Kennzeichen</strong> haben wollen oder die alten, die vor der kommunalen Neugliederung<br />
verwendet wurden. Die Regierung von Nordrhein-Westfalen war dagegen, wurde allerdings<br />
auf der Tagung der Verkehrsminister überstimmt.<br />
Der Anstoß zur "Reform der Reform" kam aus dem Osten: Ihn gaben Sachsen und Thüringen,<br />
wo sich durch Kreisneuordnungen massiver Unmut in der Bevölkerung aufgestaut hatte. Die<br />
Bundesregierung signalisierte inzwischen Zustimmung. Sie wird die einschlägigen<br />
Verordnungen möglichst schnell ändern.<br />
Viele Detailfragen sind allerdings noch offen. Sie reichen von Kosten bis zur Frage, ob Bürger<br />
von Kommunen wie Balve (heute Märkischer Kreis, früher Arnsberg), die also auch die<br />
Kreiszugehörigkeit wechselten, zur alten Nummer zurückkehren dürfen. Auch geht es noch<br />
um die genaue Liste der Städte, deren Bürger das neue Recht nutzen können.<br />
Fest steht offenbar, dass in kreisfreien Städten nicht nur Autofahrer aus den eingemeindeten<br />
Stadtteilen die alten <strong>Kennzeichen</strong> beantragen können, sondern alle. In NRW sind heute 53<br />
Kreis- und Stadtkürzel als <strong>Kennzeichen</strong> zugelassen. Ihre Zahl könnte sich um bis zu 40<br />
weitere erhöhen. Alleine im WR-Erscheinungsgebiet könnten 13 <strong>Kennzeichen</strong> an die Autos<br />
zurückkehren.<br />
Unterschiedliche Reaktionen<br />
Die Reaktionen auf den Vorstoß der Verkehrsminister fallen unterschiedlich aus. Paul Breuer,<br />
Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein und von Hause aus dem wittgensteinischen Bad<br />
Berleburg bleibt emotionslos, obwohl sich Wittgenstein auf dem SI-<strong>Kennzeichen</strong> nicht<br />
wiederfindet. Breuer verweist auf die Haltung des Deutschen Landkreistags. Der hatte sich<br />
erst am Mittwoch noch gegen eine "nostalgische Kleinstaaterei" bei den <strong>Kennzeichen</strong><br />
ausges<strong>pro</strong>chen. Eine Rückkehr in die Zeit vor den Gebietsreformen der letzten Jahrzehnte<br />
bedeute "mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie".<br />
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Der Rat der Stadt Witten hingegen hatte bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres<br />
beschlossen, sein früheres "WIT"-<strong>Kennzeichen</strong> wieder an der Stoßstange haben zu wollen.<br />
Die Debatte war aufgeheizt.<br />
Ein SPD-Ratsherr bezeichnete den CDU-Antrag als "Kinderkram". Noch sieht der Ennepe-<br />
Ruhr-Kreis, zu dem Witten gehört und dessen Autos die beiden Buchstaben "EN" schmücken,<br />
keinen Grund zum Handeln. "Wir warten erst einmal ab, wie die Diskussion in Berlin läuft. Es<br />
gibt bei uns sicherlich größere Probleme", so Kreissprecher Ingo Niemann. Eine Rückkehr zu<br />
den alten Schildern sei sicherlich keine Maßnahme, die Identität im und für den Kreis zu<br />
steigern.<br />
Altenas Bürgermeister dafür<br />
Ganz anders Andreas Hollstein (CDU), Bürgermeister im sauerländischen Altena. Die<br />
Kleinstadt hat in den letzten Jahrzehnten viel verloren: ihren Status als Kreisstadt und als<br />
ICE-Halt an der Ruhr-Sieg-Strecke, ein Drittel ihrer Einwohner und etliche Arbeitsplätze,<br />
Zollamt und Landeszentralbank und nicht zuletzt: das <strong>Kennzeichen</strong> AL. Die Burgstadt ist, mit<br />
14 Nachbarstädten wie Lüdenscheid (LÜD) und Iserlohn (IS), anno 1975 im Märkischen Kreis<br />
(MK) aufgegangen. "Wenn das alte <strong>Kennzeichen</strong> wieder erlaubt wird, bin ich bestimmt einer<br />
der ersten, die zu AL zurückkehren", erklärt Hollstein, der sich zwar als "überzeugter<br />
Südwestfale" bezeichnet, den Märkischen Kreis aber für wenig identitätsbildend hält. Seine<br />
Einschätzung: "Die Landkreise als reine Verwaltungsorgane sind bei den Menschen nicht im<br />
Bewusstsein angekommen."<br />
In die gleiche Richtung argumentiert Friedhelm Schäfer, Vorsitzender des Lüner<br />
Automobilclubs: "Ich werde einer der ersten sein, der sich ein neues <strong>Kennzeichen</strong> beim<br />
Straßenverkehrsamt besorgt". Auch wenn die kommunale Neuordnung schon Jahrzehnte<br />
her ist - dass die "schöne Stadt Lünen" dem Kreis Unna zugeschlagen wurde, findet er nach<br />
wie vor nicht gut. "Da gehen wir total unter", sagt der 66-Jährige.<br />
ADAC: Keine Mehrkosten<br />
Automobilverbände wie der ADAC und der ACE begrüßen die Entscheidung der<br />
Verkehrsminister. Der ADAC fordert aber: "Die Rückkehr zu den alten <strong>Kennzeichen</strong> sollte<br />
keine Mehrkosten für die Autofahrer bedeuten". "Vater" der Gesetzeskorrektur ist übrigens<br />
der Heilbronner Professor Ralf Bochert. Eine bundesweite Umfrage unter 17 000 Menschen<br />
in 80 Städten ergab, dass 71 Prozent die alten <strong>Kennzeichen</strong> zurück haben wollen.<br />
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Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 9.4.11<br />
Rhein-Kreis Neuss<br />
Zurück zum GV-<strong>Kennzeichen</strong>?<br />
Rhein-Kreis Neuss (NGZ). Wenn es nach den Verkehrsministern der Länder geht, könnten<br />
Autos bald wieder das GV-<strong>Kennzeichen</strong> tragen. Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp<br />
würde das begrüßen, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke lehnt das ab.<br />
Der NSU Prinz von Dieter Hösen aus Kapellen trägt auch heute noch das <strong>Kennzeichen</strong> des<br />
Kreises Grevenbroich. Foto: M. Reuter<br />
Dieter Hösen aus Grevenbroich ist stolz auf seinen NSU Prinz von 1968. Denn der gut<br />
gepflegte Wagen trägt noch das Kürzel "GV" im <strong>Kennzeichen</strong>. "Da ist sogar noch der Stempel<br />
des alten Kreises Grevenbroich drauf", sagt der 62-Jährige. Hösen käme nie auf die Idee,<br />
dieses Nummernschild gegen eines mit der Buchstabenkombination "NE" zu tauschen. "Das<br />
kommt nicht in Frage", meint der Mann, der sein Auto seit den 70ern nicht einen Tag lang<br />
abgemeldet hat.<br />
Offiziell gibt es das "GV"-Schild seit 1975 nicht mehr. Mit der damaligen Gebietsreform<br />
verschwand der Kreis Grevenbroich – und damit nach und nach auch dessen <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Aber nicht ganz: Klaus Schirm, der Leiter des Straßenverkehrsamts, schätzt, dass heute noch<br />
50 Autos mit der alten "Nummer" unterwegs sind.<br />
Nummernschilder<br />
NE galt vor 1975 fürs alte Neusser Stadtgebiet. GV hatten Autofahrer zwischen Dormagen,<br />
Korschenbroich und Jackerath auf ihren <strong>Kennzeichen</strong>. In Meerbusch gab es vor 1970 auch<br />
das <strong>Kennzeichen</strong> KK (Kempen-Krefeld). Mit Gründung der Stadt 1970 wurde Meerbusch Teil<br />
des Kreises Grevenbroich (GV).<br />
Bald könnten es sogar noch mehr werden. Denn die Verkehrsministerkonferenz hat sich –<br />
auf Vorschlag der Länder Sachsen und Thüringen – jetzt für die freie Wahl bei alten<br />
<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen. Stimmt der Bund den dafür notwendigen Gesetzesänderungen<br />
zu, könnten etwa die Autofahrer im Rhein-Kreis künftig zwischen "NE" und "GV" wählen. Da<br />
dürfte das Herz eines manchen Lokalpatrioten wohl einen Takt höher schlagen.<br />
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Nicht aber bei Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Der in "GV" lebende Chef der<br />
Kreisverwaltung in "NE" lehnt den Beschluss der Verkehrsminister ab: "Es ist ausges<strong>pro</strong>chen<br />
unsinnig, 36 Jahre nach der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen zu den alten <strong>Kennzeichen</strong><br />
zurückzukehren", kritisiert er. Zudem zweifelt Petrauschke daran, dass es zu einer großen<br />
Nachfrage kommen wird: "Ein Meerbuscher, der ,GV' im Nummernschild haben möchte, um<br />
sich von Neuss abzugrenzen – das sehe ich so nicht", meint der Landrat. Er befürchtet<br />
stattdessen einen "Mehraufwand an teurer Bürokratie", es gebe wichtigere<br />
Verkehrsthemen: "Straßenschäden, die täglichen Staus und der drohende Verkehrskollaps".<br />
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: "Mehraufwand an teurer Bürokratie."Foto:<br />
Und damit ist er auf einer Linie mit Grevenbroichs Bürgermeisterin Ursula Kwasny: "Ein ,GV'<br />
in unseren <strong>Kennzeichen</strong> wird nicht gebraucht", sagt sie: "Wir sind eine kreisangehörige Stadt<br />
– und das wollen wir dokumentieren." Kwasny selbst hat auf dem Nummernschild ihres<br />
Dienstwagens einen Kom<strong>pro</strong>miss gefunden: "NE-GV".<br />
Anders Herbert Napp: "Ich finde die <strong>Kennzeichen</strong>wahl gut – man identifiziert sich dadurch<br />
mit seiner Heimatstadt", erklärt der Neusser Bürgermeister und meint: "Identifikation<br />
schaffen, das ist doch das Ziel." Auswirkungen auf den Kreiszusammenhalt befürchtet Napp<br />
nicht: "Wenn man selbstbewusst ist, spielt das keine Rolle."<br />
In Dormagen weiß man ebenfalls um die identitätsstiftende Wirkung von <strong>Kennzeichen</strong> –<br />
doch nach 36 Jahren wäre es den meisten wohl egal, ob "NE" oder "GV" darauf stünde,<br />
meint Stadtsprecher Harald Schlimgen. Sollte für Dormagen aber eine eigene Kennung<br />
möglich sein, sähe die Welt anders aus.<br />
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Seite 36 von<br />
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Mitteldeutsche Zeitung, 9.4.11<br />
Vorfahrt für SGH<br />
Kehrt das SGH-<strong>Kennzeichen</strong> zurück? Die Chancen dafür scheinen nicht schlecht zu stehen.<br />
(FOTOMONTAGE: MAIK SCHUMANN)<br />
Bild als E-Card versenden<br />
SANGERHAUSEN/MZ. Der Wunsch vieler Sangerhäuser, das SGH-Autokennzeichen wieder<br />
einzuführen, könnte demnächst in Erfüllung gehen. Die zuständige Kreisverwaltung hat am<br />
Samstag ihre bisher ablehnende Haltung zu dem Thema aufgegeben.<br />
"Für den Fall, dass die Stadt einen Antrag auf ein eigenes <strong>Kennzeichen</strong> stellt, werden die<br />
Mitglieder des Kreistages darüber befinden", sagte Kreissprecherin Babett Mitschka auf<br />
Anfrage der MZ. Sie verhehlte allerdings nicht, dass es die Kreisverwaltung besser finden<br />
würde, wenn es beim einheitlichen MSH-<strong>Kennzeichen</strong> für Mansfeld-Südharz bliebe.<br />
"Mansfeld-Südharz ist unser Landkreis. Es ist unser Wunsch, dass sich die Menschen damit<br />
identifizieren", sagte die Sprecherin. Man werde sich aber auch anderen Wünschen nicht<br />
verschließen.<br />
Im vergangenen Jahr klang das noch anders. Obwohl 98 Prozent der Anrufer bei einer TED-<br />
Umfrage für SGH statt MSH votierten, sprach sich der Kreis strikt gegen das Vorhaben aus:<br />
"Der Begriff Südharz ist überregional bekannt und kann geografisch von jedem sofort<br />
eingeordnet werden." Das einheitliche Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> MSH präsentiere die Region nach<br />
außen und fördere die Identifikation mit dem Kreis, hieß es damals.<br />
Klaus Peche, der Chef der Bürgerinitiative Sangerhausen (BIS), freute sich über die neue<br />
Entwicklung. Seine Fraktion hat für die nächste Stadtratssitzung am 14. April in<br />
Sangerhausen einen Antrag auf Wiedereinführung des SGH-<strong>Kennzeichen</strong>s gestellt. "Ich<br />
glaube schon, dass wir die Mehrheit im Rat in der Frage hinter uns haben." Das SGH-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> symbolisiere nun einmal die Sangerhäuser Region. Er glaube, dass der Landkreis<br />
an Akzeptanz gewinnen würde, wenn Fahrzeugbesitzer aus der Stadt Sangerhausen oder<br />
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Seite 37 von<br />
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auch aus Eisleben und Hettstedt über ein eigenes <strong>Kennzeichen</strong> verfügen könnten. Peche:<br />
"Der Kreis würde mit so einer Entscheidung ebenso seine Bürgernähe demonstrieren."<br />
Dass das Thema den Sangerhäusern am Herzen liegt, zeigt auch der Absatz der SGH-<br />
Aufkleber, die seit einigen Tagen von der BIS in mehreren Geschäften der Kreisstadt<br />
angeboten werden. Mittlerweile sind über 200 Stück für eine Schutzgebühr von einem Euro<br />
verkauft worden. "Wir hatten nach dem Zeitungsbericht über die Aufkleber auch Anfragen<br />
von Sangerhäusern, die in den alten Bundesländern leben und nur ab und zu in ihrer Heimat<br />
sind", sagte Peche. Den Erlös will die Bürgerinitiative dem sanierungsbedürftigen Jugendclub<br />
"Buratino" spenden.<br />
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Seite 38 von<br />
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Autobild.de, 8.4.11<br />
Schild-Bürger dürfen hoffen<br />
Viele Städte in Deutschland fordern ihr eigenes Nummernschild. Jetzt darf die Schild-<br />
Bürgerbewegung hoffen. Die Verkehrsminister machten in Potsdam den Weg für die<br />
Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder frei. Sie stimmte einer entsprechenden <strong>Initiative</strong> der<br />
Bundesländer Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu.<br />
Besitzer alter Autokennzeichen können wieder Hoffnung schöpfen. Denn die Politik hat<br />
offenbar die Zeichen der Zeit erkannt und auf Bundesebene die Weichen für die Rückkehr<br />
alter Kfz-Schilder gestellt.<br />
(dpa/cj) Sie kämpfte für ein bisschen Nostalgie, aber auch für das Markenzeichen ihrer<br />
Städte. Jetzt hat die Schild-Bürgerbewegung offenbar gesiegt. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz machte am Mittwoch (6. April 2011) in Potsdam den Weg für die<br />
Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder frei. Sie stimmte einer entsprechenden <strong>Initiative</strong> der<br />
Bundesländer Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu. Nun ist der Bund<br />
gebeten, die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Die Umsetzung wird dann bei<br />
den Landkreisen liegen.<br />
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Seite 39 von<br />
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Münchener Merkur, 9.4.11<br />
Das WOR-Autokennzeichen rückt näher<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen - Die Autofahrer im Landkreis haben künftig mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit die Wahl: Entweder prangt auf ihrem Nummernschild TÖL - oder das<br />
Blech schmückt die Buchstabenkombination WOR.<br />
© Archiv<br />
An seinem Hanomag hängt ein WOR-<strong>Kennzeichen</strong>, an dem hängt der Wolfratshauser Richard<br />
Kugler.<br />
27369WP28<br />
Seite 40 von<br />
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Münchener Merkur, 9.4.11<br />
Die Schongauer bekommen (wahrscheinlich) ihr SOG-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />
Die Verkehrsminister der Länder haben sich am Mittwoch in Potsdam einstimmig für die<br />
Wiedereinführung der alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen. Das letzte Wort hat der<br />
Bundesrat, dem die Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung obliegt. Nach dem klaren<br />
Votum der 16 Verkehrsminister gilt die Neuregelung jedoch nur noch als Formsache - falls<br />
aus den Landkreisen und Städten kein Widerstand kommt.<br />
Dass Wolfratshausen Einspruch erhebt, ist ausgeschlossen. Im Gegenteil: Im vergangenen<br />
Monat sprach sich der Stadtrat wie berichtet einhellig für eine Renaissance der WOR-<br />
Schilder aus. Allerdings soll es den Autofahrern überlassen bleiben, für welche<br />
Buchstabenkombination - TÖL oder WOR - sie sich entscheiden. Zudem darf der entstehende<br />
Verwaltungsaufwand nicht mehr als 500 Euro im Jahr kosten.<br />
Einer der <strong>pro</strong>minentesten Befürworter der geplanten Neuregelung in Wolfratshausen ist der<br />
Stadtrat und Spenglermeister Richard Kugler. Auf seinem Hanomag-Firmenwagen prangt das<br />
WOR-Schild, das der Lokalpatriot mit Stolz durch die Lande fährt. Für Kugler drücken die<br />
Versalien ein Heimatgefühl aus, die Entscheidung der Verkehrsminister sei „ganz, ganz klasse<br />
- positiv für unser Selbstwertgefühl“.<br />
Kritik an dem Vorhaben äußert der Deutsche Landkreistag. „Das erinnert mich doch sehr an<br />
nostalgische Kleinstaaterei, wenn entgegen dem Trend zu den derzeit 383 Autokennzeichen<br />
mehr als 300 hinzukommen würden“, sagt Präsident Hans Jörg Duppré. Landrat Josef<br />
Niedermaier ist ähnlicher Meinung: Das Vorhaben sei „ein absoluter Schmarrn“. Er habe<br />
nichts gegen Wolfratshausen, beteuert Niedermaier. „Aber wenn schon eine Reform, dann<br />
eine gescheite“, denn: Warum sollte Geretsriedern und Germeringern versagt bleiben, sich<br />
per Autokennzeichen zu ihrer Heimatstadt zu bekennen? Für den Landrat wäre die Lösung,<br />
„Kfz-Register und Einwohnermelderegister zusammenzulegen“ und jedem Bayern, jedem<br />
Deutschen ein individuelles Autoschild zu pressen, das er bis ans Lebensende behalten darf.<br />
(cce)<br />
27369WP28<br />
Seite 41 von<br />
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Staat.de, 9.4.11<br />
Bundesregierung hält Wiedereinführung alter Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> für grundsätzlich<br />
möglich<br />
[Staat.de Politik-Meldung] Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Ausgabe neuer<br />
Autokennzeichen mit den Initialen alter und heute nicht mehr bestehender Landkreise oder<br />
früher kreisfreier Städte steht nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums grundsätzlich<br />
nichts im Wege. Das sagte ein Ministeriumssprecher der “Mitteldeutschen Zeitung”. Er<br />
bezog sich damit auf einen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz in Potsdam vom<br />
Mittwoch, der auf <strong>Initiative</strong> Sachsens und Thüringens zustande gekommen war.<br />
Demnach sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der<br />
jeweiligen Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Der Sprecher<br />
erklärte: “Jetzt sind Kreise und Länder gefordert. Die müssen eruieren, was in welchen<br />
Regionen gewünscht ist. Dann gucken wir uns sehr offen an, welche rechtlichen<br />
Anpassungen notwendig sind.” Nötig sei eine Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung<br />
durch den Bundesrat. In der Verordnung finde sich derzeit der Grundsatz: ein<br />
Verwaltungsbezirk, ein <strong>Kennzeichen</strong>. Dieser Grundsatz müsse als erstes geändert werden.<br />
“Wenn jetzt ein Kreis sagt, er will für einen Verwaltungsbezirk drei <strong>Kennzeichen</strong>, dann<br />
müsste man den entsprechenden Paragraphen ändern.” Zudem seien in der Verordnung die<br />
<strong>Kennzeichen</strong> jener Regionen gelistet, die zugeteilt werden dürfen. Diese Liste müsse<br />
entsprechend der eingehenden Wünsche ebenfalls geändert bzw. erweitert werden. Der<br />
Sprecher betonte: “Wir werden da jetzt von uns aus nicht aktiv werden. Das ist<br />
Ländersache.” Er fügte hinzu: “Wir setzen auch keinen Stichtag.” Es sei egal, ob eine<br />
Kreisgebietsreform wie in Nordrhein-Westfalen in den siebziger Jahren stattgefunden habe –<br />
gefolgt von der Ausgabe neuer <strong>Kennzeichen</strong> – oder ob die letzte Kreisgebietsreform wie in<br />
Teilen Ostdeutschlands erst wenige Jahre zurückliege. Derzeit gibt es bundesweit 383<br />
unterschiedliche Ortskennzeichen. Auf der Liste der Fahrzeugzulassungsverordnung stehen<br />
auch jene <strong>Kennzeichen</strong>, die – bewegt durch ältere Autos – noch im Umlauf sind, aber derzeit<br />
nicht mehr ausgegeben werden. Ungefähr 300 <strong>Kennzeichen</strong> könnten dazu kommen, wenn<br />
Kommunen und Landkreise ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen würden.<br />
27369WP28<br />
Seite 42 von<br />
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Haßfurter Tageblatt, 9.4.11<br />
Alte <strong>Kennzeichen</strong> gefährden Zulassungsstellen<br />
Wiedereinführung von HOH, EBN und GEO wird vom Landkreis Haßberge nicht<br />
befürwortet<br />
Hassfurt (ws)<br />
Die Verkehrsministerkonferenz hat beschlossen, dass Landkreise wieder die alten Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> ausgeben dürfen. Wir erinnern uns. Bis zur Gemeindegebietsreform in Bayern<br />
gab es auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Haßberge die drei Landkreise Haßfurt,<br />
Hofheim und Ebern. Und jeder Landkreis hatte bis zum Jahre 1973 natürlich sein eigenes Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>. Haßfurt: HAS, Hofheim: HOH und Ebern: EBN. Nach Gründung des Landkreises<br />
Haßberge blieb das Haßfurter <strong>Kennzeichen</strong> HAS einheitlich für den neuen Landkreis.<br />
Nun gibt es natürlich immer noch ein paar Bürger, die den alten <strong>Kennzeichen</strong> nachtrauern.<br />
Entweder weil sie sich noch immer nicht recht mit Haßfurt als Kreisstadt identifizieren<br />
können oder wollen, oder weil zum Beispiel mit HOH schöne Wortkreationen auf dem<br />
Nummernschild möglich wären wie HOH-L, HOH-N oder HOH-LZ. Wer also rund 40 Jahre<br />
nach der Kreisreform immer noch schweren Herzens von seinem alten Autokennzeichen<br />
träumt, kann wieder Hoffnung schöpfen.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz machte den Weg für die Wiedereinführung früherer Kfz-<br />
Schilder frei. Nun sei der Bund gebeten, die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu<br />
schaffen. Der Deutsche Landkreistag hatte zuvor die Wiedereinführung alter <strong>Kennzeichen</strong><br />
abgelehnt und von "nostalgischer Kleinstaaterei" ges<strong>pro</strong>chen. Eine Rückkehr in die Zeit vor<br />
der Gebietsreform bedeute mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie. Die Umsetzung liegt<br />
bei den Landkreisen. Das "umsetzende" Landratsamt Haßberge erklärte nun gegenüber der<br />
Heimatzeitung:… (leider nicht online verfügbar)<br />
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Seite 43 von<br />
98
Westdeutsche Zeitung, 9.4.11<br />
<strong>Kennzeichen</strong>: Comeback für „Königreich Kempen“?<br />
Von Tom Krebs<br />
Die Länder wollen die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen. Der Kreis Viersen ist auch offen<br />
für eine Renaissance der KK-Schilder.<br />
Die Länder wollen die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen. Der Kreis Viersen ist auch offen<br />
für eine Renaissance der KK-Schilder.<br />
Kempen. Nostalgiker und eingefleischte Thomasstädter dürfte es freuen: Eine<br />
Wiedereinführung des alten KK-Nummernschildes rückt in greifbare Nähe. Am Mittwoch<br />
machte die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam den Weg frei für frühere Kfz-Schilder.<br />
Konkret geht es um die Autokennzeichen, die durch die Kreisreform in den 70er Jahren<br />
abgegeben werden mussten.<br />
27369WP28<br />
Am 29. Dezember 1974 wurde zum letzten Mal „KK“ vergeben<br />
KK – das steht im Volksmund heute noch für das „Königreich Kempen“. Früher stand es für<br />
den Kreis Kempen-Krefeld, zu dem unter anderem auch Grefrath, St. Tönis, Hüls und<br />
Lobberich gehörten.<br />
Am 29. Dezember 1974 händigte das Straßenverkehrsamt kurz vor 12 Uhr das letzte KK-<br />
Nummernschild aus. Mit der kommunalen Neugliederung folgte ab 1975 „VIE“ auf „KK“ –<br />
was die Kempener Seele ärgerte. Der Umzug der Kreisverwaltung folgte im August 1984.<br />
Stolze Kempener fahren bis heute gerne mit dem <strong>Kennzeichen</strong> „VIE-KK“.<br />
Für „überflüssig und unbedeutsam“ hält Günter Ladda die mögliche Wiedereinführung des<br />
KK-<strong>Kennzeichen</strong>s. „Entweder wir schauen in die Zukunft oder eben zurück“, meint der<br />
Oldtimer-Fan aus Grefrath. Ein Auto aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg fahre auch nicht<br />
mehr mit dem Original-Nummernschild, so Ladda weiter.<br />
Derzeit fahren noch 751 Fahrzeuge mit KK-<strong>Kennzeichen</strong> durch den Kreis. „Dabei handelt es<br />
sich überwiegend um land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschinen und Traktoren, weniger<br />
um private Pkw“, sagt Kreispressesprecher Axel Küppers.<br />
KK-Zulassung wäre wohl mit Zusatzgebühren verbunden<br />
Sollte der Bundesrat den Nostalgie-Plänen der Verkehrsminister zustimmen, muss die<br />
Fahrzeug-Zulassungsverordnung geändert werden. Die Umsetzung liegt bei den Landkreisen.<br />
„Wir sind dem gegenüber aufgeschlossen“, sagt Küppers für den Kreis Viersen. Sollte es so<br />
kommen, fallen aber bei der Zulassung zusätzliche Gebühren an.<br />
Seite 44 von<br />
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Bocholt.de, 9.4.11<br />
Voller Einsatz für BOH<br />
Vollen Einsatz für BOH zeigt der Bocholter Wolfgang Tembrink mit seinem<br />
Opel Rekord Olympia P 2. Der 50 Jahre alte Wagen fährt seit dem ersten Tag<br />
der Zulassung im Juli 1961 mit dem Originalkennzeichen und dem Stempel<br />
der Zulassungsstelle der Stadt Bocholt.<br />
27369WP28<br />
Und Tembrink lässt sich das auch was kosten. "Ich hätte schon längst auf ein<br />
H-<strong>Kennzeichen</strong> für Oldtimer wechseln können", berichtet Tembrink heute<br />
morgen im Interview mit dem WDR, "da würde ich rund 190 Euro im Jahr an<br />
Steuern sparen, ich fahre aber lieber mit dem Originalkennzeichen."<br />
Der möglichen Wiedereinführung des BOH-<strong>Kennzeichen</strong>s steht Tembrink positiv gegenüber,<br />
"BOH steht einfach für Bocholt", ist Tembrink überzeugt.<br />
Ursprünglich war der Wagen ein Geschenk seines Großonkels an dessen<br />
Tochter. "Sie hat den Wagen über 40 Jahre gefahren", erzählt Tembrink, "als<br />
sie dann gestorben ist, haben wir den Wagen aus dem Nachlass<br />
übernommen und so bleibt er in Familienbesitz."<br />
Stephan Hackenbroch, Regionalkorrespondent des WDR Münster, sprach auch mit<br />
Stadtentwickler Heinz-Josef Nienhaus. "Wir haben schon aus der großen Zustimmung (mehr<br />
als 83 % Pro) im Rahmen der Befragung der Uni Heilbronn im letzten Jahr das Signal aus der<br />
Bevölkerung erhalten", erläuterte Nienhaus, "dass sich die Bürger mit ihrer Stadt<br />
identifizieren wollen und der Wunsch nach Verortung gerade im Zeichen zunehmender<br />
Globalisierung sehr groß ist."<br />
Marketingaspekt<br />
Gerade bei der Altersgruppe der 16 - 30jährigen habe sich gezeigt, dass es vor allem um den<br />
Marketingaspekt geht. "BOH ist das Symbol für die Marke Bocholt", so Nienhaus weiter, " es<br />
wird vielfach verwendet; ob es bei BOH-Talk, BOHnopoly oder BOH-Cart oder einfach nur bei<br />
der normalen Datumsnotierung, BOH wird immer noch benutzt." Großen Wert legt Nienhaus<br />
darauf, die Gebietsreform von 1975 nicht rückgängig machen zu wollen. "Jeder muss<br />
erkennen, dass größere Verwaltungseinheiten die Aufgaben, für die auf Gemeindeebene die<br />
Tragfähigkeit nicht gegeben ist, besser und für den Bürger effizienter und damit<br />
kostengünstiger wahrnehmen können", betonte Nienhaus. Mit einer möglichen<br />
Wiedereinführung des BOH-<strong>Kennzeichen</strong>s entstünde auch kein zusätzlicher<br />
Bürokratismus. "Die Bürger müssen ihr Auto sowieso anmelden", so Nienhaus, "da ist es<br />
gleich, ob mit BOH oder BOR. Es entsteht kein zusätzlicher<br />
Bürokratismus. Bestehende <strong>Kennzeichen</strong> müssen nicht umgemeldet werden.<br />
Nur wer sein Fahrzeug ummelden möchte, der muss natürlich die<br />
Ummeldegebühr tragen." Kosten entstehen für die Verwaltungen auch nicht,<br />
"lediglich die Software bei der Zulassungsbehörde muss angepasst werden.<br />
Seite 45 von<br />
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Insofern sind die Kosten so gering, dass die Maßnahme quasi zum Nulltarif durchgeführt<br />
werden kann", weiß Nienhaus.<br />
27369WP28<br />
Wie geht es weiter?<br />
Die 15 Vertreter der an einer Wiedereinführung der ehemaligen <strong>Kennzeichen</strong> interessierten<br />
NRW-Städte wollen sich in Kürze wieder treffen. "Dann soll eine Vorlage für die Räte in den<br />
Kommunen und ein gemeinsamer Antrages an das Land erarbeitet werden", blickt Nienhaus<br />
voraus, "dazu werden wir die Gemeindevertreter nach Bocholt einladen."<br />
Der Bericht des WDR wird voraussichtlich am Samstag, 9.4.2011, 19.30 Uhr, im Rahmen der<br />
Aktuellen Stunde im WDR ausgestrahlt. Evtl. kann es auch sein, das er ein, zwei Tage später<br />
gesendet wird.<br />
Seite 46 von<br />
98
Mittelbayerische Nachrichten, 9.4.11<br />
„MAI“ als <strong>Kennzeichen</strong> rückt ein Stück näher<br />
Die Verkehrsministerkonferenz erlaubt, Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> von Altlandkreisen wieder<br />
zuzulassen. Landrat skeptisch.<br />
Robert Schmid fährt in Mainburg als einer von wenigen ein Auto mit einem „MAI“-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>.Foto: eab<br />
Mainburg. Mainburg ist seinem Ziel einen Schritt näher gekommen: Geht es nach der<br />
Mehrheit in der Verkehrsministerkonferenz, können Mainburger, die das wollen, bald<br />
wieder ein Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> mit „MAI“ statt „KEH“ beantragen.<br />
Wie vom Pressesprecher der Konferenz Jens-Uwe Schade zu erfahren war, sei nur noch ein<br />
Beschluss des Bundesrats dazu notwendig. Die Zulassungsverordnung solle entsprechend<br />
geändert werden. Danach könnten die jeweiligen Landkreise entscheiden, ob sie<br />
Altkennzeichen vergeben wollen oder nicht.<br />
„Das ist erfreulich, die Leute wollen das“, so die erste Reaktion von Mainburgs<br />
Bürgermeister Josef Reiser. Für ihn ist „MAI“ ein Stück Heimatverbundenheit und nicht<br />
zuletzt Werbung für seinen Ort. Landrat Dr. Hubert Faltermeier sieht die Angelegenheit<br />
freilich anders. Sicher sei es von der Organisation her kein Problem, entsprechende<br />
<strong>Kennzeichen</strong> zu vergeben. „Ob die Wiedereinführung von Altkennzeichen sinnvoll ist, muss<br />
allerdings hinterfragt werden“, stellt Faltermeier gegenüber der MZ fest. Die Gebietsreform<br />
sei nun mal vollzogen. Er besteht auf alle Fälle darauf, dass der Landkreis weiterhin<br />
Zulassungsbehörde bleibt.<br />
„Kein Streit mit dem Landkreis“<br />
27369WP28<br />
Seite 47 von<br />
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Reiser seinerseits betont: „Wir wollen keinen Streit mit dem Kreis.“ Die Kommune werde zu<br />
gegebener Zeit auf den Kreis zugehen. Erst müsse der Beschluss im Bundesrat herbeigeführt<br />
sein. Laut Reiser werden die bayerischen Kommunen, die Altkennzeichen wollen, ihr<br />
weiteres Vorgehen koordinieren. Im Mai gebe es ein Treffen dazu – etwa 20 Kommunen<br />
würden erwartet. Auch im Stadtrat werde noch ein Beschluss gefasst. In Riedenburg war die<br />
<strong>Kennzeichen</strong>frage bereits Thema im Hauptausschuss. Dort sprach sich die Mehrheit gegen<br />
Riedenburg aus.<br />
„Es ist nur Nostalgie“<br />
Laut Bürgermeister Michael Schneider wird die Sache jetzt Thema im Stadtrat sein. Er selbst<br />
sehe keinen Nutzen für die Stadt. Auch nicht in Sachen Marketing. „Es ist Nostalgie – sonst<br />
nichts.“<br />
In Mainburg ist Robert Schmid derzeit einer der wenigen, die ein Auto mit einem MAI-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> ihr Eigentum nennen. Für ihn ist der Wagen gemeinsam mit dem derzeit noch<br />
außergewöhnlichen <strong>Kennzeichen</strong> ein Stück Familiengeschichte. Er bestätigt den<br />
Werbeeffekt, den sich Reiser erhofft. „Junge Menschen, die das Zeichen nicht mehr kennen,<br />
oder Fremde sprechen mich häufig darauf an.“<br />
27369WP28<br />
Seite 48 von<br />
98
Radio Trausnitz, 9.4.11<br />
Etappensieg für <strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgiker<br />
In Sachen Autokennzeichen dürfen die Altlandkreise auf eine Renaissance ihrer alten<br />
Nummernschilder hoffen.<br />
In dieser Woche haben die Verkehrsminister der Länder grünes Licht für die<br />
Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> gegeben.<br />
Jetzt wird sich der Bund Länder-Fachausschuss für Fahrzeugzulassung mit dem Thema<br />
befassen.<br />
Letztlich entscheidet der Bund.<br />
Wenn auch der zustimmt, müssen die Landkreise die Vergabe der neuen, alten Schilder<br />
selbst umsetzen.<br />
Beim bayerischen Landkreistag ist man von der <strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgie wenig angetan.<br />
Das Präsidium sieht für eine solche rückwärts gewandte Reform keine Notwendigkeit.<br />
Anders sehen das allerdings viele Städte in Bayern.<br />
Zum Beispiel sagen die Bürgermeister von Mainburg und Eggenfelden, ein eigenes<br />
<strong>Kennzeichen</strong> würde zur Identität der Kommune beitragen und hätte darüberhinaus einen<br />
gewissen Werbeeffekt.<br />
Niemand wolle aber mit der Rückkehr zu den alten <strong>Kennzeichen</strong> die Kreisreform von 1972 in<br />
Frage stellen.<br />
27369WP28<br />
Seite 49 von<br />
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Neue Presse Coburg, 9.4.11<br />
NEC statt CO: gute Chancen<br />
Zwölf bayerische Städte, eine davon ist Neustadt, wollen die ehemaligen Auto-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wieder einführen. Dieser Wunsch scheint näher gerückt:<br />
Wirtschaftsminister Martin Zeil hat keine Bedenken.<br />
Oberbürgermeister Frank Rebhan nimmt schon einmal Maß: An<br />
seinem Dienstwagen wird wohl auch ein NEC-<strong>Kennzeichen</strong> prangen. Foto: P. Tischer<br />
Neustadt - Noch in diesem Jahr könnten die früheren NEC-Autokennzeichen wieder an<br />
Fahrzeugen prangen, schätzt Oberbürgermeister Frank Rebhan. Die Wiedereinführung ist<br />
der Wunsch insgesamt zwölf bayerischer Städte (NP vom 10. Februar). Auf einer Tagung in<br />
der vergangenen Woche haben sich nun sieben der zwölf betroffenen Kommunen mit<br />
Ministerialdirigent Hans Peter Göttler, Leiter der Verkehrsabteilung im Bayerischen<br />
Verkehrsministerium, auf eine gemeinsame Linie verständigt.<br />
Die Oberbürgermeister und Bürgermeister hatten ihr Anliegen zuvor im Ministerium<br />
vorgestellt. Übereinstimmend nannten die Stadtoberhäupter reine Marketing- und<br />
Identifikationsgründe der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Heimatort. Großen Wert legten<br />
die Bürgermeister zudem auf die Feststellung, dass durch den Wunsch zur Wiedereinführung<br />
der alten <strong>Kennzeichen</strong> die Gebietsreform aus dem Jahre 1972 nicht in Frage gestellt wird.<br />
Peter Göttler bekräftigte, dass sich auch Staatsminister Martin Zeil dem Wunsch nach<br />
Wiedereinführung nicht entgegenstellen werde, wenn sich keine zusätzlichen bürokratischen<br />
oder finanziellen Aufwendungen ergeben. Für die rechtliche Umsetzung sei aber der Bund<br />
zuständig.<br />
Bund nicht abgeneigt<br />
Doch auch im Bundesrat zeichnet sich offenbar eine deutliche Mehrheit <strong>pro</strong> Alt-<strong>Kennzeichen</strong><br />
ab. Frank Rebhan, eigentlich Verfechter größerer Landkreise: "Ich habe deshalb sehr<br />
frühzeitig Landrat Michael Busch informiert und noch einmal bekräftigt, dass es sich um kein<br />
Unterfangen für eine Gebietsreform handelt. Er sieht dahingehend keine Probleme."<br />
Frank Rebhan weist daraufhin, dass es bei der <strong>Kennzeichen</strong>-Aktion nicht um Zwang geht:<br />
"Jeder kann natürlich noch sein CO-Nummernschild behalten. Oder eben auf NEC<br />
umschwenken. Auch wenn er zwar im Landkreis, aber nicht mehr in Neustadt wohnt." Der<br />
Neustadter Oberbürgermeister betont zudem, dass die Aktion keinerlei Mehrkosten<br />
27369WP28<br />
Seite 50 von<br />
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verursacht und auch die Zulassungsstelle die gleiche bleibt: "Das hat also absolut nichts<br />
Politisches, sondern reine Marketing- und Identifikationsgründe."<br />
Hintergrund der Aktion ist, dass aufgrund von repräsentativen Umfragen der Universität<br />
Heilbronn eine große Mehrheit der Bürger für ihre alten <strong>Kennzeichen</strong> votierte. "Das<br />
Erstaunliche daran ist es, dass der größte Anteil davon junge Menschen sind. In der<br />
Altersgruppe von 16 bis 30 Jahren haben 76 Prozent zugestimmt. Es hat also keinen<br />
nostalgischen Touch", sagt Rebhan. Eine Konferenz am 19. Mai in Schrobenhausen wird das<br />
weitere gemeinsame Vorgehen präsentieren. pet<br />
27369WP28<br />
Seite 51 von<br />
98
Göttinger Tageblatt,<br />
9.4.11<br />
Rückkehr von DUD rückt näher<br />
Für die einen ist es überflüssige Nostalgie, für die anderen ein heiß ersehntes Stück Heimat:<br />
Die Wiedereinführung der alten Auto-<strong>Kennzeichen</strong> wird wahrscheinlicher.<br />
Comeback: Die Buchstaben des Altkreises kommen wohl wieder.<br />
Einen großen Schritt bedeutete die Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz in<br />
Potsdam. Sie haben jetzt der <strong>Initiative</strong> dreier Bundesländer (Sachsen, Thüringen und<br />
Mecklenburg-Vorpommern) zugestimmt. Mit ihr wird der Bund gebeten, die rechtlichen<br />
Voraussetzungen für die Rückkehr der alten Buchstabenfolgen wie DUD, HMÜ oder EIN zu<br />
schaffen.<br />
Duderstadts Bürgermeister Wolfgang Nolte (CDU), der sich auf dem Rückweg von einer<br />
Sitzung des Tourismus-Ausschusses des niedersächsischen Städtetages befand, gab sich<br />
erfreut über die Entscheidung. „Auch die Kollegen von Norden bis Northeim haben den<br />
Schritt begrüßt“, erklärte Nolte. „Die Nummernschilder können ein Stück Heimat schaffen<br />
und gut für das Stadtmarketing sein.“ Doch bevor es soweit ist, stehen noch Schritte an: „Es<br />
wäre schön, wenn das Land das dann in anzuwendendes Recht umsetzt und damit die<br />
Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong> schafft.“<br />
Die Schilder würden nicht verbindlich eingeführt, sondern als Optionskennzeichen, ähnlich<br />
dem Status quo für die selbst gewählten Buchstaben und Ziffern hinter dem Kürzel der<br />
Kreiszugehörigkeit. Sie könnte dort wieder eingeführt werden, wo im Zuge von<br />
Gebietsreformen Zusammenlegungen von Kreisen stattfanden.<br />
Der Deutsche Landkreistag hingegen zeigt sich erbost. „Wer keine Probleme hat, der schafft<br />
sich welche“, sagte Geschäftsführer Hubert Meyer. „Statt die dringenden<br />
verkehrspolitischen Herausforderungen von heute zu lösen, flüchtet sich die<br />
Verkehrsministerkonferenz in Sandkastenspiele von gestern.“ Laut einer Studie der<br />
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Seite 52 von<br />
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Hochschule Heilbronn wünschen sich 73 Prozent der Befragten die alten Nummernschilder<br />
zurück.<br />
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Seite 53 von<br />
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Mdr.de, 8.4.11<br />
Nach der Verkehrsministerkonferenz<br />
Aschersleben beantragt früheres <strong>Kennzeichen</strong><br />
Als erste Stadt in Sachsen-Anhalt hat Aschersleben die Zulassung seines früheren<br />
Autokennzeichens beantragt. Die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet in ihrer<br />
Freitagsausgabe, die Stadt habe einen entsprechenden Antrag für die Rückkehr des "ASL" an<br />
den Fahrzeugen an das Verkehrsministerium in Magdeburg geschickt. Oberbürgermeister<br />
Andreas Michelmann sagte der Zeitung, die Menschen würden sich mit dem vor drei Jahren<br />
eingeführten <strong>Kennzeichen</strong> SLK für den Salzlandkreis nicht identifizieren.<br />
Eine Entscheidung über das neue alte <strong>Kennzeichen</strong> soll innerhalb von vier Wochen fallen.<br />
Nostalgische Kleinstaaterei?<br />
Eine Entscheidung könnte bereits in vier Wochen fallen. Am Donnerstagabend hat sich auch<br />
der Stadtrat in Weißenfels für die Rückkehr des alten <strong>Kennzeichen</strong>s ausges<strong>pro</strong>chen.<br />
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten bei ihrer Konferenz in Potsdam in dieser<br />
Woche grünes Licht für die Rückkehr von <strong>Kennzeichen</strong> gegeben, die im Zuge von<br />
Gebietsreformen abgeschafft worden waren. Der Präsident des Landkreistages, Hans Jörg<br />
Duppré, kritisierte die <strong>Initiative</strong>n als "nostalgische Kleinstaaterei".<br />
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Radio NRW, 8.4.11<br />
Neue, alte <strong>Kennzeichen</strong><br />
CAS für Castrop-Rauxel oder ERK für Erkelenz - viele Städte-Kürzel auf den Nummernschilder<br />
sind seit der Gebietsreform in den 1970er-Jahren verschwunden. Städte wurde eingemeidet<br />
und übernahmen das <strong>Kennzeichen</strong> der Stadt, zu der sie dann gehörten. Für viele Menschen<br />
ein Problem.<br />
Um dem auf den Grund zu kommen, hat der Heilbronner Tourismusmanagement- Professor<br />
17000 Menschen in 80 Städten befragt, ob sie sich die alten <strong>Kennzeichen</strong> zurück wünschen.<br />
73 % Prozent sagten "Ja". Erstaunlicherweise gab es selbst bei den Jüngeren eine Zweidrittel-<br />
Zustimmung.<br />
Was die Gründe dafür sind, hat er uns im Interview erklärt.<br />
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Radio psr.de, 9.4.11<br />
Bald wieder alte KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> in Sachsen?<br />
Die erste Hürde zur Wiedereinführung der alten KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> scheint genommen. Auf<br />
der Verkehrsministerkonferenz wurde der Vorschlag von Sachsen und Thüringen<br />
angenommen. Der sieht vor, dass auf Wunsch entweder das aktuelle oder das frühere<br />
<strong>Kennzeichen</strong> genutzt werden kann. Jetzt muss noch der Bund einer entsprechenden<br />
Gesetzesänderung zustimmen. Laut einer Umfrage hatten sich viele Menschen im Freistaat<br />
ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> zurückgewünscht.<br />
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Ostseezeitung, 9.4.11<br />
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WAZ, 9.4.11<br />
Die Redaktion sagt Ja zu MO<br />
Die Städte sollen ihre alten Autoschilder zurüueck bekommen.In Moers also nicht mehr WES,<br />
vom Kreis Wesel sondern MO.Die Redaktion der NRZ / WAZ schließt sich dem Wunsch an.<br />
vlnr: Karen Kliem, Michael Passon, Harry Seelhoff, Norbert Köppern, Klara Helmes, Thomas<br />
Wittenschläger. Foto: Ulla Michels<br />
Moers. So richtig greifbar ist das Phänomen nicht. „MO“ ist in aller Munde, es elektrisiert,<br />
weckt Emotionen, macht einfach Lust. Nicht nur in Moers, auch in Rheinhausen, Kamp-<br />
Lintfort, Neukirchen-Vluyn oder Homberg.<br />
Allesamt Altkreis-Moerser. Sogar in Rheurdt, das ja nun zum Kreis Kleve gehört. Natürlich<br />
geht’s um alte Liebe. Aber sicher auch um ein Stück Identität in einer globalisierten Welt, in<br />
der New York gleich neben Budapest liegt. Um etwas „Eigenes“. Das verstehen wir von der<br />
NRZ Moers sehr gut. Wir können es sogar fühlen. Und darum veranstalten wir am Dienstag<br />
gemeinsam mit Radio KW einen bunten „MO“-Aktionstag in Moers.<br />
Über 700 Menschen haben bislang auf unserer Internet-Seite www.der.westen.de/moers<br />
abgestimmt, satte 82 Prozent wollen ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> zurück. Haben wir keine anderen<br />
Probleme? Doch. Japan, Libyen, Atomkraft, Streichungen bei Sozialem, Kultur und<br />
Bürgerservice: Das sind echte Probleme. Die „MO“-Welle macht einfach nur Spaß. Wer sie<br />
reiten will, tut’s. Wer nicht, der lässt es. Und genau so soll es sich ja auch später – Stand jetzt<br />
– mit der Wahl des <strong>Kennzeichen</strong>s verhalten. Wer eins will, soll auch selber zahlen. Kein<br />
Zwang, schon gar nicht für die Kommunen oder den Kreis.<br />
Darum finden wir die <strong>Initiative</strong> nicht nur gut, sondern tragen sie: Die NRZ sagt Ja zu „MO“.<br />
Die alten <strong>Kennzeichen</strong> sind Liebhaberei, absolut unpolitisch und schon gar kein Schritt<br />
zurück. wir4, die gemeinsame regionale Vermarktung, der Kreis Wesel als Flussbett<br />
niederrheinischer Energie – das ist die Realität der Zahlen. Wer jetzt argumentiert, die neue<br />
alte Identität konterkariere den Gedanken einer starken Region, der nimmt die<br />
Herzensangelegenheit zu ernst.<br />
Was die Moerser dazu sagen, ihr Bürgermeister und viele andere Menschen aus Politik und<br />
Wirtschaft, recherchieren wir beim großen „MO“-Aktionstag. NRZ und Radio KW machen<br />
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sich in der City auf, um „MO“-Emotionen einzufangen. Radio KW-Chefredakteurin Eva<br />
Echterhoff freut sich schon: „Wenn so viele Moerser ihr altes MO lieben, dann kann uns das<br />
als Radio K.W. nicht egal sein. Und wir wollen darüber reden.“ Morgenmoderator Mark<br />
Torke wird am Dienstag zwischen 6 und 10 Uhr aus Moers senden.<br />
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Hellweg-Anzeiger, 9.4.11<br />
„LÜN“ statt „UN“ am Auto: Erste Anfragen liegen vor<br />
Das sogenannte Wunschkennzeichen könnte seinem Namen schon bald alle Ehre machen<br />
und tatsächlich keine Wünsche mehr offen lassen. „LÜN“ statt „UN“ – die<br />
Verkehrsministerkonferenz hat den Weg dafür freigemacht. Und erste Anfragen aus Lünen<br />
liegen der Zulassungsstelle des Kreises Unna bereits vor.<br />
Ob der Nostalgie wegen oder aus Verbundenheit zur Stadt; wessen Herz am Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />
des einst kreisfreien Lünens hängt, der hat gute Chancen, es schon bald wieder an sein<br />
Fahrzeug schrauben zu können. Denn nachdem die Landesverkehrsminister bereits grünes<br />
Licht für eine Wiedereinführung alter Kfz-Zeichen gegeben haben, zeigte inzwischen auch<br />
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) „Verständnis für solche Wünsche“.<br />
Im Kreishaus dreht sich die Fahne gleichwohl gegen den Wind. Zwar akzeptiert auch Günter<br />
Sparbrod, dass „einzelne Bürger“ das Comeback alter <strong>Kennzeichen</strong> positiv sehen. Der<br />
Fachbereichsleiter listet aber eine Reihe von Gegenargumenten auf. Zusätzliche Bürokratie,<br />
erhöhter Verwaltungsaufwand, steigende Kosten. All das waren ausschlag-<br />
gebende Kriterien für den Wegfall der regionalen <strong>Kennzeichen</strong> im Zuge der Gebietsreform<br />
1975. Sich nun wie das sprichwörtliche Segel im Wind zu drehen, stößt bei Sparbrod auf<br />
wenig Gegenliebe. „Wir haben wirklich andere Probleme in Deutschland.“<br />
Im Zuge der Gebietsreform wurden die Städte Schwerte, Lünen und Werne sowie die<br />
Gemeinde Selm in den Kreis Unna eingegliedert. Bis dato gehörten Werne und Selm dem<br />
Kreis Lüdinghausen an, Schwerte dem Kreis Iserlohn und Lünen war eine kreisfreie Stadt.<br />
Entsprechend leiten sich die alten <strong>Kennzeichen</strong> „IS“, „LH“ und „LÜN“ her – allesamt (fast)<br />
von der Bildfläche verschwunden.<br />
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Hohenzollersche Zeitung, 9.4.11<br />
Weg fast frei für "HCH"<br />
Hechingen/Potsdam.<br />
Das "HCH" am Nummernschild ist beinahe zum Greifen nahe: Die Verkehrsminister der<br />
Länder haben jetzt dem von Sachsen und Thüringen vorgebrachten Beschlussvorschlag zur<br />
Wiedereinführung der alten Autokennzeichen zugestimmt. Was jetzt noch fehlt, ist, dass der<br />
Bund die Fahrzeugzulassungsverordnung entsprechend ändert. Damit sollen dann in einem<br />
Zulassungsbezirk verschiedene <strong>Kennzeichen</strong> möglich sein. Im Zollernalbkreis kann also, wer<br />
will, sich das mit der Kreisreform abgeschaffte "HCH" statt des "BL" ans Auto, den Bus oder<br />
den Lastwagen schrauben. Kle<br />
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Gandersheimer Kreisblatt, 9.4.11<br />
Einbecker SPD-Ratsfraktion begrüßt Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz<br />
Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt die Entscheidung der jüngsten Verkehrsministerkonferenz, den Weg für die<br />
Einführung früherer Autokennzeichen zu ebnen. In Einbeck hatte sich bereits frühzeitig auf <strong>Initiative</strong> von<br />
Bürgermeister Ulrich Minkner eine positive Grundstimmung in der Bevölkerung zur Wiedereinführung des von<br />
vielen Bürgerinnen und Bürgern vermissten EIN-<strong>Kennzeichen</strong>s gebildet. Die Bierstadt beteiligte sich zudem mit<br />
einigen weiteren ausgewählten Städten im Bundesgebiet an einer Bürgerumfrage, bei der sich eine<br />
überwältigende Mehrheit der Einbecker für ihr altes Autokennzeichen aussprach. „Wir wissen natürlich auch,<br />
dass in der Stadt wahrhaftig größere Aufgaben zu bewältigen sind, als ein neues Autokennzeichen<br />
einzuführen“, so Alexander Kloss, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender. „Wir trauen dem EIN-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> allerdings auch deutlich mehr zu, als bloß ein Stück Heimatverbundenheit am Auto zu zeigen. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass Autokennzeichen kostenlose und breit gestreute Werbung für eine Stadt ist und überall<br />
neugierig macht auf den Herkunftsort. Einbeck als beliebtem touristischen Ziel können dadurch nur Vorteile<br />
entstehen“, ist sich Kloss sicher. Die SPD-Ratsfraktion wird auch den weiteren Prozess positiv begleiten und<br />
hofft, dass auch in der Bierstadt bald wieder viele Fahrzeuge mit EIN-<strong>Kennzeichen</strong> auf den Straßen fahren<br />
werden.fis<br />
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Fuldauer Zeitung, 11.4.11<br />
Wollen Hünfelder zu alten Autokennzeichen zurück?<br />
Hünfeld FD oder nicht mehr FD, sondern HÜN – das war hier die Frage. Zahlreiche<br />
Städte im Bundesgebiet sehnen sich nach ihren alten Autokennzeichen. Wie sieht<br />
das bei den Hünfeldern aus?<br />
Umweht die alte Plakette noch einen Hauch Nostalgie? Wir haben auf der Straße<br />
nachgefragt.<br />
Demnächst wird wohl der Bundesrat entscheiden müssen, ob es eine Rückkehr zu den alten<br />
<strong>Kennzeichen</strong> geben kann, die Verkehrsministerkonferenz jedenfalls hat am Mittwoch einer<br />
Liberalisierung der <strong>Kennzeichen</strong>-Regelung zugestimmt.<br />
Und auch viele Hünfelder geben sich bei unserer Umfrage selbstbewusst. HÜN-B 1000 für<br />
den Bürgermeister? Der Haselsteiner Josef Isert (51) meint: „Aus Kostengründen sollte man<br />
bei der aktuellen Regelung bleiben.“<br />
Einer, der Feuer und Flamme bei einer Rückkehr wäre, ist Martin Seipel (45). Der<br />
Fleischermeister aus Wehrda sagt sofort: „Da wäre ich wieder dabei.“ Er fühle sich nämlich<br />
mehr zu Hünfeld als zu Bad Hersfeld zugehörig.<br />
Begeisterung herrscht im Hünfelder Rathaus, Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel erklärt:<br />
„Grundsätzlich würde ich die Wiedereinführung begrüßen. Das ist nicht schlecht für das<br />
Marketing nach innen und außen. Außerdem ist das <strong>Kennzeichen</strong> sicher auch<br />
identitätsfördernd für viele Hünfelder und Bürger aus dem Hünfelder Land.“<br />
Sollte es möglich sein, das alte <strong>Kennzeichen</strong> wieder ans Auto montieren zu können, würde<br />
der städtische Fuhrpark umgestellt werden. Ein Wunschkennzeichen für sich hat Fennel<br />
übrigens auch schon parat: HÜN-B 1000.<br />
Momentan gibt es inde sim Altkreis noch 554 Fahrzeuge, die das HÜN-<strong>Kennzeichen</strong> tragen,<br />
darunter viele alte Traktoren, einige Anhänger und nur noch fünf Autos, teilt die<br />
Zulassungsstelle in Fulda mit.<br />
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Klicken Sie sich durch die Bilderstrecke und lesen Sie, was weitere befragte Hünfelder zu<br />
dem Thema sagen.<br />
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Seite 64 von<br />
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Schwaebische Zeitung, 11.4.11<br />
EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bleiben nostalgische Erinnerung<br />
Landratsamt schließt eine Neuauflage der alten Nummernschilder kategorisch<br />
aus<br />
EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bleiben nostalgische Erinnerung<br />
Von Tobias Götz<br />
Ehingen Es ist schon eine Weile lang her, als der stolze Besitzer eines Neuwagens in Ehingen<br />
aufs Landratsamt marschieren konnte, ein EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bekam und dieses dann an<br />
seinen Wagen schrauben durfte. Denn seit der Kreisreform 1973 ist das EHI-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Geschichte – zumindest was Neuzulassungen anbelangt.<br />
305 EHI-Schilder<br />
„Insgesamt haben wir noch 305 Fahrzeuge mit EHI-<strong>Kennzeichen</strong> im Alb-Donau-Kreis<br />
zugelassen. 17 Autos, zwölf Motorräder – der Rest sind landwirtschaftliche Fahrzeuge“,<br />
erklärt Bernd Weltin, Pressesprecher des Landratsamts in Ulm. Hinzu kommen 57 Fahrzeuge,<br />
die mit EHI-<strong>Kennzeichen</strong> noch im Kreis Biberach unterwegs sind.<br />
Doch seit Donnerstag sind die alten deutschen <strong>Kennzeichen</strong> wieder in die Diskussion<br />
geraten.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz hat auf <strong>Initiative</strong> der Länder Sachsen, Thüringen und<br />
Mecklenburg-Vorpommern die Hoffnung auf Wiedereinführung der alten Schilder neu<br />
entfacht. Gerade im Osten der Republik wünschen sich die Menschen seit der Gebietsreform<br />
in den 90er Jahren ihre alten Nummernschilder zurück. Doch auch im Westen sehnen sich<br />
manche Nostalgiker nach den alten Tafeln. Laut einer Studie der Hochschule Heilbronn<br />
sollen sogar 73 Prozent der Bundesbürger die Rückkehr zu den alten Schildern fordern.<br />
UL-Nummer seit 1973<br />
Doch ganz so einfach gibt es das alte EHI-<strong>Kennzeichen</strong> nicht zurück. Der Deutsche<br />
Landkreistag lehnt die Wiedereinführung der alten Schilder ab und kritisiert das Vorhaben<br />
laut Präsident Hans Jörg Duppré als „nostalgische Kleinstaaterei“. Auch das Landratsamt im<br />
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Alb-Donau-Kreis schließt sich der Meinung des Landkreistags an. „Die UL-<strong>Kennzeichen</strong> gibt es<br />
seit 1973. Wir denken auch nicht darüber nach, die alten <strong>Kennzeichen</strong> wie EHI wieder<br />
einzuführen“, betont Bernd Weltin. Denn beispielsweise im Alb-Donau-Kreis würde ein<br />
Wechsel nicht nur die Rückkehr zum EHI-<strong>Kennzeichen</strong> bedeuten, sondern auch zu MÜN<br />
(Münsingen). „Die Menschen, die sich in unserer Region für eine Rückkehr zu den alten<br />
<strong>Kennzeichen</strong> aussprechen, sind in der Minderheit. Die Bürger sollten selbstbewusst genug<br />
sein, um zu ihrer Region auch ohne eigenes <strong>Kennzeichen</strong> stehen zu können. Zudem steigert<br />
das UL-Nummernschild auch die Identifikation mit dem Alb-Donau-Kreis“, betont Weltin.<br />
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Stuttgarter Zeitung, 8.4.11<br />
Stuttgarter Zeitung, 8.4.11<br />
"LEO" soll zurück aufs Nummernschild<br />
Leonberg Nach fast 40 Jahren macht die Landesverkehrsministerkonferenz den Weg frei für<br />
einstige <strong>Kennzeichen</strong>. Im Böblinger Landratsamt steht man einer solchen Novelle<br />
aufgeschlossen gegenüber. Doch es gibt ein paar Unklarheiten.Von Michael Schmidt<br />
Willi Wendel ist gleich dabei: Wenn der Kfz-Meister und Nebenerwerbslandwirt im Sommer<br />
einen neuen Traktor bekommt, soll ihn das LEO-<strong>Kennzeichen</strong> zieren. Die Renaissance der<br />
alten <strong>Kennzeichen</strong> könnte bald möglich sein. Auch Ummeldungen von BB-Fahrzeugen zurück<br />
zu LEO sollten dann möglich sein, so das Landratsamt.<br />
Der Ball liegt nun bei der künftigen grün-roten Landesregierung und beim Bundesrat. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz hat den Weg frei gemacht für die Rückkehr "alter" <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Die einzelnen Bundesländer können, müssen aber nicht zu den historischen<br />
Nummernschildern zurückkehren, so ein Sprecher des baden-württembergischen<br />
Verkehrsministeriums. In Stuttgart sagte man bislang "Nein" in dieser Frage - und verwies im<br />
übrigen an den Landkreistag. Die offizielle Vertretung der Landräte lehnt unterschiedliche<br />
<strong>Kennzeichen</strong> innerhalb eines Südwest-Landkreis ab. Wohin nun die neue Landesregierung in<br />
dieser Frage tendiert, ist noch offen und dürfte angesichts der großen Verkehrsthemen wie<br />
Stuttgart 21 kaum in den Koalitionsverhandlungen auftauchen.<br />
Im Böblinger Landratsamt zeigt man sich um so mehr überraschend aufgeschlossen, für den<br />
Wunsch, dass Menschen zwischen Weissach, Weil der Stadt und Warmbronn wieder "LEO"<br />
statt BB auf dem Autokennzeichen haben wollen. "Wenn die rechtlichen Grundlagen<br />
geschaffen werden, setzen wir das um", sagt Sandra Heyne, die Behördensprecherin. Wohl<br />
ausgeschlossen ist, dass Autofahrer aus Gerlingen, Ditzingen oder Korntal-Münchingen, die<br />
heute zum Kreis Ludwigsburg zählen, ein Bekenntnis zum alten Oberamt Leonberg ablegen<br />
dürfen.<br />
Angestoßen hat den Beschluss der Verkehrsminister Ralf Bochert, ein Tourismusforscher und<br />
Professor an der Hochschule Heilbronn. Unter dem Stichwort "<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung"<br />
war er vor einem Jahr in Leonberg und wollte wissen, wie sehr die Einwohner dem LEO<br />
nachtrauern. Für den Tourismusexperten hat das Thema weniger mit Lokalpatriotismus denn<br />
mit "Markenbildung" von Städten und Gemeinden zu tun. Und gerade das klangvolle LEO hat<br />
beste Chancen, um für den Altkreis per Nummernschild zu werben. 73 Prozent von 18 000<br />
Befragten aus 90 Städten in Deutschland hätten sich für die "Lokal-<strong>Kennzeichen</strong>"<br />
ausges<strong>pro</strong>chen. Vor allem in Ostdeutschland, wo die <strong>Kennzeichen</strong>reform relativ kurz zurück<br />
liegen, war die Sehnsucht nach alten Nummerntafel groß.<br />
Willi Wendel, der gebürtige Eltinger und Kfz-Meister, glaubt, dass auch in Leonberg und<br />
Umgebung viele Menschen auf LEO wechseln: "Für manche ist das <strong>Kennzeichen</strong> wichtiger als<br />
das Auto. Weil die sich immer mehr ähneln, ist ja heute schon das Initial oder das<br />
Geburtsdatum auf dem Nummernschild essenziell wichtig", berichtet der Kfz-Spezialist.<br />
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Freie Presse, 8.4.11<br />
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Rheinische Post, 11.4.11<br />
Bürger stimmen für alte Nummernschilder<br />
<strong>Kennzeichen</strong> sind Teil der Autofahrer-Identität<br />
Düsseldorf (RPO). Der Wunsch kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Um genau zu sein:<br />
aus Thüringen und Sachsen. Die Autofahrer zwischen Erfurt und Dresden wollen sie<br />
nämlich mehrheitlich zurück, die alten Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>, die vor der Gebietsreform in den<br />
70ern ihre Gültigkeit besaßen. Das haben zwei Umfragen ergeben. NRW hat sich dagegen<br />
ausges<strong>pro</strong>chen.<br />
Lebt das Geldener <strong>Kennzeichen</strong> "GEL", das vor der Gebietsreform galt, wieder auf? Foto:<br />
Dieter Strathen<br />
Die Menschen sind stolz auf ihre Heimat. Für sie ist die räumliche Herkunft ein wichtiges<br />
Stück Identität - und Identität wird gerne und für jeden sichtbar nach außen getragen. Am<br />
einfachsten geht dies über die Buchstaben- und Zahlenkombination auf dem <strong>Kennzeichen</strong><br />
des eigenen Fahrzeugs. So sind die Düsseldorfer mächtig stolz auf ihr „D“ und ein Duisburger<br />
blickt gern auf das „DU“ auf seinem Nummernschild.<br />
Doch was ist mit den Erkelenzern, Opladenern oder Dinslakenern? Bis in die 70er Jahre<br />
hinein strahlte auf den Blechschildern am Niederrhein und Bergischem Land noch ein stolzes<br />
„ERK“, „OP“ und „DIN“. Dann kam die Gebietsreform, besser bekannt als kommunale<br />
Neugliederung. Weil die Zuordnung etlicher Gemeinden und Städte neu strukturiert wurde,<br />
verschwanden viele <strong>Kennzeichen</strong> zwischen 1971 und 1974. Und für viele Autofahrer ein<br />
Stück der lokalen Identität.<br />
Möglicherweise nicht für immer, wenn es nach dem Wunsch vieler Autofahrer in<br />
Deutschland geht. Gut möglich, dass den alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder Leben eingehaucht wird.<br />
Vergangene Woche hatten sich die Ländervertreter auf der Verkehrsministerkonferenz<br />
mehrheitlich für den Vorschlag ausges<strong>pro</strong>chen, die vor der Gebietsreform gültigen<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wieder einzuführen. Wenig später zeigte auch Bundesverkehrsminister Peter<br />
Ramsauer (CSU) Interesse an dieser „nostalgischen“ Idee.<br />
Doch woher kommt auf einmal dieses Begehren nach abgelaufenem Blech? „Dieser Wunsch<br />
ist uns in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder aus der Bevölkerung<br />
herangetragen worden“, berichtet Fried Dohmen, Sprecher des Landesverkehrsministeriums<br />
Thüringen auf Anfrage.<br />
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<strong>Kennzeichen</strong> ist Identität<br />
Viele Menschen hatten ihre alten Nummernschilder offenbar nie ganz aus dem Gedächtnis<br />
gestrichen. Und so startete das thüringische Landesverkehrsministerium eine Internet-<br />
Abstimmung. Das Ergebnis: Über 8600 Bürger nahmen teil und zwei Drittel der Befragten<br />
sprachen sich dafür aus, die alten <strong>Kennzeichen</strong> zu reaktivieren.<br />
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HNA, 11.4.11<br />
Wiederbelebung alter <strong>Kennzeichen</strong>: Bald KS, HOG und WOH?<br />
Kreis Kassel. Gibt es bald drei verschiedene Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> im Landkreis Kassel? Mit ihrem<br />
Ja haben die Verkehrsminister der Länder bei ihrer Konferenz in Potsdam den ersten Schritt<br />
zur Wiederbelebung der alten Schilder gemacht.<br />
Neben dem für den gesamten Landkreis geltenden KS könnte es schon bald auch wieder die<br />
mit der Bildung des Großkreises Kassel vor knapp 40 Jahren abgeschafften Abkürzungen<br />
HOG für Hofgeismar und WOH für Wolfhagen geben.<br />
Wie die Rückkehr zu den alten <strong>Kennzeichen</strong> konkret vonstattengehen könnte, steht aber<br />
noch nicht fest. „Es kommt darauf an, wie das Land die entsprechende Rechtsverordnung<br />
gestaltet“, sagt Harald Kühlborn, Sprecher des Landkreises Kassel, auf HNA-Anfrage. Vom<br />
Procedere her müssten die einstigen Kreisstädte beim Land Hessen die neuen alten<br />
<strong>Kennzeichen</strong> beantragen. „Und dann stellt sich die Frage, ob diese nur für die alten<br />
Kreisstädte oder jeweils für die gesamten Altkreise gelten“, so der Behördensprecher.<br />
Kühlborn geht allerdings davon aus, dass die alten <strong>Kennzeichen</strong> nicht vorgeschrieben,<br />
sondern nur auf ausdrücklichen Wunsch ausgegeben werden. Demnach wird es in den<br />
Altkreisen Hofgeismar und Wolfhagen wohl auch weiterhin KS-<strong>Kennzeichen</strong> geben.<br />
Aber auch die Kombination aus einem Bekenntnis zur Stadt auf der einen und zum Landkreis<br />
auf der anderen Seite wäre in begrenztem Umfang möglich. Beispiel: HOG - KS 22. Auf die<br />
gemeinsame Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle von Stadt und Landkreis Kassel dürften im Fall<br />
einer Umstellung laut Kühlborn durchaus Kosten zukommen. Möglicherweise müsse das<br />
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Computer<strong>pro</strong>gramm der Zulassungsstelle, das die alten <strong>Kennzeichen</strong> nicht kennt, neu<br />
geschrieben werden.<br />
Eines stellt der Sprecher aber schon jetzt klar: Für diese, von den Ländern verursachten<br />
Kosten werde der Landkreis Kassel nicht aufkommen.<br />
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Seite 72 von<br />
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Nordkurier, 11.4.11<br />
Anklamer setzen auf Tradition an der Stoßstange<br />
"Wir haben<br />
Thomas Knötzel gab am Sonnabend<br />
seine Meinung am Stand von Linda<br />
Illner zum Erhalt der Alt-<strong>Kennzeichen</strong><br />
ab. Er will ANK. FOTO: K. Müller<br />
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uns damit<br />
identifiziert."<br />
Anklam (kamü).<br />
"Wir wollen das Alte zurück." Erklärten die<br />
Passanten am Sonnabend auf dem Anklamer<br />
Marktplatz immer wieder. Sie redeten aber nicht<br />
etwa vom DDR-Regime oder anderen Relikten aus<br />
fast vergessenen Zeiten, sondern vom ganz<br />
Alltaglichen - dem <strong>Kennzeichen</strong> an ihrer Stoßstange.<br />
"Wir haben uns doch damit lange Zeit identifiziert",<br />
sagt Thomas Knötzel und zeigt auf das<br />
Nummernschild mit den großen schwarzen Lettern<br />
ANK. Der Anklamer möchte, dass nach der<br />
Kreisgebietsreform die Peenestädter ihre Herkunft<br />
im Autokennzeichen deutlich machen dürfen.<br />
Initiiert wurde die anonyme Bürgerbefragung von<br />
der <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung der<br />
Hochschule Heilbronn. Die freundlichen jungen<br />
Damen mit den Fragebögen in der Hand waren die<br />
Studentinnen Linda Illner und Louisa Ebrecht. Schnell hatten sie den Marktplatz, der nicht<br />
gerade üppig gefüllt war, abgegrast und alle Händler befragt. "Es sieht nicht so aus, als ob<br />
wir unsere Marke hier heute schaffen würden", erklärte Louisa Ebrecht. Rund 250 Frauen<br />
und Männer, die auf ihre Fragen antworten, sind ihr erklärtes Ziel. "Wenn wir das hier nicht<br />
schaffen, dann werden wir sicher nach einem belebteren Platz suchen müssen", sagten sie<br />
und taten das auch kurze Zeit später.<br />
Vor dem Famila Markt hatten sie deutlich größeren Erfolg und schnell waren die über 200<br />
Fragebögen ausgefüllt. Zu den Ergebnissen wollen und dürfen sie keine Auskunft geben.<br />
"Das wird an der Hochschule ausgewertet und dann preisgegeben", sagte Linda Illner. Aber<br />
gefühlt, sei das Gros für ANK. Ordnungsamtsleiter Dirk Bierwerth, der ebenfalls bei der<br />
Befragung dabei war, versicherte aber, dass es nicht lange dauern wird. "Spätestens am 5.<br />
Mai wird in der Stadtvertretung darüber beraten." Dann wird ebenfalls entschieden, ob ANK<br />
oder HAN an die Stoßstange kommt.<br />
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Lausitzer Rundschau, 11.4.11<br />
Lausitzer Heimatgefühl im Nummernschild<br />
Cottbus/Potsdam Eigentlich wollte Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger am<br />
Donnerstag verkünden, dass Autofahrer bald wieder auf alte <strong>Kennzeichen</strong> zurückgreifen<br />
können. Sein sächsischer Ressortchef Sven Morlok (FDP) hatte ihm da aber schon die Show<br />
gestohlen. Fakt ist: Die Renaissance kommt.<br />
In Boxberg, der größten Flächengemeinde Sachsens, sind heute sechs Nummernschilder<br />
anzutreffen. Die Gemeinde will jetzt auch das BX für Boxberg. Re<strong>pro</strong>: Neumann/lr<br />
In Hoyerswerda und Boxberg, Eisenhüttenstadt und Plauen hatten die Kommunalpolitiker in<br />
dieser Woche mit Spannung der Verkehrsministerkonferenz der Länder in Potsdam<br />
entgegengefiebert. Immerhin sollte dort die <strong>Initiative</strong> Sachsens und Thüringens beraten<br />
werden, ob alte Autokennzeichen eine Renaissance erleben würden. Die Ministerrunde<br />
unter Vorsitz des Brandenburger Ressortchefs Jörg Vogelsänger (SPD) war sich dann<br />
offenbar einig wie selten: Was im Beschluss „Liberalisierung der Vorschriften zur Vergabe<br />
von Autokennzeichen“ heißt, bedeutet, dass künftig das HY für Hoyerswerda (statt BZ), EH<br />
für Eisenhüttenstadt (statt LOS) oder PL für Plauen (statt V) wieder zulässig sind. „Damit<br />
wäre es möglich, auf Wunsch entweder das bisherige oder auch das früher verwendete<br />
<strong>Kennzeichen</strong> zu erhalten“, teilte Morlok in einer Verhandlungspause mit, lange bevor<br />
Vogelsänger die Neuigkeit offiziell verkünden konnte.<br />
Als Roland Trunsch von der neuen Möglichkeit hört, muss der Bürgermeister von Boxberg<br />
(Kreis Görlitz) lachen. Und das nicht ohne Grund. In der größten Flächengemeinde des<br />
Freistaates fahren Autos mit sechs verschiedenen <strong>Kennzeichen</strong> umher: GR für den neuen<br />
Landkreis Görlitz, NOL für den Ex-Kreis Niederschlesien-Oberlausitz, KM für den Ex-Kreis<br />
Kamenz, WSW für Weißwasser, NY für Niesky und HY für Hoyerswerda. „Das ist eine kleine<br />
Katastrophe“, sagt der parteilose Amtschef gegenüber der RUNDSCHAU. „In Zukunft müsste<br />
daraus komplett das GR werden.“ Aber daran glaubt Trunsch jetzt nicht mehr. „Viele<br />
Boxberger haben zum Zeichen ihrer Verbundenheit mit der Region längst ein BX als zweites<br />
Buchstabenpaar auf dem Nummernschild“, erklärt der Boxberger Bürgermeister. „Wenn es<br />
möglich ist, werden wir versuchen, das BX an die erste Stelle rücken zu lassen.“<br />
An ein neues <strong>Kennzeichen</strong> für ihr Auto denkt Kathrin Heyer, die Eisenhüttenstädter<br />
Stadtsprecherin, noch nicht. „Aber jetzt ist der Weg frei, das LOS wieder in EH<br />
einzutauschen“, sagt sie. Die Eisenhüttenstädter hätten sich mit dem großen Landkreis Oder-<br />
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Spree (LOS) bis heute nicht identifizieren können. Und in der Befragung durch die „<strong>Initiative</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ (siehe Hintergrund) durch die Uni Heilbronn waren immerhin 63<br />
Prozent der Bürger für eine Rückkehr zum alten Nummernschild. Für Kathrin Heyer geht es<br />
dabei auch um ein Stück Stadtmarketing, was nicht mit Geld aufzuwiegen ist.<br />
„Wir müssen dem Bürgerwillen Rechnung tragen“, verweist Hoyerswerdas Bürgermeister<br />
Thomas Delling (SPD) auf eine sogar 70-<strong>pro</strong>zentige Zustimmung der Bürger in der<br />
Heilbronner Studie. Er selbst fahre das HY, „und ich bin mir sicher, dass dies bald wieder<br />
viele Hoyerswerdaer tun“.<br />
Damit die Renaissance der alten <strong>Kennzeichen</strong> starten kann, muss der Bund allerdings noch<br />
die Fahrzeug-Zulassungsverordnung entsprechend ändern. Künftig erhält der Bürger damit<br />
bald wieder die Möglichkeit, „seine Heimatverbundenheit auch über das Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />
auszudrücken“, die mit den Gebietsreformen abgeschafft wurde, spricht Sachsens Sven<br />
Morlok für die gesamte Verkehrsministerkonferenz. Weiterhin wurde in der zweitägigen<br />
Verkehrsministerkonferenz beschlossen, dass es vorerst keine Helmpflicht für Radfahrer<br />
unter 18 Jahren gibt. Es wurde sich lediglich für eine allgemeine Empfehlung ausges<strong>pro</strong>chen.<br />
Zudem solle das Bundesverkehrsministerium sich bemühen, die Helmtrage-Quote zu<br />
erhöhen. Statt auf Zwang setzt die Runde damit stärker auf Prävention und Aufklärung, wie<br />
es ein Beschlussvorschlag des Landes Brandenburg vorsah.<br />
Zudem könnte der Ausbau deutscher Wasserstraßen in Zukunft nicht nur an das bloße<br />
Verkehrsaufkommen geknüpft sein. Daneben könnte auch der Wert der transportierten<br />
Ladung berücksichtigt werden, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Eine<br />
Arbeitsgruppe des Bundes und des Landes Niedersachsen soll Kriterien für die Klassifizierung<br />
von Wasserstraßen und damit ihre Förderwürdigkeit erarbeiten. Dabei betonte Ramsauer,<br />
dass der Umbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung kein reines Spar<strong>pro</strong>gramm sei.<br />
Vielmehr gehe es um eine Anpassung an den Bedarf. Bis jetzt war eine Einteilung der<br />
Wasserstraßen nach der dort bewegten Tonnage geplant. Bis Ende April will Raumsauer<br />
erste Vorschläge zur Reform machen.<br />
Auch die Winter<strong>pro</strong>bleme beim Zugbetrieb der Deutschen Bahn AG wurden anges<strong>pro</strong>chen.<br />
Dabei wurde bemängelt, dass es hier von der Bahn noch immer keinen Maßnahmenplan<br />
gebe. Ramsauer rechnet damit, dass weit über 100 Züge, die für den nächsten<br />
Winterfahrplan vorgesehen waren, von der Industrie nicht rechtzeitig ausgeliefert werden<br />
können. Eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie soll ergründen, wie Zugverbindungen<br />
und Umsteigemöglichkeiten optimiert werden können. Bis Ende 2014 sollen sämtliche<br />
Strecken mit automatischen Bremssystemen ausgestattet sein, die Züge stoppen, wenn sie<br />
ein Haltesignal überfahren.<br />
Zum Schluss sagte Ramsauer, dass der Feldversuch mit bis zu 44 Tonnen schweren Lang-Lkw<br />
im Sommer starten könnte und wissenschaftlich begleitet wird. Angesichts starker Bedenken<br />
gegen die Gigaliner betonte er: „Es werden klare, harte Standards festgelegt.“<br />
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Freie Presse, 9.4.11<br />
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Neue Rhein Zeitung, 12.4.11<br />
Verkehr : Dienstag geht’s direkt ans Herz<br />
Die Redaktion der NRZ / WAZ schließt sich dem Wunsch nach den alten Autokennzeichen an.<br />
vlnr: Karen Kliem, Michael Passon, Harry Seelhoff, Norbert Köppern, Klara Helmes, Thomas<br />
Wittenschläger. Foto: Ulla Michels / WAZ FotoPool<br />
Moers. Kommt „MO“ zurück? Die NRZ und Radio KW arbeiten daran. Und irgendwie<br />
bekommt man das Gefühl, „MO“ sei nie richtig weg gewesen. Die Altkreis-Moerser geben<br />
jedenfalls Vollgas.<br />
Was uns übers Wochenende überrollt hat, war die Resonanz auf unsere “MO“-Idee.<br />
Heute gibt’s alles rund um „MO“<br />
NRZ und Radio KW begeben sich heute in aller Früh gemeinsam auf die Pirsch, um mit MO-<br />
Freunden ins Gespräch zu kommen. Radio KW sendet ab 6 Uhr immer wieder live aus der<br />
Grafenstadt. Wir sprechen mit Kurt Reschke, dessen Oldtimer immer mit „MO“ bestückt<br />
war, befragen Bürgermeister Norbert Ballhaus und City-Manager Michael Birr. Etwa<br />
zwischen 9 und 10.30 Uhr wollen wir vor dem NRZ/WAZ-Pressehaus am Kö mit den Bürgern<br />
ins Gespräch kommen. Ansonsten freuen wir uns über jedes Stück „MO“, das uns erreicht.<br />
Ob per Mail, Telefon oder am liebsten eben vor Ort.<br />
Dienstag steigt der große Aktionstag in der und um die City. NRZ/WAZ und Radio KW fangen<br />
Meinungen, Emotionen und Anekdoten ein. Aber es kommt noch besser: Auch das Moers-<br />
Stadtmarketing ist mit von der Partie, in diesen Tagen werden „Bekenner“-Aufkleber<br />
gedruckt: „MO JA 2011“ - eine Aktion von NRZ/WAZ und Stadtmarketing.<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert von der Uni Heilbronn, Vater der Welle <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung, hat<br />
für sein eigenes Auto bereits einen geordert. Er findet die Moerser Aktion spitze.<br />
Mehr noch: City-Manager Michael Birr, der sich im Auftrag von Bürgermeister Norbert<br />
Ballhaus um das Thema bemüht, konnte Bochert für den Standort Moers begeistern. „Herr<br />
Bochert ist angetan von dem Echo, das MO hier auslöst. Und von dem Engagement. Darum<br />
wird sein Team eine offizielle Erhebung in Moers machen, um die Meinung der Bürger<br />
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abzufragen. Die Ergebnisse sollen dann in sein Forschungs<strong>pro</strong>jekt einfließen.“ Moers sei eine<br />
der größten Städte in der Bundesrepublik ohne ein eigenes Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>, so Michael Birr.<br />
<strong>Kennzeichen</strong>-Professor begeistert von „MO“-Welle<br />
Viele Liebhaber rund um die Grafenstadt haben sich irgendwo ein bisschen Nostalgie<br />
gesichert. Menschen wie Uschi Klarhöfer aus Moers erzählen uns dazu Geschichten wie<br />
diese: „Ich brauchte nicht lange nach meinen alten MO-<strong>Kennzeichen</strong> suchen. Sie kleben an<br />
der Terrassentür zur Garage; die Erinnerung, die zur Zukunft wird, immer gut im Blick. MO-<br />
ZP 6 war ein blauer Käfer, Baujahr 1962 mit kraftvollen 34 PS. Er war elf Jahre alt als ich ihn<br />
gekauft habe für stattliche 1100 Mark. Nach weiteren 9 Jahren trennte uns der TÜV. Er<br />
sagte: Die Wischerblätter sind ja noch in Ordnung, aber ansonsten …“<br />
Haben auch Sie noch stumme Zeugen aus der guten alten Zeit? Dann bringen Sie sie gern am<br />
Dienstag bei uns in der Zeit zwischen 10 und 17 Uhr in der Redaktion vorbei. Wenn’s<br />
zeitsparender sein muss, gern als Bild per E-Mail.<br />
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Rheinische Post, 12.4.11<br />
Moers<br />
MO-<strong>Kennzeichen</strong>: Erhebung geplant<br />
Moers (RPO) Nach der Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz vom 6. April, die<br />
Wiedereinführung der alten Schilder zu befürworten, hat sich eine realistische Perspektive<br />
auch für das alte „MO-<strong>Kennzeichen</strong>“ eröffnet.<br />
Der Moers Marketing ist es gelungen, die <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung der<br />
Hochschule Heilbronn unter Prof. Dr. Ralf Borchert auch für den Standort Moers weiter zu<br />
interessieren.<br />
Ende Mai wird das Team von Borchert eine offizielle Erhebung in der Grafenstadt<br />
vornehmen und so die Meinung der Moerser abfragen. „Die Ergebnisse fließen in das<br />
Forschungs<strong>pro</strong>jekt der Hochschule Heilbronn ein und vermitteln uns in Moers sicher ein<br />
gutes Stimmungsbild der Menschen“, so Citymanager Birr.<br />
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WAZ, 12.4.11<br />
Zurück zum CAS-<strong>Kennzeichen</strong> : Ein Stück Heimat am Auto<br />
Andreas Frackowiak von der Bürgerinitiative „Ich bin für CAS“.<br />
Castrop-Rauxel. Für die einen ist es nur ein Stück Blech. Für Andreas Frackowiak aber ist es<br />
viel mehr als das, nämlich ein Stück Heimat. Und deshalb ist der 46-Jährige für die<br />
Rückkehr der drei identitätsstiftenden Buchstaben, die da lauten: CAS.<br />
Drei Buchstaben, die unmittelbar nach dem Votum der Verkehrsminister nicht nur in der<br />
Europastadt für reichlich Gesprächs- und Diskussionsstoff sorgen. „Ich würde mich sehr<br />
freuen, wenn wir das CAS zurück bekämen“, lächelt Andreas Frackowiak, der mit diesem<br />
Wunsch nun wahrlich nicht alleine da steht. Immerhin 90 Prozent der Castrop-Rauxeler<br />
wollen laut Umfrage des Heilbronner Professors Ralf Bochert das Altkennzeichen zurück.<br />
Als Andreas Frackowiak im Mai letzten Jahres über die Presse von jener Befragung erfuhr, da<br />
glaubte er zunächst an einen verspäteten Aprilscherz. Es war aber keiner, woraufhin der<br />
selbstständige IT-Unternehmer die Bürgerinitiative „Ich bin für CAS“ gründete, fand er das<br />
Altkennzeichen doch seit jeher gut. „Wann immer ich ein Auto damit gesehen haben, wollte<br />
ich es auch haben“, erinnert er sich. „Allerdings habe ich erst 1983 meinen Führerschein<br />
gemacht.“ Das alte <strong>Kennzeichen</strong> gab es aber nur bis 1975 und somit erfüllte sich sein<br />
Wunsch leider bisher nicht. „Nach der Verkehrsministerkonferenz schätze ich, dass die<br />
Chancen besser als 50 zu 50 stehen“, begrüßt Frackowiak die Entscheidung. „Damit haben<br />
wir jetzt einen wichtigen Schritt zur Wiedereinführung hinter uns, weitere müssen noch<br />
folgen.“<br />
Unterschriftenaktion<br />
Die Wiedereinführung wird letztlich bei Ländern, die Umsetzung bei den Landkreisen liegen.<br />
„Sollte es da haken, werden wir als Bürgerinitiative aktiv“, kündigt Andreas Frackowiak an.<br />
Möglich seien beispielsweise Unterschriftenaktionen. „Derzeit aber geht es eher darum,<br />
unser Netzwerk auszubauen.“ Eine Internetseite gibt es, bei Twitter mischt die <strong>Initiative</strong> mit,<br />
ein Facebook-Account ist in der Mache. „Wir sind ein loser Zusammenschluss“, erklärt der<br />
Gründer der <strong>Initiative</strong>. Deshalb lasse sich die Zahl der Mitglieder auch nicht so exakt<br />
beziffern. „Jetzt aufgrund der aktuellen Situation habe ich allein wieder 25 E-Mails mit<br />
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Beitrittswünschen bekommen“, berichtet Frackowiak und ergänzt: „Und die Interessierten<br />
sind nicht nur aus Castrop-Rauxel. Es sind auch Leute aus anderen betroffenen Städten, die<br />
ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> zurück wollen.“<br />
Die Liberalisierung, sie sei eben Bürgerwille. „Das ist eine Herzensangelegenheit und hat<br />
nichts mit Kitsch zu tun“, betont Frackowiak. „Es ist der Wunsch, mit seiner Stadt herum zu<br />
fahren.“ Das schaffe Identität, Heimatgefühl, lokale Verbundenheit. „Das ist etwas ganz<br />
Positives und erzeugt auch keine Mehrkosten, kein weiteres Bürokratieaufkommen“, nimmt<br />
der CAS-Fan den Kritikern den Wind aus den Segeln. Es sei auch keine Kleinstaaterei oder<br />
dergleichen. „Es geht nicht darum, gegen eine Stadt oder gegen einen Kreis zu sein, sondern<br />
darum, für eine Stadt zu sein.“<br />
Und mal ganz abgesehen davon: „Wer das CAS nicht will, der muss es nicht nehmen.“ Es<br />
bestehe Wahlfreiheit. „Warum räumt man die dem Bürger nicht ein?“ Klar sei die Frage nach<br />
der Wiedereinführung des Altkennzeichens nicht eine der wichtigsten, ist sich Frackowiak<br />
der Relevanz durchaus bewusst. „Es wäre aber wirklich schön, ansonsten wären wir schon<br />
traurig.“ Denn Blech ist eben nicht gleich Blech.<br />
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Mittelbayerische Zeitung, 12.4.11<br />
Alte <strong>Kennzeichen</strong> kehren in die Oberpfalz zurück<br />
Schon bald können Altlandkreise ihre früheren Nummernschilder wieder bekommen. Das<br />
Interesse hält sich aber in Grenzen.<br />
Der VW-Bus eines Vohenstraußers ist seit 1971 angemeldet und trägt das alte<br />
<strong>Kennzeichen</strong>. Foto: Schönberger<br />
Von Reinhold Willfurth, Mz<br />
Regensburg. Vor 40 Jahren hat man sie aus dem Verkehr gezogen – eigentlich für immer.<br />
Jetzt könnte es sein, dass sie bald wieder zu bestaunen sind auf den Oberpfälzer Straßen:<br />
Nummernschilder mit den rätselhaften Kürzeln WÜM, KÖZ oder ROD, NAB, BUL oder OVI,<br />
VOH, KEM oder ESB. Der Bundesrat will demnächst eine Gesetzesänderung verabschieden,<br />
nach der Schilder aus der Zeit vor der Gebietsreform 1972 aus der Versenkung auftauchen<br />
dürfen.<br />
Eine Studie der Fachhochschule Heilbronn hatte die Schilder-Zombies wieder ans Licht der<br />
Öffentlichkeit gebracht. Viele Menschen, so das Ergebnis der Untersuchung, hätten aus<br />
Verbundenheit mit ihrem alten Landkreis Sehnsucht nach den dazugehörigen<br />
Nummernschildern. Die alten Kürzel könnten außerdem für den Fremdenverkehr förderlich<br />
sein, hieß es.<br />
„Wir wollen ROD wieder haben“<br />
Zwei Stadtratsgremien aus der Region haben bisher die Chance genutzt, ihre<br />
Stammkennzeichen wieder zu bekommen: Die Rodinger wollen offiziell ihr altes ROD zurück,<br />
das 1972 vom CHA des neuen Großlandkreises Cham abgelöst wurde. Und die Mainburger<br />
machen sich Hoffnung auf das alte MAI statt des unbeliebten KEH für Landkreis Kelheim.<br />
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Während die ersten Bürger die Rodinger Außenstelle der Zulassungsbehörde mit Fragen zum<br />
neuen alten <strong>Kennzeichen</strong> stürmen, rät Karl Irrgang dazu, den Ball flachzuhalten: „Das kann<br />
noch bis zum Sommer dauern, bis das durch ist“, sagt der Verwaltungsleiter der Stadt.<br />
Landkreisverbände und Städtetag müssten erst gehört werden. Der Stadtrat habe letztlich<br />
nur eine „Initiativbeschlussfassung“ vorgelegt, alles andere liege in den Händen des<br />
Landkreises Cham. Dessen Sprecher Friedrich Schuhbauer hat von <strong>Initiative</strong>n einzelner<br />
Kommunen in Richtung altes <strong>Kennzeichen</strong> gehört. Der Landkreis stehe Wünschen neutral<br />
gegenüber, sagte er.<br />
Noch 1100 Kfz mit Altkennzeichen<br />
Ganz ausgestorben sind die alten Schilder nicht: Auf 294 Traktoren, Anhängern oder<br />
Oldtimern prangt immer noch das ROD. Auch das KÖZ für Kötzting tragen noch 442<br />
Fahrzeuge, und im ehemaligen Landkreis Waldmünchen sind noch 354 Autos mit WÜM-<br />
Schildern angemeldet.<br />
Von einer Euphorie für die alten Schilder aber kann keine Rede sein. „Die meisten<br />
Gemeinden zucken die Schultern“, sagt Franz Pfeffer, Sprecher des Landkreises Schwandorf<br />
mit eingemeindeten <strong>Kennzeichen</strong> wie OVI (Oberviechtach), NAB (Nabburg) oder NEN<br />
(Neunburg vorm Wald). Wegen des höheren Verwaltungsaufwands seien nostalgische<br />
Autonummern auch nicht unbedingt wünschenswert.<br />
Im ehemaligen Landkreis Nabburg, wo man vor 40 Jahren den Verlust des eigenen<br />
<strong>Kennzeichen</strong>s mit Aufklebern beweinte („NAB war mein Zeichen, SAD musst’ es weichen“)<br />
glaubt man auch nicht, dass das Glück der Bewohner von einem alten Schild abhängig ist.<br />
Bürgermeister Armin Schärtl hätte zwar „nichts dagegen, aber ich werde es auch nicht<br />
massiv anschieben“. Schärtl hat einen angemessenen Ort für das „NAB“-Schild ausgemacht:<br />
das Stadtmuseum. Und dort soll es nach Meinung des Nabburger Stadtoberhaupts auch<br />
bleiben.<br />
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Stadtradio Göttingen, 11.4.11<br />
Grascha will Einbecker Kraftfahrzeugkennzeichen zurück<br />
Der Einbecker FDP-Landtagsabgeordnete Christian Grascha hat sich dafür ausges<strong>pro</strong>chen in<br />
der Stadt das Kraftfahrzeugkennzeichen EIN wieder einzuführen. Viele Menschen in seiner<br />
Heimatstadt hätten ihn darauf anges<strong>pro</strong>chen. Sie wollten gerne wieder das alte<br />
Nummernschild haben, sagte der Liberaldemokrat. Das sei verständlich und es gehe dabei<br />
um die regionale Identität, so der Liberaldemokrat. Allerdings müssten zusätzliche Kosten<br />
von den Autofahrern getragen werden. Die Verkehrsminister der Länder hatten Mitte der<br />
vergangenen Woche entschieden, dass Autofahrer künftig selbst entscheiden können, ob sie<br />
die neuen oder alte <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen.<br />
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Radio KW („Kreis Wesel“), 11.4.11<br />
Die einst abgeschafften <strong>Kennzeichen</strong> für Moers und Dinslaken könnten ihr Comeback<br />
bekommen.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz hat zumindest mehrheitlich dafür gestimmt. Der Deutsche<br />
Landkreistag, bei dem auch der Kreis Wesel Mitglied ist, ist nicht von der Idee überzeugt.<br />
Sebastian Falke berichtet:<br />
Allerdings sehen die Verantwortlichen im Kreishaus die Sache entspannt. Wenn der<br />
Bundestag das beschließt, setzen wir das um, heisst es von der Pressestelle. Von den Kosten<br />
bedeute das kaum Aufwand, und wenn es bei den Moersern und Dinslakenern das<br />
Heimatgefühl stärke, habe man nichts dagegen. Einer entsprechenden Änderung der Kfz-<br />
Zulassungsverordnung müsste der Bundesrat zustimmen.<br />
Kommentar schreiben<br />
1<br />
Siegmund Ehrmann (11.04.2011 18:14)<br />
Das ist eine gute Sache. Natürlich ist der Verwaltungsaufwand nicht ganz von der Hand zu<br />
weisen. Doch ist dieses Argument wegen extrem schnellen Möglichkeiten der<br />
Bürokommunikation eher eine zu vernachlässigen Größe. Der Wunsch nach den<br />
Altkennzeichen offenbart die Sehnsucht der Menschen nach überschaubaren Einheiten - dies<br />
in Zeiten, wo alle Daten/Informationen weltweit zeitgleich bereit stehen und uns zu<br />
erdrücken drohen. Ich werde auf jeden Fall die parlamentarischen <strong>Initiative</strong>n im Deutschen<br />
Bundestag unterstützen. Siegmund Ehrmann, MdB<br />
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HNA, 11.4.11<br />
4332 Leser beteiligten sich an Abstimmung auf www.hna.de über Nummernschilder<br />
Mehrheit für alte <strong>Kennzeichen</strong><br />
Northeim Das Nummernschild an ihrem Auto bewegt ganz offensichtlich viele Menschen in<br />
der Region. Die HNA hatte ihre Leser gefragt, ob sie sich die alten Auto-<strong>Kennzeichen</strong>, die bei<br />
der Gebietsreform weggefallen sind, wieder zurückwünschen. Im Landkreis Northeim wären<br />
das GAN für Bad Gandersheim und EIN für Einbeck.<br />
Im gesamten HNA-Verbreitungsgebiet in Nordhessen und Südniedersachsen beteiligten sich<br />
4332 Leser an der Abstimmung im Internet auf HNA-Online und auf dem Postweg. Eine<br />
leichte Mehrheit von 54,4 Prozent (2358 Teilnehmer) sprach sich für die Wiedereinführung<br />
der vor 40 Jahren abgeschafften Nummernschilder aus. 45,6 Prozent (1974) waren dagegen.<br />
Es gibt und gab nur NOM<br />
Für die HNA-Leser im Landkreis Northeim scheint das Thema alte <strong>Kennzeichen</strong> nur von<br />
untergeordneter Bedeutung zu sein.<br />
Eigentlich kein Wunder: Im HNA-Verbreitungsgebiet im Landkreis hat sich das Auto-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> bei der Gebietsreform nicht verändert. Es gab und gibt nur NOM.<br />
Dementsprechend haben sich nur zwei Leser an der Coupon-Aktion in der Zeitung beteiligt.<br />
Beide waren dabei für die Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
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Verkehrsminister<br />
Hintergrund für die Umfrage ist eine <strong>Initiative</strong> auf Ebene der Verkehrsminister, die sich in der<br />
vergangenen Woche auf eine Anregung des Landes Thüringen hin für eine Wahlfreiheit<br />
zwischen alten und neuen <strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen hatten. Der Bundesrat hat nun noch<br />
das letzte Wort. (ows/bal)<br />
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HNA, 12.4.11<br />
Erneut deutlicher Trend zu alten Autokennzeichen – Landrat: Zeichen von Identität<br />
Mündener lieben ihr HMÜ<br />
Altkreis Münden. Das Nummernschild am eigenen Auto bewegt offensichtlich nicht nur im<br />
Altkreis Münden, sondern auch sehr viele andere Bewohner von Südniedersachsens und<br />
Nordhessen. Das zeigt das Ergebnis der (nicht repräsentativen) HNA-Umfrage im<br />
Verbreitungsgebiet, in der unsere Zeitung wissen wollte: Würden Sie sich die bis zur<br />
Gebietsreform geltenden <strong>Kennzeichen</strong> ans Auto schrauben, wenn es die Möglichkeit gäbe:<br />
zum Beispiel HOG für Hofgeismar, WIZ für Witzenhausen, NOM für Northeim?<br />
Allein auf HNA-Online beteiligten sich 4332 Leser. Die Mehrheit davon, nämlich 54,4<br />
Prozent, sprach sich für eine Wiedereinführung der früheren Nummernschilder aus, 45,6<br />
Prozent dagegen.<br />
Daneben stimmten zahlreiche Menschen mit dem Coupon ab, der in mehreren gedruckten<br />
HNA-Ausgaben erschienen war, so auch in Münden. Hier zeigte sich von der Tendenz her<br />
dasselbe Bild.<br />
Umso mehr fällt das Ergebnis speziell im Raum Hann. Münden auf, wo die Zustimmung<br />
offenbar weit über dem regionalen Durchschnitt liegt. Hatte schon die erste<br />
Berichterstattung zu dem Thema im Februar dieses Jahres eine Flut von zustimmenden<br />
Leserbriefen und Online-Kommentaren aus dem Altkreis Münden ausgelöst, so gaben jetzt<br />
immerhin noch einmal 135 Leser einen Coupon ab. Ergebnis: 129 stimmten für die<br />
Wiedereinführung des HMÜ-<strong>Kennzeichen</strong>s, nur sechs dagegen. Von den Nein-Stimmen<br />
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kamen zwei aus Münden selbst, die vier anderen aus Dransfeld. 14 Staufenberger votierten<br />
ausnahmslos für HMÜ.<br />
Landrat Reinhard Schermann, als Chef der Kreisverwaltung verantwortlich auch für die Kfz-<br />
Zulassungsstelle des Kreises, zeigte sich gestern auf Anfrage beeindruckt von dem Ergebnis:<br />
Er sehe darin ein Zeichen starker Identität der Mündener mit ihrer Stadt.<br />
Da auch die Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern nichts gegen die<br />
Wiedereinführung der alten <strong>Kennzeichen</strong> habe, so Schermann, werde er „aktiv und<br />
wohlwollend“ prüfen, welche Schritte unternommen werden müsste, um einem offenbar<br />
sehr verbreiteten Wunsch entgegenzukommen. (asc)<br />
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WAZ. 7.4.11<br />
Altes <strong>Kennzeichen</strong> könnte wieder eingeführt werden : Grünes Licht für WIT-<br />
<strong>Kennzeichen</strong><br />
Nicht nur für alte Käfer und Isetta: Bald schon könnte es WIT für alle geben.<br />
Witten. Die Chancen für Wittener Auto- und Motorradfahrer, das alte WIT-<strong>Kennzeichen</strong> zu<br />
bekommen, sind seit gestern sprunghaft gestiegen: Die Verkehrsministerkonferenz in<br />
Potsdam hat mehrheitlich den Bund gebeten, die alten <strong>Kennzeichen</strong> wieder zuzulassen.<br />
Und der Bund hat bereits signalisiert, dass er dem nicht im Wege stehen will.<br />
Insgesamt 99 WIT-<strong>Kennzeichen</strong> sind derzeit noch im Umlauf, viele davon auf Anhängern, 27<br />
aber noch auf Personenwagen. Wer bis zum 31. Dezember 1974 sein Gefährt zugelassen<br />
hatte, der durfte auch weiter mit dem alten Schild fahren. Das könnten bald sehr viel mehr<br />
werden, denn gestern haben die Verkehrsminister der Länder einen Erfolg versprechenden<br />
Vorstoß gestartet. „Die Möglichkeit, dass <strong>Kennzeichen</strong> wie WIT, CAS oder WAT wieder<br />
eingeführt werden können, ist groß“, sagt Mirjam Grotjahn vom NRW-Verkehrsministerium.<br />
„Eine zentrale Hürde ist genommen.“<br />
Auch in Berlin geht man sehr entspannt mit dem heimatverbundenen Ansinnen um. Ingo<br />
Strater, Sprecher im Bundesverkehrsministerium: „Das ist eine Ländersache, aber als Bund<br />
stehen wir dem offen gegenüber. Die Fahrzeugzulassungs-Verordnung könnte geändert<br />
werden.“ Die sagt aus, dass Verwaltungseinheiten, hier also der EN-Kreis, auf den<br />
Nummernschildern abgebildet werden. Was bisher schon erfolgreich unterlaufen wurde<br />
vom hessischen Hanau (HU) oder vom badischen Städtchen Büsingen (BÜS).<br />
Zukünftig soll es nach dem Ländervorstoß möglich sein, dass eine Zulassungsstelle mehrere<br />
Regionalkennzeichen zuteilen kann. Wer EN möchte, kann das auch in Witten haben, wer<br />
WIT bevorzugt, bekommt ohne Aufpreis die lokale Abkürzung aufs Nummernschild. Wer<br />
bereits EN draufstehen hat und das gerne los wäre, muss allerdings eine Verwaltungsgebühr<br />
zahlen. „Einschließlich neuer Schilder kommt das unter 50 Euro“, hat CDU-Ratsherr Simon<br />
Nowack ausgerechnet.<br />
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„Ich wäre der erste, der sich so ein WIT-Schild für sein Auto besorgen würde“, so Nowack,<br />
der in Fraktion und Rat einen manchmal einsamen Kampf für das neue alte Schild gekämpft<br />
hat. Bis der Rat am 7. Dezember 2010 auf Antrag der CDU bei immerhin 19 Gegenstimmen<br />
und sieben Enthaltungen beschloss, Verwaltung und Bürgermeisterin prüfen zu lassen, „ob<br />
es rechtlich möglich ist, das Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> WIT für Witten nach dem sog. Hanauer Modell<br />
wieder einzusetzen und mit welchen Kosten für die Umstellung zu rechnen ist“.<br />
Nowack hatte den Antrag gestellt, weil sich in einer von der Stadt unterstützten Umfrage der<br />
Uni Heilbronn 86 Prozent der auf dem Marktplatz Befragten für WIT aussprachen. „Das<br />
eigene <strong>Kennzeichen</strong> ist ein ideales Stadtmarketing-Mittel und bringt gleichzeitig die<br />
Verbundenheit mit der Heimatstadt zum Ausdruck“, so der CDU-Ratsherr.<br />
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Usinger Anzeiger, 12.4.11<br />
Haben wird bald wieder USI auf dem Nummernschild?<br />
Von Andreas Seifert<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmt der Wiedereinführung alter Auto-<strong>Kennzeichen</strong> zu<br />
Fast 40 Jahren nach ihrer Abschaffung sind die alten USI-Kraftfahrzeugkennzeichen aus dem<br />
Straßenbild des Usinger Landes weitestgehend verschwunden. Nur noch vereinzelt<br />
begegnen einem gelegentlich Oldtimer oder Traktoren, die das alte Kürzel USI tragen. Mit<br />
der Gebietsreform 1972 und der damit verbundenen Auflösung des Landkreises Usingen,<br />
gehörte auch das USI-<strong>Kennzeichen</strong> der Geschichte an. Fahrzeuge im Hochtaunuskreis haben<br />
das <strong>Kennzeichen</strong> der Kreisstadt: HG.<br />
Doch wenn es nun nach dem Willen der Verkehrsminister der Bundesländer geht, könnten<br />
schon bald im Usinger Land auch wieder neue Fahrzeuge mit dem USI-<strong>Kennzeichen</strong><br />
unterwegs sein. Am Mittwoch hat die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam beschlossen,<br />
dem Vorschlag Sachsens und Thüringens zur Wahlfreiheit bei Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> zuzustimmen.<br />
Schließt sich auch der Bundesrat diesem Vorschlag an und stimmt einer Änderung der Kfz-<br />
Zulassungsordnung zu, stünde einer Wiedereinführung der alten Autokennzeichen (fast)<br />
nichts mehr im Wege. Denn umsetzen müssten es neben den Straßenverkehrsbehörden der<br />
kreisfreien Städte auch die Landkreise. Und die sind von dem Vorschlag alles andere als<br />
begeistert. Der Präsident des Landkreistages Hans Jörg Duppré spricht gar von „nostalgischer<br />
Kleinstaaterei“. Die Kritik des Landkreistags-Präsidenten wies Thüringens Verkehrsminister<br />
Christian Carius zurück: „Die Bürger verbinden mit dem Begriff Heimat eben nicht nur<br />
Landkreise, sondern auch Städte.“ Für die Zulassungsbehörde des Hochtaunuskreises sind<br />
die Vorschläge noch zu unkonkret, deshalb will man sie auch nicht bewerten.<br />
Bundesweit werden derzeit 383 Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> nach Landkreisen oder kreisfreien Städten<br />
zugeteilt. Würde der Bundesrat dem Vorschlag der Verkehrsministerkonferenz folgen,<br />
könnten rund 300 dazukommen. In Hessen könnten dann auch wieder Autos mit den<br />
<strong>Kennzeichen</strong> ALS (Alsfeld), BÜD (Büdingen), WEL (Weilburg) oder WZ für Wetzlar<br />
angemeldet werden.<br />
Für die Autofahrer im Usinger Land, dem ehemaligen Landkreis Usingen, bestünde die<br />
Möglichkeit, zwischen dem heute gültigen HG-<strong>Kennzeichen</strong> oder dem USI-Nummernschild zu<br />
wählen.<br />
Die Meinungen zu diesem Thema sind im Altkreis sehr unterschiedlich. Matthias Bender aus<br />
Usingen, der neben seinem Pkw auch noch ein altes Motorrad besitzt, könnte sich schon<br />
vorstellen, seine Fahrzeuge mit der USI-Nummer zu kennzeichnen. Völlig gleichgültig<br />
dagegen ist es Willi Lunow aus Hausen, welches <strong>Kennzeichen</strong> auf seinem roten Renault<br />
angebracht ist. Bei einem Fahrzeugneukauf könnte sich Wolfgang Krämer aus Neu-Anspach<br />
damit anfreunden, wieder auf das USI-<strong>Kennzeichen</strong> zurückzugreifen. Aber eine<br />
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Umkennzeichnung, die ja auch mit Kosten für neue Schilder verbunden wäre, käme für ihn<br />
nicht in Betracht.<br />
Warum dieser Vorschlag gerade aus den ostdeutschen Ländern kommt, ist für den 50jährigen<br />
Krämer durchaus nachvollziehbar: „Während in Westdeutschland bereits Anfang<br />
der 1970er-Jahre die Gebietsreform den Wegfall zahlreicher Autokennzeichen brachte,<br />
wurden in den neuen Bundesländern erst Mitte der 1990er-Jahre Landkreise<br />
zusammengelegt. Hier ist die Erinnerung an die alten <strong>Kennzeichen</strong> noch greifbarer.“<br />
Gerold Moses aus Merzhausen ist einer der wenigen Autobesitzer im Altkreis Usingen, der<br />
noch ein Fahrzeug mit USI-<strong>Kennzeichen</strong> fährt. Sein BMW 1800 ist ohne Unterbrechung seit<br />
1971 im Usinger Land angemeldet. Früher gehörte er dem Gärtnermeister Heinrich Rudolf<br />
aus Usingen, seit 1987 fährt Moses das Fahrzeug und ist sichtlich stolz darauf, das alte<br />
<strong>Kennzeichen</strong> am Auto führen zu dürfen. Wie Moses weiß, gibt es zurzeit nur noch ungefähr<br />
sechs Autos im Usinger Land, die ein USI-<strong>Kennzeichen</strong> besitzen. Sollte sich die <strong>Initiative</strong> der<br />
Verkehrsminister durchsetzen, dürften es sicher wieder mehr werden.<br />
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Allgäu-Rundschau<br />
SF, MOD und FÜS oder doch UA? Wahlfreiheit bei Kfz-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Bundesrat muss noch zustimmen - Einführung von UA oder UAL weiter geprüft<br />
Neues in Sachen alte Kfz-<strong>Kennzeichen</strong>: Die Verkehrsministerkonferenz hat nun dem<br />
Vorschlag zur Wahlfreiheit bei Kfz-<strong>Kennzeichen</strong> zugestimmt.<br />
Damit wäre es möglich, dass Autofahrer auf Wunsch entweder<br />
das bisherige oder auch das vor der Gebietsreform 1972 geltenden <strong>Kennzeichen</strong> erhalten.<br />
Die Umsetzung würde dann bei den Landkreisen liegen.<br />
Einer entsprechenden Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung müsste aber zuvor noch der<br />
Bundesrat zustimmen. Erst wenn dies entschieden ist, könnten die möglicherweise<br />
betroffenen Allgäuer <strong>Kennzeichen</strong> SF für Sonthofen, MOD für Marktoberdorf und FÜS für<br />
Füssen wieder eingeführt werden.<br />
Der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather plädiert wie berichtet nicht für die<br />
Wiederkehr eines alten, sondern für die Einführung eines neuen <strong>Kennzeichen</strong>s UA oder UAL.<br />
Dies werde laut Antwortschreiben von Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil geprüft. Der<br />
Unterallgäuer Landrat möchte aber zunächst abwarten, was bundesweit noch passiert.<br />
Gar keine Ummeldung mehr<br />
Denn es gebe beispielsweise auch Überlegungen, wonach bei Umzügen innerhalb<br />
Deutschlands gar keine Ummeldung mehr erforderlich sein soll. Dies ist laut Informationen<br />
des Landratsamts beispielsweise in Hessen bereits der Fall. Denn dann sei die ganze<br />
Diskussion ohnehin nichtig.<br />
Schließlich, so Weirather, würde das <strong>Kennzeichen</strong> dann «die Zusammengehörigkeit und die<br />
gemeinsame Identität» nicht mehr unterstreichen.<br />
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Ahlener Zeitung, 12.4.11<br />
Come-BE-ck fürs Nostalgieschild?<br />
Diesen alten „Adenauer“ würde jeder gerne steuern. Und die Bürger von Beckum wären<br />
darin wohl am liebsten mit dem alten Beckumer <strong>Kennzeichen</strong> „BE“ unterwegs. Sascha Rolf<br />
hat das <strong>Kennzeichen</strong> geprägt. Foto:<br />
(Kopmann)<br />
Kreis Warendorf - 419 Autofahrer haben es noch: das alte „BE“-<strong>Kennzeichen</strong>. Aber vielleicht<br />
werden es bald deutlich mehr sein. Denn die Schilder, die jetzt nur an älteren Fahrzeugen zu<br />
sehen sind, könnten ein Comeback feiern. Die Verkehrsminister haben den Weg für alte Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> frei gemacht. Nun soll die Bund-Länderkommission „Fahrzeugzulassung“<br />
genauere Vorschläge erarbeiten.<br />
In Beckum dürfte es vermutlich viele <strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgiker geben. Hier haben sich<br />
schließlich etliche Bürger mit der kommunalen Neuordnung 1974 schwer getan. Und das alte<br />
<strong>Kennzeichen</strong> stiftet eben Identität. Deswegen ist sich Bürgermeister Dr. Karl-Uwe<br />
Strothmann sicher: „Ich würde gerne ein Auto mit BE-<strong>Kennzeichen</strong> fahren.“<br />
Eher zurückhaltend äußert sich dagegen der Leiter des Straßenverkehrsamtes beim Kreis,<br />
Herbert Gottwald. „Bislang hatten wir keine Anfragen“, so Gottwald. Sollten sich die<br />
<strong>Kennzeichen</strong>-Nostalgiker aber auf die Überholspur begeben, dann gäbe es möglicherweise<br />
demnächst neben WAF nicht nur BE (für Beckum), sondern auch LH (für Lüdinghausen) oder<br />
MS (für Münster). Denn schließlich gehörten beispielsweise Telgte und Rinkerode zum<br />
Altkreis Münster, Drensteinfurt dagegen zu Lüdinghausen, so Gottwald.<br />
Drastischer fällt die Kritik des Deutschen Landkreistages aus, der gegen die „nostalgische<br />
Kleinstaaterei“ wettert. Eine Rückkehr in die Zeit vor den Gebietsreformen der vergangenen<br />
Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie, hob der Präsident des<br />
Landkreistages hervor.<br />
Sollte die Kfz-Zulassung geändert werden, müssten die Städte zunächst ihr Interesse<br />
anmelden, die Altkennzeichen wieder einzuführen. Falls diese Möglichkeit dann besteht,<br />
dürfte der Kreis Warendorf ziemlich sicher Post aus Beckum erhalten. Auch wenn<br />
Bürgermeister Strothmann vorab die Bürger befragen will.<br />
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Radio KW, 12.4.11<br />
Das mögliche Comeback der alten Nummernschilder im Kreis Wesel bewegt die Menschen.<br />
Ob DIN oder MO, statt WES, nach der Verkehrsministerkonferenz hat sich eine realistische<br />
Perspektive für die wiedereinführung der nostalgischen <strong>Kennzeichen</strong> in Moers und Dinslaken<br />
ergeben. Der MoersMarketing ist es gelungen, die <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung der<br />
Hochschule Heilbronn auch für den Standort Moers weiter zu interessieren. Ende Mai soll in<br />
Moers eine offizielle Erhebung in der Grafenstadt vorgenommen werden, sagte uns<br />
Citymanager Michael Birr. Wir von Radio K.W. begleiten die Aktion heute zusammen mit der<br />
NRZ/WAZ in Moers und sprechen mit Menschen und dem Bürgermeister über das alte und<br />
vielleicht bald wieder neue Nummernschild für Moers.<br />
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Ostseezeitung, 12.4.11<br />
<strong>Kennzeichen</strong> XY ungelöst: Kommt RDG zurück?<br />
Nicht nur in Ribnitz-Damgarten ist die Frage nach dem sinnvollsten Ortskürzel neu entfacht.<br />
Doch selbst auf politischer Ebene variieren die Ansichten darüber, was wichtiger ist:<br />
Einfachheit oder Identitätsstiftung.<br />
Ribnitz-Damgarten (OZ) - Geht es ums Thema Verkehr, findet in diesen Tagen kein Schild so<br />
viel Beachtung wie das alte Nummernschild. Für Ribnitz-Damgarten verzeichnet die<br />
Kreisverwaltung derzeit noch 97 Fahrzeuge mit dem alten <strong>Kennzeichen</strong> RDG, sie stehen einer<br />
deutlichen Überzahl von 20 775 Fahrzeugen mit dem Kürzel NVP gegenüber, das seit 1994<br />
vergeben wird.<br />
Dieses Zahlenverhältnis spiegelt jedoch nicht das tatsächliche Stimmungsbild wider, munkeln<br />
einige. Bald wird das vielleicht auch wissenschaftlich bestätigt.<br />
„In Ostdeutschland wünschen sich 82 Prozent der Menschen die Rückkehr zum Alt-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>“, sagt Professor Ralf Bochert. Er leitet das Projekt „<strong>Initiative</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung” an der Hochschule Heilbronn, das derzeit bundesweit das<br />
Interesse der Bevölkerung an „Alt-<strong>Kennzeichen</strong>“ untersucht. Studentinnen aus seiner<br />
Forschungsgruppe fragten kürzlich 250 Passanten auf dem Ribnitzer Markt, ob sie sich das<br />
alte <strong>Kennzeichen</strong> zurück wünschen, auch hinsichtlich der Kreisgebietsreform. Die Ergebnisse<br />
stehen noch aus. Bochert verweist jedoch darauf, dass im Fall des Nordostens sogar das<br />
Land hinter der Idee steht.<br />
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Mecklenburg-Vorpommern hatte vergangene Woche auf der Verkehrsministerkonferenz<br />
gemeinsam mit Thüringen und Sachsen für eine Wiedereinführung früherer Kfz-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>, für eine freie Wahl, plädiert und bekam mehrheitliche Zustimmung. Jetzt muss<br />
der Bund die rechtlichen Voraussetzungen schaffen.<br />
„Autokennzeichen stärken die Identifikation mit dem Wohnort und werben für die Städte“,<br />
hatte Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) den Vorstoß begründet.<br />
In der Kreisverwaltung wird die Angelegenheit pragmatischer betrachtet. „Ich kann die<br />
Emotionen nachvollziehen, bin aber sehr für eine Versachlichung des Themas“, erklärt<br />
Dietmar Eifler , Fachgebietsleiter der Grimmener Verkehrsbehörde. „Es geht um die<br />
Unterscheidung von Kraftfahrzeugen. Punkt.“ Die freie Wahl von <strong>Kennzeichen</strong> „würde das<br />
System vollkommen durcheinander bringen“. In Grimmen sind es noch 103 Gefährte, vom<br />
Traktor bis zum Lkw, die das alte <strong>Kennzeichen</strong> GMN führen.<br />
Die alten <strong>Kennzeichen</strong> lehnt auch der Deutsche Landkreistag ab. Dessen Präsident Hans Jörg<br />
Duppré (CDU) fühlt sich an „nostalgische Kleinstaaterei“ erinnert. Würden Kommunen und<br />
Landkreise ihre alten Kürzel wieder einführen, könnten zu den derzeit 383 <strong>Kennzeichen</strong><br />
mehr als 300 dazu kommen. Ein Plus an Verwaltungsaufwand und Bürokratie, kritisiert<br />
Duppré.<br />
In Ribnitz-Damgarten sieht der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Horst Schacht, die<br />
identitätsstiftende Komponente: „Als Ribnitz-Damgartener bin ich natürlich für das alte<br />
<strong>Kennzeichen</strong>“, lautet Schachts spontane Stellungnahme. „Und auch aus Sicht des Tourismus<br />
sagt RDG mehr als NVP.“ Wie sich die 250 ebenso spontan befragten Passanten äußerten,<br />
soll bald ausgewertet sein. Anhand der Heilbronner Befragungen von 2010 in Wolgast (alt:<br />
WLG, aktuell: OVP) und Teterow (alt: TET, aktuell: GÜ) lässt sich jedoch eine mögliche<br />
Tendenz erkennen. 80,6 Prozent der Wolgaster und 76 Prozent der Teterower wünschten<br />
sich ihre Alt-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />
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