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Heilbronner Initiative: Pressespiegel 66 - Initiative pro GD

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Prof. Dr. Ralf Bochert • Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39 • 74081 Heilbronn<br />

<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong>: <strong>Pressespiegel</strong> <strong>66</strong><br />

Sehr geehrten Damen und Herren,<br />

Seite 1 von 76<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

VWL / Destinationsmanagement<br />

Fakultät für Wirtschaft 2<br />

Heilbronn, 27. Februar 2012<br />

in der Anlage der <strong>Pressespiegel</strong> <strong>66</strong> in Sachen „Kfz-Kennzeichenliberalisierung“ bezogen auf<br />

die letzten sieben Tage (soweit online verfügbar).<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39<br />

74081 Heilbronn<br />

Telefon 07131 504-656<br />

Telefax 07131 252-470<br />

bochert@hs-heilbronn.de


Weilburger Tageblatt, 22.2.12<br />

Kreis holt "WEL" zurück<br />

Weg für Oberlahn-Kennzeichen ist frei / Start vermutlich 1. Juli<br />

Limburg-Weilburg. Autos im Landkreis Limburg-Weilburg können bald wieder "WEL" als<br />

Kennzeichen tragen. Der Kreisausschuss hat sich dafür ausges<strong>pro</strong>chen, das Kennzeichen des<br />

ehemaligen Oberlahnkreises als Wunschkennzeichen wieder einzuführen, so der Erste<br />

Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD). Ein Termin steht noch nicht fest. Im Gespräch ist der<br />

1. Juli.<br />

So war es mal und so wird es wieder sein: Bei eine... |<br />

mittelhessen.de<br />

Der Entscheidung vorausgegangen ist eine lange Debatte. Die Stadt Weilburg als ehemalige<br />

Kreisstadt des Oberlahnkreises hatte sich früh für die Renaissance der WEL-Kennzeichen<br />

ausges<strong>pro</strong>chen. Sie hofft auf mehr Bekanntheit durch das neue, alte Kennzeichen. Allerdings:<br />

WEL soll freiwillig sein, kein Autofahrer soll das Kennzeichen nehmen müssen, aber dürfen.<br />

Genau dieser Punkt ist derzeit noch nicht ganz klar. Der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung<br />

(SPD) bestätigt, dass sich der Kreisausschuss für die Einführung von WEL ausges<strong>pro</strong>chen<br />

habe. Die genauen Details müssten aber noch vom Bundesverkehrsministerium festgelegt<br />

werden. Es geht zum Beispiel um die Frage, wer sich WEL-Kennzeichen besorgen darf. Nur<br />

Personen, die noch heute im ehemaligen Oberlahnkreis leben? Nur Weilburger? Oder zum<br />

Beispiel auch Autobesitzer aus Brechen, die einen Bezug zum ehemaligen Landkreis haben?<br />

"Auf diese Regelungen warten wir derzeit noch", sagt Jung, weshalb es noch kein definitives<br />

Einführungsdatum gebe.<br />

Peter Krick, Fachdienstleiter Zulassungswesen und Verkehrsangelegenheiten beim Landkreis,<br />

hofft, dass der Bund den Landkreisen freie Hand über die Herausgabe der Kennzeichen gibt.<br />

Sprich: Jedermann im Kreis solle sich aussuchen dürfen, ob er LM für Limburg oder WEL für<br />

Weilburg auf dem Kennzeichen stehen habe - so wie es ja jetzt schon möglich ist, die zweite<br />

Buchstabengruppe und die Ziffern auf dem Nummernschild persönlich auszuwählen.<br />

Krick: Komplette Wahlfreiheit bei Kennzeichen würde Bürokratie minimieren<br />

"Wir sollten so wenig Bürokratie wie möglich verursachen, und das wäre erfüllt, wenn wir<br />

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komplette Wahlfreiheit hätten", sagt Krick, der damit rechnet, dass "WEL" am 1. Juli starten<br />

kann.<br />

Auch wenn sein Beschluss nicht mehr nötig ist, wird sich der Kreistag am Freitag mit dem<br />

Thema befassen. Der Sitzung liegt ein Antrag der Linken vor, der die Einführung des<br />

Kennzeichens fordert. Die SPD hat einen Änderungsantrag vorgelegt. "Wir müssen nichts<br />

fordern, was schon feststeht", sagt Fraktionsmitglied Christian Radkovsky aus Weilburg zum<br />

Antrag der Linken. Im SPD-Antrag heißt es nun nur noch, dass der Kreistag die Entscheidung<br />

des Kreisausschusses begrüßt, das WEL-Kennzeichen wieder zu ermöglichen.<br />

Mit seiner Entscheidung hat der Kreisausschuss auf eine Umfrage des Hessischen<br />

Verkehrsministeriums reagiert. Das Land will derzeit von allen Kreisen wissen, wer gern ein<br />

altes Kennzeichen zurückhaben möchte. Diese Daten werden dann dem Bund gemeldet. Er<br />

führt in seiner Zulassungsverordnung alle möglichen Kfz-Kennzeichen auf und muss dort nun<br />

auch WEL neu aufnehmen. Das ist nach Aussage des Ministeriums aber "reine Formsache".<br />

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MindenerTageblatt, 22.2.12<br />

Kreisausschuss lehnt Autokennzeichen-Wahl ab<br />

"LK-Schild zeigt in die falsche Richtung" / Überflüssige Diskussion, Rückschritt auf bisherigem<br />

Weg<br />

Minden/Lübbecke (mt). Da stand Kreistagsmitglied Kurt Riechmann ganz allein mit seinem<br />

von ADAC entliehenen Spruch "Freie Fahrt für mündige Bürger". Die Wahlfreiheit zwischen<br />

"LK" und "MI" am Auto wollten die anderen Kreisausschussmitglieder gestern nicht.<br />

Überflüssige Diskussion, falsche Richtung, erreichte Identität im Mühlenkreis nicht aufs Spiel<br />

setzen und vieles mehr waren die Hauptargumente gegen die Wiedereinführung des Kfz-<br />

Kennzeichens LK.<br />

Die wäre rechtlich möglich, nachdem der Bundesverkehrsminister auf Bitten seiner<br />

Länderkollegen noch in diesem Frühjahr diese Wahlmöglichkeit eröffnen will (das MT<br />

berichtete am 1. Februar). Bis 16. März muss der Kreis den Antrag stellen. Da der Kreistag<br />

aber erst am 19. März tagt, darf es auch ein paar Tage später sein.<br />

Doch vermutlich wird Berlin vergeblich warten auf einen Antrag aus dem Mühlenkreis Denn<br />

genau dieser Begriff steht nach Ansicht der Kreispolitiker dagegen. "38 Jahre nach der<br />

Gebietsreform hat sich der Begriff Mühlenkreis durchgesetzt, die Diskussion ist überflüssig",<br />

gab CDU-Fraktionschef Friedrich Klanke seine persönliche Meinung ab.<br />

Er erinnerte an eine 40 Jahre alte Diskussionen um ein gemeinsames ML-Kennzeichen. "Die<br />

neuerliche Diskussion stört unsere erfolgreichen Bemühungen um eine Identität aller Bürger<br />

und Bürgerinnen mit ihrem Kreis Minden-Lübbecke. Es gibt ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

auf Bürgerebene und die Klammer sind die Mühlen." Das ehrenamtliche Engagement sei<br />

dafür der Beweis, sagte Klanke.<br />

Vielmehr sah er in dieser "nostalgischen Welle" eine Gefahr: Was ist mit den Oeynhausern<br />

und den Stemwedern? Wo erkennen die sich wieder?" fragte der Stemweder und bat, dies<br />

Thema "runterzuhängen".<br />

Dem pflichtete sein SPD-Pendant Ulrich Kaase bei. Man dürfe das hinsichtlich des<br />

gewonnenen Gemeinschaftsgefühls Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, meinte er.<br />

"Wir haben viel Geld, viel Zeit für ein gemeinsames Symbol eingebracht, das würde<br />

geschwächt."<br />

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Cornelia Schmelzer von den Grünen wies auf die Umfragen der Lokalzeitungen hin. "Die<br />

zeigen, dass wir mit unseren Anstrengungen noch nicht am Ende angekommen sind." Die<br />

Bürger müssten dort abgeholt werden und auf dem weiteren Weg begleitet werden. "Wir<br />

tun uns und dem Kreis keinen Gefallen, wenn wir den Antrag stellen."<br />

"Wieso, das ist doch keine Verpflichtung, das ist doch ein Angebot", hielt "Einzelkämpfer"<br />

Kurt Riechmann von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) dagegen. Man solle dem<br />

mündigen Bürger doch diese Wahl geben. Aber wenn die Mühlenflügel als gemeinsames<br />

Symbol herausgehoben würden, "warum hat man sie dann aus dem Kreis-Logo entfernt?",<br />

fragte der Politiker aus Hille seine Vorredner.<br />

Zwei Kfz-Kennzeichen in einem Kreis gibt es bereits: Im Main-Kinzig-Kreis werden sowohl<br />

MKK wie auch HU (für Hanau) an die Fahrzeuge geschraubt. Die "<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong><br />

Kennzeichenliberalisierung" hat mit einem Forschunsg<strong>pro</strong>jekt bei 30 000 Bürgern in 144<br />

Städten herausgefunden, dass 73 Prozent gern zum alten Kennzeichen zurückkehren würden<br />

– besonders in den neuen Bundesländern. Auffällig vor allem: Junge Menschen möchten sich<br />

auf diese Weise in der Welt von Facebook und Twitter mit ihrer Stadt verortet sehen.<br />

Nicht angeschnitten wurde im Kreisausschuss der finanzielle Aspekt des Themas.<br />

Hochgerechnet nach Einwohnerzahlen ist ein gutes Drittel aller Kfz im Altkreis Lübbecke<br />

"beheimatet". Bei einem Fahrzeugbestand von rund 211 000 stünden damit rund 70 000 als<br />

potentielle LK-Nummernschildträger zur Verfügung und, wie die Kreisverwaltung in die<br />

Vorlage geschrieben hatte, für eine Umkennzeichnung fallen Geführen zwischen 27,40 bis<br />

59,10 Euro an. Als Wunschkennzeichen für einen neuen Wagen sind es 2,60 Euro mehr.<br />

Aber das war für die Kreispolitiker offenbar nebensächlich.<br />

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CDU Wetzlar, 22.2.12<br />

Themengebiet: Kommunales, Verkehr, CDU<br />

„WZ-Kennzeichen“ soll kommen!<br />

Wetzlar. Der CDU Stadtverband Wetzlar mit seinem Vorsitzenden Christoph Schäfer macht<br />

noch einmal deutlich, dass aus Sicht der Union nun kein Weg mehr an der Einführung des<br />

„WZ“-Kennzeichens vorbei gehe. „Wir haben gemeinsam mit Oberbürgermeister Wolfram<br />

Dette (FDP) auf allen Ebenen für diese Idee gekämpft und alle nötigen Gremien überzeugen<br />

können“, so Christoph Schäfer. Nach dem Landrat Wolfgang Schuster (SPD), der Hessische<br />

Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ihre<br />

Zustimmung signalisiert hatten, hat am 16.12.2011 der Bundesrat das Kürzel „WZ“ in die<br />

Fahrzeug-Zulassungsverordnung aufgenommen.<br />

„Die Einführung des WZ-Kennzeichens ist schon lange keine Frage mehr von Koalition und<br />

Opposition “, so Christian Cloos, stellvertretender Vorsitzender der CDU Wetzlar. Ich bin<br />

erfreut, dass schon vor Monaten ehemalige Gegner des Projekts zumindest den Wunsch<br />

eines Großteils der Bevölkerung erkannt haben.“<br />

Aus Sicht der CDU ist es nun unerlässlich über die Parteigrenzen hinaus die Beschlussvorlage<br />

des Magistrats der Stadt Wetzlar zu beschließen. „Der Oberbürgermeister und der Landrat<br />

haben sich auf eine Verwaltungsvereinbarung geeinigt, dieser stimmen wir zu, so Andreas<br />

Altenheimer, Fraktionsvorsitzender der CDU Stadtverordnetenfraktion.<br />

Dass bei der Internetplattform „wikipedia“ folgender Satz zu lesen ist: „Bis heute existiert<br />

noch das Kfz-Kennzeichen WZ, das am 1. Februar 2012 für die Fahrzeuge aus der Stadt<br />

Wetzlar wieder eingeführt wurde.“ ist zwar noch etwas verfrüht. Jedoch hofft die Wetzlarer<br />

Union schon vor dem Hessentag die ersten WZ-Kennzeichen auf den Straßen zu sehen.<br />

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Nordkurier, 22.2.12<br />

TET und MC noch immer unerwünscht<br />

TET-Kennzeichen sind noch 1109 Mal unterwegs. Und meist wollen sie die Besitzer - so wie<br />

von diesem - auch nicht hergeben. FOTO: Pagenkopf<br />

An den Kennzeichen scheiden sich die Geister. Möchte man sagen. Den einen ist es egal, mit<br />

welcher Buchstabenkombination sie durchs Land fahren. Die anderen möchten ihre<br />

unmittelbare Heimat auf dem Nummernschild wiederfinden. Eine Entscheidung dafür gibt es<br />

noch nicht.<br />

Malchin/Teterow.Malchins Bürgermeister Jörg Lange gehört zu den Befürwortern einer<br />

Rückkehr zum alten Kennzeichen. Damit steht er nicht allein. Bei einer Befragung, die die<br />

<strong>Initiative</strong> zur Kennzeichenliberalisierung im vergangenen Jahr in Malchin durchführte,<br />

sprachen sich viele Malchiner dafür aus, wieder das MC an ihre Nummernschilder zu<br />

bekommen. In Teterow, wo diese Befragung bereits im Jahr 2010 stattfand, sah das Ergebnis<br />

nicht anders aus. 250 Personen waren von Studenten einer <strong>Heilbronner</strong> Hochschule befragt<br />

worden, 76,4 Prozent der Stadteinwohner wollten das TET zurück. Und gleich Anfang 2011<br />

gaben die Mitglieder des Hauptausschusses Bürgermeister Reinhard Dettmann<br />

Rückenstärkung, sich für die Wiederbelebung des TET-Kennzeichens stark zu machen.<br />

Nun, die Gebietsreform ist durch, die Kennzeichenfrage noch nicht. Wenn im Landkreis<br />

Rostock seit diesem Monat bei Neuzulassungen von Fahrzeugen auch erst einmal das LRO<br />

auf die Straße kommt. Gleich am 1. Februar wurden übrigens 216 dieser Kennzeichen<br />

ausgegeben, per Stand vergangene Woche waren es 1413, ist von Pressesprecherin Petra<br />

Zühlsdorf-Böhm zu erfahren. Es sind aber auch immer noch 1109 Fahrzeuge mit einer TET-<br />

Nummer unterwegs. Nicht nur, dass das kaum einer abgeben möchte, es wird mit der<br />

Neuauflage geliebäugelt. Wenn sich die Kreissprecherin dazu auch bedeckt hält und auf klare<br />

Worte von den Verkehrsministern wartet.<br />

Das Bundesverkehrsministerium will bis zum Frühjahr den Weg freimachen für die Rückkehr<br />

alter Autokennzeichen. Am 24. Januar hat es im Bund-Länder-Fachausschuss<br />

Fahrzeugzulassung, der der Verkehrsministerkonferenz zugeordnet ist, einen<br />

Änderungsvorschlag vorgelegt, dass die Länder zukünftig auch mehrere Kfz-Kennzeichen <strong>pro</strong><br />

Zulassungsbehörde (Landkreis) beantragen können. Das bedeutet zum Beispiel, dass der<br />

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte drei Möglichkeiten hat. Einmal, dass man sich auf<br />

ein gemeinsames Kennzeichen – denn das gibt es hier noch nicht – einigt und nur dieses gilt<br />

dann. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass zusätzlich auf Wunsch auch die alten<br />

Kennzeichen ihre Gültigkeit behalten beziehungsweise wie im Fall Malchin auch das MC<br />

wieder eingeführt werden könnte. Das MC fahren übrigens noch 1186 Autos durch die<br />

Gegend. Und die dritte Möglichkeit besteht darin, dass die Kennzeichen so bleiben wie sie<br />

jetzt sind. Wann der Kreistag allerdings darüber entscheiden wird, das steht noch nicht fest,<br />

sagt Pressesprecherin Silke Egger. Sie weiß aber, dass es bereits Gespräche in den Fraktionen<br />

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gegeben hat. Thomas Diener, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Seenplatte, meint, dass<br />

seine Fraktion sich damit anfreunden könne, dass die alten Kennzeichen auf Wunsch<br />

beibehalten werden. „Die ganz große Kleinstaaterei sollte es allerdings nicht geben“, sagt er<br />

im Hinblick auf die ganz alten Kennzeichen. Arnold Krüger, Fraktionsvorsitzender der Linken,<br />

versteht persönlich die ganze Aufregung um das Thema nicht. „Aber wir plädieren dafür,<br />

dass auch beim Beschluss für ein gemeinsames Kennzeichen jeder sein altes behalten kann,<br />

wenn er denn möchte.“ „Wenn es gewünscht wird, warum nicht“, gibt Michael Löffler, SPD-<br />

Fraktionschef, seine Meinung kund. Wenn es die rechtliche Situation erlaube, spreche seine<br />

Fraktion sich für eine Liberalisierung aus. Die rechtlichen Voraussetzungen müssen vom<br />

Verkehrsministerium geschaffen werden.<br />

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Goslarer Zeitung, 22.2.12<br />

Kfz-Kennzeichen: Das große Comeback von CLZ und BRL<br />

HARZ. Wenn alles glatt läuft, werden die alten Kfz-Kennzeichen auch in der Region wieder<br />

eingeführt. Bad Gandersheim, Braunlage, Clausthal-Zellerfeld und Wernigerode haben sich<br />

dafür ausges<strong>pro</strong>chen. Das Bundesverkehrsministerium hat zugesagt, im Frühjahr eine<br />

Regelung in den Bundesrat einzubringen.<br />

Bundesweit wollen 200 Kreisstädte ihr Kennzeichen zurück. Entsprechende Ratsbeschlüsse<br />

gibt es auch in Wernigerode, Clausthal-Zellerfeld und Braunlage. In Bad Gandersheim hat<br />

bereits der Verwaltungsausschuss die Wiederaufnahme von „GAN“ beschlossen, wenn das<br />

Gesetz durchkommt.<br />

Das sieht ganz danach aus: Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums ist zugesagt, im<br />

Frühjahr eine rechtliche Regelung in den Bundesrat einzubringen, damit Alt-Kennzeichen auf<br />

Wunsch der Länder wieder gültig gemacht und von den Zulassungsbehörden mehrere<br />

Unterscheidungszeichen ausgegeben werden können. Ein genauer Termin steht laut<br />

Pressesprecher Ingo Strater derzeit noch nicht fest. Zur Erörterung der Einzelheiten und<br />

konkreten Umsetzung sei das Ministerium in Gesprächen mit den Ländern. Die Länder sollen<br />

derweil den notwendigen Aufwand für die Zuteilung von Alt-Kennzeichen ermitteln. Diese<br />

Klärung der Details bleibe abzuwarten.<br />

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Der Patriot, 18.2.12 (nachgereicht)<br />

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Schaumburger Zeitung, 22.2.12<br />

Rinteln<br />

Kreis: Keine Einigkeit über RI-Kennzeichen<br />

Rinteln (dil). Das Bemühen um die Wiedereinführung des RI-Kennzeichens bei Kraftfahrzeug-<br />

Zulassungen erfordert weiter Geduld – und Optimismus. Die positive Rintelner<br />

Stellungnahme liegt beim Landkreis vor, einige andere Kommunen zögern noch.<br />

Der Erlass aus dem Verkehrsministerium spricht von Einigkeit als Genehmigungskriterium.<br />

Deshalb hat der Landkreis vorsorglich alle Kommunen angeschrieben, ihnen aber<br />

anheimgestellt, überhaupt zu antworten. Reagiert haben bisher Rinteln, Bückeburg, Auetal,<br />

Lindhorst, Niedernwöhren und Nienstädt. Stadthagen, dass für die Wiedereinführung von<br />

STH plädieren könnte, hat bisher nicht geantwortet. Lindhorst sprach sich gegen die<br />

Wiedereinführung aus.<br />

Für Kreisdezernentin Ursula Müller-Krahtz stellt sich auch die Frage, ob die Gewährung ein<br />

altes Kennzeichen im gesamten alten Verbreitungsgebiet wieder zulässig sein sollte. Für RI<br />

beträfe das den Altkreis Grafschaft Schaumburg – inklusive Hessisch Oldendorf. „Aber dort<br />

haben wir nicht nachgefragt.“<br />

Bis zum Monatsende müssen die Landkreise ans Verkehrsministerium in Hannover melden.<br />

Der Landkreis Schaumburg will das bis dahin gesammelte Meinungsbild übermitteln und<br />

selbst erklären, dass man SHG für den Landkreis in Ordnung findet, sich aber nicht gegen ein<br />

Wunschkennzeichen wie „RI“ sperren würde.<br />

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Neue Deister-Zeitung, 22.2.12<br />

SPR-Kennzeichen: Hische gibt Widerstand auf<br />

Springe (mari). In der Diskussion um die Rückkehr zum SPR-Kennzeichen vollzieht<br />

Bürgermeister Jörg-Roger Hische eine Art Kehrtwende: Er schließt jetzt nicht mehr<br />

kategorisch aus, dass Bürger bald auf Wunsch wieder das alte Nummernschild erhalten<br />

können. Allerdings wäre es deutlich teurer als das weiterhin erhältliche „H“.<br />

„Wir werden weder in zusätzliche Technik noch in Personal investieren“, stellt der<br />

Verwaltungschef klar. Wenn zahlreiche Springer aber die Hommage an ihre Heimatstadt<br />

gern wieder am Auto sehen möchten und es das Gesetz erlaubt, „müssen wir uns davor ja<br />

auch nicht verschließen“.<br />

Seit 1977 sind durch die Gebietsreform mehr als 300 Kfz-Kennzeichen verschwunden. „Es<br />

zeichnet sich jedoch ab, dass das Bundesverkehrsministerium die Wiedereinführung der<br />

Altkennzeichen erlauben wird“, schreibt der Niedersächsische Städtetag jetzt in der<br />

Einladung zu einer Informationsveranstaltung. Der Dachverband klärt morgen in Hannover<br />

Vertreter der Städte und Gemeinden über das Thema auf. Denn: „Die Nummernschilder sind<br />

für viele Kommunen ein wichtiges Symbol.“<br />

Hische wird keinen Mitarbeiter zu der Tagung schicken. „Das ist nicht das wichtigste Thema<br />

des 21. Jahrhunderts“, begründet er. Er macht weiter keinen Hehl daraus, grundsätzlich kein<br />

Freund der SPR-Rückkehr zu sein. „Ich glaube nicht, dass dadurch Millionen von Touristen<br />

angelockt werden oder wir eine größere Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt erleben.“<br />

Springe fahre seit mehr als drei Jahrzehnten sehr gut mit dem H für den Landkreis<br />

beziehungsweise die Region.<br />

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Hische hat alle Bürgermeister rund um Hannover angeschrieben und um ihre Meinung<br />

gebeten. Seine Amtskollegen würden mehrheitlich wie er denken, sagt er. Anrecht auf die<br />

Nostalgie-Nummer haben ohnehin nur Neustadt (liebäugelt wieder mit NRÜ) und Burgdorf<br />

(lehnt das BU laut Hische eher ab).<br />

Wer seinen Wagen in der Region Hannover ummeldet, zahlt derzeit zwischen 19,20 und<br />

25,30 Euro. Dazu kommen 34 Euro für das Prägen des Schildes. Die Verwaltung verlangt<br />

10,20 Euro extra, wenn eine bestimmte Buchstaben- oder Zahlenkombination erbeten wird.<br />

Wie teuer der offizielle SPR-Wunsch sein könnte, kann Hische noch nicht sagen: „Das müsste<br />

sich für uns aber mindestens kostenneutral gestalten lassen.“ Nach seiner Einschätzung<br />

könnten schon Ende dieses Jahres die ersten Autos mit neuem alten Kennzeichen durch die<br />

Deisterstadt fahren.<br />

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Trierischer Volksfreund, 23.2.12<br />

Drei Buchstaben als Liebesbeweis<br />

Kehrt das Kennzeichen SAB für Saarburg zurück? Der <strong>Heilbronner</strong> Professor Ralf<br />

Bochert sieht darin eine Chance, die Stadt nach innen und außen zu vermarkten.<br />

Stadtbürgermeister Jürgen Dixius hat er überzeugt. Doch entschieden ist noch<br />

nichts, auch nicht, wer alles so ein Kennzeichen am Auto haben könnte.<br />

Podcast<br />

Der Mann, der die Geschichte ins Rollen brachte, Professor Ralf Bochert (rechts), zeigt<br />

gemeinsam mit Stadtbürgermeister Jürgen Dixius, wie ein neues SAB-Kennzeichen aussehen<br />

könnte. TV-Foto: Julia Kalck<br />

Saarburg. Nein, dass das Thema so hohe Wellen schlägt, hätte er nicht gedacht, sagt Ralf<br />

Bochert, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Heilbronn. Er war es, der<br />

eine wissenschaftliche Frage in die Öffentlichkeit brachte, die bundesweit diskutiert wird: die<br />

Rückkehr zu alten Kennzeichen - wie SAB für Saarburg.<br />

Mit seinen Studenten hat Bochert bundesweit 30 000 Menschen befragt, was diese davon<br />

halten würden. Das Ergebnis: Fast 75 Prozent der Befragten sind für die Rückkehr der alten<br />

Kennzeichen, darunter viele junge Menschen (der TV berichtete). Dass es gerade auch junge<br />

Leute seien, die die alten Kennzeichen gar nicht mehr kennen, sei überraschend, sagt<br />

Bochert. In dem Ergebnis sieht er auch einen Appell an die Landkreise. Deren Akzeptanz<br />

könne sich durch eigene Kennzeichen für wichtige Städte und die damit gezeigte Bürgernähe<br />

verbessern.<br />

Für Bochert liegen die Vorteile des SAB-Kennzeichens auf der Hand: "Es wäre ein Symbol für<br />

die Marke Saarburg." Die Wirkung nach außen und nach innen sei nicht zu unterschätzen.<br />

"Wenn da eine Stadt nein sagt, dann müsste sie schon genau erklären, warum sie es nicht<br />

will." Seiner Meinung nach ist der Aufwand für die Behörden gering, man müsse nur die<br />

Software entsprechend ändern. Der Kreis Trier-Saarburg hat diesbezüglich allerdings noch<br />

Vorbehalte, sieht dort doch eher einen Mehraufwand für die Verwaltung.<br />

Während es deutschlandweit vor allem die Identifikation mit der Heimat ist, die die Idee laut<br />

Bochert so interessant macht, ist es in Rheinland-Pfalz auch die Außenwirkung der in Frage<br />

kommenden Städte. Denn neben Saarburg sind es etwa mit Prüm, St. Goar oder Bernkastel-<br />

Kues durchaus Städte, die touristisch geprägt sind.<br />

Als Rückkehr zum Kirchturmdenken oder gar als Anti-Globalisierungstendenz sieht der<br />

Professor die Sympathie für die alten Kennzeichen nicht. "Das würde ich nicht<br />

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überinterpretieren", sagt er. Zentraler Punkt sei die Verortung in der jeweiligen Stadt: "Da<br />

kommt dann sowas wie Liebe ins Spiel."<br />

Für Stadtbürgermeister Jürgen Dixius steht fest: Das mit dem SAB-Kennzeichen ist eine gute<br />

Idee. "Es ist sinnvoll, weil die Ferienregion Saarburg sich nach außen hin präsentieren kann."<br />

Saarburg habe einen ganz guten Bekanntheitsgrad in den Niederlanden oder in den<br />

Nachbarbundesländern. "Wenn dann die Autos als Werbeträger für die Urlaubsregion<br />

Saarburg fahren würden, dann wäre das positiv." Würde er sich selbst eines dieser<br />

Kennzeichen zulegen? "Ja", sagt er.<br />

Bevor sich aber der Stadtbürgermeister und jeder Andere auf den Weg zur Zulassungsstelle<br />

machen kann, muss der Bundesrat der Änderung der Zulassungsverordnung erst einmal<br />

zustimmen. Nach Informationen Bocherts soll es noch im Frühjahr auf der Tagesordnung<br />

stehen. Aber erst, wenn dann auch Mainz grünes Licht gibt, ist ein Wiedersehen mit SAB<br />

möglich.<br />

Und wer könnte dann wirklich mit einem solchen Kennzeichen fahren? Thomas Müller,<br />

Sprecher der Kreisverwaltung: "Wenn der Gesetzgeber das möglich macht, dann herrscht bei<br />

uns die Meinung vor, dass sich das auf das Gebiet des Altkreises Saarburg beziehen sollte."<br />

jka<br />

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Rheinzeitung, 23.2.12<br />

Zeller Land will das ZEL-Kennzeichen zurück<br />

Zell - Noch in diesem Jahr werden die Bürger von Stadt und Verbandsgemeinde Zell das<br />

Kennzeichen ZEL an ihre Kraftfahrzeuge anbringen dürfen. Diese Prognose wagt Professor<br />

Dr. Ralf Borchert von der Hochschule Heilbronn. Der Wissenschaftler begleitet die <strong>Initiative</strong><br />

für Altkennzeichen in ganz Deutschland. Der Bürgerwille im Zeller Land war eindeutig: Eine<br />

Befragung von 272 Personen, darunter 76 aus der Verbandsgemeinde, hat im Oktober<br />

ergeben, dass das ZEL-Kennzeichen mit überwältigender Mehrheit gewünscht wird. 79,8<br />

Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus.<br />

Für Hans Schwarz, der den Stadtrat mit einem Beschluss vom Dezember hinter sich weiß,<br />

ergibt sich jetzt die Chance, „die Geschichte des Altkreises, die leider in Vergessenheit<br />

geraten war,“ wieder sichtbar werden zu lassen, dank ZEL. Nach Auskunft des<br />

Stadtbürgermeisters hat die Kreisverwaltung in Cochem bereits „Zustimmung signalisiert“,<br />

dass ein zweites Kennzeichen auf Autofront und -heck kommen könnte.<br />

Professor Borchert hat überrascht, dass es eine regelrechte, bundesweite politische<br />

Bewegung für Altkennzeichen – übrigens auch im benachbarten Bernkastel-Kues – gibt. Ein<br />

Kfz-Kennzeichen sei „ein starkes Identifikationselement“ für eine Region. „Ein kleines Thema<br />

zwar, aber der Charme ergibt sich daraus, dass es mit einem geringen Aufwand eine Wirkung<br />

erzielt wird“, sagte Borchert. Und: Eine Umstellung kostet nichts. Dagegen bringt es äußere<br />

Wahrnehmung und sei „ein Selbstgänger“. Die Stadt Zell verspricht sich einen<br />

Marketingeffekt. Und, so Hans Schwarz, dass das Zeller Land zusammenrückt.<br />

Dass zwei Kennzeichen innerhalb eines Kreises möglich sind, hat der Main-Kinzig-Kreis<br />

gezeigt. Neben dem Kennzeichen MKK gestand der Kreis der Stadt Hanau ein<br />

Extrakennzeichen zu. Die hessische Stadt Wetzlar erhält in Kürze ihr WZ zurück.<br />

Männer, so Professor Borchert, gebrauchen in der Debatte um das Für und Wider im<br />

Übrigen Vokabeln, mit denen sie sonst zurückhaltend umgehen. „Ich liebe dieses<br />

Kennzeichen“ – das haben er und sein Team von Männern öfter zu hören bekommen. Einige<br />

hätten sogar bekundet, dass sie gerne 50 Euro hinblättern würden, um das ZEL-Kennzeichen<br />

zurückzuerlangen.<br />

Nostalgie als treibendes Moment spielt eine wichtige Rolle. Im Jahr 1969 endete die Prägung<br />

von ZEL-Kennzeichen. Mit der Kommunalreform war nur noch das einheitliche COC für den<br />

neu zusammengefügten Kreis Cochem-Zell vorgesehen. Allerdings besteht, so Professor<br />

Borchert, eine Rechtslücke, die Raum für ein Zweitkennzeichen lässt. Derzeit ist der<br />

Bundesrat bestrebt, eine Regelung in eine gesetzliche Form zu gießen. Dazu ist die<br />

Zustimmung der Länder nötig. Im Frühjahr könnte der Prozess für eine Änderung der<br />

Fahrzeug-Zulassungsverordnung in eine entscheidende Phase treten, Anfang Juli würde der<br />

Bund dies womöglich veröffentlichen. Dann dürften vom Herbst an nicht nur kuriose<br />

Schnauferl oder betagte Trecker im „ZEL-Look“ über die Straßen im Zeller Land zockeln – ZEL<br />

wäre überall.<br />

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Frankenpost, 23.2.12<br />

Kennzeichen: SEL und MAK kehren zurück<br />

Die alten Kennzeichen werden voraussichtlich bereits Mitte 2012 wieder möglich<br />

sein. Nicht überall stößt diese Variante auf Zustimmung<br />

Von Herbert Scharf<br />

Beate Härtl von der "Schilderbude" bei der Marktredwitzer Zulassungsstelle hat<br />

vorsorglich schon einmal ein MAK-Vorzeigeobjekt bedruckt. Foto: Herbert Scharf<br />

Wunsiedel/Marktredwitz/Selb - Mitte des Jahres könnte es zu einer Renaissance kommen:<br />

Dann nämlich könnte es möglich sein, dass im Landkreis wieder MAK- und SEL-Kennzeichen<br />

an die Fahrzeuge montiert werden. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums rechnet<br />

jedenfalls damit, dass die alten Nummernschilder Mitte 2012 möglich werden. Nun muss nur<br />

noch der Bundesrat zustimmen.<br />

Doch nicht überall ist man von der Kennzeichen-Nostalgie begeistert. So hatte sich Landrat<br />

Dr. Karl Döhler bereits kurz nach der sächsischen <strong>Initiative</strong> gegen eine Renaissance für MAK<br />

oder SEL ausges<strong>pro</strong>chen. Er sehe keinen Sinn darin, sagte er auf Anfrage der Frankenpost.<br />

Das WUN-Kennzeichen habe integrierende Wirkung für den Landkreis Wunsiedel. Da sollte<br />

man nicht mit weiteren Kennzeichen separieren. Der Landrat befürchtet auch einen höheren<br />

Verwaltungsaufwand. So seien im Landkreis Wunsiedel mit Schönwald und Hohenberg auch<br />

Orte, die das frühere REH-Kennzeichen für den Altlandkreis Rehau fordern könnten. Bei<br />

Marktredwitz gehörten Manzenberg, Reutlas und Pfaffenreuth zum Landkreis Tirschenreuth<br />

(TIR). Döhler ist sich deshalb einig mit dem Präsidenten des Landkreistages, Hans Jörg<br />

Duppre, der von "nostalgischer Kleinstaaterei" spricht.<br />

Während im Selber Stadtrat auf einen Antrag von Peter Eichinger (CSU) alle Mitglieder für<br />

die Möglichkeit stimmten, den Selbern wieder die Möglichkeit eines SEL-Kennzeichens zu<br />

bieten, sieht man die Sache in Marktredwitz anders. So hat sich dem Vernehmen nach schon<br />

vor Monaten eine Kommission der Bürgermeister und Fraktionsvorsitzenden mit der Frage<br />

befasst und keinen Handlungsbedarf gesehen.<br />

Die Frankenpost hat nachgefragt. Bürgermeister Klaus Haussel von der SPD weist darauf hin,<br />

dass man sich bei ersten Gesprächen über dieses Thema erst einmal für eine<br />

Vereinheitlichung im Landkreis ausges<strong>pro</strong>chen habe. Wenn aber jemand unbedingt ein<br />

anderes Kennzeichen haben wolle, so habe er da durchaus Verständnis dafür, wenn es<br />

verwaltungstechnisch zu lösen sei.<br />

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Thomas Meyer von der CSU gesteht durchaus zu, dass es aus Sicht des Landkreises nicht<br />

besonders glücklich sei, wenn es wieder verschiedene Kennzeichen gebe. "Ich kann mir aber<br />

schon vorstellen, dass vor allem bei Neuzulassungen mancher zu einem MAK-Kennzeichen<br />

greifen wird, das den Namen unserer Stadt bekannter machen würde."<br />

Ute Selhorst von den Freien Wählern meint, hier gebe es wohl zwei Sichtweisen. Man könne<br />

von einem unnützen Nostalgiegeplänkel sprechen. Man könne aber auch sagen, dass man<br />

jemand, der ein altes Kennzeichen haben möchte, nichts in den Weg legen sollte. Sie neige<br />

eher zu der zweiten Meinung.<br />

Das frühere ADAC-Vorstandsmitglied und ehemaliger MSC-Vorsitzender Hans Schwägerl<br />

zeigt sich ebenfalls kulant. "Man sollte da jedem die Wahl lassen. Ob es sinnvoll ist, das muss<br />

jeder für sich selber entscheiden. Wenn wirklich jemand wechseln will, dann kostet ihn das<br />

Geld, das an den Staat geht. Und das ist auch gut." Der jetzige MSC-Vorsitzende Dr. Gerald<br />

Rauch möchte sich noch nicht festlegen. "Vor allem für Oldtimerbesitzer wäre es schön,<br />

wenn sie auch wieder ein MAK-Kennzeichen bekommen könnten." Beate Härtl von der<br />

"Schilderbude" bei der Marktredwitzer Zulassung ist der Meinung, dass es schon gut wäre,<br />

wenn es die alten Schilder wieder gäbe: "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dann<br />

mancher wieder zum alten MAK-Kennzeichen greift."<br />

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Schweriner Volkszeitung, 23.2.12: PCH" soll eine Chance bekommen<br />

Bürgermeister Bernd Rolly hat sich bereits frühzeitig für den Erhalt von "PCH"<br />

eingesetzt.Wolfried PätzolD/Archiv<br />

Sind die Tage des Kfz-Kennzeichen "PCH" gezählt? Diese Frage steht nicht erst im Raum, seit<br />

im Herbst vergangenen Jahres der bisherige Landkreis Parchim im neuen Großkreis<br />

Ludwigslust-Parchim aufgegangen ist. Schon einige Monate bevor durch einen<br />

Bürgerentscheid aus dem Arbeitstitel "Südwestmecklenburg" der neue Kreisname<br />

"Ludwigslust-Parchim" geworden ist, traten Befürworter des Erhalts bisheriger Kfz-<br />

Kennzeichen auf den Plan. In Parchim stellte sich Bürgermeister Bernd Rolly (SPD) an die<br />

Spitze der Bewegung. Er konnte sich nicht nur der Sympathie vieler Mitbürger sicher sein,<br />

sondern bekam sogar hochkarätige Unterstützung aus der Wissenschaft. Prof. Dr. Ralf<br />

Borchert, Dekan der Hochschule Heilbronn, hat vor zwei Jahren bundesweit ein<br />

Forschungs<strong>pro</strong>jekt initiiert, um an der Basis zu untersuchen, welche Bedeutung Kfz-<br />

Kennzeichen für Marketing, Identität und Bürgerzufriedenheit zukommen. Prof. Borchert<br />

brachte es danach auf den Punkt: "Es dauert bestimmt hundert Jahre, bis die Leute ihr<br />

geliebtes Kfz-Kennzeichen vergessen haben." Bei einer wissenschaftlichen Befragung von<br />

Passanten am 19. Mai 2010 am Rande des Wochenmarktes in der Kreisstadt haben sich 94<br />

Prozent von 228 Teilnehmern, darunter 186 Parchimern, für den Erhalt des jetzigen<br />

Kennzeichens "PCH" ausges<strong>pro</strong>chen. Lediglich ein Prozent lehnte den Erhalt des<br />

Kennzeichens ab, dem Rest war die Entscheidung egal. Prof. Borchert fühlte sich nach<br />

ähnlichen Ergebnissen in anderen Städten bestätigt und empfahl bei ein er so eindeutigen<br />

Positionierung der Bürger, dieses Thema in Kommunalparlamenten weiter ernsthaft zu<br />

verfolgen.<br />

Umso größer war die Überraschung, dass die Parchimer Stadtvertreter den Vorschlag der<br />

Verwaltung, Verhandlungen zum Erhalt des Kfz-Kennzeichens "PCH" aufzunehmen, im<br />

Frühherbst 2010 stoppten. Nicht nur für Bürgermeister Bernd Rolly platzte damit ein Traum.<br />

Als Begründung hatten die Kritiker angeführt, dass ein entsprechender Beschluss ein falsches<br />

Signal für die Bürger in Ludwigslust gewesen wäre und ein einheitliches Kfz-Kennzeichen den<br />

neuen Großkreis einen müsse.<br />

Inzwischen ist nicht nur der Großkreis mit dem umstrittenen Namen "Ludwigslust-Parchim"<br />

Realität, sondern sind womöglich auch die Tage für die noch immer gültigen Kennzeichen<br />

"PCH" und "LWL" gezählt. Der Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat Landrat Rolf<br />

Christiansen (SPD) bereits aufgefordert, eine Buchstabenfolge für den neuen Landkreis zu<br />

beantragen. Auf jeden Fall soll allerdings abgewartet werden, ob die<br />

Bundesverkehrsministerkonferenz wie erwartet grünes Licht für mehrere Kennzeichen in<br />

einem Landkreis gibt. Dann könnten sogar frühere Kennzeichen wie beispielsweise LBZ, STG<br />

und HGN wieder belebt werden.<br />

Auf der nächsten Stadtvertretersitzung am 29. Februar steht in der Kreisstadt ein Beschluss<br />

zur Abstimmung, mit dem Bürgermeister Bernd Rolly beauftragt wird, sich beim Landrat<br />

bzw. dem Land Mecklenburg-Vorpommern für den Erhalt des Kfz-Kennzeichens "PCH"<br />

einzusetzen. "Diese Beschlussfassung richtet sich nicht gegen den nach der<br />

Landkreisneuordnung gebildeten Kreis, sondern dient hauptsächlich der Untermauerung der<br />

31707WP<strong>66</strong>


Heimatverbundenheit unserer Bürger", betont die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage.<br />

Schon aus rein praktischen Erwägungen sei es günstiger, sich jetzt eindeutig für den Erhalt<br />

des Kennzeichens einzusetzen, als später auf den evtl. Verlust zu reagieren. Bernd Rolly kann<br />

aber in dieser Frage nur für seine Stadt handeln. Ämter aus dem Umland bleibt die<br />

Möglichkeit, sich selbst für ihr "Wunschkennzeichen" einzusetzen.<br />

In den Nachbarstädten Ludwigslust und Sternberg haben die Kommunalvertreter bereits<br />

Nägel mit Köpfen gemacht. Dort wurden entsprechende Beschlüsse für eigene Kennzeichen<br />

mit großer Mehrheit gefasst.<br />

Die Bundesregierung hat inzwischen zugesagt, dass Altkennzeichen auf Wunsch der Länder<br />

wieder gültig gemacht werden könnten. Mit einer Änderung der Fahrzeugzulassungsordnung<br />

wäre der Weg auch frei, um den Zulassungsbehörden vor Ort die Möglichkeit einzuräumen,<br />

mehrere verschiedene Unterscheidungszeichen ausgeben zu können. Noch im Frühjahr soll<br />

eine entsprechende Verordnung im Bundesrat verabschiedet werden.<br />

In Mecklenburg-Vorpommern gab es inzwischen für Stralsund, Greifswald, Neubrandenburg,<br />

Wismar und Rügen Zusagen für Wunschkennzeichen. Parchim könnte folgen.<br />

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Rheinzeitung, 23.2.12<br />

Altkennzeichen sollen wiederkehren<br />

Rheinland-Pfalz. Ein wenig Wehmut spielt mit, wenn mancher Rheinland-Pfälzer aus einer<br />

früheren Kreisstadt ans alte Kfz-Kennzeichen zurückdenkt. DIZ, GOA oder ZEL - gut möglich,<br />

dass Kennzeichen, die nur noch altertümliche Traktoren zieren, bald in Diez, St. Goar oder<br />

Zell wiederkehren. Bisher hatte das Land noch gezögert, nun scheint sich aber eine positive<br />

Antwort aus Mainz abzuzeichnen - wenn sich alle Kreise einig sind.<br />

Peter Scherer<br />

Eine Befragung der Hochschule Heilbronn in neun rheinland-pfälzischen Kommunen hatte<br />

ergeben, dass die Bürger zu 75 Prozent dafür sind. Ebenfalls auf die alten Kennzeichen<br />

fahren Bürger in den Orten Bernkastel-Kues (BKS), Prüm (PRÜ), Bad Bergzabern (BZA),<br />

Rockenhausen (ROK), St. Goarshausen (GOH) und Bingen (BIN) ab.<br />

"Die eindeutigen Ergebnisse zeigen, wie wichtig den Menschen die Identifikation mittels Kfz-<br />

Kennzeichen ist", sagt Professor Ralf Borchert.<br />

Jetzt kann alles ganz schnell gehen - der Bund hat die <strong>Initiative</strong> ergriffen, um die Fahrzeug-<br />

Zulassungsverordnung zu verändern und eine Änderung in den Bundesrat eingebracht. Auf<br />

Wunsch der Länder könnten die Altkennzeichen gültig gemacht werden.<br />

Die Antwort aus Mainz steht noch aus, das Land will offenbar mitspielen, wenn alle Kreise<br />

eine einheitliche Regelung befürworten. In Mecklenburg-Vorpommern hat das<br />

Verkehrsministerium in fünf Fällen bereits Zusagen gegeben. Das hessische Wetzlar erhält in<br />

Kürze nach 35 Jahren sein WZ-Kennzeichen wieder. Der bürokratische Aufwand ist gleich<br />

Null - die Umstellung ist nicht mit Kosten verbunden.<br />

Viel Herzblut haben Zells Stadtbürgermeister Hans Schwarz und der Stadtrat ins Thema<br />

eingebracht. Wegen der Zusammenlegung mit Cochem zum Kreis Cochem-Zell im Jahr 1969<br />

mussten die Zeller ihr eigenes Kennzeichen zugunsten von COC aufgeben. Rat und Stadtchef<br />

sprechen mit einer Zunge, wollen die Geschichte des Altkreises sichtbar werden lassen. "Das<br />

ist jetzt eine große Möglichkeit für uns, nach der Fremdübernahme", sagt Stadtchef Schwarz.<br />

Und ein Marketinginstrument: "Das Kfz-Kennzeichen ist das wichtigste Symbol für die Marke<br />

der Stadt", betont Professor Borchert.<br />

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Südkurier, 23.2.12<br />

Entscheidung über STO-Kennzeichen<br />

(wie) Der Stockacher Gemeinderat kommt am kommenden Mittwoch, 29. Februar, um 17<br />

Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses in Stockach zusammen. Auf der Tagesordnung<br />

steht der Grundsatzbeschluss über die Wiedereinführung des historischen Autokennzeichens<br />

STO.<br />

Die Räte beschäftigen sich außerdem mit der Bauvoranfrage für ein Ärztehaus beim<br />

Krankenhaus Stockach. Die Bestellung eines weiteren Standesbeamten und die Neuregelung<br />

des Kostenersatzes für die Inanspruchnahme der Freiwilligen Feuerwehr werden ebenfalls<br />

Thema sein. Für die Breitbandversorgung soll der Netzbetrieb vergeben werden. Darüber<br />

hinaus beschäftigt sich das Gremium mit der Neufassung der Satzung über die Erhebung der<br />

Vergnügungssteuer, einer Änderung der Friedhofssatzung, der dezentralen<br />

Abwasserbeseitigung und der Verkehrssituation in der Unterstadt.<br />

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Pressemitteilung Niedersächsischer Städtetag, 23.2.12<br />

ALF statt HI – Städtetag will alte Kennzeichen zurück<br />

Aus Neu mach Alt: Mehrere niedersächsische Städte und Gemeinden streben die<br />

Wiedereinführung ihrer früheren KFZ-Kennzeichen an, die ihnen im Rahmen der<br />

Kreisgebietsreform aus dem Jahr 1977 entzogen wurden. In einer gemeinsamen Erklärung<br />

forderten sie in Hannover eine Änderung der Straßenverkehrszulassungsverordnung, die<br />

es den Kommunen in Niedersachsen zeitnah erlaubt, die Altkennzeichen unbürokratisch zu<br />

vergeben.<br />

Landkreise, die bisher ihre Ablehnung erklärt hatten, werden<br />

aufgerufen, ein positives Votum gegenüber dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium<br />

abzugeben. Letzteres solle sich auf Bundesebene wie bisher für eine kurzfristige und<br />

unbürokratische Lösung einzusetzen.<br />

Unterstützt wird die Forderung durch eine aktuelle Studie der Hochschule Heilbronn. Das<br />

Forschungs<strong>pro</strong>jekt „Kennzeichenliberalisierung“ hat unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf<br />

Bochert auch in zwölf Städten Niedersachsens rund 3.000 Bürgerinnen und Bürger befragt.<br />

Das Ergebnis ist eindeutig: 76,4 Prozent wünschen sich die Wiedereinführung der<br />

abgeschafften Kennzeichen. Zwölf Prozent sind dagegen. „Über 70 Prozent der 16-30jährigen<br />

Befragten stimmen der Wiedereinführung der abgeschafften Kennzeichen zu. Das<br />

zeigt, dass es sich um ein modernes Thema handelt“, so Bochert. Bundesweit wurden über<br />

30.000 Personen in 144 Städten mit ähnlichem Ergebnis befragt.<br />

Für Barbara Schlag, Bürgermeisterin der Stadt Norden, bestätigen die Resultate die positive<br />

Resonanz in ihrer Kommune: „Die Umfrage in Norden hat ergeben: Unsere Bürger haben ein<br />

ausgeprägtes Interesse am Wiederaufleben des „NOR“-Kennzeichens. Es vermittelt den<br />

Bürgerinnen und Bürgern ein Gefühl von Bürgernähe und Heimat. Zudem wäre es ein ideales<br />

Symbol unserer Stadtmarke und würde unsere Außenwahrnehmung erhöhen.“<br />

In Deutschland haben sich mittlerweile mehr als 200 Kommunen dieser Forderung per Stadt-<br />

oder Gemeinderatsbeschluss angeschlossen. Bundesweit verschwanden 1977 mehr als 300<br />

KFZ-Kennzeichen aus dem öffentlichen Straßenbild. Aktuell zeichnet sich jedoch ab, dass das<br />

Bundesverkehrsministerium den Ländern die Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen<br />

grundsätzlich erlauben wird. Im Frühjahr 2012 soll dazu eine rechtliche Regelung in den<br />

Bundesrat eingebracht werden. Das Land Niedersachsen unterstützt das Vorhaben der<br />

Kommunen.<br />

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Träger der <strong>Initiative</strong> in Niedersachsen sind die Kommunen Alfeld, Braunlage, Bremervörde,<br />

Clausthal-Zellerfeld, Duderstadt, Einbeck, Bad Gandersheim, Hann. Münden, Neustadt am<br />

Rübenberge, Norden, Otterndorf, Rinteln, Soltau und Syke.<br />

31707WP<strong>66</strong>


Bild.de (und andere Quellen, dpa-Meldung), 24.2.12<br />

14 Städte wollen alte Kfz-Kennzeichen zurück haben<br />

Donnerstag, 23. Februar 2012, 15:26 Uhr<br />

Hannover (dpa/lni) - Kampf ums Kennzeichen: 14 niedersächsische Städte haben am<br />

Donnerstag die Wiedereinführung der alten Nummernschilder gefordert. Viele Kennzeichen<br />

verschwanden bei der 1977 abgeschlossenen Gebietsreform. Gehe es nach den Kommunen,<br />

sollen Autofahrer in Zukunft die Möglichkeit haben, zwischen den derzeitigen und den alten<br />

Kfz-Kennzeichen zu wählen, sagte Jürgen Tiemann vom Niedersächsischen Städtetag. Ein<br />

eigenes Kennzeichen sei für das Stadtmarketing ein kostengünstiges und überregional<br />

wirksames Instrument, betonten Vertreter der betroffenen Städte in Hannover. Darüber<br />

hinaus empfänden viele Bürger ihre alten Nummernschilder als Teil der heimatlichen<br />

Identität.<br />

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Hitradio Antenne1, 24.2.12<br />

Comeback für alte Nummernschilder?<br />

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es demnächst wieder ALF statt HI gibt. Oder NRÜ<br />

statt H.<br />

Alte Kennzeichen auf Wunsch?<br />

In einigen Kommunen können Sie vielleicht bald wieder Ihr altes Nummernschild ans Auto<br />

schrauben! Viele Kommunen denken darüber nach, dass die alten Abkürzungen wieder ins<br />

Spiel kommen. Wer will, der soll das alte regionale Kennzeichen bekommen können.<br />

Allerdings dürfte dies dann mit einem kleinen Aufpreis verbunden sein.<br />

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Radio Ostfriesland, 23.2.12<br />

Norden fordert Wiedereinführung des Altkennzeichens<br />

Die Stadt Norden will heute auf dem niedersächsischen Städtetag für die Rückkehr des PKW-<br />

Stadtkennzeichens NOR werben. Neben der ostfriesischen Kommune wollen insgesamt 13<br />

niedersächsische Städte die Wiedereinführung ihrer Kennzeichen beantragen. Unterstützt<br />

werden die Kommunen bei ihrem Vorhaben durch das Land Niedersachsen. Es dürften<br />

jedoch keine zusätzlichen Kosten oder zusätzliche Bürokratie entstehen, so die Sprecherin<br />

des niedersächsischen Verkehrsministeriums, Anne Neumann. 1977 waren bundesweit mehr<br />

als 300-KFZ-Kennzeichen abgeschafft worden.<br />

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Nrd.de, 23.2.12<br />

Auf die eigenen drei Buchstaben besonnen<br />

Vor 35 Jahren haben viele wehmütig von ihnen Abschied genommen - jetzt kommt für einige<br />

alte Kfz-Kennzeichen in Niedersachsen wohl das Comeback: 14 Kommunen wollen ihre<br />

Nummernschilder von vor 1977 zurück. Gehe es nach ihnen, sollen Autofahrer in Zukunft die<br />

Möglichkeit haben, zwischen den derzeitigen und den alten Kfz-Kennzeichen zu wählen,<br />

sagte Jürgen Tiemann vom Niedersächsischen Städtetag.<br />

Ein eigenes Kennzeichen sei für das Stadtmarketing ein kostengünstiges und überregional<br />

wirksames Instrument, betonten Vertreter der betroffenen Städte in Hannover. Darüber<br />

hinaus empfänden viele Bürger ihre alten Nummernschilder als Teil der heimatlichen<br />

Identität. Autos aus Alfeld hätten dann nicht mehr länger "HI" auf dem Nummernschild,<br />

sondern wieder wie vor der Kreisgebietsreform vor 35 Jahren "ALF". Der Tausch der<br />

Nummernschilder solle freiwillig sein und rund 100 Euro kosten.<br />

Bund und Land dem Projekt wohlgesonnen<br />

Tatsächlich zeichne sich aktuell ab, dass das Bundesverkehrsministerium den Ländern die<br />

Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen grundsätzlich erlauben wird, sagte Jürgen Tiemann.<br />

Noch im Frühjahr 2012 solle dazu eine rechtliche Regelung in den Bundesrat eingebracht<br />

werden. Auch das Land Niedersachsen unterstützt das Vorhaben. Voraussetzung ist<br />

allerdings die vorherige Zustimmung der Landkreise, die in einigen Fällen auch schon erfolgt<br />

ist.<br />

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Hamburger Abendblatt (und andere Quelle, dapd-Meldung Niedersachsen), 24.2.12<br />

Wunsch nach alten Autokennzeichen<br />

23.02.2012, 19:26 Uhr 23.02.2012, 19:26 Uhr abendblatt.de<br />

Eine Umfrage der Hochschule Heilbronn ergab: Aus Heimatgefühl wollen 14<br />

niedersächsische Kommunen ihre alten Nummernschilder zurück.<br />

Die neuen Autokennzeichen stoßen nicht bei allen Niedersachsen auf Gegenliebe<br />

Foto: dapd/DAPD<br />

Hannover. 14 Kommunen in Niedersachsen fordern ihre Nummernschilder von vor 1977<br />

zurück. Bundesweit verlangten mehr als 200 Kommunen ihre alten Autokennzeichen, teilte<br />

ein Sprecher der 14 niedersächsischen Gemeinden am Donnerstag in Hannover mit. Autos<br />

aus Alfeld hätten dann nicht mehr länger "HI“ auf dem Nummernschild, sondern wieder wie<br />

vor der Kreisgebietsreform vor 35 Jahren "ALF“. Im Frühjahr soll die Forderung im Bundesrat<br />

diskutiert werden.<br />

Bei einer Umfrage der Hochschule Heilbronn wurden 3.000 Menschen aus zwölf<br />

niedersächsischen Städten zu ihrem Kennzeichen befragt. 76,4 Prozent stimmten dem<br />

Sprecher zufolge für die Wiedereinführung der abgeschafften Kennzeichen. Dies erkläre sich<br />

durch ein Heimatgefühl, das mit den alten Kennzeichen verbunden sei. Der Tausch der<br />

Nummernschilder solle freiwillig sein und rund 100 Euro kosten. (dapd-nrd)<br />

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Der Patriot, 24.2.12<br />

Noch können die Maschinen nicht anrollen. Der Kreisausschuss vertagte eine Entscheidung<br />

übers LP-Kennzeichen.<br />

„Ein Nummernschild bringt uns nicht auseinander“<br />

Kreisausschuss verlagert Entscheidung über LP-Kennzeichen in den Kreistag<br />

KREIS SOEST - Dass der Kreisaussschuss hin und wieder Entscheidungen vertagt, gehört zur<br />

kommunalpolitischen Normalität. Sein am Donnerstagabend auf <strong>Initiative</strong> der CDU<br />

einstimmig gefasster Beschluss, noch nicht über einen Antrag beim Land zwecks<br />

Wiedereinführung des LP-Kennzeichens zu entscheiden, hatte freilich eine besondere<br />

Ursache. Ein Votum von dieser Tragweite, das ohnehin dem Kreistag vorbehalten sei, solle<br />

durch ein Signal aus dem Kreisausschuss nicht vorgeprägt werden, so die Begründung.<br />

Schließlich repräsentierten die 17 Ausschussmitglieder nur etwa ein Viertel der<br />

Kreistagsabgeordneten. So werden sich die LP-Kennzeichen-Fans bis zum endgültigen<br />

Beschluss auf Kreisebene noch etwas gedulden müssen. Das Kreis-Parlament tagt am<br />

Donnerstag, 8. März.<br />

Mit viel Sinn für Symbolik hatte die CDU-Fraktion ihr Mitglied Guido Niermann bestimmt, die<br />

Vertagungs-<strong>Initiative</strong> zu erläutern. Niermann stammt aus Lippstadt, fühlt sich inzwischen als<br />

Soester Bürger wohl und könnte beim „Schwur“ am 8. März vor einer schwierigen<br />

Entscheidung stehen. Ähnliches gilt womöglich auch für die Lippstädter SPD-Parlamentarier<br />

Susanne Helfrich und Hans-Joachim Kayser. Deren Autos ziert momentan ein Kennzeichen<br />

mit der Buchstaben-Kombination SO - ZI, womit beide wohl ihre politische Verortung<br />

dokumentieren wollen. Derart Flagge zeigen ließe sich mit LP - ZI aber nicht.<br />

A<strong>pro</strong>pos Frotzeleien: Bierernst ging es am Donnerstag bei der etwa 15-minütigen Debatte im<br />

Kreisausschuss nicht zu. Zwar zeigte sich FDP-Fraktionschef Wilhelm Reinecke aus Welver<br />

„nicht begeistert“ über die Entwicklung, und sein Amtskollege von der Bürgergemeinschaft<br />

(BG), der Lippstädter Theodor Kremer, stieß ins gleiche Horn („das folgt alles nicht der Logik<br />

der Kreis-Identität“). Harmonische Akzente setzte hingegen Landrätin Eva Irrgang<br />

höchstpersönlich. Die Kreisverwaltung werde dem Projekt LP-Kennzeichen keine Steine in<br />

den Weg legen, versicherte die aus Dortmund stammende Wahl-Wickederin. Erstens habe<br />

sie gelernt, dass man sich nicht mit Autofahrern anlegen sollte, gab sie zu Protokoll.<br />

Außerdem sei sie nach 35 Jahren Groß-Kreis Soest davon überzeugt, dass „uns ein<br />

Nummernschild nicht auseinander bringt“.<br />

Wie Kreis-Pressesprecher Wilhelm Müschenborn am Rande der Kreisausschusssitzung<br />

bestätigte, soll die Umschreibung vom SO- aufs LP-Kennzeichen zwischen 35 und 40 Euro<br />

31707WP<strong>66</strong>


kosten. Dazu gesellen sich, je nach Anbieter, noch einmal rund 30 Euro für das eigentliche<br />

Nummernschild, was eine Gesamt-Investition in Höhe von mehr als 70 Euro bedeutet. Eine<br />

Prognose, wie groß das Interesse am LP-Nummernschild tatsächlich sein wird, wagte am<br />

Donnerstag im Ausschuss jedoch weder die Politik noch die Verwaltung. - fe<br />

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Presseinfo Stadt Rüsselsheim, 23.2.12<br />

Burghardt will Rüsselsheim-Autokennzeichen umsetzen<br />

Eine Idee der Sozialdemokraten will Rüsselsheims Oberbürgermeister Patrick Burghardt<br />

aufgreifen und ein eigenes Autokennzeichen für Rüsselsheim auf den Weg bringen. Dazu ist<br />

Burghardt jetzt auf Landrat Thomas Will zugegangen. „Seit einigen Monaten wird in der<br />

Stadt bereits darüber diskutiert, ob es möglich sei, ein eigenes KFZ-Kennzeichen für<br />

Rüsselsheim zu führen“, erläutert Burghardt. Dies stoße bei ihm persönlich, bei vielen<br />

Bürgerinnen und Bürgern sowie der Rüsselsheimer Politik auf Interesse und Zustimmung.<br />

„Ich will das Thema daher anpacken und habe die Verwaltung beauftragt, die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Umsetzbarkeit zu prüfen“, sagt Burghardt. Das<br />

hessische Wirtschafts- und Verkehrsministerium sehe keine rechtlichen Bedenken gegen ein<br />

eigenes Rüsselsheimer Kennzeichen. „Daher bin ich jetzt auf Landrat Thomas Will<br />

zugegangen und habe ihn gebeten, mir seine Haltung zu dem Thema mitzuteilen. Denn es<br />

müsste organisatorisch abgebildet werden, dass Rüsselsheim Zulassungsbehörde wird“, fährt<br />

Burghardt fort. Dies könne entweder mit einer Delegationsvereinbarung mit dem Kreis<br />

erreicht werden, oder in Rüsselsheim müsste eine eigenständige Einrichtung dazu<br />

geschaffen werden.<br />

Patrick Burghardt geht davon aus, dass sich das Rüsselsheimer Anliegen für beide Seiten<br />

vorteilhaft realisieren lässt. „Ich würde mich daher freuen, wenn es zu einem persönlichen<br />

Meinungsaustausch mit Landrat Thomas Will kommen würde“, erklärt Burghardt.<br />

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Schwarzwälder Bote, 24.2.12<br />

Wolfach Kommen die alten Kennzeichen wieder zur Geltung?<br />

Wolfach (mad). Mehr als 300 000 Fahrzeuge sind heute im Ortenaukreis zugelassen – ganze<br />

111 tragen heute noch das Kennzeichen des Altkreises in Wolfach gegenüber etwas mehr als<br />

700 in der Raumschaft Kehl.<br />

Mehr Flexibilität bei den Kennzeichen ist Teil einer anhängigen <strong>Initiative</strong> für die<br />

Fahrzeugzulassungsverordnung, den Bundesländern die Möglichkeit einzuräumen,<br />

beispielsweise historische Kennzeichen von alten Kreisstädten wiederzubeleben. In Baden-<br />

Württemberg fand diese Idee in einigen Regionen schon recht großen Anklang – wie groß<br />

das Interesse im Ortenaukreis ist, lässt sich aus Sicht der Kreisverwaltung nur schwer<br />

abschätzen.<br />

Der Kreis würde eine solche Neuregelung mittragen, zumal sich Landrat Frank Scherer<br />

(parteilos) für ein eigenes Ortenauer Kennzeichen mit O anstelle des bisherigen OG stark<br />

gemacht hat, so Pressesprecher Christian Eggersglüß auf Nachfrage. Aus Sicht des Landrats<br />

hätte eine eigenes Ortenauer Kennzeichen eine integrierende Wirkung fast vier Jahrzehnte<br />

nach der Kreisreform, da OG ja vor allem für die Region Offenburg gestanden hat. Sollte es<br />

zu einer solchen Regelung kommen, könnte sich der Kreis auch eine Beteiligung an einem<br />

solchen Nostalgie-Kennzeichen wie WOL für Wolfach vorstellen.<br />

Ob alte Kennzeichen in der Region von Wolfach wirklich nachgefragt würden, lässt sich auch<br />

von Seiten der Stadtverwaltung Wolfach nicht wirklich sagen. Dass eine besondere<br />

Nachfrage danach oder dass dies ein besonderes Thema gewesen sei, kann sich<br />

Pressesprecherin Ute Moser nicht erinnern.<br />

Die Hochschule Heilbronn begleitet die Diskussion um die Wiedereinführung von<br />

historischen Kennzeichen wissenschaftlich und berichtet je nach Region von recht hohen<br />

Zustimmungsraten. Manchmal wird dies jedoch auch aus politischen Gründen abgelehnt: So<br />

wurde das alte HOR für Horb mit dem Hinweis auf die gelungene Integration in den<br />

Landkreis Freudenstadt abgelehnt. Begründet wurde dies auch mit dem Hinweis, dass dann<br />

ja auch im Zug der Gleichbehandlung im Raum Freudenstadt nicht nur HOR, sondern auch<br />

HCH, RW und WOL wieder möglich sein müssten.<br />

Nach der Studie von Professor Ralf Borchert zum Thema "Kennzeichenliberalisierung" seien<br />

73 Prozent der Bevölkerung für die Nostalgie-Kennzeichen zu haben. Das ist das Ergebnis<br />

einer Befragung von über 30 000 Personen in 144 deutschen Städten, die die <strong>Initiative</strong> 2010<br />

und 2011 unter der Leitung des Studiendekans für Tourismusmanagement durchgeführt hat.<br />

Auch Verkehrsminister Winfried Hermann unterstützte laut Presseberichten die <strong>Initiative</strong><br />

grundsätzlich: "Wenn eine Kommune ein eigenes Kennzeichnen unbedingt wünscht, werden<br />

wir vom Ministerium da nicht auf die Bremse treten."<br />

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Radio Wittlich, 23.2.12<br />

Die Mehrheit der Rheinland-Pfälzer wünscht sich ihre alten Kennzeichen zurück<br />

Eine deutliche Mehrheit der Rheinland-Pfälzer wünscht sich ihre alten Kennzeichen zurück.<br />

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von über 2.000 Menschen der<br />

<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong> für Kennzeichen-Liberalisierung. Rund 75 Prozent der Bürger in<br />

Bernkastel-Kues spricht sich ebenfalls für die Wiedereinführung der Ende der 60er Jahre<br />

abgeschafften Kennzeichen aus. In einer weiteren Vorgehensweise empfiehlt die<br />

<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong> das Thema weiter zu verfolgen. Bernkastel-Kues habe die Chance, mit<br />

dem Autokennzeichen BKS eine erhöhte äußere Wahrnehmung zu erhalten. Zudem habe<br />

BKS einen sehr hohen Wiedererkennungswert, da Städtenamen mit dieser<br />

Buchstabenkombination selten sind.<br />

31707WP<strong>66</strong>


Neustädter Blatt, 24.2.12<br />

Alles offen in Sachen NRÜ<br />

Neustadt (os). Mit Verwunderung hat die Stadtverwaltung zur Kenntnis genommen, dass der<br />

niedersächsische Städtetag auch Neustadt als eine der Kommunen nennt, die eine<br />

Wiedereinführung ehemaliger Kennzeichen mittragen, die 1977 ausgelaufen waren.<br />

Seinerzeit war das „NRÜ“ dem aktuellen „H“ gewichen. Eine Erklärung, die mehrere<br />

Kommunen als Forderung nach Wiederzulassung unterschrieben haben, sei von<br />

Bürgermeister Uwe Sternbeck nicht unterzeichnet worden, sagt seine Sprecherin Nadine<br />

Schley.<br />

„Die Verwaltung hat bisher nur den politischen Auftrag, die rechtlichen Grundlagen bei der<br />

Region abzufragen. Eine Antwort darauf von der Region steht aber noch aus“, sagt Schley.<br />

In der Erklärung werden laut Städtetag Landkreise, die bisher ihre Ablehnung erklärt hatten,<br />

aufgerufen, ein positives Votum gegenüber dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium<br />

abzugeben. Letzteres solle sich auf Bundesebene wie bisher für eine kurzfristige und<br />

unbürokratische Lösung einzusetzen.<br />

Unterstützt wird die Forderung durch eine aktuelle Studie der Hochschule Heilbronn. Das<br />

Forschungs<strong>pro</strong>jekt „Kennzeichenliberalisierung“ hat unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf<br />

Bochert auch in zwölf Städten Niedersachsens rund 3.000 Bürger befragt. Das Ergebnis ist<br />

eindeutig: 76,4 Prozent wünschen sich die Wiedereinführung der abgeschafften<br />

Kennzeichen. Zwölf Prozent sind dagegen. „Über 70 Prozent der 16-30-jährigen Befragten<br />

stimmen der Wiedereinführung der abgeschafften Kennzeichen zu. Das zeigt, dass es sich<br />

um ein modernes Thema handelt“, so Bochert. Bundesweit wurden über 30.000 Personen in<br />

144 Städten mit ähnlichem Ergebnis befragt. In Neustadt sehen die Ergebnisse ähnlich aus.<br />

In Deutschland haben sich mittlerweile mehr als 200 Kommunen dieser Forderung per Stadt-<br />

oder Gemeinderatsbeschluss angeschlossen. Bundesweit verschwanden 1977 mehr als 300<br />

KFZ-Kennzeichen aus dem öffentlichen Straßenbild. Aktuell zeichnet sich jedoch ab, dass das<br />

Bundesverkehrsministerium den Ländern die Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen<br />

grundsätzlich erlauben wird. Im Frühjahr 2012 soll dazu eine rechtliche Regelung in den<br />

Bundesrat eingebracht werden. Das Land Niedersachsen unterstützt das Vorhaben der<br />

Kommunen.<br />

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Hannoversche Allgemeine Zeitung, 24.2.12<br />

14 Städte wollen alte Kfz-Kennzeichen zurück / Kreise bremsen Vorhaben<br />

Ein Stück Heimat auf dem Nummernschild<br />

Hannover - Von Michael KrügerKennzeichen-Raten könnte auf deutschen Autobahnen bald<br />

noch schwieriger werden: Das Bundesverkehrsministerium will den Weg freimachen für die<br />

Rückkehr alter Nummernschilder. 383 verschiedene Kürzel gibt es derzeit, mehr als 300<br />

könnten noch in diesem Jahr hinzukommen. Auch in Niedersachsen wollen ehemalige<br />

Kreisstädte ihre alten Buchstaben zurück.<br />

© Foto: mk<br />

Noch in diesem Jahr könnte es eine Reihe neuer, alter Kennzeichen geben. ·<br />

Der Niedersächsische Städtetag warb gestern in Hannover gemeinsam mit betroffenen<br />

Kommunen für das Vorhaben. „Das wäre eine wunderbare Möglichkeit,<br />

Heimatverbundenheit zu demonstrieren“, sagte Jürgen Tiemann, Beigeordneter des<br />

Städtetags. Ein eigenes Kennzeichen sei für das Stadtmarketing ein kostengünstiges und<br />

überregional wirksames Instrument, betonten die Bürgermeister aus Norden und Einbeck.<br />

Darüber hinaus empfänden viele Bürger ihre alten Nummernschilder als Teil der<br />

heimatlichen Identität.<br />

Die alten Kreisstädte und Kommunen, die mit ihren Abkürzungen wieder auf die<br />

Nummernschilder zurückkehren könnten, stehen dem Projekt weitgehend positiv<br />

gegenüber. Der <strong>Heilbronner</strong> Professor Ralf Bochert unterstrich, in einer Untersuchung seiner<br />

Universität in zwölf niedersächsischen Städten, die von der Wiedereinführung <strong>pro</strong>fitieren<br />

könnten, hätten 76,4 Prozent der Bürger für eine Rückkehr zum Altkennzeichen votiert.<br />

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Das Wirtschaftsministerium steht dem Lokalpatriotismus der Kommunen wohlwollend<br />

gegenüber. Bis Ende des Monats sollen die Kreise ein Meinungsbild in Hannover abgeben, im<br />

April meldet die Landesregierung die Wünsche an das Bundesverkehrsministerium. Dort<br />

könnten dann die alten Kennzeichen in der Fahrzeugzulassungsverordnung wieder<br />

freigeschaltet werden. „Wer es haben will, soll es auch bekommen“, sagte gestern ein<br />

Sprecher von Verkehrsminister Jörg Bode (FDP). Es gebe allerdings drei Bedingungen, damit<br />

das Ministerium zustimmt: Es dürfen keine Kosten entstehen, die Kreise müssen<br />

Einvernehmen mit den Kommunen herstellen und die Bürger müssen stets frei wählen<br />

können, ob sie altes oder neues Kennzeichen haben wollen.<br />

Das Einvernehmen stellt sich derzeit noch als größtes Problem dar: Einige Landkreise wiegeln<br />

nämlich bereits ab. Im Kreis Rotenburg („ROW“) ist die Wiedereinführung des Kennzeichens<br />

„BRV“ für Bremervörde möglich, die Stadt selbst hat sich im Juni dafür ausges<strong>pro</strong>chen. Doch<br />

Landrat Herrmann Luttmann empfiehlt dem zuständigen Verkehrsausschuss eine Ablehnung<br />

des Vorhabens. Unübersichtlichkeit und ein hoher Verwaltungsaufwand rechtfertigten die<br />

Wiedereinführung nicht, sagt Luttmann – übrigens ein Rotenburger. Ein ähnliches Problem<br />

stellt sich im Kreis Diepholz („DH“) dar, wo die Stadt Syke mit ihrem Wunsch ausgebremst<br />

wurde. Ein „SY“ dürfte es nach zwei Entscheidungen in Kreisgremien nicht wieder geben.<br />

Zweite Chance<br />

für „SY“?<br />

„Wir hoffen aber noch auf eine weitere Chance, der Kreistag kann den Beschluss wieder<br />

kippen“, sagt Horst Meyer, Fachbereichsleiter der Stadt Syke. Dass das „SY“ auch in den<br />

Kreisen Nienburg, Oldenburg und Verden, wo es vor den Gebietsreformen in den 70er<br />

Jahren ortsweise üblich war, wieder zu sehen sein wird, ist laut Städtetag übrigens<br />

ausgeschlossen: Eine Rückkehr alter Kürzel ist nur in den Kreisen möglich, in denen die Stadt<br />

heute liegt. Im Harz darf sich also niemand aus Verbundenheit mit der alten Heimat ein<br />

„NOR“ für Norden ans Auto haften lassen.<br />

Insgesamt geht es in Niedersachsen um 25 mögliche Kennzeichen in 14 Landkreisen. 14<br />

Städte haben bereits gesteigertes Interesse angemeldet. Eine Besonderheit ist dabei der<br />

Heidekreis: Erst im vergangenen Jahr umbenannt, fährt man dort seit August mit dem<br />

Kennzeichen „HK“ statt „SFA“. Die Stadt Soltau will nun aber „SOL“ zurück. Und aus<br />

Fallingbostel könnte Interesse am alten „FAL“ angemeldet werden. Dem Kreisausschuss geht<br />

dieses Durcheinander zu weit: Der Heidekreis spricht sich auch gegen die Wiedereinführung<br />

aus. Mit der Umbenennung in Heidekreis solle die „immer noch spürbare Zweiteilung des<br />

Kreises überwunden werden“, da liefe eine erneute Unterscheidung den Bemühungen<br />

zuwider, so Kreissprecher Andreas Pütz.<br />

Anders als der Städtetag befürchtet der Landkreistag hohe Kosten für die Kreise, die allein<br />

durch Gebühren nicht aufgefangen werden könnten. „Wer keine Probleme hat, der schafft<br />

sich welche“, sagt Geschäftsführer Hubert Meyer. Er spricht von einem „Schilda-Beschluss“<br />

der Verkehrsminister. Neutral positioniert sich der dritte kommunale Spitzenverband.<br />

Thorsten Bullerdiek, Sprecher des Städte- und Gemeindebundes: „Wer es will, soll es<br />

machen. Das kostet dann aber Geld.“<br />

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Mindener Tageblatt, 24.2.12<br />

Rinteln will "RI"-Kennzeichen zurück<br />

14 niedersächsische Städte sehnen sich nach alten Nummernschildern<br />

Hannover (lni). Kampf ums Kennzeichen: 14 niedersächsische Städte haben am Donnerstag<br />

die Wiedereinführung der alten Nummernschilder gefordert. Darunter sind auch Rinteln,<br />

Neustadt am Rübenberge und Syke. Bei der Gebietsreform von 1977 waren viele<br />

Kennzeichen abgeschafft worden. Gehe es nach den Kommunen, sollen Autofahrer in<br />

Zukunft die Möglichkeit haben, zwischen den derzeitigen und den alten Kfz-Kennzeichen zu<br />

wählen, sagte Jürgen Tiemann vom Niedersächsischen Städtetag.<br />

Ein eigenes Kennzeichen sei für das Stadtmarketing ein kostengünstiges und überregional<br />

wirksames Instrument, betonten Vertreter der betroffenen Städte in Hannover. Darüber<br />

hinaus empfänden viele Bürger ihre alten Nummernschilder als Teil der heimatlichen<br />

Identität.<br />

Untermauert wird die Forderung der Kommunen durch eine Studie der Hochschule<br />

Heilbronn, der zufolge 76,4 Prozent der Menschen in Niedersachsen die Wiedereinführung<br />

der abgeschafften Kennzeichen befürworten. "Das ist die größte Zustimmung, die wir in<br />

einem westlichen Bundesland feststellen konnten", sagte Forschungsleiter Ralf Borchert.<br />

Bundesweit liege die Zahl der Befürworter bei durchschnittlich 73 Prozent. In der<br />

ostfriesischen Stadt Norden sprachen sich sogar 96 Prozent der befragten Einwohner dafür<br />

aus, die alten Kennzeichen wieder zuzulassen.<br />

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Nord-West-Zeitung, 24.2.12<br />

Städte wollen alte Auto-Kennzeichen zurück<br />

Verkehr Bürger sollen Wahl haben – Land unterstützt <strong>Initiative</strong> von Kommunen<br />

Hannover - Viele Städte in Niedersachsen wollen ihre alten Auto-Kennzeichen zurück. Ein<br />

Zusammenschluss aus 14 Kommunen forderte am Donnerstag in Hannover die<br />

Wiedereinführung der Nummernschilder, die bei der Gebietsreform von 1977 abgeschafft<br />

worden waren. An der <strong>Initiative</strong> beteiligen sich die Städte Alfeld, Bad Gandersheim,<br />

Braunlage, Bremervörde, Clausthal-Zellerfeld, Duderstadt, Einbeck, Hannoversch Münden,<br />

Neustadt am Rübenberge, Norden, Otterndorf, Rinteln, Soltau und Syke.<br />

Nach einer Studie der Hochschule Heilbronn lag die Zustimmung der Bürger in<br />

Niedersachsen für die Wiedereinführung bei 76,4 Prozent. Insgesamt 22 alte Kennzeichen<br />

könnten wieder aufleben. Allerdings hat sich etwa der Landkreis Friesland bereits gegen die<br />

Rückkehr von „JEV“ für Jever ausges<strong>pro</strong>chen. Im Oldenburger Land gibt es ansonsten keine<br />

Fälle.<br />

Die 14 Städte wollen den Bürgern künftig die Möglichkeit geben, zwischen den derzeitigen<br />

und den alten Kfz-Kennzeichen zu wählen. Ein eigenes Nummernschild sei für das<br />

Stadtmarketing und die heimatliche Identität wichtig, argumentierte der Städtetag. Die<br />

Landesregierung unterstützt die Reform, die vom Bund beschlossen werden muss.<br />

Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) ist aber gegen zusätzliche Kosten und mehr Bürokratie.<br />

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Welt-kompakt (print), 24.2.12<br />

Hannover<br />

14 Städte wollen alte Kfz-Kennzeichen zurück<br />

Kampf ums Kennzeichen: 14 niedersächsische Städte haben am Donnerstag die<br />

Wiedereinführung der alten Nummernschilder gefordert. Viele Kennzeichen verschwanden<br />

bei der 1977 abgeschlossenen Gebietsreform. Gehe es nach den Kommunen, sollen<br />

Autofahrer in Zukunft die Möglichkeit haben, zwischen den derzeitigen und den alten Kfz-<br />

Kennzeichen zu wählen, sagte Jürgen Tiemann vom Niedersächsischen Städtetag. Ein<br />

eigenes Kennzeichen sei für das Stadtmarketing ein kostengünstiges und überregional<br />

wirksames Instrument, betonten Vertreter der betroffenen Städte in Hannover. Darüber<br />

hinaus empfänden viele Bürger ihre alten Nummernschilder als Teil der heimatlichen<br />

Identität.<br />

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Ruhrnachrichten, 24.2.12<br />

Kreis-Verwaltung fürchtet um EN-Identität<br />

WITTEN/KREIS Einen dicken Strich will die Kreisverwaltung den Wittenern durch ihr<br />

ersehntes WIT-Kennzeichen machen. Den Politikern im Kreistag – der am 26. März über den<br />

Wunsch der Wittener abstimmen soll, künftig wieder WIT statt EN auf ihr Autokennzeichen<br />

prägen zu lassen – wird empfohlen, abzulehnen.Von Beatrice Haddenhorst<br />

Die Kreisverwaltung fürchtet um das „Zusammengehörigkeitsgefühl“ im EN-Kreis, welches<br />

doch durch das gemeinsame EN am Auto seinen Ausdruck finde. In der Begründung aus dem<br />

Schwelmer Kreishaus ist auch die Rede vom „EN als wesentliches, identitätsstiftendes<br />

Markenzeichen“, welches man mit der Rückkehr zu WIT aufgeben würde.<br />

Dazu hat man sich in der Kreisverwaltung auch Gedanken auf die Wirkung eines<br />

wiedererstandenen WIT-Kennzeichens auf die anderen Ortschaften im Kreis gemacht. Es<br />

heißt in der Verwaltungsvorlage für den Kreistag: „Gegenüber den anderen kreisangehörigen<br />

Städten erfolgt eine Abgrenzung seitens der Stadt Witten in Form einer Kommune mit<br />

vermeintlichen Sonderrechten. Die führt zu einer erheblichen Ungleichbehandlung (...).<br />

Dieser Aspekt belastet insgesamt die Entwicklung der Kreisidentität.“<br />

Allein ist man im EN-Kreishaus mit dieser Haltung offenbar nicht. Auch der Landkreistag<br />

NRW hat sich in der letzten Woche gegen die Rückkehr einzelner Städte in den Kreisen zu<br />

ihren alten Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen. Dort hat man offenbar üble Befürchtungen.<br />

„Möglicherweise würden weitergehende Forderungen nach einer Rückgängigmachung<br />

einzelner Maßnahmen früherer Gebietsreformen erhoben und damit vor Ort mittlerweile<br />

überwunden geglaubte Konflikte und Ressentiments neu entfacht“, steht in der Vorlage des<br />

EN-Kreises zu lesen.<br />

Politiker gefragt<br />

„In Witten gab es im Rat ein klares Votum für das WIT-Kennzeichen. Aber allein kann die<br />

Stadt nichts machen. Der Kreis muss beantragen, dass beide Kennzeichen, WIT und EN,<br />

künftig vergeben werden können. Wenn der Kreis sich sperrt, ist die Sache gestorben“,<br />

erklärte am Donnerstag Christoph Noelle, im Ordnungsamt zuständig für den Bereich<br />

Verkehr.<br />

Er persönlich hat kein Verständnis für die Haltung im Kreishaus: „WIT hat einen<br />

Marketingeffekt für Witten. Der Kreis könnte hier Bürgernähe zeigen und ein zweites<br />

Kennzeichen im Kreis tut keinem weh.“ Der Ball mit dem WIT-Kennzeichen liegt jetzt also im<br />

Feld der Kreispolitiker.<br />

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Rhein-Main-Presse, 24.2.12<br />

Rüsselheims Oberbürgermeister Burghardt will „Rü“-Kennzeichen<br />

(red). Eine Idee der Sozialdemokraten will Oberbürgermeister Patrick Burghardt aufgreifen<br />

und ein eigenes Autokennzeichen für Rüsselsheim auf den Weg bringen. Dazu ist der OB<br />

jetzt auf Landrat Thomas Will zugegangen. „Seit einigen Monaten wird in der Stadt bereits<br />

darüber diskutiert, ob es möglich sei, ein eigenes Kfz-Kennzeichen für Rüsselsheim zu<br />

führen“, erläutert Burghardt. Dies stoße bei ihm persönlich, bei vielen Bürgern sowie der<br />

Politik auf Interesse und Zustimmung. „Ich will das Thema daher anpacken und habe die<br />

Verwaltung beauftragt, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche<br />

Umsetzbarkeit zu prüfen“, sagt Burghardt. Das hessische Wirtschafts- und<br />

Verkehrsministerium sehe keine rechtlichen Bedenken gegen ein eigenes Kennzeichen. Mit<br />

dem Kreis müsse organisatorisch geklärt werden, dass Rüsselsheim Zulassungsbehörde wird.<br />

Dies könne entweder mit einer Delegationsvereinbarung erreicht werden, oder in<br />

Rüsselsheim müsste eine eigenständige Einrichtung dazu geschaffen werden, so der OB. Er<br />

geht davon aus, dass sich das Anliegen für beide Seiten vorteilhaft realisieren lässt.<br />

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Hamburger Abendblatt u.a. Quellen (dpa), 24.2.12<br />

Die Nummer mit den Kennzeichen<br />

14 niedersächsische Städte wollen die alten Autoschilder wieder einführen<br />

Hannover. Kampf ums Autokennzeichen: 14 niedersächsische Städte haben die<br />

Wiedereinführung der alten Nummernschilder gefordert. Bei der Gebietsreform von 1977<br />

waren viele Kennzeichen abgeschafft worden. Ginge es nach den Kommunen, sollen<br />

Autofahrer in Zukunft die Möglichkeit haben, zwischen den derzeitigen und den alten Kfz-<br />

Kennzeichen zu wählen, sagte Jürgen Tiemann vom Niedersächsischen Städtetag.<br />

Ein eigenes Kennzeichen sei für das Stadtmarketing ein kostengünstiges und überregional<br />

wirksames Instrument, sagten Vertreter der betroffenen Städte in Hannover. Darüber hinaus<br />

empfänden viele Bürger ihre alten Nummernschilder als Teil der heimatlichen Identität.<br />

Untermauert wird die Forderung der Kommunen durch eine Studie der Hochschule<br />

Heilbronn, derzufolge 76,4 Prozent der Menschen in Niedersachsen die Wiedereinführung<br />

der abgeschafften Kennzeichen befürworten.<br />

In der ostfriesischen Stadt Norden, sprachen sich sogar 96 Prozent der befragten Einwohner<br />

dafür aus, die alten Kennzeichen wieder zuzulassen. Deshalb müsse es die Möglichkeit<br />

geben, frei zwischen dem aktuellen Kennzeichen "AUR", das für den Landkreis Aurich steht,<br />

und dem alten Kennzeichen "NOR" zu wählen, sagte Nordens Bürgermeisterin Barbara<br />

Schlag. "Die Bürger wollen es so, und es macht keinen besonders großen Aufwand, diesen<br />

Wunsch zu erfüllen. Wir können hier auf relativ einfache Art und Weise Bürgerfreundlichkeit<br />

beweisen."<br />

Tatsächlich zeichne sich aktuell ab, dass das Bundesverkehrsministerium den Ländern die<br />

Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen grundsätzlich erlauben wird, sagte Jürgen Tiemann.<br />

Ein Anreiz dürfte dabei sein, dass den Zulassungsstellen bei jeder Ummeldung eines<br />

Fahrzeugs bis zu 90 Euro winken. "Für die Landkreise wird das ein Geschäft sein", sagte<br />

Bürgermeisterin Schlag. Aber auch ein anderer Aspekt wurde bei dem Treffen in Hannover<br />

genannt: "Wir werden auf der Autobahn wieder viel mehr Spaß beim Raten haben", sagte<br />

Hans-Günther Scharf aus der Stadt Alfeld.(dpa)<br />

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Leipziger Volkszeitung, 23.2.12<br />

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Leipziger Volkszeitung, 23.2.12<br />

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Leipziger Volkszeitung, 24.2.12<br />

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Neue Presse, 24.2.12<br />

Freie Fahrt für alte Autoschilder<br />

Mit den Gebietsreformen in den 70er Jahren verschwanden auch 25 Autokennzeichen.<br />

Einige könnten bald zurückkommen. Doch die Region Hannover lehnt Neustadts NRÜ ab.<br />

Einige der alten Autokennzeichen könnten bald zurückkehren. Nur die Region lehnt<br />

Neustadts NRÜ ab.<br />

Hannover . Werbung für die Heimat? Da ist Barbara Schlag in ihrem Element: „Ich komme<br />

aus Norden-Norddeich, wir liegen an der Nordseeküste, von Norden-Norddeich fahren die<br />

Fähren nach Norderney. Sie verbinden das alles mit Norden.“ Das ist auch eine Stadt im Kreis<br />

Aurich. Schlag ist ihre Bürgermeisterin. Und zurzeit kämpft sie für ein Ziel: Sie will das alte<br />

Autokennzeichen zurück, NOR statt AUR.<br />

„Der Name ist Identität“, sagt die Bürgermeisterin. Auch 96 Prozent der 25 000 Einwohner<br />

haben sich in einer Umfrage für NOR ausges<strong>pro</strong>chen. Mit zwölf anderen Bürgermeistern hat<br />

Schlag gestern Landkreise und Wirtschaftsministerium aufgerufen, sich für eine<br />

unbürokratische Wiedereinführung der alten Zeichen einzusetzen.<br />

Unterstützung bekommen Sie von Professor Ralf Bochert vom Lehrstuhl für<br />

Tourismusmarketing an der Hochschule Heilbronn: „Städte mit eigenem Kennzeichen<br />

werden größer wahrgenommen“, sagt der Experte. Das bedeute Anziehung „und letztlich<br />

wirtschaftliche Kraft“. Bochert hat fast 3000 Menschen in zwölf niedersächsischen Städten<br />

und bundesweit 30 000 befragt. 73 Prozent, in Niedersachsen sogar 76,4 Prozent wollten die<br />

früheren Kennzeichen zurück.<br />

In Einbeck sind sogar 87 Prozent der Bürger davon begeistert. Bürgermeister Ulrich Minkner:<br />

„Ich habe täglich Nachfragen, wann es so weit ist. Mein Kennzeichen wird eins der ersten<br />

sein.“<br />

Die Zeichen stehen auf Grün. Niedersachsens Wirtschaftsministerium hat von den<br />

Landkreisen bis Monatsende eine Meldung der betroffenen Städte angefordert. Das<br />

Bundesverkehrsministerium bereitet bereits eine Änderung der Zulassungsverordnung vor.<br />

Bereits im Sommer könnten NOR & Co zurückkehren – neben den bestehenden. Denn für<br />

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Autohalter wäre ein Wechsel freiwillig, würde aber die üblichen Gebühren für Um- oder<br />

Anmelden, Schilder und Wunschkennzeichen kosten, je nach Kreis bis zu 100 Euro.<br />

Allerdings machen nicht alle mit. Während sich die Kreise Aurich und Hildesheim und die<br />

Landräte von Northeim und Göttingen bereits positiv geäußert haben, sind der Kreis<br />

Diepholz und die Region Hannover gegen die Idee. „Wir sind seit zehn Jahren dabei, die<br />

Identität der Region Hannover zu fördern. Dem stehen Einzelkennzeichen entgegen“, sagte<br />

eine Sprecherin.<br />

„Wir werden auf den Autobahnen wieder viel mehr zu raten haben“, schwärmt dagegen<br />

Nordens Wirtschaftsförderer Raimond Groeneweg. Vor Spott – NOR stand auch für<br />

„Nachbar ohne Rücksicht“ – hat er keine Angst: „Das ist ja auch Werbung.“<br />

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Weser-Kurier, 24.2.12<br />

14 Städte wollen altes Kennzeichen zurück<br />

Von Peter Mlodoch<br />

Hannover. Ob SY, BRV, OTT, EIN, HMÜ, SOL oder ALF – 14 Städte in Niedersachsen wollen ihr<br />

altes Autokennzeichen zurück. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und die<br />

CDU/FDP-Landesregierung spielen mit. Aber nicht alle betroffenen Landkreise sind<br />

begeistert.<br />

Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn (links) und Bürgermeister Harald Behrens setzen<br />

sich für das alte SY-Kennzeichen ein<br />

Syke, Bremervörde, Otterndorf, Einbeck, Hann. Münden, Soltau oder Alfeld – insgesamt 22<br />

niedersächsische Städte haben in den 70er-Jahren im Zuge der Kreisgebietsreform auch ihre<br />

angestammten Nummernschilder verloren. Nach und nach verschwanden SY, BRV, OTT, EIN,<br />

HMÜ, SOL oder ALF von den Straßen, bei jeder Neuzulassung oder Ummeldung mussten die<br />

Halter von Autos und Motorrädern zwangsweise auch das Kennzeichen des neuen Kreises<br />

übernehmen. In Syke etwa DH für Diepholz, in Einbeck NOH für Northeim oder in Alfeld HI<br />

für Hildesheim.<br />

Das wollen 14 der betroffenen Kommunen nun wieder rückgängig machen. Mit Hilfe des<br />

Niedersächsischen Städtetages kämpfen sie für ihre alten Buchstabenkombinationen.<br />

Rückendeckung dabei bekommen sie von der Hochschule Heilbronn. In einem bundesweiten<br />

Forschungs<strong>pro</strong>jekt stellte Professor Ralf Borchert ein klares Votum der befragten Bürger fest.<br />

Die ganz große Mehrheit wünscht sich ihre alten Kennzeichen zurück; 76,4 Prozent waren in<br />

Niedersachsen dafür. Sogar die Jüngeren, die die ausgelaufenen Kombinationen gar nicht<br />

mehr aus eigenem Erleben kennen, stimmten mit mehr als 70 Prozent dafür. Ein eigenes<br />

Kennzeichen suggeriere Größe und schaffe damit Anziehungskraft, meinte der Forscher<br />

gestern in Hannover.<br />

Bürger können es kaum abwarten<br />

„Der Name ist Identität“, sagte Nordens Bürgermeisterin Barbara Schlag. „Das möchte ich<br />

auch auf meinem Nummernschild wiederfinden.“ Und dieses sei ein ernst zu nehmendes<br />

Marketinginstrument. „Wenn ein Urlauber später irgendwo ein NOR entdecke, erlebt der ein<br />

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positives Flashback und erinnert sich sofort an Norden, Norddeich, Nordsee, Norderney.“<br />

Derzeit fahren die Nordener mit AUR für Aurich herum.<br />

„Die Begeisterung ist unglaublich“, berichtete Einbecks Bürgermeister Ulrich Minkner. Seine<br />

Bürger könnten es kaum abwarten, sich endlich wieder das EIN-Schild ans Auto schrauben zu<br />

lassen. Andererseits solle niemand dazu gezwungen werden, der Bürger bekomme auch<br />

später ein Wahlrecht innerhalb des Landkreises. Der Kreis Northeim habe sein Okay<br />

gegeben, wohl nicht zuletzt, weil ihn in einigen Jahren selbst im Zuge einer Fusion der<br />

Verlust der Selbstständigkeit und damit seines NOH drohe.<br />

Andernorts sperren sich die Kreise noch. So hat der Kreisausschuss in Diepholz in<br />

nichtöffentlicher Sitzung den Wunsch von Syke nach dem SY zurückgewiesen. Jetzt hoffen<br />

die Bürger und die Verwaltung dort, dass der Kreisrat dieses Votum noch kippt. „Ein eigenes<br />

Kennzeichen ist schließlich auch ein Stück Wirtschaftsförderung“, erklärte Fachbereichsleiter<br />

Horst Meyer von der Syker Stadtverwaltung. Der Städtetag forderte die zaudernden<br />

Landkreise auf, sich nicht länger zu verweigern. Der Kreistag Friesland hat bereits allerdings<br />

JEV für Jever endgültig abgelehnt. FRI habe inzwischen eine eigene Identität gebildet, so<br />

lautete dort die Begründung.<br />

Bund und Land haben längst die Weichen gestellt. Bundesverkehrsminister Ramsauer<br />

arbeitet an einer Reform der Straßenverkehrszulassungsordnung, wonach die auslaufenden<br />

Kennzeichen wieder aufleben können. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP)<br />

begrüßt dies: „Wenn die Menschen das wollen und dadurch keine neue Bürokratie ausgelöst<br />

wird, ist das prima.“ Sein für die Polizei zuständiger Kollege Uwe Schünemann (CDU) spricht<br />

von einer „interessanten Option“. Bedenken wegen der Verkehrssicherheit oder möglicher<br />

Kontrollen bestünden jedenfalls nicht.<br />

Vorbehalte anderer Art auch nicht. Dass Nummernschilder manchmal als spöttische<br />

Abkürzung genutzt würden, sei doch eher lustig und stifte Zusammenhalt, sagte Nordens<br />

Bürgermeisterin. Sie weiß, wovon sie spricht. Das NOR stand für „Nachbar ohne Rücksicht“.<br />

Neustadt am Rübenberge ließ sich ebenfalls nicht davon abhalten, dass Autofahrer aus dem<br />

benachbarten Hannover früher aus dem NRÜ ein „Nur rechts überholen“ machten. Die Stadt<br />

will ihr altes Kennzeichen zurück, wartet aber noch auf die Zustimmung der Region<br />

Hannover.<br />

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Sontraer Kurier, 24.2.12<br />

Dreiflüssestadt will HMü-Kennzeichen zurück<br />

Alte Kürzel auf neuem Blech? Niedersächsische Kommunen wollen ihre Altkennzeichen<br />

zurück.<br />

Hannover/Hann. Münden. Mehrere niedersächsische Städte und Gemeinden streben die<br />

Wiedereinführung ihrer früheren KFZ-Kennzeichen an, die ihnen im Rahmen der<br />

Kreisgebietsreform aus dem Jahr 1977 entzogen wurden. In einer gemeinsamen Erklärung<br />

forderten sie in Hannover eine Änderung der Straßenverkehrszulassungsverordnung, die es<br />

den Kommunen in Niedersachsen zeitnah erlaubt, die Altkennzeichen unbürokratisch zu<br />

vergeben. Landkreise, die bisher ihre Ablehnung erklärt hatten, werden aufgerufen, ein<br />

positives Votum gegenüber dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium abzugeben.<br />

Letzteres solle sich auf Bundesebene wie bisher für eine kurzfristige und unbürokratische<br />

Lösung einzusetzen.<br />

Umfrage untermauert den Wunsch<br />

Unterstützt wird die Forderung durch eine aktuelle Studie der Hochschule Heilbronn. Das<br />

Forschungs<strong>pro</strong>jekt „Kennzeichenliberalisierung“ hat unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf<br />

Bochert auch in zwölf Städten Niedersachsens rund 3.000 Bürgerinnen und Bürger befragt.<br />

Das Ergebnis ist eindeutig: 76,4 Prozent wünschen sich die Wiedereinführung der<br />

abgeschafften Kennzeichen. Zwölf Prozent sind dagegen. „Über 70 Prozent der 16-30jährigen<br />

Befragten stimmen der Wiedereinführung der abgeschafften Kennzeichen zu. Das<br />

zeigt, dass es sich um ein modernes Thema handelt“, so Bochert. Bundesweit wurden über<br />

30.000 Personen in 144 Städten mit ähnlichem Ergebnis befragt.<br />

Für Julia Bytom, Pressesprecherin der Stadt Hann. Münden, die in Vertretung für<br />

Bürgermeister Klaus Burhenne nach Hannover gereist war, bestätigen die Resultate die<br />

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positive Resonanz in ihrer Kommune: „Viele Bürger haben ein ausgeprägtes Interesse am<br />

Wiederaufleben des „HMü“-Kennzeichens. Es vermittelt den Bürgerinnen und Bürgern ein<br />

Gefühl von Bürgernähe und Heimat. Zudem wäre es ein ideales Symbol unserer Stadtmarke<br />

und würde unsere Außenwahrnehmung erhöhen.“<br />

In Deutschland haben sich mittlerweile mehr als 200 Kommunen dieser Forderung per Stadt-<br />

oder Gemeinderatsbeschluss angeschlossen. Bundesweit verschwanden 1977 mehr als 300<br />

KFZ-Kennzeichen aus dem öffentlichen Straßenbild. Aktuell zeichnet sich jedoch ab, dass das<br />

Bundesverkehrsministerium den Ländern die Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen<br />

grundsätzlich erlauben wird. Im Frühjahr 2012 soll dazu eine rechtliche Regelung in den<br />

Bundesrat eingebracht werden. Das Land Niedersachsen unterstützt das Vorhaben der<br />

Kommunen.<br />

Träger der <strong>Initiative</strong> in Niedersachsen sind neben Hann. Münden die Kommunen Alfeld,<br />

Braunlage, Bremervörde, Clausthal-Zellerfeld, Duderstadt, Einbeck, Bad Gandersheim,<br />

Neustadt am Rübenberge, Norden, Otterndorf, Rinteln, Soltau und Syke.<br />

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HAZ, 24.2.12<br />

14 Städte wollen alte Nummernschilder wieder einführen<br />

Zurück zu WEM, OTT und EIN: 14 niedersächsische Städte wollen die alten Nummernschilder<br />

wieder einführen. Die Städte wie Einbeck oder Norden hoffen auf einen Werbeeffekt und<br />

eine stärkere Identifikation mit der Heimat. Schon im Sommer könnte es so weit sein.<br />

14 Niedersächsische Städte wollen die alten Kfz-Kennzeichen zurück.<br />

© dpa<br />

Hannover. Ein beliebtes Mittel gegen Langeweile im Auto ist es, aus Kfz-Kennzeichen<br />

Sprüche zu formen. Aus BS für Braunschweig wird dabei schon einmal „Besengte Sau“ aus<br />

SHG für Schaumburg „Sozialhilfegebiet“. Demnächst werden die Älteren gegenüber den<br />

Jüngeren bei dem Ratespiel auftrumpfen können: 14 von 22 niedersächsischen Städten, die<br />

nach der 1977 abgeschlossenen Gebietsreform ihre Kennzeichen verloren hatten, wollen ihr<br />

altes Nummernschild zurück. Reime wie „Willst du nicht so früh zu Gott, rette dich vor WEM<br />

und OTT“ könnten damit bei Fahrten durch Niedersachsen wieder rezitiert werden. So<br />

spotteten Cuxhavener über die Otterndorfer und Wesermünder.<br />

„Das Bundesverkehrsministerium hat den Ländern die Wiedereinführung der Altkennzeichen<br />

grundsätzlich erlaubt“, sagte am Freitag Jürgen Tiemann vom Niedersächsischen Städtetag.<br />

Auch das Land unterstützt das Vorhaben der Kommunen, solange die Landkreise<br />

einverstanden sind. Für Einbeck, Norden, Alfeld und Bad Gandersheim hat der Landkreis<br />

bereits zugestimmt. Wenn alles glattgeht, können sich die Bürger dort im Sommer für 90<br />

Euro ein neues Kfz-Kennzeichen bestellen.<br />

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Neben mehr Ratespaß erhoffen sich die Städte, die bundesweit für die alten Kennzeichen<br />

kämpfen, vor allem einen Werbeeffekt und eine stärkere Identifikation mit der Heimat. „Mit<br />

dem alten Nummernschild vermarkten wir unsere Stadt überregional“, sagte Einbecks<br />

Bürgermeister Ulrich Minker. Künftig sollen die Einbecker die Wahl haben, ob auf ihrem Kfz-<br />

Kennzeichen EIN für Einbeck oder NOM für den Landkreis Northeim prangen soll. Auch<br />

Barbara Schlag, Bürgermeisterin der Stadt Norden im Landkreis Aurich, ist begeistert von der<br />

Nostalgie: „Wir wohnen in Norden im Norden an der Nordsee in der Nähe von Norderney –<br />

das Kennzeichen NOR steht für unsere Identität“, sagte sie.<br />

Eine Studie der Hochschule Heilbronn ergab, dass 76,4 Prozent der Menschen in<br />

Niedersachsen die Wiedereinführung der alten Kennzeichen befürworten. Bundesweit liegt<br />

die Zahl der Befürworter bei 73 Prozent. Nicht alle Landkreise und Städte unterstützen die<br />

Idee. Besonders in der Region Hannover ist man nicht überall begeistert. An „Bauer<br />

unterwegs“ wird auch künftig niemand denken. Das alte Kfz-Zeichen BU will Burgdorf nicht<br />

mehr. Neustadt dagegen kämpft um sein altes NRÜ.<br />

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Ostfriesen-Zeitung, 24.2.12<br />

Norden/Hannover<br />

Gemeinsamer Kampf um alte Kennzeichen<br />

VON TATJANA GETTKOWSKI 24. Februar 2012<br />

Die Norder Bürgermeisterin unterzeichnete mit Vertretern anderer Kommunen einen Aufruf in Hannover. Die Beteiligten<br />

forderten auf dem Städtetag die Änderung der Straßenverkehrszulassungsverordnung.<br />

Vertreter einiger Kommunen hielten die alten Nummernschilder hoch. Aus Norden mit dabei waren<br />

Raimund Groeneweg und Barbara Schlag (2. und 3. von rechts).<br />

Norden/Hannover - Nordens Bürgermeisterin Barbara Schlag kehrte begeistert vom<br />

Niedersächsischen Städtetag zurück. Sie war am Donnerstag mit Raimond Groeneweg von<br />

der Wirtschaftsförderung der Stadt nach Hannover gereist, um sich dort gemeinsam mit<br />

Vertretern von 13 anderen niedersächsischen Städten und Gemeinden für die<br />

Wiedereinführung der alten Autokennzeichen starkzumachen, die ihnen während der<br />

Kreisgebietsreform in den 70er Jahren entzogen worden waren.<br />

In einer gemeinsam unterzeichneten Erklärung forderten die Vertreter der Kommunen auf<br />

dem Städtetag eine Änderung der Straßenverkehrszulassungsverordnung. Die angepeilte<br />

Neuregelung würde es ihnen erlauben, die Altkennzeichen unbürokratisch wieder zu<br />

bekommen.<br />

"Bei uns in Norden stehen Bürger, Politik, Verwaltung und der Landkreis hinter der<br />

Wiedereinführung der alten Kennzeichen", sagte sie. Nicht allen der beteiligten Kommunen<br />

würde eine solch breite Unterstützung zuteil. Groeneweg und Schlag riefen gemeinsam mit<br />

Vertretern der übrigen Kommunen die Landkreise, die bisher ihre Ablehnung erklärt hatten,<br />

dazu auf, ein positives Votum gegenüber dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium<br />

abzugeben. Das Ministerium solle sich auf Bundesebene für eine kurzfristige und<br />

unbürokratische Lösung einsetzen.<br />

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Eichsfelder Zeitung, 24.2.12<br />

Keine schlechten Chancen für DUD und HMÜ<br />

Wiedereinführung der alten Kfz-Kenneichen HMÜ (Hann. Münden) und DUD<br />

(Duderstadt) wird konkreter<br />

Die Diskussion um die Wiedereinführung der alten Kfz-Kenneichen HMÜ (Hann. Münden)<br />

und DUD (Duderstadt) wird aus Sicht des Bundestagsabgeordneten Dr. Lutz Knopek<br />

konkreter. "Eine auf <strong>Initiative</strong> der FDP eingesetzte Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern<br />

arbeitet seit Mitte des letzten Jahres an möglichst unbürokratischen Vorschlägen zur<br />

Wiederbelebung der traditionsreichen Autokennzeichen. Ich gehe davon aus, dass sich der<br />

Bundesrat mit diesem Thema noch im ersten Halbjahr 2012 befassen wird", so<br />

Knopek. Sollte es zu einem tragfähigen Kom<strong>pro</strong>miss kommen, so könnte Niedersachsen nach<br />

den bisherigen Plänen beim Bundesverkehrsministerium einen Antrag auf Ergänzung der<br />

kennzeichenliste um die alten Kennzeichen beim Kraftfahrtbundesamt stellen. Die Bürger<br />

aus den Altkreisen Duderstadt und Hann. Münden könnten ihr Fahrzeug dann wieder mit<br />

dem alten Kennzeichen fahren. Verpflichtend wäre diese Regellung natürlich nicht: "Wir<br />

setzen auch hier auf Freiwilligkeit. Die FDP versteht die angedachte Regelung als Angebot",<br />

unterstreicht Knopek das Ansinnen seiner Partei. Für ein Altkennzeichen wäre nur ein<br />

Aufpreis bei der Zulassungsstelle fällig, wie er schon bei der Reservierung eines<br />

Wunschkennzeichens üblich sei, so der FDP-Politiker. "Wenn mit der Reform das regionale<br />

Identifikationsgefühl gestärkt werden würde, wäre das eine tolle Sache", findet Knopek. Da<br />

die Gespräche zwischen den Vertretern von Bund und Länder bisher ziemlich kooperativ<br />

verliefen, könne man vorsichtig optimistisch sein, dass es zu der Umsetzung der<br />

Kennzeichenreform komme, konstatiert der Liberale.<br />

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WAZ, 25.2.12<br />

EN-Verwaltung lehnt WIT-Kennzeichen ab<br />

Harald Friedrich hat noch ein WIT für seinen VW - Käfer von 1959. Foto: Horst Müller / WAZ<br />

FotoPool<br />

Witten.Die Kreisverwaltung will kein WIT-Kennzeichen: Sie empfiehlt dem Kreisausschuss,<br />

sich am 12. März aus kreispolitischen Gründen gegen die Wiedereinführung des Kfz-<br />

Kennzeichens WIT auszusprechen.<br />

Auf der Konferenz der Verkehrsminister im Oktober 2011 in Köln votierten die Länder<br />

mehrheitlich für eine Wiedereinführung von „ausgelaufenen“ Kfz-Unterscheidungszeichen -<br />

dazu gehört auch das WIT-Nummernschild. Bürger des EN-Kreises hätten dann die freie<br />

Wahl zwischen WIT und EN auf dem Kennzeichen.<br />

„Durch die Wiedereinführung des Kfz-Unterscheidungszeichen WIT wird das<br />

Unterscheidungszeichen EN als ein wesentliches identitätsstiftendes Markenzeichen für alle<br />

Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis aufgegeben“, fürchtet jedoch die Krreisverwaltung.<br />

„Gegenüber den anderen kreisangehörigen Städten erfolgt eine Abgrenzung seitens der<br />

Stadt Witten in Form einer Kommune mit vermeintlichen Sonderrechten.“ Dieser Aspekt<br />

belaste die Entwicklung der Kreisidentität.<br />

„Eine absolute Katastrophe“ nennt CDU-Ratsherr Simon Nowack die Beschlussempfehlung,<br />

die allerdings nicht bindend ist. „Wir haben einen Brief an unsere Kreistagsmitglieder<br />

verfasst, der Vorlage nicht zu folgen und hoffen, dass auch die anderen Fraktionen den mit<br />

großer Mehrheit gefassten Ratsbeschluss vor ihren Kreistagsfraktionen vertreten.“ Der<br />

Wittener Rat hatte sich für die Wahlfreiheit ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

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Göttingen, 25.2.12<br />

Alt-Kennzeichen für DUD und HMÜ<br />

Obwohl der Landkreistag nicht viel von einer Wiedereinführung alter Kfz-Kennzeichen hält,<br />

folgt der Landkreis Göttingen den Wünschen der Gemeinden. In seiner Stellungnahme an<br />

das Land empfiehlt der Kreis, dass Bürger in Hann. Münden und Duderstadt künftig neben<br />

GÖ auch wieder die alten Zeichen HMÜ und DUD wählen können.<br />

Alte Autofahrer-Weisheit: „OHA, NOM und DUD, machen den Verkehr kaputt.“<br />

Göttingen. Zumindest im Finanzausschuss des Kreistages wurde jetzt solch eine Regelung<br />

gebilligt. Ob überhaupt und wenn, in welcher Form alte Kennzeichen wieder auf den<br />

Nummernschildern auftauchen dürfen, ist noch offen. Insbesondere die Touristenstadt<br />

Münden drängt auf eine Wiedereinführung und kann dabei auch auf eine Umfrage auf<br />

<strong>Initiative</strong> eines Wissenschaftlers unter den Einwohnern verweisen. Staufenberg, Adelebsen,<br />

Bovenden, Radolfshausen und Rosdorf wollen beim GÖ bleiben.<br />

Nicht jede Aktion eines Professors schlage solche Wellen, merkte Dezernentin Christel<br />

Wemheuer im Ausschuss an. Die Ansichten seien vielfältig. Im Landkreis Northeim sollten<br />

alle Bürger unter drei Kennzeichen wählen können. Vor dem Hintergrund der<br />

Regionsdebatte komme ihm die Sache wie Realsatire vor, so Eckhard Fascher (Linke). Früher<br />

seien Rückschlüsse auf den Fahrer möglich gewesen, meinte hingegen Dieter Thriene (CDU).<br />

„Ein bisschen lokale und regionale Identität könne man ganz gut vertragen.“<br />

Die Chancen für Altkennzeichen hält der FDP-Bundestagsabgeordnete Lutz Knopek für gut.<br />

Die Gespräche zwischen Bund und Ländern verliefen kooperativ. Eine auf <strong>Initiative</strong> der FDP<br />

eingesetzte Arbeitsgruppe arbeite seit Mitte vorigen Jahres an möglichst unbürokratischen<br />

Vorschlägen. Der Bundesrat werde sich wohl noch im ersten Halbjahr damit befassen.<br />

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Bocholt-Borkener Volksblatt, 25.2.12<br />

Keine Garantie fürs BOH-Kennzeichen<br />

Bocholt/Borken - Der Kreistag stimmt am kommenden Donnerstag geheim über die<br />

Wiedereinführung der Altkennzeichen BOH und AH (für Ahaus) ab.<br />

Am 1. März stimmt der Kreistag ab. Foto: Sven Betz<br />

„Jeder sollte für sich entscheiden, wie er möchte“, erklärte Jens Steiner (Grüne) im<br />

Kreisausschuss diesen Antrag seiner Fraktion. „Auch bei uns haben wir das sehr kontrovers<br />

diskutiert.“ CDU und SPD stimmten auf Nachfrage des Landrats zu. Zwicker sagte, dass<br />

dieses Verfahren „Emotionen herausnehmen“ könne.<br />

Die Borkener Kreisverwaltung hat jedoch klargestellt, dass eine Entscheidung des Kreistages<br />

über die Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen BOH und AH (für Ahaus) keine Garantie<br />

wäre.<br />

„Ob die Meldung tatsächlich durchkommt, ist heute noch nicht klar“, sagte Landrat Dr. Kai<br />

Zwicker am Donnerstag bei einem Pressegespräch. Den Ausschlag gebe das<br />

Bundesverkehrsministerium.<br />

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Lutz.knopek.de (Bundestagsabgeordneter), 25.2.12<br />

Dr. Lutz Knopek: Keine schlechten Chancen für DUD und HMÜ. Flexiblere<br />

Handhabung steht in Aussicht.<br />

Die Diskussion um die Wiedereinführung der alten Kfz-Kenneichen HMÜ (Hann. Münden)<br />

und DUD (Duderstadt) wird aus Sicht des Bundestagsabgeordneten Dr. Lutz Knopek<br />

konkreter.<br />

„Eine auf <strong>Initiative</strong> der FDP eingesetzte Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern arbeitet seit<br />

Mitte des letzten Jahres an möglichst unbürokratischen Vorschlägen zur Wiederbelebung<br />

der traditionsreichen Autokennzeichen. Ich gehe davon aus, dass sich der Bundesrat mit<br />

diesem Thema noch im ersten Halbjahr 2012 befassen wird“, so Knopek.<br />

Hann. Münden: Bald wieder mit eigenem Kfz-Kennzeichen? Bildquelle: Dieter<br />

Schütz/pixelio.de<br />

Sollte es zu einem tragfähigen Kom<strong>pro</strong>miss kommen, so könnte Niedersachsen nach den<br />

bisherigen Plänen beim Bundesverkehrsministerium einen Antrag auf Ergänzung der<br />

kennzeichenliste um die alten Kennzeichen beim Kraftfahrtbundesamt stellen.<br />

Die Bürger aus den Altkreisen Duderstadt und Hann. Münden könnten ihr Fahrzeug dann<br />

wieder mit dem alten Kennzeichen fahren. Verpflichtend wäre diese Regellung natürlich<br />

nicht: „Wir setzen auch hier auf Freiwilligkeit. Die FDP versteht die angedachte Regelung als<br />

Angebot“, unterstreicht Knopek das Ansinnen seiner Partei.<br />

Für ein Altkennzeichen wäre nur ein Aufpreis bei der Zulassungsstelle fällig, wie er schon bei<br />

der Reservierung eines Wunschkennzeichens üblich sei, so der FDP-Politiker. „Wenn mit der<br />

Reform das regionale Identifikationsgefühl gestärkt werden würde, wäre das eine tolle<br />

Sache“, findet Knopek.<br />

Da die Gespräche zwischen den Vertretern von Bund und Länder bisher ziemlich kooperativ<br />

verliefen, könne man vorsichtig optimistisch sein, dass es zu der Umsetzung der<br />

Kennzeichenreform komme, konstatiert der Liberale.<br />

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Volksfreund, 25.2.12<br />

Drei Buchstaben mit großer Wirkung<br />

Im Oktober hat er die Prümer befragt, ob sie für die Wiedereinführung ihres alten<br />

Autokennzeichens sind. Diese Woche kehrte der <strong>Heilbronner</strong> Hochschul<strong>pro</strong>fessor<br />

Ralf Bochert in die Abteistadt zurück und stellte das Ergebnis vor. Fazit: Fast alle<br />

sind für PRÜ.<br />

Prüm. Ein Mann auf Achse: Ralf Bochert, Inhaber des Touristik-Lehrstuhls an der Hochschule<br />

Heilbronn, ist viel unterwegs im Land. Zurzeit stellt er nämlich in 144 Städten die Ergebnisse<br />

der "<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong> Kennzeichenliberalisierung" vor, darunter auch Prüm, Saarburg<br />

oder Bernkastel-Kues. Etwa 30 000 Bürger waren von Bochert und seinen Mitarbeitern dazu<br />

befragt worden, wie sie die Wiedereinführung ausgelaufener Kennzeichen beurteilen - oder<br />

die Erhaltung von Nummernschildern, die im Zuge von Gebietsreformen zu verschwinden<br />

drohen.<br />

Bocherts Fazit: "Die Ergebnisse sind deutlich: Die große Mehrheit von gut 73 Prozent der<br />

Befragten in den Städten äußert den Wunsch zur Rückkehr zu ihrem Altkennzeichen." In den<br />

neun rheinland-pfälzischen Städten waren es 74,9 Prozent, und in Prüm ist das Votum sogar<br />

noch ein bisschen klarer: 78,4 Prozent der 275 befragten Personen sind für PRÜ.<br />

Was den Professor dabei überraschte, ist die hohe Zustimmung auch bei jüngeren Befragten<br />

zwischen 16 und 30 Jahren. "Die kennen ja alle das Kennzeichen gar nicht mehr." Warum sie<br />

es dennoch haben wollen? "Der Kern ist Identifikation", sagt Bochert, während bei älteren<br />

Bürgern eher Nostalgie der Grund für ihre Zustimmung sei. Ein weiteres Ergebnis überrascht<br />

allerdings kaum. "Männer stimmen stärker zu als Frauen", sagt Bochert.<br />

Auf jeden Fall wäre das "PRÜ" ein feines Vermarktungsmittel, findet der Fahrensmann für<br />

die Kennzeichen-Liberalisierung. Bei geschätzt 10 000 möglichen Autos mit dem Prümer<br />

Schild und etwa 50 Sichtungen <strong>pro</strong> Tag - sofern das Auto auch durch die Gegend fährt -<br />

komme man auf theoretisch mögliche 500 000 Wahrnehmungen. Weiterer Vorteil: Das<br />

Altkennzeichen verursache kaum Verwaltungskosten.<br />

Das Ergebnis der Befragung sei allerdings vorerst nur ein Stimmungsbild: Es bedeute nicht,<br />

dass jeder Befürworter auch automatisch sein Auto umrüsten würde, wenn es zur<br />

Wiedereinführung käme. Die Umstellung von BIT auf PRÜ würde etwa 60 Euro kosten,<br />

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Bochert schätzt, dass etwa 20 Prozent der Fahrzeughalter diesen Schritt gehen würden, bei<br />

Neuanmeldungen noch erheblich mehr.<br />

Gut fürs Stadtmarketing<br />

In der Politik sieht es unterdessen gut aus für die alten Kennzeichen: Zurzeit liege ein<br />

Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums zur Liberalisierung bei den Ländern, die nun<br />

signalisieren sollen, ob sie einverstanden sind oder nicht. Rheinland-Pfalz habe noch keine<br />

Position bezogen. Sagen alle ja, soll die geänderte Zulassungsverordnung dem Bundesrat<br />

vorgelegt werden. Die Liberalisierung könnte von Juli an gelten, weil dann in Deutschland<br />

auch Wechselkennzeichen eingeführt werden sollen. Man kann sie für zwei Fahrzeuge<br />

verwenden und am jeweils genutzten Auto anbringen. Die Fahrzeuge müssen allerdings von<br />

gleicher Art sein - also zum Beispiel zwei PKW oder zwei Motorräder. Das<br />

Wechselkennzeichen soll Halter dazu anregen, sich kraftstoffsparende oder gar<br />

emissionsfreie Zweitwagen anzuschaffen.<br />

Das neue, alte Schild sei "ein Plauderthema" findet Professor Bochert. Jeder habe dazu eine<br />

Meinung, meist eine zustimmende. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy hält sich<br />

allerdings beim Plaudern vornehm zurück: "Zuerst kommt das in den Stadtrat. Man könnte ja<br />

auch sagen: Jetzt haben wir das BIT so lange, jetzt ist es auch gut." Sie wolle nicht den<br />

Eindruck erwecken, dass die Prümer damit gegen die Bitburger stänkern.<br />

Bochert sieht es positiv: Mit dem Kennzeichen habe Prüm die Chance, "eine erhöhte äußere<br />

Wahrnehmung zu erhalten, die ganz offensichtlich auch von den eigenen Bürgern<br />

unterstützt wird". Und, etwas lässiger ausgedrückt: "Ich find\'s knuffig."<br />

Eine andere Frage ist die, ob die Wiedereinführung nicht auch in ähnlichen Städten wie Prüm<br />

Begehrlichkeiten weckt, auch wenn sie bisher nie ein eigenes Kennzeichen hatten:<br />

Gerolstein, Neuerburg, Hillesheim, Speicher oder andere Kommunen in der Eifel würden sich<br />

ja vielleicht über dieses Vermarktungs- und Identifikationsmittel ebenfalls freuen. "Das ist<br />

ein Thema", sagt Ralf Bochert. "Aber es ist noch nicht klar, ob das kommt."<br />

Stimmen Sie über die Idee auf www.volksfreund.de/umfragen ab.<br />

Meinung<br />

Mehr Mumm, Mathilde!<br />

Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy scheint irgendwie noch nicht so recht begeistert<br />

zu sein von der Aussicht, bald mit PRÜ MW 1 durch die Gegend düsen zu dürfen. Dabei<br />

haben die Bürger längst entschieden: Sie wollen ihre drei Buchstaben zurück. Ist doch, allein<br />

schon wegen des so seltenen Ü, auch viel schöner als dieses BIT, das bösen Zungen zufolge<br />

entweder die amtlich zugelassene Werbung für ein Brauerei<strong>pro</strong>dukt ist oder, wie noch<br />

bösere Zungen behaupten, in Wahrheit die Abkürzung für "Bauer im Tiefflug". Mehr Mut<br />

also, Frau Weinandy, so viel Marketing für so wenig Geld ist doch kaum anders zu kriegen.<br />

Und die Bitburger, die werden es locker verschmerzen können, haben sie doch aus Prüm<br />

schon so viel bekommen. Feiert das PRÜ-Kennzeichen seine Wiederauferstehung? Die<br />

Zeichen sprechen dafür, denn damit können Lokalpolitiker billig viele Wähler glücklich<br />

machen. Doch wenn das PRÜ als Element des Stadtmarketings zurückkehrt, mit welchem<br />

Recht will man anderen Städten wie Gerolstein, Neuerburg oder Hillesheim ihr Kennzeichen<br />

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verwehren? Eine sinnvolle Liberalisierung wäre die völlige Freigabe, so dass sich jeder eine<br />

beliebige Kombination zusammenstellen kann. Das funktioniert in anderen Ländern auch<br />

und damit entfiele die lästige Pflicht, das Auto bei einem Umzug oder einem Verkauf<br />

ummelden zu müssen. Das Kennzeichen bliebe zeitlebens mit einem Auto verbunden. Das<br />

würde für die Bürger vieles vereinfachen und wäre besser, als altes Kirchturmdenken neu zu<br />

beleben<br />

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Freie Presse, 25.2.12<br />

Motorradfans wünschen sich alte Kennzeichen zurück<br />

ZP, MAB oder MEK - Wiedereinführung rückt näher<br />

Zschopau. Zschopau. Der Bundesrat wird bis Ende Juni eine Entscheidung fällen, ob alte Kfz-<br />

Kennzeichen künftig wieder an Fahrzeuge geschraubt werden können. Doch zumindest im<br />

Erzgebirgskreis haben sich viele Kraftfahrzeugbesitzer mittlerweile an das neue Kennzeichen<br />

gewöhnt.<br />

35 Lkw rollen für die ZT Transportlogistik- und Speditionsgesellschaft mbH mit Sitz in Gornau<br />

über deutsche und europäische Straßen. In der Firma will man das ERZ-Kennzeichen lieber<br />

behalten. "Es ist schon echt prägnant und allumfassend für die Region. Kein Vergleich etwa<br />

zu Mittelsachsen mit dem unpraktischen FG-Kennzeichen", findet Mirko Lindner, Assistent<br />

der Geschäftsführung. ERZ sei nicht nur Werbung für den Landstrich. "Wir sind die einzige<br />

Region, in der das neue Kennzeichen positiv wahrgenommen wird", hat er festgestellt.<br />

Innerhalb der Firma werde über das Thema auch geredet. "Die allgemeine Meinung ist, dass<br />

ERZ gut angesehen ist", so Lindner. Andererseits könne er Menschen verstehen, die in der<br />

Zschopauer Region groß geworden sind und das ZP wiederhaben wollen. Fahrzeuge mit<br />

diesen beiden Buchstaben rollen für das Unternehmen nicht mehr durch die Lande. "Aber<br />

ein paar Maschinen mit MEK haben wir noch."<br />

Das Zschopauer Enduro-Urgestein Harald Sturm würde sich dagegen gern wieder das ZP-<br />

Schild an sein Motorrad schrauben. Er komme viel herum in Deutschland, da "gibt es schon<br />

Fragen, was MEK oder ERZ bedeuten". Bei ZP käme schnell die Erinnerung an die<br />

Motorrad<strong>pro</strong>duktion zurück. "Damit können die Leute etwas anfangen." Da seine<br />

Motorräder zur Zulassung im Frühjahr immer ein neues Kennzeichen erhielten, wäre eine<br />

Umstellung relativ einfach. "Zschopau ist Zschopau. Das klingt nicht schlecht, vor allem für<br />

einen Motorradfahrer."<br />

Deutschlandweit sind auch die Monteure der Elektroanlagenbaus Zschopau GmbH<br />

unterwegs. Die Firmenfahrzeuge tragen noch MEK- oder schon ERZ-Kennzeichen. "Ich würde<br />

das Schild für Zschopau wieder nehmen, allerdings nicht alle Autos sofort umrüsten, sondern<br />

Stück für Stück", sagt Geschäftsführer Bernhard Müller. Warum? "Weil ZP mit Zschopau<br />

verbunden wird, dort, wo man herkommt." MEK sei schwer zu erklären gewesen. "Manche<br />

dachten, wir kommen aus Mecklenburg-Vorpommern." Die Verbindung ZP - Motorräder<br />

könnten dagegen viele noch ziehen. "Es gibt viele Sammler, die wissen, dass in Zschopau<br />

Motorräder hergestellt wurden", ist Müller gleicher Meinung wie Harald Sturm.<br />

Verfechter des ZP im Kennzeichen ist auch Familie Schmieder aus Zschopau. "Allerdings ist<br />

uns egal, an welcher Stelle. Hauptsache, es ist drin", sagt Mario Schmieder. "Erst ZP, dann<br />

MEK, jetzt ERZ. Kommt da bald noch DD für Dresden oder S für Sachsen? Ach nein, da hätten<br />

ja die Stuttgarter was dagegen. Aber im Ernst: Aus meiner Sicht wäre es am besten, wir<br />

würden ein Kennzeichen ein Leben lang behalten."<br />

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Die Krumhermersdorfer Bäckerei Göpfert hat alle zehn Lieferfahrzeuge auf ERZ umgerüstet.<br />

Damit werden 26 Filialen angefahren. Ob weiter mit ERZ oder wieder mit ZP oder MEK, ist<br />

Geschäftsführer Mathias Göpfert "egal". Das neue Kennzeichen sei gewöhnungsbedürftig<br />

gewesen, aber "ERZ ist Werbung für das Erzgebirge. Ich bin stolz, ein Erzgebirger zu sein". Er<br />

persönlich habe seit der Wende an seinen Autos alle Kennzeichen der Region<br />

herumgefahren: "Erst ZP, dann MAB und MEK. Mit ERZ kann ich leben. Allerdings kann man<br />

nun nicht mehr erkennen, aus welchen Gegenden des Erzgebirges ein Fahrzeug kommt."<br />

Dagegen könnte es sich Kai Kümmelberger aus Krumhermersdorf sehr gut vorstellen, künftig<br />

wieder mit ZP durch die Gegend zu fahren. Er hatte sich an die "Freie Presse" mit der Frage<br />

gewandt, ob es denn von der Stadt Zschopau "Bestrebungen gibt, das ehemalige Kfz-<br />

Kennzeichen ZP wieder zuzulassen" (siehe Kasten). Er selbst hätte Interesse, seine Fahrzeuge<br />

mit den zwei Konsonanten zu fahren. "Dies bezeichnet meine Heimat genauer, als es ERZ<br />

vermag und macht in gewissem Sinne auch Werbung für Zschopau", ist Kümmelberger<br />

überzeugt. In seiner Familie gibt es derzeit drei Fahrzeuge mit ERZ-Kennzeichen.<br />

ZP gleich im Firmennamen hat die ZP Moto GmbH aus der Motorradstadt. Marketing- und<br />

Vertriebsmitarbeiter Martin Löser hat sich mit einem Brief an den Zschopauer<br />

Oberbürgermeister Klaus Baumann gewandt. Darin tritt das Unternehmen dafür ein, das ZP-<br />

Kennzeichen im Zulassungsgebiet von Zschopau wieder einzuführen. "Die Marktforschung<br />

hat gezeigt, wie tief Zschopau im Gedächtnis der Motorradbranche weltweit verhaftet ist.<br />

Intuitiv werden die Buchstaben ZP verstanden", schreibt Martin Löser dem<br />

Oberbürgermeister. (mit mh)<br />

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Ruhrnachrichten, 25.2.12<br />

Örtliche Fraktionen appellieren auf freie Wahl<br />

Die Kreisverwaltung will den Wittenern ihr WIT am Autokennzeichen nicht gönnen. Das<br />

finden die örtlichen Fraktionen zum Teil gar nicht gut - und appellieren bei ihren Kreis-<br />

Kollegen auf freie Nummernschild-Wahl.<br />

Die Wittener CDU will die Meinung der Kreisverwaltung nicht einfach auf sich beruhen<br />

lassen. "Wenn es sein muss, werden wir uns auch an die NRW-Landesregierung wenden, die<br />

es den Kreisen überlässt, die Wiedereinführung der alten Kennzeichen zu beantragen. In<br />

anderen Bundesländern ist das anders. Da können die Städte solche Anträge stellen. So<br />

sollte es in NRW auch sein", unterstreicht CDU-Ratsmitglied Simon Nowack. Ins Gespräch<br />

gebracht Die CDU hatte die Sache mit dem WIT-Kennzeichen in der Stadt ins Gespräch<br />

gebracht, nachdem sich bei einer Umfrage der Uni Heilbronn unter anderem auch viele<br />

Wittener dafür ausges<strong>pro</strong>chen hatten, statt der etwas unpersönlich empfundenen Kreis-<br />

Kürzel die alten Abkürzungen für die Städte wieder einzuführen. Zunächst aber will die<br />

Wittener CDU mit einem Brief auf die CDU-Kreistagsfraktion einwirken, damit sie sich im<br />

Kreistag für den Wunsch der Wittener einsetzen und entsprechend gegen die Empfehlung<br />

der Kreisverwaltung votieren. Thomas Richter, Vorsitzender SPD-Ratsfraktion ist gleichzeitig<br />

auch Abgeordneter im Kreistag. "Am Montag haben wir Sitzung der Kreistagsfraktion und da<br />

werden wir uns dafür einsetzen, dem Wunsch der Wittener auch im Kreistag nachzugeben.<br />

Man sollte den Menschen Freiheit lassen, wo es geht und hier nichts verbieten." Eine<br />

Diskussion über Identifikations<strong>pro</strong>bleme der Wittener mit dem Kreis hält er für überzogen.<br />

Der SPD-Politiker persönlich legt keinen Wert auf ein WIT an seinem Auto: "In anderen<br />

Ländern gibt es so etwas gar nicht. In Schweden etwa bekommen Autos eine Nummer und<br />

behalten diese bis sie verschrottet werden, egal wo der Halter wohnt." "Wichtigere<br />

Probleme" Birgit Legel-Wood, Fraktionsvorsitzende der Wittener Grünen und ebenfalls im<br />

Kreistag vertreten, geht davon aus, dass die Grünen im Kreistag - jeder für sich - so<br />

abstimmen werden, wie sie es für richtig halten. "Es gibt doch wirklich wichtigere Probleme",<br />

meint die Politikerin und will sich in die Diskussion gar nicht einmischen.<br />

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Südwestpresse, 25.2.12<br />

HOR steht vor der Rückkehr<br />

Bundesrat entscheidet demnächst über die Wiedereinführung alter Kfz-<br />

Kennzeichen<br />

Der Bundesrat wird wohl einem Ansinnen von Rodolfo Panetta zustimmen: Der<br />

„Republikaner“-Stadtrat hatte vor knapp einem Jahr im Gemeinderat die<br />

Wiedereinführung des alten Horber Kfz-Kennzeichens HOR beantragt.<br />

Horb/Berlin. Bundesweit hoffen Dutzende Kommunen auf die Rückkehr ihres eigenen Kfz-<br />

Kennzeichens, von dem sie sich im Zuge von Verwaltungsreformen verabschieden mussten.<br />

Auch in Horb gibt es große Sympathien für die Buchstabenfolge HOR auf dem<br />

Nummernschild: 75,6 Prozent der 246 Personen, die Professor Ralf Borchert von der<br />

Hochschule Heilbronn und sein Team Anfang November befragt haben, sprachen sich für die<br />

Wiedereinführung des alten Kennzeichens aus. „Ein eigenes Kennzeichen ist eine Maßnahme<br />

im Stadtmarketing“, hatte Professor Borchert erklärt. Das Horber Kennzeichen war im 1973<br />

im Zuge der Kreisreform abgeschafft worden, im Landkreis Freudenstadt trat FDS an seine<br />

Stelle.<br />

Nach Vorberatungen auf unterschiedlichen politischen Ebenen hat der Bund-Länder-<br />

Fachausschuss für Fahrzeugzulassung Ende Januar eine rechtliche Grundlage entworfen, die<br />

das Bundesverkehrsministerium dem Bundesrat vorlegen will: „Seitens des<br />

Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist zugesagt, im Frühjahr 2012<br />

eine rechtliche Regelung in den Bundesrat einzubringen, damit Alt-Kennzeichen auf Wunsch<br />

der Länder wieder gültig gemacht und von den Zulassungsbehörden mehrere<br />

Unterscheidungszeichen ausgegeben werden können“, teilte das Ministerium auf Anfrage<br />

der SÜDWEST PRESSE mit. Nach Auskunft der Pressestelle im Bundesrat sollen die Vertreter<br />

der Landesregierungen darüber frühestens im Mai entscheiden. Zur Annahme genügt die<br />

einfache Mehrheit.<br />

Stimmt der Bundesrat zu, können Landkreise und kreisfreie Städte künftig bei der<br />

Landesregierung beantragen, auch alte Kennzeichen ausgeben zu dürfen. Bürger aus dem<br />

ganzen Kreis könnten sich dann bei einer Neuanmeldung oder Ummeldung ihres Fahrzeugs<br />

für eine der zugelassenen Buchstabenfolgen entscheiden. „Wenn die Kennzeichen<br />

gewünscht werden, stellt sich das Land nicht quer“, sagte dazu ein Sprecher des<br />

Landesverkehrsministeriums in Stuttgart dem baden-württembergischen Staatsanzeiger.<br />

Unmöglich ist allerdings die Wiedereinführung von Kennzeichen, die inzwischen anderweitig<br />

vergeben sind. Für Kommunen wie Ergenzingen und Sulz, die heute anderen Landkreisen als<br />

früher angehören, wird eine Rückkehr zum alten Kennzeichen ebenfalls nicht machbar sein.<br />

Nach eigener Auskunft ist das Bundesverkehrsministerium derzeit „zur Erörterung der<br />

Einzelheiten und konkreten Umsetzung“ im Gespräch mit den Ländern.<br />

Weil die Horber Stadtverwaltung die Umfrage des Altkennzeichen-Befürworters Ralf<br />

Borchert nicht für repräsentativ hielt, war eigentlich eine eigene Befragung der Bürger über<br />

das städtische Mitteilungsblatt geplant. Doch der dafür vorgesehene Praktikant stehe dem<br />

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Rathaus nun doch nicht zur Verfügung, sagte Christian Volk, der Referent von<br />

Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Allerdings würde die Umfrage mit der angedachten<br />

Gesetzesänderung sowieso obsolet. „Wenn HOR freigegeben wird, wird sich Horb das<br />

Kennzeichen sichern“, kündigte Volk an. Zuvor wolle Rosenberger allerdings noch das<br />

Gespräch mit dem Landratsamt suchen. Das Thema müsse im Kreis diskutiert werden, um<br />

„Empfindlichkeiten“ zu vermeiden, sagte der Horber OB vor knapp einem Jahr im<br />

Gemeinderat.<br />

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Nürnberger Nachrichten, 25.2.12<br />

Der Eicher-Diesel mit der alten NEA-Nummer<br />

Kommt angekündigte Wiedereinführung früherer Kfz-Kennzeichen auch für<br />

Wilhermsdorf in Betracht? - vor 3 Stunden<br />

WILHERMSDORF - In Wilhermsdorf führt ein Traktor auch heute noch NEA im Schild —<br />

obwohl Wilhermsdorf seit der Gebietsreform zum Landkreis Fürth gehört. Jetzt wird die<br />

Einführung der früheren Kfz-Kennzeichen mit Lokalkolorit diskutiert. Kommt das auch für so<br />

eine „Kreiswechselkommune“ wie Wilhermsdorf in Betracht? Die FLN haben nachgehakt.<br />

Hans Popp hat es noch, das alte Kennzeichen an seinem historischen Gefährt — erlebt das<br />

NEA in Wilhermsdorf bald seine Wiederauferstehung?<br />

Foto: Wraneschitz<br />

Vor ein paar Jahren, da hätte Hans Popp (82) beinahe ein Fürther Kennzeichen für seinen 13-<br />

PS-Traktor der Marke Eicher beantragt. Denn mehrfach wollten ihm die Zerberusse des<br />

Kreisabfallzentrums in Langenzenn-Horbach das Abladen von Reststoffen verwehren. „Du<br />

kommst doch nicht aus dem Landkreis“, lautete die Begründung. Mit Mühe und Ausweishilfe<br />

konnte Popp die Abfallwerker davon überzeugen, dass er genauso wie sein Gefährt im<br />

Landkreis Fürth ansässig ist. Und so konnte er darauf verzichten, NEA in FÜ umzutauschen.<br />

Was kaum mehr jemand weiß: Erst 1972, im Rahmen der bayerischen Gebietsreform<br />

entschieden die Wilhermsdorfer mehrheitlich, den Kreis zu wechseln. Gehörten sie vorher<br />

zum Landkreis Neustadt/Aisch, sitzt seitdem ihr Landrat in Fürth beziehungsweise Zirndorf.<br />

Und an allen neuen Autos, Motorrädern oder Traktoren bezeugen seither FÜ-Kennzeichen,<br />

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welchem Kreis sich die Wilhermsdorfer zugehörig fühlen sollten. Bei den Steinern ist das<br />

Ganze übrigens ähnlich: Bis 1972 führten sie ein „N“ im Nummern-Schild, was damals auch<br />

für den Kreis Nürnberg-Land stand; seit der Reform sind sie Fürther Landkreisbürger mit FÜ<br />

am Auto.<br />

Alte Identität<br />

Nur das Kennzeichen NEA-J-907 von Hans Popps Eicher erinnert an die Zeit, als Wilhermsdorf<br />

noch bei Neustadt war, damals vor vierzig Jahren. Doch nun setzt sich Bayerns<br />

Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) vehement für die Idee seines Bundes-Amtskollegen<br />

Ramsauer (CSU) und des <strong>Heilbronner</strong> Professors Ralf Borchert ein, die alten Kfz-Kennzeichen<br />

wieder auszumotten. Und in Wilhermsdorf sind wieder Wünsche nach der verlorenen NEA-<br />

Identität zu hören. Denn die 1972er FÜ-Entscheidung verlief in der Marktgemeinde beileibe<br />

nicht einvernehmlich und einstimmig.<br />

Genauso vielstimmig äußerten sich in den letzten Monaten CSU-Mitglieder zu den alten<br />

Autonummern. Noch im Mai 2011 lehnte CSU-Wirtschaftssprecher Erwin Huber das<br />

Unterfangen komplett ab, denn „das würde zu einem Durcheinander führen“; im November<br />

2011 wollte die Junge Union Schrobenhausen „Bürgern mit dem emotionalen Zeichen die<br />

Möglichkeit geben, sich möglichst unmittelbar mit ihrer Heimat zu identifizieren“. Und<br />

ebenso vielstimmig sind momentan die Aussagen aus Regierungskreisen.<br />

Im Landratsamt Fürth war man jedenfalls zunächst ratlos ob der FLN-Anfrage. Nachdem die<br />

Kreis- auch von der Bezirksregierung nicht aufgeklärt werden konnte, bekam<br />

Landratssprecher Bernd Kuch aus dem Münchner Verkehrsministerium die Auskunft, die er<br />

eins zu eins weiterleitete: „Die Thematik ist aktuell vom Tisch. Selbst wenn sie aufgegriffen<br />

worden wäre, hätte eine Causa Stein oder Wilhermsdorf keine Rolle mehr gespielt, weil<br />

diese Kommunen heute jeweils in einem neuem Landkreis angesiedelt sind.“<br />

Gegenüber unserer Redaktion äußert sich dasselbe Bayern-Ministerium jedoch weniger<br />

eindeutig. „Die aktuellen Planungen sehen vor, das Altkennzeichen nur in dem einen<br />

Landkreis wieder zuzulassen, in dem die namensgebende Gemeinde liegt. Bei einer<br />

Kooperation mehrerer Landkreise wären aber auch andere Modelle denkbar“, schiebt<br />

Minister Zeils Sprecherin den Schwarzen Peter bereits jetzt an die Landratsämter weiter.<br />

Und das, obwohl sie ausdrücklich betont: „Verkehrsminister Martin Zeil hat die<br />

Wiedereinführung der ,alten‘ Autokennzeichen von Beginn an konstruktiv begleitet.“<br />

Noch in Planung<br />

Aus dem Bundesverkehrsministerium wiederum heißt es: Man habe „zugesagt, im Frühjahr<br />

2012 eine rechtliche Regelung in den Bundesrat einzubringen, damit Alt-Kennzeichen auf<br />

Wunsch der Länder wieder gültig gemacht und von den Zulassungsbehörden mehrere<br />

Unterscheidungszeichen ausgegeben werden können“. Einzelheiten und die konkrete<br />

Umsetzung würden momentan zwischen Bund und Ländern bes<strong>pro</strong>chen. Auch der Umgang<br />

mit Kreiswechslern wie aus Wilhermsdorf oder Stein „steht noch nicht fest und wird in den<br />

weiteren Verhandlungen geklärt“, so ein Sprecher von Verkehrsminister Ramsauer.<br />

An Hans Popps Eicher jedenfalls hängen weiterhin die Kennzeichen NEA-J-907. Und das<br />

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ereits seit dem 3. April 1958: An diesem Tag ließ Popp sein 13-PS-Gefährt zu, das seitdem<br />

und wohl auch weiterhin ohne Motor<strong>pro</strong>bleme vor sich hintuckern wird. Egal, welche Vor-<br />

oder Rückschritte die Politik bei den Nummernschildern auch veranstaltet.<br />

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Aargauer Zeitung, 26.2.12<br />

Schilder haben emotionale und symbolische Kraft<br />

Alfons Sandmann ist stolz auf seinen alten Opel Olympia. An diesem befestigt er gerne zur<br />

Schau das alte «Säk»-Kennzeichen.hcw<br />

In Deutschland steht die Rückkehr alter Autokennzeichen bevor, die in den Siebzigerjahren<br />

verschwunden sind. Auch SÄK für Säckingen soll es wieder geben. Alfons Sandmann aus Bad<br />

Säckingen ist einer, der auf die Rückkehr der alten Kennzeichen hofft. von Hans Christof<br />

Wagner<br />

Alfons Sandmann hat noch eines: SÄK-AS 99. Aus Nostalgie hat er das alte Säckinger<br />

Autokennzeichen aufbewahrt, das von seinem Opel Olympia Baujahr 1969 stammt.<br />

Herumfahren kann er damit zwar nicht mehr. Aber immer wenn er seinen Oldtimer auf<br />

Ausstellungen zeigt, befestigt er das alte Stück Blech daran. Dann schauen die Leute doppelt<br />

hin - des historischen Autos, aber auch der drei Buchstaben wegen, die als Autokennzeichen<br />

lange schon aus dem Strassenverkehr verschwunden sind: SÄK. Es ist das Autokennzeichen<br />

des alten Landkreises Säckingen, der bis 1973 bestand und danach in den Kreisen Lörrach<br />

und Waldshut aufging. Alle Autos mussten danach LÖ und WT haben.<br />

Sandmann blickt derzeit gespannt nach Berlin, wo Beamte im Bundesverkehrsministerium<br />

gerade den Weg dafür freimachen, dass er wieder ganz regulär und offiziell mit seinem SÄK-<br />

Kennzeichen herumfahren kann. In ganz Deutschland wollen 200 Städte und Gemeinden<br />

zurück zu den alten Schildern. Dann sollen innerhalb einer Zulassungsbehörde mehrere Kfz-<br />

Kennzeichen möglich sein, hier am Hochrhein also nicht nur WT, sondern eben auch SÄK.<br />

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Nostalgie auf einem Stück Blech wird zum politischen Topthema. Dabei nahm das Projekt<br />

seinen Anfang als Marketinggag eines Uni<strong>pro</strong>fessors aus Baden-Württemberg. Der fand, dass<br />

dies doch ein guter Werbeträger für die jeweilige Stadt sein könne. Es gehe nur um Identität<br />

und Heimatverbundenheit, nicht darum, das Rad der Zeit zurückzudrehen und die in den<br />

1970er-Jahren entstandenen Landkreise infrage zu stellen. Alles sei ja nur freiwillig. Und<br />

wenn der Bürger die Kosten selbst trage, könne ja niemand was dagegen haben. Er liess<br />

30000 Leute befragen und davon fanden 73 Prozent seine Ideen gut.<br />

Erster Anlauf im Herbst 2010<br />

Einen ersten Anlauf, dem SÄK-Kennzeichen zur Renaissance zu verhelfen, hatte Bad<br />

Säckingens früherer Bürgermeister Martin Weissbrodt im Herbst 2010 unternommen.<br />

Damals befanden die Mitglieder des Gemeinderates jedoch, die Stadt habe andere Sorgen –<br />

und lehnten den Antrag ab. Nun stand die Angelegenheit im November 2011 noch einmal<br />

auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Und ging durch –17 stimmten für die<br />

Wiedereinführung, fünf enthielten sich. Dabei hält das Protokoll lustige Einträge fest.<br />

Ein Gemeinderat trug seine Bedenken in Gedichtform vor. Ein anderer sagte, dass ihm das<br />

Thema «am Auspuff vorbei» gehe. Und ein dritter schlug vor, das Kennzeichen «SÄK EL 1»<br />

für den Bürgermeister zu reservieren.<br />

In der Zulassungsstelle im Kreis Waldshut weiss man offiziell noch gar nichts von einer<br />

möglichen Rückkehr neuer alter Autoschilder.<br />

Zwei Oldtimer und ein modernes Autos<br />

Peter Ackenheil, Leiter des Strassenverkehrsamtes im Landratsamt, sieht das auch eher<br />

<strong>pro</strong>blematisch. Dass es mit Kosten und Aufwand einhergehe und es zu<br />

Gebietsüberschneidungen mit angrenzenden Landkreisen kommen könne. Schliesslich sei<br />

auch noch nicht geklärt, wer überhaupt zum Tragen des SÄK-Kennzeichens berechtigt sei:<br />

Nur Fahrzeughalter aus Bad Säckingen selbst oder aus dem ganzen früheren Landkreis<br />

Säckingen, zu dem beispielsweise auch Rheinfelden gehörte? «Wir warten ab», sagt<br />

Ackenheil.<br />

Alfons Sandmann kann solche Bedenken nicht nachvollziehen. Für ihn besitzen Autoschilder<br />

emotionale und symbolische Kraft. Sollen sie ihn doch sentimental nennen. Das macht ihm<br />

nichts aus. Drei Autos stehen in der Garage des 59-Jährigen - ein modernes für alle Tage und<br />

zwei Oldtimer, Baujahr 1969 und 1951. An allen drei hätte er am liebsten wieder SÄK stehen<br />

- auch wenn es mit Kosten verbunden ist.<br />

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