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Heilbronner Initiative: Pressespiegel XXX - Initiative pro GD

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Prof. Dr. Ralf Bochert • Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39 • 74081 Heilbronn<br />

<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong>: <strong>Pressespiegel</strong> <strong>XXX</strong><br />

Sehr geehrten Damen und Herren,<br />

Seite 1 von 57<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

VWL / Destinationsmanagement<br />

Fakultät für Wirtschaft 2<br />

Heilbronn, 5. Mai 2011<br />

in der Anlage der <strong>Pressespiegel</strong> <strong>XXX</strong> in Sachen „<strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong>“ bezogen auf die<br />

letzten zwei Wochen. (Nur Ausschnitte.)<br />

Prof. Dr. Ralf Bochert<br />

Hochschule Heilbronn<br />

Max-Planck-Str. 39<br />

74081 Heilbronn<br />

Telefon 07131 504-656<br />

Telefax 07131 252-470<br />

bochert@hs-heilbronn.de


NRZ, 9.4.11 (nachgereicht)<br />

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Seite 2 von 57


Westfalen-Blatt, 21.4.11<br />

Lübbecke<br />

LK läuft und läuft und läuft<br />

Altes Autokennzeichen hat noch viele Fans – Landrat würde Wiedereinführung bedauern<br />

Manuel Hoffmann vor seinem weißen VW 1302 mit LK-Nummernschild, das den<br />

Zusatzbuchstaben H (für historisches Fahrzeug) aufweist. Der Käfer Baujahr 1970 zieht mit<br />

seinen 50 PS einen 47 Jahr alte »Schwalbennest«-Wohnwagen der Marke Knaus, ebenfalls<br />

mit LK-Kennzeichen. Außer diesen beiden Fahrzeugen gibt es noch 1072 LK-Zulassungen im<br />

Kreis. Foto: Friederike Niemeyer<br />

Lübbecke (WB). LK statt MI – so manchem traditionsbewussten Bewohner des Altkreises<br />

Lübbecke würde es Freude bereiten, das 1973 ausgediente Autokennzeichen an sein<br />

Fahrzeug zu montieren. Ein Vorschlag der Verkehrsminister-Konferenz könnte dies<br />

ermöglichen.<br />

Die alten Kennzeichnen, die mit der Gebietsreform abgeschafft wurden, sollen die<br />

Identifikation der Menschen mit ihren Heimatregionen stärken, so die Idee (WB vom 7.<br />

April). Jeder Fahrzeughalter im Altkreis könnte dann selbst entscheiden, ob er mit LK- oder<br />

mit MI-Schild fahren möchte. Doch zunächst müsste der Bund die Zulassungsverordnung<br />

ändern und der Bundesrat zustimmen. Der Landkreistag lehnt den Vorstoß aber ab, spricht<br />

von »nostalgischer Kleinstaaterei«. In einer Internet-Umfrage des WESTFALEN-BLATTS<br />

hatten sich 165 Teilnehmer für die Wiedereinführung alter Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen, 167<br />

dagegen. 112 Leser hielten die Idee eher für einen April-Scherz.<br />

Von den rund 244000 zugelassenen Fahrzeugen im Kreisgebiet (Stand 31. Dezember 2010)<br />

sind immerhin noch 1074 mit einem LK-Kennzeichen bestückt. Allerdings handelt es sich in<br />

der Regel um Trecker und Anhänger aus der Landwirtschaft. Außerdem ist die Buchstaben-<br />

Kombination LK unter Oldtimer-Freunden noch sehr beliebt.<br />

Einer davon ist der Rahdener Manuel Hoffmann. Der 32-jährige Junior-Chef des Autohauses<br />

Matzollek hat einen Faible für alte Käfer, ist Mitglied im Käfer-Club Lübbecker Land. Für ihn<br />

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ist es selbstverständlich, dass seine beiden Oldtimer Baujahr 1970 und 1971 auch mit einem<br />

LK-Schild ausgerüstet sind. »Zu einem alten Auto gehört auch das passende alte<br />

Kennzeichen«, meint Hoffmann. Vor allem im Kreisgebiet werde er ständig darauf<br />

anges<strong>pro</strong>chen. »Die Leute wundern sich, dass es das noch gibt.« Schließlich taucht LK im<br />

Straßenbild kaum noch auf. Das bezeugen auch diejenigen, diedie Kennzeichen beschriften.<br />

»Aber ab und zu fragen Kunden gezielt nach«, sagt Nadine Bichler von der Autoschilder-<br />

Druckerei Christoph Kroschke.<br />

Lutz Schmelzer, stellvertretender Leiter des Kreisstraßenverkehrsamtes, berichtet, dass nur<br />

bei Ummeldungen alter LK-Kennzeichen neue ausgegeben werden. Bei Neuzulassungen oder<br />

Wiederinbetriebnahmen gibt es eine MI-Nummer. »Technisch dürfte eine Umstellung aber<br />

kein Problem sein«, meint Schmelzer. »Die Vergabe der Kennzeichen läuft online über das<br />

Flensburger Kraftfahrzeugbundesamt.« Seine Behörde passe sich der Gesetzeslage an.<br />

LK ist für viele mehr als nur ein historisches Kennzeichen. Es ist ein Ausdruck von Lokalstolz –<br />

und der Absetzung vom »fernen« Minden. Jahrzehnte hat es gedauert, die Altkreisgrenze in<br />

den Köpfen der Menschen aufzuheben, und noch heute endet auf Vereins- und<br />

Verbandsebene so mancher Kreisverband hinter Nettelstedt. Da verwundert es nicht, dass<br />

der Landrat ein erneutes Aufleben des Altkreis-Denkens skeptisch betrachtet. »Natürlich<br />

habe ich Verständnis, wenn im Altkreis Lübbecke Interesse besteht«, sagt Dr. Ralf Niermann.<br />

»Für die Kreisidentität wäre es allerdings schade, wenn wir zwei unterschiedliche<br />

Kennzeichen hätten. Wir sind ein gemeinsamer Mühlenkreis.«<br />

Ein LK-Kennzeichen würde allerdings auch wieder Marketing für das Lübbecker Land und<br />

speziell die Bierbrunnenstadt bedeuten. »Ein Auto-Kennzeichen LK könnte positiv wirken, da<br />

es den Blick auf unsere schöne Stadt richtet«, meint Bürgermeister Eckhard Witte.<br />

Bundesweiter Imageträger sei sonst vor allem der TuS N-Lübbecker. Aber, fügt Witte an,<br />

natürlich bekenne sich die Stadt auch zur Zusammenarbeit mit dem Kreis, besonders bei der<br />

Vermarktung als Region Mühlenkreis.<br />

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CDU Moers, 21.4.11<br />

Karsamstag mit Ostereiern, eigener MO-Aktion und Fragebogen zum Haushalt<br />

Infostände in Kapellen, Meerbeck und am Neumarkt<br />

Wie in jedem Jahr wird die CDU Moers an Karsamstag Infoständen im gesamten<br />

Stadtgebiet durchführen. Los geht es ab 8.30Uhr in Kapellen, ab 9.30 Uhr auf dem<br />

Meerbecker Markt und ab 11.00Uhr am Neumarkt. Weiter fällt der Startschuss für eine<br />

Serie von CDU Aktionen zur Wiedereinführung MO-KFZ-Kennzeichen.<br />

„Wir werden neben dem Ostergruß verbunden mit Ostereiern auch unseren Teil zur MO-<br />

Kampagne leisten. Das MO-Kennzeichen ist ein starkes Stück Moers. Wir freuen uns, dass<br />

diese Anregung von einem Bürger bislang eine solch positive Resonanz erfährt“, erläutetet<br />

CDU-Parteivorsitzende, Brigitte Glocker. Weiter wird die Partei an allen Infoständen die<br />

Meinung der Bürgerschaft zum Moerser Haushalt an Hand eines Fragebogens ermitteln und<br />

erhofft sich viele Anregungen.<br />

„Die Fraktion begrüßt die Aktionen ausdrücklich. Unser Ratsmitglied, Joachim Fenger, hat,<br />

vor allen anderen Fraktionen und Gruppierungen im Ausschuss für Bürgeranträge, die<br />

<strong>Initiative</strong> begrüßt und Unterstützung der CDU zugesagt“, berichtet Fraktionssprecher, Ingo<br />

Brohl. Die Fraktion freue sich auch über die Fragebogenaktionen. Brohl: „Die katastrophale<br />

Haushaltsituation bedarf einer breit angelegten Debatte in der Bürgerschaft. Wir müssen<br />

dabei über Standards diskutieren. Der Fragebogen ist ein guter Anlass.“<br />

Sowohl die MO-Aktion als auch die Befragung der Bürger soll in den nächsten Wochen<br />

weitergehen.<br />

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Rheinische Post, 19.4.11<br />

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Kreisbote, 21.4.11<br />

Auf dem falschen Weg<br />

Oberallgäu - Mit einem offenen Brief an Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil, spricht<br />

sich der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser erneut gegen eine - zusätzliche -<br />

Wiedereinführung der alten amtlichen Kennzeichen aus. Kürzlich hatte sich die<br />

Verkehrministerkonferenz der Länder für die - zusätzliche - Wiederaufnahme der alten<br />

Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

Mit großer Enttäuschung habe er die Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz in<br />

Potsdam zur Kenntnis genommen, so der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser in seinem<br />

Brief. Nachdem ein Großteil der Landräte Wirtschaftsminister Zeil um Unterstützung gegen<br />

die Wiedereinführung gebeten habe, seien er, Kaiser, und viele seiner Kollegen umso<br />

überraschter, dass Zeil diese Position nicht aktiver verfolge. Kaiser: „Die Einführung der<br />

Altkennzeichen wird nur von wenigen kleinen Städten und Gemeinden gefordert, meist nur<br />

im Eigeninteresse und nicht mit Blick auf den Umsetzungs- und Verwaltungsaufwand.“<br />

darauf habe er bereits vor der Verkehrsministerkonferenz hingewiesen (der KREISBOTE<br />

berichtete).<br />

Wie viele seiner Amtskollegen halte er die Wiedereinführung für den falschen Weg. Die<br />

Anfang der 1970er Jahre durchgeführte Gebietsreform sei eine große Herausforderung aller<br />

Beteiligten gewesen und erfolgreich durchgeführt umgesetzt worden. „Es war ein großer<br />

Schritt Richtung Verwaltungsvereinfachung und für mehr Bürgerfreundlichkeit in den<br />

Kommunen“, betont Kaiser.<br />

Durch die „zu nachlässige Haltung gegen die Wiedereinführung der Altkennzeichen“ wurde<br />

ohne Not eine Diskussion „vom Zaun gebrochen“, welche nur schwer „einzufangen“ sei, gibt<br />

Kaiser weiter zu bedenken. Der nun von der Verkehrsministerkonferenz eingeschlagene Weg<br />

wäre ein Schritt zurück zu mehr Bürokratismus – getreu dem Motto: „Vorwärts, in die<br />

Vergangenheit!“ Eine Kennzeichen-Differenzierung in den Landkreisen macht aufgrund<br />

fehlender Notwendigkeit keinen Sinn.<br />

Viele offene Fragen wie Zuständigkeitsregelungen bei Gebietsüberschreitungen, etc.<br />

müssten neu geklärt werden. Mit der Einführung der Altkennzeichen würden erfolgreich<br />

geschaffene Strukturen gefährdet.<br />

Der nun von der Verkehrsministerkonferenz eingeschlagene Weg wäre ein Schritt zurück zu<br />

mehr Bürokratismus – getreu dem Motto: „Vorwärts, in die Vergangenheit!“ Eine<br />

Kennzeichen-Differenzierung in den Landkreisen mache aufgrund fehlender Notwendigkeit<br />

keinen Sinn. Viele offene Fragen wie Zuständigkeitsregelungen bei Gebietsüberschreitungen,<br />

etc. müssten neu geklärt werden. Kaiser: „Mit der Einführung der Altkennzeichen würden<br />

wir erfolgreich geschaffene Strukturen gefährden.“<br />

Aus diesem Grund bitte er Minister Zeil noch einmal eindringlich, sich „in Bayern und auf<br />

Bundesebene vehement gegen die geplante Wiedereinführung der Altkennzeichen<br />

auszusprechen“. Kaiser will in dieser Frage auch die Bayerische Staatskanzlei sowie<br />

Ministerpräsident Host Seehofer in Kenntnis setzen.<br />

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Rhein-Zeitung, 21.4.11<br />

Totgesagte leben länger: GOA vor der Wiedergeburt<br />

Rhein-Hunsrück - „Wir wollen unser altes GOA wiederhaben.“ Nein, noch erschallt dieser<br />

nostalgische Ruf nicht durchs romantische Tal. Aber der Weckruf an die Kommunalpolitik,<br />

die „Öffnungsklausel für die Altkennzeichen“ zu thematisieren, ist bereits erfolgt.<br />

Der Winzer Albert Lambrich aus Dellhofen hat wie 232 andere Fahrzeughalter sein GOA-<br />

Kennzeichen am Trecker.<br />

Suzanne Breitbach<br />

Auf Betreiben zahlreicher Kommunen in den neuen Ländern, die wegen der Neuordnung der<br />

Kreise ihrer identitätsstiftenden Kfz-Kennzeichen verlustig gingen, sollen Autofahrer bald<br />

bundesweit die Möglichkeit haben, mit dem Altkennzeichen ihr Fahrzeug zuzulassen. Die<br />

<strong>Initiative</strong> „Kennzeichenliberalisierung“ der Uni Heilbronn ist über das GOA gestolpert. Wie<br />

bei ZEL, PRÜ, DIZ oder BIN macht es beim Betrachter sofort klick, wenn er das Kennzeichen<br />

des Altkreises St. Goar erblickt.<br />

Einen solchen Aha-Effekt erfährt zwar auch der Betrachter des SIM-Kennzeichens. Aber der<br />

Schein trügt. Von „Simmern“ kann nämlich niemand auf Rhein-Hunsrück-Kreis schließen.<br />

Deshalb ist es für Prof. Ralf Borchert, Leiter des Heidelberger Forschungs<strong>pro</strong>jektes, keine<br />

Frage, dass aus Sicht der Mittelrheiner, und ganz besonders der St. Goarer, das seit 42<br />

Jahren ausgemusterte Nummernschild GOA das Zeug zum Wunschkennzeichen hat. „Das<br />

SIM ist aus Marketingsicht für Sie suboptimal“, formulierte der Hochschullehrer ganz<br />

unverblümt in seinem Schreiben an St. Goars Stadtbürgermeister Walter Mallmann.<br />

Borchert hält es generell nicht für sinnvoll, dass Landkreise das Kürzel der Kreisstadt ohne<br />

jeglichen Bezug zum Namen des Kreises als Nummernschild haben. Zahlreiche Kreise haben<br />

dieses Manko behoben. Aber nicht der Rhein-Hunsrück-Kreis. Er ist stur beim SIM geblieben,<br />

obwohl es ein Leichtes wäre, RHK zum Kfz-Kennzeichen zu erklären, zumal das Kürzel sogar<br />

auf der Homepage des Kreises Verwendung findet.<br />

Für Borchert wäre das „GOA mit der schönen Assoziation auf St. Goar“ aus<br />

Marketinggründen zumindest für die Rheinfelsstadt optimal. Ob jedoch außerhalb der<br />

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ehemaligen Kreisstadt Bewohner des Altkreises St. Goar ihr Auto mit dem GOA schmücken<br />

würden, wenn sie es dürften? Da gäbe es sicherlich einige Nostalgiker. Aber der große<br />

Ansturm dürfte wohl ausbleiben, mutmaßt der Oberweseler Stadtbürgermeister Jürgen Port.<br />

Was mal war, soll wieder werden: das Goa-Kennzeichen.<br />

Mallmann hat gegenüber Borchert sein grundsätzliches Interesse am Thema bekundet.<br />

GOA ist auch 42 Jahre nach der Beerdigung des Altkreises noch nicht ausgestorben. 233<br />

Fahrzeuge, hauptsächlich Traktoren, sind noch mit diesem Kennzeichen unterwegs. Wie gut<br />

die Renaissance von GOA ankommt, werden wir vielleicht schon 2012 erfahren, wenn bis<br />

dahin die Fahrzeugzulassungsverordnung geändert ist.<br />

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Fränkischer Tag, 21.4.11<br />

HAS- E hat richtig Hochkonjuktuur<br />

Zulassungswünsche Es gibt klare Favoriten - bei der Wahl ihres Nummernschildes suchen sich<br />

Autofahrer gerne ihre Initialen und/ oder bei den Ziffern ihren Geburtstag bzw. das Geburtsjahr<br />

aus. Im Landkreis Haßberge ist auch die Buchstaben-Kombination HAS - E beliebt. Eine Rückkehr<br />

der EBN-, GEO- oder HOH-Schilder indes scheint unwahrscheinlich.<br />

Noch so ein (Oster-)HAS -E - gesehen am FTE-Werkstor in Ebern. Keine Seltenheit, davon gibt<br />

es 999 "Exemplare". Foto: Ralf Kestel<br />

Werner Freibott ist kein Nostalgiker. Vielmehr gehört er zu jüngeren Riege im Eberner<br />

Stadtrat. "Das ist ein absoluter Schmarrn", befand der SPD-Politiker bei der jüngsten<br />

Stadtratssitzung zur Idee, die alten EBN-Kennzeichen wieder einzuführen. Das Thema, das<br />

Erster Bürgermeister Robert Herrmann zu Diskussion stellen wollte, war schneller abgehakt<br />

als ein Auto eingeparkt. "Brauchen wir nicht", lautete der einhellige Tenor auf einen Vorstoß<br />

der Konferenz der Verkehrsminister.<br />

Keine Chance für EBN-Revival<br />

Eberns Stadtrat schwenkt damit auf die Linie von Landrat Rudolf Handwerker (CSU) ein. Der<br />

ließ durch seinen Pressesprecher Martin Schulze-Röbbecke mitteilen, dass sich das<br />

Landratsamt nach Rücksprache mit den Gemeindeverwaltungen beim Innenministerium<br />

gegen eine Rückkehr der Altkennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen habe.<br />

Schulze-Röbbecke: "Eine Rückkehr zu oder die alternative Ausgabe von alten EBN-, HOH- und<br />

GEO-Kennzeichen wären mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand verbunden", wodurch<br />

die teuren Zulassungsstellen in Ebern und Hofheim neuerlich auf den Prüfstand gestellt<br />

würden.<br />

"Fast 40 Jahre nach der Kreisgebietsreform soll diese akzeptiert werden", meint der<br />

Landratssprecher.<br />

Dass dies der Fall ist, lässt sich an einer anderen Tatsache ablesen. Bei den HAS-Kennzeichen<br />

gibt es längst Favoriten, wie die Leiterin der Verkehrsbehörde, Hildegard Schwachulla<br />

unserer Zeitung auf Anfrage mitteilte: "Am beliebtesten sind alle Buchstaben, wenn nur die<br />

Ziffer 1 dabei ist."<br />

Dann folgen Schnapszahlen und alle Kombination mit HAS - E <strong>XXX</strong>. Der Osterhase lässt<br />

grüßen. Die Buchstaben-Kombination HAS - CH ist zwar möglich, aber weniger gefragt.<br />

Weiter auf der Wunschliste stehen Kombinationen mit den Initialen des Kfz-Halters sowie<br />

dem Geburtstag oder -jahr. So lässt ein Eberner Autohausbesitzer - sofern es keinen<br />

Widerspruch der Kundschaft gibt - sämtliche Autos mit der Nummer 55 - seinem Geburtsjahr<br />

- zu.<br />

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Laut der Leiterin der Verkehrsbehörde bevorzugen besonders junge Kunden kurze<br />

Kombinationen, weil das Nummernschild dann kürzer ausfällt. "Je kürzer, desto cooler",<br />

weiß Hildegard Schwachulla.<br />

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Mitteldeutsche Zeitung, 26.4.11<br />

Alte Autokennzeichen sollen künftig wieder verwendet werden können / Konkrete<br />

Regelungen dazu gibt es noch nicht<br />

Ein "zweites Leben" für ZE und AZE ?<br />

Von Cordula Bischoff und Thomas Drechsel<br />

Christin Gäbe fährt täglich viele Kilometer mit dem seit 2007 für alle Zerbster<br />

verbindlichen ABI-Kennzeichen. "ZE wäre mir aber lieber. Das ist irgendwie<br />

persönlicher."Fotos (3): Cordula Bischoff<br />

Die Bundesverkehrsministerkonferenz hat grundsätzliches Grünes Licht für die<br />

Wiedereinführung ehemaliger Autokennzeichen gegeben. Zwar fehlen noch konkrete<br />

Vorgaben zur Handhabe in den Zulassungsstellen bei den Landratsämtern und kreisfreien<br />

Städten. Die offene Diskussion zum Für und Wieder jedoch ist voll im Gange.<br />

Sämtliche hiesigen DDR-Kennzeichen wurde ab 1990 in Zuständigkeit des Kreises Zerbst<br />

durch "ZE" ersetzt.<br />

Zerbst. Neuer Landkreis, neues Kennzeichen. Für Zerbster galt dies seit 1990. Als Teil des<br />

alten Bezirkes Magdeburg mit seinen Stammbuchstaben H und M durften die Zerbster in<br />

ihrem Kreis Zerbst seitdem "ZE" auf die Kfz-Kennzeichentafeln prägen lassen. Bis 1994. Da<br />

wurden die Kreise Zerbst und Roßlau und der Wörlitzer Winkel als Teil des Altkreises<br />

Gräfenhainichen zu "Anhalt-Zerbst". Die Kennzeichenfrage war recht schnell geklärt: "AZE"<br />

klang irgendwie pfiffig, aufgeweckt, originell. Bis 2007 war Ruhe an der Kennzeichen-Front.<br />

Dann aber zerfiel Anhalt-Zerbst in vier Teile, die seither "JL", "WB", "DE" oder "ABI" ans Auto<br />

schrauben, wenn es neu zugelassen wird. Die Zerbster landeten in Anhalt-Bitterfeld, das<br />

abgeleitete Kennzeichen "ABI" wird ebenfalls überwiegend positiv empfunden.<br />

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Ab 1994 galt "AZE". Neben "ZE" ging damals auch "RSL" unter, und die damals zu Anhalt-<br />

Zerbst gehörenden Wörlitzer verloren ihr "GHC"<br />

Drei Jahre nach der Kreisneugliederung in Sachsen-Anhalt hat nun die Verkehrsministerkonferenz<br />

und schließlich der zuständige Bundesminister auch die Verwendung<br />

einstiger Kfz-Kennzeichnungen für zulässig erklärt. Damit ist zumindest theoretisch die Bahn<br />

frei zurück zum ZE oder zum AZE. Eine <strong>Heilbronner</strong> <strong>Initiative</strong> bemüht sich bereits seit Jahren<br />

bundesweit, die alten Kennzeichen von strukturpolitischen Veränderungen unbehelligt<br />

weiter nutzen zu dürfen. Und fragt jetzt offenbar alle Kommunen in Sachsen-Anhalt ab, ob<br />

sie zu alten Zeichen zurückwollen.<br />

Dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Zerbst lag der Brief in der vorigen Woche vor.<br />

Bürgermeister Helmut Behrendt (FDP) verlas das Schreiben und bat anschließend alle<br />

Ausschussmitglieder um ihre Meinung. Behrendt selbst meinte schelmisch: "Ich hab‘ an<br />

meinem Auto ABI-ZE dran, mich betrifft das nicht." Silke Hövelmann (SPD): "Wer AZE haben<br />

will, soll es bekommen können. Ich wäre voll dafür."<br />

Steffen Grey (FDP) erkundigte sich nach eventuellen Kosten für die Stadt, sollte sich die Kfz-<br />

Zeichen-Vielfalt einstellen. Die Frage blieb vorerst unbeantwortet, da es auf Kreis-ebene (er<br />

allein gibt aktuell in seinen Zulassungsstellen Kfz-Kennzeichen aus) noch keine Regelungen<br />

gibt.<br />

Nicole Ifferth (UWZ) sprach sich "gegen ein Kennzeichen-Durcheinander aus". Worauf Slke<br />

Hövelmann nochmals bekräftigte, man möge doch jeden machen lassen, wie er möchte.<br />

Wilfried Bustro (CDU) erklärte: "Wir brauchen nichts anderes als ABI. Wir sind schließlich ein<br />

Kreis." Der Fachausschuss verständigte sich, vorerst keinen Stadtratsbeschluss anzuregen.<br />

"Wir lassen das ruhen", so Behrendt.<br />

Die Meinungen der Zerbster zum Thema neue Kennzeichen sind sehr unterschiedlich. "Ich<br />

bin entschieden dafür, zum alten Kennzeichen ZE zurückzukehren. Das hat doch Tradition,<br />

Zerbst ist unsere Stadt", so Matthias Gommlich.<br />

Die Frage nach ihrer Meinung zu den neuen alten Kennzeichen ließ eine Frau, die ihren<br />

Namen nicht nennen möchte, völlig aus der Haut fahren. "Es ist mir wirklich völlig egal,<br />

welche Kennzeichen an den Autos sind. Viele Menschen hier haben andere und größere<br />

Sorgen als diese paar Buchstaben. Ich würde nicht noch mal losrennen und wieder Geld für<br />

neue Auto-Kennzeichen bezahlen, bloß weil sich ein paar Politiker mal wieder was überlegt<br />

haben. Als wir noch Kreisstadt waren, da ging es uns sowieso viel besser. Mit dieser<br />

Gebietsreform haben wir als Zerbster doch sowieso ein Stück unserer Identität für immer<br />

verloren. Daran würden neue Autokennzeichen auch nichts ändern."<br />

Völlig entspannt sieht dagegen Felix Grasshoff die Diskussion. "Ich bin für AZE. Das hört sich<br />

gut an, das klingt einfach prima", so der junge Mann.<br />

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Anderer Meinung ist dagegen Christin Gäbe. "Ich bin für ZE als Kennzeichen, weil ich<br />

Zerbsterin bin", lacht sie. "Außerdem kann man dann schon am Nummernschild erkennen,<br />

aus welcher Stadt der andere Fahrer kommt. Ich finde das persönlicher, irgendwie schöner",<br />

so die 20-Jährige, die täglich als Berufsfahrerin unterwegs ist.<br />

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Rheinische Post, 23.4.11<br />

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WAZ, 23.4.11<br />

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Kehler Zeitung, 26.4.11<br />

Mehrheit für KEL-Kennzeichen<br />

Gute Resonanz auf Leserumfrage zur Liberalisierung der Kfz-Nummernschilder / Minderheit für OG<br />

Am 14. April hatte die Kehler Zeitung auf ihrer Titelseite über die <strong>Initiative</strong> der Verkehrsminister der Länder<br />

berichtet, wonach künftig möglicherweise wieder die Autokennzeichen der alten Landkreise verwendet werden<br />

dürfen. Eine Mehrheit hat sich für KEL ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

26.04.2011 - Kehl (red/kk). »Auch ich würde es begrüßen, wenn auf unserem Nummerschild<br />

KEL wieder erlaubt wäre. Nicht nur eine Identität würde zurückkehren, sondern auch der<br />

Stolz auf die eigene Heimatstadt wäre so noch intensiver sichtbar Ihr Redakteur erwähnt<br />

sehr treffend, dass die Welt bestimmt größere Sorgen hat als eine Blechtafel, doch<br />

genau diese weckt die Emotionen. Von einem Eurodistrikt-Schild halte ich dagegen nichts«,<br />

schreibt uns Matthias Kohler aus Sundheim.<br />

»Ich reaktiviere zurzeit meinen Oldtimer Mercedes 280 TE.Das Kennzeichen KEL-FP 1 H wäre<br />

für diesen Fall natürlich das i-Tüpfelchen. Vielleicht wird ja was draus«, drückt Friedrich<br />

Preußer aus Kehl den Initiatoren beide Daumen.<br />

»Jedem das seine«<br />

»Ich kann die in Ihrem Kommentar genannten Argumente nur voll und ganz unterstützen«,<br />

schreibt der Kreis- und Stadtrat Karim Said an die Adresse der Redaktion, »und würde mich<br />

auch für eine Rückkehr des KEL-Kennzeichens einsetzen.«<br />

»Jedem das Seine«, meint hingegen Andreas Schweitzer aus Willstätt-Sand. »Als<br />

›Zugereister‹, der in Freiburg geboren wurde, im Schwäbischen aufgewachsen ist und den es<br />

auf vielen Umwegen durch halb Deutschland nach Willstätt-Sand verschlagen hat, habe ich<br />

keine Kehler Wurzeln. Deshalb ist es mir eher gleichgültig, welche Buchstaben auf meinen<br />

Nummernschildern prangen. Ich kann aber die Alteingesessenen verstehen, die mit KEL groß<br />

geworden sind und sich nie an das OG gewöhnen konnten, das die Ortenauer zwischen<br />

Rheinbischofsheim und Triberg alle in einen Topf wirft. Wenn es sie glücklich macht: Sollen<br />

doch die Ur-Kehler ihr Nostalgiezeichen wieder haben«, meint Schweitzer<br />

Roland Hinz aus Kehl ist eher zwiegespalten: »Einerseits wäre es toll, wenn wir Kehler unser<br />

altes Nummernschild wieder neu aufleben lassen könnten. Andererseits wollen wir<br />

fortschrittlich sein und uns doch nicht der Nostalgie unterwerfen. Ich bin da wirklich geteilter<br />

Meinung. Wenn ich auswärtig unterwegs bin und nach der Herkunft anhand des<br />

Kennzeichens gefragt werde, erkläre ich den eigentlichen Sinn des OG. Es steht für den<br />

Ortenauer Kreis und beschreibt die herrliche Region vom Rhein bis tief in den Schwarzwald<br />

hinein.«<br />

Edgar Brandstetter aus Kehl findet dagegen: »Man sollte bei den jetzigen KreisKennzeichen<br />

bleiben, da eine Umstellung einen immensen Verwaltungsaufwand und hohe Kosten mit sich<br />

bringen würde. Es muss nicht jeder sehen, ob ich aus Offenburg, Kehl oder Lahr komme. Wir<br />

haben heute gewiss wichtigere Probleme, als sich über Kfz-Kennzeichen den Kopf zu<br />

zerbrechen. Ich würde auf jeden Fall beim OG bleiben.«<br />

Annerose Gilg aus Kehl meint hingegen kurz und bündig: »Ich würde mich beim<br />

Autokennzeichen gerne wieder für KEL entscheiden.« Ebenso Manfred Schreiner aus Kehl:<br />

»Mit Freude habe ich<br />

von der Möglichkeit gelesen, das Kennzeichen KEL zu wählen. Natürlich wäre ich dabei. Mein<br />

Kennzeichen wäre dann: KEL -I 3007.«<br />

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»Wir wären glücklich«<br />

»Ich habe zuerst gedacht das ist ein April-Scherz. Mein Vater und ich wären glücklich, wenn<br />

es die KEL-Kennzeichen wieder geben würden«, schreiben uns Reinhard Lutz und sein Vater<br />

Hans Oskar Lutz aus Willstätt: »Wir könnten Vaters erstes Auto, das von 1969 bis 1996<br />

gelaufen ist, wieder mit dem Kennzeichen KEL-D 165 anmelden – ein Ford Escord 1300,<br />

Baujahr 1969, mit 48 PS. Ohne das alte Nummernschild ist es nicht mehr als das Original, das<br />

es einmal war, anzusehen.«<br />

»KEL verfallen«<br />

Und weiter schreibt Reinhard Lutz über die Autogeschichte: »Der Ford wurde von 1995 bis<br />

1996 in der Freizeit komplett überholt. Von 1995 bis 2000 war es als Zweitwagen<br />

angemeldet und wurde nur im Sommer gefahren. Von 2000 bis 2006 haben wir ihn nur noch<br />

zwei bis drei Monate im Jahr angemeldet, so dass wir die Kehler Nummer behalten haben.<br />

2007 wurden die Bestimmungen der Abmeldung und Zulassung geändert. Das haben wir<br />

nicht mitbekommen und konnten nicht darauf reagieren. So ist dann die Kehler Nummer<br />

verfallen. Seither steht der Escort ungenutzt in der Garage.«<br />

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Seite 18 von<br />

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Oberhessische Zeitung, 21.4.11<br />

ALS-Nummernschilder bald wieder auf Alsfelder Straßen<br />

unterwegs?<br />

21.04.2011 - ALSFELD<br />

Von OZ-Redakteur Henning Irek<br />

ALS und LAT statt VB? Die Städte Alsfeld und Lauterbach könnten auf Autokennzeichen bald<br />

eine Renaissance erleben, zumindest wenn es nach den Vorstellungen der<br />

Verkehrsministerkonferenz geht. Diese hat sich für mehr Wahlfreiheit bei den<br />

Autokennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen.<br />

Was im vergangenen Jahr noch wie eine chancenlose Idee von Nostalgikern erschien, als der<br />

<strong>Heilbronner</strong> Professor D. Ralf Borchert zusammen mit Bürgermeister Ralf Becker das<br />

Ergebnis einer Umfrage in Alsfeld vorstellte (die OZ berichtete am 15. September 2010),<br />

scheint nun in greifbare Nähe zu rücken: Alsfelder Autos mit dem alten ALS-Kennzeichen.<br />

Damals stellten Borchert und Becker das Ergebnis einer Umfrage von Studenten in Alsfeld<br />

vor, die zeigte, dass auch eine Mehrheit der Alsfelder das alte Kennzeichen wiederhaben<br />

möchte. 61 Prozent der Befragten sympathisierten damals mit dem Wechsel zurück in die<br />

Vergangenheit.<br />

Nun scheint sich auf höchster Ebene etwas zu bewegen: Die Verkehrsministerkonferenz<br />

hatte vor wenigen Tagen beschlossen, dass die Autofahrer künftig selbst entscheiden<br />

können, ob sie die neuen oder die vor der Kreisreform verwendeten Kennzeichen nutzen<br />

wollen. Dabei ist es egal, ob die Kreisreform - wie in Hessen in den 70er Jahren stattfand<br />

oder wie in den neuen Bundesländern erst wenige Jahre zurückliegt. Mit dem Beschluss der<br />

Verkehrsminister wurde der erste Schritt zur Rückkehr der alten Kennzeichen getan. In<br />

einem nächsten Schritt muss die sogenannte Kfz-Zulassungsverordnung geändert werden.<br />

Hierzu ist die Zustimmung des Bundesrates nötig.<br />

„Das ist eine charmante Idee“, findet Alsfelds Rathauschef, der bereits im vergangenen Jahr<br />

davon ausging, dass „die neuen Schilder ein Renner in Alsfeld wären.“ Becker möchte zu<br />

diesem Thema nun eine Positionsbestimmung des Stadtparlamentes haben. „Ich werde das<br />

Thema im Juni in die Stadtverordnetenversammlung bringen, um ein Votum in diesem Punkt<br />

zu bekommen.“ Fällt dieses positiv aus, kann sich Becker auch vorstellen wie andere<br />

Rathauschefs aus Hessen beim hessischen Verkehrsminister Dieter Posch vorstellig zu<br />

werden, um das Interesse an dem ALS-Schild anzumelden.<br />

Ganz anders sieht das der Bürgermeister der Kreisstadt. „Wir sollten das lassen, wie es ist,<br />

um nicht das Trennende zu betonen, sondern das was uns eint“, kritisiert Rainer-Hans<br />

Vollmöller die Pläne. Schließlich sei die Gebietsreform abgearbeitet und der Kreis habe es<br />

auch ohne weitere trennende Themen schon schwer genug. „Ich werde dafür kämpfen, dass<br />

das Autokennzeichen bleibt, wie es ist.“<br />

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Vollmöller befindet sich damit im Einklang mit Landrat Rudolf Marx, der sich schon im<br />

vergangenen Jahr nicht für den Retro-Look am Auto erwärmen konnte.<br />

Zurück in die Vergangenheit: ALS auf den Autos könnte bald eine Renaissance feiern.<br />

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Syker Kreiszeitung, 26.4.11<br />

Rückkehr auf die Autokennzeichen frühestens zum Jahreswechsel<br />

'SY'-Kennzeichen steht vor einem Behörden-Marathon<br />

Syke (kra) - Geht jetzt alles ganz schnell mit der Rückkehr der SY-Kennzeichens auf den Syker<br />

Autos? Fix in die örtliche Zulassungsstelle marschieren und mit dem neuen Nummernschild<br />

herauskommen? Ganz so einfach ist es nicht.<br />

Auch nach 30 und mehr Jahren ist das alte SY noch nicht endgültig von den Kennzeichen<br />

gelöscht, wie ein Blick auf die Motorräder belegt, die Michael Westermann, Rolf Wrede und<br />

Marco Wessel (v.l.) mitgebracht haben.<br />

Vorab wollen eine Reihe bürokratischer Hürden genommen sein. „Wir stehen noch ganz am<br />

Anfang,“ sagt Horst Meyer, zuständiger Fachbereichsleiter im Syker Rathaus . Er rechne<br />

frühestens mit der SY-Rückkehr zu Beginn des nächsten Jahres – aber auch nur dann, wenn<br />

der Antrag die politischen Gremien komplikationslos passiere.<br />

Der Marathon durch die Institutionen beginnt dieser Tage mit einer entsprechenden Vorlage<br />

für den Syker Stadtrat, der als erstes sein Okay geben müsste. Bei einer positiven<br />

Entscheidung hätte als nächstes die Kreispolitik das Wort. Mit einem abschließenden Votum<br />

wäre nach der Sommerpause zu rechnen. Würde auch der Kreistag die Syker <strong>Initiative</strong><br />

absegnen, könnte der dritte Schritt folgen: Vom Land Niedersachsen müsste dann die<br />

Genehmigung eingeholt werden.<br />

„Wir verweisen vor allem auf die Marketing-Vorteile, die ein SY auf den Autokennzeichen<br />

hätte,“ fasst Fachbereichleiter Meyer die Ratsvorlage zusammen. Die Stadtverwaltung<br />

bezieht sich vor allem auf eine Expertise der „Inititiative Kennzeichen-Liberalisierung“, die<br />

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von der Uni Heilbronn und deren Professor Ralf Bochert gestartet worden ist. Besondere<br />

Bedeutung gewinne das regionale Kennzeichen für das Stadtmarketing, heißt es darin. Es sei<br />

eine völlig kostenlose Werbung für die Region. „In Zeiten klammer Kassen ein wichtiger<br />

Nebeneffekt.“ Könne eine Stadt mit einem „eigenen“ Kfz-Kennzeichen aufwarten, werde<br />

damit auch eine gewisse Größe symbolisiert, vor allem aber erhöhe es den<br />

Bekanntheitsgrad. Genau das vermögen die kreisweiten Kennzeichen oft nicht zu leisten,<br />

heißt es weiter.<br />

Gleichzeitig beschäftigte sich die <strong>Heilbronner</strong> Uni mit den häufigsten Gegenargumenten.<br />

Auch im Landkreis Diepholz wurde bereits die Frage gestellt, ob der Zusammenhalt des<br />

Landkreises nicht mit zwei unterschiedlichen Kennzeichen gefährdet sei. Dr. Bochert: „In<br />

unseren Umfragen hat kaum jemand die Verwaltungseinheit des jeweiligen Landkreises in<br />

Frage gestellt, die Ausdehnung und Größe der Landkreise wird akzeptiert. Andererseits wird<br />

als bürgerfreundlich empfunden, wenn die große Kreispolitik und die Verwaltung eben auch<br />

auf regionale Befindlichkeiten reagiert.“<br />

Den größten Schub erhielt die bundesweite <strong>Initiative</strong>, die in Niedersachsen unter anderem<br />

die Städte Einbeck, Neustadt am Rübenberge, Jever und eben Syke betrifft, durch die<br />

Entscheidung der Länder-Verkehrsminister Anfang des Monats, die alten Kennzeichen auf<br />

Antrag wieder zuzulassen. Auch das Land Niedersachsen stimme zu, wie es aus dem<br />

zuständigen Ministerium hieß.<br />

Dürften die Bürger der Stadt Syke und der umliegenden Kommunen selbst entscheiden,<br />

wäre freilich längst der Weg zum SY frei. Bei einer Umfrage durch Studenten der Uni<br />

Heilbronn auf dem Syker Wochenmarkt sagten 55 Prozent der Syker Ja zum SY-Kennzeichen,<br />

18 Prozent sagen Nein, jeder Dritte hatte keine Meinung. Unter den Befragten aus den<br />

Städten und Gemeinden des Altkreises Grafschaft Hoya hatten sich sogar 66 Prozent zum SY<br />

bekannt.<br />

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Ems-Vechte-Welle, 15.4.11<br />

Kommen LIN, MEP, PAP und ASD zurück?<br />

Erinnern Sie sich noch? An die Zeiten, als es den Landkreis Emsland<br />

noch nicht gab und die drei Altkreise noch eigenständig waren. Die Autos aus dem Altkreis<br />

Lingen fuhren mit L-I-N durch die Gegend, die Meppener mit M-E-P und die Autos aus dem<br />

Bereich Aschendorf-Hümmling mit P-A-P für Papenburg, oder eben mit A-S-D. Mittlerweile<br />

gibt es im Emsland das Kennzeichen EL. Jetzt soll es schon bald wieder möglich sein, die alten<br />

Nummernschilder am Auto zu tragen. Zumindest will es die Politik so. Wir haben die<br />

Lingener gefragt, was sie dazu sagen…<br />

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Schwäbische Zeitung, 26.4.11<br />

Retro: Alte Kennzeichen sind im Kommen<br />

Bund will bis zum Herbst Wiedereinführung prüfen – Landratsamt sieht<br />

Vorhaben skeptisch<br />

Karin Wielath arbeitet bei Auto-Schilder Schreiber hinter dem Landratsamt. Gerade prägt sie<br />

ein Biberacher Nummernschild mit dem Aufdruck "BC". (Foto: Mark Hildebrandt)<br />

Von Gerd Mägerle<br />

Biberach Möglicherweise fahren im Federseegebiet und in Riedlingen bald wieder Autos mit<br />

dem Kennzeichen „SLG“ durch die Gegend. „SLG“ steht für den Altkreis Saulgau, der im Zuge<br />

der Kreisreform 1973 verschwand – und damit auch sein Autokennzeichen. Zu ihm gehörten<br />

die Stadt Riedlingen und viele der Federseegemeinden.<br />

Nun gibt es auf Bundesebene Bestrebungen, diese verschwundenen Kennzeichen wieder<br />

einzuführen, und zwar für die Gemeinden, die vor der Kreisreform zu einem anderen<br />

Landkreis gehörten. Angestoßen wurde die Idee von den Bundesländern Sachsen, Thüringen<br />

und Mecklenburg-Vorpommern, wo im Zuge Gebietsreform nach der Wiedervereinigung<br />

ebenfalls viele alte Kennzeichen verschwanden. Die Verkehrsministerkonferenz hat der<br />

<strong>Initiative</strong> zugestimmt und auch Minister Peter Ramsauer (CSU) steht dem Vorhaben positiv<br />

gegenüber, hatte doch eine Studie der Hochschule Heilbronn ergeben, dass 73 Prozent der<br />

Bürger eine Rückkehr der alten Kennzeichen befürworten. Bis in den Herbst soll es<br />

langwierige Prüfungen des Bundes zu diesem Thema geben. Dann erst könnten Bundestag<br />

und Bundesrat entscheiden, ob sie die KFZ-Zulassungsverordnung entsprechend ändern<br />

wollen.<br />

Für den Landkreis Biberach würde dies bedeuten, dass er dann beispielsweise für die<br />

betreffenden Gemeinden die Kennzeichen „SLG“ (Saulgau), „EHI“ (Ehingen) oder „SIG“<br />

(Sigmaringen) ausgeben dürfte. Denn aus diesen Kreisen kamen im Zuge der Kreisreform<br />

Gemeinden zum heutigen Kreis Biberach.<br />

Alte KFZ-Kennzeichen wieder im Kommen<br />

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Was halten Sie von einer geplanten Wiedereinführung alter KFZ-Kennzeichen im Bereich des<br />

Landkreises Biberach?<br />

Hohe Identifikation mit Landkreis<br />

Im Biberacher Landratsamt sieht man diese Entwicklung allerdings mit Skepsis. „Wir haben<br />

mit den Verantwortlichen der Zulassungsstelle über das Thema ges<strong>pro</strong>chen“, sagt<br />

Pressesprecher Bernd Schwarzendorfer. Bisher habe es noch keine Anfrage für ein Alt-<br />

Kennzeichen im hiesigen Landratsamt gegeben. „Die Identifikation der Bürger mit dem<br />

Landkreis Biberach ist hier so hoch, wie ich es noch kaum irgendwo erlebt habe“, so<br />

Schwarzendorfer. Deshalb gehe er davon aus, dass eine Rückkehr der alten Kennzeichen<br />

auch in den betroffenen Gemeinden im Kreisgebiet kein Thema ist. Im Übrigen befürchtet er<br />

einen hohen Bürokratieaufwand bei einer Wiedereinführung. „Aber wenn das gesetzlich so<br />

beschlossen wird, werden wir es umsetzen müssen“, sagt Schwarzendorfer.<br />

Diese Orte im Kreis Biberach hätten bei einer Gesetzesänderung Anspruch auf ein Alt-<br />

Kennzeichen:<br />

SLG: Alleshausen, Allmannsweiler, Altheim (b. Riedl.), Andelfingen, Bad Buchau,<br />

Betzenweiler, Binzwangen, Daugendorf, Dürmentingen, Dürnau, Dürrenwaldstetten,<br />

Egelfingen, Emerfeld, Erisdorf, Ertingen, Friedingen (Langenensl.), Göffingen, Grüningen,<br />

Hailtingen, Heiligkreuztal, Heudorf am Bussen, Ittenhausen, Kappel, Möhringen, Moosburg,<br />

Neufra, Offingen, Oggelshausen, Pflummern, Reichenbach (Schussenried), Riedlingen (Stadt),<br />

Seekirch, Tiefenbach, Unlingen, Uttenweiler, Waldhausen, Wilflingen.<br />

EHI: Bechingen, Dietelhofen, Dietelshausen, Dieterskirch, Oberwachingen, Oggelsbeuren,<br />

Rupertshofen, Sauggart, Uigendorf, Zell, Zwiefaltendorf.<br />

SIG: Billafingen, Burgau (Dürmentingen), Langenenslingen.<br />

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Cdu-moers, 22.4.11<br />

Karsamstag mit Ostereiern, eigener MO-Aktion und Fragebogen zum Haushalt<br />

Infostände in Kapellen, Meerbeck und am Neumarkt<br />

Wie in jedem Jahr wird die CDU Moers an Karsamstag Infoständen im gesamten<br />

Stadtgebiet durchführen. Los geht es ab 8.30Uhr in Kapellen, ab 9.30 Uhr auf dem<br />

Meerbecker Markt und ab 11.00Uhr am Neumarkt. Weiter fällt der Startschuss für eine<br />

Serie von CDU Aktionen zur Wiedereinführung MO-KFZ-Kennzeichen.<br />

„Wir werden neben dem Ostergruß verbunden mit Ostereiern auch unseren Teil zur MO-<br />

Kampagne leisten. Das MO-Kennzeichen ist ein starkes Stück Moers. Wir freuen uns, dass<br />

diese Anregung von einem Bürger bislang eine solch positive Resonanz erfährt“, erläutetet<br />

CDU-Parteivorsitzende, Brigitte Glocker. Weiter wird die Partei an allen Infoständen die<br />

Meinung der Bürgerschaft zum Moerser Haushalt an Hand eines Fragebogens ermitteln und<br />

erhofft sich viele Anregungen.<br />

„Die Fraktion begrüßt die Aktionen ausdrücklich. Unser Ratsmitglied, Joachim Fenger, hat,<br />

vor allen anderen Fraktionen und Gruppierungen im Ausschuss für Bürgeranträge, die<br />

<strong>Initiative</strong> begrüßt und Unterstützung der CDU zugesagt“, berichtet Fraktionssprecher, Ingo<br />

Brohl. Die Fraktion freue sich auch über die Fragebogenaktionen. Brohl: „Die katastrophale<br />

Haushaltsituation bedarf einer breit angelegten Debatte in der Bürgerschaft. Wir müssen<br />

dabei über Standards diskutieren. Der Fragebogen ist ein guter Anlass.“<br />

Sowohl die MO-Aktion als auch die Befragung der Bürger soll in den nächsten Wochen<br />

weitergehen.<br />

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Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung, 27.4.11<br />

Kreis-BB<br />

Wieder Autos mit „Leo“-Kennzeichen<br />

Die Städte Crailsheim (CR), Nürtingen (NT), Donaueschingen (DS), Leonberg (Leo), Hechingen<br />

(HCH) und Schwäbisch Gmünd (<strong>GD</strong>) haben eine Erklärung zur Neuzulassung auslaufender<br />

Kfz-Kennzeichen unterzeichnet. In Baden-Württemberg gibt es 28 Städte, die ebenfalls ein<br />

auslaufendes Kennzeichen besitzen.<br />

In vielen Städten wünschen sich zahlreiche Bürger eine Wahlfreiheit für ihr<br />

Autokennzeichen, wie Untersuchungen der Hochschule Heilbronn belegt haben. Für viele<br />

Mitmenschen ist das Autokennzeichen ein Stück Heimatverbundenheit. Die Initiatoren<br />

wollen nun weitere Städte zur Unterstützung des Vorhabens gewinnen sowie bei den<br />

Landkreisen und dem Land für die Umsetzung werben.<br />

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Frankenpost, 27.4.11<br />

Mit 80 PS einst eine Rakete<br />

Eine der letzten MAK-Nummern hat das Mercedes 220 S Cabriolet des Scherdel-<br />

Seniorchefs Walter Bach. Das gute Stück ist seit 1956 im Familienbesitz.<br />

� Mit MAK und Stern: Scherdel-Seniorchef Walter Bach ist<br />

stolz auf sein Mercedes 220 S Cabrio. Foto: Scharf<br />

Marktredwitz - Walter Bach erinnert sich heute noch gut daran, wie er als Kind mit seinem<br />

Vater in dem weißen Mercedes spazieren gefahren ist. "Das war damals der Traum meines<br />

Vaters", erzählt er. Und der erfüllte sich diesen Traum, als er das Auto, drei Jahre alt und mit<br />

18 000 Kilometern auf dem Tachometer bestens erhalten, von einer Kulmbacher Firma<br />

kaufte.<br />

80 PS hat der Mercedes mit seinen 2200 Kubikzentimetern Hubraum und war damals<br />

technisch an der Spitze der Entwicklung. Mit seiner obenliegenden Nockenwelle schaffte er<br />

locker seine 180 Sachen und gehörte zu seinen Zeiten damit zu den schnellsten auf der<br />

Straße. Ob er das heute noch schafft? Walter Bach lacht: "Das <strong>pro</strong>bieren wir lieber nicht<br />

mehr aus."<br />

Seit mehr als 50 Jahren aber läuft der Motor <strong>pro</strong>blemlos. Inzwischen hat das Auto wohl weit<br />

über 200 000 Kilometer auf dem Buckel. So genau lässt sich das nicht sagen, weil der<br />

Tachometer nach der fünfstelligen Zahl wieder auf Null springt.<br />

Klar, dass das gute Stück sorgfältig gewartet wird. Gefahren wird nur bei Sonnenschein und<br />

dann vorzugsweise mit offenem Dach. Schnee oder gar Salz auf der Straße bekommt der<br />

Oldie nicht mehr zu sehen. Sobald sich ein Fleckchen Rost bildet, wird es beseitigt, und das<br />

Blech, das damals noch um einiges dicker war als bei neuen Autos, wieder konserviert. Rund<br />

1,5 Tonnen schwer ist der Oldie mit dem MAK-Kennzeichen. Eine Wiedereinführung der<br />

alten MAK-Kennzeichen oder auch nur die Möglichkeit, sich wieder so anzumelden, würde<br />

Bach begrüßen. "Das wäre nicht so anonym wie ein Kennzeichen für einen ganzen<br />

Landkreis."<br />

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Sächsische Zeitung, 27.4.11<br />

Wird eine Rückkehr zum „FTL“ zu teuer?<br />

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Was bedeutet der Beschluss der Verkehrsminister?<br />

Das ist noch nicht ganz geklärt. Mit der Entscheidung durch die Verkehrsminister ist für alle<br />

Befürworter der Alt-Kennzeichen ein wichtiges Etappenziel erreicht. Jetzt müssen aber noch<br />

die rechtlichen Grundlagen durch Bund und Bundesrat hergestellt werden. Anschließend<br />

müssen die Kommunen ihrerseits entscheiden, ob sie diesen Weg gehen wollen.<br />

Wie steht der Landkreis… Nicht online verfügbar<br />

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Lokalpatriotismus : Hotte trifft Hottemax<br />

Herne, 26.04.2011, Bernd Nickel<br />

Sibyll Ebers und Horst Schröder mit den letzten Emscherbrücher Dickköppen<br />

Wanne-Eickel. Eines muss man Horst Schröder alias Hotte lassen: Der Musiker aus Unser<br />

Fritz lässt keine Gelegenheit aus, um für seine Geburtsstadt Wanne-Eickel Farbe zu<br />

bekennen.<br />

Kaum war Anfang April die Nachricht raus, dass die Verkehrsminister-Konferenz in Potsdam<br />

den Weg dafür geebnet hatte, die alten Kfz-Kennzeichen wie WAT, CAS oder eben auch WAN<br />

wieder einzuführen, da sinnierte Hotte Schröder, wie er dazu beitragen könnte, dass es nicht<br />

bei der Idee bleibt. Schröder: „Wenn die Menschen in den betroffenen Städten nicht<br />

deutlich zeigen, wie sehr ihnen daran gelegen ist, ihre alten Kennzeichen<br />

zurückzubekommen, dann schläft die ganze Sache am Ende schlimmstenfalls wieder ein.“<br />

Durch einen Aufsatz in Band 14 des „Emscherbrüchers“, so heißt das Periodikum der<br />

„Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel“, war Heimatfreund Hotte darauf aufmerksam<br />

geworden, dass noch zwei „ausgestopfte“ oder besser präparierte Exemplare dieser ehemals<br />

wilden Pferde existieren. Längst sind die Tiere, von denen eines einst als Wanne-Eickeler<br />

Wappentier Modell stand und sich bis heute störrisch im Herner Wappen auf die<br />

Hinterbeine stellt, ausgestorben. Schröder: „Den Artikel über die Emscherbrücher hatte<br />

Sybill Ebers geschrieben. Sie leitet das Westfälische Pferdemuseum im Allwetterzoo<br />

Münster. Und eben dort stehen auch die Emscherbrücher-Stute und ihr Fohlen, die letzten<br />

ihrer Art.“<br />

Schnell hatte Hotte den verbindenden Faden zwischen Autos, Pferdestärken (PS) der<br />

aktuellen Kenzeichen-Diskussion und den präparierten Emscherbrüchern gesponnen. “Ich<br />

habe mich ordentlich im Zoo angemeldet und dann bin ich vor ein paar Tagen zusammen mit<br />

meinem Freund Robert Freise, der den Besuch bei Stute und Fohlen fotografisch<br />

dokumentieren sollte, auf den Weg gemacht.“ Im Gepäck hatte das Duo unter anderem die<br />

Rüstung eines Wanne-Eickeler Mondritters, zu deren Tafelrunde Horst Schröder zählt, ein<br />

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überdimensionales WAN-Nummernschild und natürlich trug Schröder sein Markenzeichen,<br />

einen schwarzen Zylinder, auf dem Haupt. „Als mich die Angestellten dann in voller Montur<br />

mit den Riesenschild an der Zookasse sahen, waren wir denen wohl nicht ganz geheuer. Statt<br />

uns einfach die Eintrittskarten zu verkaufen, haben die vorsichtshalber bei der Leitung<br />

angerufen und von dort wurde dann ein Öffentlichkeitsarbeiter geschickt, der uns<br />

begleitete.“<br />

Als es dann daran ging ein Foto von dem WAN-Nummernschild, Hotte Schröder und den<br />

anderthalb Emscherbrücher Pferdestärken zu machen, gesellte sich auch Museumsleiterin<br />

Sybill Ebers hinzu. Ihre Meinung zur aktuellen Diskussion um die Wiedereinführung des<br />

WAN-Kennzeichens: „Auch wenn ich ein weltoffener Mensch bin, begrüße ich<br />

Lokalpatriotismus, insbesondere wenn er aus dem von mir sehr geschätzten Ruhrgebiet<br />

kommt. Es ist eine hübsche Idee, dass unsere Emscherbrücher Pferde, die Geschichte von<br />

Wanne-Eickel im Rahmen der Wiedereinführung von „WAN“ wieder präsent machen sollen.“<br />

Es spreche für sich, so die Museumsleiterin, dass über 35 Jahre nach der kommunalen<br />

Neugliederung, viele – auch jüngere Menschen noch immer ihren alten Nummernschildern –<br />

und damit ihrer lokalen Zugehörigkeit hinterhertrauern würden. Ebers: „Etwas mehr<br />

Bürgernähe wäre da sicherlich wünschenswert.“<br />

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Wochenmagazin, 28.4.11<br />

"MO - JA 2011" - Nostalgie oder fahren bald wieder Autos mit MO,<br />

GLA, DIN, WAT, ... ?<br />

Moers: Grafschaft Moers | Kaum eine andere Sache hat in den letzten Wochen in den<br />

Städten und Kreisen, die bei der letzten Gemeindereform 1975 in andere Kreise oder Städte<br />

eingemeindet wurden http://de.wikipedia.org/wiki/Gebietsreform#Nordrhe... die Herzen<br />

der Bürger höher schlagen lassen: Gibt es bald die alten KFZ-Kennzeichen zurück? Nach einer<br />

Studie von Prof. Dr. Ralf Bochert (Hochschule Heilbronn) zur "Kennzeichenliberaliserung" ist<br />

die Zustimmung sehr hoch http://www.hs-heilbronn.de/1022353/Kennzeichenlibe... und<br />

viele Bürger erwarten eine Steigerung des Images ihrer/s Stadt/Kreises und eine höhere<br />

Identifikation. Die Vorzeichen sind positiv gestellt, die entsprechenden Ministerien prüfen<br />

die Wiedereinführung alter KFZ-Kennzeichen, wie MO, GLA, DIN oder WAT<br />

http://www.autowallpaper.de/KFZ-Kennzeichen/alte_K... .<br />

In Moers wurde der anonyme Bürgerantrag zur Wiedereinführung des Kennzeichen MO von<br />

der Freien Bürger-Gemeinschaft Moers (FBG) entscheidend gestützt<br />

http://www.lokalkompass.de/moers/politik/mo-kfz-ke... und inzwischen von vielen Parteien,<br />

so wie den Redaktionen der NRZ/WAZ, Radio KW und Rheinische Post getragen. Bei einem<br />

"MO Aktionstag" der lokalen Medien wurden Unterschriften gesammelt und 3 MO-<br />

Kennzeichen u.a. mit der Unterschrift des Bürgermeisters Nobert Ballhaus für den guten<br />

Zweck versteigert http://www.derwesten.de/staedte/moers/MO-ist-einfa... .<br />

Auch bei dem Verkauf des Aufklebers "MO JA 2011 - Ich bin dabei!" der Moers Marketing<br />

und der NRZ/WAZ werden "2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen"<br />

http://www.derwesten.de/staedte/moers/Die-MO-Aufkl... : Zum einen ist es Werbung für<br />

die Kennzeichenliberalisierung und zum anderen kommt der Erlös der Schutzgebühr von 40<br />

Cent der Aktion "Stadtkirche stützen" zu Gute<br />

http://www.lokalkompass.de/moers/leute/qwenn-wir-j... .<br />

Für diesen Beitrag hat mir unser Lokalkompass-Freund Rüdiger Pinnig netterweise Bilder von<br />

Autos seiner Familie mit dem Kennzeichen MO zur Verfügung gestellt. Auch heutzutage<br />

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fahren noch Oldtimer mit MO herum http://www.rponline.de/niederrheinnord/moers/nach...<br />

.<br />

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Rheinische Post, 29.4.11<br />

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Main-Post, 30.4.11<br />

GEROLZHOFEN<br />

Chancen auf GEO-Kennzeichen steigen<br />

Sobald die Zustimmung des Bundesrats vorliegt, soll über Thomas Vizls Antrag entschieden<br />

werden<br />

� Die Zeiten überlebt: An diesem Tanklöschfahrzeug der<br />

Feuerwehr Volkach prangt noch das alte GEO-Kennzeichen.<br />

Nachdem die Bundesverkehrsministerkonferenz einer <strong>Initiative</strong> der Länder Sachsen,<br />

Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zugestimmt hat, alte Autokennzeichen<br />

buchstäblich wieder zuzulassen, sind die Chancen auf eine Rückkehr zum alten GEO-<br />

Nummernschild weiter gestiegen.<br />

In Gerolzhofen liegt seit Mitte Februar ein dementsprechender Antrag von geo-net-Stadtrat<br />

Thomas Vizl vor. Demnach soll die Stadt Gerolzhofen beim Bayerischen Verkehrsministerium<br />

die Wiedereinführung des KFZ-Kennzeichens „GEO“ für die Stadt Gerolzhofen und – falls die<br />

anderen Mitgliedsgemeinden zustimmen – auch für die Verwaltungsgemeinschaft<br />

beantragen.<br />

Noch ist der Weg zurück zum neuen, alten GEO-Kennzeichen nicht ganz frei. Nötig ist hierzu<br />

noch eine Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung, die Mitte Mai im Bund-Länder-<br />

Fachausschuss beraten werden soll. Herrscht dort Einigkeit, muss entweder das<br />

Bundesverkehrsministerium oder ein Bundesland das Konzept im Bundesrat einbringen.<br />

Verkehrsexperten gehen davon aus, dass das Verfahren ein paar Monate in Anspruch nimmt.<br />

Frühestens im Herbst könnten die Landkreise mit der Umsetzung beauftragt werden.<br />

Antrag vorläufig zurückgestellt<br />

Bis die Regelungen auf Bundes- oder Landesebene klar sind, hat Thomas Vizl seinen Antrag<br />

in Absprache mit Stadtverwaltung und Stadtrat zurückgestellt. Er betont: „Sobald alle<br />

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen wurden, werde ich auf eine Behandlung drängen.“<br />

Bis dahin will der geo-net-Stadtrat in Gesprächen Landkreis-Bürgermeistern und Kreisräten<br />

seine Intention erklären. So sei dieser Vorstoß nicht gegen den Landkreis Schweinfurt<br />

gerichtet. Thomas Vizl: „Es geht nicht um Separatismus, sondern es geht um eine Förderung<br />

der Stadt Gerolzhofen und die Steigerung der Identifikation mit der Region. Eine starke Stadt<br />

Gerolzhofen hilft auch dem Landkreis“.<br />

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Angestoßen worden war die Diskussion um die Wiedereinführung der alten Kennzeichen<br />

durch eine bundesweite Studie der Hochschule Heilbronn auf der Suche nach dem<br />

Markenzeichen, mit dem die Menschen Städte in Verbindung bringen.<br />

In 81 betroffenen deutschen Städten, von Bayern bis Schleswig-Holstein, hatten Professor<br />

Ralf Bochert und seine Studenten hierzu mehr als 17 000 Bürger befragt. 73 Prozent von<br />

ihnen wollen demnach ihre alten Kennzeichen zurück, darunter auch erstaunlich viele junge<br />

Menschen. Die Devise laute dabei: „Wer es will, soll es machen dürfen; wer nicht, der soll es<br />

lassen.“<br />

Minister Befürworter<br />

Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) unterstützt übrigens die Forderung zur<br />

Wiedereinführung aufgrund der Gebietsreform weggefallener Ortskennungen für Kfz-<br />

Kennzeichnen.<br />

Um Missverständnisse von vorneherein auszuschließen, macht Thomas Vizl deutlich: „Es<br />

geht hier um keine neue Kreisgebietsreform. Gerolzhofen bleibt natürlich im Landkreis<br />

Schweinfurt“.<br />

Lediglich Fahrzeuge aus der Stadt Gerolzhofen und, falls gewünscht, aus den anderen VG-<br />

Mitgliedsgemeinden bekämen statt SW- dann GEO-Schilder. Dies auch immer erst dann,<br />

wenn ein neues Schild gebraucht werde, zum Beispiel bei Neuzulassung oder Ummeldung<br />

des Fahrzeugs über Kreisgrenzen hinaus. Was den restlichen Landkreises anbelangt, so<br />

bliebe alles beim Alten.<br />

1972 hatte bekanntlich im Zuge der Landkreisreform in Bayern dem Landkreis Gerolzhofen<br />

das Sterbeglöcklein geschlagen. Das bedeutete auf Dauer auch das Aus für das „GEO“ auf<br />

den Nummernschildern. Seitdem führen die Bewohner des Altlandkreises die Kürzel „SW“,<br />

„KT“, „HAS“ oder „WÜ“ im Schilde.<br />

Etwas mehr als 600 Fahrzeugbesitzer wären auf die neuen, alten Zeiten bestens vorbereitet:<br />

Sie sind auch fast vier Jahrzehnte nach der Landkreisreform noch immer mit den drei<br />

Buchstaben „GEO“ wie Gerolzhofen auf dem Nummernschild in den Landkreisen<br />

Schweinfurt, Kitzingen, Haßberge und Würzburg unterwegs.<br />

Die Mehrzahl dieser GEO-Kennzeichen ist aber grün, da es sich um landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge handelt. Die Zahl der Automobile und Motorräder, die die gute, alte GEO-Zeit<br />

„überlebt“ haben, lässt sich hingegen an zehn Fingern abzählen.<br />

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Frankenpost, 28.4.11<br />

Minister ebnen Weg für alte Kennzeichen<br />

Wer nach einer Kreisreform schweren Herzens sein altes Autokennzeichen aufgeben musste,<br />

kann wieder Hoffnung schöpfen. Die Verkehrsministerkonferenz machte jetzt in Potsdam<br />

den Weg für die Wiedereinführung früherer Kfz-Schilder frei. Sie stimmte einer<br />

entsprechenden <strong>Initiative</strong> der Länder Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu.<br />

Nun ist der Bund gebeten, die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Die<br />

Umsetzung wird dann bei den Landkreisen liegen.<br />

Der Deutsche Landkreistag hatte die Wiedereinführung alter Kennzeichen abgelehnt und<br />

von „nostalgischer Kleinstaaterei“ ges<strong>pro</strong>chen. Eine Rückkehr in die Zeit vor den<br />

Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und<br />

Bürokratie, kritisierte Präsident Hans Jörg Duppré.<br />

Denn eigentlich sollte die Gebietsreform Mitte der 1970er Jahre alles einfacher machen.<br />

Damals wurden zahlreiche Landkreise in Bayern zusammengelegt. Damit verschwanden auch<br />

die Autonummern der einstigen Kreisstädte – wie etwa Selb (SEL), Rehau (REH) oder MÜB<br />

(Münchberg). Momentan gibt es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Es<br />

könnten etwa 300 mehr werden, wenn Kommunen und Landkreise ihre alten Kennzeichen<br />

wieder einführen würden. Bislang haben nur zwölf bayerische Kommunen einen Antrag auf<br />

Wiedereinführung ihrer alten Nummernschilder gestellt.<br />

Zugrunde liegt eine Untersuchung der Hochschule Heilbronn. Unter der Leitung von<br />

Volkswirtschaftler Professor Dr. Ralf Bochert hatten Studenten Bürger in 90 deutschen<br />

Städten befragt, die ihr Kennzeichen bei der Gebietsreform verloren haben. Darunter waren<br />

auch 15 bayerische Städte. Das Ergebnis: 68,5 Prozent aller Menschen wünschen sich das<br />

abgeschaffte Kennzeichen zurück. Das hat allerdings nicht nur mit Nostalgie zu tun, sondern<br />

auch rein praktische Gründe. „Kfz-Kennzeichen sind ein Werbeträger für die Städte, die<br />

dadurch präsenter werden, dass die Einwohner ihr eigenes Autokennzeichen spazieren<br />

fahren“, sagt Tourismusforscher Borchert.<br />

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Schaumburger Nachrichten, 29.4.11<br />

Bald wieder freie Fahrt für „RI“ und „STH“?<br />

Vielleicht fahren hannoversche Taxifahrer bald nicht mehr nach „Schanghai“. Zum Namen<br />

der fernöstlichen Metropole ergänzen die Berufskraftfahrer gern das Autokennzeichen für<br />

Schaumburg: „SHG“. 1978 hat das Kürzel die Kennzeichen „RI“ (Rinteln) und „STH“<br />

(Stadthagen) im Zuge der Gebietsreform abgelöst.<br />

Der Rintelner Theo Milonas ist doppelt stolz auf sein „RI“: Sein Opel Rekord 1700 L von 1969<br />

ist sogar ein Oldtimer mit historischem „RI“-Kennzeichen.<br />

Rinteln/Landkreis (mld, sk). Wer noch eines der alten Kennzeichen am mobilen<br />

„Schätzchen“ spazieren fährt, ist also mit einem Stück Nostalgie unterwegs. Das könnte sich<br />

ändern: Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben die Möglichkeit der<br />

Wiedereinführung alter Kennzeichen aus der Zeit vor der Gebietsreform beschlossen, der<br />

Bundesrat muss allerdings noch zustimmen. Befürworter sehen im Gebrauch der alten<br />

Nummernschilder Identitätsstiftung und einen Werbeeffekt für betreffende Städte.<br />

Einen Befürworter hätte die neue Regelung schon: „Ein Rintelner Kennzeichen würde die<br />

Identifikation mit dem Ort verstärken“, sagt Klaus Wißmann, Fraktionsvorsitzender der SPD.<br />

Aktuelles Thema in seiner Partei sei das aber nicht. Eine Einschränkung nennt Wißmann: Die<br />

Umstellung dürfe nicht mit weiteren Kosten für den Steuerzahler verbunden sein.<br />

Wie Wißmann erinnert sich auch Ursula Helmhold von der Fraktion der Grünen an die Zeit,<br />

als die Wiedereinführung der „RI“- und „STH“-Kennzeichen gefordert wurde – und auch<br />

heute zeigt sie sich dem gegenüber nicht abgeneigt: „Warum denn nicht, das war doch ein<br />

schönes Kennzeichen!“ Und schließlich sei Rinteln die größte Stadt im Landkreis.<br />

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Für „Blödsinn“ hingegen hält Paul-Egon Mense von der FDP diese – noch theoretische –<br />

Änderung: „Das wäre sicherlich mit Kosten verbunden und rechnerisch überhaupt nicht<br />

sinnvoll.“<br />

Thorsten Kretzer, Fraktionsvorsitzender der Gruppe CDU/FDP, hätte am liebsten ein ganz<br />

anderes Kennzeichen an seinem Auto: „EX für Exten!“, sagt der dortige Ortsbürgermeister<br />

lachend – sofern die Steuerzahler nicht belastet würden. Die Schaumburger Identität sehe er<br />

durch einen theoretischen Wegfall des „SHG“ nicht gefährdet.<br />

„Identität entsteht in einer Kommune nicht über ein Autokennzeichen“, sagt auch WGS-<br />

Fraktionsvorsitzender Gert Armin Neuhäuser – zeigt sich aber als Gegner einer Rückkehr zu<br />

den alten Kennzeichen: „Dann würden wir im nächsten Schritt ja ‚MÖ‘ für Möllenbeck oder<br />

‚TDM‘ für Todenmann bekommen.“ In Zeiten der Europäischen Union sei eine Rückkehr zu<br />

den alten Kennzeichen „zu kleinteilig“ – und zu teuer.<br />

Wäre der Rückgriff auf alte Kennzeichen auf Kreisebene willkommen? „Ich persönlich würde<br />

es eher nicht befürworten“, äußerte sich die Leitende Verwaltungsdirektorin des<br />

Landkreises, Ursula Müller-Krahtz. Ganz bewusst habe man 1977 das verbindende „SHG“ für<br />

Schaumburg gewählt und keine der Städte herausgestellt. Sollte das Land jedoch die<br />

Wiedereinführung alter Autokennzeichen ermöglichen, gebe es zwei Varianten, damit<br />

umzugehen. Entweder bleibe die Zuständigkeit der Kennzeichenwahl beim Landkreis, oder<br />

die Wahl läge für Orte ab 30 .000 Einwohnern (laut niedersächsischer Gemeindeordnung<br />

„größere selbstständige Gemeinden“) in deren Händen.<br />

Stadthagen hat diese Einwohnermarke nie erreicht, wohl aber Rinteln. Zwar beträgt dessen<br />

Einwohnerzahl derzeit nur noch 28.000. Dennoch gilt laut Krahtz der einmal erworbene<br />

Status.<br />

Zu einer eventuellen neuen Chance auf das „RI“-Kennzeichen wollte Bürgermeister Karl-<br />

Heinz Buchholz im Gespräch mit unserer Zeitung nichts sagen. „Ich bin verbrannt“, beschied<br />

Buchholz nach erfolglosen Bemühungen in der Kennzeichen-Frage. Immerhin habe man ein<br />

Etappenziel erreicht: Vor sechs Jahren hat der Landkreis in Rinteln eine Außenstelle der<br />

Fahrzeugzulassung eingerichtet.<br />

Keinerlei Kopfzerbrechen macht die Kennzeichen-Frage Stadthagens Bürgermeister.<br />

Bernd Hellmann: „Ich bin mit SHG zufrieden. Es drückt Schaumburger Identität aus.“<br />

Ablehnend hat der Niedersächsische Landkreistag (NLT) auf den Beschluss der<br />

Verkehrsministerkonferenz reagiert. Statt dringende verkehrspolitische Herausforderungen<br />

zu lösen, flüchte sich die Verkehrsministerkonferenz „in Sandkastenspiele von gestern“,<br />

kritisierte NLT-Geschäftsführer Hubert Meyer.<br />

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Badisches Tageblatt,<br />

29.4.11<br />

BH wieder im<br />

Straßenverkehr?<br />

Von Joachim Eiermann<br />

Bühl - "Das wäre schön!"<br />

Michael Rumpf, Leiter des<br />

Stadtgeschichtlichen Instituts,<br />

hätte gegen ein Comeback<br />

des BH nichts einzuwenden.<br />

Die Rede ist vom einstigen<br />

Kürzel des Landkreises Bühl<br />

auf Kfz-Kennzeichen. "Ich<br />

wäre einer der Ersten, der<br />

sich BH holen würde", sagt<br />

der Historiker. Ganz anders<br />

Landrat Jürgen Bäuerle: Ihm<br />

wiederstrebt eine Wiedereinführung des einstigen Kennzeichens für Bühler.<br />

BH tragen heute nur noch betagte Traktoren und Anhänger von Landwirten. Seit der<br />

Kreisreform 1973, als der Landkreis Bühl aufgelöst wurde, erhält jedes neu zugelassene<br />

Fahrzeug aus der Zwetschgenstadt ein Kennzeichen beginnend mit RA (für Rastatt). "Der BH<br />

muss RA", trauerte seinerzeit die Bühler Narrhalla mit einem Motivwagen beim<br />

Fasnachtsumzug. Doch nun könnte die Zeit ein Stück zurückgedreht werden. Eine<br />

Wiederbelebung des Landkreises Bühl steht nicht zur Debatte, aber eine Renaissance der<br />

früheren alten Kfz-Schilder.<br />

Kennzeichenliberalisierung heißt das Motto der Stunde, ausgehend von einer <strong>Initiative</strong> der<br />

Hochschule Heilbronn, die vielfach eine positives Echo gefunden hat. Nachdem Anfang des<br />

Monats die Verkehrsministerkonferenz die Idee befürwortete, ist nun der Weg frei für eine<br />

Bundesratsinitiative. Die Fahrzeugzulassungs-Verordnung soll entsprechend geändert<br />

werden, um Wunschkennzeichen dieser Art zu ermöglichen. Zur Verdeutlichung: Eine BH-<br />

Pflicht für Autofahrer aus Bühl ergäbe sich daraus nicht.<br />

Oberbürgermeister Hans Striebel hat bereits BH auf dem Kennzeichen - allerdings als Kürzel<br />

hinter RA, an zweiter Stelle also, wo viele andere Autobesitzer ihre Initialen preisgeben,<br />

mitunter gefolgt vom Geburtstag oder Geburtsjahr. Wenn der Schein nicht trügt, kann der<br />

OB möglicherweise schon bald sein Kennzeichen aufpolieren lassen - mit einem BH<br />

beispielsweise vor RA, falls er dies überhaupt wollte. Im Bühler Rathaus wird die<br />

Kennzeichenliberalisierung eher emotionslos zur Kenntnis genommen.<br />

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"Wir werden uns der Sache nicht verschließen", gibt An dreas Bohnert, Fachgebietsleiter<br />

Bürgerservice, zu verstehen. Man sei offen für BH, werde aber keine gesteigerten Aktivitäten<br />

im Haus entwickeln. Bohnert verwies auf die Zuständigkeit des Landratsamts in der Sache.<br />

Der Landrat hat Vorbehalte<br />

Landrat Jürgen Bäuerle ist kein Freund einer BH-Renaissance. Daran ändert auch die<br />

Tatsache nichts, dass er in Bühlertal wohnt, wo früher Autos ebenfalls mit BH beschildert<br />

wurden. "Ich halte davon überhaupt nichts", nimmt er auf BT-Anfrage Stellung zur geplanten<br />

Liberalisierung. Wunschkennzeichen dieser Art seien mit einem Bürokratie- und<br />

Verwaltungsaufwand verbunden, den letztlich die Bürger bezahlen müssten.<br />

Das Argument der Befürworter, dass ein eigenes Kfz-Kennzeichen Identität stiftend sei, lässt<br />

Bäuerle am Beispiel Bühls nicht gelten: "Die Bürger haben andere Pfründe, um die Identität<br />

zu fördern. Dafür brauchen die Bühler kein eigenes Kennzeichen."<br />

Für den Landrat stellt sich der Fall so dar: "Da machen einige auf Nostalgie." Außerdem stelle<br />

sich die Frage, wie in Kreisgemeinden zu verfahren sei, die früher anderen Landkreisen<br />

angehörten, wie Lichtenau (einst Landkreis Kehl) oder Loffenau (früher Landkreis Calw).<br />

Der Bühler Museumsleiter Michael Rumpf kann der Liberalisierung indes nur Vorteile<br />

abgewinnen. Johanna Cohors-Fresenborgs legendärer VW-Käfer (Baujahr 1955), der nach<br />

ihrem Tod als Leihgabe in den Bühler Museumsbestand übergangen ist, könnte so trotz des<br />

Eigentümerwechsels sein stadtbekanntes Kennzeichen "BH - C7 H" behalten. Das technisch<br />

wieder flott gemachte Vehikel kann im öffentlichen Raum derzeit nur mit einer<br />

ungewohnten roten Sammlernummer mit RA bewegt werden, unter der sich das alte<br />

Nummernschild versteckt.<br />

Cohors-Fresenborg hatte fast 40 Jahre lang die Bühler Landwirtschaftsschule geleitet. Als die<br />

resolute Oberregierungs-Landwirtschaftsrätin vor Jahren ein historisches Kennzeichen für<br />

ihren über alles geliebten Käfer beantragte, setzte sie gegen die behördlichen<br />

Bestimmungen durch, dass sie ihre BH-Kennung behalten konnte. Die Einwicklung gibt ihr<br />

Recht. Sie darf nun sozusagen als erfolgreiche Vorkämpferin der Kennzeichenliberalisierung<br />

gelten.<br />

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Märkische Oderzeitung, 29.4.11<br />

EW-Kennzeichen bleibt Auslaufmodell<br />

Eberswalde (moz) Eine Rückkehr zum Autokennzeichen EW wird es für Eberswalde<br />

zumindest vorerst nicht geben. Die Stadtverordneten haben am Donnerstagabend mit<br />

knapper Mehrheit den Antrag der SPD-Fraktion abgelehnt, durch das Rathaus prüfen zu<br />

lassen, welche Chancen bestehen, das vor der Kreisreform gültige Kürzel wiedereinzuführen.<br />

Neun Volksvertreter waren für den Vorstoß, zehn dagegen und elf enthielten sich.<br />

Diskussionsbedarf hatte vor der Abstimmung niemand signalisiert.<br />

Damit wird die Buchstabenfolge EW auf den Autokennzeichen in der Stadt und im Kreis<br />

immer seltener zu sehen sein. Laut Kreissprecherin Marianne Suntrup sind in Eberswalde<br />

derzeit nur noch 2198 Fahrzeuge mit EW-Kennung zugelassen. Mehr als die Hälfte davon<br />

sind Anhänger. Zum Vergleich: In der Kreisstadt gibt es aktuell 23 452 Fahrzeuge mit BAR auf<br />

dem Nummernschild. Nur Autos, die bereits vor dem 1993 erfolgten Zusammenschluss der<br />

Altkreise Eberswalde und Bernau angemeldet waren und seither nicht weiterverkauft<br />

wurden, dürfen noch EW als Kennzeichen führen.<br />

Im Hauptausschuss vor einer Woche hatte die SPD-Fraktion mit ihrem Vorschlag noch eine<br />

knappe Mehrheit erreicht. Doch auch damals hatten sich schon mehr Stadtverordnete<br />

enthalten, als für den Prüfauftrag eingetreten waren. Dabei sind die Argumente, mit denen<br />

der Fraktionsvorsitzende Hardy Lux den Antrag der Fraktion begründete, durchaus<br />

nachvollziebar. Mit Bezug auf die Ergebnisse einer von der Hochschule Heilbronn<br />

vorgelegten Studie hatte die SPD darauf hingewiesen, dass Fahrzeugkennzeichen starke<br />

Identifikationssymbole seien, die kostenfrei für den Heimatort werben.<br />

In Deutschland gibt es inzwischen mehrere Beispiele für Landkreise, in denen<br />

unterschiedliche Nummernschilder erlaubt sind – so im Main-Kinzig-Kreis mit dem Kürzel<br />

MKK, in dem die Stadt Hanau ihr eigenes Kennzeichen HU behalten durfte, und im Kreis<br />

Nordvorpommern, der auf den Autokennzeichen an NVP erkennbar ist. Für die zu diesem<br />

Kreis gehörende Insel Rügen steht nach wie vor das bekannte Kürzel RÜG.<br />

Eberswaldes Sozialdemokraten waren zu ihrem Vorstoß von der Verkehrsministerkonferenz<br />

ermuntert worden, Sie hatte sich Anfang April in Potsdam mehrheitlich für eine Wahlfreiheit<br />

bei den Autokennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen. Noch fehlt es an politischen Entscheidungen dazu<br />

auf Länderebene. Und Eberswaldes Rathausspitze muss fürs Erste diesbezüglich nicht tätig<br />

werden.<br />

Schon heute besteht in Brandenburg aber die Möglichkeit, bei einem Umzug innerhalb des<br />

Bundeslandes das Nummerschild zu behalten. „Im Barnim machen zur Zeit 258<br />

Fahrzeughalter davon Gebrauch“, sagt Kreissprecherin Marianne Suntrup. Die meisten<br />

kämen aus Uckermark, Oberhavel und Märkisch-Oderland.<br />

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Eichsfelder Zeitung, 2.5.11<br />

Lebenslanges Wunschkennzeichen bald möglich?<br />

„Ich setze mich dafür ein, bei der geplanten Lockerung der Kfz-Kennzeichen-Vorschriften ein<br />

Bund-Länder-Paket zu schnüren. Dazu zählt die Einführung eines Wechselkennzeichens, die<br />

Wiedereinführung auslaufender Kennzeichen, die bundesweite Mitnahme von<br />

Autonummernschildern bei Umzug und die Option, ein lebenslanges Wunsch-Kennzeichen<br />

zu führen. Bei diesem Maßnahmenkatalog steht der Nutzen der Kfz-Halter klar im<br />

Mittelpunkt.“ Das erklärte heute (Freitag) Verkehrsminister Christian Carius zum Thema Kfz-<br />

Kennzeichen-Liberalisierung im Thüringer Landtag in Erfurt.<br />

Die Verkehrsministerkonferenz hatte in der vergangenen Woche in Potsdam unter anderem<br />

auf Antrag von Thüringen den Bund gebeten, die Länder bei der Wiedereinführung<br />

auslaufender und bereits ausgelaufener Kfz-Kennzeichen durch eine Rechtsänderung der<br />

Fahrzeug-Zulassungsverordnung zu unterstützen. Danach soll es möglich sein, dass eine<br />

Zulassungsstelle mehrere Regionalkennzeichen vergeben kann. „Die Wiedereinführung<br />

auslaufender Nummernschilder“, erläuterte Carius dazu im Thüringer Landtag, „verursacht<br />

auch keine zusätzlichen Kosten oder einen signifikanten Mehraufwand für die<br />

Zulassungsbehörden. Denn wir wollen weder neue Zulassungsbezirke noch weitere<br />

Zulassungsstellen.“ Bereits zehn Thüringer Städte fordern die Wiedereinführung ihres<br />

früheren Kennzeichens. Initiativ wurden bisher die Städte Mühlhausen, Rudolstadt, Artern,<br />

Stadtroda, Meiningen, Bad Langensalza, Schleiz, Eisenberg, Bad Lobenstein und<br />

Schmölln.Diskutiert wurde bei der Verkehrsministerkonferenz in Potsdam auch die<br />

Mitnahme des Kennzeichens bei Umzug innerhalb eines Bundeslandes, wie es bereits in den<br />

Bundesländern Thüringen, Hessen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Brandenburg gängige<br />

Praxis ist.<br />

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Schrobenhauser Zeitung, 23.4.11 (relevant ist 2. Spalte)<br />

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Kfz-versicherung.biz, 3.5.11<br />

Comeback der alten Autokennzeichen<br />

03. Mai 2011, aus der Kategorie Allgemein<br />

Im Zuge der Wiedervereinigung änderte sich nicht nur<br />

geografisch einiges für die alten und neuen deutschen Bundesländer. Auch behördlich<br />

mussten einige neue Regelungen für die neue Situation gefunden werden. In den neuen<br />

Bundesländern gehörten dazu unter anderem die sogenannten Kreisreformen, bei denen<br />

zahlreiche Kreise zu Großkreisen zusammengefasst wurden. In der alten Bundesrepublik<br />

geschah dies bereits in den 1970er-Jahren. Für viele Autofahrer bedeutete das: Sie mussten<br />

sich an neue Kennzeichen gewöhnen, denn durch die Zusammenlegung der Gemeinden<br />

fielen viele alte Kennzeichen weg und wurden durch neue ersetzt. Bewohner Plauens<br />

mussten beispielsweise anstelle des gewohnten PL nun ein V für „Vogtland“ an ihrem<br />

Fahrzeug tragen. Für alle, die ihre alten Kennzeichen noch immer schmerzlich vermissen,<br />

gibt es jetzt einen Hoffnungsschimmer: Eine Konferenz der zuständigen Minister gab grünes<br />

Licht für eine Wiedereinführung der altbewährten Kennzeichen. Dies geschah auf Wunsch<br />

einer in den neuen Bundesländern gegründeten <strong>Initiative</strong>.<br />

Sollte sich die Regelung auf Bundesebene durchsetzen, stünde es Autofahrern in Zukunft<br />

frei, sich für das alte oder neue Kennzeichen zu entscheiden. Dann wäre es unter Umständen<br />

sogar möglich, dass mehrere Kennzeichen in einem Bezirk zugelassen werden, sofern die<br />

Länder einen entsprechenden Antrag dafür stellen. Besonders diejenigen, die ihr<br />

Autokennzeichen auch als ein Stück Heimatverbundenheit ansehen, können dann auf<br />

Wunsch zu den Kennzeichen zurück, die sie auch vor der Wende schon benutzt haben. Die<br />

Wiedereinführung der alten Kennzeichen ist für einige ein brisantes Thema und wird bereits<br />

seit Längerem heftig diskutiert. Und das anscheinend mit Recht: Eine Umfrage hat jetzt<br />

ergeben, dass sich mit knappen drei Vierteln eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger die<br />

alten Autokennzeichen zurückwünscht. Ein Großteil davon dürfte wohl in den neuen<br />

Bundesländern leben, denn dort wurden die Kreisreformen schließlich erst während der<br />

vergangenen Jahre durchgeführt.<br />

Doch auch in den alten Ländern, in denen die Zusammenlegungen oft bereits mehr als 30<br />

Jahre zurückliegen, sehnen sich einige noch immer nach einer Wiedereinführung. Wenn es<br />

nach den Bundesbürgern ginge, stünde einem Comeback der alten Autokennzeichen also<br />

nichts mehr im Wege. Ganz so einfach ist es dann allerdings doch nicht: Die Landkreise, die<br />

letztendlich für eine praktische Umsetzung der Idee zuständig wären, sprechen sich vorläufig<br />

gegen eine Wiedereinführung aus. Diese Art der Nostalgie sei nicht nur unangemessen,<br />

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sondern bedeute darüber hinaus auch noch einen immensen bürokratischen Aufwand, so<br />

ein Sprecher – einen Aufwand, den man sich lieber sparen würde.<br />

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Westfalenblatt, 4.5.11<br />

»BÜR« – Fahrt in die Vergangenheit<br />

Das Kfz-Kennzeichen »BÜR« tragen nur noch wenige Fahrzeuge, die vor 1976 zugelassen<br />

worden sind. Der Bad Wünnenberger Alexander Simon hofft, künftig nicht seinen alten<br />

Traktor, sondern auch sein Auto mit dem alten Schild zu fahren. Foto: Julian Stolte<br />

.<br />

Viele Städte möchten alte Kennzeichen zurück – Zulassung scheint möglich<br />

Altkreis (WV). Mit Vollgas in die Vergangenheit fahren – davon träumen einige Autofahrer<br />

aus dem Altkreis Büren. Tatsächlich könnte sich der Wunsch, künftig wieder mit dem alten<br />

Kennzeichen »BÜR« über die Straßen zu rollen, schon bald erfüllen. Genau 35 Jahre nach der<br />

kommunalen Neugliederung drängen viele Städte darauf, die aussortierten Kennzeichen<br />

wieder einzuführen.<br />

Möglich ist die Renaissance der alten Schilder, weil sich die Mehrheit der Verkehrsminister<br />

der Bundesländer während ihrer jüngsten Konferenz für die Wahlfreiheit bei den<br />

Kennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen haben – ein erster Schritt für eine Rückkehr zu den alten<br />

Schildern. Nach den Vorstellungen der meisten Minister sollen die Autofahrer künftig selbst<br />

entscheiden können, ob sie die neuen oder die vor der Gebietsreform der Kreise<br />

verwendeten Kennzeichen nutzen. Somit könnten Fahrzeughalter aus dem Altkreis zwischen<br />

»BÜR« für den Altkreis Büren oder »PB« für Kreis Paderborn wählen. Eine interessante<br />

Alternative, nicht nur für Bürener. »Ich kann mir einen Wechsel sehr gut vorstellen«, sagt<br />

Birgit Simon aus Bad Wünnenberg, die noch einen Traktor mit dem alten Kennzeichen<br />

besitzt, aber auch ihr Auto »umrüsten« würde.<br />

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Bei der Stadt Büren stößt die <strong>Initiative</strong> vieler anderer Kommunen – besonders aus dem<br />

Ruhrgebiet und den neuen Bundesländern – ebenfalls auf Zustimmung. »Für die Stadt<br />

entstehen keine Kosten, deshalb gibt es keine bessere Werbemöglichkeit für die Region«,<br />

sagt Franz Meis, bisheriger allgemeiner Vertreter von Bürens Bürgermeister Burkhard<br />

Schwuchow. Dieser Auffassung ist auch die Bürener FDP, die sich in einem Brief an<br />

Schwuchow für die Wiederbelebung des Bürener Kennzeichens einsetzt. »Es zeugt von<br />

Heimatverbundenheit und schafft mehr Identifikation mit der Stadt«, schreibt FDP-Mitglied<br />

Franz Voß. Die Einführung bedeute aber keinesfalls eine Absage an den jetzigen Kreis, denn<br />

nur ein Teil der KFZ-Halter würde das Kennzeichen wählen, ist Voß sicher.<br />

Einer Änderung der Kfz-Zulassungsverordnung müsste allerdings noch der Bundesrat<br />

zustimmen. Der Bund hat jedoch bereits angekündigt, dass er diesem Vorhaben nicht im<br />

Wege stehen will. Besiegelt wäre die Einführung der alten Schilder mit einer Zustimmung<br />

des Bundesrates jedoch nicht. »Die Zulassung von Kraftfahrzeugen ist keine gemeindliche<br />

Aufgabe. Dafür ist die Zulassungsbehörde des Kreises zuständig«, sagt Franz Meis. Und die<br />

Kreise verhalten sich skeptisch.<br />

Landrat Manfred Müller äußert sich zurückhaltend: »Für historische Fahrzeuge könnte ich<br />

mir das durchaus vorstellen.« Ansonsten werbe die kreiseigene Tourismuszentrale mit der<br />

Marke »Paderborner Land«. »Wenn wir als Region wahrgenommen werden, uns erfolgreich<br />

positionieren wollen, sollten wir das dann auch unter einem Dach tun. Das wirkt wie ein<br />

gemeinsamer Familienname, ist identitätsstiftend. Nach innen und außen«, sagt Müller.<br />

Kfz-Schilder würden sich fast verdoppeln<br />

Der Verwaltungsaufwand sollte durch die kommunale Neugliederung im Jahr 1976 eigentlich<br />

reduziert werden. Dazu gehörte auch die Zulassung von Kraftfahrzeugen, die durch den<br />

Wegfall vieler Schilder vereinfacht wurde. In Deutschland gibt es derzeit 383 verschiedene<br />

Ortskennzeichen. Wenn Kommunen und Landkreise jetzt ihre alten Kennzeichen<br />

reaktivieren, kämen etwa 300 dazu – davon allein 40 in NRW. Demnach könnte es bald<br />

doppelt so viele Kennzeichen in Deutschland geben wie bisher. Der Deutsche Landkreistag<br />

lehnt die Renaissance jedoch ab und bezeichnet sie als »nostalgische Kleinstaaterei«. »Eine<br />

Rückkehr bedeutet mehr Bürokratie«, kritisierte Hans Jörg Duppré, Präsident des Deutschen<br />

Landkreistages.<br />

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Westfälische Rundschau, 18.4.11<br />

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Lausitzer Rundschau, 4.5.11<br />

SFB-Kennzeichen vom Aussterben bedroht<br />

Senftenberg. Von den insgesamt 92 811 zugelassenen Fahrzeugen im Landkreis<br />

Oberspreewald-Lausitz rollen nur noch etwas mehr als fünf Prozent, genau 4819 Gefährte,<br />

mit dem SFB-Nummernschild auf den Straßen. Im Norden ist der Ortsbezug am fahrbaren<br />

Untersatz noch seltener zu sehen. 2979 motorisierte Fahrzeuge, 3,2 Prozent, tragen hier das<br />

alte CA-Kennzeichen.<br />

Alt und neu: Matthias Müller vom Kfz-Schilder- und Zulassungsdienst in Senftenberg hat<br />

schon getestet, wie neue EU-Kennzeichen mit SFB- und CA-Kürzel aussehen. Foto: Steffen<br />

Rasche<br />

Foto: Steffen Rasche<br />

Die Rückkehr zum ortsbezogenen Kraftfahrzeugkennzeichen wird von vielen Fahrern<br />

gewünscht. Jörg Petrich, Sachgebietsleiter Zulassung des Straßenverkehrsamtes<br />

Oberspreewald- Lausitz, sieht einer möglichen Gesetzesänderung in deren Sinne gelassen<br />

entgegen. „Bei Neuzuteilungen von Kennzeichen wäre der Aufwand nur unwesentlich höher“,<br />

sagt er. Denn im Oberspreewald-Lausitz-Kreis dürften sich Fahrzeughalter lediglich vom<br />

OSL-Kennzeichen verabschieden und zwischen SFB für Senftenberg und CA für Calau<br />

wählen. Nur ein Ansturm von motorisierten Lokalpatrioten für Umkennzeichnungen könnte<br />

Wartestress in der Zulassungsstelle verursachen. Derzeit ist dies nicht einschätzbar. Mit<br />

Spannung wird auf das Ergebnis der Prüfung des Bundes für die Wahlfreiheit bei Kfz-<br />

Kennzeichen erwartet. Die fünf beliebtesten Automarken zwischen Lübbenau und Ortrand<br />

sind Volkswagen (13 595), Opel (7987), Ford (5837), Renault (4318) und Audi (3516).<br />

Die Zahl der Neuzulassungen ist im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2009 um 32,4<br />

Prozent zurückgegangen. Dafür war von 2008 zum Jahr 2009 mit Einführung der<br />

Abwrackprämie für 39,5 Prozent mehr neue Fahrzeuge die amtliche Erlaubnis für den<br />

Straßenverkehr erteilt worden.<br />

Auch Luxuskarossen wie Lamborghini, Ferrari, Aston Martin, Maserati und Bentley sind mit<br />

heimischem Kennzeichen in der Spur – neun insgesamt, sagt der Blick in die Statistik. 33<br />

Porsche sind in Oberspreewald-Lausitz zugelassen. Die DDR-Volkswagen Trabi und<br />

Wartburg dagegen zeigen sich inzwischen höchst selten im Verkehr. Der Anteil der<br />

Rennpappen am zugelassenen Fahrzeugbestand liegt mit 267 Trabant bei 0,29 Prozent. 72<br />

Wartburg, 0,08 Prozent aller Autos, und Kräder, sind noch straßenverkehrstauglich. Oldtimer,<br />

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also mehr als 30 Jahre alte und weitgehend originalgetreu erhaltene Gefährte, sind im 211<br />

Kreis gemeldet. Von 93 543 zugelassenen Fahrzeugen in Elbe-Elster sind 198 echte Oldtimer.<br />

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