Rückkehr der alten Kfz-Kennzeichen rückt ... - Initiative pro GD
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Prof. Dr. Ralf Bochert • Hochschule Heilbronn<br />
Max-Planck-Str. 39 • 74081 Heilbronn<br />
Heilbronner <strong>Initiative</strong>: Pressespiegel XXVII<br />
Sehr geehrten Damen und Herren,<br />
Seite 1 von 110<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert<br />
VWL / Destinationsmanagement<br />
Fakultät für Wirtschaft 2<br />
Heilbronn, 8. April 2011<br />
in <strong>der</strong> Anlage <strong>der</strong> Pressespiegel XXVII in Sachen „Heilbronner <strong>Initiative</strong>“ bezogen auf die<br />
letzten drei Tage. (Nur Ausschnitte.)<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert<br />
Hochschule Heilbronn<br />
Max-Planck-Str. 39<br />
74081 Heilbronn<br />
Telefon 07131 504-656<br />
Telefax 07131 252-470<br />
bochert@hs-heilbronn.de
Nordkurier, 5.4.11<br />
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Ostseezeitung, 5.4.11<br />
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Seite 3 von<br />
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Nordkurier, 6.4.11<br />
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Rheinische Post, 6.4.11<br />
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Berlin-online.de 6.4.11<br />
<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> offenbar näher<br />
Verkehrsminister stimmen Vorschlag Sachsens und Thüringens zu<br />
Die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> näher. Die Verkehrsminister <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> stimmten am Mittwoch auf ihrer Konferenz in Potsdam einem Beschlussvorschlag<br />
Sachsens und Thüringens zu, <strong>der</strong> eine Liberalisierung <strong>der</strong> Vorschriften zur Vergabe von<br />
Autokennzeichen vorsieht. Damit wäre es möglich, auf Wunsch entwe<strong>der</strong> das bisherige o<strong>der</strong><br />
auch das früher verwendete <strong>Kennzeichen</strong> zu erh<strong>alten</strong>, wie Sachsens Verkehrsminister Sven<br />
Morlok (FDP) mitteilte.<br />
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Freie Presse, 7.4.11<br />
"Alte <strong>Kennzeichen</strong> für viele Menschen identitätsstiftend"<br />
Ministerkonferenz für freie Wahl bei <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Potsdam (dapd). Der erste Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist getan.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz stimmte am Mittwoch mehrheitlich für einen Vorschlag<br />
Sachsens und Thüringens zur Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong>, wie <strong>der</strong> sächsische<br />
Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) am Rande <strong>der</strong> Konferenz in Potsdam erklärte.<br />
Demnach sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong><br />
Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung müsste <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen.<br />
Morloks Thüringer Amtskollege Christian Carius (CDU) begründete die For<strong>der</strong>ung nach einem<br />
Wahlrecht bei den <strong>Kennzeichen</strong> mit dem Wunsch <strong>der</strong> Bürger. Umfragen hätten ergeben,<br />
dass viele Menschen ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> als identitätsstiftend bezeichneten. Zustimmung<br />
gebe es auch von Kreisstädten. Zusätzliche Kosten würde eine solche Än<strong>der</strong>ung Carius<br />
zufolge nicht verursachen.<br />
Die Kritik des Präsidenten des Landkreistages, Hans Jörg Duppré, <strong>der</strong> Vorschlag erinnere ihn<br />
an "nostalgische Kleinstaaterei" wies Carius zurück. Er sagte, die Bürger verbänden mit dem<br />
Begriff Heimat eben nicht nur Landkreise, son<strong>der</strong>n auch die Städte.<br />
Bei den Gebietsreformen, die in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten umgesetzt wurden, fielen einige regionale <strong>Kennzeichen</strong> weg. Ziel war es damals,<br />
den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.<br />
Derzeit gibt es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten<br />
dazu kommen, wenn Kommunen und Landkreise ihre <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einführen<br />
würden.<br />
Die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> tagen noch bis Donnerstag in Potsdam. Am Mittwoch nahm<br />
auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) an <strong>der</strong> Konferenz teil.<br />
dapd/jh<br />
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Kreise.de, 6.4.11<br />
Pressemitteilung vom 6.4.11<br />
Landkreistag gegen „Kleinstaaterei“ bei Autokennzeichen<br />
Der Deutsche Landkreistag hat sich mit Blick auf die heute stattfindende Konferenz <strong>der</strong><br />
Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> in Potsdam gegen eine Wie<strong>der</strong>einführung von sog. Alt-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> für Fahrzeuge ausges<strong>pro</strong>chen. Präsident Landrat Hans Jörg Duppré sagte: „Das<br />
erinnert mich dann doch sehr an nostalgische Kleinstaaterei, wenn entgegen dem Trend zu<br />
den <strong>der</strong>zeit 383 Autokennzeichen mehr als 300 hinzukommen würden. Eine <strong>Rückkehr</strong> in die<br />
Zeit vor den Gebietsreformen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte bedeutete mehr Verwaltungsaufwand<br />
und Bürokratie.“<br />
Duppré bat die Verkehrsminister von Bund und Län<strong>der</strong>n, von diesen Überlegungen Abstand<br />
zu nehmen. „Es gibt weitaus wichtigere Themen für die Kommunen, von denen für die<br />
zukünftige Verkehrsentwicklung deutlich mehr abhängt wie etwa die Finanzierung von Bau<br />
und Unterhaltung <strong>der</strong> kommunalen Straßen o<strong>der</strong> die Anbindung des ländlichen Raumes über<br />
die Schiene. Solche Fragen sollten im Fokus stehen und nicht <strong>der</strong> angebliche Bürgerwunsch<br />
nach einer Wie<strong>der</strong>einführung von Alt-<strong>Kennzeichen</strong>.“<br />
Entscheidend sei, dass die in Westdeutschland in den 1970er und in Ostdeutschland zumeist<br />
in den 1990er Jahren durchgeführten kommunalen Gebietsreformen eine zukunftsfähige<br />
Verwaltungsstruktur geschaffen hätten. Insofern müsse man schon an die 60 Jahre alt sein,<br />
um jemals ein Alt-<strong>Kennzeichen</strong> besessen zu haben. Er sagte: „Rückwärtsgewandtheit ist fehl<br />
am Platz, weil man dadurch die Identifikation <strong>der</strong> Bürger mit ihrer Region erschweren und<br />
letztlich einen Flickenteppich über die Republik legen würde.“<br />
Eine allgemeine <strong>Rückkehr</strong> zu Alt-<strong>Kennzeichen</strong> könne zudem zu einem Chaos bei den <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> und zu weiteren Auswüchsen führen: „So wäre künftig nicht mehr zu<br />
begründen, warum nicht auch an<strong>der</strong>e kreisangehörige Gemeinden ein eigenes <strong>Kennzeichen</strong><br />
erh<strong>alten</strong> sollten. Würde dem Fahrzeughalter überdies noch ein Wahlrecht eingeräumt,<br />
stünden in letzter Konsequenz gänzlich individuelle <strong>Kennzeichen</strong> und wir hätten ohne Not<br />
ein ziemliches Durcheinan<strong>der</strong> verursacht“, so Duppré abschließend.<br />
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Suite101.de, 6.4.11<br />
Werden alte Auto-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> zugelassen?<br />
06.04.2011 Dirk Buschmann<br />
Nummernschil<strong>der</strong>: Ein Stück Heimat - Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de<br />
Viele große Städte in Deutschland haben seit vierzig Jahren kein eigenes Nummernschild<br />
mehr. Die Konferenz <strong>der</strong> Landes-Verkehrsminister soll das än<strong>der</strong>n.<br />
Was haben die Ruhrgebietsstädte Castrop-Rauxel, Gladbeck o<strong>der</strong> Lünen miteinan<strong>der</strong><br />
gemein? Sie verfügten einst über ihr eigenes Autokennzeichen. „CAS“, „GLA“ o<strong>der</strong> „LÜN“<br />
aber sind seit <strong>der</strong> Verwaltungsreform von 1975 fast völlig aus den Straßen verschwunden.<br />
Nun wollen diese Städte ihre <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> zurückhaben – zwecks Lokaler Identität. Am<br />
Mittwoch, den 6.April 2011, berät hierüber die Konferenz <strong>der</strong> Landesverkehrsminister. Ein<br />
Tagungspunkt dieses Tages ist die „<strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung“.<br />
Die Verwaltungsreform von 1975 und ihre Folgen<br />
Die Verwaltungsreformen <strong>der</strong> 70er Jahre haben (nicht nur in NRW) die politische Landschaft<br />
umgekrempelt und neue Strukturen geschaffen – aber manche Wunden verheilten bis heute<br />
nicht. Große Städte verloren ihre Kreisfreiheit und damit nicht nur liebgewonnene Rechte<br />
und Behörden, son<strong>der</strong>n auch ein gutes Stück Selbstbewusstsein (gerade zu jener Zeit<br />
stürzten Zechensterben und beginnende Stahlkrise das Ruhrgebiet in eine tiefe Krise) – und<br />
ihr eigenes Nummernschild. Dies steht nämlich eigentlich nur Landkreisen und Kreisfreien<br />
Städten zu. Denn nur diese Gremien haben eine eigene Zulassungsstelle.<br />
An<strong>der</strong>e Städte hörten gar auf zu existieren und wurden zu Vororten degradiert, weshalb<br />
„WAT“ (Wattenscheid) o<strong>der</strong> „WAN“ (Wanne-Eickel) mit Sicherheit keine Renaissance erleben<br />
werden. Die Stadt Gladbeck wäre um ein Haar ein Vorort von Bottrop geworden und<br />
bezahlte ihr Überleben mit ihrer Einglie<strong>der</strong>ung in den Landkreis Recklinghausen. Die<br />
Kreisfreie Stadt Lünen mit ihren fast 90.000 Einwohnern fand sich am äußersten Ende des<br />
Kreises Unna wie<strong>der</strong> und durfte aufgrund dieser Randlage diverse Behörden beh<strong>alten</strong>.<br />
„Totaler Quatsch“, sagen viele Lüner heute noch. Ein Bergmann aus Lünen, Verwandter des<br />
Schreibers dieser Zeilen, fuhr bis in die 90er Jahre einen 1972er Opel Kadett bis zum bitteren<br />
Ende – nur um das „LÜN“ bewahren zu können.<br />
Vor einigen Jahren unternahm gar die nach Essen eingemeindete Stadt Kettwig an <strong>der</strong> Ruhr<br />
einen Versuch, die Eingemeindung per Landtagsbeschluss rückgängig zu machen, scheiterte<br />
aber mit klarer Mehrheit. - Nun ist Nordrhein-Westfalen nicht <strong>der</strong> einzige Schauplatz dieser<br />
Bewegung für alte <strong>Kennzeichen</strong> in Deutschland<br />
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Hanau als Vorreiter <strong>der</strong> <strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung<br />
Bei dem Begehren <strong>der</strong> Städte geht es nicht nur um Lokalpatriotismus, Nostalgie o<strong>der</strong><br />
Aufbegehren gegen eine im Computerzeitalter zunehmend anonymer werdende<br />
Verwaltung, son<strong>der</strong>n auch und vor allem um handfeste wirtschaftliche Interessen: Ein<br />
eigenes Autokennzeichnen sei ein, im Vergleich zu kostspieligen Werbekampagnen, beinahe<br />
kostenloser und europaweit sichtbarer Reklameträger. Dazu reiche allein schon die<br />
klassische Situation im Urlaub: „Darf ich mal fragen... wofür steht eigentlich Ihr LÜN, das<br />
habe ich noch nie gesehen?“ - „Wir kommen aus Lünen, das liegt im Ruhrgebiet bei<br />
Dortmund.“ Der Begriff vom Mobilen Marketing ist inzwischen sogar das Thema von<br />
Hochschul-Studien.<br />
„Beinahe Kostenlos“ - weil es für die Wie<strong>der</strong>einführung alter <strong>Kennzeichen</strong> heutzutage keiner<br />
neuer Zulassungsstellen bedarf. Vorreiter dieser Bewegung ist die Stadt Hanau in Hessen.<br />
Seit einigen Jahren fahren wie<strong>der</strong> Autos mit dem Traditionellen „HU“, obwohl Hanau schon<br />
seit Jahrzehnten zum Main-Kinzig-Kreis (MKK) gehört. Die dortige Zulassungsstelle gebe<br />
beide <strong>Kennzeichen</strong> aus – mit Zustimmung <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland.<br />
Auch in Mecklenburg-Vorpommern steht in diesem Jahr eine erneute Gebietsreform an, die<br />
solchen Städten wie Greifwald o<strong>der</strong> Wismar ihre Kreisfreiheit kosten wird – ihre<br />
liebgewonnenen Schil<strong>der</strong> aber sollen diese Städte beh<strong>alten</strong> dürfen.<br />
Argumente dagegen: Geld und Bürokratie<br />
Gegenargumente gegen die Renaissance <strong>der</strong> Autokennzeichen kommen vor allem aus <strong>der</strong><br />
mittleren Verwaltungsebene. So sieht <strong>der</strong> NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger durch<br />
dieses Ansinnen „die größenmäßig sinnvolle und klar zu unterscheidende Zuordnung <strong>der</strong><br />
Verwaltungseinheiten“ aus <strong>der</strong> oben beschriebenen Reform infrage gestellt. Auch<br />
befürchten vor allem Landschaftsverbände und Finanzpolitiker ein unnötiges Durcheinan<strong>der</strong><br />
und vor allem hohe Kosten. Was ihnen wie<strong>der</strong>um von den Befürwortern den Vorwurf <strong>der</strong><br />
„Ideenlosigkeit“ einbrachte und den frechen, Hinweis, dass die Finanzlage von Bund,<br />
Län<strong>der</strong>n und Gemeinden vor dem großen <strong>Kennzeichen</strong>sterben weit besser gewesen sei als<br />
heutzutage.<br />
Doch egal ob Finanzlage, Lokalpatriotismus o<strong>der</strong> Werbeeffekt: Auf jeden Fall ist die<br />
<strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung ein ganz heißes Eisen im politischen Fegefeuer <strong>der</strong> Eitelkeiten.<br />
Sicher gibt es in Deutschland weit drängen<strong>der</strong>e Probleme, aber auch weit unsinnigere<br />
Projekte als die Einführung historischer Autokennzeichen. Einen Versuch wäre sie allemal<br />
wert. Also – warum nicht einfach mal aus<strong>pro</strong>bieren?<br />
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Arcor.de, 6.4.11<br />
Thüringen<br />
Carius will alte Autokennzeichen zurück<br />
Potsdam/Erfurt (dpa/th) - Städte wie Rudolstadt, Meiningen, Artern und Stadtroda sollen<br />
ihre <strong>alten</strong> Autokennzeichen zurückbekommen. Dazu will Minister Christian Carius (CDU) bei<br />
<strong>der</strong> am Mittwoch in Potsdam begonnenen Verkehrsministerkonferenz auf eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Zulassungsverordnung dringen. Bundesweit seien von einer solchen Wie<strong>der</strong>einführung 350<br />
<strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> betroffen, erklärte sein Sprecher Fried Dahmen. Zwar gibt es in Thüringen<br />
noch Autos mit solch <strong>alten</strong> Nummernschil<strong>der</strong>n, doch werden diese seit <strong>der</strong> Kreisreform von<br />
1994 nicht mehr neu vergeben und laufen aus. Unterstützt werde <strong>der</strong> Vorstoß auch von<br />
Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, hieß es.<br />
Zudem macht sich Thüringen für lebenslange Autokennzeichen stark, die <strong>der</strong> Besitzer auch<br />
bei einem Fahrzeugwechsel o<strong>der</strong> Umzug behält. Seit diesem Jahr ist dies schon bei einem<br />
Umzug innerhalb des Freistaates möglich. Nach Carius' Willen soll dies künftig bundesweit<br />
gelten. Er und sein sächsischer Amtskollege Sven Morlok (FDP) bekräftigten in Potsdam auch<br />
die Absicht, Jugendliche schon mit 15 statt 16 Jahren den Mopedführerschein machen zu<br />
lassen. Entscheidend sei die Fahrausbildung, dann müssten nicht notwendigerweise die<br />
Unfallzahlen steigen, argumentierten die Befürworter. Zudem könne dies gerade<br />
Jugendlichen auf dem Land mehr Mobilität ermöglichen.<br />
Die Verkehrsminister mehrere Bundeslän<strong>der</strong> haben außerdem die geplanten Einsparungen<br />
des Bundes bei den Wasserstraßen abgelehnt. Vielmehr brauche die auch ökologisch<br />
sinnvolle Binnenschifffahrt eine Zukunftsperspektive, hieß es zum Auftakt <strong>der</strong> Konferenz.<br />
Wasserstraßen künftig allein nach Transportaufkommen und Tonnage auszubauen, greife zu<br />
kurz, sagte <strong>der</strong> Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Hier würden weitere<br />
Ideen gebraucht.<br />
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Stern.de, 6.4.11<br />
<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> offenbar näher<br />
Die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> näher.<br />
Die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> näher. Die Verkehrsminister <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> stimmten am Mittwoch auf ihrer Konferenz in Potsdam einem Beschlussvorschlag<br />
Sachsens und Thüringens zu, <strong>der</strong> eine Liberalisierung <strong>der</strong> Vorschriften zur Vergabe von<br />
Autokennzeichen vorsieht. Damit wäre es möglich, auf Wunsch entwe<strong>der</strong> das bisherige o<strong>der</strong><br />
auch das früher verwendete <strong>Kennzeichen</strong> zu erh<strong>alten</strong>, wie Sachsens Verkehrsminister Sven<br />
Morlok (FDP) mitteilte.<br />
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Thueringen.de, 6.4.11<br />
Carius für <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung<br />
Verkehrsministerkonferenz für eine Lockerung <strong>der</strong> Vorschriften<br />
„Wir wollen eine weitgehende Lockerung von Vorschriften für <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> erreichen<br />
und sind dabei ein gutes Stück vorangekommen.“ Das erklärte heute (Mittwoch)<br />
Verkehrsminister Christian Carius anlässlich <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz (VMK) in<br />
Potsdam. „Es besteht mehrheitlich Übereinstimmung darin, zu prüfen, ob auch die<br />
Mitnahme des <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>s bei Umzug in ein an<strong>der</strong>es Bundesland möglich ist“, sagte<br />
Carius in <strong>der</strong> Brandenburger Landeshauptstadt. Die Bund-Län<strong>der</strong>kommission<br />
„Fahrzeugzulassung“ wird zu Mitnahme von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> für die Frühjahrssitzung 2012<br />
<strong>der</strong> Verkehrsminister einen Konzept-Vorschlag unterbreiten.<br />
„Darüber hinaus habe ich mich dafür eingesetzt, die Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
zu gestatten, die vor <strong>der</strong> Kreisreform in den 90er Jahren g<strong>alten</strong>“, sagte Carius. Dazu werden<br />
sich Bund und Län<strong>der</strong> im Bundesrat verständigen. Er machte zudem deutlich, dass bereits<br />
neun Thüringer Städte die Wie<strong>der</strong>einführung ihres früheren <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>s for<strong>der</strong>n.<br />
„Dabei steht eindeutig <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Halter im Vor<strong>der</strong>grund. Vielen Autofahrern in ganz<br />
Deutschland brennt das Thema unter den Nägeln. Denn Auto-Nummernschil<strong>der</strong> stehen für<br />
regionale Identität.“ Das Thema „Lockerung von Vorschriften für <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>“ stand auf<br />
Vorschlag <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf <strong>der</strong><br />
Tagesordnung.<br />
Auf <strong>Initiative</strong> des Freistaats war auch das „Tragen von Fahrradhelmen“ Gegenstand <strong>der</strong><br />
Beratungen auf <strong>der</strong> Potsdamer Bund-Län<strong>der</strong>tagung. „Wir wollen gemeinsam für das<br />
bundesweite Helmtragen werben. Bund und Län<strong>der</strong> werden sich aktiv in verschiedenen<br />
Kampagnen für das freiwillige Tragen von Fahrradhelmen einsetzen. Zudem wird geprüft, ob<br />
für Verkehrsteilnehmer mit so genannten Pedal Electric Cycle – Fahrrä<strong>der</strong>n (Pedelec)<br />
aufgrund des erhöhten Gefährdungspotenzials eine Helmpflicht vorgeschrieben werden<br />
kann“, erläuterte Carius.<br />
Pedelec-Fahrrä<strong>der</strong> sind führerscheinfreie Rä<strong>der</strong> mit Elektrohilfsmotor und einer maximalen<br />
Höchstgeschwindigkeit von 25 Km/h. Auch die Innenministerkonferenz (IMK) soll in die<br />
Aktivitäten zur Werbung für Fahrradhelmtragen einbezogen werden. „Damit“, ergänzte <strong>der</strong><br />
Thüringer Verkehrsminister, „steht jetzt unsere im vergangenen Jahr erfolgreich initiierte<br />
Sicherheitskampagne ‚Die Birne ist weich – Radhelme schützen’ auf einem soliden<br />
bundesweiten Fundament.“<br />
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See-online.de, 7.4.11<br />
Verblasste Mythen: Autokennzeichen ÜB und STO<br />
Hoppsala, <strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> Überlinger und Stockacher <strong>Kennzeichen</strong>s nicht<br />
ausgeschlossen<br />
Kreis Konstanz/Bodenseekreis. Viele Autofahrer, die beim Anblick eines <strong>alten</strong><br />
Nummernschilds von nostalgischen Gefühlen befallen werden, könnten bald selbst wie<strong>der</strong><br />
ein Auto mit einem <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> fahren. Die Verkehrsminister von Bund und Län<strong>der</strong>n,<br />
die heute und morgen, am 6. und 7. April, in Potsdam zusammenkommen sprechen auch<br />
über die <strong>Rückkehr</strong> zu <strong>alten</strong> Autokennzeichen. Am Ende könnte ein Ja und die <strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong><br />
Autokennzeichen ÜB und STO stehen.<br />
ÜB und STO<br />
Auch die Stadt Überlingen (früher Autokennzeichen ÜB) ist <strong>der</strong> „Gmün<strong>der</strong> Erklärung“ für<br />
<strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung beigetreten. Oberbürgermeisterin Sabine Becker<br />
unterzeichnete im Namen <strong>der</strong> Stadt. In Potsdam diskutieren die Minister auch über den<br />
Vorschlag, dass Städte alte <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einführen dürfen. Überlingen und<br />
Stockach wären nicht abgeneigt.<br />
Kreisstadt FN nicht nah<br />
So hat es vielen Überlingern noch nie gefallen, dass sie statt mit einem badischen ÜB-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> mit einem schwäbischen FN-Nummernschild durch die Welt fahren müssen.<br />
Der Bodenseekreis wurde im Zuge <strong>der</strong> Kreisreform am 1. Januar 1973 durch Vereinigung des<br />
Landkreises Tettnang mit dem Hauptteil des Landkreises Überlingen gebildet. Die<br />
Verbindung zwischen dem westlichen Teil und dem östlichen Teil des Kreises sind aber eher<br />
locker. Bis heute gehört Überlingen zwar zum neu gebildeten Bodenseekreis mit dem<br />
Landratsamt in Friedrichshafen, das für Überlingen zuständige Landgericht und die<br />
Arbeitsagentur sitzen aber im badischen Konstanz. Mit Friedrichshafen identifizieren sich die<br />
Überlinger weniger – und manche mögen auch das FN-<strong>Kennzeichen</strong> nicht.<br />
Studie <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn<br />
Für Aufsehen gesorgt hatte im vergangenen Jahr auch Studie <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. In<br />
51 Städten wollten etwa dreiviertel aller Befragten die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> zurück – vor allem<br />
junge Leute. Das <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> sei ein wichtiges und kostenloses Marketing-Instrument,<br />
so Prof. Ralf Bochert.<br />
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Die Zeit (online), 7.4.11<br />
Autoschil<strong>der</strong> Wir wollen unsere <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong>haben<br />
Viele Städte wollen ihre früheren Autokennzeichen zurück – nicht aus Nostalgie, son<strong>der</strong>n als<br />
identitätsstiftendes Merkmal. Die Verkehrsminister haben nichts dagegen.<br />
© Bernd Settnik/dpa<br />
Ein Pkw in Eisenhüttenstadt mit dem <strong>alten</strong> Autokennzeichen EH – heute gilt in <strong>der</strong><br />
brandenburgischen Stadt offiziell das Kürzel LOS<br />
In Schwäbisch Gmünd gibt sich die Bevölkerung selbstbewusst. Um so bitterer sei es, dass<br />
man als Gmün<strong>der</strong> mit dem ortsfremden AA am Auto herumfahren müsse, sagt so mancher in<br />
<strong>der</strong> 60.000-Einwohner-Stadt rund 50 Kilometer östlich von Stuttgart. Wer in Schwäbisch<br />
Gmünd sein Auto anmeldet, erhält automatisch das Doppel-A für Aalen, die noch etwas<br />
größere Stadt im Ostalbkreis. Mit <strong>der</strong> Kreisreform 1972 verschwanden in Baden-<br />
Württemberg zahlreiche <strong>Kennzeichen</strong>, auch das Gmün<strong>der</strong> <strong>GD</strong>.<br />
Die Gmün<strong>der</strong> hätten ihr Kürzel gern wie<strong>der</strong> und sie sind nicht allein. Ob Mühlhausen in<br />
Thüringen, Alfeld im nie<strong>der</strong>sächsischen Kreis Hildesheim o<strong>der</strong> Nördlingen im westlichen<br />
Bayern: In zahlreichen Städten hat sich <strong>der</strong> Wunsch gebildet, die einstigen <strong>Kennzeichen</strong><br />
wie<strong>der</strong>zubeleben. Also etwa NÖ für Nördlingen, wo man <strong>der</strong>zeit mit DON (Kreis Donau-Ries)<br />
unterwegs ist, o<strong>der</strong> MHL für Mühlhausen. In den ostdeutschen Bundeslän<strong>der</strong>n gab es viele<br />
Stadt-<strong>Kennzeichen</strong> nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung nur wenige Jahre lang, bis die Landkreise<br />
Mitte <strong>der</strong> neunziger Jahre neue Kürzel erhielten. Die Mühlhausener haben seitdem Schil<strong>der</strong><br />
mit UH für den Unstrut-Hainich-Kreis an ihren Autos.<br />
Bereits in den siebziger Jahren verschwanden im Westen viele Autonummern, etwa BR für<br />
Bruchsal, HW für Halle in Westfalen o<strong>der</strong> CAS für Castrop-Rauxel, wo man heute RE<br />
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verwendet: "Die Leute in Castrop-Rauxel sagen aber: 'Wir sind doch keine Recklinghäuser'",<br />
sagt Ralf Bochert. Der Professor für Volkswirtschaftslehre und Destinationsmanagement an<br />
<strong>der</strong> Hochschule Heilbronn hat mit seinem Team in 90 deutschen Städten rund 19.000<br />
Menschen zur Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> befragt – und traf auf große<br />
Zustimmung. Fast drei Viertel sprachen sich beispielsweise für die <strong>Rückkehr</strong> zu <strong>GD</strong>, NÖ o<strong>der</strong><br />
MHL aus.<br />
"Was bemerkenswert ist: Es sind nicht nur die Älteren, die sich das <strong>GD</strong> wie<strong>der</strong> zurück<br />
wünschen", sagt <strong>der</strong> Gmün<strong>der</strong> Oberbürgermeister Richard Arnold. "Es sind auch sehr viele<br />
junge Menschen, die die <strong>alten</strong> <strong>GD</strong>-Zeiten gar nicht erlebt haben." Arnold erklärt das mit dem<br />
Wunsch nach Identifikation: "In <strong>der</strong> heutigen globalen Welt suchen die Menschen um so<br />
mehr nach Bezugspunkten zu ihrer Heimat – und diese ist die Stadt, in <strong>der</strong> sie wohnen, nicht<br />
die künstliche Verwaltungseinheit Landkreis."<br />
Das bestätigt auch Professor Bochert: "Im Kern steht das Gefühl <strong>der</strong> Zugehörigkeit. In<br />
Eisenhüttenstadt zum Beispiel zieht das Kürzel LOS (Landkreis O<strong>der</strong>-Spree) emotional nicht,<br />
es ist dort nicht identitätsstiftend." Ähnlich wünschen sich die Plauener, wo <strong>der</strong>zeit V für<br />
Vogtlandkreis gilt, das PL zurück. "Damit ist keine Ablehnung des Landkreises o<strong>der</strong> gar des<br />
Vogtlands verbunden", erklärt Bochert. Letztlich stehe das Kürzel für ein Produkt: PL für den<br />
urbanen Raum, V für das ländliche Gebiet.<br />
Das <strong>Kennzeichen</strong> als Produktbeschreibung<br />
Produkt-Kennzeichnung – genau darum geht es vor allem den Geschäftsleuten, die sich in<br />
ihren Städten für die Wie<strong>der</strong>einführung stark machen, denn mit dem Kürzel lässt sich gut<br />
werben. Schon heute laufe eine Eventreihe in Schwäbisch Gmünd unter <strong>GD</strong>, berichtet etwa<br />
Oberbürgermeister Arnold. Auch die Städte selbst wollen von den "neuen" <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> <strong>pro</strong>fitieren, sie erhoffen sich eine größere Bekanntheit. Eine Stadt wie<br />
Nördlingen dürfte stärker wahrgenommen werden, wenn in Deutschland Autos mit NÖ<br />
unterwegs sind.<br />
Der Wunsch vieler Bürger hat in Baden-Württemberg bereits Ende 2010 zur "Gmün<strong>der</strong><br />
Erklärung" geführt: OB Arnold hat zusammen mit Vertretern an<strong>der</strong>er Städte wie Crailsheim<br />
o<strong>der</strong> Donaueschingen die Stuttgarter Landesregierung aufgerufen, sich für die<br />
Wie<strong>der</strong>zuteilung <strong>der</strong> auslaufenden <strong>Kennzeichen</strong> einzusetzen. Denn gültig sind sie nach wie<br />
vor, nur neu vergeben werden sie nicht mehr.<br />
Während die scheidende baden-württembergische Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU)<br />
zögert, stehen ihre Amtskollegen in Sachsen und Thüringen, Sven Morlok (FDP) und Christian<br />
Carius (CDU), dem Thema viel offener gegenüber. Auf ihren Antrag hin befassten sich die<br />
Verkehrsminister <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> auf ihrer Frühjahrskonferenz in Potsdam am Mittwoch<br />
mit <strong>der</strong> Frage und stimmten einer Liberalisierung <strong>der</strong> <strong>Kennzeichen</strong>-Regelung zu. Für die<br />
<strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> müsste allerdings die Fahrzeug-Zulassungsverordnung<br />
geän<strong>der</strong>t werden, was <strong>der</strong> Zustimmung des Bundesrats bedarf. Mehr als 50 deutsche Städte<br />
haben sich inzwischen durch Beschluss im Stadt- beziehungsweise Gemein<strong>der</strong>at für das<br />
eigene <strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen.<br />
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Aber ist die <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> nicht bürokratisch aufwändig? Der Präsident<br />
des Deutschen Landkreistages, Hans Jörg Duppré, lehnt den Vorstoß als "nostalgische<br />
Kleinstaaterei" ab und warnt vor mehr Verwaltungsaufwand. Der Gmün<strong>der</strong><br />
Oberbürgermeister Arnold bestreitet dies. Das Vorhaben werde kostenneutral sein. "Man<br />
braucht dazu keine zusätzliche Bürokratie", erklärt Arnold. "In den bestehenden<br />
Zulassungsstellen können die Bürger einfach zwischen zwei <strong>Kennzeichen</strong> wählen: AA o<strong>der</strong><br />
<strong>GD</strong>. Die Software könnte das schon jetzt."<br />
Das bestätigt Fachmann Bochert und führt als Beleg die hessische Stadt Hanau im Main-<br />
Kinzig-Kreis an. Dort erhielt die Gemeinde ihr eigenes <strong>Kennzeichen</strong> HU, das nun parallel zum<br />
MKK besteht – "ohne zusätzliche Verwaltungskosten", wie Bochert betont. Die Alternativ-<br />
Variante, die die Minister aus Thüringen und Sachsen vorschlagen, könnte laut dem<br />
Heilbronner Professor sogar Geld in die Kassen <strong>der</strong> Landkreise spülen: Demnach wäre das<br />
Landkreis-<strong>Kennzeichen</strong> das primäre Kürzel, und wer stattdessen das Stadtkennzeichen<br />
möchte, müsse dafür eine Gebühr bezahlen.<br />
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Märkische O<strong>der</strong>zeitung, 7.4.11<br />
Minister stimmen für Wie<strong>der</strong>einführung alter Autokennzeichen<br />
Potsdam (DDP) Liebhaber früherer Autokennzeichen können hoffen: Die Verkehrsminister<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> haben am Mittwoch in Potsdam einstimmig die erste Hürde zu einer freien<br />
<strong>Kennzeichen</strong>wahl beseitigt. Ihrem Willen nach könnte eine Zulassungsstelle künftig auch<br />
wie<strong>der</strong> Nummernschil<strong>der</strong> mit <strong>alten</strong> Ortsmarken ausgeben, so wie sie vor <strong>der</strong><br />
Kreisgebietsreform g<strong>alten</strong>. Das sagte <strong>der</strong> Sprecher des Brandenburger Verkehrsministeriums,<br />
Jens-Uwe Schade, auf Nachfrage.<br />
Ein altes Autokennzeichen aus dem Kreis Alfeld (l.)<br />
und ein aktuelles Autokennzeichen aus dem Kreis Hildesheim. © dapd<br />
Zunächst muss nun aber <strong>der</strong> Bund prüfen, ob die Fahrzeug-Zulassungsverordnung wirklich<br />
entsprechend geän<strong>der</strong>t werden kann. Falls kein Wi<strong>der</strong>stand aus Städten und Kreisen kommt,<br />
könnten etwa die Bürger von Eisenhüttenstadt zum <strong>Kennzeichen</strong> „EH“ zurückkehren. Seit<br />
1993 wird dort nur noch das Landkreis-<strong>Kennzeichen</strong> „LOS“ vergeben. In <strong>der</strong><br />
Stahlarbeiterstadt waren aber im vergangenen Jahr For<strong>der</strong>ungen nach einer<br />
Wie<strong>der</strong>einführung des EH-<strong>Kennzeichen</strong>s laut geworden.<br />
Sachsen und Thüringen hatten den Vorschlag zur freien Wahl bei <strong>der</strong><br />
Verkehrsministerkonferenz eingebracht. Dort gibt es laut Ministeriumssprecher Schade<br />
bereits Bürgerinitiativen, die für die traditionellen Ortsmarken kämpfen.<br />
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Seite 18 von<br />
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Shortnews.de, 7.4.11<br />
Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> so gut wie beschlossen<br />
Die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> früheren <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> scheint so gut wie sicher. Auf<br />
einer Konferenz <strong>der</strong> Verkehrsminister aller 16 Bundeslän<strong>der</strong> in Potsdam wurde ein<br />
Beschlussvorschlag von Sachsen und Thüringen angenommen, <strong>der</strong> eine<br />
Liberalisierung <strong>der</strong> diesbezüglichen Vorschriften zum Ziel hat.<br />
Nach Angeben von Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok wäre es dann in<br />
Zukunft möglich, das bisherige <strong>Kennzeichen</strong> immer zu beh<strong>alten</strong> o<strong>der</strong> das frühere<br />
wie<strong>der</strong> zu erlangen. Zuvor muss allerdings die Zulassungsverordnung noch vom<br />
Bund dahingehend geän<strong>der</strong>t werden.<br />
Ein weiterer Vorteil wäre dann, dass es in einem Zulassungsbezirk möglich ist,<br />
mehrere <strong>Kennzeichen</strong> zu erh<strong>alten</strong>.<br />
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Tv-leipzig, 7.4.11<br />
Erste Hürde zur Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> genommen<br />
- Bürger sollen künftig wählen können<br />
Auf <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz wurde <strong>der</strong> Beschlussvorschlag <strong>der</strong><br />
Freistaaten Sachsen und Thüringen angenommen, <strong>der</strong> eine Liberalisierung <strong>der</strong> Vorschriften<br />
zur Vergabe von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> vorsieht.<br />
Der Bund wird darin gebeten, die Län<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung sowohl von<br />
auslaufenden, <strong>der</strong>zeit aber noch gültigen <strong>Kennzeichen</strong> als auch von bereits ausgelaufenen<br />
<strong>Kennzeichen</strong> durch Rechtsän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fahrzeugzulassungsverordnung zu unterstützen<br />
und dabei auch die Zuteilung mehrerer <strong>Kennzeichen</strong> in einem Zulassungsbezirk zu<br />
ermöglichen. Damit wäre es möglich, auf Wunsch entwe<strong>der</strong> das bisherige o<strong>der</strong> auch das<br />
früher verwendete <strong>Kennzeichen</strong> zu erh<strong>alten</strong>.<br />
„Die erste Hürde ist damit genommen, eine schnelle und unbürokratische Lösung zur<br />
Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> zu schaffen. Ich freue mich, den Bürgern bald die<br />
Möglichkeit geben zu können, ihre Heimatverbundenheit auch über das <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
auszudrücken“, so Verkehrsminister Sven Morlok (FDP).<br />
Der Bund muss nun entsprechende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fahrzeugzulassungsverordnung<br />
vornehmen. Danach wird sich Sachsens Verkehrsminister in Abstimmung mit den<br />
betroffenen Landkreisen und Kommunen für ein kostenneutrales Bürgerwahlmodell<br />
einsetzen. Ziel ist es, auch in Sachsen mehrere <strong>Kennzeichen</strong> in einem Zulassungsbezirk zu<br />
ermöglichen.<br />
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Bild.de, 7.4.11<br />
Sachsen setzt sich bei <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> durch<br />
Mittwoch, 06. April 2011, 16:40 Uhr<br />
Potsdam/Dresden (dpa/sn) - Sachsen und Thüringen haben sich mit ihrem Wunsch nach<br />
einer Wie<strong>der</strong>einführung alter Autokennzeichen auf Bundesebene durchgesetzt. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmte am Mittwoch einem entsprechenden Vorschlag <strong>der</strong><br />
beiden Freistaaten zu, wie das Verkehrsministerium in Dresden mitteilte. Damit sei <strong>der</strong> erste<br />
Schritt getan und nun <strong>der</strong> Bund an <strong>der</strong> Reihe, die nötigen Gesetzesän<strong>der</strong>ungen zu<br />
ermöglichen, hieß es. Der Deutsche Landkreistag hatte sich gegen die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong><br />
sogenannten Altkennzeichen ausges<strong>pro</strong>chen. Präsident Hans Jörg Duppré befürchtet mehr<br />
Bürokratie.<br />
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Ostthüringer Zeitung<br />
Minister für freie Wahl bei <strong>alten</strong> Autokennzeichen<br />
Thüringen ist <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>alten</strong> Autokennzeichen wie "MGN" für Meiningen<br />
näher gekommen. Die Verkehrsministerkonferenz stimmte einem Vorschlag Sachsens und<br />
Thüringens Verkehrsminister Christian Carius mit Nummernschil<strong>der</strong>n, die durch die<br />
geplante Neuregelung wie<strong>der</strong> möglich werden sollen. Foto: dpa<br />
Bild:<br />
Thüringens zu.<br />
Potsdam/Erfurt - Städte wie Rudolstadt, Meiningen, Artern und Stadtroda sollen ihre <strong>alten</strong><br />
Autokennzeichen zurückbekommen. Dem Vorschlag <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Thüringen und Sachsen zur<br />
Wie<strong>der</strong>belebung solcher <strong>alten</strong> Nummernschil<strong>der</strong> habe gestern die<br />
Verkehrsministerkonferenz in Potsdam zugestimmt, teilte das sächsische<br />
Verkehrsministerium mit. Damit sei <strong>der</strong> erste Schritt getan, hieß es. Nun sei <strong>der</strong> Bund an <strong>der</strong><br />
Reihe, die nötigen Gesetzesän<strong>der</strong>ungen zu ermöglichen. Bundesweit sind von einer solchen<br />
Wie<strong>der</strong>einführung 350 Autokennzeichen betroffen, wie Thüringens Ministeriumssprecher<br />
Fried Dahmen sagte. Der Deutsche Landkreistag kritisierte das Vorhaben.<br />
"Das erinnert mich dann doch sehr an nostalgische Kleinstaaterei, wenn entgegen dem<br />
Trend zu den <strong>der</strong>zeit 383 Autokennzeichen mehr als 300 hinzukommen würden", sagte<br />
Präsident Hans Jörg Duppré in Berlin. Eine <strong>Rückkehr</strong> in die Zeit vor den Gebietsreformen <strong>der</strong><br />
vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie.<br />
"Rückwärtsgewandtheit ist fehl am Platz, weil man dadurch die Identifikation <strong>der</strong> Bürger mit<br />
ihrer Region erschweren und letztlich einen Flickenteppich über die Republik legen würde."<br />
Dem wi<strong>der</strong>sprach Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU). Eine Umfrage unter<br />
8000 Bürgern habe gezeigt, dass selbst 18- bis 20-Jährige das alte <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
bevorzugen würden. "Das birgt offensichtlich Identität." Zwar gibt es in Thüringen noch<br />
Autos mit <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>, doch werden diese seit <strong>der</strong> Kreisreform von 1994 nicht mehr<br />
neu vergeben und laufen aus. Nach Auffassung des sächsischen Ministers Sven Morlok (FDP)<br />
sollte <strong>der</strong> Bürger entscheiden, mit welchem <strong>Kennzeichen</strong> er seinen Heimatort o<strong>der</strong> seinen<br />
Landkreis repräsentieren möchte. Dazu wäre allerdings die Zustimmung des Bundesrates<br />
notwendig.<br />
Thüringen macht sich außerdem für lebenslange Autokennzeichen stark, die <strong>der</strong> Besitzer<br />
auch bei einem Fahrzeugwechsel o<strong>der</strong> Umzug behält. Seit diesem Jahr ist das schon bei<br />
einem Umzug innerhalb des Freistaates möglich. Nach Carius' Willen soll dies künftig<br />
bundesweit gelten.<br />
Er und Morlok bekräftigten in Potsdam auch die Absicht, Jugendliche schon mit 15 statt 16<br />
Jahren den Moped-Führerschein machen zu lassen. Entscheidend sei die Fahrausbildung,<br />
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dann müssten nicht notwendigerweise die Unfallzahlen steigen, argumentierten die<br />
Befürworter. Zudem könne dies gerade Jugendlichen auf dem Land mehr Mobilität<br />
ermöglichen. Eine Mehrheit zeichnete sich aber nicht ab. Bundesverkehrsminister Peter<br />
Ramsauer (CSU) und an<strong>der</strong>e äußerten Sicherheitsbedenken und warnten vor einem Anstieg<br />
<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Unfälle. "Die Erfahrungen mahnen hier zur größten Vorsicht", sagte Ramsauer.<br />
Er wollte noch gestern vorschlagen, dass sich Län<strong>der</strong> wie beim begleiteten Fahren mit 17<br />
Jahren für einen Modellversuch zur Verfügung stellen. dpa<br />
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Thueringen.de<br />
Carius für <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung<br />
Verkehrsministerkonferenz für eine Lockerung <strong>der</strong> Vorschriften<br />
„Wir wollen eine weitgehende Lockerung von Vorschriften für <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> erreichen<br />
und sind dabei ein gutes Stück vorangekommen.“ Das erklärte heute (Mittwoch)<br />
Verkehrsminister Christian Carius anlässlich <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz (VMK) in<br />
Potsdam. „Es besteht mehrheitlich Übereinstimmung darin, zu prüfen, ob auch die<br />
Mitnahme des <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>s bei Umzug in ein an<strong>der</strong>es Bundesland möglich ist“, sagte<br />
Carius in <strong>der</strong> Brandenburger Landeshauptstadt. Die Bund-Län<strong>der</strong>kommission<br />
„Fahrzeugzulassung“ wird zu Mitnahme von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> für die Frühjahrssitzung 2012<br />
<strong>der</strong> Verkehrsminister einen Konzept-Vorschlag unterbreiten.<br />
„Darüber hinaus habe ich mich dafür eingesetzt, die Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
zu gestatten, die vor <strong>der</strong> Kreisreform in den 90er Jahren g<strong>alten</strong>“, sagte Carius. Dazu werden<br />
sich Bund und Län<strong>der</strong> im Bundesrat verständigen. Er machte zudem deutlich, dass bereits<br />
neun Thüringer Städte die Wie<strong>der</strong>einführung ihres früheren <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>s for<strong>der</strong>n.<br />
„Dabei steht eindeutig <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Halter im Vor<strong>der</strong>grund. Vielen Autofahrern in ganz<br />
Deutschland brennt das Thema unter den Nägeln. Denn Auto-Nummernschil<strong>der</strong> stehen für<br />
regionale Identität.“ Das Thema „Lockerung von Vorschriften für <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>“ stand auf<br />
Vorschlag <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf <strong>der</strong><br />
Tagesordnung.<br />
Auf <strong>Initiative</strong> des Freistaats war auch das „Tragen von Fahrradhelmen“ Gegenstand <strong>der</strong><br />
Beratungen auf <strong>der</strong> Potsdamer Bund-Län<strong>der</strong>tagung. „Wir wollen gemeinsam für das<br />
bundesweite Helmtragen werben. Bund und Län<strong>der</strong> werden sich aktiv in verschiedenen<br />
Kampagnen für das freiwillige Tragen von Fahrradhelmen einsetzen. Zudem wird geprüft, ob<br />
für Verkehrsteilnehmer mit so genannten Pedal Electric Cycle – Fahrrä<strong>der</strong>n (Pedelec)<br />
aufgrund des erhöhten Gefährdungspotenzials eine Helmpflicht vorgeschrieben werden<br />
kann“, erläuterte Carius.<br />
Pedelec-Fahrrä<strong>der</strong> sind führerscheinfreie Rä<strong>der</strong> mit Elektrohilfsmotor und einer maximalen<br />
Höchstgeschwindigkeit von 25 Km/h. Auch die Innenministerkonferenz (IMK) soll in die<br />
Aktivitäten zur Werbung für Fahrradhelmtragen einbezogen werden. „Damit“, ergänzte <strong>der</strong><br />
Thüringer Verkehrsminister, „steht jetzt unsere im vergangenen Jahr erfolgreich initiierte<br />
Sicherheitskampagne ‚Die Birne ist weich – Radhelme schützen’ auf einem soliden<br />
bundesweiten Fundament.“<br />
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Seite 24 von<br />
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AFP-Meldung, 6.4.11<br />
<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> offenbar näher<br />
Autofahrer sollen künftig das früher verwendete <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> verwenden dürfen. Die<br />
Verkehrsminister stimmten einem Beschlussvorschlag Sachsens und Thüringens zu, <strong>der</strong> eine<br />
Liberalisierung <strong>der</strong> Vorschriften zur Vergabe <strong>der</strong> <strong>Kennzeichen</strong> vorsieht.<br />
Die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> näher. Die Verkehrsminister <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> stimmten auf ihrer Konferenz in Potsdam einem Beschlussvorschlag Sachsens und<br />
Thüringens zu, <strong>der</strong> eine Liberalisierung <strong>der</strong> Vorschriften zur Vergabe von Autokennzeichen<br />
vorsieht. Damit wäre es möglich, auf Wunsch entwe<strong>der</strong> das bisherige o<strong>der</strong> auch das früher<br />
verwendete <strong>Kennzeichen</strong> zu erh<strong>alten</strong>, wie Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP)<br />
mitteilte.<br />
Der Bund muss allerdings noch die Fahrzeug-Zulassungsverordnung entsprechend än<strong>der</strong>n.<br />
Künftig soll danach auf Antrag <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> auch die Zuteilung mehrerer <strong>Kennzeichen</strong> in einem<br />
Zulassungsbezirk möglich sein. Bürgern könne damit bald wie<strong>der</strong> die Möglichkeit gegeben<br />
werden, "ihre Heimatverbundenheit auch über das <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> auszudrücken", die mit<br />
den Gebietsreformen abgeschafft wurden, erklärte Morlok. Durch das Zusammenlegen von<br />
Kreisen zu Großkreisen sind im Osten seit den neunziger Jahren zahlreiche alte <strong>Kennzeichen</strong><br />
abgeschafft worden, im Westen wurden viele <strong>Kennzeichen</strong> mit den Gebietsreformen <strong>der</strong><br />
siebziger Jahre ausgetauscht.<br />
Über die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wird seit längerem diskutiert. Laut einer<br />
Studie <strong>der</strong> "<strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung" <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn wünschen sich<br />
73 Prozent <strong>der</strong> Bundesbürger die <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>. Während in den<br />
neuen Län<strong>der</strong>n <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> erst in den vergangenen Jahren mit den<br />
Kreisgebietsreformen ausgetauscht wurden, liegen die Gebietsreformen in den <strong>alten</strong><br />
Län<strong>der</strong>n zum Großteil bereits mehr als 30 Jahre zurück.<br />
27361WP27<br />
Seite 25 von<br />
110
FDP Sachsen, 7.4.11<br />
Erste Hürde auf dem Weg zu "neuen <strong>alten</strong>" <strong>Kennzeichen</strong> genommen<br />
Die Verkehrsministerkonferenz hat heute einen Beschlussvorschlag <strong>der</strong> Freistaaten Sachsen<br />
und Thüringen angenommen, <strong>der</strong> die Wie<strong>der</strong>einführung bereits abgeschaffter <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> ermöglichen soll. Der Bund wird darin gebeten, die Zuteilung mehrerer<br />
<strong>Kennzeichen</strong> in einem Zulassungsbezirk zu ermöglichen.<br />
Dazu erklärt Holger Zastrow, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag:<br />
"Ich freue mich, dass <strong>der</strong> Vorstoß des sächsischen FDP-Verkehrsministers Sven Morlok und<br />
seines CDU-Amtskollegen Christian Carius aus Thüringen die erste Hürde bis zur Umsetzung<br />
genommen hat. Die an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong> haben erkannt, wie wichtig das Thema zur Pflege<br />
regionaler Identitäten ist. In <strong>der</strong> Umsetzung ist nun noch ein schwieriger Weg zu gehen,<br />
schließlich muss letztendlich mit dem Bundesverkehrsministerium eine Lösung gefunden<br />
werden, die dann die Zustimmung des Bundesrates finden muss. Dabei werden noch viele<br />
Wi<strong>der</strong>stände zu überwinden sein, beispielsweise die des Deutschen Landkreistages, <strong>der</strong> ein<br />
'Chaos' befürchtet - als ob es vor den Kreisgebietsreformen kein funktionierendes<br />
<strong>Kennzeichen</strong>recht gegeben hätte."<br />
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Seite 26 von<br />
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Ndr.de 7.4.11<br />
Zurück zu <strong>alten</strong> Autokennzeichen<br />
Das historische Löschfahrzeug <strong>der</strong> Freiwilligen<br />
Feuerwehr Osdorf trägt noch das <strong>Kennzeichen</strong> des <strong>alten</strong> Kreises Eckernförde. ECK, TÖN, NIB<br />
o<strong>der</strong> HUS - Auch diese <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> aus Schleswig-Holstein erh<strong>alten</strong> eine neue Chance.<br />
Die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> haben am Mittwoch in Potsdam beschlossen, alte<br />
Autokennzeichen bundesweit wie<strong>der</strong> einzuführen. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jost<br />
<strong>der</strong> Jager (CDU) begründet die Entscheidung: "Viele Autofahrer trauern noch immer den<br />
<strong>alten</strong> Buchstabenkombinationen nach und außerdem wollen sie lieber zeigen, aus welcher<br />
Stadt sie kommen, nicht aus welchem Kreis". Wahrscheinlich müsse dem Vorschlag aber<br />
noch <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen, sagte de Jager <strong>der</strong> NDR 1 Welle Nord. Für die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen soll Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sorgen. Einen<br />
festen Termin für die Einführung <strong>der</strong> neuen, <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> gibt es noch nicht.<br />
Sieben Kürzel verschwanden in Schleswig-Holstein<br />
Schuld war die Kreisgebietsreform von 1970: Aus 17 Kreisen wurden in Schleswig-Holstein<br />
elf. Damit verschwanden auch nach und nach sieben <strong>Kennzeichen</strong>-Kürzel von den Straßen -<br />
Der heutige Kreis Nordfriesland ersetzte mit dem <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> NF gleich die Kürzel von<br />
drei Kreisen: Südton<strong>der</strong>n mit NIB (Stadt Niebüll), Husum mit HUS (Stadt Husum) und den<br />
Kreis Ei<strong>der</strong>stedt mit TÖN (Stadt Tönning). Gleiches galt für den Kreis Eckernförde ECK (Stadt<br />
Eckernförde), den Kreis Oldenburg in Holstein OLD (Stadt Oldenburg), den Kreis<br />
Sü<strong>der</strong>dithmarschen MED (Stadt Meldorf) und den Kreis Eutin EUT (Stadt Eutin). Nur<br />
vereinzelt sieht man auch heute noch die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> an landwirtschaftlichen<br />
Anhängern o<strong>der</strong> Oldtimern.<br />
Kritik gibt es an den Überlegungen <strong>der</strong> Verkehrsminister bereits: Die Stadt Husum verweist<br />
auf die möglichen Kosten, die durch eine Wie<strong>der</strong>einführung auf Autohalter und die<br />
öffentliche Hand zukommen. Der Deutsche Landkreistag sprach von "Kleinstaaterei".<br />
27361WP27<br />
Seite 27 von<br />
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Hamburger Abendblatt, 7.4.11<br />
HUS und ECK kehren wahrscheinlich zurück<br />
abendblatt.de<br />
Verkehrsminister wollen Nummernschil<strong>der</strong> mit dreistelligen Buchstabenkombinationen<br />
zurück. Viele Bürger trauern den <strong>alten</strong> Schil<strong>der</strong>n nach.<br />
ALF o<strong>der</strong> HI? Wenn es nach den Verkehrsministern geht: ALF, wenn man in Alfeld (Kreis<br />
Hildesheim) wohnt<br />
Foto: dapd/DAPD<br />
Kiel. Retro-Trend auch bei Nummernschil<strong>der</strong>n? Geht es nach den Verkehrsministern <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong>, kehren dreistellige Buchstabenkombinationen wie HUS und ECK zurück. Die<br />
Län<strong>der</strong>minister beschlossen in Potsdam, <strong>der</strong> Bundesregierung einen weniger restriktiven<br />
Umgang mit KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> zu empfehlen. Nostalgiker von Eckernförde bis Tönning dürfte<br />
das freuen: Viele trauern den <strong>alten</strong> Kombinationen nach, die bei <strong>der</strong> Kreisgebietsreform<br />
1970 verschwanden.<br />
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jost de Jager (CDU) kennt die Sehnsucht nach den<br />
<strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>: „Ich wohne selbst in Eckernförde. Viele Menschen dort hätten gern<br />
wie<strong>der</strong> die Buchstaben ECK auf dem Nummernschild“, sagte de Jager in Kiel. Die<br />
Sicherheitsgründe, die einst für eine überschaubare Zahl von <strong>Kennzeichen</strong> ges<strong>pro</strong>chen<br />
hätten, seien heute weniger wichtig. „Wir können mehr Vielfalt zulassen und den Bürgern<br />
die Gelegenheit geben, auf diesem Wege ihre Heimatverbundenheit auszudrücken“, erklärte<br />
<strong>der</strong> Verkehrsminister.<br />
Wenig Sympathie zeigte Husums stellvertreten<strong>der</strong> Bürgermeister Lothar Pletowski (CDU) für<br />
die mögliche Wie<strong>der</strong>belebung alter <strong>Kennzeichen</strong>. Er äußerte sich am Mittwoch kritisch: „Ich<br />
dachte zuerst an einen verspäteten Aprilscherz.“ Man dürfe das Thema nicht zu emotional<br />
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Seite 28 von<br />
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ehandeln. Pletowski verwies auf die Kosten, die Fahrzeughalter und Verwaltung bei einer<br />
Wie<strong>der</strong>einführung von HUS-<strong>Kennzeichen</strong> zu tragen hätten. „Außerdem hat das jetzige NF auf<br />
dem Nummernschild Werbecharakter. Die Menschen in ganz Deutschland verbinden damit<br />
Begriffe wie Urlaub und Küste“, sagte Pletowski. Ihm ist bislang auch nicht zu Ohren<br />
gekommen, dass in Husum jemand das alte <strong>Kennzeichen</strong> zurückhaben möchte.<br />
In Meldorf, wo die Autos seit den 1970er Jahren mit HEI-<strong>Kennzeichen</strong> unterwegs sind,<br />
beobachtet man die Überlegungen dagegen wohlwollend, wie Bürgermeister Reinhard<br />
Pissowotzki (Wählervereinigung Meldorf-Freunde) sagte. „Das aktuelle <strong>Kennzeichen</strong> bezieht<br />
sich auf eine Stadt, nicht auf eine Region“, kritisiert er. Für die Identifikation <strong>der</strong> Bürger mit<br />
ihrer Heimat seien MED-Nummernschil<strong>der</strong> ein guter Schritt. An<strong>der</strong>s als sein Kollege in<br />
Husum sieht Pissowotzki die Kostenfrage als un<strong>pro</strong>blematisch an: „Ob <strong>der</strong> Kreis eine, zwei<br />
o<strong>der</strong> drei Buchstabenkombinationen ausgibt, ist unerheblich.“ (dpa)<br />
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Seite 29 von<br />
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RSA Allgäu, 7.4.11<br />
Alte KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> könnten bald ins Allgäu zurückkommen<br />
Allgäu, 07.04.2011 07:30<br />
Die Diskussion im Allgäu um die <strong>alten</strong> KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> könnte wie<strong>der</strong> aufflammen.<br />
Grund: Der erste Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist getan.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam hat sich mehrheitlich für die <strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong><br />
KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen. Die Bürger sollen jetzt selber entscheiden, ob sie sich dafür<br />
o<strong>der</strong> dagegen entscheiden. Einer entsprechenden Än<strong>der</strong>ung müsste dann <strong>der</strong> Bundesrat<br />
zustimmen. Davon betroffen wären im Allgäu Füssen, Marktoberdorf und Sonthofen.<br />
27361WP27<br />
Seite 30 von<br />
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Die Welt, 7.4.11<br />
300 alte <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> vor dem Comeback<br />
Die Verkehrsministerkonferenz hat für die Wahlfreiheit <strong>der</strong> Autofahrer bei <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
gestimmt. Es geht um die <strong>Rückkehr</strong> von rund 300 <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Der erste Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist getan. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmte mehrheitlich für einen Vorschlag Sachsens, Thüringens<br />
und Mecklenburg-Vorpommerns zur Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong>, wie <strong>der</strong> sächsische<br />
Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) am Rande <strong>der</strong> Konferenz in Potsdam erklärte.<br />
27361WP27<br />
Foto: dpa/DPA Eine Mitarbeiterin eines Zulassungsdienstes in Eisenhüttenstadt<br />
(Brandenburg) zeigt alte ("EH") und neue Auto-Nummernschil<strong>der</strong><br />
Demnach sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong><br />
Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung müsste <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen. Die beiden<br />
Automobilclubs ADAC und ACE begrüßten die Entscheidung, während <strong>der</strong> Präsident des<br />
Landkreistages, Hans Jörg Duppré, Kritik übte.<br />
Seite 31 von<br />
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Münchener Merkur und viele an<strong>der</strong>e Quellen, 7.4.11<br />
Minister für <strong>Rückkehr</strong> zu <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Potsdam - Der erste Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist getan. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmte mehrheitlich dafür. 300 neue Ortskennzeichen könnten<br />
dazukommen.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz stimmte am Mittwoch mehrheitlich für einen Vorschlag<br />
Sachsens und Thüringens zur Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong>, wie <strong>der</strong> sächsische<br />
Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) am Rande <strong>der</strong> Konferenz in Potsdam erklärte.<br />
Demnach sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong><br />
Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung müsste <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen. Die beiden<br />
Automobilclubs ADAC und ACE begrüßten die Entscheidung, während <strong>der</strong> Präsident des<br />
Landkreistages, Hans Jörg Duppré, Kritik übte.<br />
Carius: Keine zusätzlichen Kosten<br />
Morloks Thüringer Amtskollege Christian Carius (CDU) begründete die For<strong>der</strong>ung nach einem<br />
Wahlrecht bei den <strong>Kennzeichen</strong> mit dem Wunsch <strong>der</strong> Bürger. Umfragen hätten ergeben,<br />
dass viele Menschen ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> als identitätsstiftend bezeichneten. Zustimmung<br />
gebe es auch von Kreisstädten. Zusätzliche Kosten würde eine solche Än<strong>der</strong>ung Carius<br />
zufolge nicht verursachen.<br />
Die Kritik des Präsidenten des Landkreistages, Hans Jörg Duppré, <strong>der</strong> Vorschlag erinnere ihn<br />
an “nostalgische Kleinstaaterei“ wies Carius zurück. Er sagte, die Bürger verbänden mit dem<br />
Begriff Heimat eben nicht nur Landkreise, son<strong>der</strong>n auch die Städte.<br />
300 Ortskennzeichen könnten dazukommen<br />
Bei den Gebietsreformen, die in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten umgesetzt wurden, fielen einige regionale <strong>Kennzeichen</strong> weg. Ziel war es damals,<br />
den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.<br />
Derzeit gibt es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten<br />
dazu kommen, wenn Kommunen und Landkreise ihre <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einführen<br />
würden.<br />
Rainer Hillgärtner, Sprecher des Auto Clubs Europa (ACE), sagte: “Eine gewisse Liberalität tut<br />
dem deutschen Verkehrswesen gut.“ Den Menschen sei es nun einmal nicht egal, “was rund<br />
ums Auto passiert“. Dazu gehöre auch die Identifikation mit dem Heimatort über das <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>. Allerdings vertrete <strong>der</strong> ACE die Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong> nicht um<br />
jeden Preis. Der Verwaltungsaufwand und die dadurch entstehenden Kosten dürften nicht zu<br />
hoch sein.<br />
27361WP27<br />
Seite 32 von<br />
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Sorgen wegen eines zu hohen Verwaltungsaufwands macht sich Markus Schäpe, Leiter <strong>der</strong><br />
Abteilung Verkehrsrecht beim Allgemeinen deutschen Automobilclub (ADAC), hingegen<br />
nicht. “Die Ortskennzeichen müssten festgelegt werden. Das ist ein einmaliger Aufwand und<br />
überschaubar“, erläuterte Schäpe. Es sei erfreulich, dass den Wünschen <strong>der</strong> Autofahrer<br />
Rechnung getragen werde. Es spreche nichts gegen die Entscheidung <strong>der</strong> Verkehrsminister.<br />
Die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> tagen noch bis Donnerstag in Potsdam. Am Mittwoch nahm<br />
auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) an <strong>der</strong> Konferenz teil.<br />
dapd<br />
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sachsen.de, 6.4.11<br />
06.04.2011, 15:23 Uhr<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmt Beschlussvorschlag von Sachsen<br />
zu<br />
Morlok: Erste Hürde zur Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> genommen - Bürger<br />
sollen künftig wählen können<br />
Auf <strong>der</strong> heutigen Sitzung <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz wurde <strong>der</strong> Beschlussvorschlag <strong>der</strong><br />
Freistaaten Sachsen und Thüringen angenommen, <strong>der</strong> eine Liberalisierung <strong>der</strong> Vorschriften<br />
zur Vergabe von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> vorsieht. Der Bund wird darin gebeten, die Län<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>einführung sowohl von auslaufenden, <strong>der</strong>zeit aber noch gültigen <strong>Kennzeichen</strong> als<br />
auch von bereits ausgelaufenen <strong>Kennzeichen</strong> durch Rechtsän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Fahrzeugzulassungsverordnung zu unterstützen und dabei auch die Zuteilung mehrerer<br />
<strong>Kennzeichen</strong> in einem Zulassungsbezirk zu ermöglichen. Damit wäre es möglich, auf Wunsch<br />
entwe<strong>der</strong> das bisherige o<strong>der</strong> auch das früher verwendete <strong>Kennzeichen</strong> zu erh<strong>alten</strong>.<br />
„Die erste Hürde ist damit genommen, eine schnelle und unbürokratische Lösung zur<br />
Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> zu schaffen. Ich freue mich, den Bürgern bald die<br />
Möglichkeit geben zu können, ihre Heimatverbundenheit auch über das <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
auszudrücken“, so Verkehrsminister Sven Morlok (FDP).<br />
Der Bund muss nun entsprechende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fahrzeugzulassungsverordnung<br />
vornehmen. Danach wird sich Sachsens Verkehrsminister in Abstimmung mit den<br />
betroffenen Landkreisen und Kommunen für ein kostenneutrales Bürgerwahlmodell<br />
einsetzen. Ziel ist es, auch in Sachsen mehrere <strong>Kennzeichen</strong> in einem Zulassungsbezirk zu<br />
ermöglichen.<br />
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Mecklenburg-Vorpommern, Pressemitteilung, 6.4.11<br />
Pressemeldung<br />
Schlotmann: Verkehrsministerkonferenz für freie Wahl des <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>s<br />
Die Verkehrsministerkonferenz stimmte heute einem Antrag für die freie Wahl von <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> zu, den Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen gemeinsam gestellt<br />
hatten.<br />
Verkehrsminister Volker Schlotmann begrüßte den Beschluss und sagte: "Autokennzeichen<br />
stärken die Identifikation mit dem Wohnort und werben für die Städte. Deshalb wollen viele<br />
Menschen ihr <strong>Kennzeichen</strong> beh<strong>alten</strong>. Die Städte sollten selbst entscheiden können, ob ein<br />
eigenes <strong>Kennzeichen</strong> vergeben werden soll. Deshalb haben wir heute diesen Antrag<br />
gestellt." Nun müsse <strong>der</strong> Bund die entsprechende Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung<br />
auf den Weg bringen.<br />
Mecklenburg-Vorpommern lässt den Städten und Kreisen bei <strong>der</strong> Festlegung des eigenen<br />
<strong>Kennzeichen</strong>s bereits heute so viel Freiraum wie möglich. Zum Beispiel können Greifswald,<br />
Neubrandenburg, Stralsund und Wismar ihre <strong>Kennzeichen</strong> auch nach <strong>der</strong> Kreisgebietsreform<br />
beh<strong>alten</strong> und auch Rügen kann sein <strong>Kennzeichen</strong> weiter nutzen.<br />
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Focus-online.de, 7.4.11<br />
Die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> kommen zurück<br />
Mittwoch 06.04.2011, 18:22<br />
06.04.2011 – Bald kann man auf deutschen Straßen wie<strong>der</strong> die <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> sehen.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz stimmte mehrheitlich für den Vorschlag Sachsens und<br />
Thüringens zur Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Der erste Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist getan. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmte am Mittwoch mehrheitlich für einen Vorschlag Sachsens<br />
und Thüringens zur Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong>, wie <strong>der</strong> sächsische Verkehrsminister<br />
Sven Morlok (FDP) am Rande <strong>der</strong> Konferenz in Potsdam erklärte.<br />
Demnach sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong><br />
Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung müsste <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen. Die beiden<br />
Automobilclubs ADAC und ACE begrüßten die Entscheidung, während <strong>der</strong> Präsident des<br />
Landkreistages, Hans Jörg Duppré, Kritik übte.<br />
Carius: Keine zusätzlichen Kosten<br />
Morloks Thüringer Amtskollege Christian Carius (CDU) begründete die For<strong>der</strong>ung nach einem<br />
Wahlrecht bei den <strong>Kennzeichen</strong> mit dem Wunsch <strong>der</strong> Bürger. Umfragen hätten ergeben,<br />
dass viele Menschen ihr altes <strong>Kennzeichen</strong> als identitätsstiftend bezeichneten. Zustimmung<br />
gebe es auch von Kreisstädten. Zusätzliche Kosten würde eine solche Än<strong>der</strong>ung Carius<br />
zufolge nicht verursachen.<br />
Die Kritik des Präsidenten des Landkreistages, Hans Jörg Duppré, <strong>der</strong> Vorschlag erinnere ihn<br />
an „nostalgische Kleinstaaterei“ wies Carius zurück. Er sagte, die Bürger verbänden mit dem<br />
Begriff Heimat eben nicht nur Landkreise, son<strong>der</strong>n auch die Städte.<br />
300 Ortskennzeichen könnten dazukommen<br />
Bei den Gebietsreformen, die in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten umgesetzt wurden, fielen einige regionale <strong>Kennzeichen</strong> weg. Ziel war es damals,<br />
den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.<br />
Derzeit gibt es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten<br />
dazu kommen, wenn Kommunen und Landkreise ihre <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einführen<br />
würden.<br />
Rainer Hillgärtner, Sprecher des Auto Clubs Europa (ACE), sagte: „Eine gewisse Liberalität tut<br />
dem deutschen Verkehrswesen gut.“ Den Menschen sei es nun einmal nicht egal, „was rund<br />
ums Auto passiert“. Dazu gehöre auch die Identifikation mit dem Heimatort über das <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>. Allerdings vertrete <strong>der</strong> ACE die Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong> nicht um<br />
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jeden Preis. Der Verwaltungsaufwand und die dadurch entstehenden Kosten dürften nicht zu<br />
hoch sein.<br />
Sorgen wegen eines zu hohen Verwaltungsaufwands macht sich Markus Schäpe, Leiter <strong>der</strong><br />
Abteilung Verkehrsrecht beim Allgemeinen deutschen Automobilclub (ADAC), hingegen<br />
nicht. „Die Ortskennzeichen müssten festgelegt werden. Das ist ein einmaliger Aufwand und<br />
überschaubar“, erläuterte Schäpe. Es sei erfreulich, dass den Wünschen <strong>der</strong> Autofahrer<br />
Rechnung getragen werde. Es spreche nichts gegen die Entscheidung <strong>der</strong> Verkehrsminister.<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
Verkehr : Die Renaissance <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong><br />
Nachrichten, 07.04.2011, Dietmar Seher u. Annika Rinsche<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert von <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool<br />
Essen. Für eine <strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> stimmte jetzt die<br />
Verkehrsministerkonferenz: ein erster Schritt zur Renaissance <strong>der</strong> <strong>alten</strong> Schil<strong>der</strong> wie CAS<br />
für Castrop-Rauxel. Wissenschaftler Prof. Ralf Bochert erklärt das Nostalgiegefühl zum<br />
<strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz hat mehrheitlich für die Wahlfreiheit bei den <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> gestimmt: ein erster Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> Schil<strong>der</strong>n wie CAS<br />
für Castrop-Rauxel o<strong>der</strong> DIN für Dinslaken. Nach den Vorstellungen <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong><br />
Verkehrsminister sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die<br />
vor <strong>der</strong> Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung müsste <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen.<br />
Mehrheit <strong>der</strong> Bürger will die ausrangierten <strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />
Damit entsprechen die Verkehrsminister dem Wunsch <strong>der</strong> Bürger. Nach einer Umfrage des<br />
Heilbronner Wissenschaftlers Prof. Ralf Bochert will die Mehrheit <strong>der</strong> Bürger die <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> zurück. Aber woher kommt die hohe Anhänglichkeit <strong>der</strong> Bürger zu ihren<br />
ausrangierten <strong>Kennzeichen</strong>?<br />
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Prof. Dr. Ralf Bochert von <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. Foto:<br />
Dirk Bauer / WAZ FotoPool Foto: WAZ FotoPool<br />
„Bundesweit haben in den 80 Städten, die wir befragt haben, 73 Prozent für die Möglichkeit<br />
votiert, die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einzuführen. Es ist also das Thema Wurzel und<br />
Heimat“, erklärt Borchert. „Es bedeutet, dass sich die Menschen mit ihren Städten<br />
identifizieren. Sie leben dort gerne.“<br />
Sogar junge Leute unter 30 Jahren stimmten überwiegend für die Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> <strong>alten</strong><br />
Schil<strong>der</strong>. Hier gehe es laut Borchert allerdings nicht um einen Nostalgie-Touch. „Gerade die<br />
Jüngeren erkennen den Marketing-Wert des <strong>Kennzeichen</strong>s ihrer Stadt.“<br />
ADAC: „Sollte keine Mehrkosten für die Autofahrer bedeuten“<br />
Der ADAC steht einer Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> offen gegenüber -<br />
vorausgesetzt, <strong>der</strong> Bürger muss die freie Wahl nicht teuer bezahlen. „Die <strong>Rückkehr</strong> zu den<br />
<strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> sollte keine Mehrkosten für die Autofahrer bedeuten“, sagt Jacqueline<br />
Grünewald vom ADAC Nordrhein. Schließlich sei ein Grund für den Wegfall <strong>der</strong> regionalen<br />
<strong>Kennzeichen</strong> damals eine Reduzierung des Kosten- und Verwaltungsaufwands gewesen.<br />
Aus Liebe zum „<strong>alten</strong>“ <strong>Kennzeichen</strong> hat sich in Castrop-Rauxel unter dem Namen „Ich bin für<br />
CAS“ eine Bürgerinitiative gegründet. „Wir wollen uns durch das <strong>Kennzeichen</strong> CAS besser mit<br />
unserer Heimatstadt Castrop-Rauxel identifizieren“, begründet die <strong>Initiative</strong> ihr Engagement.<br />
Nicht zuletzt könne die Stadt ihr eigenes <strong>Kennzeichen</strong> „praktisch zum Nulltarif im Marketing<br />
nutzen und zur Marke machen.“<br />
Städte begrüßen Wahlfreiheit<br />
"Die Bürger sind begeistert von <strong>der</strong> Idee, wie<strong>der</strong> mit ihren „<strong>alten</strong>“ CAS-<strong>Kennzeichen</strong> durch<br />
die Straßen zu fahren", erklärt Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann. Und auch die Stadt<br />
Castrop-Rauxel begrüße die Entscheidung aus Potsdam. "Im Vor<strong>der</strong>grund steht <strong>der</strong> positive<br />
Marketingeffekt, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Hand liegt. Mit dem <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> verbinden die<br />
Menschen Heimatgefühl."<br />
„Aus Dinslakener Sicht ist das prima“, freut sich Stadtsprecher Horst Dickhäuser. Eine solche<br />
Regelung mit dem von vielen vermissten DIN-<strong>Kennzeichen</strong> trüge mit Sicherheit dazu bei, die<br />
Identifikation <strong>der</strong> Bürger mit ihrer Stadt zu för<strong>der</strong>n. „Wenn Sie wollen: Das neue/alte<br />
Heimatkennzeichen ist eine Art Stadtwappen für breite Bevölkerungsschichten.“<br />
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"In <strong>der</strong> Stadt Arnsberg ist die Möglichkeit des <strong>alten</strong> AR-<strong>Kennzeichen</strong>s recht positiv<br />
aufgenommen worden", erklärt Sprecher Dirk<br />
Hammel. Die Stadtverwaltung werde sich nun in den Arbeits<strong>pro</strong>zess einer Ratsvorlage<br />
begeben, um auf die Wahlmöglichkeit zwischen HSK- und den <strong>alten</strong> AR-<strong>Kennzeichen</strong><br />
hinzuwirken.<br />
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Radio Vest, 7.4.11<br />
Hoffnung auf CAS-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Castrop-Rauxel könnte auf dem Nummernschild wie<strong>der</strong> eine eigene Identität bekommen.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz hat entschieden, dass die Bürger ihr <strong>Kennzeichen</strong> selber<br />
auswählen dürfen. Statt RE könnte bald wie<strong>der</strong> CAS auf dem Nummernschild am Auto<br />
stehen. 9 von 10 Castropern wollen ihr CAS-<strong>Kennzeichen</strong> zurück. Das hatte eine Studie <strong>der</strong><br />
Fach-Universität Heilbronn ergeben. Für die Stadt Grund genug, zusammen mit Gladbeck<br />
und an<strong>der</strong>en Kommunen NRW-Verkehrsminister Voigtsberger um Unterstützung zu bitten.<br />
Nach <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Verkehrsminister muss jetzt noch <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen.<br />
Dann wäre <strong>der</strong> Weg frei für das neue alte Castroper Nummernschild. Durch die<br />
Gebietsreform vor mehr als 35 Jahren haben alle Kreise in Deutschland ein einheitliches<br />
<strong>Kennzeichen</strong> bekommen. Das sollte den Verwaltungsaufwand verringern.<br />
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Freies Wort, 7.4.11<br />
Minister für freie Wahl bei <strong>alten</strong> Autokennzeichen<br />
Thüringen ist <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>alten</strong> Autokennzeichen wie "MGN" für Meiningen<br />
näher gekommen. Die Verkehrsministerkonferenz stimmte einem Vorschlag Sachsens und<br />
Thüringens Verkehrsminister Christian Carius mit Nummernschil<strong>der</strong>n, die durch die<br />
geplante Neuregelung wie<strong>der</strong> möglich werden sollen. Foto: dpa<br />
Bild:<br />
Thüringens zu.<br />
Potsdam/Erfurt - Städte wie Rudolstadt, Meiningen, Artern und Stadtroda sollen ihre <strong>alten</strong><br />
Autokennzeichen zurückbekommen. Dem Vorschlag <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Thüringen und Sachsen zur<br />
Wie<strong>der</strong>belebung solcher <strong>alten</strong> Nummernschil<strong>der</strong> habe gestern die<br />
Verkehrsministerkonferenz in Potsdam zugestimmt, teilte das sächsische<br />
Verkehrsministerium mit. Damit sei <strong>der</strong> erste Schritt getan, hieß es. Nun sei <strong>der</strong> Bund an <strong>der</strong><br />
Reihe, die nötigen Gesetzesän<strong>der</strong>ungen zu ermöglichen. Bundesweit sind von einer solchen<br />
Wie<strong>der</strong>einführung 350 Autokennzeichen betroffen, wie Thüringens Ministeriumssprecher<br />
Fried Dahmen sagte. Der Deutsche Landkreistag kritisierte das Vorhaben.<br />
"Das erinnert mich dann doch sehr an nostalgische Kleinstaaterei, wenn entgegen dem<br />
Trend zu den <strong>der</strong>zeit 383 Autokennzeichen mehr als 300 hinzukommen würden", sagte<br />
Präsident Hans Jörg Duppré in Berlin. Eine <strong>Rückkehr</strong> in die Zeit vor den Gebietsreformen <strong>der</strong><br />
vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und Bürokratie.<br />
"Rückwärtsgewandtheit ist fehl am Platz, weil man dadurch die Identifikation <strong>der</strong> Bürger mit<br />
ihrer Region erschweren und letztlich einen Flickenteppich über die Republik legen würde."<br />
Dem wi<strong>der</strong>sprach Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU). Eine Umfrage unter<br />
8000 Bürgern habe gezeigt, dass selbst 18- bis 20-Jährige das alte <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
bevorzugen würden. "Das birgt offensichtlich Identität." Zwar gibt es in Thüringen noch<br />
Autos mit <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>, doch werden diese seit <strong>der</strong> Kreisreform von 1994 nicht mehr<br />
neu vergeben und laufen aus. Nach Auffassung des sächsischen Ministers Sven Morlok (FDP)<br />
sollte <strong>der</strong> Bürger entscheiden, mit welchem <strong>Kennzeichen</strong> er seinen Heimatort o<strong>der</strong> seinen<br />
Landkreis repräsentieren möchte. Dazu wäre allerdings die Zustimmung des Bundesrates<br />
notwendig.<br />
Thüringen macht sich außerdem für lebenslange Autokennzeichen stark, die <strong>der</strong> Besitzer<br />
auch bei einem Fahrzeugwechsel o<strong>der</strong> Umzug behält. Seit diesem Jahr ist das schon bei<br />
einem Umzug innerhalb des Freistaates möglich. Nach Carius' Willen soll dies künftig<br />
bundesweit gelten.<br />
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Er und Morlok bekräftigten in Potsdam auch die Absicht, Jugendliche schon mit 15 statt 16<br />
Jahren den Moped-Führerschein machen zu lassen. Entscheidend sei die Fahrausbildung,<br />
dann müssten nicht notwendigerweise die Unfallzahlen steigen, argumentierten die<br />
Befürworter. Zudem könne dies gerade Jugendlichen auf dem Land mehr Mobilität<br />
ermöglichen. Eine Mehrheit zeichnete sich aber nicht ab. Bundesverkehrsminister Peter<br />
Ramsauer (CSU) und an<strong>der</strong>e äußerten Sicherheitsbedenken und warnten vor einem Anstieg<br />
<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Unfälle. "Die Erfahrungen mahnen hier zur größten Vorsicht", sagte Ramsauer.<br />
Er wollte noch gestern vorschlagen, dass sich Län<strong>der</strong> wie beim begleiteten Fahren mit 17<br />
Jahren für einen Modellversuch zur Verfügung stellen. dpa<br />
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Seite 43 von<br />
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Motortalk.de, 7.4.11<br />
Verkehrsministerkonferenz für freie <strong>Kennzeichen</strong>wahl<br />
Die Konferenz <strong>der</strong> Verkehrsminister unterstützt einen Vorstoß <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Sachsen,<br />
Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern für die Wie<strong>der</strong>einführung von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong><br />
aus <strong>der</strong> Zeit vor <strong>der</strong> Kreisgebietsreform. Damit könnte sich die Anzahl <strong>der</strong> in Deutschland<br />
zulässigen Zulassungskennungen ungefähr verdoppeln.<br />
Bei den Kreisgebietsreformen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte waren viele Buchstabenkürzel für <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>, die zuvor auf die <strong>alten</strong> Kreisstädte verwiesen, weggefallen und durch<br />
Nummernschil<strong>der</strong> ersetzt worden, in denen die neuen Landkreise abgekürzt wurden. In den<br />
1990er Jahren wurde im Land Brandenburg so z.B. aus KY (Kyritz) OPR (Ostprignitz-Ruppin)<br />
o<strong>der</strong> aus EH (Eisenhüttenstadt) LOS (Landkreis O<strong>der</strong>-Spree). Aber auch im Westen<br />
Deutschlands wurden bei Eingemeindungen oft neue Nummernschil<strong>der</strong> fällig. In Bocholt im<br />
Münsterland beispielsweise wurde die Kennung BOH 1975 durch BOR ersetzt (Kreis Borken).<br />
Markenbildung<br />
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Bald wie<strong>der</strong> ALS? Stadt Alsfeld (Hessen)Identität und<br />
Mit <strong>der</strong> Wahlfreiheit können Autofahrer, wenn sie möchten, möglicherweise bald die Rolle<br />
rückwärts vollziehen. Sie sollen dann selbst entscheiden dürfen, ob sie das Nummernschild<br />
von vor o<strong>der</strong> nach einer Kreisgebietsreform verwenden möchten. Die Automobilclubs ADAC<br />
und ACE begrüßten die Entscheidung und freuen sich über eine kleine „Liberalisierung im<br />
deutschen Verkehrswesen“. Der Thüringer Verkehrsminister Christian Carius sagte zu dem<br />
Vorschlag, viele Bürger würden sich mit ihren <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> identifizieren, die das Kürzel<br />
ihrer Stadt und damit ihrer Heimat tragen. Kommunen erhoffen sich davon auch mehr<br />
Präsenz im Straßenbild und damit mehr Möglichkeiten zur Markenbildung, z.B. für den<br />
Fremdenverkehr.<br />
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Der Präsident des Landkreistages, Hans Jörg Duppré, kann dieser Form <strong>der</strong> Identitätsstiftung<br />
wenig abgewinnen. Er kritisierte den Beschluss als „nostalgische Kleinstaaterei“. Es wird<br />
geschätzt, dass zu den <strong>der</strong>zeit 383 Ortskennzeichen etwa 300 neue, alte dazukommen<br />
könnten.<br />
Minister tagen in Potsdam<br />
Die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> tagen noch bis heute in Potsdam. Neben den <strong>alten</strong><br />
Ortskennzeichen steht auch die Herabsetzung des Mindestalters für Moped-Führerscheine<br />
auf 15 Jahre auf <strong>der</strong> Tagesordnung. Das Land Sachsen hat sich bereit erklärt, die<br />
Rahmenbedingungen für einen Modellversuch zu prüfen.<br />
Weiter beraten die Minister u.a. über die För<strong>der</strong>ung von Verkehrstelematik, strengere<br />
Strafen bei Verstößen gegen LKW-Fahrverbote und Drogenmissbrauch im Verkehr, die<br />
holprige Einführung von E10-Benzin,einen bundesweiten Feldversuch zu Lang-Lkw, und auch<br />
über diverse Wasserstraßen- und bahnbezogene Themen.<br />
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n-tv.de, 7.4.11<br />
Donnerstag, 07. April 2011<br />
Witten, Wernigerode, Wetzlar<br />
"Die Menschen wollen die Altkennzeichen"<br />
Die Verkehrsminister von Bund und Län<strong>der</strong>n beraten darüber, ob alte <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>, die im<br />
Zuge von Kreisreformen verschwunden sind, wie<strong>der</strong> eingeführt werden sollen. Thüringen und<br />
an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong> sind dafür, an<strong>der</strong>e befürchten einen bürokratischen Mehraufwand.<br />
Falsch, sagt <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaftler Ralf Bochert. Er plädiert dafür, die Entscheidung<br />
über die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> an die Län<strong>der</strong> zu geben. Denn selbst in Städten, die schon in den<br />
1970er Jahren ihr eigenes Kürzel verloren haben, wünscht sich eine klare Mehrheit die <strong>alten</strong><br />
Nummernschil<strong>der</strong> zurück.<br />
n-tv.de: Sie haben mehr als 18.000 Personen in 90 deutschen Städten gefragt, ob sie alte<br />
<strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> zurückhaben wollen. Was war das Ergebnis?<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert lehrt Tourismusmanagement an <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. Das Bild<br />
zeigt ihn in Wernigerode, wo 90 Prozent <strong>der</strong> Einwohner ihr WR zurückhaben wollen.<br />
Ralf Bochert: Deutschlandweit wollen 73 Prozent <strong>der</strong> Menschen das Altkennzeichen<br />
zurückhaben - wobei wir die Umfrage natürlich nur in Städten durchgeführt haben, die<br />
früher ein an<strong>der</strong>es <strong>Kennzeichen</strong> hatten.<br />
In einigen Gebieten, etwa in Wattenscheid, soll <strong>der</strong> Anteil von <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong> über dem<br />
Durchschnitt liegen, weil die Besitzer kein neues Nummernschild haben wollen - und<br />
Wattenscheid ist immerhin seit 1975 ein Stadtteil von Bochum.<br />
Das glaube ich speziell in ursprünglich kreisfreien Städten nicht, da <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong><br />
Fahrzeuge mit den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> in Westdeutschland landwirtschaftliche sind. Man<br />
kann eben ein altes <strong>Kennzeichen</strong> nur beh<strong>alten</strong>, wenn man das Auto dazu auch behält - und<br />
das sind in Westdeutschland immerhin nun schon fast 40 Jahre, die da vergangen sind seit<br />
<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung. Aber tatsächlich war das Ergebnis unserer Befragungen in den <strong>alten</strong><br />
Bundeslän<strong>der</strong>n die eigentliche Überraschung: Auch in Westdeutschland wollen mehr als<br />
zwei Drittel die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> zurückhaben. Weniger unerwartet war, dass es einen<br />
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gewissen Ost-West-Unterschied gibt: In Ostdeutschland ist die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong><br />
Altkennzeichen noch stärker gewollt als im Westen. Das liegt schlicht daran, dass die<br />
Gebietsreform in Westdeutschland länger zurückliegt.<br />
Wie erklären Sie sich, dass das Thema so lange brach lag?<br />
Wahrscheinlich hat einfach niemand daran gedacht. Außerdem war eine solche Idee auch<br />
lange aus bürokratischen Gründen nicht naheliegend. Inzwischen sind aber alle<br />
Zulassungsbehörden online vernetzt und man sieht, dass es ein paar Städte gibt, die auch<br />
nach einer Gebietsreform ein eigenes Nummernschild beh<strong>alten</strong> haben: Völklingen im<br />
Landkreis Saarbrücken hat nicht SB, son<strong>der</strong>n VK, Sankt Ingbert im Saarpfalz-Kreis hat nicht<br />
HOM wie Homburg, son<strong>der</strong>n IGB, Hanau im Main-Kinzig-Kreis hat nicht MKK, son<strong>der</strong>n HU.<br />
Formal gesehen geht es einfach darum, dass ein Landkreis nicht ein einheitliches<br />
<strong>Kennzeichen</strong> haben muss - und das funktioniert, ohne dass darunter jemand leidet.<br />
Das sogenannte Hanauer Modell.<br />
Das Hanauer Modell zeigt, dass es kostenneutral geht: Der Kreis verwaltet zwei <strong>Kennzeichen</strong>,<br />
Zusatzkosten entstehen nicht.<br />
Trotzdem fürchtet <strong>der</strong> Präsident des Deutschen Landkreistags, Hans Jörg Duppré, einen<br />
höheren Verwaltungsaufwand und mehr Bürokratie.<br />
Bis 1993 hatte Eisenhüttenstadt das Kürzel EH. Dann wurde <strong>der</strong> Landkreis O<strong>der</strong>-Spree<br />
gebildet.<br />
(Foto: picture alliance / dpa)<br />
Das sehe ich an<strong>der</strong>s. Die EDV in den Zulassungsbehörden kann das ohne weiteres. Da gibt es<br />
keinen Mehraufwand.<br />
Wer entscheidet über die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> Altkennzeichen?<br />
Auf Bundesebene gibt es eine Fahrzeug-Zulassungsverordnung. Darin gibt es zwei Listen:<br />
eine mit den <strong>Kennzeichen</strong>, die <strong>der</strong>zeit vergeben werden, und eine mit denen, die nicht mehr<br />
vergeben werden - also mit WAT für Wattenscheid, CAS für Castrop-Rauxel, HY für<br />
Hoyerswerda, EIN für Einbeck und so weiter. Wo kommen Sie ursprünglich her?<br />
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Aus Münster.<br />
Dann kennen Sie vielleicht noch BOH für Bocholt, BE für Beckum, LH für Lüdinghausen, AH<br />
für Ahaus - die werden alle seit <strong>der</strong> Neuglie<strong>der</strong>ung in den 70er Jahren nicht mehr vergeben.<br />
Wenn man diese <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einführen wollte, müsste man die Fahrzeug-<br />
Zulassungsverordnung än<strong>der</strong>n.<br />
Wer macht das?<br />
Der Bundesrat. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entwe<strong>der</strong> nimmt man einzelne<br />
<strong>Kennzeichen</strong> aus <strong>der</strong> Altliste und beschließt, dass sie in die aktuelle Liste kommen. O<strong>der</strong> man<br />
gibt einfach alle Altkennzeichen frei.<br />
Das wären mehr als 300 <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Ungefähr 370.<br />
Da wäre es nicht so sinnvoll, immer einzeln zu entscheiden.<br />
Wenn es nur eine Stadt betrifft, etwa Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis, wo es <strong>der</strong>zeit Bestrebungen<br />
gibt, das alte WZ wie<strong>der</strong> einzuführen, dann könnte man das auch einzeln machen - so<br />
kompliziert ist das nicht. Man könnte Entscheidungen aber auch bündeln. In Mecklenburg-<br />
Vorpommern etwa wird gerade eine Kreisreform durchgeführt. Dort sollen fünf <strong>Kennzeichen</strong><br />
erh<strong>alten</strong> werden und es werden neue <strong>Kennzeichen</strong> kommen, deshalb steht da ohnehin eine<br />
Entscheidung des Bundesrats an. Dabei wird einfach eine neue Liste, bei <strong>der</strong> auch einzelne<br />
Än<strong>der</strong>ungen mit verarbeitet werden könnten, verabschiedet. Eleganter wäre jedoch die<br />
generelle Freigabe <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>. Dann wäre es die Sache <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, über<br />
die Wie<strong>der</strong>zulassung alter <strong>Kennzeichen</strong> zu entscheiden.<br />
Warum will Mecklenburg-Vorpommern überhaupt an den <strong>alten</strong> Nummernschil<strong>der</strong>n<br />
festh<strong>alten</strong>?<br />
Da geht es wie überall um regionale Identitäten. Zum neuen Kreis Nordvorpommern werden<br />
beispielsweise bald zusätzlich auch die Stadt Stralsund und die Insel Rügen gehören.<br />
Stralsund will sein HST beh<strong>alten</strong>, die Rüganer wollen ihr RÜG. Auch das haben wir dort<br />
befragt: Es sind dort jeweils über 90 Prozent <strong>der</strong> Menschen, die daran festh<strong>alten</strong> möchten.<br />
Dieser Fall Rügen ist übrigens nicht unkompliziert, denn an<strong>der</strong>s als Stralsund wird es Rügen<br />
in Zukunft als Gebietskörperschaft nicht mehr geben. Gleiches gilt für die heutigen Kreise<br />
Müritz und Mecklenburg-Strelitz, die ihr MÜR und MST beh<strong>alten</strong> wollen. In diesen seltenen<br />
Fällen läuft die Identifikation über eine homogene Landschaft o<strong>der</strong> eine historisch relevante<br />
Region. Dazu müsste man sich allerdings schon etwas Neues ausdenken im Sinne <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit<br />
gültigen Fahrzeugzulassungsverordnung; eine Variante wäre die vorgeschlagene<br />
Wunschkennzeichenregelung, wie Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern sie<br />
angeregt haben.<br />
Sie lehren Tourismusmanagement an <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn - was war Ihr Impuls, sich<br />
mit den Altkennzeichen zu beschäftigen?<br />
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Regionales Marketing <strong>der</strong> Städte nach außen und Innenmarketing im Bezug auf die eigenen<br />
Bürger. Wir haben mit <strong>der</strong> Stadt Völklingen ein Projekt zur Völklinger Hütte gemacht, einem<br />
Eisenwerk aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, das seit 1994 UNESCO-Industriedenkmal ist. Dort haben<br />
wir am Rande bemerkt, wie begeistert die Völklinger davon sind, dass sie ihr eigenes<br />
<strong>Kennzeichen</strong> im größeren Landkreis zu haben. Das entspricht sowohl dem Interesse <strong>der</strong><br />
Menschen an ihrer lokalen Identität als auch dem Interesse <strong>der</strong> Städte an<br />
Außenwahrnehmung. So sind wir auf die Idee gekommen, einmal zu untersuchen, ob das,<br />
was wir in Völklingen so empfunden haben, vielleicht überall gilt. Und es hat sich bestätigt:<br />
Die Völklinger Freude am VK ist anscheinend etwas ganz Normales.<br />
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WAZ, 7.4.11<br />
Verkehr : Mehrheit <strong>der</strong> Bürger stimmt für "alte" <strong>Kennzeichen</strong><br />
Wirtschaft und Finanzen, 07.04.2011, Dietmar Seher<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert von <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool<br />
Essen. Auf breite Zustimmung stößt eine angedachte <strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> „<strong>alten</strong>“ <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> bei den Bürgern. 73 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer einer Umfrage stimmten für die<br />
Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> regionalen <strong>Kennzeichen</strong> wie CAS für Castrop-Rauxel o<strong>der</strong> WIT für Witten.<br />
Wollen die Bundesbürger ihre <strong>alten</strong>, nach kommunalen Gebietsreformen längst<br />
abgeschafften <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> zurück? Der Heilbronner Wissenschaftler Prof. Ralf Bochert<br />
hat mit seinem Team eine Umfrage bei 17 000 Bürgern in 80 deutschen Städten gemacht.<br />
Ergebnis: 73 Prozent <strong>der</strong> Befragten sind dafür, sogar junge Leute unter 30 stimmen dem<br />
überwiegend zu. Am Mittwochabend setzte sich eine Mehrheit <strong>der</strong> Verkehrsminister <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> dafür ein, die Möglichkeit zur <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> zu öffnen.<br />
Haben Sie nach <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>verkehrsminister schon ein Glas Sekt auf Ihren<br />
Erfolg getrunken?<br />
Prof. Ralf Bochert: Nein. Das klingt so, als hätte ich ein persönliches Interesse. Das ist nicht<br />
so. Ich habe ein Bremer <strong>Kennzeichen</strong>. Ich will gar kein an<strong>der</strong>es haben und kämpfe auch für<br />
kein neues.<br />
Sie haben aber doch viel ausgelöst mit Ihrer Untersuchung?<br />
Borchert: Es ist ja auch eine positive Sache, was da passiert ist. Eine bürgerfreundliche<br />
Entscheidung, auch wenn sie noch nicht endgültig ist. Sie bestätigt, was unsere Befragung<br />
ergeben hat.<br />
Woher kommt die hohe Anhänglichkeit <strong>der</strong> Bürger zu ihren ausrangierten <strong>Kennzeichen</strong>?<br />
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Borchert:Bundesweit haben in den 80 Städten, die wir befragt haben, 73 Prozent für die<br />
Möglichkeit votiert, die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einzuführen. Es ist also das Thema Wurzel<br />
und Heimat. Es bedeutet, dass sich die Menschen mit ihren Städten identifizieren. Sie leben<br />
dort gerne.<br />
In Nordrhein-Westfalen liegen die kommunale Neuglie<strong>der</strong>ung und damit auch das<br />
Verschwinden <strong>der</strong> <strong>Kennzeichen</strong> mittlerweile 35 Jahre zurück. Wie erklären Sie sich die hohe<br />
Zustimmungsrate gerade bei den Jüngeren?<br />
Borchert: Es geht hier eben nicht um einen Nostalgie-Touch. Gerade die Jüngeren erkennen<br />
den Marketing-Wert des <strong>Kennzeichen</strong>s ihrer Stadt.<br />
In kreisangehörigen Städten wie Moers o<strong>der</strong> Dinslaken, die zum Kreis Wesel gehören, dürfte<br />
<strong>der</strong> Vorschlag <strong>der</strong> Verkehrsminister leicht zu realisieren sein. Hier gibt es ja eine eigene<br />
Gebietskörperschaft und eine bürgerschaftliche Vertretung. Wie sieht es in den Städten aus,<br />
die Teil einer größeren kreisfreien Stadt geworden sind – wie Wattenscheid, das in Bochum<br />
aufgegangen ist?<br />
Borchert: Sie können auch Wanne-Eickel o<strong>der</strong> Rheydt als Beispiel nennen. Wie es dort<br />
funktioniert, kommt letztlich darauf an, was am Ende <strong>der</strong> politischen Debatte entschieden<br />
wird. Wird <strong>der</strong> sächsische und thüringische Plan eines Wunschkennzeichens durchgesetzt,<br />
könnte sich <strong>der</strong> Autofahrer in Wattenscheid WAT statt des Bochumer, in Wanne-Eickel WAN<br />
statt des Herner <strong>Kennzeichen</strong>s wünschen. Dann würde eine Zusatzlassungsbehörde mehrere<br />
<strong>Kennzeichen</strong> zuordnen können.<br />
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WAZ, 7.4.11<br />
<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>: Heimatliebe an <strong>der</strong> Stoßstange<br />
Geht es nach den Verkehrsministern <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, sollen bald wie<strong>der</strong> die <strong>alten</strong><br />
Autokennzeichen auf den Straßen zu sehen sein. Es wäre ein Sieg des Heimatgefühls über<br />
die kühle Rationalität <strong>der</strong> Verwaltungsreformen. Von Carsten Heidböhmer<br />
Kommen bald die <strong>alten</strong> Autokennzeichen zurück? Die Landesverkehrsminister haben<br />
zumindest den Weg frei gemacht© stern.de<br />
Früher war alles besser. Damals, sagen wir in den 70er Jahren, war vieles noch in Ordnung:<br />
Es gab keine Reaktorunglücke. Borussia Mönchengladbach spielte regelmäßig um die<br />
deutsche Meisterschaft. Im Fernsehen lief Hans Rosenthals "Dalli Dalli". Und man konnte am<br />
Autokennzeichen erkennen, wo jemand wohnt.<br />
Lüdenschei<strong>der</strong> durften sich das <strong>Kennzeichen</strong> "LÜD" an ihr Auto schrauben, nicht wie heute<br />
"MK". Das steht für "Märkischer Kreis", die meisten Deutschen denken dabei eher an die<br />
Mark Brandenburg, nicht aber ans schöne Sauerland. Wer aus Clausthal-Zellerfeld kam,<br />
durfte das aller Welt mit dem <strong>Kennzeichen</strong> "CLZ" mitteilen, heute muss er dagegen Werbung<br />
für Sigmar Gabriels Heimatstadt Goslar machen. Was selbst sozialdemokratisch gesinnten<br />
Clausthalern wenig begeistern dürfte.<br />
73 Prozent <strong>der</strong> Bundesbürger wünschen alte Schil<strong>der</strong><br />
Doch damit könnte es bald vorbei sein. Die Verkehrsministerkonferenz hat auf <strong>Initiative</strong> <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern den Weg für die<br />
Wie<strong>der</strong>einführung früherer <strong>Kfz</strong>-Schil<strong>der</strong> freigemacht. Dass es drei ostdeutsche Bundeslän<strong>der</strong><br />
sind, die sich für die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> stark machen, ist verständlich: Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre<br />
mussten aufgrund von Gebietsreformen viele Regionen <strong>der</strong> früheren DDR ihr <strong>Kennzeichen</strong><br />
aufgeben. In Westdeutschland gab es die letzte Gebietsreform in den 70er Jahren. Doch<br />
auch dort spricht sich eine überwältigende Mehrheit für die Einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> aus. Laut einer Studie <strong>der</strong> "<strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung" <strong>der</strong><br />
Hochschule Heilbronn wünschen sich 73 Prozent <strong>der</strong> Bundesbürger die <strong>Rückkehr</strong> zu den<br />
früheren Schil<strong>der</strong>n.<br />
Doch die Sehnsucht nach <strong>der</strong> <strong>alten</strong> Zeit hat nicht nur ältere Bürger erfasst, wie man<br />
vermuten könnte. Auch die 16- bis 30-Jährigen sprechen sich mit großer Mehrheit für die<br />
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<strong>Rückkehr</strong> aus - obwohl sie die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> kaum noch miterlebt haben dürften. Ralf<br />
Bochert, Leiter des Projekts und Professor für Volkswirtschaft und Destinationsmanagement<br />
in Heilbronn, erklärt dieses Phänomen mit <strong>der</strong> lokalen Verortung <strong>der</strong> Menschen. "Das ist<br />
meine Stadt, die will ich auf meinem <strong>Kennzeichen</strong> haben" - so sähen das die Menschen quer<br />
durch alle Altersgruppen. Die Kreise bänden die Menschen emotional nicht und böten kein<br />
Heimatgefühl: "Ein Wedeler ist kein Pinneberger", sagte Bochert im Gespräch mit stern.de.<br />
Ähnlich hatte auch Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU) das Vorhaben<br />
begründet: "Auto-Nummernschil<strong>der</strong> stehen für regionale Identität. Sie sind wie ein Stück lieb<br />
gewonnene Heimat in <strong>der</strong> Ferne." Sein sächsischer Amtskollege Sven Morlok (FDP) möchte<br />
den Bürgern die Möglichkeit geben, "ihre Heimatverbundenheit auch über das <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> auszudrücken".<br />
"Nostalgische Kleinstaaterei"<br />
Der Deutsche Landkreistag lehnt dagegen die Wie<strong>der</strong>einführung alter <strong>Kennzeichen</strong> ab.<br />
Präsident Hans Jörg Duppré kritisierte das Vorhaben als "nostalgische Kleinstaaterei". Wenn<br />
zu den <strong>der</strong>zeit 383 Autokennzeichen mehr als 300 hinzukämen, bedeute das mehr<br />
Verwaltungsaufwand und Bürokratie, so Duppré. Eine allgemeine <strong>Rückkehr</strong> zu Alt-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> könne zudem zu einem Chaos bei den <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> und zu weiteren<br />
Auswüchsen führen. Auf Nachfrage mochte man beim Deutsche Landkreistag die Kosten <strong>der</strong><br />
Umstellung jedoch nicht genau beziffern, es sei jedenfalls "nicht vergleichbar mit <strong>der</strong><br />
Einführung von Hartz IV". Dennoch warnt man vor "Schnellschüssen" - und hofft auf<br />
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU).<br />
Denn damit die Bürger ihre liebgewonnenen <strong>alten</strong> Schil<strong>der</strong> beantragen können, müsste <strong>der</strong><br />
Bund aktiv werden. Das Verkehrsministerium in Berlin spielt den Ball jedoch zu den<br />
Landkreisen zurück. Man wolle erst einmal abwarten, ob überhaupt das Interesse an einer<br />
Einführung <strong>der</strong> Altkennzeichen bestünde, sagte ein Ministeriumssprecher stern.de. Sollte<br />
dies <strong>der</strong> Fall sein, wäre man aber bereit, die Fahrzeugszulassungsverordnung entsprechend<br />
zu än<strong>der</strong>n.<br />
So wird es sich also in den Kreisen entscheiden. Dass bei einer Umstellung hohe Kosten<br />
anfallen, bestreitet Ralf Bochert von <strong>der</strong> "<strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung". Bei<br />
Neuzulassungen mache es keinen Unterschied, ob ein altes o<strong>der</strong> neues <strong>Kennzeichen</strong><br />
ausgegeben werde.<br />
Kein spezifisch deutsches Phänomen<br />
Doch warum haben die deutschen einen so starken Drang, ihr Heimatgefühl über die<br />
Beschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stoßstange auszuleben? Liegt das an <strong>der</strong> Autofixierung, die den<br />
Deutschen gerne nachgesagt wird? Ein spezifisch deutsches Phänomen kann Bochert hier<br />
nicht erkennen. In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n gebe es ähnliche Bestrebungen. So wurde das<br />
<strong>Kennzeichen</strong>system in Schweden 1973 anonymisiert. Dort bedauerten inzwischen viele<br />
Menschen, dass man nicht mehr die Herkunft des Fahrers erkennen könne. Und auch in<br />
Frankreich regte sich Wi<strong>der</strong>stand, als 2009 die Departement-Kennzeichnung durch eine<br />
zufällige Buchstaben-Zahlen-Kombination ersetzt wurde. Mit Erfolg: Nach Protesten<br />
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erstritten die Bürger das Recht, dass je<strong>der</strong> sein Departement zusätzlich mit einem Aufkleber<br />
auf dem Nummernschild angeben kann.<br />
So wäre es doch eine nette Geste an die deutschen Bürger, die sich zuletzt gerne mal als<br />
Wutbürger gebärden, ihnen beim Autokennzeichen einen Wunsch zu erfüllen. Das löst zwar<br />
keine wirklichen Probleme, aber wie Ralf Bochert von <strong>der</strong> "<strong>Initiative</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung sagt: "Es ist eine nette Sache, mehr nicht."<br />
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Ruhrnachrichten, 7.4.11<br />
CAS-<strong>Kennzeichen</strong> <strong>rückt</strong> näher<br />
07. April 2011 14:58 Uhr von Peter Wulle | Quelle: Ruhr Nachrichten<br />
CAS kann kommen: Die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> haben auf ihrer Konferenz in Potsdam<br />
für die Freigabe <strong>der</strong> <strong>alten</strong> Autokennzeichen gestimmt. Än<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Bundesrat die Fahrzeug-<br />
Zulassungsordnung entsprechend, ist <strong>der</strong> Weg für das CAS-<strong>Kennzeichen</strong> frei.<br />
Während man sich bei <strong>der</strong> Stadtverwaltung über die Wie<strong>der</strong>einführung freuen würde,<br />
reagiert man beim Kreis Recklinghausen naturgemäß kritisch. "Wir drehen das Rad wie<strong>der</strong><br />
zurück in die 70-er Jahre", sagt Kreissprecher Jochem Manz.<br />
Damals seien mit <strong>der</strong> Gebietsreform die Stadt-<strong>Kennzeichen</strong> abgeschafft worden, um die<br />
Verwaltung zu vereinfachen und die Kosten zu reduzieren. "Wir reden heute über<br />
interkommunale Zusammenarbeit und machen aber mit den <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einen<br />
Schritt zurück", so Manz.<br />
90 Prozent für das CAS-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Der Heilbronner Professor Dr. Ralf Bochert, <strong>der</strong> die <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung ins<br />
Leben rief, verweist darauf, dass sich 73 Prozent <strong>der</strong> Bundesbürger die <strong>Rückkehr</strong> zu den<br />
<strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wünschen. Das ist das Ergebnis seiner Studie, für die er auch in Castrop<br />
auf dem Altstadtmarkt Meinungen sammelte. 90 Prozent <strong>der</strong> 200 Befragten sprachen sich<br />
hier für das CAS-<strong>Kennzeichen</strong> aus. "Die Menschen wollen sich in Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung<br />
kleinräumiger verorten lassen", lautet Bocherts These.<br />
Bürgermeister sieht Werbeeffekt für die Stadt<br />
Bürgermeister Johannes Beisenherz sagt: "Wenn es zur Liberalisierung <strong>der</strong> Autokennzeichen<br />
kommt, würde ich wie<strong>der</strong> ein CAS-Nummernschild nehmen. Es hat einen Werbeeffekt für die<br />
Stadt und schafft Identifikation. Und wenn man im Urlaub irgendwo unterwegs ist, wären<br />
an<strong>der</strong>e Castrop-Rauxeler direkt erkennbar."<br />
Wann Autofahrer wirklich beim Straßenverkehrsamt das CAS-<strong>Kennzeichen</strong> anmelden<br />
können, ist noch völlig offen. Auch zu den Umschreibungskosten von RE auf CAS kann<br />
Jochem Manz vom Kreis noch gar nichts sagen.<br />
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Borken-Bocholter Volksblatt, 8.4.11<br />
„BOH“-<strong>Kennzeichen</strong> für Bocholt <strong>rückt</strong> näher<br />
Bocholt/Potsdam - Auch Bocholt darf weiter hoffen: Die Verkehrsministerkonferenz in<br />
Potsdam stimmte mehrheitlich dafür, alte <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einzuführen. Allgemein<br />
geht es um die <strong>Rückkehr</strong> von rund 300 Nummernschil<strong>der</strong>n und in Bocholt um das beliebte<br />
„BOH“.<br />
81 Prozent <strong>der</strong> Bocholter hatten sich bei einer Befragung des Tourismusmanagement-<br />
Professors Ralf Bochert dafür ausges<strong>pro</strong>chen, das „BOH“-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einzuführen,<br />
das Bocholt mit <strong>der</strong> Kreisfreiheit im Jahre 1975 verloren hatte. Derzeit sind nur noch rund 70<br />
alte Fahrzeuge mit einem solchen Nummernschild unterwegs.<br />
Ende vorigen Monats gründeten 15 NRW-Städtevertreter in Gladbeck eine <strong>Initiative</strong> zur<br />
Wie<strong>der</strong>einführung ihrer <strong>alten</strong> Autokennzeichen, darunter auch Bocholt. Für die Stadt kämpft<br />
hier Stadtentwickler Heinz-Josef Nienhaus für „BOH“. Er freute sich natürlich über die<br />
Rückendeckung <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz. Nach diesem Votum müsste nun <strong>der</strong><br />
Bundesrat zustimmen, die <strong>Kfz</strong>-Zulassungsordnung entsprechend zu än<strong>der</strong>n. Und Nienhaus ist<br />
sehr zuversichtlich, dass dies auch geschehen wird.<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
CAS-<strong>Kennzeichen</strong> : Eine weitere Hürde ist genommen<br />
Castrop-Rauxel, 07.04.2011, Gerhard Römhild<br />
Castrop-Rauxel. Schritt für Schritt geht es bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> abgeschafften<br />
„CAS“-<strong>Kennzeichen</strong> voran. Die Verkehrsminister reichten die Angelegenheit nun an den<br />
Bund weiter.<br />
Die Heimatverbundenheit über das entsprechende Auto-<strong>Kennzeichen</strong> kund zu tun und in<br />
diesem Fall mit einem stolzen CAS durchs Ländle zu fahren, dieser durchaus nostalgisch zu<br />
nennende Traum vieler Europastädter ist seit Mittwoch Abend ein Stück näher ge<strong>rückt</strong>. Da<br />
stimmte die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam <strong>der</strong> von Sachsen und Thüringen<br />
eingebrachten Vorlage zur <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung zu.<br />
„Damit ist ein großer Schritt zur Wie<strong>der</strong>einführung des bisherigen <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> getan“,<br />
schreibt die Castrop-Rauxeler Bürgerinitiative ich-bin-fuer-cas auf ihrer Homepage. Helle<br />
Freude auch im Rathaus. Schon im letzten Jahr sagte Bürgermeister Johannes Beisenherz:<br />
„Ich persönlich freue mich über jedes CAS-<strong>Kennzeichen</strong>.“ Stadt-Sprecherin Maresa<br />
Hilleringmann schiebt aktuell nach: „Das ist begrüßens- und wünschenswert.“ Die Sprecherin<br />
zog in dieser Angelegenheit bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit gemeinsam mit Städten wie<br />
Gladbeck (GLA) an einem Strang. „Gemeinsam sind wir einfach stärker. Da bietet es sich an,<br />
dass nicht je<strong>der</strong> sein eigenes Süppchen kocht.“<br />
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Radio RSA, 7.4.11<br />
Marktoberdorfer Bürgermeister Werner Himmer hält am KFZ-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> OAL fest<br />
Marktoberdorf, 07.04.2011 14:36<br />
Der Marktoberdorfer Bürgermeister Werner Himmer hält an dem KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> OAL<br />
fest.<br />
Es sei vernünftig und solle beigeh<strong>alten</strong> werdem. Damit lehnt er die <strong>Rückkehr</strong> des<br />
Autokennzeichens MOD in Marktoberdorf ab. Die Identifikation des Stadt finde nicht über<br />
ein Lokales Auto-<strong>Kennzeichen</strong> statt, so Himmer. Am Ehesten könne er sich Vorstellen dass<br />
die ältere Generation seiner Stadt sich für die <strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> ausspricht, so<br />
Himmer weiter. Die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam hat sich mehrheitlich für die<br />
<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> KFZ-<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen. Davon betroffen wären im Allgäu<br />
Füssen, Marktoberdorf und Sonthofen.<br />
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Rbb, 7.4.11<br />
Kommunen wollen alte <strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />
Laut einer Studie möchten 64 % <strong>der</strong> Eisenhüttenstädter statt "LOS" wie<strong>der</strong> das alte<br />
Autokennzeichen "EH" zurückhaben, so das Ergebnis <strong>der</strong> Uni Heilbronn. Die<br />
Stadtverwaltung befürwortet das ebenfalls.<br />
Und die Verkehrsministerkonferenz machte am Mittwoch einen ersten Schritt für eine<br />
<strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>. Sie stimmte mehrheitlich für einen Vorschlag<br />
Sachsens und Thüringens. Demnach sollen die Autofahrer künftig selbst entscheiden können,<br />
ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong> Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen<br />
wollen. Einer entsprechenden Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung müsste <strong>der</strong><br />
Bundesrat zustimmen. BRANDENBURG AKTUELL war vorab unterwegs in Eisenhüttenstadt.<br />
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Münchener Merkur, 7.4.11<br />
Die Schongauer bekommen (wahrscheinlich) ihr SOG-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />
Schongau - Die Verkehrsminister haben den Weg dafür frei gemacht, die <strong>alten</strong><br />
Autokennzeichen wie<strong>der</strong> einzuführen. Die Schongauer könnten ihr SOG also bald wie<strong>der</strong><br />
fahren.<br />
Bei ihm die Ausnahme, bald vielleicht wie<strong>der</strong> die Regel: Der Schongauer Hans Falgner vor<br />
seinem Käfer mit dem <strong>alten</strong> SOG-<strong>Kennzeichen</strong>. Foto: Schrö<strong>der</strong><br />
Wie Hans Falgner könnte es, geht es nach dem Willen <strong>der</strong> Verkehrsminister aller deutscher<br />
Bundeslän<strong>der</strong>, wie<strong>der</strong> allen Schongauern gehen. Denn <strong>der</strong> Schongauer fährt mit seinem<br />
knallroten VW Käfer aus dem Baujahr 1973 noch einen <strong>der</strong> wenigen Wagen in <strong>der</strong> Region,<br />
die noch das alte SOG-<strong>Kennzeichen</strong> tragen. Und dieses im Zuge <strong>der</strong> Kreisgebietsreform für<br />
WM abgeschaffte SOG-<strong>Kennzeichen</strong> könnte eine Renaissance erleben. Der erste Schritt<br />
dafür ist zumindest schon getan: Im Zuge <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit in Potsdam tagenden<br />
Verkehrsministerkonferenz aller Bundeslän<strong>der</strong> ist ein Antrag zur Wahlfreiheit bei den<br />
<strong>Kennzeichen</strong> mehrheitlich angenommen worden. Die <strong>Initiative</strong> ist von den Län<strong>der</strong>n Sachsen<br />
und Thüringen ausgegangen. Eine entsprechende Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung<br />
müsste nur noch <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen.<br />
Bei den Gebietsreformen, die in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten vorgenommen worden ist, sind damals einige regionale <strong>Kennzeichen</strong><br />
weggefallen - zum Beispiel das Schongauer SOG. Derzeit gibt es bundesweit rund 380<br />
unterschiedliche Ortskennzeichen. Ungefähr 300 könnten noch hinzukommen, wenn<br />
Kommunen und Landkreise ihre <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einführen würden.<br />
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Hans Falgner würde es aus historischen und sentimentalen Gründen auf <strong>der</strong> einen Seite<br />
begrüßenswert finden. Er sagt aber auch: „Es gibt auch so viele Leute, die die Umstellung<br />
nicht mitbekommen haben und das alte SOG-<strong>Kennzeichen</strong> überhaupt nicht kennen.“<br />
Außerdem weiß <strong>der</strong> Schongauer, <strong>der</strong> früher selbst am Landratsamt tätig war:<br />
„Verwaltungsmäßig würde die Wie<strong>der</strong>einführung sicher schwer werden.“<br />
Wie schwer, das können auch die Experten im Sachgebiet Straßenverkehrswesen am<br />
Landratsamt noch nicht sagen. Ebenso wie die betroffenen Bürgermeister sind auch sie vom<br />
Beschluss <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz überrascht worden und müssen jetzt erstmal auf<br />
den Wortlaut bzw. die neuen Richtlinien warten - wenn es denn dazu kommt.<br />
Landrat Friedrich Zeller ist auf jeden Fall gegen eine Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>: „Wir lehnen das ab, weil <strong>der</strong> Landkreis ja zusammenwachsen soll, das<br />
versuchen wir schon seit über 40 Jahren. Mit den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> würden nur alte Gräben<br />
wie<strong>der</strong> aufgerissen.“ Man wolle ein großer Landkreis sein, und unterschiedliche <strong>Kennzeichen</strong><br />
würden dem wi<strong>der</strong>sprechen. „Aber sollte es wirklich zu <strong>der</strong> gesetzlichen Regelung kommen,<br />
können wir nichts dagegen tun und werden es verwaltungstechnisch natürlich umsetzen“, so<br />
<strong>der</strong> Landrat.<br />
Dem Argument, dass zwei <strong>Kennzeichen</strong> den Landkreis wie<strong>der</strong> zerteilen würden, wi<strong>der</strong>spricht<br />
Schongaus Bürgermeister Karl-Heinz Gerbl. „Da muss man drüberstehen, das liegt nicht<br />
<strong>Kennzeichen</strong>“, sagt er. Ihn würde es natürlich freuen, wenn „Schongau durch das SOG-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> weithin sichtbar“ werden würde. „Wichtig ist aber: Wer das will, muss<br />
auch für die Kosten aufkommen“, so Schongaus Rathauschef. „Es darf nicht sein, dass <strong>der</strong><br />
Landkreis auf den Kosten sitzen bleibt.“<br />
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Br-online.de, 7.4.11<br />
Neue alte Autokennzeichen Erstes Ja für "NÖ"<br />
KÖT, NÖ, WOR - vielleicht werden sie bald wie<strong>der</strong> unsere Autos zieren. Liebhaber alter <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> dürfen hoffen: Die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> haben grünes Licht gegeben.<br />
Nun muss <strong>der</strong> Bund entscheiden.<br />
Stand: 07.04.2011<br />
Für viele war es damals ein wehmütiger Abschied: Leb wohl "WOR" für Wolfratshausen,<br />
"VIT" (Viechtach) und "PEG" für Pegnitz. Ein Autokennzeichen ist eben doch viel mehr als<br />
nur ein Schild mit Nummern: Es ist ein Stückchen Heimat, das zeigt "Schau, da komm ich<br />
her". Blöd nur, wenn man das eben nicht mehr zeigen kann. Und seit <strong>der</strong> bayerischen<br />
Gebietsreform gilt das für rund 300 Gemeinden und Städte: Ihre <strong>Kennzeichen</strong> wurden<br />
zulassungstechnisch von den größeren Verwaltungseinheiten geschluckt. So im Fall Kötzting:<br />
hatten die Kötztinger früher noch stolz ihr "KÖT" vor sich hergefahren, mussten sie sich seit<br />
Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre mit dem "CHA" ihrer Kreisstadt Cham anfreunden.<br />
Obwohl <strong>der</strong> Deutsche Landkreistag die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> als<br />
"Nostalgische Kleinstaaterei" anprangert, sehen das viele bayerische Bürger ganz an<strong>der</strong>s:<br />
sie haben ihre Identität verloren, wollen ihr Stück Heimat wie<strong>der</strong> zurück. Eine gute Werbung<br />
sei es ja schließlich auch, hört man aus <strong>der</strong> Tourismusecke.<br />
Die Männer <strong>der</strong> Taten<br />
Bildunterschrift: Was da wohl draufkommt?<br />
Obwohl noch nichts entschieden ist, stehen schon viele bayerische Gemeinden in den<br />
Startlöchern: Die Bürgermeister von Rothenburg (einst ROT, jetzt AN für Ansbach) und<br />
Dinkelsbühl (einst DKB, jetzt AN) sprachen mit Kollegen im Wirtschafts- und<br />
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Verkehrsministerium vor, um für die neuen, <strong>alten</strong> Autokennzeichen zu werben.<br />
Auch <strong>der</strong> Stadtrat von Roding hat bereits beschlossen, zum <strong>alten</strong> Nummernschild<br />
zurückzukehren: "ROD" statt wie bisher "CHA" - vorausgesetzt <strong>der</strong> Bund sagt ja.<br />
Bürgermeister Franz Reichold hat sich zumindest schon ein Schild mit dem <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> anfertigen lassen.<br />
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Frankenpost, 8.4.11<br />
Minister ebnen Weg für alte <strong>Kennzeichen</strong><br />
Wer nach einer Kreisreform schweren Herzens sein altes Autokennzeichen aufgeben musste,<br />
kann wie<strong>der</strong> Hoffnung schöpfen. Die Verkehrsministerkonferenz machte jetzt in Potsdam<br />
den Weg für die Wie<strong>der</strong>einführung früherer <strong>Kfz</strong>-Schil<strong>der</strong> frei. Sie stimmte einer<br />
entsprechenden <strong>Initiative</strong> <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu.<br />
Nun ist <strong>der</strong> Bund gebeten, die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Die<br />
Umsetzung wird dann bei den Landkreisen liegen.<br />
Der Deutsche Landkreistag hatte die Wie<strong>der</strong>einführung alter <strong>Kennzeichen</strong> abgelehnt und<br />
von „nostalgischer Kleinstaaterei“ ges<strong>pro</strong>chen. Eine <strong>Rückkehr</strong> in die Zeit vor den<br />
Gebietsreformen <strong>der</strong> vergangenen Jahrzehnte bedeute mehr Verwaltungsaufwand und<br />
Bürokratie, kritisierte Präsident Hans Jörg Duppré.<br />
Denn eigentlich sollte die Gebietsreform Mitte <strong>der</strong> 1970er Jahre alles einfacher machen.<br />
Damals wurden zahlreiche Landkreise in Bayern zusammengelegt. Damit verschwanden auch<br />
die Autonummern <strong>der</strong> einstigen Kreisstädte – wie etwa Selb (SEL), Rehau (REH) o<strong>der</strong> MÜB<br />
(Münchberg). Momentan gibt es bundesweit 383 unterschiedliche Ortskennzeichen. Es<br />
könnten etwa 300 mehr werden, wenn Kommunen und Landkreise ihre <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong><br />
wie<strong>der</strong> einführen würden. Bislang haben nur zwölf bayerische Kommunen einen Antrag auf<br />
Wie<strong>der</strong>einführung ihrer <strong>alten</strong> Nummernschil<strong>der</strong> gestellt.<br />
Zugrunde liegt eine Untersuchung <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. Unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Volkswirtschaftler Professor Dr. Ralf Bochert hatten Studenten Bürger in 90 deutschen<br />
Städten befragt, die ihr <strong>Kennzeichen</strong> bei <strong>der</strong> Gebietsreform verloren haben. Darunter waren<br />
auch 15 bayerische Städte. Das Ergebnis: 68,5 Prozent aller Menschen wünschen sich das<br />
abgeschaffte <strong>Kennzeichen</strong> zurück. Das hat allerdings nicht nur mit Nostalgie zu tun, son<strong>der</strong>n<br />
auch rein praktische Gründe. „<strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> sind ein Werbeträger für die Städte, die<br />
dadurch präsenter werden, dass die Einwohner ihr eigenes Autokennzeichen spazieren<br />
fahren“, sagt Tourismusforscher Borchert.<br />
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Focus-online.de, 7.4.11<br />
Ramsauer: <strong>Rückkehr</strong> alter <strong>Kfz</strong>-Kürzel möglich<br />
dpa Welches Nummernschild, das Liane Radloff vom Zulassungsdienst in die Kamera hält,<br />
steht für Eisenhüttenstadt? Beide! LOS ist das neue, EH das alte <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>. Nun<br />
könnte diese Entscheidung zurückgenommen werden<br />
<strong>Kennzeichen</strong>raten ist ein beliebtes Spiel auf deutschen Autobahnen. Vielleicht gibt´s bald<br />
noch mehr Auswahl: Ein paar <strong>Kennzeichen</strong>, die eigentlich schon abgeschafft waren, könnten<br />
wie<strong>der</strong>kommen.<br />
Die Chancen für eine Wahlfreiheit bei den <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> stehen nicht schlecht. Nachdem<br />
sich am Mittwoch schon die Län<strong>der</strong>verkehrsminister mehrheitlich für den Vorschlag<br />
Sachsens und Thüringens ausges<strong>pro</strong>chen hatten, zeigte sich am Donnerstag auch<br />
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) aufgeschlossen. Er habe „Verständnis für<br />
solche Wünsche“ und wolle sich „vom Grundsatz“ nicht dagegen stellen, sagte Ramsauer<br />
nach einer Konferenz in Potsdam. Wichtig sei allerdings, dass dadurch kein zusätzlicher<br />
Verwaltungsaufwand entstehe.<br />
Sachsen und Thüringen hatten vorgeschlagen, dass Autofahrer künftig die Möglichkeit haben<br />
sollen, selbst zu entscheiden, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong> Kreisgebietsreform<br />
verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Für viele Menschen sei das Autokennzeichen<br />
identitätsstiftend, außerdem würden einige Städte gerne mit ihrem <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong><br />
werben, hieß es zur Begründung.<br />
<strong>Kennzeichen</strong> waren bei Gebietsreform weggefallen<br />
Bei den Gebietsreformen, die in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten umgesetzt wurden, waren einige regionale <strong>Kennzeichen</strong> weggefallen. Ziel war<br />
es damals, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren – und dass dieser wie<strong>der</strong> größer wird,<br />
will Ramsauer vermeiden. Um die Anlage <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung, in <strong>der</strong> die<br />
<strong>Kennzeichen</strong> erfasst sind, nicht immer wie<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n zu müssen, sollten die Wünsche <strong>der</strong><br />
Landkreise erst einmal gesammelt und bewertet werden, sagte <strong>der</strong> Minister. Für die<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verordnung ist die Zustimmung des Bundesrats nötig.<br />
Das Identitätsstiftende an den <strong>Kennzeichen</strong> erkenne er durchaus an, sagte Ramsauer. Er<br />
selbst beobachte in seinem Wahlkreis, mit „welcher nostalgischen Freude viele noch<br />
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herumfahren mit <strong>Kennzeichen</strong> wie LF für Laufen o<strong>der</strong> B<strong>GD</strong> für Berchtesgaden.“ Er werde sich<br />
den Vorschlag also „genau und wohlwollend“ ansehen.<br />
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HNA, 8.4.11<br />
Befragung: Das frühere Kraftfahrzeugkennzeichen WIZ hat viele Freunde<br />
Witzenhausen. Das frühere Kraftfahrzeugkennzeichen des Kreises Witzenhausen, WIZ, hat<br />
viele Freunde. Mit klarer Mehrheit haben sich Leserinnen und Leser bei einer Befragung<br />
dafür ausges<strong>pro</strong>chen, dieses <strong>Kennzeichen</strong> an den Autos wie<strong>der</strong> zu ermöglichen.<br />
Seit <strong>der</strong> Kreisfusion 1974 gilt das ESW. Nach und nach verschwand das WIZ von <strong>der</strong><br />
Bildfläche, es ist allenfalls noch an Oldtimern o<strong>der</strong> Traktoren zu finden.<br />
30 Leserinnen und Leser beteiligten sich an <strong>der</strong> Umfrage per Vordruck, 26 sind für WIZ, vier<br />
sind gegen eine Wie<strong>der</strong>einführung des <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>s. Das Ergebnis ist nicht<br />
repräsentativ. Die Län<strong>der</strong>verkehrsminister haben sich diese Woche grundsätzlich dazu<br />
bekannt, die Alt-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> zu erlauben. (wke)<br />
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Radio kw, 7.4.11<br />
Dinslaken und Moers können darauf hoffen, bald wie<strong>der</strong> ihre <strong>alten</strong> KfZ-<strong>Kennzeichen</strong> zu<br />
bekommen.<br />
Den ersten Schritt dahin hat jetzt die Landesverkehrsministerkonferenz beschlossen.<br />
Sie for<strong>der</strong>t, dass die Autofahrer selber entscheiden, ob sie das <strong>Kennzeichen</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />
Stadt o<strong>der</strong> das ihres Kreises wollen. Damit könnten die Dinslakener wie<strong>der</strong> ihr DIN und die<br />
Moerser wie<strong>der</strong> ihr MO zurückbekommen. Das wurde in den 70er-Jahren bei einer<br />
Verwaltungsreform abgeschafft. Einen festen Termin für die Neuregelung gibt es noch nicht.<br />
Erst müssen noch die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Außerdem muss<br />
<strong>der</strong> Bundesrat noch zustimmen.<br />
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Waltroper Zeitung, 7.4.11<br />
CAS kommt zurück<br />
07. April 2011 10:13<br />
CASTROP-RAUXEL. Ein Kult-Kürzel kommt zurück: In Zukunft kann es an den Autos <strong>der</strong><br />
Castrop-Rauxeler wie<strong>der</strong> CAS statt RE lauten.<br />
Dieser Käfer ist<br />
einer <strong>der</strong> letzten PKW mit CAS-<strong>Kennzeichen</strong> - nur zwölf haben noch das alte Nummernschild.<br />
Doch jetzt könnte es wie<strong>der</strong> offiziell zurück kommen. (Foto: Archiv)<br />
links<br />
1/1<br />
rechts<br />
Dieser Käfer ist einer <strong>der</strong> letzten PKW mit CAS-<strong>Kennzeichen</strong> - nur zwölf haben noch das alte<br />
Nummernschild. Doch jetzt könnte es wie<strong>der</strong> offiziell zurück kommen.<br />
Entscheiden war die Verkehrsminister-Konferenz in Potsdam. Dort entschied man, dass<br />
Autofahrer auch wie<strong>der</strong> alte <strong>Kennzeichen</strong> benutzen dürfen. Die Castrop-Rauxeler dürfte dies<br />
freuen. Sind laut einer Studie doch 90 Prozent für das alte CAS-Schild.<br />
In den 70er-Jahren war die Abkürzung im Rahmen <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>eform abgeschafft worden.<br />
Damals wurde das alte Kürzel "CAS" durch "RE" für den Kreis Recklinghausen ersetzt.<br />
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Nordwestzeitung, 8.4.11<br />
Minister für freie Wahl bei <strong>Kennzeichen</strong><br />
ddp<br />
Potsdam - Der erste Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist getan. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmte am Mittwoch mehrheitlich für einen Vorschlag Sachsens<br />
und Thüringens zur Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong>, wie <strong>der</strong> sächsische Verkehrsminister<br />
Sven Morlok (FDP) am Rande <strong>der</strong> Konferenz in Potsdam erklärte.<br />
Demnach sollen die Autofahrer selbst entscheiden können, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong><br />
Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Einer entsprechenden<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung müsste <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen. Die beiden<br />
Automobilclubs ADAC und ACE begrüßten die Entscheidung.<br />
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Radio Lausitz, 7.4.11<br />
Niesky: Entscheidung zu <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> kommt an<br />
Die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist in <strong>der</strong> Lausitz auf ein positives Echo<br />
gestoßen. Autofahrer und Kommunalpolitiker begrüßten die Zustimmung <strong>der</strong><br />
Verkehrsministerkonferenz. Wenn <strong>der</strong> Bund nun die Zulassungs-Verordnung än<strong>der</strong>t und <strong>der</strong><br />
Bundesrat einwilligt, steht <strong>der</strong> <strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>alten</strong> Kürzel nichts mehr im Wege. Der Nieskyer<br />
Oberbürgermeister Wolfgang Rückert...<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
Altes <strong>Kennzeichen</strong> könnte wie<strong>der</strong> eingeführt werden : Grünes Licht für WIT-<br />
<strong>Kennzeichen</strong><br />
Witten, 07.04.2011, Bernd Kassner<br />
Nicht nur für alte Käfer und Isetta: Bald schon könnte es WIT für alle geben.<br />
Witten. Die Chancen für Wittener Auto- und Motorradfahrer, das alte WIT-<strong>Kennzeichen</strong> zu<br />
bekommen, sind seit gestern sprunghaft gestiegen: Die Verkehrsministerkonferenz in<br />
Potsdam hat mehrheitlich den Bund gebeten, die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> zuzulassen.<br />
Und <strong>der</strong> Bund hat bereits signalisiert, dass er dem nicht im Wege stehen will.<br />
Insgesamt 99 WIT-<strong>Kennzeichen</strong> sind <strong>der</strong>zeit noch im Umlauf, viele davon auf Anhängern, 27<br />
aber noch auf Personenwagen. Wer bis zum 31. Dezember 1974 sein Gefährt zugelassen<br />
hatte, <strong>der</strong> durfte auch weiter mit dem <strong>alten</strong> Schild fahren. Das könnten bald sehr viel mehr<br />
werden, denn gestern haben die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> einen Erfolg versprechenden<br />
Vorstoß gestartet. „Die Möglichkeit, dass <strong>Kennzeichen</strong> wie WIT, CAS o<strong>der</strong> WAT wie<strong>der</strong><br />
eingeführt werden können, ist groß“, sagt Mirjam Grotjahn vom NRW-Verkehrsministerium.<br />
„Eine zentrale Hürde ist genommen.“<br />
Auch in Berlin geht man sehr entspannt mit dem heimatverbundenen Ansinnen um. Ingo<br />
Strater, Sprecher im Bundesverkehrsministerium: „Das ist eine Län<strong>der</strong>sache, aber als Bund<br />
stehen wir dem offen gegenüber. Die Fahrzeugzulassungs-Verordnung könnte geän<strong>der</strong>t<br />
werden.“ Die sagt aus, dass Verwaltungseinheiten, hier also <strong>der</strong> EN-Kreis, auf den<br />
Nummernschil<strong>der</strong>n abgebildet werden. Was bisher schon erfolgreich unterlaufen wurde<br />
vom hessischen Hanau (HU) o<strong>der</strong> vom badischen Städtchen Büsingen (BÜS).<br />
Zukünftig soll es nach dem Län<strong>der</strong>vorstoß möglich sein, dass eine Zulassungsstelle mehrere<br />
Regionalkennzeichen zuteilen kann. Wer EN möchte, kann das auch in Witten haben, wer<br />
WIT bevorzugt, bekommt ohne Aufpreis die lokale Abkürzung aufs Nummernschild. Wer<br />
bereits EN draufstehen hat und das gerne los wäre, muss allerdings eine Verwaltungsgebühr<br />
zahlen. „Einschließlich neuer Schil<strong>der</strong> kommt das unter 50 Euro“, hat CDU-Ratsherr Simon<br />
Nowack ausgerechnet.<br />
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„Ich wäre <strong>der</strong> erste, <strong>der</strong> sich so ein WIT-Schild für sein Auto besorgen würde“, so Nowack,<br />
<strong>der</strong> in Fraktion und Rat einen manchmal einsamen Kampf für das neue alte Schild gekämpft<br />
hat. Bis <strong>der</strong> Rat am 7. Dezember 2010 auf Antrag <strong>der</strong> CDU bei immerhin 19 Gegenstimmen<br />
und sieben Enthaltungen beschloss, Verwaltung und Bürgermeisterin prüfen zu lassen, „ob<br />
es rechtlich möglich ist, das <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> WIT für Witten nach dem sog. Hanauer Modell<br />
wie<strong>der</strong> einzusetzen und mit welchen Kosten für die Umstellung zu rechnen ist“.<br />
Nowack hatte den Antrag gestellt, weil sich in einer von <strong>der</strong> Stadt unterstützten Umfrage <strong>der</strong><br />
Uni Heilbronn 86 Prozent <strong>der</strong> auf dem Marktplatz Befragten für WIT aussprachen. „Das<br />
eigene <strong>Kennzeichen</strong> ist ein ideales Stadtmarketing-Mittel und bringt gleichzeitig die<br />
Verbundenheit mit <strong>der</strong> Heimatstadt zum Ausdruck“, so <strong>der</strong> CDU-Ratsherr.<br />
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Neue Presse, 7.4.11<br />
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Seite 74 von<br />
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Freie Presse, 7.4.11<br />
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Vogtlandanzeiger, 7.4.11<br />
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Bersenbrücker Kreisblatt, 6.4.11<br />
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Bersenbrücker Kreisblatt, 7.4.11<br />
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Seite 78 von<br />
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Haff-Zeitung, 7.4.11<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
Liberalisierung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> : WAT geht vielleicht doch<br />
Wattenscheid, 07.04.2011, Ellen Wie<strong>der</strong>stein<br />
Wattenscheid. Noch ist’s nicht endgültig entschieden. Aber wenn, „dann wäre ich <strong>der</strong> erste<br />
Autofahrer, <strong>der</strong> sofort zum Straßenverkehrsamt rennt, um sich ein WAT-<strong>Kennzeichen</strong> zu<br />
holen“, sagt Dietrich Gerhardt. Der Vorsitzende des VdK Wattenscheid-Mitte-Günnigfeld<br />
ist gar nicht einmal Ur-Hellwegstädter, lebt aber seit 1970 in Wattenscheid. „Mein altes<br />
WAT-<strong>Kennzeichen</strong> habe ich noch im Keller und würde es auch niemals wegschmeißen.“<br />
Ob sich die Bürger normalerweise so sehr für eine Verkehrsministerkonferenz interessieren?<br />
Derzeit tagt dieses Spitzengremium in Potsdam und berät darüber, ob es eine Liberalisierung<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Auto-<strong>Kennzeichen</strong> geben solle. Die Verkehrsministerkonferenz stimmte am<br />
Mittwoch für den Antrag <strong>der</strong> freie n Wahl von <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>, den Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Thüringen und Sachsen gemeinsam gestellt hatten. Danach soll es möglich<br />
sein, dass Städte, die einem Kreis angehören, wie<strong>der</strong> ihr eigenes <strong>Kennzeichen</strong> führen dürfen,<br />
wenn <strong>der</strong> Bund die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung auf den Weg bringt.<br />
Das „Wunschkennzeichen-Modell“ könnte ausgeweitet werden, schätzt Prof. Dr. Ralf<br />
Bochert von <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. Im Gespräch mit <strong>der</strong> Redaktion sagte er,<br />
„Wattenscheid ist zwar keine Gebietskörperschaft, also keine eigenständige Stadt, doch<br />
könnte das neue Modell, wenn es denn am Ende im Bund so entschieden würde, aus meiner<br />
Sicht das WAT-<strong>Kennzeichen</strong> hergeben.“ Die Hochschule Heilbronn setzt sich für die<br />
<strong>Kennzeichen</strong>-Liberalisierung ein. Die „Heilbronner <strong>Initiative</strong> <strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“<br />
widmet sich den Möglichkeiten, auslaufende <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einzuführen o<strong>der</strong><br />
durch Gebietsreformen gefährdete <strong>Kennzeichen</strong> zu erh<strong>alten</strong>. Nach einer Umfrage <strong>der</strong><br />
Hochschule in den Jahren 2010/2011 bei mehr als 18 000 Personen in 90 deutschen Städten,<br />
wünscht sich eine Mehrheit von 73 Prozent die <strong>Rückkehr</strong> zum Altkennzeichen.<br />
„Autokennzeichen stärken die Identifikation mit dem Wohnort“, so die Devise.<br />
Thomas Sprenger, Sprecher <strong>der</strong> Stadt Bochum: „Wir als Stadt führen aus, was gesetzlich<br />
vorgeschrieben ist. Für uns ist die <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung bindend. Wir spekulieren nicht<br />
über ,was wäre, wenn’, solange es keine klar geregelte Ausführungsbestimmung gibt.“<br />
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Wattenscheids Stadt-Archivar Andreas Halver: „Wer eines haben will, <strong>der</strong> soll eines haben.<br />
Solch ein <strong>Kennzeichen</strong> ist gut für die Identität.“<br />
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Goslarer Zeitung, 8.4.11<br />
Region Harz<br />
Mit <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> frühere Zeiten aufleben lassen<br />
HARZ. Es ist eine Art Lokalpatriotismus in Zeiten weltweiter Vernetzung: In manchen<br />
Regionen wächst die Sehnsucht nach <strong>alten</strong> Autokennzeichen, die nach Gebietsreformen<br />
verschwanden.<br />
CLZ stand bis Anfang <strong>der</strong> 70er-Jahre für Clausthal-Zellerfeld, als es noch den Kreis Zellerfeld<br />
gab. Die Braunlager fuhren mit dem <strong>Kennzeichen</strong> BRL durch den Harz, als sie zum Restkreis<br />
Blankenburg gehörten, und die Bad Gan<strong>der</strong>sheimer, die eine Fusion mit Seesen ansteuern,<br />
waren stolz auf ihr GAN.<br />
Vielerorts <strong>rückt</strong> die Wie<strong>der</strong>einführung alter <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> näher. Die Verkehrsminister <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> stimmten auf ihrer Konferenz einem Vorschlag Sachsen und Thüringens zu. Er sieht<br />
vor, die Vorschriften zu lockern – die Initiatoren sehen darin eine Möglichkeit, die<br />
Heimatverbundenheit mit dem Auto zu demonstrieren und spekulieren möglicherweise<br />
darauf, den Verlustschmerz mancher Gebietsreform zu lin<strong>der</strong>n.<br />
Über die Retro-<strong>Kennzeichen</strong> wird seit Längerem diskutiert. Laut einer Studie <strong>der</strong> „<strong>Initiative</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn wünschen sich 73 Prozent <strong>der</strong><br />
Bundesbürger alte Autokennzeichen zurück.<br />
Beim Straßenverkehrsamt Goslar ist von dieser Sehnsucht wenig zu spüren, sagt Leiter<br />
Norbert Prokscha. Es liege nicht eine Anfrage vor. Vermutlich, weil die Gebietsreform und<br />
damit die Erinnerung an CLZ und BRL lange zurückliegt. An<strong>der</strong>s sieht es im Nachbarlandkreis<br />
Harz aus. Seit <strong>der</strong> Gebietsreform vor zwei Jahren erh<strong>alten</strong> Fahrzeuge bei Neuzulassungen<br />
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o<strong>der</strong> Ummeldungen statt eines WR (Wernigerode), QLB (Quedlinburg) und HBS (Halberstadt)<br />
das HZ<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
Alte Nummernschil<strong>der</strong> kommen wie<strong>der</strong> : Identifizierung mit <strong>der</strong> Heimat<br />
Im Westen, 07.04.2011, Dietmar Seher<br />
Prof. Dr. Ralf Bochert hält die Altkennzeichen von Bocholt, Erkelenz, Gladbeck, Lüdinghausen<br />
und Catsrop-Rauxel. Foto: Dirk Bauer<br />
Essen. Der Heilbronner Wissenschaftler Prof. Ralf Bochert meint: Die Menschen leben<br />
gerne in ihrer Stadt und wollen das auch ausdrücken.<br />
Wollen die Bundesbürger ihre <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> zurück? Der Heilbronner Wissenschaftler<br />
Prof. Ralf Bochert hat eine Umfrage bei 17 000 Bürgern in 80 deutschen Städten gemacht. 73<br />
Prozent sind dafür, sogar junge Leute unter 30 stimmen überwiegend zu.<br />
Haben Sie nach <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>verkehrsminister schon ein Glas Sekt auf Ihren<br />
Erfolg getrunken?<br />
Bochert: Nein. Das klingt so, als hätte ich ein persönliches Interesse. Das ist nicht so. Ich<br />
habe ein Bremer <strong>Kennzeichen</strong>. Ich will gar kein an<strong>der</strong>es haben und kämpfe auch für kein<br />
neues.<br />
Sie haben aber viel ausgelöst mit Ihrer Untersuchung?<br />
Es ist ja auch eine positive Sache, was da passiert ist. Eine bürgerfreundliche Entscheidung,<br />
auch wenn sie noch nicht endgültig ist. Sie bestätigt, was unsere Befragung ergeben hat.<br />
Woher kommt die hohe Anhänglichkeit <strong>der</strong> Bürger zu ihren ausrangierten <strong>Kennzeichen</strong>?<br />
Es ist das Thema Wurzel und Heimat. Es bedeutet, dass sich die Menschen mit ihren Städten<br />
identifizieren. Sie leben dort gerne.<br />
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In NRW liegen die kommunale Neuglie<strong>der</strong>ung und damit auch das Verschwinden <strong>der</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> mittlerweile 35 Jahre zurück. Woher kommt die hohe Akzeptanz bei Jüngeren?<br />
Es geht hier eben nicht um einen Nostalgie-Touch. Gerade die Jüngeren erkennen den<br />
Marketing-Wert des <strong>Kennzeichen</strong>s ihrer Stadt.<br />
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Freie Presse, 8.4.11<br />
Vorfreude auf HC und MW<br />
Viele Bürger wünschen sich ihre <strong>alten</strong> Buchstaben auf den <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> zurück<br />
Mittweida/Hainichen. MW, RL, HC statt FG als erstes Kürzel auf den Nummernschil<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Fahrzeuge, dieser Wunsch vieler Kraftfahrer könnte noch in diesem Jahr wahr werden. "Das<br />
wäre super", findet Hainichens Bürgermeister Dieter Greysinger (SPD). Er war einer <strong>der</strong><br />
ersten Stadtoberhäupter im Landkreis Mittelsachsen, <strong>der</strong> die bundesweite <strong>Initiative</strong> des<br />
Heilbronner Professors Ralf Bochert zur Liberalisierung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> unterstützt hat.<br />
Nun sieht man sich gemeinsam auf einem guten Weg. Denn die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
haben am Mittwoch in Potsdam einem Vorschlag von Sachsen und Thüringen zugestimmt,<br />
wonach die <strong>Kennzeichen</strong>vorschriften gelockert werden sollen. Stimmt dem <strong>der</strong> Bund zu,<br />
dann könnten beispielsweise Hainichener künftig zwischen <strong>der</strong> Buchstabenkombination FG<br />
o<strong>der</strong> HC an ihren fahrbaren Untersätzen wählen. "Ich habe diesen Vorstoß mit Freude<br />
aufgenommen", sagt Hainichens Stadtoberhaupt. "Das Kürzel HC ist eine gute<br />
Werbebotschaft für unsere Stadt", sagt er. Zwar werde er immer wie<strong>der</strong> von einigen Leuten<br />
darauf hingewiesen, dass es in <strong>der</strong> Stadt wichtigere Dinge zu klären gebe als die<br />
Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> durch die Kreisreform verlustig gegangenen <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>. Doch<br />
auch diese scheinbar kleinen Dinge gehören zum Leben, meint er. "Ich werde einer <strong>der</strong><br />
ersten sein, <strong>der</strong> an seinen 16 Jahre <strong>alten</strong> Golf Cabrio die Buchstabenkombination HC<br />
anschrauben lässt." Auch Mittweidas Oberbürgermeister Matthias Damm (CDU) macht aus<br />
seiner Freude kein Hehl. "Sobald möglich, fahre ich wie<strong>der</strong> mit MW", sagt er. Mit <strong>der</strong><br />
jüngsten Entscheidung sei zum einen dem Bürgerwillen ents<strong>pro</strong>chen worden. "Das ist ein<br />
gutes Signal", sagt er. Zum an<strong>der</strong>en eröffnen sich mit <strong>der</strong> Buchstabenkombination vielfältige<br />
Möglichkeiten, für die Region zu werben. Er erinnerte beispielsweise an "WM in MW" - den<br />
Slogan zur Weltmeisterschaft im Fußball.<br />
"Die Entscheidung <strong>der</strong> Verkehrsminister geht in die richtige Richtung", sagt auch <strong>der</strong><br />
Döbelner Rocco Werner. Der stellvertretende Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes<br />
Mittelsachsen hatte nach <strong>der</strong> Kreisreform mit einem Bürgerentscheid das <strong>Kennzeichen</strong><br />
"MSN" erzwingen wollen. Damit war er jedoch am Votum <strong>der</strong> Wähler gescheitert. Sein Auto<br />
ziert noch das DL. "Und das soll nach Möglichkeit so bleiben."<br />
Verh<strong>alten</strong>er sieht man den Vorstoß in Potsdam im Rathaus Rochlitz. "Wir wollen die<br />
Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Kommunen stärken. Das RL sollte nicht hervorstechen", sagt<br />
Hauptamtsleiter Mario Rosemann. Doch man habe den örtlichen Bürgerwillen akzeptiert<br />
und die von <strong>der</strong> Bürgerinitiative gefor<strong>der</strong>ten Schritte eingeleitet. Ein Schreiben ging nach<br />
Dresden. Zuvor war das Ansinnen allerdings vom Stadtrat abgelehnt worden. "Es gibt an<strong>der</strong>e<br />
Möglichkeiten, den Stolz auf die Stadt und die Region nach außen zu tragen", meinte Kerstin<br />
Arndt (FDP) noch im Dezember.<br />
In einer von Ralf Bochert geleiteten Studie an <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn zur<br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung wurden mehr als 17.000 Menschen in 80 deutschen Städten<br />
befragt. Gut 73 Prozent davon wünschten eine <strong>Rückkehr</strong> zu ihren Altkennzeichen. So<br />
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sprachen sich in Mittweida 98 Prozent <strong>der</strong> Befragten für MW aus. In Hainichen wollen 97<br />
Prozent <strong>der</strong> 331 befragten Einwohner ihr HC zurück. In Rochlitz votierten etwa 1350 Bürger<br />
für ein Bürgerbegehren zur Wie<strong>der</strong>einführung des RL. Im Januar hatten Vertreter aus 14<br />
sächsischen Städten, darunter auch Hainichen und Mittweida, in Riesa den Antrag an die<br />
Landesregierung gestellt, die früheren Buchstabenkombinationen wie<strong>der</strong> einzuführen.<br />
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Lausitzer Rundschau, 8.4.11<br />
Lausitzer Rundschau: Reform <strong>der</strong> Reform Zur Renaissance <strong>der</strong> <strong>alten</strong><br />
Autokennzeichen<br />
Cottbus (ots) - Es waren wie<strong>der</strong> einmal die Bürger, die die Politik zum Nachdenken und<br />
Handeln gebracht haben. Immerhin 73 Prozent von 18 000 Befragten in 90 deutschen<br />
Städten hatten sich in einer Studie für die <strong>Rückkehr</strong> zu <strong>alten</strong> Nummernschil<strong>der</strong>n an ihren<br />
Autos ausges<strong>pro</strong>chen. Die Ergebnisse waren selbst für die Initiatoren um Prof. Ralf Bochert<br />
vom Studiengang Tourismusmanagement an <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn überraschend. Denn<br />
nicht nur in den neuen Län<strong>der</strong>n, wo <strong>der</strong> <strong>Kennzeichen</strong>verlust erst kurze Zeit zurückliegt, ist<br />
<strong>der</strong> Wunsch zur "Reform <strong>der</strong> Reform" ausgeprägt. Vielmehr überraschen auch die <strong>alten</strong><br />
Bundeslän<strong>der</strong>, in denen zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten ebenfalls zu ihrem Altkennzeichen zurück<br />
wollen. Dabei gab es hier die Gebietsreformen zum Großteil bereits in den 70er-Jahren. Vor<br />
allem aber wird die Studie bemerkenswert, wo auf Nachfragen darauf verwiesen wird, wie<br />
eng Identität und Heimatgefühl mit den ersten Buchstaben des Autokennzeichens<br />
verbunden sind. Da räumen die Eisenhüttenstädter ein, sich mit LOS des Landkreises O<strong>der</strong>-<br />
Spree nie identifiziert zu haben. Da wurde das V für Vogtland nie von den Plauenern<br />
akzeptiert. Und ganz wild geht es nach unzähligen Eingemeindungen und zwei<br />
Kreisgebietsreformen im sächsischen Boxberg zu. Sechs Varianten von Autokennzeichen -<br />
WSW, HY, NY, KM, NOL und letztlich GR für den neuen Großkreis Görlitz - fahren hier über<br />
die Straßen. Wenn ein Nummernschild tatsächlich etwas mit Identität zu einer Region o<strong>der</strong><br />
Stadt zu hat, dann geht hier alles durcheinan<strong>der</strong>. Und es ist jetzt <strong>der</strong> Wunsch in <strong>der</strong> größten<br />
Flächengemeinde des Freistaates zu verstehen, das längst als zweites Buchstabenpaar<br />
eingravierte BX für Boxberg künftig an die erste Stelle zu bekommen. Zu fragen bleibt,<br />
warum die Politik Jahrzehnte gebraucht hat, um den einfachen Zusammenhang von einem<br />
kleinen Stück Heimatverbundenheit und dem Autokennzeichen zu erkennen. Es gab nie<br />
einen rationalen Grund, das WSW in NOL und GR, das HY in BZ, das LN in LDS o<strong>der</strong> das SEN in<br />
OSL zu anonymisieren. Höchstens einen ordnungspolitischen. Aber <strong>der</strong> kann ja nicht so<br />
bedeutsam gewesen sein, wenn sich die Verkehrsminister schon beim ersten Anlauf einig<br />
wurden, die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> zuzulassen.<br />
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WAZ, 8.4.11<br />
Bürger fiebern den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> entgegen<br />
„Nichts Kleinbürgerliches“: Jens Matros’ VW Käfer hat ein WIT aus <strong>alten</strong> Tagen.Foto:<br />
Liesenhoff<br />
Ruhrgebiet. Die Verkehrsminister wollen, dass die Autofahrer wie<strong>der</strong> ihre <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> wählen können. Wenn die neue Verkehrsordnung kommt, könnten auch<br />
GLA, DIN o<strong>der</strong> MO zurückkehren.<br />
WAT! Das kommt wohl wirklich wie<strong>der</strong> auf die Straße. Die guten, <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> kriegen<br />
eine neue Zulassung, und Dietrich Gernhardt wäre „<strong>der</strong> erste Autofahrer, <strong>der</strong> sofort zum<br />
Straßenverkehrsamt rennt“ und eins mit WAT bestellt. Allerdings müsste er dann schneller<br />
sein als ein 56-Jähriger in Witten: „Ich werde morgens um fünf aufstehen, um mir ein „WIT“<br />
zu holen. Weg mit EN!“<br />
Es ist <strong>der</strong> pure Patriotismus, mit dem die Menschen die Autonummern von einst wie<strong>der</strong> in<br />
ihre Arme schließen, noch bevor <strong>der</strong>en Wie<strong>der</strong>auferstehung in eine Verkehrs-Verordnung<br />
gegossen ist. „Dahinter verbirgt sich <strong>der</strong> Wunsch nach Verortung, nach Identifikation“, hat<br />
Prof. Ralf Bochert schon vor Jahresfrist erkannt, als er begann, den Bürgerwillen für die<br />
Universität Heilbronn zu erheben. „Ein Landkreis ist nun einmal keine Identifikationsebene.“<br />
Und vielleicht, sinnierte am Donnerstag <strong>der</strong> Wittener Jens Matros, <strong>der</strong> von knapp 30<br />
übriggebliebenen WIT-Wagen in seiner Stadt selbst drei fährt, „ist das heute wichtiger als<br />
vor 30, 40 Jahren: Die Menschen haben die Heimat wie<strong>der</strong> für sich entdeckt, und das hat<br />
nichts Kleinbürgerliches.“ Die <strong>Kennzeichen</strong> hätten die Städte wie<strong>der</strong> bekannt gemacht.<br />
"Wir wollen WIT zurück"<br />
Deshalb hat auch Waltraud Littau im letzten Sommer gesagt, es sei doch schön, wenn man<br />
auf <strong>der</strong> Autobahn erkennen könne: „Mensch, <strong>der</strong> kommt auch aus Witten. Schade, dass man<br />
uns das weggenommen hat.“ O<strong>der</strong> Christian Hundt im Herbst: „Ich bin traurig über EN“, er<br />
hätte WIT „lieber heute als morgen“ wie<strong>der</strong>. „Wir wollen WIT zurück!“, riefen die Leute auf<br />
dem Rathausplatz, als Bochert mit <strong>der</strong> Umfrage kam.<br />
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Wattenscheid führt im Internet eine ganze Galerie von Oldtimern, die ihr WAT seit Beginn<br />
<strong>der</strong> 70er nie abgaben; viele Käfer sind darunter und auch Anhänger – und ein paar wenige<br />
Trickser: mit W-AT. 70-mal echtes WAT zählen sie noch im Stadtteil, 60-mal CAS in Castrop-<br />
Rauxel, gut 100 GLAs in Gladbeck, und in Bad Berleburg gibt es immerhin noch diesen<br />
Aufkleber: „Ich will mein BLB zurück.“<br />
Die Städte wissen um diese Liebe, weshalb auch sie verh<strong>alten</strong> jubeln. „Prima“, freute sich<br />
Dinslakens Sprecher Horst Dickhäuser (heute WES, bald wie<strong>der</strong> DIN): „Das neue/alte<br />
Heimatkennzeichen ist eine Art Stadtwappen für breite Bevölkerungsschichten.“ Ein Thema,<br />
frohlockte auch Gladbeck (von RE zurück zu GLA), „das nur positive Aspekte hat“. Und selbst<br />
in Wattenscheid, das ja nicht in einem Kreis, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Stadt Bochum (BO) aufgegangen<br />
ist, findet Stadtarchivar Andreas Halver: „Wer eines haben will, <strong>der</strong> soll eines haben.“<br />
Noch nicht entschieden<br />
Nur wird das noch dauern, noch ist ja nichts entschieden. Die Castroper wissen das.<br />
„Gedämpfte Freude“ meldete am Donnerstag die Bürgerinitiative „Ich bin für CAS“. Man sei<br />
sich bewusst, so Sprecher Andreas Frackowiak zur WAZ, dass, bei aller „Liebe zur Heimat“. . .<br />
„noch viele Schritte zu tun sind und noch viele Monate verstreichen werden, bis unser<br />
Wunsch sich erfüllen wird“. Und Paul Koch, <strong>der</strong> einen <strong>alten</strong> WIT-Opel fährt, weiß auch<br />
warum: Er erinnert sich ja noch genau, wie das damals war, als dieses kleine Schwelm im<br />
Ennepe-Ruhr-Kreis sein Witten einverleibte – seinen knapp 100 000 Mitbürgern habe man<br />
bald „alles weggenommen“. Vor allem ihr WIT. Nun „werden die alles unternehmen, um zu<br />
verhin<strong>der</strong>n“, dass EN wie<strong>der</strong> WIT weicht.<br />
Und BO wie<strong>der</strong> WAT und HER wie<strong>der</strong> WAN. In UN will Lünen wie<strong>der</strong> LÜN sein – nicht zu<br />
verwechseln mit LÜD wie Lüdenscheid – und in WES die Stadt Moers wie<strong>der</strong> MO. Im<br />
Hochsauerlandkreis (HSK) kämpft <strong>der</strong> Bürgermeister von Brilon um sein BRI und die „guten,<br />
<strong>alten</strong> Zeiten“ und im Märkischen (MK) Iserlohn um sein IS.<br />
300 unvergessene Nummernschil<strong>der</strong> streben deutschlandweit wie<strong>der</strong> zurück auf die Straße,<br />
allein in NRW könnten es bis zu 40 werden. JÜLich könnte auferstehen, GEL<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />
ARnsberg. Und auch Bocholt möchte sich verän<strong>der</strong>n. BOH.<br />
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Stuttgarter Zeitung, 8.4.11<br />
"LEO" soll zurück aufs Nummernschild<br />
Leonberg Nach fast 40 Jahren macht die Landesverkehrsministerkonferenz den Weg frei für<br />
einstige <strong>Kennzeichen</strong>. Im Böblinger Landratsamt steht man einer solchen Novelle<br />
aufgeschlossen gegenüber. Doch es gibt ein paar Unklarheiten.Von Michael Schmidt<br />
Willi Wendel ist gleich dabei: Wenn <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Meister und Nebenerwerbslandwirt im Sommer<br />
einen neuen Traktor bekommt, soll ihn das LEO-<strong>Kennzeichen</strong> zieren. Die Renaissance <strong>der</strong><br />
<strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> könnte bald möglich sein. Auch Ummeldungen von BB-Fahrzeugen zurück<br />
zu LEO sollten dann möglich sein, so das Landratsamt.<br />
Der Ball liegt nun bei <strong>der</strong> künftigen grün-roten Landesregierung und beim Bundesrat. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz hat den Weg frei gemacht für die <strong>Rückkehr</strong> "alter" <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Die einzelnen Bundeslän<strong>der</strong> können, müssen aber nicht zu den historischen<br />
Nummernschil<strong>der</strong>n zurückkehren, so ein Sprecher des baden-württembergischen<br />
Verkehrsministeriums. In Stuttgart sagte man bislang "Nein" in dieser Frage - und verwies im<br />
übrigen an den Landkreistag. Die offizielle Vertretung <strong>der</strong> Landräte lehnt unterschiedliche<br />
<strong>Kennzeichen</strong> innerhalb eines Südwest-Landkreis ab. Wohin nun die neue Landesregierung in<br />
dieser Frage tendiert, ist noch offen und dürfte angesichts <strong>der</strong> großen Verkehrsthemen wie<br />
Stuttgart 21 kaum in den Koalitionsverhandlungen auftauchen.<br />
Im Böblinger Landratsamt zeigt man sich um so mehr überraschend aufgeschlossen, für den<br />
Wunsch, dass Menschen zwischen Weissach, Weil <strong>der</strong> Stadt und Warmbronn wie<strong>der</strong> "LEO"<br />
statt BB auf dem Autokennzeichen haben wollen. "Wenn die rechtlichen Grundlagen<br />
geschaffen werden, setzen wir das um", sagt Sandra Heyne, die Behördensprecherin. Wohl<br />
ausgeschlossen ist, dass Autofahrer aus Gerlingen, Ditzingen o<strong>der</strong> Korntal-Münchingen, die<br />
heute zum Kreis Ludwigsburg zählen, ein Bekenntnis zum <strong>alten</strong> Oberamt Leonberg ablegen<br />
dürfen.<br />
Angestoßen hat den Beschluss <strong>der</strong> Verkehrsminister Ralf Bochert, ein Tourismusforscher und<br />
Professor an <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn. Unter dem Stichwort "<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung"<br />
war er vor einem Jahr in Leonberg und wollte wissen, wie sehr die Einwohner dem LEO<br />
nachtrauern. Für den Tourismusexperten hat das Thema weniger mit Lokalpatriotismus denn<br />
mit "Markenbildung" von Städten und Gemeinden zu tun. Und gerade das klangvolle LEO hat<br />
beste Chancen, um für den Altkreis per Nummernschild zu werben. 73 Prozent von 18 000<br />
Befragten aus 90 Städten in Deutschland hätten sich für die "Lokal-<strong>Kennzeichen</strong>"<br />
ausges<strong>pro</strong>chen. Vor allem in Ostdeutschland, wo die <strong>Kennzeichen</strong>reform relativ kurz zurück<br />
liegen, war die Sehnsucht nach <strong>alten</strong> Nummerntafel groß.<br />
Willi Wendel, <strong>der</strong> gebürtige Eltinger und <strong>Kfz</strong>-Meister, glaubt, dass auch in Leonberg und<br />
Umgebung viele Menschen auf LEO wechseln: "Für manche ist das <strong>Kennzeichen</strong> wichtiger als<br />
das Auto. Weil die sich immer mehr ähneln, ist ja heute schon das Initial o<strong>der</strong> das<br />
Geburtsdatum auf dem Nummernschild essenziell wichtig", berichtet <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Spezialist.<br />
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Mitteldeutsche Zeitung, 8.4.11<br />
<strong>Kennzeichen</strong><br />
Etliche Städte wollen alte Kürzel zurück<br />
erstellt 07.04.11, 23:41h, aktualisiert 08.04.11, 00:26h<br />
HALLE (SAALE)/MZ. Neben dem Vorstoß aus Aschersleben für die <strong>Rückkehr</strong> des <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong><br />
ASL gibt es ähnliche <strong>Initiative</strong>n auch in an<strong>der</strong>en Orten, so in Weißenfels (WSF), in<br />
Sangerhausen (SGH) und Quedlinburg (QLB). Der Weißenfelser Stadtrat hat sich gestern<br />
Abend mit deutlicher Mehrheit für die Wie<strong>der</strong>einführung des <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>s<br />
ausges<strong>pro</strong>chen. Auch in Quedlinburg und Sangerhausen wird die <strong>Rückkehr</strong> zum <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> demnächst zum Thema in den Stadträten.<br />
Rückenwind erhielten die Bestrebungen durch eine Umfrage <strong>der</strong> Uni Heilbronn (Baden-<br />
Württemberg), die auch in Sangerhausen und Quedlinburg Mehrheiten für die <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> ermittelt hatte. Befragt worden waren Bürger in 50 Städten, in 41 Städten<br />
plädierte eine Mehrheit für die angestammten <strong>Kennzeichen</strong>. Ralf Bochert, Leiter <strong>der</strong> Studie<br />
zu den <strong>Kennzeichen</strong>, hält es für angebracht, dem Willen <strong>der</strong> Bevölkerung zu folgen: "Das<br />
kostet nichts und man hat die Bürger im Boot."<br />
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Bild, NRW, 8.4.11<br />
Freie Fahrt für Witten, Castrop, Gladbeck... Bald gibt’s die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong><br />
zurück!<br />
Nostalgie Bald gibt’s die <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> zurück!<br />
Rentner Dietrich Voß (70) aus Witten mit seinem VW Käfer (Baujahr 1972): „Das alte<br />
<strong>Kennzeichen</strong> hat Stil!“ Rund 100 Fahrzeuge haben noch ein altes „WIT “-Schild<br />
Witten/Castrop-Rauxel – Mit Vollgas zurück in die Zukunft! Rund 40 <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong>, die<br />
mehrheitlich im Zuge <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung in NRW 1975 abgeschafft worden<br />
waren, stehen vor einem Comeback! Bundesweit sind es gut 300.<br />
Die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam hat entschieden: Die <strong>alten</strong> Nummernschil<strong>der</strong><br />
sollen wie<strong>der</strong>kommen, <strong>der</strong> Bürger bei Pkw-Anmeldungen zwischen altem und neuem<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wählen können: MO für Moers statt WES (Kreis Wesel), LÜN für Lünen statt UN<br />
(Kreis Unna), WIT für Witten statt EN (Ennepe-Ruhr-Kreis).<br />
Wirtschafts<strong>pro</strong>fessor Ralf Bochert (49) von <strong>der</strong> Uni Heilbronn hat mit <strong>der</strong> „<strong>Initiative</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung“ mehr als 18 000 Bundesbürger und 200 Bürgermeister befragt:<br />
„73 Prozent möchten eine <strong>Rückkehr</strong> zu den Altkennzeichen – darunter viele junge<br />
Menschen. Die Politik würde den Bürgern einen gefallen tun. Das Gute ist: Es kostet<br />
nichts.“<br />
Das bezweifelt Mirjam Grotjahn (42), Sprecherin NRW-Verkehrsministerium: „Wenn jemand<br />
sein Auto abmeldet, um es eine Woche später wie<strong>der</strong> anzumelden, verursacht das natürlich<br />
Kosten, die jetzt noch nicht bezifferbar sind.“<br />
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Nur <strong>der</strong> Bundesrat kann eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung ausbremsen. Er<br />
muss noch zustimmen.<br />
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Bocholt-Borkener Volksblatt, 8.4.11<br />
Minister machen den Weg frei<br />
Martin Bußkamp kann es gar nicht abwarten, dass die LH-<strong>Kennzeichen</strong> endlich wie<strong>der</strong><br />
eingeführt werden.<br />
Lüdinghausen - Die Chance, dass die Lüdinghauser doch noch ihr altes LH-<strong>Kennzeichen</strong><br />
zurück bekommen, steigen: Die Verkehrsministerkonferenz hat jetzt mehrheitlich für die<br />
Wahlfreiheit bei den <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> gestimmt: „Das ist ein wichtiger Schritt zum <strong>alten</strong> LH-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>“, so Stadt-Pressesprecher Armin Heitkamp.<br />
Der Heilbronner Wissenschaftler Prof. Ralf Bochert hatte im vergangenen Jahr eine Umfrage<br />
in zahlreichen Städten initiiert. Bürger, denen das alte Autokennzeichen durch die Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Kommunalgrenzen „genommen“ worden war, wurden zur Wie<strong>der</strong>einführung befragt.<br />
Eine deutliche Mehrheit - auch in Lüdinghausen - sprach sich für die Nostalgie-<strong>Kennzeichen</strong><br />
aus. Unter an<strong>der</strong>em führten die Westfälischen Nachrichten eine Online-Befragung durch.<br />
Das Ergebnis war eindeutig: <strong>pro</strong> LH.<br />
Nur unter nostalgischen Aspekten will Martin Bußkamp, Geschäftsführer von Lüdinghausen-<br />
Marketing, die Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> LH-<strong>Kennzeichen</strong> nicht sehen. Insbeson<strong>der</strong>e aus<br />
Marketinggründen sei die Wie<strong>der</strong>einführung von „LH“ interessant. Man müsse jede<br />
Gelegenheit nutzen, um Lüdinghausen ins Gespräch zu bringen. Nebenbei sei ein solches<br />
<strong>Kennzeichen</strong>, das nur in Lüdinghausen und nicht im Altkreis verwendet werden dürfe, ein<br />
Zeichen <strong>der</strong> Identifikation.<br />
„Jetzt werden wir uns intensiv mit dem Thema beschäftigen. Das wird jetzt ein Thema für die<br />
Politiker im Rat“, erläuterte Heitkamp das weitere Fortgehen. Auch Gespräche mit an<strong>der</strong>en<br />
Gemeinden, die über alte <strong>Kennzeichen</strong> verfügen, stehen an. Offensiv will auch Lüdinghausen<br />
Marketing das <strong>Kennzeichen</strong>-Thema vorantreiben und möglicherweise Anträge an Rat und<br />
Verwaltung stellen, kündigte Bußkamp an.<br />
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Oberbayerische Volkszeitung, 8.4.11<br />
"AIB und WS stiften Identität"<br />
Bad Aibling/Wasserburg - Vorangekommen sind die Fans <strong>der</strong> AIB- und WS-<br />
Nummernschil<strong>der</strong>: Die Verkehrsminister haben den Weg für eine Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> bereitet.<br />
© privat<br />
Albert Bichler 1965 am Gardasee: Das Altkennzeichen könnte auch künftig als Werbefaktor<br />
fungieren.<br />
Die endgültige Entscheidung liegt nun beim Bund und wird wohl erst in <strong>der</strong> zweiten<br />
Jahreshälfte fallen. Die positiven Signale für die regionalen Autofahrer stießen gestern im<br />
Landkreis bereits auf große Resonanz.<br />
Für den in Aibling lebenden stellvertretenden Vorsitzenden des ADAC Südbayern, Ulli<br />
Nowak, ist diese Nachricht "eine tolle Sache". Gerade in Bad Aibling sei die Identifikation mit<br />
dem Kürzel "AIB" sehr groß, fände es doch bereits in verschiedenen Bereichen (Aib-Kur, Aib<br />
Therm, Aibvision) tägliche Verwendung, ist sich Nowak auch mit Aiblings Kurdirektor Thomas<br />
Jahn einig. An seinem Oldtimer hat <strong>der</strong> ADAC-Mann selbstverständlich noch ein altes<br />
Nummernschild. "Das würde mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung zwar abgewertet, doch ich sehe das<br />
ganze positiv", lacht er.<br />
Ein paar Hürden muss die ganze Angelegenheit allerdings noch nehmen: Mitte Mai wird<br />
zunächst <strong>der</strong> Bund-Län<strong>der</strong>-Fachausschusses für Fahrzeugzulassung über die notwendigen<br />
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Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> entsprechenden Zulassungs-Verordnung beraten. Unter an<strong>der</strong>em geht es<br />
auch darum, wer überhaupt eines <strong>der</strong> AIB- o<strong>der</strong> WS-<strong>Kennzeichen</strong> haben darf: Nur die Bürger<br />
<strong>der</strong> Stadt selbst o<strong>der</strong> auch die des Altlandkreises.<br />
In einem nächsten Schritt müsste das Bundesverkehrsministerium ein eigenes Konzept<br />
erarbeiten, dem letztenendes <strong>der</strong> Bundesrat zustimmen muss - was Formsache sein dürfte.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte könnten dann alle bürokratischen Hin<strong>der</strong>nisse aus dem Weg<br />
geräumt sein.<br />
Im Landratsamt Rosenheim steht man <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung - ganz im Gegensatz zu den<br />
Landräten von Bad Tölz o<strong>der</strong> Schongau - entspannt gegenüber: "Wenn die Bürger es so<br />
wünschen, sollen sie ihr Nummernschild auch bekommen", schil<strong>der</strong>t Pressesprecher Michael<br />
Fischer die Stimmung im Haus.<br />
Das sieht auch <strong>der</strong> Aiblinger Bürgermeister Felix Schwaller so. Seine Prioritäten lägen zwar<br />
woan<strong>der</strong>s, aber wenn die un<strong>pro</strong>blematische Wie<strong>der</strong>einführung gelänge, sei dies eine schöne<br />
Sache für die Bürger, die sich solch ein <strong>Kennzeichen</strong> wünschten. Der Aiblinger Stadtrat hat<br />
sich erst in <strong>der</strong> vergangenen Woche einstimmig für die Wie<strong>der</strong>einführung ausges<strong>pro</strong>chen.<br />
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Nördlinger Zeitung, 8.4.11<br />
<strong>Kennzeichen</strong><br />
Bald freie Fahrt für „NÖ“ im ganzen Landkreis<br />
Nach <strong>der</strong> Zustimmung <strong>der</strong> Verkehrsminister rechnet OB Faul mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong><br />
<strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> ab 2012. Das Wahlkennzeichen können dann alle Kreisbürger<br />
beantragen Von Carl Völkl<br />
27361WP27<br />
Neckisch gell, das NÖ-EC? Nur Oldtimer, die vor <strong>der</strong> Gebietsreform zugelassen<br />
wurden, dürfen mit „NÖ“ fahren. Geht das Schild aus irgendwelchen Gründen kaputt,<br />
darf es neu geprägt werden – ohne den EU-Balken (die für die DON-<strong>Kennzeichen</strong><br />
verpflichtend sind) und mit den vormals grauen Landratsamtsplaketten. Wenn <strong>der</strong><br />
Bundesrat nun grünes Licht gibt, dürfen auch die Donau-Rieser wählen, ob sie „DON“<br />
o<strong>der</strong> „NÖ“ wollen – ohne Oldtimer und mit EU-Balken.<br />
Foto: Foto: RN-Archiv<br />
Nördlingen Die größte Hürde ist genommen: Nachdem die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> –<br />
darunter auch Bayern – in Potsdam mehrheitlich <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung alter<br />
Städtekennzeichen zugestimmt haben, dürfte <strong>der</strong> Realisierung nicht mehr viel im Wege<br />
stehen, bis es auch bei uns heißt: „Ja“ zu „NÖ“. Oberbürgermeister Hermann Faul sagte<br />
gestern auf RN-Anfrage, er rechne damit, dass ab dem 1. Januar 2012 je<strong>der</strong> Landkreisbürger<br />
im Donau-Ries-Kreis die Möglichkeit habe, entwe<strong>der</strong> „DON“ auf sein <strong>Kfz</strong>-Schild prägen zu<br />
lassen o<strong>der</strong> „NÖ“ – egal, ob er in Nördlingen, Fremdingen, Donauwörth o<strong>der</strong> Rain wohnt.<br />
Keine Abgrenzung<br />
Bisher hatte es geheißen, nur Fahrzeughalter in <strong>der</strong> Stadt Nördlingen und ihren Ortsteilen<br />
dürften, wenn überhaupt, das alte <strong>Kennzeichen</strong> beantragen. Doch nach einem Gespräch mit<br />
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Vertretern des Bayerischen Wirtschaftsministeriums am Freitag vergangener Woche sei klar<br />
geworden, dass eine solche Abgrenzung nicht möglich sei, sagte Faul. „NÖ“ sei dann nämlich<br />
ebenso ein Wahlkennzeichen wie die Buchstaben, die sich oftmals aus den Namenskürzeln<br />
<strong>der</strong> Autofahrer zusammensetzen (Beispiel HF wie Hermann Faul). „DON“ bleibe offiziell das<br />
Hauptkennzeichen.<br />
Oberbürgermeister und Bürgermeister von sieben bayerischen Städten – darunter<br />
Nördlingen – hatten am Freitag im Bayerischen Verkehrsministerium ihr Anliegen vorgestellt,<br />
die <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einzuführen.<br />
Die Vertreter des Ministeriums kündigten an, dass sich Staatsminister Zeil dem Wunsch für<br />
die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> nicht entgegenstellen werde. Dabei dürften<br />
sich aber keine zusätzlichen bürokratischen o<strong>der</strong> finanziellen Aufwendungen ergeben.<br />
Noch Einzelfragen zu klären<br />
Bayern werde die in den nächsten Wochen hierzu geführten fachlichen Beratungen<br />
„konstruktiv“ begleiten, sagte gestern <strong>der</strong> stellvertretende Pressesprecher im Ministerium,<br />
Wolfgang Schmid, gegenüber den Rieser Nachrichten. Der Bund-Län<strong>der</strong>–Fachausschuss<br />
„Fahrzeugzulassung“ werde voraussichtlich Mitte Mai tagen. Bis <strong>der</strong> einzelne Bürger sein<br />
Wunschkennzeichen bekomme, seien allerdings noch viele Einzelfragen zu klären.<br />
Am 19. Mai treffen sich, wie berichtet, die Bürgermeister <strong>der</strong> Städte, die in Bayern Vorreiter<br />
jener <strong>Initiative</strong> waren, die auf den Heilbronner Hochschul<strong>pro</strong>fessor Ralf Bochert zurückgeht.<br />
Der Volkswirtschaftler hatte in einer repräsentativen Untersuchung in 81 deutschen Städten<br />
mit über 17000 Befragungen eine eindeutige Zustimmung <strong>der</strong> Bevölkerung für die<br />
Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> ermittelt, wie sie vor den Gebiets- und<br />
Verwaltungsreformen üblich waren.<br />
Das Treffen in Schrobenhausen, an dem wie<strong>der</strong>um Oberbürgermeister Hermann Faul<br />
teilnimmt, dient dazu, einen offiziellen Antrag an das Bayerische Wirtschaftsministerium zu<br />
formulieren mit dem Ziel, die <strong>alten</strong> Städtekürzel als Wahlkennzeichen zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Län<strong>der</strong>kammer muss noch zustimmen<br />
Nachdem nun die Verkehrsminister am Mittwoch ohnehin mehrheitlich zugestimmt haben<br />
(neun waren dafür, fünf votierten dagegen, zwei enthielten sich) und <strong>der</strong> Bund einer<br />
Neuregelung „nicht im Wege stehen wird, wenn die Län<strong>der</strong> das wollen“, wie ein Sprecher<br />
des Bundesverkehrsministeriums sagte, steht nur mehr die Zustimmung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>kammer<br />
aus.<br />
Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) hatte bereits gegenüber <strong>der</strong> dortigen Freien<br />
Presse erklärt, die erfor<strong>der</strong>liche Mehrheit werde im Bundesrat schon deshalb zustande<br />
kommen, weil es sich bei den <strong>Kennzeichen</strong> nicht um ein parteipolitisches Streitthema<br />
handele.<br />
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Ist auch diese Hürde genommen und die Fahrzeug-Zulassungsverordnung vom Bund<br />
entsprechend geän<strong>der</strong>t, werden die Landratsämter angewiesen, bei ihren Zulassungsstellen<br />
die Wahlkennzeichen anzunehmen.<br />
Auch die Bürgermeister <strong>der</strong> betroffenen bundesdeutschen Städte werden nicht müde zu<br />
erklären, dass es sich hierbei nicht um ein politisches „Zurückdrehen“ <strong>der</strong> Gebietsreform<br />
handele, die in Bayern 1972 in Kraft trat. Vielmehr sollten damit die touristischen<br />
Werbetrommeln für diese Städte gerührt werden. Hermann Faul: „Das ergibt sich bei uns<br />
schon daraus, dass wir die „Ja- zu-NÖ-Card haben. Da geht’s auch um Werbung und nicht um<br />
Politik.“<br />
Auch beim Gespräch im Wirtschaftsministerium am vergangenen Freitag nannten die<br />
Stadtoberhäupter übereinstimmend Marketing- und Identifikationsgründe <strong>der</strong> Bürger mit<br />
ihrem Heimatort. Und sie legten, wie es hieß, „allergrößten Wert auf die Feststellung, dass<br />
durch den Wunsch zur Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> die Gebietsreform aus dem<br />
Jahre 1972 nicht infrage gestellt werde und keine <strong>alten</strong> Wunden aufgerissen werden sollen.<br />
Nicht begeistert ist Landrat Stefan Rößle. Er zeigte gestern gegenüber den RN Verständnis<br />
für die ablehnende Haltung des Landkreistages: „Es wird befürchtet, dass die mühsam<br />
gelungene Landkreisreform Schaden erleidet. Auch ich hoffe, dass die Gebietsreform bei uns<br />
nachträglich keinen Schaden nimmt und die <strong>Kennzeichen</strong>-Debatte nicht auf an<strong>der</strong>e Bereiche<br />
überschwappt. Aber wir werden die Sache mittragen.“<br />
Er, Rößle, sei schon erstaunt, dass es keine wichtigeren Themen für die Politik gebe, und<br />
wörtlich: „Aus dem Bayerischen Wirtschaftsministerium wären schon an<strong>der</strong>e Impulse<br />
notwendig als ein Ja zur Wie<strong>der</strong>einführung alter <strong>Kennzeichen</strong>.“<br />
„Nicht mehr Aufwand“<br />
Oberbürgermeister Hermann Faul wi<strong>der</strong>sprach auch Bedenken des Landkreistages, wonach<br />
mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einführung ehemaliger Städtekürzel ein bürokratischer Aufwand verbunden<br />
sei: „Das stimmt überhaupt nicht, weil ja viele Schil<strong>der</strong> auch mit individuellen<br />
Namenskürzeln gestanzt werden. Und dann wird halt im gleichen Zug statt „DON“ „NÖ“<br />
geprägt. Ich kann deshalb die Haltung des Landkreistages nicht verstehen<br />
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Mitteldeutsche Zeitung, 8.4.11<br />
Aschersleben<br />
Wie<strong>der</strong>einführung des <strong>alten</strong> «ASL» in greifbarer Nähe<br />
Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann unterzeichnet den Antrag an das<br />
Landesverkehrsministerium, den Bernhard Fuchshuber (rechts) ausgearbeitet hat. (FOTO:<br />
FRANK GEHRMANN)<br />
Bild als E-Card versenden<br />
ASCHERSLEBEN/MZ. Bernhard Fuchshuber ist ein gewissenhafter Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />
Ascherslebener Stadtverwaltung. Und so nahm sich <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Stabsstelle - sozusagen die<br />
rechte Hand des Oberbürgermeisters - auch entsprechend Zeit, den Antrag auf<br />
Wie<strong>der</strong>einführung des "ASL"-<strong>Kennzeichen</strong>s zu formulieren. Herausgekommen ist ein<br />
mehrere Blätter starkes Schriftstück an das zuständige Verkehrsministerium Sachsen-<br />
Anhalts, das Satz für Satz eine wasserdichte Begründung für das Ansinnen <strong>der</strong><br />
Stadtverwaltung gibt. Und so ließ sich Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas<br />
Michelmann auch nicht lange bitten und unterzeichnete den Antrag.<br />
Wichtige Schritte getan<br />
Damit ist bereits <strong>der</strong> zweite wichtige Schritt getan, um das ungeliebte "SLK" für den<br />
Salzlandkreis wie<strong>der</strong> loszuwerden. Der (fast noch wichtigere) erste Schritt wurde bereits am<br />
Mittwochabend auf <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz in Potsdam gemacht. Die machte<br />
grundsätzlich den Weg für die Wie<strong>der</strong>einführung früherer <strong>Kfz</strong>-Schil<strong>der</strong> frei, indem sie einer<br />
entsprechenden <strong>Initiative</strong> <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern<br />
zustimmte. Mit ihr wird <strong>der</strong> Bund gebeten, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.<br />
Derzeit ist die Situation noch so, dass die geliebten "ASL"-<strong>Kennzeichen</strong> wegen <strong>der</strong><br />
Gebietsreform vor knapp drei Jahren einer aussterbenden Art angehören. Stattdessen<br />
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fahren immer mehr Autos mit "SLK" durch die Gegend. Doch die Stadtväter hatten vor<br />
Wochen die <strong>Initiative</strong> ergriffen und wollen dem jetzt Einhalt gebieten. So hatte <strong>der</strong> Stadtrat<br />
am 23. März mit großer Mehrheit beschlossen, die Wie<strong>der</strong>einführung des "ASL"-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>s in die Wege zu leiten. Auch Andreas Michelmann entpuppte sich als glühen<strong>der</strong><br />
Fan davon: "<strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> sind starke Identifikationssymbole und Marken, die kostenfrei<br />
für den Heimatort werben. Das <strong>Kennzeichen</strong> ,SLK´ erfüllt diese Funktionen für die Region<br />
Aschersleben nicht in gleicher Weise", erklärte Michelmann.<br />
Anstoß aus Heilbronn<br />
Den Anstoß für die Ascherslebener Idee gaben die Studenten und Mitarbeiter des<br />
Fachbereiches Volkswirtschaftslehre <strong>der</strong> Hochschule Heilbronn (Baden-Württemberg). Die<br />
hatten sich im Jahr 2009 entschlossen, eine wissenschaftliche Studie zum Thema "<strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong>liberalisierung" durchzuführen und starteten dazu in 51 Städten eine<br />
repräsentative Umfrage. Am 20. Mai 2010 machten die Uni-Mitarbeiter und Studenten auch<br />
auf dem Marktplatz <strong>der</strong> Stadt Aschersleben Station. Im Ergebnis sprachen sich 86 Prozent<br />
<strong>der</strong> Befragten aller Altersgruppen für das <strong>Kennzeichen</strong> "ASL" aus. "Das ist auch im Vergleich<br />
zu den Befragungen in den an<strong>der</strong>en Städten eine sehr hohe Quote", erklärte Professor Dr.<br />
Ralf Bochert, <strong>der</strong> das Heilbronner Projekt leitet. Neben Aschersleben, beteiligten sich in<br />
Sachsen-Anhalt unter an<strong>der</strong>em auch die Städte Sangerhausen, Wernigerode und<br />
Haldensleben an <strong>der</strong> Umfrage - mit ähnlichen Ergebnissen.<br />
Bewegungen in vielen Städten<br />
Inzwischen gibt es bundesweit in vielen Städten Bewegungen aus dem politischen Raum als<br />
auch aus <strong>der</strong> Bürgerschaft heraus, die sich für die Wie<strong>der</strong>einführung des <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>s<br />
stark machen. In Thüringen hat kürzlich Verkehrsminister Christian Carius angekündigt, die<br />
Thüringer Städte, welche die auslaufenden <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> einführen wollen, zu<br />
unterstützen.<br />
Bereits jetzt gibt es Ausnahmen vom Grundsatz "Ein Kreis - ein Schild": zum Beispiel im<br />
Main-Kinzig-Kreis (Hessen). Statt "MKK", dürfen die Fahrzeuge <strong>der</strong> Stadt Hanau dort "HU"<br />
tragen - das sogenannte Hanauer Modell. Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist es auf <strong>der</strong><br />
Insel Rügen gestattet, das <strong>Kennzeichen</strong> "RÜG" statt "NVP" für den Landkreis Nord-<br />
Vorpommern zu vergeben.<br />
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FAZ, 8.4.11<br />
Alsfeld und Wetzlar<br />
Kommunen wollen alte Autokennzeichen zurück<br />
In den siebziger Jahren mussten sich Städte wie Wetzlar von ihren <strong>alten</strong> Autokennzeichen<br />
trennen. Nun ertönt dort <strong>der</strong> Ruf, statt LDK wie<strong>der</strong> WZ zu führen. Hanau dient als Vorbild:<br />
Das HU-<strong>Kennzeichen</strong> ist wie<strong>der</strong> da.<br />
Die Identifikation mit dem <strong>Kennzeichen</strong> WZ sei in Wetzlar<br />
- hier das alte Reichskammergericht - einfach größer als mit dem Kreis-<strong>Kennzeichen</strong>s LDK<br />
(Lahn-Dill-Kreis)<br />
HU für Hanau ist schon da, WZ für Wetzlar wird wohl folgen - alte Autokennzeichen kommen<br />
wie<strong>der</strong>. Auch for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Alsfel<strong>der</strong> Bürgermeister das alte ALS statt VB für Vogelsbergkreis<br />
für seine Stadt. Die Identifikation mit dem <strong>Kennzeichen</strong> WZ sei einfach größer als mit dem<br />
Kreis-<strong>Kennzeichen</strong>s LDK (Lahn-Dill-Kreis), sagte die Referatsleiterin des hessischen<br />
Städtetages, Anita Oegel, in Wiesbaden.<br />
Zudem erhoffen sich Städte davon, bundesweit bekannter zu werden. Außer Wetzlar - <strong>der</strong><br />
Landkreis hatte bis in die siebziger Jahre WZ als <strong>Kennzeichen</strong> - strebten dies noch an<strong>der</strong>e<br />
Kommunen an, sagte Oegel, ohne Namen zu nennen.<br />
Regionale Rivalitäten<br />
Vor allem jüngere Menschen identifizierten sich stärker mit <strong>der</strong> Stadt als mit dem Kreis und<br />
wollten auf die Stadtkennzeichen umsteigen, betonte sie. „Oft geht es auch um regionale<br />
Beson<strong>der</strong>heiten und Rivalitäten.“<br />
„Wenn die Mehrheit einer Gemeinde o<strong>der</strong> Stadt den Wunsch hat, zu früheren KFZ-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> zurückzukehren, ist gegen diesen Wunsch grundsätzlich nichts einzuwenden“,<br />
sagte Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP). Wichtig sei, dass es keine zusätzliche<br />
Zulassungsstelle gebe - die Zuständigkeit bleibe beim Kreis. „Eine Ausweitung von Behörden<br />
ist nicht vorgesehen.“ Bis Ende kommen<strong>der</strong> Woche könnte Posch den Wetzlarern grünes<br />
Licht geben.<br />
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Neue Grevenbroicher Zeitung, 8.4.11<br />
Grevenbroich<br />
Zurück zum GV-<strong>Kennzeichen</strong>?<br />
Grevenbroich (NGZ). Wenn es nach den Verkehrsministern <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> geht, könnten Autos<br />
bald wie<strong>der</strong> das GV-<strong>Kennzeichen</strong> tragen. Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp würde<br />
das begrüßen, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke lehnt das ab.<br />
Der NSU Prinz von Dieter Hösen aus Kapellen trägt auch heute noch das <strong>Kennzeichen</strong> des<br />
Kreises Grevenbroich. Foto: M. Reuter<br />
Rhein-Kreis Dieter Hösen aus Grevenbroich ist stolz auf seinen NSU Prinz von 1968. Denn <strong>der</strong><br />
gut gepflegte Wagen trägt noch das Kürzel "GV" im <strong>Kennzeichen</strong>. "Da ist sogar noch <strong>der</strong><br />
Stempel des <strong>alten</strong> Kreises Grevenbroich drauf", sagt <strong>der</strong> 62-Jährige. Hösen käme nie auf die<br />
Idee, dieses Nummernschild gegen eines mit <strong>der</strong> Buchstabenkombination "NE" zu tauschen.<br />
"Das kommt nicht in Frage", meint <strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> sein Auto seit den 70ern nicht einen Tag<br />
lang abgemeldet hat.<br />
Offiziell gibt es das "GV"-Schild seit 1975 nicht mehr. Mit <strong>der</strong> damaligen Gebietsreform<br />
verschwand <strong>der</strong> Kreis Grevenbroich – und damit nach und nach auch dessen <strong>Kennzeichen</strong>.<br />
Aber nicht ganz: Klaus Schirm, <strong>der</strong> Leiter des Straßenverkehrsamts, schätzt, dass heute noch<br />
50 Autos mit <strong>der</strong> <strong>alten</strong> "Nummer" unterwegs sind.<br />
Info<br />
Nummernschil<strong>der</strong><br />
NE galt vor 1975 fürs alte Neusser Stadtgebiet. GV hatten Autofahrer zwischen Dormagen,<br />
Korschenbroich und Jackerath auf ihren <strong>Kennzeichen</strong>. In Meerbusch gab es vor 1970 auch<br />
das <strong>Kennzeichen</strong> KK (Kempen-Krefeld). Mit Gründung <strong>der</strong> Stadt 1970 wurde Meerbusch Teil<br />
des Kreises Grevenbroich (GV).<br />
Bald könnten es sogar noch mehr werden. Denn die Verkehrsministerkonferenz hat sich –<br />
auf Vorschlag <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Sachsen und Thüringen – jetzt für die freie Wahl bei <strong>alten</strong><br />
<strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen. Stimmt <strong>der</strong> Bund den dafür notwendigen Gesetzesän<strong>der</strong>ungen<br />
zu, könnten etwa die Autofahrer im Rhein-Kreis künftig zwischen "NE" und "GV" wählen. Da<br />
dürfte das Herz eines manchen Lokalpatrioten wohl einen Takt höher schlagen.<br />
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Nicht aber bei Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Der in "GV" lebende Chef <strong>der</strong><br />
Kreisverwaltung in "NE" lehnt den Beschluss <strong>der</strong> Verkehrsminister ab: "Es ist ausges<strong>pro</strong>chen<br />
unsinnig, 36 Jahre nach <strong>der</strong> Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen zu den <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong><br />
zurückzukehren", kritisiert er. Zudem zweifelt Petrauschke daran, dass es zu einer großen<br />
Nachfrage kommen wird: "Ein Meerbuscher, <strong>der</strong> ,GV' im Nummernschild haben möchte, um<br />
sich von Neuss abzugrenzen – das sehe ich so nicht", meint <strong>der</strong> Landrat. Er befürchtet<br />
stattdessen einen "Mehraufwand an teurer Bürokratie", es gebe wichtigere<br />
Verkehrsthemen: "Straßenschäden, die täglichen Staus und <strong>der</strong> drohende Verkehrskollaps".<br />
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: "Mehraufwand an teurer Bürokratie."Foto:<br />
Und damit ist er auf einer Linie mit Grevenbroichs Bürgermeisterin Ursula Kwasny: "Ein ,GV'<br />
in unseren <strong>Kennzeichen</strong> wird nicht gebraucht", sagt sie: "Wir sind eine kreisangehörige Stadt<br />
– und das wollen wir dokumentieren." Kwasny selbst hat auf dem Nummernschild ihres<br />
Dienstwagens einen Kom<strong>pro</strong>miss gefunden: "NE-GV".<br />
An<strong>der</strong>s Herbert Napp: "Ich finde die <strong>Kennzeichen</strong>wahl gut – man identifiziert sich dadurch<br />
mit seiner Heimatstadt", erklärt <strong>der</strong> Neusser Bürgermeister und meint: "Identifikation<br />
schaffen, das ist doch das Ziel." Auswirkungen auf den Kreiszusammenhalt befürchtet Napp<br />
nicht: "Wenn man selbstbewusst ist, spielt das keine Rolle."<br />
In Dormagen weiß man ebenfalls um die identitätsstiftende Wirkung von <strong>Kennzeichen</strong> –<br />
doch nach 36 Jahren wäre es den meisten wohl egal, ob "NE" o<strong>der</strong> "GV" darauf stünde,<br />
meint Stadtsprecher Harald Schlimgen. Sollte für Dormagen aber eine eigene Kennung<br />
möglich sein, sähe die Welt an<strong>der</strong>s aus.<br />
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Die Glocke, 8.4.11<br />
Kehren die <strong>Kennzeichen</strong> BE und WD zurück?<br />
BE statt WAF: Werden die Pläne <strong>der</strong> Verkehrsminister umgesetzt, können demnächst auch<br />
alte <strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> genutzt werden.<br />
Kreis Gütersloh/Kreis Warendorf (gl) - Sie sind eine Rarität: Autos mit den <strong>Kennzeichen</strong> WD<br />
für Wiedenbrück und BE für Beckum. Nur wer sein Auto in den 70er-Jahren zugelassen hat,<br />
<strong>der</strong> fährt noch mit den Nummernschil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>alten</strong> Kreise Beckum und Wiedenbrück. Das<br />
könnte sich nun än<strong>der</strong>n.<br />
Am Mittwoch hatten sich die Verkehrsminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> für die optionale<br />
Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> ausges<strong>pro</strong>chen, am Donnerstag signalisierte auch<br />
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), dass er sich eine entsprechende Regelung<br />
vorstellen könne. Autofahrer könnten demnach wählen, welche Anfangsbuchstaben ihr<br />
<strong>Kennzeichen</strong> zieren sollen. Rheda-Wiedenbrücker könnten sich anstatt eines<br />
Nummernschilds mit GT eines mit WD aussuchen. Und Beckumer könnten künftig wie<strong>der</strong> mit<br />
dem Nummernschild BE statt WAF unterwegs sein. Es soll möglich sein, dass eine<br />
Zulassungsstelle mehrere Regionalkennzeichen zuteilen kann.<br />
Der Kreis Wiedenbrück war im Rahmen <strong>der</strong> Gebietsreform zum 1. Januar 1973 in dem neu<br />
gegründeten Kreis Gütersloh aufgegangen. Zum Kreis Wiedenbrück hatten die Städte<br />
Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Verl, Herzebrock und Langenberg gehört. Zum<br />
<strong>alten</strong> Kreis Beckum gehörten neben <strong>der</strong> Kreishauptstadt Beckum Ahlen, Oelde, Ennigerloh,<br />
Sendenhorst, Wa<strong>der</strong>sloh, Lippborg, Herzfeld und <strong>der</strong> heutige Hammer Ortsteil Heessen.<br />
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HNA, 8.4.11<br />
Befragung: Das frühere Kraftfahrzeugkennzeichen WIZ hat viele Freunde<br />
Witzenhausen. Das frühere Kraftfahrzeugkennzeichen des Kreises Witzenhausen, WIZ, hat<br />
viele Freunde. Mit klarer Mehrheit haben sich Leserinnen und Leser bei einer Befragung<br />
dafür ausges<strong>pro</strong>chen, dieses <strong>Kennzeichen</strong> an den Autos wie<strong>der</strong> zu ermöglichen.<br />
Seit <strong>der</strong> Kreisfusion 1974 gilt das ESW. Nach und nach verschwand das WIZ von <strong>der</strong><br />
Bildfläche, es ist allenfalls noch an Oldtimern o<strong>der</strong> Traktoren zu finden.<br />
30 Leserinnen und Leser beteiligten sich an <strong>der</strong> Umfrage per Vordruck, 26 sind für WIZ, vier<br />
sind gegen eine Wie<strong>der</strong>einführung des <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong>s. Das Ergebnis ist nicht<br />
repräsentativ. Die Län<strong>der</strong>verkehrsminister haben sich diese Woche grundsätzlich dazu<br />
bekannt, die Alt-<strong>Kennzeichen</strong> wie<strong>der</strong> zu erlauben. (wke) ZUM TAGE<br />
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NWZ, 8.4.11<br />
Neue Chancen für JEV-<strong>Kennzeichen</strong><br />
Beschluss Autofahrer sollen entscheiden<br />
Jever - Nach <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz zur Wahlfreiheit bei<br />
Autokennzeichen könnte im Jeverland bald wie<strong>der</strong> das alte JEV-<strong>Kennzeichen</strong> zum Einsatz<br />
kommen. Bis zur Kreisgebietsreform im Jahr 1977 gab es das JEV-<strong>Kennzeichen</strong>, seit 1980<br />
beginnen die Nummernschil<strong>der</strong> in Friesland mit den Anfangsbuchstaben FRI.<br />
Wie berichtet, hatten die Verkehrsminister am Mittwoch mehrheitlich einem Vorschlag <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> Sachsen und Thüringen zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung zugestimmt.<br />
Demnach sollen Autofahrer selbst entscheiden, ob sie die aktuellen, o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong><br />
Kreisgebietsreform verwendeten <strong>Kennzeichen</strong> nutzen.<br />
Während das jeversche Stadtmarketing die Wahlmöglichkeit, die dann auch für Friesland<br />
gelten würde, begrüßte und von einem „Markenzeichen“ für Jever sprach, reagierte die<br />
Kreisverwaltung verh<strong>alten</strong>. „Ich kann verstehen, wenn jemand aus historischem Gefühl<br />
heraus JEV als <strong>Kennzeichen</strong> wünscht“, sagte Kreis-Sprecher Sönke Klug. Allerdings drohe eine<br />
„identitätsstiftende Klammer“ für den gesamten Landkreis verloren zu gehen.<br />
Als „Schilda-Beschluss“ kritisierte <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sächsische Landkreistag die Entscheidung. Die<br />
Wie<strong>der</strong>einführung alter <strong>Kennzeichen</strong> sei eine „Rolle rückwärts ins automobile Mittelalter“<br />
und mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden.<br />
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Die Welt, 8.4.11<br />
Ramsauer für <strong>Rückkehr</strong> alter <strong>Kennzeichen</strong> offen<br />
300 alte Auto-<strong>Kennzeichen</strong> könnten wie<strong>der</strong> zurückkehren. Bundesverkehrsminister<br />
Ramsauer sieht den Vorschlag "wohlwollend" – aus persönlicher Beobachtung.<br />
Die Chancen für eine Wahlfreiheit bei den <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> stehen nicht schlecht. Nachdem<br />
sich schon die Län<strong>der</strong>verkehrsminister mehrheitlich für den Vorschlag Sachsens und<br />
Thüringens ausges<strong>pro</strong>chen hatten, zeigte sich nun auch Bundesverkehrsminister Peter<br />
Ramsauer (CSU) aufgeschlossen.<br />
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Foto: picture-alliance/ dpa/dpa Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer steht dem<br />
Comeback alter Auto-<strong>Kennzeichen</strong> grundsätzlich offen gegenüber<br />
Er habe „Verständnis für solche Wünsche“ und wolle sich „vom Grundsatz“ nicht dagegen<br />
stellen, sagte Ramsauer nach <strong>der</strong> Konferenz in Potsdam. Wichtig sei allerdings, dass dadurch<br />
kein zusätzlicher Verwaltungsaufwand entstehe.<br />
Der erste Schritt für eine <strong>Rückkehr</strong> zu den <strong>alten</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>Kennzeichen</strong> ist getan. Die<br />
Verkehrsministerkonferenz stimmte Anfang April 2011 mehrheitlich für einen Vorschlag zur<br />
Wahlfreiheit bei den <strong>Kennzeichen</strong>. "Welt Online" dokumentiert, welche deutschen <strong>Kfz</strong>-<br />
<strong>Kennzeichen</strong> nicht mehr zugeteilt werden – entwe<strong>der</strong>, weil <strong>der</strong> betreffende Landkreis bei <strong>der</strong><br />
kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung aufgelöst wurde o<strong>der</strong> weil sich das Zeichen heute vom Namen<br />
des Kreises ableitet, während es früher von <strong>der</strong> Kreisstadt abgeleitet wurde. Nach dem<br />
<strong>Kennzeichen</strong> wird genannt, woher sich das Zeichen ableitet. In Klammern das Zeichen<br />
genannt, das heute in dem betreffenden Gebiet überwiegend verwendet wird. Sachsen und<br />
Thüringen hatten vorgeschlagen, dass Autofahrer künftig die Möglichkeit haben sollen,<br />
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selbst zu entscheiden, ob sie die neuen o<strong>der</strong> die vor <strong>der</strong> Kreisgebietsreform verwendeten<br />
<strong>Kennzeichen</strong> nutzen wollen. Für viele Menschen sei das Autokennzeichen identitätsstiftend,<br />
außerdem würden einige Städte gerne mit ihrem <strong>alten</strong> <strong>Kennzeichen</strong> werben, hieß es zur<br />
Begründung.<br />
Ramsauer kennt die „nostalgische Freude alter <strong>Kennzeichen</strong>“<br />
Bei den Gebietsreformen, die in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten umgesetzt wurden, waren einige regionale <strong>Kennzeichen</strong> weggefallen. Ziel war<br />
es damals, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren – und dass dieser wie<strong>der</strong> größer wird will<br />
Ramsauer vermeiden. Um die Anlage <strong>der</strong> <strong>Kfz</strong>-Zulassungsverordnung, in <strong>der</strong> die <strong>Kennzeichen</strong><br />
erfasst sind, nicht immer wie<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n zu müssen, sollten die Wünsche <strong>der</strong> Landkreise erst<br />
einmal gesammelt und bewertet werden, sagte <strong>der</strong> Minister. Für die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Verordnung ist die Zustimmung des Bundesrats nötig.<br />
Das Identitätsstiftende an den <strong>Kennzeichen</strong> erkenne er durchaus an, sagte Ramsauer. Er<br />
selbst beobachte in seinem Wahlkreis, mit „welcher nostalgischen Freude viele noch<br />
herumfahren mit <strong>Kennzeichen</strong> wie LF für Laufen o<strong>der</strong> B<strong>GD</strong> für Berchtesgaden.“ Er werde sich<br />
den Vorschlag also „genau und wohlwollend“ ansehen.<br />
Thrüingens Verkehrsminister Christian Carius (CDU) sagte, das Votum <strong>der</strong> Ministerkonferenz<br />
setze das „richtige Signal“. Die Möglichkeit, sein altes Autokennzeichen wie<strong>der</strong>zubekommen,<br />
helfe Städten bei <strong>der</strong> Suche nach regionaler Identität und den Bürgern, ihre Regionalität<br />
auszuleben. Die Gefahr eines höheren Verwaltungsaufwandes sehe er nicht.<br />
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