gute besserung 2012/1
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
22 Arthrose<br />
Alles wieder<br />
im Griff<br />
Kaffee trinken, Zähne putzen, Haare kämmen – wenn vor allem morgens<br />
jeder Handgriff schmerzt, steckt oft eine Arthrose dahinter. In schwerwiegenden<br />
Fällen bietet die Handchirurgie schnell und langfristig Hilfe.<br />
von sArAH eysser<br />
Überwiegend ältere Menschen<br />
– insbesondere Frauen über<br />
60 – sind häufig von Arthrose<br />
an Hand- und Fingergelenken betroffen.<br />
Wenn die Gelenke schneller<br />
als gewöhnlich verschleißen, kann zu<br />
große Belastung die Ursache sein. „Wir<br />
sprechen von einem Fehlverhältnis zwischen<br />
Belastung und Belastbarkeit.<br />
Je mehr ich meinen Händen zumute,<br />
umso größer ist das Arthrose-risiko“,<br />
erklärt Dr. Anja stahlenbrecher, Leitende<br />
Ärztin der neu gegründeten Abteilung<br />
für Hand- und Plastische Chirurgie<br />
am evangelisches Krankenhaus Alsterdorf.<br />
„Und gerade weil die Menschen<br />
immer älter werden und länger auf ihre<br />
Hände angewiesen sind – etwa weil im<br />
Alltag die Unterstützung fehlt – steigt<br />
die Zahl der Betroffenen. “<br />
Jutta schumann, Patientin im ev. Krankenhaus<br />
Alsterdorf, lebte über Jahre mit<br />
ihrer Arthrose. Wie bei den meisten<br />
Hier finden Betroffene Hilfe<br />
• Agaplesion Diakonieklinikum<br />
Hamburg<br />
• ev. Krankenhaus Alsterdorf<br />
• Facharztklinik Hamburg<br />
• Kath. Marienkrankenhaus<br />
• Krankenhaus tabea<br />
Dr. Anja stahlenbrecher, Leitende Ärztin der<br />
Abteilung für Hand- und plastische chirurgie<br />
am evangelischen Krankenhaus Alsterdorf<br />
Betroffenen begannen ihre Beschwerden<br />
allmählich: erst die geschwollenen<br />
Finger, dann die eingeschränkte Beweglichkeit<br />
und schließlich die zunehmenden<br />
schmerzen. „Ich konnte<br />
irgendwann kaum noch schlafen, auch<br />
in völliger ruhe schmerzten mir die<br />
Finger und Hände“ , erinnert sich die<br />
72-Jährige. ein röntgenbild zeigte, dass<br />
ein Fingergelenk bereits vollkommen<br />
zerstört war. Dr. stahlenbrecher riet zur<br />
operation – ein Gelenkersatz würde der<br />
Patientin helfen.<br />
Das zerstörte Gelenk wurde schließlich<br />
unter erhaltung aller sehnen und<br />
Bänder durch eine silikonendoprothese<br />
ersetzt. „obwohl wir diese Möglichkeit<br />
schon lange haben und mittlerweile<br />
sehr schonend operiert werden kann,<br />
wird der eingriff bisher noch selten<br />
durchgeführt“ , so die Fachärztin für<br />
Chirurgie, Handchirurgie, Plastische und<br />
Ästhetische Chirurgie. ein Grund: Gerade<br />
ältere Patienten zögern in der regel<br />
lange, bevor sie sich zu einer operation<br />
entschließen. viele versuchen, mit den<br />
schmerzen zu leben und sie als normale<br />
Alterserscheinung zu akzeptieren.<br />
Auch einige Mediziner raten von einer<br />
oP im hohen Lebensalter ab. Doch der<br />
maximal einstündige eingriff – in vielen<br />
Fällen sogar unter örtlicher Betäubung<br />
möglich – bringt nur wenig risiken und<br />
gleichzeitig eine schnelle Linderung der<br />
Beschwerden mit sich.<br />
Wie bei Jutta schumann: nur zwei Tage<br />
verbrachte sie in der Klinik, direkt nach<br />
dem eingriff konnte sie das neue Gelenk<br />
langsam bewegen. Besonders erfreulich:<br />
Als die Patientin sich nach zwei<br />
Wochen wieder in Alsterdorf vorstellte,<br />
war sie bereits schmerzfrei. „Das ist das<br />
schöne an der Handchirurgie“ , freut sich<br />
Dr. stahlenbrecher. „In so kurzer Zeit<br />
Menschen die schmerzen zu nehmen<br />
und Ihnen zu neuer Beweglichkeit zu<br />
verhelfen. “ Auch Jutta schumann rät jedem<br />
Betroffenen, sich Hilfe zu suchen:<br />
„schließlich braucht man seine Hände<br />
jeden Tag und das bis ins hohe Alter –<br />
da sollte man doch alles dafür tun,<br />
schmerzfrei zugreifen zu können. “ •<br />
In bis zu 90 Prozent der Fälle ist die<br />
Ursache des schlafapnoe-syndroms<br />
(sAs) eine verstopfung der Atemwege,<br />
beispielsweise durch Übergewicht,<br />
eine Fehlstellung des Kiefers oder eine<br />
nach hinten gerutschte Zunge. „Ich<br />
konnte 14 stunden am stück schlafen<br />
und war trotzdem wie gerädert“, berichtet<br />
Florian. „Bei der Arbeit fiel es<br />
mir schwer, mich zu konzentrieren und<br />
ich musste alles dreimal kontrollieren,<br />
damit mir keine Fehler unterliefen.“<br />
Als ihn dann seine Freundin vor lauter<br />
Panik, dass er ersticken könnte, mehrfach<br />
nachts wachrüttelte, ging er zum<br />
Arzt. Hier erhielt er ein mobiles screening-Gerät,<br />
das sein schlafverhalten<br />
aufzeichnete. Das ergebnis: pro stunde<br />
62 Atemaussetzer. „Das ist purer stress<br />
für den Körper, da er versucht die Atemwege<br />
wieder freizubekommen. Dieser<br />
äußert sich in Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen“<br />
, erklärt Prof. Dr.<br />
Christian Krüger, Chairman des Universitären<br />
schlafmedizinischen Zentrums am<br />
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg.<br />
Das schlaflabor ist mit neun Betten<br />
und 1.200 Patienten im Jahr das größte<br />
in Hamburg. Auch Florian hat hier eine<br />
Hier finden Betroffene Hilfe<br />
• Agaplesion Diakonieklinikum<br />
Hamburg<br />
• Krankenhaus Großhansdorf<br />
• Facharztklinik Hamburg<br />
• Kath. Marienkrankenhaus<br />
proF. Dr.<br />
cHristiAn<br />
KrüGer<br />
chairman des<br />
Universitären<br />
schlafmedizinischen<br />
Zentrums<br />
am Agaplesion<br />
Diakonieklinikum<br />
Hamburg<br />
Schlafstörungen 23<br />
Wenn schnarchen zur Atemnot wird<br />
Florian ist eigentlich kein typischer Patient im Schlaflabor: zu jung, zu schlank und als ehe-<br />
maliger Leistungssportler zu aktiv. Trotzdem leidet er nachts unter gefährlichen Atemstillständen –<br />
sogenannten Schlafapnoen.<br />
von MAnon DUnKeL<br />
nacht verbracht. Dabei wurden kontinuierlich<br />
seine schnarchgeräusche, schlaflage,<br />
Hirnströme, Augenbewegungen,<br />
Muskelaktivität und Beinbewegungen<br />
gemessen. eine Infrarotkamera hielt<br />
seine Bewegungen fest. Am nächsten<br />
Morgen wurden die ergebnisse<br />
ausgewertet: „Florian zeigt deutliche<br />
schlafapnoen – aber nur, wenn er auf<br />
dem rücken liegt“ , analysiert Prof.<br />
Krüger. „In diesem Fall<br />
hilft meist schon ein<br />
rückenlagevermeidungstraining<br />
in-<br />
klusive schlafweste.“<br />
Dabei<br />
sorgt ein hartes Polster im rücken<br />
dafür, dass Florian nur auf der seite<br />
schlafen kann.<br />
Je nach Diagnose gibt es weitere<br />
Behandlungsoptionen: eine Kieferschienung<br />
oder ein CPAP-Gerät (Continiuous<br />
Positive Airway Pressure). „Letzteres ist<br />
eine Atemmaske und funktioniert wie ein<br />
staubsauger – nur umgekehrt“, erklärt<br />
Krüger. „Mit leichtem Druck wird dem<br />
Körper Luft zugeführt und die Atemwege<br />
werden freigehalten. Das ist zunächst<br />
ungewohnt, aber die meisten Patienten<br />
gewöhnen sich schnell daran.“ schließlich<br />
sorgt sie für den lang ersehnten,<br />
erholsamen schlaf. •<br />
schnarchen: belastet nicht<br />
nur die partnerschaft, sondern<br />
häufig auch die Gesundheit.