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Die Glocke - St Nikolaus Wolbeck

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Gabe verteilt worden, um Menschen und<br />

Tiere von ihren Gebrechen zu heilen.<br />

Umgeben von einem Franziskanerkonvent<br />

ist die rustikale Grotte schon im Mittelalter<br />

zu einem Altarraum geworden, ausgemalt<br />

durch namhafte Künstler, aufgesuchtt<br />

von Pilgern wie Papst Johannes-Paul II.<br />

(1982) und vielen anderen. Ähnlich wie die<br />

Oberammergauer alle 10 Jahre die Passion<br />

Jesu lebendig vergegenwärtigen, verwandeln<br />

die Leute aus Greccio und Umgebung den<br />

Ort jedes Jahr in ein Bethlehem der Geburt<br />

Jesu, in eine „lebende Krippe“. Und durch<br />

die Jahrhunderte bis heute wirken in christlichen<br />

Gemeinden „Krippenspiele“ auf die<br />

Herzen der Menschen ein.<br />

<strong>Die</strong> Weihnachtskrippe<br />

Förderer der Krippen waren die Jesuiten<br />

<strong>Die</strong> durch Anschauung packende Katechese<br />

des hl. Franziskus für Menschen, die meistens<br />

weder lesen noch schreiben konnten,<br />

ist jedoch nicht der Beginn der „Weihnachtskrippe“<br />

als Brauch und kunstvolle Darstellung.<br />

Ins Bild gesetzte Berichte über die<br />

Geburt Jesu gehen bis ins Frühchristentum<br />

zurück. Sie zeigen zunächst nur das gewikkelte<br />

Jesuskind in der Futterkrippe zwischen<br />

Ochs und Esel, gelegentlich mit einem Hirten.<br />

„Ein Ochse kennt seinen Herrn und<br />

ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel<br />

kennt‘s nicht, und mein Volk versteht‘s<br />

nicht.“ Auf dieses Wort beim Propheten<br />

Isaias (1,3) geht wohl die Anwesenheit der<br />

beiden Tiere zurück, im Mittelalter kommt<br />

die anbetende Maria hinzu und erst viel später<br />

der hl. Josef. <strong>Die</strong> Huldigung der „drei<br />

Weisen“ findet sich schon um 500 auf Bildern<br />

des Weihnachtsgeschehens (Mosaiken<br />

in Sant‘ Appollinare Nuovo zu Ravenna und<br />

in Santa Maria Maggiore in Rom).<br />

Hier in Santa Maria Maggiore haben wir<br />

auch die älteste figürliche Krippe im heutigen<br />

Sinne. 1291 stiftete der Kanoniker Pandolfo<br />

eine Seitenkapelle, in der Alabasterfiguren<br />

eines Florentiner Künstlers die Anbetung<br />

der Könige darstellen. Maria, erhöht<br />

auf einem Thronsitz, hält das Jesuskind auf<br />

ihrem Schoß, Josef steht links daneben auf<br />

seinen <strong>St</strong>ab gestützt, Ochs und Esel strecken<br />

ihren Kopf aus einer Wandnische.<br />

<strong>Die</strong> älteste Urkunde über Krippen ist der<br />

Vertrag mit einem Künstler von 1384, der<br />

eine Krippe mit Holzfiguren herstellen soll.<br />

Große Förderer der Krippen in der Gegenreformation<br />

nach dem Konzil von Trient<br />

(1545-1563) waren vor allem die Jesuiten. Sie<br />

sahen diese als Mittel der Glaubensverbreitung<br />

und der Katechese an, z. B. im reformierten<br />

Böhmen und Mähren. In Coimbra<br />

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Weihnachts<strong>Glocke</strong>_181110.indd 15 18.11.2010 23:01:54 Uhr<br />

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