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Die Glocke - St Nikolaus Wolbeck

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16 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

(Portugal) erscheint 1560 die erste Krippe<br />

des Ordens, 1562 nördlich der Alpen die erste<br />

in Prag. So verbreitete sich die Krippen<br />

auch im Deutschen Reich. Das Sudetenland<br />

wurde ein Zentrum meisterlicher Krippenfertigung.<br />

Weihnachtskrippen waren zunächst fast ausschließlich<br />

eine Angelegenheit der Kirchen<br />

und nahmen teilweise durch Anreicherung<br />

biblischer und lokaler Szenen einen mächtigen<br />

Umfang ein. In der Zeit der Aufklärung<br />

wurde das offensichtlich zu viel: Unter<br />

Kaiserin Maria-Theresia und Kaiser Joseph<br />

II. gab es Verbote von Krippendarstellun-<br />

Adventliche Predigtreihe zur Krippe<br />

Das Seelsorgerteam von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> predigt an den Adventssonntagen<br />

zu den Figuren der Krippe. An jedem Adventssonntag<br />

wird ein Seelsorger seine Predigt einer bestimmten<br />

Figur der <strong>Wolbeck</strong>er Wandelkrippe widmen. Zum Auftakt am<br />

ersten Advent predigt Pastoralassistent Klaus Nelißen über die<br />

Windeln des Jesuskindes. Am zweiten Advent predigt Pfarrer<br />

Franz Westerkamp über die Base Elisabeth. Am dritten Advent<br />

spricht Pater Theo Vogelpoth über die Schafe der Hirten<br />

und am vierten Advent widmet sich Pastoralreferent Richard<br />

Schu-Schätter der Figur des Josef.<br />

gen. 1784 erließ sogar der Erzbischof von<br />

Salzburg ein solches Verbot. Infolgedessen<br />

verschwanden Krippen aus öffentlichen Gebäuden<br />

und Kirchen, begannen aber ihren<br />

Siegeszug über die Wohnsitze der Adeligen<br />

in die Häuser der Bürger und Bauern.<br />

Vom Heilsgeschehen ergriffen stellen die<br />

Menschen folgerichtig vielfach ihr örtliches<br />

Leben und ihre Kultur in den Krippen dar<br />

und somit die Geburt Jesu in die Mitte ihres<br />

Lebens. In heutigen Krippenausstellungen<br />

können charakteristische Krippen aus<br />

verschiedenen Regionen Deutschlands, aus<br />

europäischen und anderen Ländern gezeigt<br />

16 18.November 2010<br />

werden. Es gibt kleine, nur wenige Zentimeter<br />

große Miniaturkrippen und Exponate<br />

mit über einen Meter großen Figuren. <strong>Die</strong><br />

Qualität reicht von der künstlerisch wertvollen<br />

Krippe bis zur einfachen Massenware.<br />

Im 18. Jahrhundert kamen die Kastenkrippen<br />

auf, rechteckige Holzkästen, oft verglast,<br />

in denen die Figuren fest montiert waren.<br />

Eine Besonderheit sind die Krippen in der<br />

Provence mit den sogenannten Santons.<br />

<strong>Die</strong>se Figuren werden aus Ton gebrannt<br />

und bunt bemalt. Meist wird nicht nur die<br />

Geburtsszene mit der heiligen Familie, Ochs<br />

und Esel und den anderen klassischen Figu-<br />

ren dargestellt. Das<br />

gesamte Volk befindet<br />

sich auf dem Weg zum<br />

Jesuskind: Pfarrer,<br />

Bürgermeister, auch<br />

Schäfer, Müller, Fisch–<br />

und Lavendelverkäuferinnen<br />

pilgern zum<br />

<strong>St</strong>all.. Bestimmte Charaktere<br />

kommen immer<br />

vor: das alte Paar,<br />

das andauernde Liebe<br />

symbolisiert, oder die<br />

sich vom Volk abhebende<br />

Aristokratin.<br />

Örtliches Leben hält Einzug in die Krippen<br />

<strong>Die</strong> neapolitanischen Krippen gehören zu<br />

den prachtvollsten Krippen Italiens. Reich<br />

ausgestattet wird jedes noch so kleine Detail<br />

des realen Lebens nachgestellt bis hin<br />

zu portraithaften Zügen der Figuren. Noch<br />

zu Goethes Zeiten war es üblich, in Neapel<br />

die Krippen auf Terrassen oder Dächern<br />

aufzustellen, in den Kirchen in der Nähe<br />

des Hauptaltars oder in Seitenschiffen. Sie<br />

nehmen oft die Breite einer ganzen Wand<br />

ein. <strong>Die</strong> sizilianischen Figuren zeigen, wie<br />

Weihnachts<strong>Glocke</strong>_181110.indd 16 18.11.2010 23:01:55 Uhr

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