Baden-Württemberg - Handwerkskammer Reutlingen
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HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN<br />
Wir bieten Berufsorientierung –<br />
jetzt aus erster Hand<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> setzt auf Partnerschaften zwischen Schulen und Betrieben<br />
Ob im Unterricht, im Praktikum oder im<br />
Rahmen von Projekttagen - der Blick in<br />
die berufliche Praxis lohnt sich für<br />
Schülerinnen und Schüler immer. Die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Reutlingen</strong> will<br />
deshalb Kooperationen zwischen Schulen<br />
und Unternehmen ausbauen. „Vom<br />
direkten Kontakt profitieren Jugendliche<br />
und Ausbildungsbetriebe“, sagt<br />
Projektleiterin Michaela Lundt.<br />
„Azubi gewünscht – Partnerschaften<br />
Schule–Unternehmen bilden“ heißt das<br />
auf drei Jahre angelegte Projekt. Pro Jahr<br />
sollen mindestens zehn Bildungspartnerschaften<br />
zwischen Handwerksbetrieben<br />
und allgemein bildenden Schulen<br />
organisiert, bestehende Kontakte<br />
ausgebaut oder neue Kooperationen<br />
angestoßen werden. Die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
ist Ansprechpartner für beide<br />
Seiten und will potenzielle Partner<br />
zusammenbringen. In den nächsten<br />
Wochen soll eifrig die Werbetrommel<br />
gerührt werden: Lundt will auf alle<br />
Grund-, Haupt- und Realschulen sowie<br />
Gymnasien im Kammerbezirk zugehen<br />
und auch Handwerksbetriebe auf die<br />
Initiative aufmerksam machen.<br />
Praxis und Theorie verbinden<br />
„Wir wollen die berufliche Praxis stärker<br />
als bisher in den Schulunterricht integrieren“,<br />
beschreibt Lundt die Zielsetzung<br />
des Projekts, „und so die Jugendlichen<br />
möglichst optimal auf den Übergang<br />
in Ausbildung und Beruf vorbereiten.“<br />
Möglichkeiten zur praktischen<br />
Umsetzung gebe es genug: Techniktage,<br />
Betriebsbesuche, Berufserkundungen,<br />
Praktika und auch gemeinsame Projekte<br />
innerhalb oder außerhalb des Unterrichts.<br />
Für Vielfalt sei in jedem Fall gesorgt,<br />
meint Lundt mit Blick auf die<br />
Michaela Lundt wirbt für Bildungspartnerschaften.<br />
Foto: Bouß<br />
über 100 Ausbildungsberufe im Handwerk.<br />
Die Kammer will vor allem auch<br />
Mädchen dazu ermuntern, gewerblichtechnische<br />
Berufe näher kennen zu<br />
lernen. Schülerinnen und Schüler erhalten<br />
so frühzeitig wichtige Orientie-<br />
rungs- und Entscheidungshilfen inklusive<br />
zahlreicher Kontakte zu Betrieben<br />
und Ausbildern vor Ort, die später einmal<br />
bei der Suche nach einem Praktikum<br />
oder dem Ausbildungsplatz hilfreich<br />
sein können. Aber auch die Betriebe<br />
profitieren.<br />
Das Modell Bildungspartnerschaft nütze<br />
allen Beteiligten, betont Lundt. Denn<br />
mittlerweile falle es auch so manchem<br />
Handwerksbetrieb schwer, seine Lehrstellen<br />
mit den geeigneten Kandidaten<br />
zu besetzen. „Betriebe, die mit einer<br />
Schule zusammenarbeiten, machen auf<br />
sich aufmerksam und können potenzielle<br />
Bewerber rechtzeitig ansprechen.“<br />
Das Projekt „Azubi gewünscht – Partnerschaften<br />
Schule–Unternehmen bilden“<br />
wird gefördert vom Wirtschaftsministerium<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> aus Mitteln<br />
des Europäischen Sozialfonds.<br />
Digitale Nachweise statt Papierformular<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> informiert über das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />
Ab 1. April 2010 beginnt die Umstellung<br />
auf das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />
(eANV). Erzeuger, Transportund<br />
Entsorgungsunternehmen, die mit<br />
gefährlichen Abfällen zu tun haben,<br />
müssen künftig die notwendigen Dokumentationen<br />
und Nachweise statt in Papierform<br />
auf dem elektronischen Weg<br />
führen. Dies betrifft alle Handwerker,<br />
die pro Jahr mehr als zwei Tonnen<br />
Sonderabfall entsorgen. Das Verfahren<br />
stellt Unternehmen vor neue Anforderungen,<br />
vor allem im technischen Bereich.<br />
Sie haben die Wahl zwischen Softwarelösungen<br />
verschiedener Anbieter,<br />
können aber auch das eigens aufgebaute<br />
Portal der Zentralen Koordinierungsstelle<br />
der Länder nutzen.<br />
Die Übergangsphase ist vergleichsweise<br />
knapp bemessen. Ab dem 1. Februar<br />
2011 ist zwingend die Nutzung der<br />
elektronischen Signatur anstelle der<br />
Programm „Das elektronische Abfallnachweisverfahren“<br />
Die Veranstaltung „Das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />
(eANV)“ findet am<br />
10. Februar 2010, 17 bis 20 Uhr, in der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Reutlingen</strong>, Hindenburgstraße<br />
58, 72624 <strong>Reutlingen</strong>, statt.<br />
Begrüßung<br />
Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Reutlingen</strong><br />
Ein Jahr lang drückten sie die Schulbank<br />
in der Reutlinger Kerschensteiner-<br />
Schule, nun dürfen 16 junge Handwerkerinnen<br />
und Handwerker den Meistertitel<br />
im Maler- und Lackiererhandwerk<br />
tragen. Am 14. Januar 2010 erhielten sie<br />
in der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Reutlingen</strong><br />
ihre Zeugnisse.<br />
Karl Wagner, Leiter der Meisterprüfungsabteilung<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Reutlingen</strong>, gratulierte den erfolgreichen<br />
Absolventen: „Sie haben Unternehmergeist<br />
bewiesen, Durchsetzungsvermögen<br />
und Leistungswillen gezeigt<br />
Abfälle sind als gefährlich einzustufen, wenn sie mit Mineralölprodukten oder Lösemitteln<br />
verunreinigt sind. Foto: <strong>Handwerkskammer</strong><br />
Das elektronische Abfallnachweisverfahren:<br />
Rechtliche Vorgaben und<br />
praktische Auswirkungen<br />
Bernhard Blum, SAA - Sonderabfallagentur<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Konsequenzen für die Entsorgungspraxis:<br />
Fallbeispiele aus dem betrieblichen<br />
Alltag<br />
Bernhard Blum<br />
schriftlichen Unterschrift vorgeschrieben.<br />
Dann wird das eANV in endgültiger<br />
Form eingeführt sein.<br />
Worauf sich kleine und mittlere Unternehmen<br />
einstellen müssen, darüber informiert<br />
die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Reutlingen</strong><br />
am 10. Februar 2010. Bernhard<br />
Blum von der Sonderabfallagentur <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
wird die rechtlichen<br />
Vorgaben und den Ablauf des neuen<br />
Nachweisverfahrens vorstellen. Umsetzungsfragen<br />
werden anhand mehrerer<br />
Fallbespiele ausführlich und praxisnah<br />
erläutert. Holger Fröhlingsdorf von der<br />
Firma S-TRUST, dem offiziellen Kooperationspartner<br />
des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Handwerks, wird einen<br />
Überblick über elektronische Signaturen<br />
geben.<br />
Ansprechpartnerin ist Brigitte Rilling, Geschäfts -<br />
bereich Beratung, Umwelt und Energie, Tel. 07121/<br />
2412-143, E-Mail: brigitte.rilling@hwk-reutlingen.de<br />
Weiterbildung durch hohen Praxisbezug<br />
16 neue Maler- und Lackierermeister erhielten ihr Zeugnis<br />
und Ihr Leben vorübergehend einem<br />
ehrgeizigen Ziel untergeordnet.“ Zugleich<br />
appellierte er an die neuen<br />
Meister, ihrer Vorbildfunktion als Führungskraft<br />
oder im eigenen Unternehmen<br />
gerecht zu werden. Im Anschluss<br />
überreichte Wolfram Berns, Vorsitzender<br />
des Meisterprüfungsausschusses,<br />
die Zeugnisse.<br />
Die Teilnehmer mussten ein umfangreiches<br />
Programm bewältigen. Ein Prüfungsschwerpunkt<br />
waren die Handlungsfelder<br />
Auftragsabwicklung, Betriebsführung<br />
und Betriebsorganisation<br />
Das zentrale eANV-Portal der Länder<br />
(ZKS)<br />
Bernhard Blum, SAA – Sonderabfallagentur<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die qualifizierte elektronische Signatur<br />
– Voraussetzungen und Einsatz<br />
Holger Fröhlingsdorf, S-TRUST, Deutscher<br />
Sparkassenverlag GmbH<br />
Fragerunde und Abschlussdiskussion<br />
sowie Technik und Gestaltung. Im praktischen<br />
Teil galt es, ein Meisterprüfungsprojekt,<br />
das einem Kundenauftrag<br />
entspricht, abzuwickeln.<br />
Darüber hinaus wurden, wie in allen<br />
anderen Meistervorbereitungskursen,<br />
umfangreiche betriebswirtschaftliche,<br />
kaufmännische und rechtliche Kenntnisse<br />
vermittelt und geprüft. Ebenfalls<br />
zu den gewerkeübergreifenden Standards<br />
zählt die berufs- und arbeitspädagogische<br />
Prüfung.<br />
Die frischgebackenen Handwerksmeister<br />
dürfen nun selbst Lehrlinge ausbilden.<br />
Somit dürfte die<br />
Meisterausbildung die<br />
einzige Ausbildung sein,<br />
die unmittelbar und<br />
umfassend auf die<br />
Selbstständigkeit vorbereitet.<br />
Die neuen Maler- und Lackierermeister<br />
mit Mitgliedern<br />
des Prüfungsausschusses.<br />
Foto: Bouß<br />
Im Anschluss laden wir Sie zu einem Imbiss<br />
ein.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um<br />
Anmeldung bis zum 8. Februar 2010 beim<br />
Beratungscenter der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Reutlingen</strong>, Tel. 07121/2412-130, Fax<br />
07121/2412-413, E-Mail: beratung@hwkreutlingen.de.<br />
Die neuen Maler- und<br />
Lackierermeister<br />
Fachrichtung Maler<br />
Christian Kohn aus 72574 Bad Urach;<br />
Patrick Ruoff aus 72574 Bad Urach;<br />
Daniel Baumann aus 72581 Dettingen;<br />
Ricel Maier aus 72766 <strong>Reutlingen</strong>;<br />
Marc Schell aus 72766 <strong>Reutlingen</strong>-<br />
Mittelstadt;<br />
Jolan Ludwig aus 72827 Wannweil;<br />
Carolin Schmid aus 72827 Wannweil;<br />
Jörg Däschler aus 73265 Dettingen;<br />
Torsten Kramm aus 79379 Müllheim.<br />
Fachrichtung Fahrzeuglackierer<br />
Stefan Kompalla aus 70794 Filderstadt;<br />
Björn Schick aus 72119 Ammerbuch;<br />
Stefanie Zeiz aus 72510 Stetten a.k.M.;<br />
Athanasios Sakoulidis aus 72654 Ne -<br />
ckartenzlingen;<br />
Riccardo Petrolo aus 72768 <strong>Reutlingen</strong>;<br />
Benjamin Pogrzeba aus 72770 <strong>Reutlingen</strong>;<br />
Stefan Gentschow aus 72800 Eningen<br />
u.A.<br />
Kunsthandwerker aus <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
können sich um die mit 15.000 Euro<br />
dotierten Staatspreise Gestaltung<br />
Kunst Handwerk <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
2010 bewerben. Die ausgewählten Arbeiten<br />
werden im Herbst auf der Landesausstellung<br />
2010 in Reut lingen gezeigt.<br />
Anmeldeschluss ist der 15. April<br />
2010.<br />
Gefragt sind selbst entworfene und hergestellte<br />
Produkte aus allen Werk- und<br />
Materialbereichen. Bewerben können<br />
sich Kunsthandwerkerinnen, die ihren<br />
Wohnsitz oder ihre Werkstatt in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> haben, in die Handwerksrolle<br />
eingetragen oder als Künstler einer<br />
autorisierten Institution anerkannt<br />
sind. Auch Lehrer, Dozenten und Professoren<br />
an baden-württembergischen<br />
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
Ausg. 3 | 5. Februar 2010 | 62. Jahrgang<br />
Gestaltung Kunst Handwerk<br />
Wettbewerb zur Landesausstellung Kunsthandwerk 2010 gestartet<br />
In einer Scheuer und mit Fahrrädern fing alles an<br />
Die ersten Kunden kamen unmotorisiert:<br />
Gerhard Hummel begann 1959 in<br />
einer Scheuer mit den Reparaturen von<br />
Fahrrädern und der Wartung von landwirtschaftlichen<br />
Geräten. Der gelernte<br />
Landmaschinentechniker eröffnete<br />
gleichzeitig eine Tankstelle – und die<br />
steht bis heute in Römerstein-Donnstetten.<br />
Wenn einer Hummel heißt,<br />
dann muss es quasi brummen. Und das<br />
tat es auch: Bereits ein Jahr nach Firmengründung<br />
baute Gerhard Hummel,<br />
immer unterstützt von Ehefrau Frida,<br />
das Wohnhaus samt Werkstatt. Der Fortschritt<br />
machte natürlich auch vor der<br />
Landwirtschaft nicht Halt und mit zunehmender<br />
Motorisierung entschloss<br />
der Firmengründer sich dazu, die Geräte<br />
nicht nur zu reparieren, sondern<br />
selbst Traktoren oder Motorräder zu<br />
Fachhochschulen und Akademien für<br />
Gestaltung können teilnehmen.<br />
Zusätzlich werden 3.000 Euro als Förderpreis<br />
für das junge Kunsthandwerk<br />
und Anerkennungen für besondere<br />
Leistungen verliehen. Dazu vergibt die<br />
Kammer <strong>Reutlingen</strong> einen Handwerkspreis<br />
in Höhe von 1.500 Euro.<br />
Veranstalter sind das Wirtschaftsministerium<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> und der<br />
Bund der Kunsthandwerker <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> e.V. Gastgeber ist 2010 die<br />
Stadt <strong>Reutlingen</strong>. Die Arbeiten sind vom<br />
26. September bis 14. November 2010 in<br />
der Städtischen Galerie zu sehen.<br />
Teilnahmerichtlinien und Anmeldeformulare<br />
können angefordert werden bei Karin Schiwek, Wirtschaftsministerium<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, Tel.<br />
0711/123-2578, E-Mail: karin.schiwek@wm.bwl.de,<br />
www.kunsthandwerk.de<br />
50 Jahre Autohaus Hummel<br />
Mehr als nur Fassade<br />
50 Jahre Maler Kromer Winterlingen<br />
Albert Kromer senior machte sich, den<br />
Meistertitel in der Tasche, 1959 selbstständig.<br />
Bis 1984 führte er den Betrieb,<br />
ehe Albert Kromer junior in seine Fußstapfen<br />
trat Seit Anfang des Jahres ist<br />
Gisela Kromer Leiterin der Malerwerkstatt<br />
mit heute drei Mitarbeitern.<br />
„Wir waren erst gut, wenn wir das zweite<br />
Mal zum einem Kundenauftrag kommen,<br />
einmal ist zu wenig“, sagt das<br />
Team. Und so zählen denn auch viele<br />
Stammkunden zu den Auftraggebern.<br />
Ob Tapezierarbeiten oder Insektenschutz,<br />
Wärmedämmung oder Wand-<br />
100 Jahre Malerbetrieb Heilig<br />
verkaufen. Konsequenter Schritt danach:<br />
1962 beginnt er mit dem Verkauf<br />
von Autos der Marken DKW und NSU.<br />
Immer mehr rücken die Autos in den<br />
Fokus und 1972 ist Gerhard Hummel einer<br />
der ersten Datsun-Vertragshändler<br />
in Deutschland. Als 1984 aus der Marke<br />
Datsun die Firma „Nissan“ wird, firmiert<br />
auch das Donnstettener Autohaus<br />
um. 1988 zieht der Firmengründer sich<br />
aus dem Geschäft zurück. Seitdem führt<br />
Schwiegersohn Rudi Kirsamer das Geschäft:<br />
1989 wird die Werkstatt neu und<br />
die Tankstelle um gebaut. Zum 50. Geburtstag<br />
gab es 2009 einen Offroad-Tag<br />
und ein Fahrsicherheitstraining. Denn:<br />
Lieblingskind des Betriebes, in dem seit<br />
Gründung übrigens vier Lehrlinge ausgebildet<br />
wurden, sind Offroad-Fahr -<br />
zeuge.<br />
bilder in Freskentechnik – die Palette<br />
reicht weit. Raumgestaltung aus einer<br />
Hand will der Betrieb bieten, kreative<br />
Maltechniken und modernstes Handwerk.<br />
Doch auch aus vergangenen Zeiten<br />
kennen und können die Maler ihr<br />
Handwerk. So haben sie unter anderem<br />
bei der Renovierung des Kirchturms in<br />
Benzingen mitgewirkt. Aktuelles Projekt<br />
ist die Renovierung der Nothelfer-<br />
Kapelle in Harthausen.<br />
Der Fachbetrieb Kromer wirkt auch seit<br />
fünf Jahren sachverständig für die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Reutlingen</strong>.<br />
Von der württembergischen<br />
Post zur Malerdynastie<br />
Eberhard Heiligs Urgroßvater war Bote<br />
bei der königlich-württembergischen<br />
Post. Dass seine Nachfahren einmal eine<br />
Malerdynastie gründen würden, hätte<br />
er wohl nicht gedacht. Den Grundstein<br />
dafür legte Emil Heilig. Am 1. April<br />
1909 öffneten die Pforten der Malerwerkstätte<br />
Heilig mitten in der Reutlinger<br />
Innenstadt.<br />
Das erste Domizil des Betriebes war gemietet.<br />
1927 zog Emil Heilig um; das<br />
Haus steht bis heute, ist aber nicht mehr<br />
im Besitz der Familie.<br />
Wer so viele Jahre „auf dem Buckel“ hat,<br />
dem bleiben Schicksalsschläge nicht erspart.<br />
Aber die Heiligs wären nicht die<br />
Heiligs, wenn sie nicht all das gemeistert<br />
hätten. Und dabei ist eine enge Verknüpfung<br />
mit der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
entstanden.<br />
So war Emil Heilig junior seit 1935 im<br />
Geschäft. Er wurde eingezogen und war<br />
bis 1948 in französischer Gefangenschaft.<br />
Nach seiner Rückkehr wurde er<br />
in den folgenden Jahren Lehrlingswart,<br />
später Obermeister der Malerinnung,<br />
dann Sachverständiger. Für seine Ver-<br />
dienste erhielt er die Alfred-Geisel-Medaille.<br />
Besonders mit der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
verbunden sind Eberhard Heilig und<br />
seine Frau Inge. Er übernahm 1982 das<br />
Geschäft, war von 1972 bis 1984 in der<br />
Meisterprüfungskommission. Inge Heilig<br />
stammt aus einer „Malerdynastie“.<br />
Und: Ihr Urgroßvater Friedrich Fischle<br />
war Gründungspräsident der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Reutlingen</strong>.<br />
Die vierte Generation ging 2002 an den<br />
Start. Schwiegersohn Gunther Hipp arbeitete<br />
schon neun Jahre im Familienunternehmen<br />
mit, ehe er den Chefposten<br />
einnahm.<br />
Das von der Großmutter akribisch geführte<br />
Meldebuch existiert noch. Demnach<br />
trat der erste Lehrling seine Ausbildung<br />
1920 an. Bis zum Jahr 2000 absolvierten<br />
36 Azubis die Lehre bei Heiligs.<br />
Für Eberhard Heilig war immer klar,<br />
welchen Beruf er ergreifen will. „Ich bin<br />
damit aufgewachsen.“ Dass seine Tochter<br />
einen Maler kennen gelernt hat, war<br />
Zufall.