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Termin für Obduktion steht irgendwo<br />
im Notfall geht's am Schluss<br />
am wichtigsten: ärztliche Leichenschau<br />
Rechtsmedizin<br />
Literatur:<br />
für Klausur : Vorlesung + evtl Pschyrembel nachschaun<br />
praxis rechtsmedizin, madea „teuer“ zu viiiiiel, evtl mal in bib ausleihn<br />
Duale Reihe: Ökologisches Stoffgebiet, bei RM fehlt einiges neues<br />
Rechtsmedizin , systematisch, Penning , schön schmal und so<br />
ReMed kompakt – interaktive Rechtsmedizinische Lernsoftware ausborgen?!<br />
Krankenhausexemplar: Madea, die ärztliche Leichenschau<br />
das jahrhundert der detektive 3 bände: kamman ausleihen, „spannend“<br />
blutiges Geheimnis<br />
Thanatologie. Lehre vom Tod. Todeszustand natürlicher Tod : zeichen der Krankheit werfen<br />
Todesschatten vorraus, dagegen Selbsttötung, Tötung: Mord/Totschlag/Körperverletzung mit<br />
Todesfolgen/fahrlässige Tötung; Unfall, Tod durch nicht strafbare Handlung<br />
Leichenöffnung: morgendlicher Alltag, Obduktion Todesursache, Rechtliche Vorgaben u.a. immer<br />
2 Ärzte+ Sektionsgehilfe<br />
Todesursachen unterschiedlich schnell feststellbar... schnell z.B. CO-Vergiftung, Alkohol<br />
Lebende werden nach rechtlich relevanter Körperverletzung untersucht z.B: Stauungsblutungen am<br />
Kopf nach Würgen, Strangulation -> derjenige war immer in Lebensgefahr<br />
forensische Toxikologie<br />
v.a. Alkohol/Drogen im Stv<br />
forensische Serologie<br />
z.B: ist Nachweis von Mensch/Tier , Name entstand weil nachweis mit Antikörpern erfolgte<br />
z.B. Blut an Jacke, irgendwas am schuh<br />
Vermittlung von Rechtskenntnissen<br />
damit wir uns nicht strafbar machen<br />
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der Gesetzgeber: 14Tage nach Zeugung beginnt Schwangerschaft (geschützt ab dann durch §118)<br />
Geburt: Tötung direkt danach mglw nicht strafbar bei Schwangerschaftspsychose (Gutachten)<br />
klin Tod –> Hirntod -> sichere Todeszeichen –> Zelltod<br />
Leiche (Definition)<br />
Menschliche Leiche ist der Körper eines Menschen, der keinerlei Lebenszeichen aufweist<br />
Lebenszeichen:<br />
– Herztätigkeit<br />
– Atemtätigkeit<br />
– Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize<br />
– Aufrechterhaltung der Körpertemperatur<br />
Der Begriff der Leiche schließt ein, dass der körperliche Zusammenhang durchd en<br />
Verwesungsprozess oder auf andere Weise ncoh nicht völlig aufgehoben ist.<br />
Es existiert ein tradiertes Wissen, dass insbesondere mit dem Substanz- oder Funktionsverlust des<br />
Hirns der Tod des Menschen eintritt (Todesstrafe!)<br />
Todesart<br />
Tod aus innerer Ursache<br />
- Krankheit<br />
Natürlich Nicht natürlich<br />
Tod aus äußerer Ursache, durch<br />
- eigene Hand<br />
- fremde Hand<br />
- Unfall<br />
- strafbare Handlung<br />
„ Lebenskurve“<br />
Agonie (vita reducta), sekunden bis Tage: Mensch lebt noch, mglw mit geringen Zeichen<br />
klin Tod<br />
(Ganz-)Hirntod (nach ca. 5min)<br />
Totenflecke (Blutentmischung) grauviolett (innerhalb der ersten postmortalen stunde, wandern in<br />
ersten 6h, danach nicht mehr wegdrückbar. „doppelte totenflecke“ - jmd leiche gedreht )<br />
Totenstarre (beginn 3 h postmortal, Anheben - Bretthart )<br />
Leichenfäulnis („entspanntes Gesicht“ -> Muskel faulen schon ab)<br />
auch danach noch supravitale Reaktionen („intermediäres Leben“, z.B. idiomuskulärer Wulst: bis<br />
4h post mortem, elektrische Muskelreiezung; Miotika/Mydriatika ins Auge – bis 12h , Miosis bis<br />
24h )<br />
Zelltod<br />
(z.b. Klausurfrage ordnen sie zeitlich bla bla)<br />
Das Scheintod- ABC<br />
A Anoxie Alkohol Anämie Aceton<br />
E Epilepsie Elektrizität (incl blitz)<br />
I Intoxikation Injury (Schädel-Hirn-Trauma)<br />
O Opiate<br />
U Unterkühlung Urämie (und andere Komata)<br />
Kataleptische Totenstarre (Frau steht an wand) gibt es nicht<br />
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in de darf Tod erst nach 1 sicheren Todeszeichen attestiert werden, in Bayern Bestattung zwischen<br />
48 und 96 Std<br />
Hirntod<br />
Entwicklung des Hirns<br />
Wie lange überleben Orgabne nach Beendigung der Zirkulation<br />
Hirn 8-10min<br />
Herz 15-30<br />
Leber 30-35<br />
Lunge bis 60<br />
Nieren bis 120<br />
Skelettmuskulatur bis 8h<br />
Wie lange erhalten Organe und Gewebe ihre vegetative Reagilibität<br />
mechanische Erregbarkeit Muskulatur 2-6h<br />
elektrische „“““““ 4-5h<br />
pharmakologische Erregbarkeit der Augenmuskulatur<br />
einfach mit Ach : 20-24h<br />
doppelt mit adrenalin bis 12 h<br />
pharmakologische Erregung der Schweißdrüsen 30h<br />
tracheales Flimmerepithel 48h<br />
Bewegliche (evtl zeugungsfähige Spermien ) im Nebenhoden des Mannes über 200h (damit noch<br />
Kinder zeugen ist verboten – Embryonenschutzgesetz – nicht einmal mit Sperma in der<br />
Spermabank!)<br />
Frühe sichere Zeichen des Todes<br />
Totenflecke (ab 1h)<br />
Totenstarre (ab 3h)<br />
Transplantationsgesetz<br />
§2 (erklärung zur Organspende)<br />
§3<br />
...<br />
Zustimmungsrangfolge: Ehegatte, volljährige Kinder, Eltern oder sonstige gesetzliche Vertreter,<br />
volljährige Geschwister, Großeltern.<br />
„Der Hirntod ist ein sicheres Todeszeichen“ ... EEG + zerebrale Zirkulation<br />
beim vorliegen eines nicht natrlichen Todes kann die Leiche gegen den Willen des zur Totensorge<br />
Berechtigten beschlagnahmt werden. (auch ausgegraben werden)<br />
Normogramm: Körpertemperatur abhängig von Umgebungstemperatur, Körpergewicht -> Todeszeit<br />
Korrekturfaktoren z.B. unter Daunendecke -> KG-Anpassung<br />
Todeszeitbestimmung bei ärztlicher Leichenschau<br />
– Angehörige raus<br />
– Leiche entkleiden<br />
– Körperstamm: kühl? (30°C) (Temperatur erste 2 h keine änderung, dann 1°C /h)<br />
– idiomuskulärer Wulst : weniger als 4h<br />
– Totenflecke: zunächst fleckförmig um Gefäße, später flächig rot – verschiedene Farben (weiße<br />
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flächen je nach lage, gummizüge von unterhose, pullover,...), „marmoriertes muster“ im verlauf<br />
der subkutanen gefäße: „durchschlagen des venennetzes“ , späät erst<br />
hellrote Totenflecke – Kohlenmonoxidvergiftung<br />
graubraun – Met-HB-Bildner z.B. Nitrobenzon<br />
– Totenstarre: Spitzfussstellung<br />
Ursache: ATP-Verarmung<br />
Brechen, dann bis 8h nach Tod wiedererstarrung möglich<br />
– Hautvertrocknung (Knickbar wie Pergament)<br />
extrem fortgeschritten: Mumifizierung<br />
beginnt bei großem O/V Verhältnis also Hände z.B.<br />
– Verfaulung – Beginn im rechten Unterbauch – Grünverfärbung – Cökumbereich<br />
Sulf-Met-Hb<br />
Bildung von Fäulnisflüssigkeit<br />
–<br />
Haare wachsen nach dem Tod nicht mehr... Hautturgor lässt nur nach deswegen evtl z.B. Bart noch<br />
raus<br />
Exhumierung – Pilzbewuchs möglich<br />
Schaumleber<br />
Sarggeburt (Fäulnisphänomen – Druckentstehung im Bauchraum durch Fäulnisgase – nach-aussen-<br />
Stülpung der Gebärmutter)<br />
Leere Puppenhülsen von Fliegen – mindestens 4 Wochen tot<br />
Hund hat Frau ausgeweidet, Leiche hängt in Wald – kommt ein Vogel und pickt ihn an<br />
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Mechanische Gewalteinwirkungen<br />
1.Stumpfe Gewalt<br />
vitale Reaktion – ein Befund am Körper geht auf eine Einwirkung zurück , die sich zu Lebzeiten<br />
ereignet hat<br />
Körperoberfläche<br />
Sugillation (Hämatom) – die Blutunterlaufung<br />
„blaue Flecken“<br />
geformt vs ungeformt<br />
Bsp: Totschläger : 2 parallele linien, evtl über halbring verbunden<br />
typische Doppelkonturierung nach Stockschlag , in der Mitte Kompression, daneben kurzzeitig<br />
Hyperämie, tagelang hämorrhagische Zeichen -> Dokumentation nicht vergessen<br />
anämische Aufschlagspuren: Sturz aus Höhe in Wasser: Humerus schlägt von innen nach aussen,<br />
flächenhaft breite „Stockschlagverschletzung“<br />
-> vitale Zeichen (ergo bilden sie sich nicht aus wenn man eine Leiche ins Wasser schmeißt)<br />
Kratzspuren: gerade bei Kindern oft selbst ausgelöst<br />
Rechtslage bei bruch der ärztlichen Schweigepflicht zur Anzeige einer möglichen<br />
Kindesmisshandlung: Fall der Rechtsabwägung, nach ernsthafter Prüfung kein Gesetzesbruch<br />
petechiale Blutungen im Augenbereich: treten auf bei Strangulation (dt.: Kompression des Halses)<br />
Ausdruck der Kapillarruptur (nach 10-15s nachweisbar)<br />
Exkoriationen – Korium abgestreift (Epidermis + Lederhaut)<br />
z.B. bei Überrollung, Gurtverletzung, Strangulation<br />
beim Lebenden führt die Exkoriation zu einer Hautverschorfung, beim toten zu einer Vertrocknung<br />
vitale Reaktion ? z.B. korrespondierende Weichteilunterblutung<br />
ab gewisser Todeszeit vertrocknet Haut auch ohne Exkoriation<br />
Decollements (Hautablederungen)<br />
z.B. beim Mitschleifen bei Überrollung<br />
-> Durch eine entstehende Wundhöhle kann man verbluten<br />
Riss- und Platzwunden<br />
bei Überschreiten der Elastizitäsgrenze der Haut nach tangentialer Gewalteinwirkung<br />
Zahnkonturabdrücke sind Widerlagerverletzungen – bis zu tiefgehenden Zerreissungen<br />
Kopfhautplatzwunden sind scharfkantig, wie geschnitten<br />
Schnittwunde vs Platzwunde<br />
Spreizen der Wundränder: glatt, keine ablösung, keine breite Verschorfung vs breite<br />
Wundrandvertrockung oder Verschorfung, Weichteilbrücken im Wundrandgebiet<br />
sternförmige Platzwunde bei Sturz auf unebene Fläche, Schussverletzung<br />
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Dehnungsrisse: z.B. wenn Fahrzeug über liegenden Bauch rollt oder von hinten kommt: massives<br />
Durchbiegen des Körpers, Bauch-Dehnungsrisse<br />
Aufschlag gegen Lenkrad: Dehnungsrisse am Kopf<br />
bei Eisenbahnüberfahrung: breite Hautvertrocknung, schwarzschmierige Wunde<br />
auch bei Dekapitation vitale Zeichen: Blutaspiration durch mechanische Inspiration aufgrund<br />
Thoraxstellung<br />
„hutkrempen“-Regel<br />
eine Platzwunde am Kopf<br />
unterhalb gedachter Hutkrempe: Sturzverletzung<br />
oberhalb: Verdacht auf Schlag- und Hiebverletzung<br />
Durchspießungs- und Bissverletzungen<br />
Differenzierung: Pfählung (in vorhandene Körperöffnungen) vs Durchspießung<br />
Saugbiss: mit Hämatom in der Mitte , breiterer Abschürfung durch Zähne<br />
bei Kindern sehr schnell Abbildung auf zarter Haut, kann auch durch übertriebene Zuwendung<br />
entstanden sein<br />
Bissverletzung lässt relativ sichere Identifikation durch DNA-Analyse zurückgebliebener Spuren zu<br />
Hundebiss: Parallelstreifige Veränderungen durch Kopfschütteln<br />
Röhrenknochen<br />
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Stumpfe Gewalteinwirkung<br />
Röhrenknochen<br />
wichtig für Stärke Gewalteinwirkung ist Ausmass der Weichteilunterblutung<br />
Verschiedene Knochenbruchmuster<br />
z.B. keilförmig – Keilbruch – Messerer-Bruch (nach Erstbeschreiber)<br />
– bei Röhrenknochen<br />
– Keilspitze zeigt immer in Richtung der Gewalteinwirkung<br />
– Keilschenkel konkav (verdicken sich erst langsam, dann schnell)<br />
„unechter Messerer“: konvexer Schenkel -> breite Gewalteinwirkung (zwei inkomplette Messerer)<br />
Problem bei Röhrenknochenfrakturen: Fettembolien<br />
Schädel<br />
Schädeldachfraktur -> Globusbruch (charakteristisches Aussehen)<br />
– meridoneale Bruchlinien<br />
viel wichtiger: indirekte Brüche<br />
Schädelbasisbrüche („Berstungsbrüche“, weil der Schädel im Ganzen verformt wird)<br />
Querbruch z.B. bei Druck von beiden Seiten -> eine Richtung wird komprimiert, Schädel dehnt sich<br />
in andere Richtung aus<br />
Längsdruck erzeugt Längsbruch<br />
vgl Walnuss – Nussknacker<br />
Komplikation bei Längsbruch – Luftembolie aus dem sinus sphenoidalis in den plexus venosus<br />
cavernosus<br />
Nachweis beim Verstorbenen: Herz raus, unter Wasser, rechten Ventrikel öffnen -> Luft raus!<br />
Differenzierung zu Fäulnisgasen: anderen Ventrikel öffnen<br />
Luftembolie vitale Reaktion<br />
Blut kann auch in Nase übertreten – vitale Reaktion der Blutaspiration<br />
Bruch mit bestimmter Geometrie – Schädeldachbruchfragment nach innen verlagert – Lochbruch<br />
gibt es wenn die Auftrechfläche 4 cm² oder geringer ist<br />
Ohrblutung – Hinweis für Querbruch der Schädelbasis mit Blutung in den Gehörkanal<br />
also nicht in Ausnüchterungszelle mit Alkis die aus dem Ohr bluten<br />
bei jüngeren Menschen können die Nähte aufplatzen<br />
Ringbruch<br />
Entstehung z.B. bei Sprung mit gestrecktem kniegelenk -> Aufkommen, Wirbelsäule in Kopf<br />
oder Schutzhelme (anfänglich sehr schwer) bei Abbremsung /Kollision mit anderem Körperteil -><br />
Weiterfliegen des Kopfes+Helmes -> Basis wird auf Zug beansprucht und Bumms<br />
ergo: Helm schützt v.a. Bei geringen Geschwindigkeiten<br />
epidurales Hämatom<br />
gibt es praktisch nur beim Schädelbruch<br />
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subduralblutung<br />
z.B. bei Schütteln (von Kindern)<br />
Entstehung des Hämatoms v.a. Durch abgerissene Brückenvenen<br />
geschüttelte Kinder haben Netzhautblutungen (Augenuntersuchung)<br />
was passiert mit dem Gehirn?<br />
Hirnkontusionen (Prellungen) - Indikator für Traumatisierung des Gehirns – führt aber nicht zum<br />
Tode , wichtig sind v.a. Traumatisierungen im Hirnstamm (sehen wir nicht)<br />
Coup-contrecoup: bei Fall auf hinterkopf Kontusionen im Frontallappen<br />
moderne Hypothese: lokaler Unterdruck führt zu Cavitationsblutungen<br />
diese Beziehung gibt's nicht beim Schlag<br />
für den kindlichen Schädel gilt keine coup-contrecoup beziehung wegen der Elastizität des Kopfes<br />
obacht : coup.contrecoup immer ein sturz, auch oberhalb der hutkrempe (man kann ja aufn kopf<br />
fallen)<br />
Stumpfe Gewalteinwirkung – Organe<br />
Endokardeinblutungen , „Verblutungsblutungen“<br />
Herzbeuteltamponade – nach Aortenruptur u.a.<br />
Dezelerationstrauma (bei Kollision durch Trägheit innerer Organe) der Aorta<br />
Nierentraumatisation z.B. bei Tritten in am Boden liegende, ebenso Lebertraumatisationen<br />
vitale Zeichen bei stumpfer Gewalteinwirkung – ½ liter blut in unterschenkel, 1-2 l in das Becken,<br />
1-1,5 l Oberschenkel u.a.<br />
Rechnung: wenn eine 1,8m große Person auf den Hinterkopf stürzt -> Aufprallgeschwindigkeit 20<br />
km/h<br />
nach a= v/t = 6 /0,002 wird das Gehirn beim Aufprall mit 3000 m/s² verlangsamt entspricht 300g<br />
bei Schlag mit Brett auf Kopf kann Kopf mitgehen, Kontaktzeit wesentlich länger 0,2s<br />
-> 30 m/s² -> 3 g<br />
Hirnkontusionen gibt es in der Größenordnung von 200-300g<br />
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Tod durch Ersticken<br />
Atmungsregulation:<br />
– Atemzentrum im verlängerten Rückenmark<br />
Atemreiz durch Anstieg der CO2-Konzentration im Blut<br />
– Chemorezeptoren in den Halsschlagadern<br />
Atemreiz durch O2-Mangel im Blut<br />
Vollständige Unterbrechung der O2-Zufuhr zum Gehirn führt in ca. 10 Sekunden zur<br />
Bewusstlosigkeit und damit zur Handlungsunfähigkeit<br />
Todeseintritt nach ca. 5-10 Minuten<br />
Ersticken<br />
Asphyktisches Ersticken<br />
– durch O2-Mangel bei gleichzeitiger Behinderung der CO2-Abatmung<br />
Erstickungsgefühl mit Todesangst<br />
Anstieg von Atemgefühl mit Todesangst<br />
z.B. beim Erdrosseln<br />
Hypoxisches Ersticken<br />
– durch O2-Mangel bei erhaltener Abatmung von CO2<br />
kein Erstickungsgefühl , da Reizung des Atemzentrums unterbleibt. Euphorisierung, O2-Mangel<br />
wird nicht als bedrohlich empfunden z.B. bei Höhenkrankheit<br />
Äußeres Ersticken Inneres Ersticken<br />
verlegung der Atemwege<br />
Behinderung der Atemmechanik<br />
O2-Mangel der Luft<br />
Kehlkopfschwellung<br />
Tumoren der Luftwege<br />
Lähmung der Atemmuskulatur<br />
Strangulation<br />
<strong>Ertrinken</strong><br />
Knebelung<br />
Brustkorbkompression<br />
O2-Verdrängung im Silo<br />
bei<br />
Behinderung des O2-Transports<br />
Behinderung der O2-verwertung<br />
Blutarmut<br />
Lungenödem<br />
Kohlenmonoxidvergiftung<br />
Zyanidvergiftung<br />
Charakteristische Befunde<br />
– Blausüchtigkeit des Gesichts<br />
– Blutstauung und Aufdunsung des Gesichts<br />
– Stauungsblutungen (=petechiale Blutungen) -> nicht bei fehlender mechanischer<br />
Atembehinderung!<br />
– Lungenüberblähung<br />
– Erstickungsblutungen unter dem Lungenfell<br />
– akute Erweiterung der rechten Herzkammer<br />
– flüssiges Leichenblut und Blutstauung der inneren Organe<br />
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– Blutarmut der Milz<br />
<strong>Ertrinken</strong><br />
1. eigentliches <strong>Ertrinken</strong><br />
2. Badetod (Reflextod)<br />
3. Tod im Wasser aus natürlicher Ursache<br />
„Waschfrauenhaut“: hydrophile Hornhaut nimmt Wasser auf und schrumpelt – kein vitales Zeichen<br />
Schaumentstehung: vitales Zeichen<br />
Klassische Stadien des Ertrinkungstodes<br />
1. bewusstes oder reflektorisches Einatmen<br />
2. willentliches Atemanhalten unter Wasser, 20-30 sec.<br />
3. Reflektorische, zwanghafte Atmung wegen Anstiegs der CO2-Konzentraion , Einatmen und<br />
Verschlucken von Wasser, Auftauchen, Schaumentstehung, 20-50sec.<br />
4. Tonisch-klonische Krämpfe als Ausdruck der Überschreitung der Sauerstoffmangeltoleranz des<br />
Gehirns, Bewusstlosigkeit, Erlöschen der Reflexe<br />
5. Atempause<br />
6. terminale Schnappatmung<br />
Klassischer Sektionsbefund ist eben nicht Lunge voller Wasser: Ertrinkungslunge ist ganz trocken!<br />
Emphysema aquosum: Ballonartige Aufblähung der Lunge – Lunge sinkt bei Eröffnung nicht in den<br />
Brustkorb zurück – charakteristisch!<br />
Einschneiden in Ertrikungslunge macht Geräusch wie Schneeballknirschen<br />
Mageninhalt in Gefäß: 3 Schichtung: unten nahrungsbestandteile, mitte wässer, oben schaum:<br />
wydler'sches zeichen<br />
Bolustod<br />
Brocken in Luftröhre<br />
Reflektorischer Herzstillstand – N. Vagus<br />
überwiegend alkoholisierte Patienten<br />
Tod tritt praktisch sofort ein – keine Erstickungszeichen<br />
der Heimlich-Griff – Aspiriertes aus den Lungen entfernen<br />
autoerotischer Erstickungstod - „Fehldosierung“ des Sauerstoffmangels beim Versuch das<br />
Lustempfinden zu steigern idR mit Damenstrumpf aufm Kopf<br />
Schaumpilzertrunkenekinderfotos<br />
Erbrochenes Blut (Hämatin – schwarz wegen Magenpassage) in Luftröhre<br />
Kieselalgen – Muster relativ spezifisch für unterschiedliche Gewässer<br />
Nachweis an der Leiche – Hinweis auf Todesort<br />
Die Wasserleiche<br />
keine Wasserleiche dieser Welt schwimmt in Rückenlage<br />
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im halbwegs ruhigen Wasser treibt aufm Bauch, Kopf hängt runter<br />
typische Treibverletzungen: Stirn, Nase, Handrücken, Knie, Fussrücken – keine vitalen Zeichen<br />
(Blutungen)<br />
Jeder <strong>Ertrinken</strong>de geht zunächst unter und bleibt erstmal unten, kommt irgendwann wieder hoch<br />
aufgrund Fäulnisveränderungen (sofern kein 100 kg Betonklotz am Start ist)<br />
Fettwachsleiche – Verseifungsprozess des Gewebes - Umwandlung in weiße, nahezu tönerne<br />
Masse<br />
zusammengefasst:<br />
<strong>Ertrinken</strong>:<br />
<strong>Ertrinken</strong> ist ein asphyktisches Ersticken<br />
typisches <strong>Ertrinken</strong> / atypisches <strong>Ertrinken</strong>, Badetod (innere Ursache / „Reflextod“)<br />
<strong>Ertrinken</strong> in Süßwasser:<br />
Emphysema aquosum , trockene Lunge, Paltauf'sche Flecken (Pleura)<br />
<strong>Ertrinken</strong> in Salzwasser:<br />
Alveoläres Lungenödem<br />
...<br />
Wasserleiche (Zeichen des Aufenthaltes im Wasser):<br />
Waschhaut, Algenrasen, Schlammbesatz, Lockerung des Körperhaares, Treibverletzungen,<br />
Schiffsschraubenverletzungen, tierfraß, Fettwachsbildung<br />
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Burking – von einem Mörder der durch Brustkorbkompression tötete<br />
Burking – jede Art von Tod durch Brustkorbverengung<br />
Todesangst – Kennzeichen der Verlegung der Atemwege<br />
doch wenn es sehr schnell anflutet merkt man den Erstickungsvorgang nicht<br />
Bolustod – s.o.<br />
Ein „Reflextod“ (sehr selten, Reflextod durch Schlag gibt es praktisch nicht)<br />
bei plötzlichem Sauerstoffmangel schaltet Körper reflektorisch auf Katabolen Stoffwechsel<br />
bei Alkoholisierung überschiessende vegetative Reagibilität<br />
Anoxie<br />
Ausbildung pulmonaler hyaliner Membranen u.a. bei langzeit-Maschinenbeatmung z.B.<br />
Strangulation<br />
Todesmechanismus?<br />
Die Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn<br />
ca 5-6 kg Körpergewicht muss ziehen, damit Carotiden verschlossen werden<br />
bei Vertebralarterien 15-30 kg KG<br />
doppeltourige / eintourige durchlaufende Schlinge... („Zwischenkamm“ im Halsabdruck)<br />
Schlinge kann schon Täter überführen (Materialabrieb, Epidermisabschürfung...)<br />
zum Drosseln gehört immer ein Drosselwerkzeug! Nix Hände wie bei Agatha Christie!<br />
Augenbindehäute beim Erhängen meist blass ,weil a+v beide abgeklemmt werden<br />
wenn frauen sich selbst töten nehmen sie immer das lange Haar aus der Schlinge – Hinweis auf<br />
Tötungsdelikt<br />
sie stechen sich auch nicht durch die Brust, sondern darüber oder darunter<br />
Obacht: Würgen mit Sicherheitserdrosseln<br />
Bewusstlosigkeit tritt sehr schnell ein, tonisch-klonische Krämpfe (Tambourverletzung – vom<br />
Anschlagen bei Krämpfen an Gitterstäbe bei Selbsttötung Gefangener)<br />
es kann zu einer finalen Erektion auch mit Ejakulation kommen<br />
(Hans Eins Ehvers – Alraune)<br />
Frakturen an Kehlkopf und Zungenbein – nur dortige Unterblutung ist ein vitales Zeichen<br />
Richtung der Strangulation zeigt sich an Ausbildung der Vertrocknung & Unterblutung<br />
Strick drückt sich ab wie z.B. bei geflochtenem Strang, Kettengliedern...<br />
Obacht: „specknacken“ alter Männer sind natürlich keine Strangulationszeichen<br />
miteingebundene Hände / Schals / sonst was: Versuch der druckmilderung<br />
Wirbelsäulenbruch beim Erhängen ist eine Rarität (beim Bechterew, Sturz aus großer Höhe)<br />
Todesdauer:<br />
Bewusstlosigkeit und Handlungsunfähigkeit tritt schnell, schlagartig ein<br />
Herz kann durchaus 20,30 minuten weiterschlagen<br />
Zeitrafferphänomene („quick motion pictures“) - das Leben läuft nochmal ab (Selbstversuch mit<br />
Abhängen)<br />
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Ami-Experiment – Strangulation die humanste Hinrichtungsart, der elektrische Stuhl die quälendste<br />
typischer Befund: Blutungen in Augenlidern (beim Erdrosseln, Erwürgen)<br />
Simon'sche Blutungen – Bänder (am Häufigsten im Bereich LWS, evtl auch BWS/HWS) –<br />
Entstehung unbekannt<br />
vitale Reaktionen!<br />
Möglich auch bei Fäulnis / Verkehrsunfall – starke, von hinten einwirkende Gewalt ; aber auch:<br />
„seitlicher Simon“ bei seitlichem Anfahren<br />
dementsprechend müssen sie beim Erhängen was mit der Zugwirkung zu tun haben<br />
Würgen mit Sicherheitserdrosseln – Würgemale, die durch Drosselvorgang nicht erklärbar sind<br />
Drosselmarke kann tief sitzen / ist zirkulär horizontal<br />
Erhängungsmarke nicht / steigt zum Suspensionspunkt<br />
vitale Reaktionen – durch Halssympathikus: Speichelfluss, Nasenschleim möglich<br />
unter Aufgehängtem kann sich kleiner Speichelsee bilden<br />
Speichelnachweis Stärke – Iod -> Blaufärbung<br />
wenn alpha-Amylase stärke vorher abbaut bleibt blaufärbung aus<br />
beim Würgen oft auch Kratzspuren durch Fingernägel der würgenden Hand<br />
„Halbmonde“ - Fingernägel<br />
Opfer des Erwürgens fast nur Frauen und Kinder<br />
bei Männern stumpfe und scharfe Gewalt häufiger<br />
Strangulierter wird gemäß Walcher seziert – in „künstlicher Blutleere“ (Gehirnentnahme,<br />
Nackestütze unter brustkorb, Brustpaketentnahme)<br />
Vorteil: bei anschließender Halweichteilpräparation sieht man vorgeprägte Unterblutungen –<br />
inneren Strangmarken<br />
Unterscheidungstabelle Erhängen-Erdrosseln-Erwürgen siehe Skript<br />
Erhängen: typisch/atypisch (Kriterium: Lage Strangwerkzeug, Bodenkontakt), Schwerkraft zieht<br />
Strangwerkzeug zu, fast immer Suizid, eventuell Simon'sche Blutungen, intervertebral, selten<br />
HWS-Frakturen<br />
Erdrosseln: Zuziehen des Strangwerkzeugs durch Muskelkraft, praktisch immer Fremdeinwirkung,<br />
Suizid nur mit Hilfsmitteln<br />
Erwürgen: manuelle Halskompression, immer Fremdeinwirkung<br />
Befunde bei... BLABLABLA<br />
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Scharfe Gewalt<br />
verschiedene Wundformen bei Stichen...<br />
Messerschnitte siehe skript...<br />
Wunde auf beiden seiten spitz z.B. zweischneidiges werkzeug<br />
Schwalbenschwanz (ausfaserung am stumpfen wundrand): Drehung Opfer während Stich (z.B.<br />
Gegenwehr)<br />
selbst bei peilnicher säuberung finden die tollen rechtsmediziner blut idR am übergang klinge-griff<br />
(aus dna-extraktion -> blut des opfers)<br />
Bild: herzbeuteltamponade – klare todesursache<br />
hechtmaulartige Verletzungen der Finger -> abwehrverletzungen<br />
messer durch die hand gezogen<br />
oder abwehrhaltung – verletzungen an armstreckseiten u.a.<br />
abwehrverletzungen sprechen für wachheit und wehrfähigkeit des opfers<br />
bei pulsaderschnittverletzung immer kucken ob fingerkuppenverletzungen da sind (spricht bei<br />
rasierklinge für selbsttötungsversuch<br />
„probierverletzungen“/ „zauderverletzungen“ einer versucht sich umzubringen und sticht bis zu<br />
hundert mal zu bis er es schafft tief genug einzudringen .. Bsp Mann mit Beil an kopf bis sinus<br />
sagitallis auf ist<br />
20 pulsaderschnittverletzungen<br />
wenn nicht allzu ernsthaft: Selbstbeschädigung! Mit Versuch, die Schuld anderen in die Schuhe zu<br />
schieben – sprunghafte Zunahme in letzten Jahren<br />
alles wo's richtig wehtut wird ausgespart<br />
sehr oberflächlich<br />
gerade, offensichtlich ruhige, gleichmäßige schnitte<br />
verletzungsanzahl<br />
wenn möglich keine verletzungsüberkreuzung<br />
Bild: Schiffsschraubenverletzungen<br />
die Leute werden aber meist so verrissen dass die Teile einzeln gefunden werden<br />
Unterschied Stich-Schuss : Geschwindigkeit<br />
Physik: Seitkraft abhängig von Geschwindigkeit und Keilwinkel alpha<br />
Schussverletzung viel schwerwiegender als Stichverletzung!<br />
Pfeilschuss: übergang stich – schuss<br />
geschwindigkeiten paar hunder meter / sekunde<br />
Kinetische Energie<br />
soft-air 1 J<br />
pistole 500<br />
Jagdgewehr (Großwild ) 10k<br />
das Projektil muss sich drehen, damit es genügend „Masse“ hat<br />
Pistole (9mm) ca 1400 u/s<br />
gewehr (7,62NATO) ca 2700 u/s<br />
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absoluter Nahschuss. Hautaufspaltung bei aufgesetztem Schuss (durch Pulvergase)<br />
Schusskanal erweitert sich trichterförmig in Schussrichtung<br />
hydraulische Sprengwirkung<br />
Verbrennung, Strom gelöscht BUHAHAHAHAHAHAHA ich dummbatz<br />
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thermische Einwirkungen – Hitze, Kälte<br />
– Hitzeerythem<br />
– Blasenbildung<br />
– Nekrosestadium<br />
– Carbonisation<br />
Brandschäden<br />
– unfalltod im Brandherd<br />
– Tod bei Brandstiftung<br />
– Selbstverbrennung<br />
– Leichenbeseitigung<br />
– Mordbrand<br />
Klassifikation der Verbrennungsquellen<br />
– Strahlen<br />
Faktoren für lokale Hitzeschäden<br />
Einwirkende Temperatur<br />
Einwirkungsdauer<br />
Verbrennungsgrade<br />
I-IV<br />
epidermal / dermal / transdermal / subkutan<br />
rot / rot , blasen / weiß, braun / verkohlt<br />
normal / ödematös / lederartig / haut fehlt<br />
Neunerregel (für Erwachsene): kopf 9% usw...<br />
-> Größe der verbrannten Oberfläche ganz wesentlich für die Prognose<br />
Heilungschancen von Verbrennungen<br />
Lebensalter + Prozentsatz der 2. und 3.-gradien Verbrennung = Verbrennungsindex<br />
< 80 -> geringe Lebensgefahr<br />
Verbrennungsindex 1 -> Überlebenschance > 50%<br />
> 120 Überleben unwahrscheinlich<br />
Postmortale Hitzeschäden<br />
Hitzerisse<br />
Fechterstellung (Beuger stärker als Strecker -> wenn Muskulatur schrumpft kommt ganzer Körper<br />
in Beugehaltung) – postmortales Phänomen<br />
Brandhämatom (Vortäuschung eines Epiduralen Hämatoms – Ausdruck einer lokalen<br />
Hitzeeinwirkung auf das Schädeldach – Auspressung Blut usw in Epiduralraum – Ziegelrotes<br />
(Kohlenmonoxidhaltiges) Hämatom)<br />
Vitale Zeichen und Reaktionen<br />
– Rußaspiration<br />
– Rußverschlucken<br />
– Rauchgasinhalation<br />
– Krähenfüße (vom Augenzukneifen)<br />
Todesursachen<br />
Soforttodesfälle<br />
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– Rauchgasvergiftung<br />
– lokale Hitzeschäden<br />
– Hitzeschock<br />
– Laryngo- / Bronchospasmus<br />
Spättodesfälle<br />
– Verbrennungskrankheit<br />
– Infektiöse Komplikationen der Atemwege<br />
vitale Brandblasen meist flüssigkeitsgefüllt (avitale meist leer)<br />
durch die hitzeeinwirkung kommt es zur weichteilschrumpfung... die hyalinen fasern schrumpfen<br />
auf 1/3 der ausganslänge, so dass auch das greisengesicht glatt und faltenfrei wird<br />
möglich u.a. ellenbogengelenkt spriesst durch die haut<br />
stichflamme – schrotschussartige hautveränderungen<br />
CO-Vergiftung (z.B. Auto voll Gas): Lachsfarbene Haut<br />
Identifikation: Zahnstatus<br />
Kälteschäden – Unterkühlung<br />
Lokale Kälteeinwirkung – Erfrierung<br />
Allgemeine Kälteeinwirkung – Unterkühlung<br />
Körpertemperatur < 35°C<br />
Risikofaktoren für Unterkühlung<br />
– alter<br />
– ermüdung, hunger, magerkeit<br />
– alkohol, medikamente , drogen<br />
– chronisched erkrankungen<br />
– trauma<br />
Medizinische Anwendung<br />
– Lange Operationen<br />
– wärmedecken bei Narkose...<br />
Klinische Symptome<br />
– kalte blasse Haut<br />
– Muskelzittern, Muskelsteife<br />
– Verwirrtheit, Orientierungsstörung, Halluzinationen<br />
– Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit<br />
– Sinken von Blutdruck und Herzfrequenz<br />
– Langsame oberflächliche Atmung<br />
Stadien der akzidentellen Hypothermie<br />
1,2,3,4<br />
33°/30°/27°/
– Hellrote Totenflecke<br />
– Rötlich-livide Hautverfärbungen<br />
– Wischnewski-Flecken (hämorrhagische Schleimhauterosionen)<br />
– Blutungen in den Lendenmuskeln (M. Iliopsoas)<br />
Kälteerytheme: so sulzig, nicht unterblutet<br />
Strom<br />
Stromgrößen<br />
Ohmsches Gesetz: I = U / R<br />
Wärmeeinwirkung: Q = c * I² * R * t<br />
(c = 0,24 -> cal)<br />
U : Spannung<br />
I : Stromstärke<br />
R: Widerstand<br />
Faustregel: Körperwiderstand 1000 ohm<br />
I = U / R ... = 220 / 1000 ohm = 220 mA<br />
tödliche Stromwirkung am Menschen beginnt bei 100 mA, sofern Wechselstrom verwendet wird<br />
(Gleichstrom ist etwas bekömmlicher )<br />
Faktoren der Stromwirkung<br />
– Hautwiderstand<br />
– Stromweg<br />
– Durchströmungsdauer<br />
– Zeitpunkt in Bezug auf Herzaktion<br />
– Lebensalter<br />
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Stromgrößen<br />
Ohmsches Gesetzt: I = U / R<br />
Wärmeeinwirkung<br />
Q = c*I²*R*t<br />
c = 0,24 -> cal<br />
I Stromstärke<br />
U Spannung<br />
R Widerstand<br />
Faktoren für Stromwirkung<br />
– Hautwiderstand<br />
– Stromweg<br />
– Durchströmungsdauer<br />
– Zeitpunkt in Bezug auf Herzaktion<br />
– Lebensalter<br />
Stromgrößen<br />
– Hochspannung : > 600 – 1000 V<br />
– Niederspannung < 600 V<br />
– Haushaltsstrom : 220 V (USA 110 V)<br />
– Frequenz: 50 Hz (Usa 60Hz)<br />
niedrigfrequente Wechselströme sind gefährlicher<br />
Skineffekt: hohcfrequente Ströme bleiben an der Oberfläche /gelangen gar nicht in die Tiefe<br />
Stromwirkung<br />
1 mA geringe Muskelkontraktion an der Hand<br />
5 mA Unterarm miteinbezogen<br />
15 mA Loslassen noch möglich<br />
25 mA Loslassen nicht mehr möglich<br />
25-80mA Blutdruckanstieg , Herzrhythmusstörungen<br />
50 mA potentiell tödlich<br />
>80 mA Herzkammerflimmern, Bewusstlosigkeit<br />
(> 0,3s)<br />
(Gleichstrom 200 mA)<br />
FI-Schalter: soll Stromkreis unterbrechen bei Fehlstromleitung<br />
Erläuterung zur Autoerotischen Stimulation für Azubis mit Anallöffel und Glimmlampe<br />
Bild : Strommarke: keine vitale Erscheinung (Entstehung durch Verdampfung von Körperwasser)<br />
Bild: Strommarke: „Porzellanball mit zentraler Vertrocknung“<br />
Bild: Perlenschnurartige Strommarken (Mettalgliederschlauch Duschkabine)<br />
Vorsicht bei Diagnose Myokardinfarkt: erstmal genau gucken!!!<br />
Bild: Hochspannungsunfälle (Strom durschlägt Schuh, Socken... Fuss)<br />
75° cos = 0,26 10° cos = 0,98<br />
Stromwirkung quer ist viel geringer als längs<br />
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was bedeutet das fürs herz? Durch verschiedene Stromrichtung unterschiedliche Erregung – das ist<br />
wie beim Kammerflimmern (nicht klausurrelevant)<br />
Blitz: (Bild: Farnkrautphänomen – Kapillarlähmung im Blitzweg.. man sieht also sehr wenig beim<br />
tödlichen Blitzschlag)<br />
tödliche Blitzschläge in de : 1/1mio pro jahr .. trifft sicher nicht mehr zu<br />
Blitzeiche: 13.4.1925 3 tote 25 verletzte (alles was sich aus der landschaft heraushebt gefährlich)<br />
Toxikologie<br />
Säureerbrechen ähnlich wie beim Ulcus: Kaffeesatzartig<br />
1840 erster Arsennachweis (Marsh'sche Probe)<br />
1850 erstmal Alkaloide qualitativ erfassbar (qualtitativ erst 1880)<br />
1922 Widmark -> Blutalkoholtest<br />
Arsen – klassisches Mordgift<br />
Arsenoxid giftig – bildet sich mit luftsauerstoff<br />
erin metallisch -> ungiftig, aber normalerweise etwas oxidiert vorliegt<br />
ist gut wasserlöslich, geschmacksfrei und geruchsfrei<br />
letale dosis 100 mg<br />
1920 letzte überlieferte Arsenvergiftung<br />
Nikotin aus Tabak extrahiert – damit jemanden umbringen – gab's auch mal irgendwo<br />
Modegift nach 1920: E605<br />
Pflanzenschutzmittel, ein Phosphorsäureester (ein MNOP -Gift Morphin Nikotin Opiat Pilocarpin)<br />
-> Pupillen stecknadelkopfgroß<br />
CO Kohlenmonoxid<br />
Erdgas nicht mehr Kohlenmonoxidhaltig – Gefahr die noch existiert ist die Explosion<br />
Autoabgase<br />
seltene CO-Quelle: Ameisensäure: wenn man H2O wegnimmt (z.B. mit Schwefelsäure) kommt CO<br />
raus (Chemielehrer bringt sich damit um)<br />
Rettungsversuch: Sauerstoffüberdruckbeatmung<br />
Spätkomplikation durch Bronchopneumonie<br />
Viel gefährlicher: Erbleichungsherde (im Striatumbereich: erweichung (Globus pallidum)) –<br />
spättodesfälle bei Der CO-Intoxikation<br />
Hellrote Totenflecke (DD: Zyanidvergiftung – Arterialisierung (aber dort gibt's noch<br />
Bittermandelgeruch)<br />
Barbiturate<br />
geringe therapeutische Breite<br />
(die freundin vom albrecht bayer hieß halt barbara)<br />
pilzvergiftungen<br />
kindlinge + alkohol -> alkohol-intoxikation, weil alkohol dadurch nicht weiter als bis zum<br />
acetaldehyd abgebaut wird<br />
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Toxikologie<br />
Drogen – Betäubungsmittel<br />
def. Im betäubungsmittelgesetz<br />
§1 betäubungsmittel<br />
zulassungs arten<br />
der quark mit verschreibungsfähig und verkehrsfähig<br />
§2 Arzneimittelbegriff<br />
wichtig abs 5 beschaffenheit, den zustand oder die funktionen des körpers oder seelischer zustände<br />
zu beeiflussen (drogen, die im gesetz nicht aufgeführt werden können hierüber zumindest als<br />
arzneimitteldelikte belangt werden<br />
grenze drogen-arznei fliessend<br />
bsp marinol hauptwirkstoff thc, kann als antiemetikum bei krebspatienten verschrieben werden<br />
opiumtinktur bei durchfall<br />
Cannabis – Platz 1<br />
mariuanha getrocknete blätter<br />
haschisch getrocknetes harz<br />
haschischöl (nicht gleich hanföl) kaltpressung der cannabissamen (extrem thc reich... bei hanföl fast<br />
thc-frei)<br />
Wirkungen<br />
– Stimmungsaufhellung<br />
– erweiterung des körperbewusstseins<br />
– störung von zeit-und raumempfinden<br />
– störung kurzzeitgedächtnis<br />
– tachykardie und blutdruckabfall<br />
– rötung der konjuktiven<br />
– schläfrigkeit*<br />
– mundtrockenheit*<br />
– pupillen (?)<br />
– paranoia*<br />
– amotivation (aber die henne oder das ei, was war zuerst da?), schizophrenie<br />
Amphetamin /Ecstasy – Platz 2<br />
– synthetisch<br />
– Aphetamin/metamphetamin<br />
– meist als pulver<br />
– Amphetaminderivate<br />
– Methylendioxyamphetamin (MDA)<br />
– methylendioxymehtamphetamin (MDMA)<br />
– Methylendioxyethylamphetamin (MDEA)<br />
– meist als Tabletten, auch Kapseln oder pulver<br />
Wirkungen<br />
– innere Ruhe, Entspannung , milde Euphorie<br />
– Bewusstseinserweiterung, gesteigertes/ verändertes Wahrnehmungsvermögen<br />
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– Wirklichkeitsentfremdung<br />
– gesteigerte physische Leistungsfähigkeit (auch A/MA)<br />
– Antriebssteigerung, erhöhte Risikobereitschaft, Enthemmung (auch A/MA)<br />
– „meth mouth“ (Hydrochloridform des Metamphetamin führt zu Karieserscheinungen u.a. -><br />
Kaputte zähne oft schon bei Jugendlichen)<br />
unerwünschte Wirkungen „Ecstasy“<br />
– HF, RR, temp erhöht<br />
– mydriasis<br />
– redefluss<br />
– schwitzen, mundtrockenheit<br />
– übelkeit, erbrechen, kopfschmerzen<br />
– muskelkrämpfe (speziell kieferkrämpfe - „oft letztes zeichen bevor's richtig abgeht – also notarzt<br />
rufen!“)<br />
– konzentrations – und aufmerksamkeitsstörungen<br />
– unruhe, angst, verwirrtheit, psychosen, halluzinationen<br />
– erschöpfung, schwächeanfall, herz-kreislaufkollaps, zusammenbruch<br />
– bewusstlosigkeit<br />
– dehydratation<br />
unerwünschte nachWirkungen<br />
– müdigkeit, erschöpfung<br />
– motivationslosigkeit, antriebsschwäche<br />
– aufmerksamkeit- konzentrationsschwäche<br />
– depressive verstimmungen<br />
Cocain – Platz 3 (zus mit Heroin)<br />
Koka-Strauch südamerika<br />
aus Blättern extrahiert mit organischem lösungsmittel mit alkalischem pH<br />
Pulverform<br />
free Base (aus dem Salz) =~ Crack -> bei Rauchen in kurzer Zeit hohe Konzentration – sehr<br />
schnelle und starke Abhängigkeit<br />
sonst Schnupfen<br />
– Stimulierende Wirkung<br />
– Hyperaktivität<br />
– Euphorie<br />
– Mydriasis<br />
– Cocainrausch<br />
euphorisches Stadium<br />
Rauschstadium (Angst, Paranoia, Halluzinationen)<br />
depressives Stadium<br />
– Cocaethylen – Abbauprodukt (entsteht wenn hohe Dosen Ethanol im Körper, dazu Cocain) –<br />
weit toxischer und langsam abbauender als normales Cocain<br />
Opium / Mohn – Platz 3<br />
aus Mohnkapsel des Schlafmohns – Milchsaft – das Opium<br />
enthält verschiedene Alkaloide u.a. Morphin<br />
zum Heroin kommen wir durch Diacetylierung des morphins mit Essigsäure (Diacetylmorphin)<br />
pulverform - injektion – nur so gibt's das kick-gefühl<br />
folglich haben Junkies die typischen Fixerutensilien bei sich<br />
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stauschlauch, russbeschwärzter löffel, kerze zum aufheizen, vitamin c o.a. (zum heroin –<br />
lösungsmittel), spritze , „hits“ - übliche verpackungsform für heroin<br />
Wirkungen Heroin (Opiate)<br />
– zentral dämpfend<br />
– analgetisch<br />
– sedativ-hypnotisch<br />
– Euphorie<br />
– Miosis (stecknadelkopfgroß)<br />
Entzung:<br />
– Unruhe<br />
– Schlaflosigkeit<br />
– Schweißausbrüche<br />
– Zittern<br />
– Übelkeit, Erbrechen<br />
– Mydriasis<br />
jetzt geht's mit eher Exoten weiter<br />
LSD Lisergsäurediethylamid<br />
Trips in Blättchen<br />
oder (weniger gebräuchlich) Pillenformen<br />
übliche Substanzen im mg-Bereich – hier im yg-Bereich<br />
– Halluzinationen<br />
– „bad trips“<br />
mindestens eine Person als cleaner Trip-Master (sonst springen die Konsumenten ausm Fenster)<br />
Pilze<br />
Psilocybe<br />
Psilocybe cubensis<br />
psilocybe mexicana (die beste wirkstoffqualität)<br />
psilocybe semilanceata (spitzkegeliger kahlkopf)<br />
– halluzinationen<br />
– visionen<br />
– vgl LSD<br />
Konsumform orale Aufnahme<br />
gibt's auch als Psilocibin-Honig<br />
Khat – Catha edulis<br />
in .de nur Ausländern bekannt<br />
idR aus arabischen Ländern<br />
Konsum – Kauen der zweigspitzen<br />
Cathin altert extrem Schnell zu Cathinon – also frische Ernte und wenn nach Europa dann mit<br />
Flugzeug<br />
– Stimulierung<br />
– Euphorie, Heiterkeit<br />
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– Rededrang<br />
Engelstrompete<br />
– Atropin<br />
– Scopolamin<br />
– Mydriasis<br />
– Halluzinationen, Delirium<br />
– Atemlähmung<br />
– Penis- und Zungen-Abschneiden mit Heckenschere<br />
Tollkirsche – Atropa belladonna<br />
– Atropin<br />
– psychomotorischer Erregung<br />
– Halluzinationen, Tanzlust<br />
– Atemlähmung<br />
Erkennen von Drogenmissbrauch<br />
– Anamnese (Aussagen mit Vorsicht zu genießen)<br />
– Äußeres Erscheinungsbild (z.B. verstochene Arme, „streets“, beschleunigte Alterung)<br />
– Wirkung auf Körperfunktionen und Verhalten (Entzugserscheinungen, bei sedativen Drogen<br />
Herumlungern, Pupillenreaktion v.a. Cocain)<br />
– Chemisch-Toxikologische Analytik<br />
Röntgenaufnahme: Bodypacker (Drogenimport per Magen)<br />
Analytische Verfahren<br />
– Immunochemie<br />
– Chromatographie<br />
– Spektroskopie<br />
– Massenspektrometrie<br />
– Elektrochemie<br />
– Headsapce-Gaschormatographie<br />
– enzymatische Verfahren (ADH)<br />
– Widmark-Verfahren<br />
– „Atem-Alkohol“<br />
Urin-Test-Immunochemisch<br />
Antikörper auf Drogenmoleküle<br />
an Testlinie keine Präzipitation mehr<br />
aber an Kontrollinie<br />
also 1 linie bei positiv, 2 linien bei negativ<br />
Chromatographie<br />
wandern bergab je nach affinität zu phasen<br />
messen der retentionszeit<br />
Spektroskopie<br />
im zusammenspiel mit Chromatographie auch substanzspezifisch<br />
Analyseergebnis<br />
oft nach Stoffgruppen- Amphetamine, Opiate. Benzodiazepine...<br />
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Entscheidungsgrenzen – „cut-off-Werte“<br />
bei Opiatnachweis nicht erfasst werden z.b. buprenorphin, methadon und sonst opiode (also sind die<br />
keine ausrede)<br />
bei methadon schnelle metabolisierer – findet man nur noch metaboliten<br />
Untersuchungsmaterial<br />
– aktuelle aufnahme grundsätzlich blut<br />
– kurzfristige urin<br />
– mittel-bis längerfristig, alternative materialien (haare, nägel)<br />
Cannabiskonsum ist im Urin nachweisbar – über monate quatsch<br />
über mehrere wochen wenn gewohnheitsmäßiger konsument<br />
bei gelegenheitskonsum 3 bis maximal 5 tage<br />
Haaranalysen<br />
seit 1995 auch THC (ein vereinzelter konsum nicht, limitiert durch länge des haars – wachstum 0,7<br />
bis 1,3 cm/monat schwankungen)<br />
Verkehrsmedizinische Relevanz<br />
...<br />
0,5 promill beim alkohol<br />
StgB > 1,1 promill eine straftat!<br />
Bei anderen drogen muss fahruntüchtigkeit nachgewiesen werden<br />
andere berauschende mittel abzüglich vom arzt verordnete arzneimittel<br />
Arten von Vergiftungen<br />
– selbst beigebracht<br />
akzidentelle<br />
suizidale<br />
– von Dritten verursacht<br />
akzidentelle<br />
beabsichtigte<br />
Vergiftungen<br />
– oral<br />
– inhalativ<br />
– parenteral<br />
– rektal<br />
suizide durch Autoabggase<br />
mit Abnahme Katalysatorfreier Autos sehr stark zurückgegangen<br />
geht aber immer noch...<br />
jetzt weniger CO, dafür O2-Mangel<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
z.B. E605 (blauer warnfarbstoff, verschwindet aber ganz gut z.B. in Jägermeister)<br />
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per infusionem<br />
idR nur im Bereich Medizin<br />
wichtig für toxikologische untersuchung – so viel wie möglich über Fallhergang!<br />
(falls wir mal eine brauchen sollten von den lieben RM's)<br />
sonst komplette toxikologische Untersuchung mindestens 2-3h wenn alles gerade bereit ist<br />
Bild: Bodypacker -Röntgen<br />
(diese untersuchungen durch Bundesärztekammer verboten für deren Angehörige)<br />
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Warum wird alkohol getrunken?<br />
Alkohol ist:<br />
– Lebensmittel<br />
– Repräsentationsmittel<br />
– Genussmittel<br />
– Sorgenbrecher<br />
– Rauschmittel<br />
– Suchtmittel<br />
– Medikament<br />
– Gift (DL 6g/kg)<br />
– Kontakthersteller<br />
– Kommunikationsverbesserer<br />
Alkoholkonzentrationsberechnung / vgl mit Alkomat vs Sophie<br />
c = A – D / p*r<br />
Obacht: Alkohol spezifisches Gewicht 0,8<br />
A=Alkoholmenge<br />
D= Resorptionsdefizit 10% (hängt von magenfüllung/ vorheriger mahlzeit ab: ist der kerl leer hat er<br />
keins)<br />
p=61kg<br />
r= 0,6 -> Körperwasseranteil Frau (Mann 0,7)<br />
c = 12,16-10% = 11/61kg*0,6 = 0,3 %o (Blutalkoholkonzentration) = 0,15 mg/l<br />
(Atemalkoholkonzentration)<br />
Messung nach 10min : ~0,2<br />
½ l Bier hat 20 g Alkohol : 5 Vol% ... 4g/100ml wegen korrekturfaktor 0,8<br />
Alkoholmissbrauch<br />
– am falschen Ort<br />
– durch falsche Personen (Kranke, Schwangere, Stillende, Mütter...)<br />
– in falschen Dosierungen<br />
cdt : kohlenhydratdefizientes transferrin (abnorme bandenlokalisation)<br />
nachweis: zeichen des chronischen alkoholmissbrauchs (leber nicht mehr in der lage, das transferrin<br />
ausreichend zu glykosylieren<br />
traubenzucker –gärung--> ethanol + co2<br />
ethanol verteilt sich prima im körperwasser, je langkettiger desto schlechter die durchmischung<br />
trinken unter identischen Bedingungen Frauen und Männer übereinstimmende Alkoholmengen, so<br />
hat die Frau von durchschnittlicher Konstitution eine um 30% höhere BAK als der durchschnittliche<br />
Mann<br />
Grund: Gewicht, Körperfettanteil<br />
die Resorption dauert 2 h (sagt der Gesetzgeber), danach ist kein Anstieg der BAK mehr zu<br />
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erwarten<br />
Abbau: lineare Kinetik (0ter ordnung)<br />
Mittelwert: 0,15%o/h<br />
rechtlich: 0,1%o/h (Damit wir nicht zu bös hoch greifen)<br />
jeder Kraftfahrer unter 0,3%o gilt als Alkohol-nüchtern<br />
hinweis: zwangsblutentnahme nicht bei eigenen patienten, um das vertrauensverhältnis nicht zu<br />
verletzen<br />
bei akuter Alkholintoxikation einziges ernsthaftes Problem Atemlähmung, deswegen<br />
intensivmedizinisch sehr gut beherrschbar<br />
Somatische Wirkungen<br />
– Hirn Hirnatrophie, Wenickesche Enzephalopathie, zentrale pontine Myelinolyse<br />
– PNS: Polyneuropathien (häufiger als beim DM)<br />
– Herz: Cardiomyopathia alcoholica (Münchner Biertrinkerherz)<br />
– Leber: Fettleber, Leberzirrhose, unspezifische Hepatitiden (únzureichende Fett- und<br />
Eiweißverwertung durch hohe Stoffwechselbeanspruchung für Alkoholabbau)<br />
– Bauchspeicheldrüse: chronische Pankreatitis<br />
– Oesophagus: tumoren beim Mißbrauch konzentrierter Getränker<br />
– Magen: Gastritis (sog Säufergastritis), Ulzera<br />
– Immunsystem : Schädigung der T-Zellen mit Immundefizienz (Lobärpneumonie) Auch beim<br />
Rauchen und der chronischen Insolation<br />
– Leibesfrucht: Embryopathia alcoholica (intrauteriner Fruchttod, Missbildungen, Untergewicht,<br />
erhöhte perinatale Sterblichkeit, angeborene Intelligenzdefekte, 40g Alkohol /d)<br />
Faustregel: das herz wiegt ein 200stel des Körpergewichtes (aber ab 500g kritisches Herzgewicht)<br />
Physische Wirkungen – ZNS und Sinne<br />
– Ataxie : Störungen Bewegungsablauf (Zick-zack-Fahren)<br />
– Atonie: Verlust der Muskelspannung<br />
– Asynergie: Störung des muskulären Zusammenwirkens (Sprache, Ankleiden)<br />
– Adiadochokinese : Unfähigkeit, alternierende Willkürbewegungen , rhythmisch, schnell und<br />
geordnet durchzuführen<br />
– Adynamie: Kraftlosigkeit<br />
– Anästhesie: Berührungsunempfindlichkeit der Haut<br />
Störungen der<br />
– Akkomodation : Scharfsehen bei wechselnden Entfernungen<br />
– Adaption: Anpassung an verschiedene Lichtdichtenverhältnisse (verstärkte Blendwirkung,<br />
Nachtblindheit)<br />
– Aufmerksamkeit : besonders in der distributiven Form (bunte lampen, bunte knöpfe-versuch)<br />
Alkohol-typische-Unfälle<br />
– Abstandsverschätzung, Abbiegen<br />
– seitliche Abstandsverschätzung beim Ausparken<br />
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lutalkoholkonzentration: promille : g /kg<br />
umrechnungsfaktor zur atemalkoholkonzentration: 2000 ( also 0,25 mg/l ---- 0,5 g/kg)<br />
Die Nachtrunkbehauptung<br />
„der Alkohol wurde nach dem Vorfall konsumiert“<br />
Entkräftung aufgrund Alkoholzusammensetzungen<br />
getränkespezifische flüchtige Substanzen<br />
Forensische Begleitstoffanalyse<br />
sind die Begleitstoffe im Blut Ausdruck einer zeitnahen oder zeitferneren Alkoholaufnahme?<br />
Ermittelbar...<br />
gaschormatographische Untersuchung<br />
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Serologie<br />
Spuren: immer Antragungen von biologischem Material (rückschluss auf Spurenleger -><br />
rekonstruktiver Anschluss)<br />
dank PCR sind die Spuren heute mikroskopisch klein<br />
gibt's ein labortechnisches verfahren zur vermehrung zu proteinen ?<br />
Nein, aber einen umweg: Mikroorganismen als Vektoren (in vitro können wir Proteine nicht<br />
vermehren)<br />
Vorgehen bei Spurensuche<br />
1. Spurenart (ist eine rote Antragung wirklich Blut? Oder<br />
Tomatenketchup/Rostschutzfarbe/sonstwas?)<br />
2. Artspezifität (Blut vom Mensch oeder von Schlachttiert/sonstwas?)<br />
3. Geschlechtserkennung<br />
4. Individualzuordnung (jedes zusätzliche Merkmal erhöht die Information- heutige Sicherheit<br />
1*10 -13 %)<br />
Blut<br />
Kristallproben (Kochsalz- /+Natronlaugenbehandlung: Teichmann'sche Kristalle) – nicht<br />
artspezifisch<br />
Katalasereaktion (Katalase aus Erys-> Zersetzt H2O2-> Schaumbildung durch O2-Freisetzung)<br />
Problem: man braucht relativ frisches blut<br />
Pseudoperoxidasereaktion (aus Porphyringerüst Hämoglobin) – Benzidinreaktion (Übertragung<br />
freigesetzter Sauerstoff -> Benzidinblau) -> üblicher Test, da umweltstabiler Nachweis<br />
Sperma<br />
Phosphatasereaktion (saure Phosphatase wird von Prostata gebildet, also auch bei vasektomierten<br />
Männern nachweisbar), Mikroskopie - unspezifisch (mitunter bei genitalen Entzündungen soviel<br />
Leukozyten im Fluor, dass pos. Phosphatasereaktion – deswegen nur prompter pos. reaktionsausfall<br />
ein guter Hinweis)<br />
Speichel<br />
Amylasereaktion (Lugol'sche Lösung und Stärke) wenn's blau wird ist's negativ<br />
(Menschenspezifisch, alle Tiere in .eu haben keine Amylase)<br />
Bestimmung der Artspezifität<br />
Uhlenhuth-Prinzip , RAPD-PCR (weiterentwicklung)<br />
erst seit 1900 möglich<br />
immunologische reaktion und damit hochspezifisch<br />
Geschlechtsnachweis<br />
(X- und Y-Heterochromatin, Amelogenin – dabei mann 2 banden, frau 1 aufgrund 6-basendefizienz<br />
im x-chromosom)<br />
Individualzuordnung<br />
(Blutgruppen, Serumgruppen, Enzymgruppen, DNA-Heterogenität)<br />
tandem-repetitive RFLP (Restriktionslängenpolymorphismus)<br />
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Vaterschaft, DNA-Analyse<br />
PCR: wie geht's (denaturierung 95°, annealing 60°, synthese 72°) wer hat's erfunden usw...<br />
etwa 30 Wiederholungen sind optimal, da hat man dann ungefähr 1 Mrd Amplifikationen<br />
Repetitive Intronsequenzen: hochinformativ in Bezug auf Individualtypisierung<br />
STR-short tandem repeats<br />
Dna-Extraktion aus Blutspurt mit Chelex-100 (Kunstharz) und Diatomeen<br />
Kochen , Reinigen, dann ab in die PCR mit der DNA<br />
Untersuchung z.B. im DNA-System D21S11<br />
nicht nur ein DNA-System pro Fall, sondern zwölf! Das ist dann Beweiskräftig<br />
se33, d21s11, vwa, th01, fga, d3s1358, d8s1179, d18s51<br />
heterozygotie ist die regel<br />
sicherheit: multiplikation der häufigkeit z.B. beim merkmalskomplex prof. patzelt in europäischer<br />
bevölkerung: 1:2,4 Bio<br />
Übereinstimmungswahrscheinlichkeit 99,99999999%<br />
für DNA-Analyse wurde Strafgesetz geändert, damit der DNA-Code preisgegeben werden kann.<br />
Nach Untersuchung muss Material vernichtet werden, Rechtsmediziner verwenden nur<br />
anonymisierte DNA-Probem (Riesige Fehlerquellen! Name muss unerkannt bleiben, deswegen<br />
werden vor-und nachnahme vertauscht und nur der 2te buchstabe geschrieben, dazu geburtsjahr und<br />
geschlecht)<br />
vorher: Merkmalskomplexe der Erbbiologie wie z.B. Haaransatz, endphalangen,<br />
daumenbeweglichkeit, zungenbeweglichkeit<br />
Elternschaft im bürgerlichen Gesetzbuch<br />
Mutter eines Kindes ist die Frau, die es geboren hat (auch wenn sie nicht biologische Mutter ist!)<br />
Vater eines Kindes ist der Ehemann, der Mann, der die Vaterschaft anerkennt oder der Mann,<br />
dessen Vaterschaft gerichtlich festgestellt wurde.<br />
Entwicklung der naturwissenschaftlichen Abstammungsbegutachtung<br />
– 1900 AB0-Blutgruppe<br />
– 1927 MN-System<br />
– 1939 Rhesus-System<br />
– 1955 Haptoglobin-System<br />
– 1958 HLA-System<br />
– 1963 Polymorphismus der sauren Erythrozytenphosphatase<br />
– 1978 Tf-Subtypen<br />
– 1985 Individualspezifische repetitive DNA-Sequenzen<br />
– 1985 Polymerase-Ketten-Reaktion<br />
jeder Falsche Vater wird ausgeschlossen, Vaterschaftswahrscheinlichkeiten sind wahnsinnig genau<br />
geworden<br />
Gesetzliche Empfängniszeit spielt auch eine Rolle (Gesetzliche Empfängniszeit der Zeugung<br />
zwischen 300. Tag und 181.Tag vor der Geburt)<br />
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§218: Schwangerschaftsabbruch bis zum 14. Abbruch nach der Empfängnis ist straffrei (vor<br />
Nidation halt)<br />
Abstammungskonstellationen (Stammbäume)– ich verweise auf Humangenetik<br />
AB0-System: unglaublich vererbungssicher, mutieren praktisch nie<br />
-> Ausschlussmöglichkeit<br />
z.B. Kind A, Mutter 0, Putativvater B -> Vaterschaftsausschluss (Kind muss A0 haben, da Mutter<br />
00, und Vater hat kein B)<br />
A2 gegenüber A1 Dominant<br />
A1-Mann kann aber A2-Kind zeugen (wenn er Genotyp A1A2 hat)<br />
Einschlussbeweisendes Dreibandenmuster: Mischung DNA von Kind + Vater in einem DNA-<br />
System gibt bei Verifikation 3 Banden<br />
demgegenüber ausschlussbeweisendes Vierbandenmuster<br />
Ausrechnen der Vaterschaftswahrscheinlichkeit<br />
nach Essen-Möller – kommt nicht in Klausur<br />
W = 1 / (1+ Y/X)<br />
Y = Zahl der „falschen“ Väter<br />
X = Zahl der „wahren“ Väter<br />
Y /X entspricht der Häufigkeit des väterlichen Erbmerkmals beim Kind x 2<br />
Niemand weiß, wie er darauf gekommen ist...<br />
Je seltener ein Merkmal in der Bevölkerung ist, desto sicherer wird die Begutachtung<br />
nur eine Übereinstimmung -> Mutation<br />
Brüder sind genetisch eng verwandt -für diese ist die Vaterschaft nicht derart sicher auszuschließen!<br />
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Medizinische Rechtsfragen<br />
Arzt und Strafrecht<br />
Das staatliche Recht hat die Aufgabe, das Zusammenleben der Menschen zu ordnen, auch mit<br />
angemessener Beschränkung individueller Freiheitsrechte.<br />
Ohne diese Rechtsausübung würde jede Gesellschaft ins Chaos stürzen.<br />
Die Rechtsordnung orientiert sich am Kulturzustand einer Nation und darf nicht willkürlich<br />
eingesetzt werden.<br />
Grundgesetz, Art. 1<br />
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller<br />
staatlichen Gewalt.<br />
Der Schutz der Menschenwürde wird über die Gesetze gewährleistet. Die Gesetzlichkeit beschreibt<br />
den ethischen Minimalkonsens in der Gesellschaft.<br />
Der Arzt muss auch bei vitaler Indikaiton eines Eingriffs das Veto des Patienten selbst bei großer<br />
„Unvernunft“ respektieren. Nicht die indikation entscheidet, sondern der Wille des Patienten.<br />
Nulla poena sine lege<br />
(Keine Strafe ohne Gesetz)<br />
Nulla poena sine culpa<br />
(keine Strafe ohne Schuld)<br />
Schuld<br />
jemand ist schuldig, der sich in freier willensentscheidung für das unrecht und gegen das recht<br />
entschieden hat<br />
schuld= vorwerfbarkeit der willensbildung<br />
Schuldunfähigkeit<br />
§19 StGB Schuldunfähigkeit des Kindes<br />
§20 StGB Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen (krankhaft seelische Störung ,<br />
tiefgreifende Bewusstseinsstörung, Schwachsinn, schwere seelische Abartigkeit)<br />
§21 StGB verminderte Schuldfähigkeit<br />
Schuldformen<br />
Vorsatz:<br />
Das Wissen und Wollen des rechtswidrigen Erfolges<br />
Fahrlässigkeit<br />
Fahrlässig handelt. Wer die im Verkehr (Umgang mit Personen und Sachen) erforderliche Sorgfalt<br />
außer Acht lässt (wer die schädlichen Folgen vorausscehen kann und sie ungewollt herbeiführt, weil<br />
er bei seiner Etsncehidung zum handeln leichtfertig darauf vertraut, dass sie nicht eintreten werden).<br />
Kausalität – Strafrecht<br />
Als kausal für ein Ereignis gilt jede Bedingung , die nicht hinweg gedacht werden kann, ohne dass<br />
der Erfolg entfiele<br />
in dubio pro reo ( im zweifel für den angeklagten)<br />
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Kausalität – Zivilrecht<br />
Eine Haftung ist nicht nur begründet, wenn das schädigende Ereignis den Erfolg herbeiführt hat, es<br />
muss nach der allgemeinen Lebenserfahrung auch geeignet sein, eine solchen Schaden<br />
herbeizuführen.<br />
§211 StGB Mord<br />
1. Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.<br />
2. Mörder ist, wer...<br />
(Todeszeitpunkt ist der Eintritt des Hirntodes)<br />
Mord und Totschlag beides vorsätzlich, aber beim Mord ist Motivation besonders niedrig bewertet.<br />
z.B. Zweck der Bereicherung, Befriedigung des Geschlechtstriebs,... grausam, heimtückisch...<br />
Totschlagbsp: Frau Bachmann erschießt im Gerichtssaal mörder ihres Kindes.<br />
Sterbehilfe<br />
Sterbehilfe jeglicher Art ist mit dem geltenden Berufsbild des Arztes unvereinbar.<br />
Suizid<br />
Der Suizidversuch ist in Deutschland straffrei. (in österreich nicht)<br />
Da das Hauptdelikt strafrechtlich nicht verfolgt wird, bleibt auch die Beihilfe zum Suizid straffrei.<br />
Die aktiv vorgetragene Ablehnung einer Behandlung nach Suizidversuch ist in jedem Fall zu<br />
respektieren.<br />
Besteht nach suizidaler Handlung Bewusstlosigkeit, gilt der mutmaßliche Wille des Betroffenen<br />
dem Leben, die Therapie ist daher geboten.<br />
(dabei gilt keine Patientenverfügung)<br />
§223 StGB Körperverletzung<br />
wer eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit beschädigt, wird .. bestraft.<br />
Der Versuch ist strafbar.<br />
§228 StGB Einwilligung<br />
Wer eine körperverletzung mit einwilligung der verletzten person vornimmt, handelt nur dann<br />
rechtswidrig, wenn die tat trotz der einwilligung gegen die guten sitten verstößt<br />
Die ärztliche Heilbehandlung ist eine Körperverletzung im Sinne des §223 StGB<br />
straffrei, wenn<br />
– einwilligung nach rechtswirksamer aufklärung vorliegt<br />
– indikation vorliegt<br />
– die durchführung am medizinischen standard erfolgte (lege artis)<br />
-> Dienstvertrag des Arztes muss nur lege artis erfolgen, aber keinen Erfolg haben (im Gegensatz<br />
zum Werksvertrag z.b. Auto in Werkstatt)<br />
§218 StGB Schwangerschaftsabbruch<br />
wer eine schangerschaft abbricht, wird mit freiheitsstrafe bis zu 3 jahren oder mit geldstrafe bestraft.<br />
Handlungen, deren wirkung vor abschluss der einnistung des befruchteten eies in der gebärmutter<br />
eintritt, gelten nicht als schwangerschaftsabbruch im sinne dieses gesetzes .<br />
In beesonder schweren fällen ist die strafe freiheitsstrafe von 6 monaten bis zu 5 jahren. Ein<br />
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esonders schwerer fall liegt in der regel vor, wenn der täter<br />
1. gegen den willen der schwangeren handelt oder<br />
2. leichtfertig die gefahr des todes oder einer schweren gesundheitsschdigung der schwangeren<br />
verursacht.<br />
Begeht die schwangere die tat, so ist die strafe freiheitsstrafe bis zu einem jahr oder geldstrafe<br />
der versuch ist strafbar. Die schwangere wird nicht wegen versuchs bestraft.<br />
§218a straflosigkeit des schwangerschaftsabbruchs<br />
als arzt sollten wir keinem eigenen patienten für die polente blut abnehmen.<br />
Die ärztliche Hilfeleistungspflicht<br />
§323c StGB Un terlassene Hilfeleistung<br />
wer bei unglücksfällen oder gemerinr gefahr und not nicht (die ihm mögliche) hilfe leistet, obwohl<br />
dies erforderlich und ihm den umständen nach zuzumuten insbesondere ohne erhebliche eigene<br />
Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist... wird bestraft<br />
sog. Granatenpflicht (Hilfeleistungspflicht „kraft Übernahme der Behandlung“)<br />
– Erfolgsabwendungspflicht (bei erfolgter Fallübernahme)<br />
– allg. Nothilfe, Wahrnehmung von Rettungschancen (auch ohne Fallübernahme)<br />
Darüber hinaus gibt es keine generelle Behandlungspflicht<br />
problem: bei entsprechenden kassenärztlichen vereinbarungen durchaus behandlungspflicht solange<br />
nicht unzumutbar (bei privaten gibt's das problem nicht)<br />
§203 StGB Verletzung von Privatgeheimnissen - „Schweigepflicht“<br />
wer unbefugt ein fremdes Geheimnis, namentlich ein zum persönlichen Lebensbereich gehörendes<br />
Geheimnis ... offenbart, das ihm als Arzt, Zahnarzt, Tierarzt, Apotheker oder Angehörigen eines<br />
anderen Heilberufs, der für die Berufsausübung oder die Führung der Berufsbezeichung eine<br />
staatliche Ausbildung erfordert , ... anvertraut worden oder sonst bekannt geworden ist, wird<br />
Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.<br />
Bei schwerer Krankheit / hoher Ansteckungsgefahr – Stichwort „AIDS“ - Offenbarungspflicht – da<br />
gegenüber dem Sexualpartner des Patienten.<br />
Grenzen der Schweigepflicht<br />
Anzeigepflichten<br />
§138 StGB<br />
Bestraft wird, wer von dem Vorhaben oder der Ausführung eines Mordes, Totschlags...<br />
oder gemeingefährlichen Straftat zu einer Zeit, zu der die Ausführung oder der Erfolg noch<br />
abgewendet werden kann, erfährt und es unterlässt, der Behörde oder dem Betroffenen rechtzeitig<br />
Anzeige zu machen.<br />
(Sonderbedingungen für Angehörige, Ärzte,...)<br />
idR: „Herr Dr, ich bring nachher meinen Mann um“ -> Anzeigen<br />
im Gegensatz zu: „ der Alte ist jetzt tot“ -> nicht anzeigen (keine Pflicht, aber durchaus erlaubt)<br />
Meldepflichten<br />
Geburt, Tod, Bundesseuchengesetz, nicht natürlicher Tod<br />
Sachverständige<br />
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§1631 BGB<br />
Personensorgerecht, Einschränkung von Erziehungsmaßnahmen<br />
I. die personensorge umfasst insbesondere das Recht und die Pflicht, das Kind zu pflegen, zu<br />
erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.<br />
II. Entwürdigende Erziehungsmaßnahmen sind unzulässig.<br />
§223b StGB Misshandlung von Schutzbefohlenen<br />
personen unter 18jahren... mishandelt... oder böswillige vernachlässigung seiner pflicht...<br />
freiheitsstrafe von 3 monaten bis zu 5 jahren<br />
in besonders schweren fällen ist die strafe freiheitsstrafe von einem jahr bis zu 5 jahren, in minder<br />
schweren fällen bis zu 3 jahren oder geldstrafe<br />
schutz von leben und gesundheit ist grundgesetz (§2), schweigepflicht nur im Strafgesetz -> also<br />
soll der Arzt bei Kindesmisshandlung auspacken -> Die rechtfertigende Pflichtenkollision<br />
Die rechtfertigende Pflichtenkollision<br />
Rechtsgüterabwägung<br />
eine pflichten kollision liegt dann vor, wenn jemand eine ihm obligegen rechtspflicht (z.b. Schutz<br />
von leben und gesundhheit eins kindes ) nur auf kosten einer anderen ihm obliegenden rechtsplifcht<br />
(z.b. ärztliche schweigefplic ht ) erfüllen kann. Rechtferitugnggründe (z.b. begründeter verdacht auf<br />
eine misshandlung) schließen dann das unrecht des handelns (die verletzung der äzrtlichen<br />
schweigpflicht) aus, sofern eines der im widerstreit stehenden rechtsügter überweigt . Im ergebnis<br />
einer rechtsgüterabwägung ist daher das offenbaren von fremden geheimnissen gem §203 StGB<br />
nicht mehr „unbefugt“ und bleibt daher straffrei<br />
indirekte sterbehilfe – durch pflichtenkollision rechtfertigbar (morphindosis zur schmerzstillung<br />
bringt pat. um)<br />
§ 168 StGB Störung der Totenruhe<br />
wer unbefugt aus dem gewahrsam des berechtigten eine leiche, leichenteile, eine tote leibesfrucht,<br />
teile eienr solchen oder die asche eines verstorbenen wegnimmt, wer daran oder an einer<br />
beisetzungsstätte beschimpfenden ungfug verübt oder wer eine beisetzungsstätte zerstört oder<br />
beschädigt, wird mit freiheitsstrafe bis zu 3 jahren oder mit geldstrafe bestraft<br />
die totenruhe beginnt mit zeitpunkt des hirntodeintritts<br />
§132a StGB. Missbruach von titeln, berufsbezeichnungen und Abzeichen<br />
(1)wer unbefugt<br />
1. inländische oder ausländische Amts- oder Dientsbezeichnungen, akademische Grade, Titel oder<br />
öffentliche Würden führt,<br />
2. die berufsbezeichung arzt, zahnarzt, tierazrt ... führt<br />
wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem 'Jahr oder mit Geldstrafe bestraft<br />
Pflichten des Arztes<br />
Das leben zu erhalten<br />
die Gesundheit zu schützen und wieder herzustellen<br />
das leiden zu mindern<br />
die Behandlung am medizinischen Standard zu orientieren (primum nil nocere)<br />
die Autonomie des Kranken zu achten<br />
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Ärztliche Berufspflichten<br />
1. leben erhalten<br />
2. autonomie der kranken achten<br />
3. berufliche fortbildungspflicht<br />
4. dokumentationspflicht<br />
5. schweigepflicht<br />
6. sorgfaltspflicht<br />
7. hilfeleistungsprflicht<br />
8. pflicht zur durchführung ärztlicher leichenschau (ausser im saarland oder sonstwo)<br />
die Famulatur dient der Ausbidlung, nicht der Mitarbeit<br />
PJ:gestiegene Verantwortlichkeiten, haftet nur für eigenmächtige Überschreitung des ihm<br />
zugewiesenen Aufgabenkreises<br />
Aufklärungspflicht<br />
wie? (Formulare, frei) – aus dem Internet oder so<br />
nach dem personensorgerecht haben die eltern nicht die befugnis unvernüfntige entscheidungen zum<br />
nachteil ihrer kinder zu fällen (kinder ins ausland schaffen weil quacksalber gesagt hat der tumor<br />
darf nicth operiert werden)<br />
ovulationshemmer: pille an 13jährige? Gv ohne empfängnisgefahr -> beihilfe zu sex. Missbrauch<br />
bis 14<br />
gesetzl. Vertreter (eltern unter 14, über 14, beide -> bei keiner übereinstimmung : meinung kind<br />
zählt höher © kerstin<br />
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