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gesundes kaernten-I-2007 - Kärntner Gebietskrankenkasse

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wenige erkranken. Erwiesen ist auch, dass der<br />

Helicobacter 80 Prozent aller Magen – und<br />

100 Prozent aller Zwölffingerdarmgeschwüre<br />

auslöst.<br />

Diagnose<br />

Diagnostiziert werden kann der Keim mittels<br />

Atemtest (wobei ein Abbauprodukt des<br />

Bakteriums nachgewiesen werden kann –<br />

allerdings weiß man damit noch nichts über<br />

den Zustand der Magenschleimhaut, deshalb<br />

kann der Atemtest die Gastroskopie nicht<br />

ersparen) und mittels Urease-Schnelltest im<br />

Rahmen einer Gastroskopie. Weshalb<br />

„Schnelltest“? Weil bereits eine Stunde nach<br />

der Untersuchung ein Ergebnis vorliegt und<br />

die Therapie eingeleitet werden kann.<br />

Therapie<br />

Standard ist heute die so genannte „Triple-<br />

Therapie“: zwei Antibiotika und ein<br />

Säurehämmer! Die Erfolgsrate nach einer<br />

Behandlungsdauer von sieben, gelegentlich<br />

auch 14 Tagen, liegt bei 90 Prozent. Wobei<br />

genau abzuwägen ist, ob eine Therapie<br />

wirklich notwendig ist, gibt Dr. Binter zu<br />

bedenken. Fraglich ist die Sinnhaftigkeit einer<br />

Behandlung vor allem dann, wenn kein<br />

Geschwür vorhanden ist.<br />

Reflux-Erkrankung<br />

Eine weitere prominente Symptomatik im<br />

Magenbereich stößt den Betroffenen buchstäblich<br />

sauer auf: Reflux. Gemeint ist damit<br />

der Rückfluss des säurehaltigen Mageninhalts<br />

in die Speiseröhre. Gelegentliches Sodbrennen<br />

(etwa in der Schwangerschaft) ist<br />

unbedenklich. Von einer veritablen Krankheit<br />

spricht man dann, wenn Beschwerden oder<br />

Schäden an der Speiseröhrenschleimhaut<br />

festgestellt werden. Die Symptome können<br />

gerade im Liegen so schwerwiegend sein, dass<br />

manche Patienten nur mehr sitzend schlafen<br />

können. Binter: „Da ist dann die Lebensqualität<br />

klar beeinträchtigt.“ Chronischer Reflux<br />

ist zudem nicht ungefährlich. Die ständige<br />

Reizung der Speiseröhre durch die Magensäure<br />

kann auf Dauer zu narbigen Verengungen<br />

der Speiseröhre führen oder zum sogenannten<br />

„Barrett-Ösophagus“, aus dem sich bei etwa<br />

einem Drittel der Patienten ein Karzinom entwickelt.<br />

Aber wie lässt sich der Reflux in den<br />

Griff bekommen? Bei Übergewicht rät Primari-<br />

Magenfreundliche Ernährung entspricht grundsätzlich<br />

den Richtlinien für gesunde Ernährung<br />

allgemein: weniger Fleisch, mehr Gemüse, Obst<br />

sollte wegen der nächtlichen Gärung nicht zu spät<br />

verzehrt werden. Empfehlenswert ist es auch, auf<br />

kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten, nur<br />

kleine Mengen Alkohol zu trinken und weniger<br />

Scharfes, Würziges, Süßes oder Fettes zu essen.<br />

Bei chronischen Magenbeschwerden versuche ich<br />

us Binter zu einer Gewichtsabnahme. Außerdem<br />

sollte auf Magensäure bildende Nahrungsmittel<br />

verzichtet werden: Kohlensäure,<br />

Kaffee, Nikotin, Alkohol, scharfe, würzige oder<br />

saure Speisen. Daneben sei es empfehlenswert,<br />

den Säurepegel mittels Basenpulver oder<br />

Basentee zu senken. „Oft bemerkt man dann<br />

schon eine deutliche Besserung“, sagt Binter.<br />

Grundsätzlich gilt: „Jeder, der öfter Sodbrennen<br />

hat, sollte sich einer Gastroskopie unterziehen<br />

– unabhängig vom Alter.“<br />

Übrigens: Dass eine Magenspiegelung nicht<br />

einmal halb so schlimm ist wie viele befürchten,<br />

kann ebenfalls im Internet nachgelesen<br />

werden: Bei 192.000 Treffern ist mit Sicherheit<br />

auch die passende Information für Sie dabei.<br />

KOMMENTAR<br />

Primarius Dr. Ewald Binter<br />

Vorstand Interne Abteilung,<br />

Privatklinik Althofen<br />

immer auch herauszufinden, ob eine psychosomatische Ursache dahintersteckt.<br />

Wann treten die Schmerzen auf? Bei Stress? Nach einem Streit?<br />

Als Internist ist man ja immer auch Ganzheitsmediziner.<br />

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