23.11.2012 Aufrufe

gesundes kaernten-I-2007 - Kärntner Gebietskrankenkasse

gesundes kaernten-I-2007 - Kärntner Gebietskrankenkasse

gesundes kaernten-I-2007 - Kärntner Gebietskrankenkasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Akne<br />

Kampf gegen<br />

die Pickel<br />

Niemand braucht sie. Trotzdem<br />

kommen sie in der Pubertät wie<br />

das Amen im Gebet – die lästigen<br />

Mitesser und Pickel. Rund 80 bis<br />

90 Prozent aller Jugendlichen<br />

leiden unter einer mehr oder weniger<br />

schweren Form von Akne.<br />

Akne ist nicht ansteckend und auch nicht<br />

gefährlich. Sie kann aber für die Betroffenen<br />

psychisch sehr belastend sein.<br />

Allein der Blick in den Spiegel genügt, um<br />

Ich werde immer wieder gefragt, ob die Ernährung<br />

einen Einfluss auf Akne hat. Tatsache ist, dass sich die<br />

Akne leider nur äußerst selten durch Diätmaßnahmen<br />

verbessern lässt. Eine gesunde ausgewogene<br />

Ernährungsweise ist natürlich generell zu empfehlen. Es<br />

gibt aber viele andere Faktoren, die der Haut schaden<br />

und eine Akne verschlechtern können: Stress, Zigarettenkonsum,<br />

der lange Aufenthalt in verrauchten<br />

Räumen, falsche Kosmetikmittel, wenig Schlaf u.s.w.<br />

Weltuntergangsstimmung zu erzeugen.<br />

Verzweifeln muss trotzdem niemand. Denn es<br />

gibt wirksame Mittel und Therapien. Der<br />

Klagenfurter Dermatologe Dr. Michael<br />

Adamitsch sprach mit uns über Ursachen und<br />

Behandlungsmöglichkeiten von Akne.<br />

Wie entsteht Akne?<br />

Akne ist eine Erkrankung der Talgdrüsen der<br />

Haut. Sie kann bereits ab dem 10. bis 12.<br />

Lebensjahr auftreten und hat etwas mit den<br />

hormonellen Umstellungen des Körpers zu<br />

tun. Durch die überschießende Produktion<br />

KOMMENTAR<br />

Dr. Michael Adamitsch,<br />

Hautfacharzt<br />

männlicher Sexualhormone (Androgene) in<br />

der Pubertät kommt es zu einer erhöhten<br />

Aktivität der Talgdrüsen und zur vermehrten<br />

Bildung von Hautfett (Talg). Staut sich dieser<br />

Talg durch Verhornung der Talgdrüsen-<br />

Ausführungsgänge, entwickeln sich Mitesser<br />

(Komedone), die oft an der Spitze einen<br />

schwarzen Punkt haben. Ausgelöst durch<br />

Akne-Bakterien können sich rote Knötchen<br />

(Papeln) bilden, die zu eitrigen Pusteln<br />

werden. Dr. Adamitsch rät den Betroffenen:<br />

„Auch wenn es noch so schwer ist - Hände<br />

weg und nicht selbst herumdoktern! Denn das<br />

mechanische Einwirken und Quetschen kann<br />

zur Entzündung des umliegenden Gewebes<br />

führen.“<br />

Wird Akne vererbt?<br />

Bei der Entstehung von Akne spielen vermutlich<br />

genetische Faktoren eine Rolle. Wenn die<br />

Eltern eine starke Akne hatten, sind höchstwahrscheinlich<br />

auch deren Kinder davon<br />

betroffen. Aber nicht nur Jugendliche – auch<br />

Erwachsene können unter Akne-Problemen<br />

leiden. Mögliche Auslöser: Hormone, Medikamente,<br />

Stress, Chemikalien, Kosmetika etc.<br />

Was hilft gegen Akne?<br />

Der erste Schritt in der Akne-Behandlung ist<br />

immer die Gesichtsreinigung. Die Haut sollte<br />

entfettet werden. Wichtig: nicht zu aggressive<br />

und scharfe Mittel verwenden. Wer unsicher<br />

ist, lässt sich in der Apotheke beraten.<br />

Den Hautfacharzt sucht man am besten auf,<br />

wenn sich die Akne noch im Anfangsstadium<br />

befindet. Spätestens aber, wenn große,<br />

schmerzende Pickel auftreten oder Narben<br />

sichtbar werden. Gegen leichtere Akne-Formen<br />

hilft meist eine örtliche Behandlung mit<br />

Cremen, Gels oder Tinkturen, die Azelainsäure,<br />

Benzoylperoxid oder Retinoide enthalten.<br />

Sie sind zum Teil antibakteriell und sorgen für<br />

eine Art „Schäleffekt“. Schwere entzündliche<br />

Verläufe der Akne werden über mehrere<br />

Wochen hinweg mit Antibiotika behandelt.<br />

Alternative für Mädchen: Eine spezielle Form<br />

der Pille, die Anti-Androgene enthält. Last-butnot-least:<br />

Wenn durch andere Therapien keine<br />

zufriedenstellende Wirkung erzielt werden<br />

kann, verschreibt der Arzt ein Medikament mit<br />

dem Wirkstoff Isotretinoin. Dieses hat zwar<br />

einige unangenehme Nebenwirkungen wie<br />

trockene Lippen und Schleimhäute – es hilft<br />

aber in 85 bis 90 Prozent aller Fälle.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!