Schwerpunktthema: Garten - Landesverbandes Gartenbau
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Pflanzenschutz / Gemüse<br />
Bedeutsame Krankheiten an Begonien<br />
Begonien gehören seit vielen Jahren<br />
zu den beliebtesten Beet- und Balkonpflanzen.<br />
So finden Knollenbegonien<br />
häufig Verwendung als Beetbepflanzung<br />
in Stadtparkanlagen, Elatior-Begonien<br />
als Kübelpflanzen oder Semperflorens-Hybriden<br />
zur Grabgestaltung.<br />
Begonien bevorzugen schattige bis<br />
halbschattige Standorte mit Temperaturen<br />
zwischen 16 und 22°C. Als Sämlinge<br />
und Jungpflanzen sind sie sehr<br />
salzempfindlich und können bei Nichteinhaltung<br />
der erforderlichen Wachstumsbedingungen<br />
anfällig für Krankheitserreger<br />
werden. Nachfolgend sollen<br />
die wichtigsten genannt werden.<br />
Die Ölfleckenkrankheit (Erreger ist<br />
das Bakterium Xanthomonas campestris<br />
pv. begoniae) äußert sich im Anfangsstadium<br />
durch vom Blattrand<br />
ausgehender Nekrotisierung der Blätter.<br />
Auf dem betroffenem Gewebe bilden<br />
sich kleine im Durchlicht ölig er-<br />
Arbeitskreis Einlegegurken tagte<br />
Am 19. Februar traf sich der Arbeitskreis<br />
Einlegegurken zu seiner Wintertagung<br />
in Klein Radden am Rande des<br />
Spreewaldes. Nach dem internen Teil,<br />
bei dem die Produzenten unter sich<br />
blieben, folgte ab 10 Uhr der öffentliche<br />
Teil, der von Reinhard Mich als<br />
Vorsitzenden der Fachgruppe Gemüse<br />
moderiert wurde.<br />
Fachgruppenvorsitzender Reinhard Mich bedankte<br />
sich bei Friedrich Müller für die erfolgreiche<br />
Arbeit in der Gemüseversuchsstation<br />
Manschnow. Foto: Deckert<br />
scheinende Flecke, die später größer<br />
werden und zusammen fließen können.<br />
Die Blätter färben sich schwärzlich,<br />
besonders das Adernnetz, Blätter<br />
und Stängel vertrocknen (siehe Bild 1).<br />
Befallene Pflanzen brechen zusammen.<br />
Austretender Bakterienschleim<br />
kann mit Wasserspritzern, oder bei<br />
Pflegearbeiten im Bestand durch Hände<br />
und Schneideinstrumente auf gesunde<br />
Pflanzen übertragen werden.<br />
Daher sind kranke Pflanzen unverzüglich<br />
aus dem Bestand zu entfernen. Die<br />
Ölfleckenkrankheit tritt bei Elatior-,<br />
Lorraine-, Knollen- und Semperflorens-<br />
Begonien auf. Blattnässe und hohe<br />
Temperaturen (über 22°C) fördern die<br />
Erkrankung.<br />
Bei der Bekämpfung dieser Krankheit<br />
stehen Hygienemaßnahmen im Vordergrund<br />
wie z. B. Desinfektion der<br />
Stellflächen, Anzuchtgefäße und Pflegeinstrumente,<br />
sauberes Gießwasser,<br />
gesundes Vermehrungsmaterial sowie<br />
die Optimierung der Kulturbedingungen.<br />
Wie in den Vorjahren auch gab es in<br />
den Vorträgen eine breite Themenpalette<br />
rund um den Gurkenanbau, neue<br />
Pflanzenstärkungs- und Düngemittel<br />
wurden ebenso vorgestellt wie ein<br />
möglicher Nachfolger der erfolgreichen<br />
Schälgurkensorte ‚Travito’. Ergänzend<br />
dazu gab es Informationen von<br />
Martina Otto zur Förderung aus dem<br />
MLUV sowie von Ginetta Hebbe aus<br />
dem LVLF zur Zulassungssituation von<br />
Pflanzenschutzmitteln. Über die Ergebnisse<br />
der Einlegegurkenprüfungen<br />
2008 aus Manschnow berichtete Jörg<br />
Lübcke.<br />
Eine Firmenausstellung in der Pause<br />
und viele Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch<br />
rundeten das Bild dieser<br />
sehr gelungenen und gut besuchten<br />
Veranstaltung ab, die von Kerstin<br />
Deckert (AHB GmbH) organisiert worden<br />
war. Jörg Lübcke<br />
Bild 1: Symptome der Ölfleckenkrankheit<br />
Bild 2: Sporenlager von Fusarium foetens.<br />
Foto: Dr. H. Bröther, LVLF<br />
Fusarium foetens (Quarantäneschadorganismus,<br />
meldepflichtig!) ist ein<br />
pilzlicher Schaderreger an Elatior-Begonien,<br />
der erhebliche Schäden verursachen<br />
kann. Diese Krankheit trat erstmals<br />
2001 in Deutschland auf. Als typisches<br />
Anfangssymptom wird fettiges,<br />
glänzendes Aussehen einzelner Blätter<br />
beschrieben, diese welken und trocknen<br />
schließlich ein. Bei fortschreitendem<br />
Verlauf der Krankheit sterben die<br />
oberirdischen Teile der Pflanze ab und<br />
auf den abgestorbenem Gewebe bilden<br />
sich weißliche oder lachsfarbene Sporenlager<br />
(siehe Bild 2). Problematisch<br />
ist, dass die Krankheitssymptome oft<br />
erst bei verkaufsfertiger Ware sichtbar<br />
werden, der Pilz aber in latenter Form<br />
schon in der Jungpflanze vorhanden<br />
ist. Fusarium foetens ist ein Gefäßparasit.<br />
Er kann sich schon bei Temperaturen<br />
um 8°C entwickeln. Sein Temperaturoptimum<br />
liegt bei über 20°C. Verbleiben<br />
erkrankte Pflanzen im Bestand,<br />
breitet sich der Pilz durch Luftbewegung,<br />
Gießwasser und Boden aus.<br />
BGM 4/2009 Seite 19