Schwerpunktthema: Garten - Landesverbandes Gartenbau

Fachverband GaLaBau
Der Garten- und Landschaftsbau in der
aktuellen Konjunktur
2007 und 2008 hatte sich die Situation
auch im Garten- und Landschaftsbau
der Region nach jahrelangem Rückgang
der Umsatzzahlen endlich wieder
stabilisiert. Jetzt steht das Gespenst
der Wirtschaftskrise vor den
landschaftsgärtnerischen Betrieben.
Die Ergebnisse der ersten Konjunkturumfrage
in diesem Jahr deuten auf
eine leichte Stimmungseintrübung
bei den Mitgliedsbetrieben hin. Nur
noch knapp 63 % der Betriebe bewerten
die Zukunftsaussichten der Branche
für die nächsten 5 Jahre in Schulnoten
besser als 4; im Herbst waren
das noch 80%. Vor diesem Hintergrund
befragten die Berlin-Brandenburgischen
Gartenbau-Mitteilungen
den Vorsitzenden des GaLaBau-Verbandes
Berlin und Brandenburg e. V.,
Carsten Henselek.
Herr Henselek, im vergangenen Jahr
etwa um die gleiche Jahreszeit haben
wir uns über eine leicht verbesserte
wirtschaftliche Situation der Betriebe
unterhalten. Hat sich die Lage schon
wieder komplett ins Gegenteil verkehrt?
Ich halte nichts davon, Krisen herbeizureden,
allerdings hat sich allein durch
den Winter die
Liquidität der
Unternehmen
verschlechtert.
Durch die Einführung
des Saison-KuG
und der
dazugehörigen
tariflichen Regelungen
konnte
zwar Schlimmeres
für die Beschäftigtenabgewendetwerden,
für die Betriebe
laufen
aber die Gemeinkostenweiter.
Die Auftragslage
der Betriebe ist uneinheitlich.
Dass immer noch 60 % der Firmen die
Auftragslage als genauso gut bzw. besser
bezeichnen als im Herbst vergangenen
Jahres, stimmt mich optimistisch.
Es gibt also bisher keine Auswirkungen
der globalen Wirtschaftskrise auf die
GaLaBau-Unternehmen?
Natürlich gibt es Auswirkungen! In einigen
Regionen ist der Eindruck entstanden,
dass die öffentliche Hand in
eine Art Wartestellung gegangen ist
und nichts
mehr ausgeschriebenwurde.
Man wollte
offensichtlich
erst schauen,
wie viel Geld
wofür zusätzlich
durch das
Konjunkturpaket
kommt.
Außerdem werden
Kredite
durch die Banken
vorsichtiger
ausgegeben
und BWA’s genauer
geprüft.
Nur Betriebe, die ihre Zahlen überzeugend
darlegen können, werden in Zukunft
noch die nötigen Kredite bekommen.
Was erwarten Sie für die Landschaftsbaufirmen
von den Konjunkturpaketen
der Bundesregierung?
Positiv wird sich in jedem Fall die Verdopplung
der Steuervorteile für die
Neu- oder Umgestaltung von Gärten
auswirken. Das Gleiche gilt für den
Steuerbonus für Dienstleistungen, also
Gartenpflege. Beides ist aber nur für
Firmen relevant, die sich überwiegend
im Privatgartenbereich bewegen. Viele
unserer Betriebe sind aber auf die Aufträge
der öffentlichen Hand und aus
dem gewerblichen Bereich angewiesen
und hoffen natürlich auf zusätzliche
Investitionen nicht nur in den Gebäuden
sondern auch in den Außenbereichen
von Schulen, Kindergärten und
Wohnanlagen. Es wird jetzt darauf ankommen,
dass das Geld schnell in den
Kommunen bzw. Stadtbezirken ankommt
und ausgeschrieben wird.
Wie kann der Fachverband die Betriebe
in der jetzigen Situation unterstützen?
Wichtig sind die schnelle Information
zu allen aktuellen Entwicklungen der
Krise und Weiterbildungsangebote, die
die Firmen fit für den Alltag machen.
BGM 4/2009 Seite 3