Le beau Pays de Herve - Evangelische Schule Neuruppin
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Das schöne <strong>Herve</strong>r Land<br />
Interview mit einem Minenarbeiter<br />
Wie kamen die Minenarbeiter zu <strong>de</strong>n<br />
Schächten?<br />
> Mit Aufzügen, im Notfall mit <strong>Le</strong>itern. Die<br />
Aufzüge waren klein, dunkel und schnell;<br />
es gab 2-3 Etagen. Damit brauchte man<br />
5 Minuten bis in die Tiefe. Wenn man die<br />
<strong>Le</strong>itern hinunterstieg, dauerte es ca. 1 ½<br />
Stun<strong>de</strong>n.<br />
Wie lange mussten Sie an einem Tag<br />
arbeiten?<br />
> 14 Stun<strong>de</strong>n; die eigentliche Arbeitszeit<br />
betrug 10 Stun<strong>de</strong>n, die restlichen 4 Stun<strong>de</strong>n<br />
brauchten wir zum Auf- und Absteigen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Le</strong>itern.<br />
Wie entsteht Kohle?<br />
> Vor langer Zeit stieg <strong>de</strong>r Meeresspiegel<br />
an und überschwemmte die Wäl<strong>de</strong>r. Die<br />
Pflanzen zerfielen<br />
und wur<strong>de</strong>n unter<br />
Wasser eingeschlossen.<br />
Neuer<br />
Bo<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> über<br />
die Reste gespült<br />
und <strong>de</strong>r Meeresspiegel<br />
sank wie<strong>de</strong>r.<br />
Neue Wäl<strong>de</strong>r<br />
wuchsen und das<br />
Ganze wie<strong>de</strong>rholte<br />
sich mehrmals.<br />
Wie waren die<br />
Arbeitsbedingungen?<br />
> Sie waren sehr<br />
schlecht. Wir hatten wenig Platz und<br />
mussten im Liegen und im Dunkel arbeiten.<br />
Es war auch sehr heiß und sehr laut<br />
da unten. Wir stützten die Arbeitsfläche<br />
mit Holzstämmen. Die Maschinen, die wir<br />
später benutzten waren sehr laut.<br />
Warum arbeiteten Menschen in <strong>de</strong>n<br />
Minen unter so schlechten Bedingungen?<br />
> Sie brauchten Geld und hatten keine<br />
an<strong>de</strong>re Wahl.<br />
Wie viele Personen arbeiteten in<br />
<strong>de</strong>r Mine?<br />
> Ungefähr 150 Personen.<br />
Wie funktionierten die Maschinen?<br />
> Es gab keinen Strom und <strong>de</strong>swegen<br />
mussten wir mit Pressluft arbeiten.<br />
Warum nahm man Vögel mit in die<br />
Schächte?<br />
> Wenn wir einen Fehler bei <strong>de</strong>r Bohrung<br />
machten, strömte Gas aus <strong>de</strong>n Löchern<br />
und es konnte lebensgefährlich sein. Wenn<br />
<strong>de</strong>r Vogel starb be<strong>de</strong>utete es, dass es Gas<br />
im Schacht gab. Es gab auch Lampen, die<br />
sich durch das Gas rosa färbten und somit<br />
wur<strong>de</strong>n wir gewarnt. Wenn es Gas gab,<br />
mussten wir uns so schnell wie möglich<br />
in Sicherheit bringen. Manchmal, um zu<br />
sehen, ob die Luft wie<strong>de</strong>r rein war schickte<br />
man Verbrecher,<br />
die die<br />
To<strong>de</strong>sstrafe<br />
erhalten hatten,<br />
hinunter.<br />
Wenn es nicht<br />
zur Explosion<br />
kam, dann<br />
wur<strong>de</strong> die<br />
To<strong>de</strong>sstrafe<br />
aufgehoben und<br />
in eine lebenslange<br />
Haft<br />
umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Welche waren<br />
die schlimmsten<br />
Krankheiten <strong>de</strong>r Bergarbeiter?<br />
> Taubheit, Tuberkulose und Arthrose.<br />
Haben Sie irgendwelche Schä<strong>de</strong>n<br />
davongetragen?<br />
> Ich habe Rückenschmerzen und ich höre<br />
fast nichts mehr. Ich habe einen Finger<br />
verloren. Knieschmerzen habe ich auch<br />
ein bisschen. Doch <strong>de</strong>r Staub, das ist das<br />
größte Problem, <strong>de</strong>r Staub, <strong>de</strong>n man dort<br />
eingeatmet hat! Deswegen habe ich jetzt<br />
auch Lungenprobleme.