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1 Aufgaben, Struktur, Personal und Haushalt<br />
1.1 Arbeitsschwerpunkte und wissenschaftliches Umfeld<br />
Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (<strong>LIAG</strong>) ist eine eigenständige Forschungseinrichtung<br />
für angewandte Geowissenschaften mit geophysikalischer Ausrichtung.<br />
Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird als Einrichtung von überregionaler<br />
Bedeutung von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter haben die Aufgabe, komplexe Prozesse im anthropogen beeinflussbaren<br />
Untergrund im Vorfeld und als Folge einer wirtschaftlichen Nutzung<br />
und zum Schutz der Umwelt zu erforschen.<br />
In zunehmendem Maße unterliegt die Geosphäre konkurrierenden Nutzungsansprüchen.<br />
Sie bildet eine der Existenzgrundlagen unserer Gesellschaft. Die dort vorkommenden<br />
Geopotenziale Boden, Grundwasser, Energie- und Rohstoffe, Baustandorte<br />
etc. gilt es, im Rahmen der Daseinsvorsorge zu erhalten, zu schützen und für notwendige<br />
und dauerhafte Nutzung zu erschließen. Mit der Zunahme der Bevölkerung<br />
auf der Erde wird der Bedarf an Energie und Rohstoffen in Zukunft weiterhin steigen.<br />
Gleichzeitig werden der unterirdische Verschluss kritischer Abfallstoffe und die<br />
zunehmende Verlagerung von Transport- und Verkehrswegen in Ballungsgebieten<br />
nach Untertage bzw. deren Verankerung im Untergrund an Bedeutung gewinnen.<br />
Rechtzeitiges Erkennen, Quantifizieren und die Schadensminimierung von Georisiken<br />
durch Massenbewegungen, Erdfälle, Umweltveränderungen usw. sind aufgrund zunehmender<br />
Vulnerabilität besiedelter Räume von Jahr zu Jahr wachsende Herausforderungen,<br />
denen sich die Geowissenschaften und die Geotechnologie stellen.<br />
Das <strong>LIAG</strong> ist eine Institution, die mit ihren anwendungsorientierten, zukunftsgerichteten<br />
Forschungsaktivitäten wichtige Beiträge zur Lösung dieser gesellschaftlich relevanten<br />
Fragestellungen leistet. Orientiert an klaren Zielvorstellungen und abgestimmt<br />
auf die Kompetenzen seiner Beschäftigten sind die zentralen Aufgabenfelder<br />
des Instituts:<br />
• die geophysikalische Erkundung von Strukturen des Untergrundes für das Erkennen<br />
und Erfassen des geologischen Aufbaues und als Grundlage des Verstehens<br />
von Prozessabläufen und der sie steuernden physikalischen Parametern,<br />
• die Erforschung von Prozessen in der Geosphäre, d.h. ihre Entstehung, ihre zeitlich-räumlichen<br />
Abläufe und Zusammenhänge wie auch ihre Auswirkungen auf<br />
die Geosphäre und die Umwelt und<br />
• die Neu- und Weiterentwicklung von Messmethoden, Gerätesystemen und<br />
Interpretationsverfahren zur Lösung der oben genannten Aufgaben.<br />
Das wesentliche Untersuchungsobjekt der Forschung des Instituts ist der Bereich<br />
des Untergrundes, der für eine unmittelbare wirtschaftliche Nutzung und Daseinsvorsorge<br />
maßgeblich ist. Da einige Prozesse durch Vorgänge im tieferen Untergrund<br />
beeinflusst werden, wird dieser – soweit erforderlich – in die Untersuchungen einbezogen.<br />
Die Arbeitsgebiete des <strong>LIAG</strong> liegen vorrangig in Deutschland und Europa.<br />
Forschungsaufgaben im Ausland werden wahrgenommen, um offene Fragen, die<br />
sich im Inland stellen, umfassender beantworten zu können. Häufig nutzt das Institut<br />
seine Fachkompetenz zur Einwerbung international vergebener Fördermittel.<br />
Das Institut betreibt einen Teil seiner Forschungen im Rahmen mehrjähriger, grundsätzlich<br />
aber zeitlich befristeter Forschungsschwerpunkte. Hier werden Vorhaben<br />
methodenübergreifend bearbeitet. Parallel dazu wird von den Sektionen des Instituts<br />
eine Reihe fachspezifischer Forschungsarbeiten (methodische und thematische Forschungsfelder)<br />
durchgeführt, insbesondere methodische und technische Neu- und<br />
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