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2.1 Forschungsschwerpunkt<br />

‚Grundwassersysteme - Hydrogeophysik’<br />

Struktur, Qualität, Prozesse<br />

Koordinatorin: Dr. Helga Wiederhold<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Wissenschaftliche Bedeutung<br />

Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, neue Erkenntnisse über die Struktur und<br />

die dynamische Entwicklung von Grundwassersystemen sowie die Qualität des<br />

Grundwassers zu gewinnen. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf ausgewählte<br />

Systeme mit exemplarischem Charakter.<br />

Die ausreichende Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser ist eine unverzichtbare<br />

Lebensgrundlage des Menschen. Natürliche Grundwassersysteme stellen die wichtigste<br />

Trinkwasserressource dar. Zunehmend ist ihr Fortbestand durch intensive Nutzung<br />

und anthropogene Einflussfaktoren gefährdet. Die Erhaltung dieser natürlichen<br />

Lebensgrundlage des Menschen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist von<br />

existenziellem Interesse. Das Verständnis von Grundwassersystemen ist sowohl bei<br />

der wasserwirtschaftlichen Rahmenplanung als auch bei einer Bewertung der<br />

Barrierefunktion des Deckgebirges im Falle anthropogen verursachter Eintragungen<br />

in den Untergrund von Bedeutung. Ein Mengen begrenzender Faktor ist häufig auch<br />

die Süß-/Salzwassergrenze als natürliche Unterkante von Trinkwasservorkommen.<br />

Die Fähigkeit, aussagekräftige Prognosen über Zustand und Veränderungen von<br />

Grundwassersystemen zu treffen, setzt ein vertieftes Verständnis der maßgeblich<br />

wirksamen Prozesse voraus. Grundlage hierfür sind Beobachtungen und Messergebnisse<br />

auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen. Die inhärente Heterogenität<br />

des geologisch geprägten Untergrundes bei gleichzeitig beschränkten Aufschlussmöglichkeiten<br />

durch Bohrungen verlangt den Einsatz moderner Erkundungsverfahren<br />

und die Anwendung komplexer Interpretationsalgorithmen. Festlegung<br />

wie Durchführung geeigneter Messprogramme zur Erkundung von Grundwassersystemen<br />

und die sich anschließende Datenauswertung erfordern Fachkenntnisse, über<br />

die in der Regel nur ein geowissenschaftlich interdisziplinär zusammengesetztes Expertenteam<br />

verfügt.<br />

Die notwendige Verknüpfung von Erkenntnissen aus Geophysik, Hydrologie, Geologie,<br />

Geochemie und ihren Unterdisziplinen stellt eine Herausforderung dar, die die<br />

Wissenschaft erst ansatzweise angenommen hat und bei der noch ein erheblicher<br />

Forschungsbedarf besteht. Dies gilt außer für die im Gelände und Labor eingesetzte<br />

Messtechnik auch für die Modellierung von gekoppelten Vorgängen, die nur mithilfe<br />

numerischer Simulationen gelingt. Hier setzen der Zwang zur Vereinfachung bei der<br />

Modellbildung und Kompromisse bei der Auswahl zu berücksichtigender Parameter<br />

bzw. physikalischer und chemischer Gesetzmäßigkeiten unabdingbare Grenzen. Moderne<br />

Technologien vor diesem Hintergrund optimal zu nutzen, um zunehmend aussagekräftigere<br />

Modelle zu erstellen, ist eine anspruchsvolle und wissenschaftlich lohnende<br />

Aufgabe.<br />

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