23.11.2012 Aufrufe

PDF-Dokument (9,7 MB) - LIAG

PDF-Dokument (9,7 MB) - LIAG

PDF-Dokument (9,7 MB) - LIAG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arbeitsprogramm 2012<br />

könnte über mehrere Einfallstore im Dünengürtel ins Innere der Insel eindringen,<br />

und zwar dort, wo die topographische Höhe der Dünen aufgrund des erhöhten Meeresspiegels<br />

nicht mehr ausreicht.<br />

Die Untersuchungen ergeben, dass auf Borkum bis zum Jahre 2100 Schutzmaßnahmen<br />

erforderlich sein werden, um in den Brunnenfiltern beider Wasserwerke I und II<br />

übermäßigen NaCl-Eintrag aufgrund des klimabedingten Meeresspiegelanstiegs und<br />

aufgrund von Überförderung zu vermeiden. Mit Hilfe des für Borkum entwickelten<br />

Grundwassermodells kann der Standort neuer Entlastungsbrunnen so optimiert werden,<br />

dass die Trinkwasserversalzung bis 2100 die erlaubten Grenzen nicht übersteigt.<br />

Dazu müssen neue Brunnen errichtet werden, die in genügender Entfernung<br />

vom Zentrum der Brunnengruppen in Gebieten mit guter Wasserqualität liegen, um<br />

die Brunnenfassung so zu entlasten, dass kein übermäßiges Up-Coning oder seeseitiger<br />

Salzwassereintrag entsteht. Alte Brunnen mit sich übermäßig entwickelndem<br />

Anstieg der NaCl-Konzentrationen, z.B. im Zentrum einer Up-Coning-Zone, müssen<br />

geschlossen werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Trinkwasserqualität in einem<br />

Zeitraum von mehr als 100 Jahren zu erhalten, ohne die Förderraten erniedrigen<br />

zu müssen. Simulationsrechnungen mit dem numerischen Modell sind dazu geeignet,<br />

optimale Standorte für die neuen Brunnen zu finden. Die Untersuchungen<br />

und Simulationen mit dem Modell und die vorgeschlagenen Kompensationsmaßnahmen<br />

für Borkum werden zurzeit zusammen mit den Ergebnissen aus den Pilotgebieten<br />

der übrigen beteiligten CLIWAT-Partner in einem Handbuch publiziert.<br />

In den beiden Wassergewinnungsgebieten sind im September 2009 in den beiden<br />

Bohrungen Cliwat I und Cliwat II vertikale Elektrodenstrecken in Tiefen zwischen 44<br />

m und 65 m unter Gelände eingebaut worden. Mit diesen Dauerinstallationen sollen<br />

zeitliche Änderungen im Übergangsbereich zwischen der Süßwasserlinse und dem<br />

unterlagernden Salzwasser erfasst werden. Bereits Ende 2009 war für beide Elektrodenstrecken<br />

eine Datenfernübertragung über GSM/GPRS-Modem eingerichtet worden.<br />

Im Jahr 2011 erfolgten auf beiden Elektrodenstrecken jeweils etwa 1500 automatisch<br />

ablaufende Multielektrodenmessungen in Wenner-Alpha-Anordnung. Allerdings<br />

waren wiederum mehrere Überprüfungen des Messsystems sowie Modifikationen der<br />

Messsoftware erforderlich, da insbesondere die Datenfernübertragung Probleme bereitet<br />

hat (s. Kap. 3.2.3).<br />

Die Messdaten zeigen eine deutliche Abnahme im spezifischen Widerstand zwischen<br />

der Süßwasserlinse und dem Salzwasser; Siltlagen in diesem Übergangsbereich weisen<br />

geringfügig niedrigere spezifische Widerstände als die Sande auf und sind damit<br />

erkennbar. Die Wiederanpassung der Verhältnisse im Bohrbereich an die ungestörten<br />

Untergrundverhältnisse ist weitgehend abgeschlossen. Daher treten in allen Tiefen<br />

nur noch geringe zeitliche Veränderungen im Bereich von weniger als 1 Ohmm<br />

bis zu wenigen Ohmm auf; dies deutet auf eine recht stabile Mächtigkeit der Süßwasserlinse<br />

hin. Auf der Elektrodenstrecke Cliwat II im Ostland traten allerdings zwischen<br />

November 2010 und April 2011 in der Grobsandlage in 55 m Tiefe unter Gelände<br />

deutliche kurzzeitige Erhöhungen im scheinbaren spezifischen Widerstand auf,<br />

deren Ursache unklar ist; hier müssen die nächsten Monate zeigen, ob diese Effekte<br />

reproduzierbar sind. Darüber hinaus sind auch in anderen Tiefen systematische Veränderungen<br />

erkennbar, die möglicherweise jahreszeitliche Veränderungen anzeigen.<br />

Im Januar 2012 findet die Abschlusskonferenz des Projektes in Aarhus statt. Mit der<br />

Publikation der Ergebnisse in HESS sowie einer öffentlichkeitswirksamen Darstellung<br />

der Ergebnisse für die Projektgebiete Borkum und Föhr wird in 2012 das Projekt abgeschlossen<br />

werden.<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!