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sistenz der Eigenschaften kann durch<br />

Einbettung unmittelbar in die HTML-<br />

Seite oder das asynchrone Nachladen<br />

über eigenständige Datendateien realisiert<br />

werden.<br />

ActiveX ist für die abgegrenzte<br />

Funktionalität eines komplexen Bildschirmelementes<br />

mit Dialogführung im<br />

Inter-/Intranet gut geeignet, so die allgemeine<br />

Einschätzung auf der OOP ’<strong>97</strong>.<br />

Skripten-Sprachen ermöglichen die<br />

Verknüpfung innerhalb einer HTML-<br />

Seite und die zum Teil unterschiedliche<br />

Integration auf verschiedenen Seiten.<br />

Unternehmensweite Dokumentenserver<br />

sind denkbar. Kritisch scheint noch<br />

der Zusammenhalt über die Skripten-<br />

Sprache zu sein, da bei komplexeren Anforderungen<br />

leicht die Übersicht verlorengeht.<br />

Verteilte Objekte, ob<br />

Geschäftsprozeß- oder statische fachliche<br />

Objekte sind mit ActiveX nicht unmittelbar<br />

realisierbar. Hier bietet allerdings<br />

die verteilte OLE-Automation<br />

eine interessante Perspektive.<br />

� Java über Corba verteilen<br />

Die Vorteile einer verteilten Java-<br />

Applikation liegen eigentlich auf der<br />

Hand. Bei der Entwicklung verteilter<br />

Software gibt es jedoch noch Probleme.<br />

Im Java Developer Kit finden sich in den<br />

dort ausgelieferten Klassenbibliotheken<br />

Sockets für die Netzwerk-Programmierung<br />

und Klassen zum Zugriff auf Internet-Server.<br />

Sockets gelten aber als eine<br />

zu wenig abstrakte Art der Kommunikation.<br />

Eine weitere Alternative ist<br />

Remote Method Invocation (RMI). Mit<br />

RMI lassen sich JavaObjekte über Prozeß-<br />

und Rechnergrenzen hinweg aufrufen.<br />

Weil RMI sich nahtlos in Java integriert,<br />

steht der Entwickler einem<br />

Objektmodell gegenüber, das sich von<br />

dem für lokale Objekte kaum unterscheidet.<br />

Vorteilhaft ist aber, daß Sun<br />

das API (Application Programming Interface)<br />

für RMI als Standardbibliothek<br />

in Java integriert. Der Nachteil besteht<br />

darin, daß RMI momentan nur innerhalb<br />

von Java funktioniert, auch wenn<br />

für die Zukunft eine Brücke zu C++ geplant<br />

ist. Eine Kommunikation mit anderen<br />

Objekten unterstützt RMI hingegen<br />

nicht. Da Java eine<br />

objektorientierte Sprache ist, erscheint<br />

der Corba-Standard der OMG als die geeignete<br />

Lösung. Mit Corba läßt sich<br />

nicht nur eine transparente Verteilung<br />

von Java-Objekten über das Netz realisieren,<br />

sondern auch der Zugriff auf be-<br />

liebige andere Corba-Objekte, unabhängig<br />

von der Programmiersprache.<br />

Corba-Objekte werden über ihre<br />

Schnittstellendefinition bekannt gemacht.<br />

Ein IDL-Compiler bildet die<br />

IDL-Dateien auf Java-Klassen ab. In<br />

diesen Klassen findet die Kommunikation<br />

zwischen dem Java-Applet und den<br />

eigentlichen Corba-Objekten transparent<br />

statt. Der Zugriff auf Corba-Objekte<br />

kann daher genauso erfolgen wie der<br />

Zugriff auf alle anderen Java-Objekte.<br />

Allerdings ist die Abbildung von IDL<br />

auf Java noch nicht standardisiert.<br />

Neben den Corba-Objekten gibt es<br />

weitere Funktionalitäten wie ,,Naming<br />

Services“, um Objekte anhand eines<br />

Namens zu lokalisieren. Auch hierfür<br />

stellen die verfügbaren Corba/Java-Lösungen<br />

spezielle Java-Klassen bereit.<br />

Zum Lokalisieren von Corba-Objekten<br />

aus Java-Applikationen und zum<br />

Versenden von Methodenaufrufen und<br />

Ergebnissen ist ein Corba-konformer<br />

Broker notwendig. Der ließe sich<br />

grundsätzlich als separater Hintergrundprozeß,<br />

der permanent auf eingehende<br />

Aufträge wartet oder als Menge<br />

dynamisch ladbarer Java-Klassen implementieren.<br />

Java-Applets innerhalb<br />

von Web-Browsern gehören zu der<br />

zweiten Kategorie.<br />

Mit einer Kombination aus Java und<br />

Corba lassen sich Internet und Unternehmensnetze<br />

zu einem einheitlichen<br />

Gesamtsystem vereinigen. Java erlaubt<br />

durch plattformunabhängigen Bytecode<br />

Portabilität von Anwendungen<br />

über Systemarchitekturen hinweg, weiterhin<br />

die Mobilität von Code durch Laden<br />

von Applets über das Netz. Corba<br />

wiederum erlaubt einer Java-Applikation,<br />

entfernte Dienste in Anspruch zu<br />

nehmen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich<br />

bei der Implementierung sogenannter<br />

Three-Tier-Architekturen. Diese setzen<br />

sich aus drei Schichten zusammen: dem<br />

Datenbanksystem, den eigentlichen Benutzerapplikationen<br />

und in der Mitte<br />

den verteilten Business-Objekten. Für<br />

letztere ist Corba als Verteilmechnismus<br />

bestens geeignet. Vorteilhaft sind<br />

auch die Gemeinsamkeiten der Objektmodelle<br />

von Corba und Java, beispielsweise<br />

das Interface-Konzept. Dadurch<br />

ist es möglich, das Objektmodell von<br />

Corba fast nahtlos in Java umzusetzen.<br />

Corba und Java scheinen also in vielerlei<br />

Hinsicht geradezu füreinander geschaffen<br />

zu sein, und Java soll auch der Open-<br />

Doc-Technologie neuen Auftrieb verleihen.<br />

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