KaTaloG 8 - Musikantiquariat Dr. Bernhard A. Kohl GmbH
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46 | Schneidt, Hanns-Martin [*1930]: eigenhändige unterschrift auf einem programm-Zettel<br />
vom 20. Januar 1967, Wuppertal. DIN A 5, 1 Seite. € 25,–<br />
Der heute als Dirigent tätige Künstler tritt hier als Cembalist eines Bach-abends auf.<br />
47 | Schönberg, Arnold [1874-1951]: eigenhändige vierzeilige Widmung mit Datum<br />
und unterschrift. „okt. [oktober] 9 9.“ am Beginn der noten (Seite 3 oben)<br />
seiner „Gurre-lieder […] Klavierauszug von alban Berg. Wien, universal-edition,<br />
VNr. 3696, ©1912 [1912]. Quart, 238 Seiten). Blaugrüne Tinte. € 4400,–<br />
Sehr seltene Originalausgabe des Klavierauszugs. – Die Widmung ist an den aus Oberösterreich<br />
stammenden Konzertsänger anton Maria Topitz ( 889- 944?) gerichtet, der in den<br />
„Gurre-liedern“ die partie des Waldemar gesungen hatte: „einem singenden Musiker /<br />
gerne mein herzlichstes lob. / arnold Schönberg / okt. 9 9.“ offensichtlich waren sich<br />
Topitz und Schönberg bei den proben zur Wiener Teilaufführung (rundfunkkonzert) der<br />
reduzierten Fassung von erwin Stein 9. november 9 9 begegnet (Freundlicher hinweis<br />
von <strong>Dr</strong>. ulrich Krämer, Schönberg-Ga). In Berlin war Topitz später als Musikkritiker tätig.<br />
Das ansonsten saubere exemplar enthält bei der partie des Waldemar auch einige aufführungspraktische<br />
eintragungen von Topitz selbst. Mit namens-Stempel „anton Maria<br />
Topitz / Berlin […]“ auf dem vorderen, eingebundenen original-umschlag (schwacher<br />
Wasserrand) und auf dem Titel.<br />
48 | Schönberg, Arnold [1874-1951]: eigenhändige achtzeilige Widmung mit Datum<br />
und unterschrift auf dem Titel des Klavierauszugs zur oper „Von heute auf<br />
morgen“ (Wien, Selbstverlag des Komponisten, 930. Groß-Quart, 40 Seiten. Beigefarbener<br />
Original-Karton; gebräunt). Blaue Tinte. € 5000,–<br />
höchst seltener „Zweiter originaldruck“ der Komposition in nunmehr einheitlicher Kalligraphie<br />
(Schönberg-Interpretationen 00 , I, 48 ); eine partitur ist damals nicht im <strong>Dr</strong>uck<br />
erschienen. – Die dekorativ plazierte Widmung „31. I. 1930“ gilt dem Sänger und Landsmann<br />
Schönbergs anton Maria Topitz und spielt an dessen Mitwirkung bei der uraufführung<br />
der oper am . Februar 930 an, wo Topitz die partie des „Sängers“ übernommen<br />
hatte: „herrn anton Maria Topitz / den ‘ersten’ Sänger / zur erinnerung an / die erstaufführung<br />
[…]“. – Der <strong>Dr</strong>uck nicht bei Rufer und Hofmeister; BSB 14, 5768; CPM 50, 390.<br />
49 | Schostakowitsch [Shostakovitch], Dmitrij [1906-1975]: eigenhändiges Musik-Manuskript<br />
mit (nachträglicher?) Widmung, ort, Datum und unterschrift.<br />
„[…] mit besten Wünschen 5 VII 960 Moskau“. Quer-Quart, Seite ( 8,5 × 6,<br />
cm; ausschnitt aus einem Folio-Blatt). 3 Zeilen mit Systemen zu je 8 Takten.<br />
Lilablaue Tinte (Noten und Schrift stellenweise leicht verwischt). € 7000,–<br />
Musik-Manuskripte von Schostakowitsch sind im handel ausgesprochen selten; reinschrift<br />
der ersten 6 Takte des „allegretto“ überschriebenen einleitenden Satzes aus<br />
dem 7. Streichquartett (fis-moll op. 108); das vollständige Autograph des Quartetts gilt<br />
als verloren (vgl. Hulme 1982, S. 138). – Der Beginn weist die für Schostakowitsch charakteristische<br />
groteske, motorisch-tänzerische rhythmik auf. Mit diesem Quartett „schuf<br />
Schostakowitsch den knappsten und ideenkonzentriertesten unter seinen fünfzehn Gattungsbeiträgen.<br />
Der ureinfall des Werkes wird von der . Violine solo intoniert aufgeworfen<br />
und unmittelbar wiederholt“, gefolgt von einem „fünfmal mutierenden fallenden<br />
<strong>Dr</strong>eitönemotiv […] abwärts springend […]. als Kronbeispiel ideenprogrammatischer essenz<br />
seines Quartettstils könnte [das Werk] in die Quartettliteratur von europäischem<br />
Rang eingehen“ (Heinrich Lindlar, 1984). – Seine 15 Streichquartette nehmen innerhalb<br />
von Schostakowitschs Schaffen eine unbedingt herausragende Stellung ein; das 7. Quartett<br />
wurde nach einer mehrere Monate andauernden Schaffenspause im März 960 voll-<br />
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