22. April 2006 um 19.30 Uhr Lecture-Konzert - Das Magazin für ...
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HAMBURG | KULTURREGION NORD<br />
AKTUELL<br />
Jonathan Meese<br />
Übersichtsschau in Hamburg 2 | 3<br />
KUNST<br />
Ausstellungen, Kritik,<br />
dep o.T. - Meldungen 4 | 9<br />
ARCHITEKTUR<br />
Hamburger<br />
Architektur Sommer 10 | 11<br />
DESIGN<br />
Junges Modedesign 12<br />
SERVICE Ausstellungen,<br />
Termine & Impress<strong>um</strong> 14 | 15<br />
APRIL 06 | No. 2<br />
DER<br />
BERUFSVERWÜSTER<br />
Enfant terrible Jonathan Meese<br />
in den Deichtorhallen<br />
JONATHAN MEESE |<br />
„Dr. No‘s Son“, 2004
2 o.T. Thema Thema o.T. 3<br />
Der Allesverwerter<br />
DIE HAMBURGER DEICHTORHALLEN ZEIGEN DIE<br />
ERSTE GROSSE ÜBERSICHTSSCHAU DES KÜNSTLERS<br />
JONATHAN MEESE IN DEUTSCHLAND<br />
Chaos pflastert seinen Weg: Wenn Berufsverwüster Jonathan Meese in Aktion<br />
tritt, bleibt kein Stein auf dem anderen. Längst ist der 1971 geborene Meese,<br />
der in der Nähe von Hamburg aufwuchs und an der hiesigen Hochschule<br />
<strong>für</strong> bildende Künste studierte, zu einem Star der internationalen Kunstszene<br />
avanciert. Eine Szene übrigens, durch deren Raster der sympathische Künstler<br />
nicht müde wird, durchzufallen.<br />
Seitdem er am Anfang seiner Karriere mit raunendem Schriftgut und<br />
Mengen von anderen, nach persönlichem Geheimplan arrangierten Trash-<br />
und Pop-Elementen zur Materialschlacht angetreten ist, hat er sich immer<br />
wieder neu erfunden: Neben ra<strong>um</strong>füllenden Installationen, Malerei, Collagen<br />
und Zeichnungen gibt es von Meese sogar handliche Bronzeskulpturen.<br />
Verbindendes Moment: Der Look des Provisorischen, Handgemachten, Ungezähmten.<br />
Kooperationen mit Künstlerkollegen und, seit einiger Zeit, auch<br />
mit Theatermachern gehören z<strong>um</strong> vielgestaltigen, unbedingt bizarren und<br />
spaßhaltigen Repertoire des Allesverwerters.<br />
In den Hamburger<br />
Deichtorhallen zeigt Meese auf<br />
2.500 Quadratmetern eine erste<br />
<strong>um</strong>fassende Übersicht über sein<br />
Schaffen in Deutschland. Zentrales<br />
Ereignis der Schau mit dem<br />
kryptischen Titel „mama johnny“<br />
ist ein Bühnenbild inklusive Drehbühne<br />
und Tribüne, das Meese <strong>für</strong><br />
Frank Castorfs skandalträchtige<br />
„Kokain“-Inszenierung an der Berliner<br />
Volksbühne entworfen hat.<br />
Hier lässt er es gemeinsam mit<br />
Theatermaler Rolf Windorf von der<br />
Volksbühne noch einmal in frischer<br />
Jonathan Meese in der Parzival Performance,<br />
Staatsoper Unter den Linden, Berlin Ostern 2005<br />
Version entstehen. Die Bühne soll<br />
während der Ausstellung als Plattform<br />
<strong>für</strong> unterschiedlichste Ak-<br />
tivitäten dienen, darunter auch zwei Aufführungen von „Kokain“ mit dem<br />
Ensemble der Volksbühne. Des weiteren werden neben früheren und ganz<br />
neuen Arbeiten Meeses Gemeinschaftsprojekte mit Künstlerfreunden wie<br />
Albert Oehlen oder Daniel Richter zu sehen sein.<br />
Jonathan Meese | „DIE SPHINX (Dr. Rippchen) in der Wüste Grobi“, 2005, Öl auf Leinwand<br />
Für o. T. sprach Belinda Grace Gardner kurz und heftig mit dem Künstler.<br />
o.T.: Angesichts deiner ausufernden Materialhaufen, mit denen du bekannt<br />
geworden bist, möchte man dich fast als ästhetischen Schredder bezeichnen,<br />
der alles verarbeitet, was ihm ins Auge springt.<br />
JONATHAN MEESE: Mag sein. Ich will dem Material seine Würde zurückgeben<br />
und ihm ermöglichen, sich selbst in seiner Neutralität und Hermetik so zu<br />
präsentieren wie es ist. Mir geht es dabei <strong>um</strong> Hingabe und Leidenschaft – dass<br />
man den Dingen Respekt zollt. Die meisten Sachen sind toll so wie sie sind.<br />
o.T.: Betreibst du eine Art Archäologie unserer Zeit?<br />
J. M.: Absolut. Es kommt ja alles wieder. Ich glaube, dass vieles, was wir<br />
<strong>für</strong> abgeschlossen halten, die Zukunft ist. Die Vergangenheit wird noch<br />
große Überraschungen bereitstellen, was Philosophie, Poetik, das Denken<br />
anbelangt. <strong>Das</strong> 18. Jahrhundert war vielleicht viel revolutionärer als unser<br />
Jahrhundert. Vielleicht kehrt es zurück und sagt, hey, ihr habt nicht genug<br />
herausgeholt und hingeguckt.<br />
o.T.: Wie findest du ansonsten unser noch halbwegs junges Jahrhundert?<br />
J. M.: <strong>Das</strong> Interessanteste daran ist bisher, dass es so wahnsinnig uninteressant<br />
ist. Irgendwo ist da der Wurm drin – alles, was wir erleben, wirkt<br />
wie eine Simulation, eine Farce, und wir sind mittendrin. <strong>Das</strong> ist manchmal<br />
lustig, aber wenn das immer so ist...<br />
o.T.:...allerdings, dann schönen Dank auch...<br />
29.4.-10.9., Deichtorhallen Hamburg, „Kokain“-Inszenierung der Berliner Volksbühne:<br />
27./28.4., 20 <strong>Uhr</strong>; Jonathan Meeses Performance „Der geometrische Gott (Die hermetische,<br />
zeushafte Neutralität der Tyrannis)“: 24.5. in den Deichtorhallen, Deichtorstraße 1+2,<br />
20095 Hamburg, T. 32 10 30, www.deichtorhallen.de<br />
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Sammlung „Kunst im Hotel“| www.volksfuersorge.de/kunst<br />
COURTESY CONETEMPORARY FINE ARTS, FOTOS: JOCHEN LITTKEMANN<br />
COURTESY CONETEMPORARY FINE ARTS, FOTOS: JOCHEN LITTKEMANN<br />
Jonathan Meese | „Soldat Flugechse – Papageius Hochrad des Eierastronauten“, 2005,<br />
Öl auf Leinwand, 3-teilig<br />
Meeses erklärt unreifes<br />
Weltbild: Ein Fall <strong>für</strong> die<br />
Psychoanalyse?<br />
Überschä<strong>um</strong>end und materialreich präsentieren sich Jonathan Meeses<br />
Installationen. Lautmalerisch handgeschriebene Zitate pathetischer Worthülsen<br />
ergänzen die Bilder, alles zusammen wird oft bis zu einem ins Komische<br />
aufgeblasenen Superheldenkitsch getrieben. Meeses Bildsprache klingt<br />
nach Pubertät, in Form und Inhalt ebenso wie in ihrem narzisstischen Größenwahn.<br />
Und da der immerhin 35jährige die These vertritt, es sei wichtig,<br />
so lange, wie möglich Kind zu bleiben, ist Jonathan Meese neben John Bock<br />
der aktuelle Herrscher im phantastischen Land vor aller verantwortungsvollen<br />
Vernunft, das der Großsammler Harald Falckenberg als „Reich des Prä“<br />
bezeichnet hat.<br />
Es überrascht, dass gerade Schüler in dem Alter, dem diese ästhetischen<br />
Formen entnommen scheinen, meist nichts mit dieser Kunst anfangen können.<br />
Sie haben ein vages Gefühl, ertappt zu sein. Sie – und ähnlich unsouveräne<br />
Ältere – haben nicht die Distanz, im scheinbar Naiven und scheinbar<br />
Unorganisierten die Form zu sehen. Sie ertragen Meeses Satyrspiel mit den<br />
„Erzgrößen“ Nietzsche, Wagner, Lenin, gar Gott nicht so gut. Sie verfügen<br />
noch nicht über die Größe, das Kalkül und die Wucht einer biographisch contrafaktischen<br />
Position zu erkennen. Denn es ist ja schlicht unmöglich, präpubertierendes<br />
Mamasöhnchen und einer der international erfolgreichsten<br />
deutschen Künstler zu sein.<br />
Angesichts solcher Extrempositionen und Rollenkonflikte werden gerne die<br />
Modelle der Psychoanalyse bemüht. Doch es ist grundsätzlich kontraproduktiv,<br />
Künstler zu psychoanalysieren, ihre werkbegründende Energie wäre<br />
IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG!<br />
ihnen genommen. Folgerichtig hatte Sigmund Freud es einst abgelehnt, den<br />
Surrealisten Dalí zu analysieren. Denn das, was da dankenswerterweise so<br />
verrückt daherkommt, ist ja nie verschämte Krankheit, sondern auftr<strong>um</strong>pfend<br />
ausgespielte Demonstration. Dennoch bietet das Freudsche Ideenkonglomerat<br />
eine ganze Reihe von Wegen, die die lustvolle Zurschaustellung<br />
von Elementen der Regression zu verstehen helfen. Doch statt in der archäo-<br />
logischen Feinarbeit der Psychoanalyse die Probleme zu finden, sie freizulegen<br />
und <strong>für</strong> das „Ich“ zu deuten, und so den bedrängend komplexen Mythos<br />
in individuell verstehbare Geschichten zu zerlegen, macht diese Kunst<br />
das Gegenteil: Sie mythologisiert und fetischisiert Teilobjekte der Begierde<br />
und zeigt sie trotzig vor. Doch selbst wenn alle Perversionen von den Surrealisten<br />
bis zu Mike Kelly mit aus der Psychoanalyse stammenden Kriterien<br />
<strong>um</strong>schrieben werden könnten, kunstkritisch gewonnen ist mit Etiketten wie<br />
„oral“, „anal“ oder „genital“ nicht viel.<br />
Jonathan Meese | Blick in die Ausstellung „MOR“, Kolaboration von Jonathan Meese und<br />
Tal R, Statens Muse<strong>um</strong> for Kunst, Kopenhagen, 2005<br />
Auch Sammler sieht Freud im „Analen“ motiviert, ohne je ganz zu Ende<br />
denken, war<strong>um</strong> er in hohem Ausmaß selbst einer war. Und so kommt es,<br />
dass im Jubilä<strong>um</strong>sjahr seines 150. Geburtstages Sigmund Freud zwar als ein<br />
Übervater einer weit verbreiteten und vielfach modifizierten Bewegung z<strong>um</strong><br />
etwas undeutlich popularisierten Allgemeingut zählt, seine Schriften aber<br />
keine direkte Wirkung auf das Denken über Kunst und Leben mehr haben.<br />
Der kleinste gemeinsame Nenner wäre es, Assoziationen überhaupt zuzulassen.<br />
Also statt zu fragen: „Wie tickt der Meese?“, sich mit der Gegenfrage<br />
„Was fällt denn ihnen dazu ein?“ in die Spiegelung mit den Arbeiten zu begeben,<br />
die „das Reich des Prä“ gekonnt vorführen. | HAJO SCHIFF<br />
Für Kritik und Anregung sind wir dankbar:<br />
Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu Themen und Beiträgen in<br />
info@ot-nord.net oder per Fax: 040 - 55 12 254
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HAMBURG<br />
Z<strong>um</strong> Scheitern verurteilt<br />
SNAFU - EINE VIDEO-SCHAU ÜBER<br />
DAS MISSLINGEN IM ZEITALTER DER MEDIEN<br />
Etymologisch besehen meint Scheitern „in Stücke gehen“. Diese hintergründige<br />
Fragmentierungs-Bedeutung mag mit ein Grund da<strong>für</strong> gewesen<br />
sein, war<strong>um</strong> verstärkt seit der Romantik dem Scheitern in der bildenden<br />
Kunst eine so große Würdigung zuteil wurde. Glorreiches Scheitern, tragisches<br />
Scheitern, komisches Scheitern – alles scheitert von C.D. Friedrichs<br />
„Gescheiterter Hoffnung“ bis hin zu modernen Varianten künstlerischen<br />
Mißlingens. Aktuell heißt Scheitern jetzt „Snafu“. <strong>Das</strong> dem Militärjargon<br />
entnommene Kürzel bedeutet „System normal all fucked up“. Wenn hierarchische<br />
Kommunikationsstrukturen in die Hose gehen, dann eben ist snafu.<br />
Anfang <strong>April</strong> zieht<br />
„Snafu“ in die Hamburger<br />
Kunsthalle ein. Unter<br />
dem Untertitel „Medien,<br />
Mythen, Mind Control“<br />
geht‘s technisch <strong>um</strong> das<br />
Video, inhaltlich aber <strong>um</strong><br />
das Scheitern in zahlreichen<br />
Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Lebens.<br />
Von Andy Warhol über<br />
Bruce Na<strong>um</strong>an, von Otto<br />
Mühl über Francis Alÿs<br />
bis zu Walid Raad scheitert es in zahlreichen Beiträgen von insgesamt 25<br />
Künstlern. Da ist Corinna Schnitt mit ihrem Film „Schönen, guten Tag“, worin<br />
ein Vermieterehepaar ihrer Mieterin via Anrufbeantworter Anweisungen<br />
z<strong>um</strong> Putzen gibt. Jeanne<br />
Faust rekonstruiert in „Interview“<br />
einen gescheiterten<br />
Gesprächsversuch<br />
mit Fassbinder-Schauspieler<br />
Lou Castel. Und Kutlug<br />
Atamann spürt den<br />
„Four Seasons of Veronica<br />
Read” nach. Besagte Frau<br />
Read entpuppt sich dabei<br />
als notorische Liebhabe-<br />
Francis Alÿs | Rehearsal 1 (Ensay I, Tijuana, México 2000), 2004<br />
Video ca. 30 Min.<br />
rin des Rittersterns, den<br />
sie jahraus, jahrein in ih-<br />
rem winzigen Apartment kultiviert. Auch so läßt sich das Scheitern am Leben<br />
kompensieren: mit übertriebener Bl<strong>um</strong>enliebe. (2. <strong>April</strong> bis 5. Juni)<br />
| WOLF JAHN<br />
Kunsthalle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg, T. 428 13 12 00,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
Elmar Hess | Freedom is not for free, <strong>2006</strong> Videoinstallation,<br />
Super 8 mm übertragen auf DV Variabel<br />
FOTOS: 1. JOCHEN LITTKEMANN, 2.© VG BILD-KUNST, BONN <strong>2006</strong><br />
FOTOS: 2. © THE HENRY MOORE FOUNDATION, 3. © 2004, FONDATION LE CORBUSIER / PROLITTERIS, ZÜRICH, FOTO TOBIAS ADAM<br />
HAMBURG<br />
Leben in der<br />
Elektrokultur<br />
EIN FINNISCHER PROFESSOR UND<br />
SEIN NORDLICHT-GENERATOR<br />
Lemström | Großwüchsige Karotten nach der Behandlung mit<br />
Professor Lemströms Ausströmungsapparat.<br />
Ka<strong>um</strong> ein anderes Jahrhundert hat eine faszinierendere<br />
Melange aus empirischer Forschung und<br />
utopischer Überhöhung seiner Entdeckungen hervorgebracht<br />
als das 19. Es entwickelte Maschinen<br />
und Theorien, die Unbeschreibliches erzeugen<br />
sollten und doch oft in mystischer Verklärung endeten.<br />
Einer seiner zahlreichen Forscher war der<br />
finnische Physikprofessor Karl Selim Lemström<br />
(1838-1904). Dessen Terrain waren die Phänomene<br />
der Nord- und Polarlichter, die er beobachtete<br />
und künstlich zu erzeugen versuchte. Oliver Kochta-Kalleinen<br />
hat sich auf die Spuren des Professors<br />
begeben. Seine Ausstellung in der Galerie <strong>für</strong><br />
Landschaftskunst versucht sich dem Phänomen<br />
dieses Forschers aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
anzunähern.<br />
Vergeblich hatte Lemström auf seinen Expeditionen<br />
versucht Nordlichter auf die schwach lichtempfindlichen<br />
fotografischen Platten zu bannen.<br />
Doch sein Equipment war gut genug, <strong>um</strong> die<br />
Standorte seiner Beobachtungsstationen zu fotografieren.<br />
Eher beiläufig entstand somit die erste<br />
Landschaftsfotografie Lapplands.<br />
In die Regionen des Fantastischen bricht Lemström<br />
mit seinem „Nordlicht-Generator“ auf, mit<br />
dem er versuchte die himmlisch-leuchtenden Au-<br />
ren künstlich zu erzeugen. Zeichnungen dok<strong>um</strong>entieren<br />
die angeblich gelungenen Experimente.<br />
Keine Theorie, keine Erfindung jedoch ohne praktische<br />
Anwendung. Schließlich richtete Lemström<br />
seine Maschine auf die Erde, <strong>um</strong> sie mittels Elektrizität<br />
fruchtbar zu machen, <strong>um</strong> kleine in große<br />
Karotten zu verwandeln. Im Zeitalter von Jules<br />
Verne beileibe keine Fantasie, sondern von Sozialreformern<br />
seiner Zeit willkommene Aussicht auf<br />
ein besseres Leben in der „Elektrokultur“.| WOLF JAHN<br />
Galerie <strong>für</strong> Landschaftskunst, Eröffnung: 6.4., ab 19 <strong>Uhr</strong>.<br />
Bis 20. Mai. Admiralitätsstr. 71, 20459 Hamburg,<br />
T. 37 50 30 68, www.gflk.de<br />
WOLFSBURG<br />
Körper gegen<br />
Kiste<br />
DAS KUNSTMUSEUM SCHAFFT PLATZ<br />
FÜR DEN DIALOG ZWISCHEN PLASTIK<br />
UND ARCHITEKTUR<br />
Hennry Moore | Reclining Figure: Holes, 1976–1978<br />
Wolfsburg ist immer wieder gut <strong>für</strong> ein spannendes<br />
Match: der Vfl gegen Bayern München, Piëch<br />
gegen Pischetsrieder und ab <strong>April</strong> heißt es: Körper<br />
gegen Kiste. Letzteres ist, grob verallgemeinert,<br />
die Konfliktlinie der Ausstellung im Kunstmuse<strong>um</strong><br />
Wolfsburg, die offiziell als „ArchiSkulptur.<br />
Dialog zwischen Architektur und Plastik vom 18.<br />
Jahrhundert bis heute“ antritt.<br />
Zusammengestellt wurde sie von Markus Brüderlin,<br />
dem neuen Direktor des Hauses und ehemaligen<br />
Kurator der renommierten Fondation Beyeler<br />
bei Basel. Dort hatte er mit zwei, wie er es nennt,<br />
„Schnittstellenarbeiten“ geglänzt: mit den Aus<br />
stellungen „Ornament und Abstraktion“ (2001)<br />
Le Corbusier | Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut, Ronchamp,<br />
1950–1954<br />
und „ArchiSkulptur“ (2004/05). Letztere konnte<br />
Brüderlin nach einer Station im Guggenheim Bilbao<br />
nach Wolfsburg <strong>um</strong>leiten. Mit Werken von 120<br />
Künstlern und Architekten fächert die Schau den<br />
200-jährigen Diskurs der Disziplinen auf: Vom Revolutionsarchitekten<br />
Boullée über die Verwandtschaft<br />
von Le Corbusiers Ronchamp-Kirche mit<br />
Skulpturen Moores bis zur biomorphen Architektur<br />
eines Greg Lynn. 2004, bei der Premiere, lobte<br />
die „Neue Züricher Zeitung“ die „Inszenierung<br />
und Qualität der Exponate“. Der „Tagespiegel“<br />
befand: „ausgesprochen sehenswert“. Die FAZ<br />
mäkelte. Und „o.T.“ rät jetzt: Hinfahren! Z<strong>um</strong> Ergebnis<br />
des Matches nur so viel: Oberspielmacher<br />
Brüderlin scheint einen eindeutigen Ausgang anzunehmen.<br />
„Die Skulptur des 21. Jahrhunderts“,<br />
prophezeit er, „ist die Architektur.“ 1. <strong>April</strong> bis<br />
2. Juli. | KARIN SCHULZE<br />
Hollerplatz 1, 38400 Wolfsburg,<br />
T. 05361/26690, www.kunstmuse<strong>um</strong>-wolfsburg.de<br />
HANNOVER<br />
„Rarrk“<br />
Tipp<br />
ABORIGINAL ART IM SPRENGEL MUSEUM<br />
Mit rund 70 Arbeiten von John Mawurndjul zeigt<br />
das Sprengel Muse<strong>um</strong> schon die vierte Präsentation<br />
von Kunst der Aboriginals. Zentrales formales<br />
Element seiner Entwürfe ist das „Rarrk“, eine<br />
Kreuzschraffur. Die Bilder scheinen abstrakt, sind<br />
aber als topografische Darstellungen der sichtbaren<br />
und der unsichtbaren Welt zu lesen. Aber auch<br />
wer die Symbole nicht im Sinne der Aborigines-<br />
Kultur deuten kann, soll die Bilder unbefangen<br />
geniessen, sagt John Mawurndjul, „doch drinnen<br />
verborgen enthalten sie geheime Bedeutungen,<br />
von denen er nichts zu wissen braucht“.<br />
Bis 5. Juni. Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover,<br />
T. 0511 - 168438 75, www.sprengel-muse<strong>um</strong>.de
6 o.T. Ausstellungen | Kritik Ausstellungen | Kritik o.T. 7<br />
HAMBURG<br />
Männer mit<br />
Häusern<br />
STEINSKULPTUREN VON<br />
ANNETTE STREYL BEI LEVY<br />
Annette Streyl setzt berühmte Gebäude als gestrickte<br />
Architekturmodelle <strong>um</strong>. Neben dem Palast<br />
der Republik oder dem Münchner BMW-Haus<br />
etwa den Reichstag oder das AT&T-Gebäude in<br />
New York – alles im Maßstab 1:100, in „naturgetreuer“<br />
Farbwahl und mal gehängt wie auf der<br />
Wäscheleine, mal formgerecht auf passenden Gestellen<br />
präsentiert. Doch die gelernte Steinbildhauerin<br />
arbeitet auch mit angestammtem Material.<br />
In der Galerie Levy zeigt sie außer Strickwerk<br />
in stofflichen Kontrast neue Steinskulpturen.<br />
Annette Streyl | Kopf mit gedrehtem Horn (li.), Reh, beide 2005<br />
„Männer mit Häusern“ heißt eine vielteilige<br />
Gruppe: Ein älterer Herr sowie ein auf dessen<br />
Format geschr<strong>um</strong>pftes Bauwerk hängen hier in<br />
jedem Sinn des Wortes aneinander. Aus einem<br />
Stein gemeißelt, halten die Männer ihr Gebäude<br />
mal in Händen, mal unterm Arm, manchmal<br />
aber auch sich selbst wie Abstürzende daran fest.<br />
Man denkt an mittelalterliche Stifterfiguren, mit<br />
denen einst Gönner in Kirchen verewigt wurden.<br />
Streyls Gestalten aber wirken anonym, erst auf<br />
den zweiten Blick schälen sich Persönlichkeiten<br />
heraus. Am ehesten wohl Gerhard Schröder, der<br />
einem den Reichstag vorhält. Doch auch IKEA-<br />
Gründer Kamprad, Palastbewohner Honecker und<br />
AT&T-Ba<strong>um</strong>eister Johnson sind vage zu entziffern.<br />
Dezent schleichen sich dabei auch Züge von Karikatur<br />
ein. Die zweite Gruppe der „Gargoyles“,<br />
Wasserspeier, spielt ebenfalls auf mittelalterliche<br />
Baukunst an. Traditionell an Außenfassaden von<br />
Kirchen angebracht, symbolisieren sie den Einfluss<br />
des Teufels aufs Irdische, trotzen mit dämonischer<br />
Gestalt und Fratze aber auch dem Bösen.<br />
Streyl übersetzt das in kühle, entmythologisierte<br />
Gegenwart. Steinerne Eselsköpfe mit menschlichem<br />
Antlitz: tief sitzender Lockenpony, blasser<br />
Schmollmund, Ennui im Blick. Fein ausgearbeitete,<br />
zarte Gesichtszüge, grotesk und eigenartig<br />
melancholisch deformiert. | JENS ASTHOFF<br />
Bis 20. <strong>April</strong>. Galerie Levy, Osterfeldstr.6, 22529 Hamburg,<br />
T. 459188, www.galerie-levy.de<br />
HAMBURG<br />
Die unaufhörliche<br />
Gartenlust<br />
GARTENKULTUR VOM BAROCK BIS INS<br />
20. JAHRHUNDERT<br />
Selbst der Ratsherr Barthold Hinrich Brockes<br />
schrieb Gedichte über die Bl<strong>um</strong>enpracht seiner<br />
Gärten. Denn Hamburg war im Barock ein gartenkulturelles<br />
Zentr<strong>um</strong>, das weite Berühmtheit erlangte:<br />
„Ich weiß mich nicht zu besinnen, dass ich<br />
eine Stadt in Deutschland gesehen habe, welche<br />
so viele schöne Lustgärten hat, als Hamburg“,<br />
schrieb 1663 der Reisende Johann Balthasar<br />
Schuppius. Doch anders als die dem englischen<br />
Gartenstil folgenden Landschaftsparks in den<br />
Elbvororten sind diese barocken Ziergärten in der<br />
Neustadt oder in Hammerbrook mit ihren Skulpturen<br />
und streng geometrischen Beeten, Orangerien<br />
und Laubengängen völlig verschwunden.<br />
So ist die bl<strong>um</strong>ig beworbene Sonderausstellung<br />
im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Hamburgische Geschichte, das<br />
seinen Namen gerade werbewirksam auf „hamburgmuse<strong>um</strong>“<br />
verkürzt hat, im wesentlichen eine<br />
Leseausstellung, die mit Kupferstichen und Plänen,<br />
Korrespondenzen und Büchern die vergangene<br />
Gartenlust zurückbringen will, die Geschichte<br />
des Verschwindens aber nahezu unerwähnt lässt.<br />
Über den Barock hinaus werden auch die späteren<br />
Veränderungen in den Gartenkonzeptionen über<br />
den Landschaftsgarten zu den Reformgärten und<br />
z<strong>um</strong> Stadtpark, ja zur IGA 1963 und der 2013 in<br />
Wilhelmsburg geplanten Gartenschau thematisiert.<br />
Dabei kann die so 500 Jahre <strong>um</strong>fassende<br />
Ausstellung aber vieles nur ganz kurz mit ein oder<br />
zwei Dok<strong>um</strong>enten anreißen und wird – trotz vieler<br />
Bl<strong>um</strong>enstillleben und bl<strong>um</strong>ig geschmückten<br />
Kunsthandwerks – in ihrem Bestreben, so viel wie<br />
möglich zu zeigen, letztlich nur eine beliebige 3D-<br />
Fassung des ausführlichen, empfehlenswerten<br />
Kataloges. | HAJO SCHIFF<br />
Bis 30. <strong>April</strong>. „Die unaufhörliche Gartenlust – Hamburgs<br />
Gartenkultur vom Barock bis ins 20. Jahrhundert“, hamburgmuse<strong>um</strong>,<br />
Holstenwall 24, 20355 Hamburg T. 42 81 32 - 23 80,<br />
www.hamburgmuse<strong>um</strong>.de, Katalog: 29,80 Euro<br />
HAMBURG<br />
Stichsägen-Spaß<br />
www.galerien-in-hamburg.de<br />
MARCO P. SCHAEFER BEI DEN ART AGENTS<br />
Marco P. Schäfer | Wr<strong>um</strong>ms<strong>um</strong>mlike, 2005, Schablone auf Papier<br />
<strong>Das</strong> Flimmern der Stadt motiviert Marco P. Schaefer<br />
z<strong>um</strong> Zeichnen. Und zeichnend generiert er<br />
immer neu verschachtelte und zugleich unendliche<br />
Perspektiven. Selbst mit den eingefügten<br />
Buchstaben und Wörtern ist eine Orientierung<br />
in diesen Rä<strong>um</strong>en schwer. Es ist eine springende<br />
und gesprengte, sehr subjektive Welt, ein wenig<br />
ähnlich einer Comic-Ausgabe der manieristischen<br />
Ra<strong>um</strong>fluchten von Piranesis Carceri.<br />
Der aus Stuttgart stammende Marco P. Schaefer<br />
benutzt <strong>für</strong> seine strudelnde Formenwelt das<br />
Messer, ja die Stichsäge, wie einen Bleistift. Manche<br />
dieser Schnittbilder werden auch als Druckschablonen<br />
verwendet und zur Vertiefung des<br />
ornamentalen Ra<strong>um</strong>gefüges übereinander montiert.<br />
Bei „Blutsch“, der ersten Einzelausstellung<br />
des Hamburg-Stipendiaten von 2004, sind neben<br />
den Zeichnungen und überdruckten Schnitten eine<br />
große Wandarbeit und eine Ra<strong>um</strong>skulptur zu<br />
sehen. | HAJO SCHIFF<br />
Bis 14. <strong>April</strong>, art agents gallery, Phoenix Fabrikhallen, Wilstor-<br />
fer Str. 71, 21073 Hamburg, T. 8997551, www.artagents.de<br />
FOTOS: © WENZEL HABLIK MUSEUM,KUNSTSTÄTTE BOSSARD, ©BEATE GÜTSCHOW<br />
FOTOS: 1. HEINZ PELZ , 2. ANA TORFS<br />
HANNOVER<br />
Reisen im Kopf<br />
JONATHAN MONK<br />
IM KUNSTVEREIN HANNOVER<br />
Jonathan Monk | Constantly moving whilst standing still, 2005,<br />
Collection Dr. Paul Marks, Toronto, Canada<br />
Plakate mit Billigreiseangeboten inspirierten Jonathan<br />
Monk zu seiner Serie von „Holiday Paintings“:<br />
Gemälde von Texten der einzelnen Plakate,<br />
die jeweils <strong>für</strong> den Preis der inserierten Reisen<br />
zu haben sind. „Für mich spielte dabei die Idee<br />
eine Rolle, dass Kunst einen aus dem Alltagsleben<br />
herausholen soll“, so der 1969 in Leicester geborene<br />
Künstler, der seit 1999 in Berlin lebt. Zugleich<br />
repräsentieren die Gemälde „die tatsächliche Option,<br />
nach Teneriffa oder Florida zu fahren. Wenn<br />
man sie dann z<strong>um</strong> Preis der Urlaubsreise verkauft,<br />
thematisieren sie wieder<strong>um</strong> Mechanismen des<br />
Kunstbetriebs und wie der Wert von Kunst oder<br />
der Unterschied zwischen einem Gemälde und einem<br />
echten Urlaub verhandelt wird.“<br />
Ein Sinn <strong>für</strong> das Absurde prägt das Werk des<br />
Künstlers, das von Fotografie über Skulpturen bis<br />
hin zu Film, Zeichnungen und Malerei alle Genres<br />
<strong>um</strong>fasst. Der Kunstverein Hannover gibt jetzt<br />
erstmals in Deutschland mit Arbeiten der frühen<br />
1990er-Jahre bis heute eine Gesamtübersicht über<br />
Monks bisheriges Schaffen. Oft greift Monk darin<br />
auf die Minimal und Conceptual Art der 1960er-<br />
und 1970er Jahre zurück. Schlüsselwerke von Sol<br />
LeWitt oder Ed Ruscha dienen ihm beispielsweise<br />
als Ausgangspunkte <strong>für</strong> Um- und Weiterdeutungen,<br />
in denen die scheinbare „Objektivität“ der<br />
Vorbilder subjektiv gebrochen und mit neuen Inhalten<br />
aufgeladen wird.<br />
Manchmal muss man auch genauer hinsehen, <strong>um</strong><br />
den Witz zu erkennen: Fast unmerklich rotieren<br />
die Räder eines auf dem Kopf stehenden Fahrrads<br />
in gegenläufiger Richtung zueinander, ohne Anfang,<br />
ohne Ziel. Doch Hinschauen lohnt sich alle-<br />
mal: In Monks paradox-poesievoller Schau kann<br />
man jede Menge Reisen im Kopf antreten.<br />
| BELINDA GRACE GARDNER<br />
Bis 16.4. Kunstverein Hannover, Sophienstraße 2, 30159<br />
Hannover, T. 0511 - 324594, www.kunstverein-hannover.de<br />
BREMEN<br />
Vom Falsch-Lügen<br />
ANA TORFS IN DER GAK<br />
In ihrer Heimat Belgien, aber auch international<br />
ist Ana Torfs bekannt, in Deutschland war sie bisher<br />
nicht zu sehen. Die Bremer Gesellschaft <strong>für</strong><br />
aktuelle Kunst (GAK) widmet ihr jetzt die hier zu<br />
Lande erste Einzelschau.<br />
Im Kern geht es in Torfs‘ Kunst aus inszenierter<br />
Fotografie, Diaprojektion und Installation <strong>um</strong> die<br />
Unauffindbarkeit von Wahrheit. Immer wieder<br />
beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Verhältnis<br />
von Bild und Wahrnehmung, von Abbild und<br />
Identität und rollt in ihrem Werk das alte Dilemma<br />
einer unentrinnbaren Verklammerung von<br />
Wahrheit und Fiktion auf der Basis fein justierter<br />
Künstlichkeit neu auf.<br />
Ana Torfs | Elective Affinities/The Truth of Masks, 2002,<br />
zwei Schwarz-Weiß Diaprojektionen, Installationsansicht<br />
In Bremen zeigt Torfs drei große Dia-Installationen<br />
sowie eine Gruppe von Fotoarbeiten. „Du<br />
mentir-faux“ (Vom Falsch-Lügen) z<strong>um</strong> Beispiel<br />
bringt per Dia 67 Fotos und 61 Texte in Abfolge.<br />
Die Bilder zeigen markante Schwarzweiß-Porträts<br />
einer Frau, die auf unbestimmte, stille Weise Leid<br />
ausdrücken. Unwillkürlich bezieht man diesen<br />
Eindruck auf die eingeblendeten Texte: befremdliche,<br />
ja absurde Fragen, gerichtet an eine nicht<br />
näher bestimmte weibliche Person. Torfs kreuzt<br />
inszenierte Bilder einer Schauspielerin mit Zitaten<br />
aus Inquisitionsprozessen gegen Jeanne d’Arc. Die<br />
Montage schafft eine glaubhafte Verknüpfung<br />
zwischen Text und Bild, während die Konstruktion<br />
doch jederzeit durchschaubar bleibt: Im Ergebnis<br />
eine schlüssig austarierte Vagheit, die Torfs als<br />
offene Frage an den Betrachter retourniert.<br />
| JENS ASTHOFF<br />
Bis anzeige_mama 23. 4. Gesellschaft johnny <strong>für</strong> Aktuelle 20.03.<strong>2006</strong> Kunst Bremen, Teerhof 16:14 21, <strong>Uhr</strong><br />
28199 Bremen, T. 0421 - 50 08 97, www.gak-bremen.de<br />
Jonathan Meese<br />
MAMA<br />
JOHNNY<br />
30.4. bis 3.9.06<br />
Performance am 24.5.06<br />
deichtorhallen hamburg<br />
haus der photographie<br />
aktuelle kunst<br />
Deichtorstraße 1-2, D-20095 Hamburg, Di - So 11 - 18 <strong>Uhr</strong>,<br />
Tel. + 49 (0) 40 / 32 103 - 0, www.deichtorhallen.de<br />
VERKAUFS-AUSSTELLUNG<br />
UND BENEFIZ-AUKTION<br />
- ZEITGENÖSSISCHE KUNST -<br />
Bartnitzki, Bohlmann, Finke, Gschwendtner, Hagedorn,<br />
Hartwell, Kampz, Kolenc, J. Meyer, Ogasawara, Petschatnikov,<br />
Rath, Rohde, Silkeborg, Sehy, Sulewski<br />
Ausstellungseröffnung: Freitag, 7. <strong>April</strong> <strong>2006</strong>, 19 <strong>Uhr</strong><br />
Dauer der Ausstellung: Bis <strong>22.</strong> <strong>April</strong> (Mi-So 14-18 <strong>Uhr</strong>)<br />
Benefiz-Auktion: Sonntag, 23. <strong>April</strong> <strong>2006</strong>, 18 <strong>Uhr</strong><br />
Ab 12 <strong>Uhr</strong> Vorbesichtigung im Kunstverein /<br />
Jazzfrühschoppen im Stellwerk<br />
Kunstverein Harburger Bahnhof (über den Fernbahngleisen 3+4),<br />
Hannoversche Straße 85, 21079 Hamburg,<br />
www.kunstvereinharburgerbahnhof.de
vofü_anz-kunstmag06_RZ 10.02.<strong>2006</strong> 12:45 <strong>Uhr</strong> Seite 1<br />
JEDES STARKE BILD<br />
WIRD WIRKLICHKEIT<br />
Antoine de Saint-Exupéry<br />
Die Volks<strong>für</strong>sorge Versicherungsgruppe in Hamburg fördert zeitgenössische<br />
Kunst von Malerei über Bildhauerei und Fotografie bis zu Videokunst.<br />
Im Hotel „Le Royal Méridien“ an der Außenalster werden 640 Originalkunstwerke<br />
von Hamburger Künstlern ausgestellt. Weitere Informationen<br />
finden Sie im Internet unter www.volksfuersorge.de/kunst. Dort kann auch<br />
das jetzt neu erschienene Buch zur Sammlung „Kunst im Hotel“ bestellt werden.<br />
Keine Sorge<br />
Unser Name ist unser Auftrag.<br />
design by www.georgetownmedia.de | <strong>2006</strong><br />
FOTOS: 1. XUE ZHONG, 2. MARCELLO HERNANDEZ<br />
Touren durch<br />
Hamburgs Galerienlandschaft<br />
Bereits z<strong>um</strong> sechsten Mal findet im <strong>April</strong> Hamburgs<br />
beliebte Galerientour der „Rote Punkt –<br />
Kunst polarisiert“ statt. Im Angebot stehen<br />
diesmal drei Touren am <strong>22.</strong> des Monats: Zwei<br />
per Bus, die dritte zu Fuß und mit Fahrrad (9 und<br />
12 Euro). Geführt wird wie immer mit kompetenten<br />
Fachpersonal aus Hamburgs Kunstwelt, von<br />
zwölf bis ca. 17 <strong>Uhr</strong>. Anmeldung erforderlich unter<br />
info@galerien-in-hamburg.de oder T. 0172-<br />
4074675. Die Routen finden sich im aktuellen<br />
Faltblatt „Kunst in Hamburg“ (liegt in Galerien<br />
und Museen aus), die Programme der Galerien in<br />
www.galerien-in-hamburg.de. |<br />
Aussenskulptur <strong>für</strong> Altona<br />
Es tönt und leuchtet in Altonas neuer Aussenskulptur.<br />
Konzipiert von Klang-Künstler Andreas<br />
Oldörp, mit chinesischem Granit und fernöstlicher<br />
Wertarbeit <strong>um</strong>gesetzt, bereichert sie demnächst<br />
die Große Bergstraße. Die auf einem über<br />
drei Meter hohen Sockel thronende Skulptur,<br />
Modell eines historischen Gebäudes, bezieht sich<br />
unmittelbar auf eine ehemalige Bäckerei im heute<br />
noch existierendem Haus Nr. 173 der Strasse.<br />
Nachts leuchtet sie und rund <strong>um</strong> die <strong>Uhr</strong> dringen<br />
Radioklänge aus ihrem Inneren heraus. „Große<br />
Bergstrasse 173“, Titel der Skulptur, geht auf eine<br />
Ausschreibung des ehemaligen Besitzers der Bäckerei<br />
zurück. Geplanter Tag der Einweihung ist der<br />
26. <strong>April</strong>, 18 <strong>Uhr</strong>. |<br />
Hafensafari 4<br />
Andreas Oldörp |<br />
Herstellung der<br />
Skulptur „Grosse<br />
Bergstrasse 173“ <strong>für</strong> den<br />
Jessenplatz in Altona.<br />
Zur vierten Auflage der „Hafensafari“ ist das Gelände<br />
am westlichen Ufer Wilhelmsburgs auserkoren.<br />
Für die zwischen dem 4. und 27. August<br />
stattfindende Veranstaltung werden künstlerische<br />
Beiträge gesucht, die durch kleine Eingriffe<br />
Orte in dieser Hafenwelt verändern.<br />
Informationen unter www.hafensafari.de.<br />
Schaulust<br />
geht in die Verlängerung<br />
Statt ein weiteres dubioses Marinemuse<strong>um</strong> teuer<br />
zu befördern, sollte diese weltweit größte Spe-<br />
zialsammlung zur Geschichte der optischen Medien<br />
<strong>für</strong> Hamburg angekauft werden und ein<br />
eigenes Muse<strong>um</strong> bekommen. Erst einmal ist die<br />
unglaublich interessante Ausstellung der Sehmaschinen,<br />
optischen Täuschungen und Schattentheater<br />
im Altonaer Muse<strong>um</strong> bis 30. <strong>April</strong> verlängert.<br />
Wegen des ungeheuren Materialreicht<strong>um</strong>s<br />
der Sammlung Werner Nekes gibt es zu jedem<br />
regulären Eintritt eine Freikarte <strong>für</strong> einen lohnenden<br />
zweiten Besuch. Und da<strong>für</strong> hat das Muse<strong>um</strong><br />
nur <strong>für</strong> diese Ausstellung sogar erweiterte Öffnungszeiten:<br />
Di – So 10 – 18, Do – 22 <strong>Uhr</strong>. Altonaer<br />
Muse<strong>um</strong>, Muse<strong>um</strong>str. 23, 22765 Hamburg,<br />
T. 428113582, www.altonaer-muse<strong>um</strong>.de<br />
Lange Nacht der Museen<br />
Sie heißt Lange Nacht, ist aber doch die kurzweiligste<br />
<strong>für</strong> alle Muse<strong>um</strong>senthusiasten. 44 Hamburger<br />
Museen laden am 29. <strong>April</strong> zur „Langen Nacht<br />
der Museen“ ein. Im Angebot diesmal auch eine<br />
„Lange Nacht <strong>für</strong> Kurze“ mit Märchenlesungen<br />
und Filmen im KL!CK Kindermuse<strong>um</strong>. Insgesamt<br />
locken über 600 Einzelveranstaltungen, viele von<br />
ihnen wie immer mit Sonder-HVV-Bussen zugänglich.<br />
Von 18 bis zwei <strong>Uhr</strong>. Tickets (12 u. 8 Euro)<br />
gibt‘s in den Museen, an bekannten Vorverkaufsstellen<br />
und unter T. 3005 1234. www.langenachtdermuseen.hamburg.de<br />
|<br />
Neues Gesicht<br />
in Hamburgs TV-Landschaft<br />
Lampenfieber | Claus Friede,<br />
mit Kultursendung auf HH 1<br />
Seit März moderiert<br />
Claus Friede zusammen<br />
mit Angelika Frahnert<br />
die neue Kultur-Sendung<br />
„Lampenfieber“ auf HH1.<br />
Wöchentlich (Freitag <strong>um</strong><br />
<strong>22.</strong>15 <strong>Uhr</strong>) lädt sie Gäste<br />
aus Hamburgs Kulturle-<br />
ben z<strong>um</strong> Studio-Gespräch ein. Der gebürtige Essener<br />
Friede studierte in den achtziger Jahren freie<br />
Kunst an der Hamburger Hochschule <strong>für</strong> Bildende<br />
Kunst. Der Kunstvermittlung, im Besonderen dem<br />
Austausch mit Asien und Skandinavien widmet<br />
sich seine Agentur „Claus Friede*Contemporary<br />
Art“. Einen Namen hat sich Friede zudem als Mitbegründer<br />
des 2002 ins Leben gerufenen Kulturklubs<br />
Hamburg gemacht, der regelmäßig Gäste<br />
aus der Kulturprominenz einlädt. Seinen TV-Talk<br />
sieht Friede als Sprachrohr der Kultur, sowohl<br />
„<strong>für</strong> die, die sie nutzen, als auch <strong>für</strong> die, die sie<br />
produzieren: bildende und darstellende Künstler,<br />
Architekten, Musiker und Designer“. Wichtig, so<br />
Friede, ist „den Kulturdialog zu führen, Kultur in<br />
den Köpfen der Hamburger und ihrer Politiker präsent<br />
zu machen.“ |<br />
Mallorca-Videos gesucht<br />
dep o.T. 9<br />
Für ihre „Ballermann“-Schau zur WM (29. <strong>April</strong> bis<br />
9. Juli) sucht die Kunsthalle zu Kiel Privatvideos<br />
norddeutscher Mallorca-Urlauber. Alles ist willkommen,<br />
von Strandspielen bis zur Partydröhnung.<br />
Obendrein werden die Videos vom Publik<strong>um</strong><br />
prämiert. Unglaublich aber wahr: Als erster Preis<br />
winkt ein Mallorca-Urlaub <strong>für</strong> zwei Personen. Einsendungen<br />
bis spätestens 7. <strong>April</strong>. Interessenten<br />
melden sich bitte unter T. 0431/880-5770. |<br />
P E N T I M E N T<br />
1 9 . I n t e r n a t i o n a l e S o m m e r a k a d e m i e<br />
f ü r K ü n s t l e r u n d D e s i g n e r<br />
K u r s e 16. 7. – 5. 8 . 2 0 0 6<br />
I n t e r n a t i o n a l r e n o m m i e r t e G a s t p r o f e s s o r e n<br />
Herlinde Koelbl<br />
Marijke Verhoef<br />
Satwinder Sehmi<br />
Dörte Spengler-Ahrens<br />
Sam Lazay<br />
Kai Dünhölter<br />
Annemette Lichtenberg<br />
Bernd Mölk-Tassel<br />
Dieter Böge<br />
Birgitta Weimer<br />
Peter J. Splettstößer<br />
Jan Köchermann<br />
Andrea Bender<br />
Anja Billing<br />
Bernd Schwarting<br />
Dr. Marina Schneede<br />
Kompaktkurs 2 Wochenenden<br />
offen <strong>für</strong> alle Interessenten<br />
Fotografie<br />
Druckgrafik<br />
Kalligrafie<br />
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drawing·illustration·comic<br />
Illustration·Zeichnen·Malerei<br />
Zeichnen·Objekt·Installation<br />
Malerei·Zeichnen<br />
Zeichnen<br />
Malerei<br />
Malerei<br />
Malerei<br />
Kunstgeschichte ·Klassische<br />
Moderne bis zur Gegenwart<br />
vor Originalen in der Kunsthalle<br />
Ermäßigungen u.a. <strong>für</strong> Studenten 55% der Kursgebühr<br />
Stipendien u.a. <strong>für</strong> Studenten ·HH-Künstler/Designer<br />
HAW Hamburg · Armgartstr. 24 · D - 22087 Hamburg<br />
Fon (0)40-42875-4617 · Fax -4609 · office@pentiment.de<br />
W W W . P E N T I M E N T . D E
10 o.T. Architektur Architektur o.T. 11<br />
Ein Sommer mit fünf Monaten<br />
ZUM FÜNFTEN MAL LÄDT DER HAMBURGER ARCHITEKTUR SOMMER EIN, MIT WEIT ÜBER 200 VERANSTALTUNGEN<br />
Die architekturbox | Anlaufstelle des Hamburger Architektur Sommers <strong>2006</strong> an der Binnenalster. Enwurf: Torsten Stern, Marco Pawlik, Stephen Perry, Stephan Schrick und Ulrich Hahnefeld<br />
Diesmal ist alles anderes und doch bleibt vieles wie gehabt. Diesmal<br />
erlaubt sich der Hamburger Architektur Sommer in seiner fünften Auflage<br />
eine bislang schmerzlich vermißte zentrale Anlaufstelle. An der Ecke Lombardsbrücke/Binnenalster,<br />
gegenüber dem Jungfernstieg wird sich die architekturbox<br />
wie eine Schlange mit erhobenen Haupt winden. In ihrem Bauch<br />
finden Info-Zentr<strong>um</strong>, Veranstaltungsrä<strong>um</strong>e und ein Cafe Platz. Offiziell startet<br />
der bis Ende September dauernde Architektur Sommer am Abend des<br />
24. <strong>April</strong> im Rathaus. Aus baurechtlichen Gründen öffnet die architekturbox<br />
erst zwei Wochen später.<br />
Abgesehen von der Architekturkammer als Schirmherrin der Veranstaltung,<br />
kennt der Architektur Sommer keine zentrale Dachorganisation. Er versteht<br />
sich als „baukulturelle Bürgerinitiative“, in der jeder Teilnehmer sein<br />
eigener Financier und Organisator ist. Diesmal werden 280 Veranstaltungen<br />
angekündigt. <strong>Das</strong> verspricht einerseits demokratische, vor allem interdisziplinäre<br />
Vielfalt – das Angebot erstreckt sich von thematischen Ausstellungen<br />
wie der Schau „Architekturexport Hamburg-Shanghai“ in der Handelskammer<br />
über Lehmbauaktionen im Schanzenpark bis hin zu „architektur-häppchen“,<br />
mit denen vier Architektinnen in Form „essbarer Bausteine“ auf<br />
Wochenmärkten auftreten. Andererseits fehlen die Vorzüge straff und hierarchisch<br />
durchstrukturierter Großveranstaltungen. Nach einem Leitthema<br />
wird man hier ebenso vergeblich Ausschau halten wie nach einer Beteiligung<br />
aller großen Häuser halten. Kunsthalle oder das Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe<br />
bleiben dem Geschehen fern.<br />
Stand im letzten Architektur Sommer 2003 noch die HafenCity im Mittelpunkt<br />
des Geschehens, ist sie diesmal nur einer unter mehreren Schwerpunkten.<br />
Von historischem Interesse dürften zwei Ausstellungen im Altonaer<br />
Muse<strong>um</strong> und im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Völkerkunde sein. Ersteres widmet sich ab dem<br />
13. Juni dem Erbauer des Jenisch Hauses, Franz Gustav Forsmann (1795-1878),<br />
letzteres anläßlich der bevorstehenden WM der Architektur der Stadien (Eröffnung:<br />
30.4., 11 <strong>Uhr</strong>). Wissenschaftlich orientierte Veranstaltungen, wie<br />
die Konferenz „Re-Visited“ in der Freien Akademie der Künste (27. + 28.4.),<br />
die europäische Wohnungsbau-Konzepten der 60er bis 90er Jahre aufspürt,<br />
wechseln ab mit zahlreichen Veranstaltungen <strong>für</strong> Kinder. Unter anderem<br />
bietet die Architektenkammer zusammen mit der Behörde <strong>für</strong> Bildung und<br />
Sport eine Werkstätte <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche an.<br />
Zudem verfügt der diesjährige Architektur Sommer über eine inoffizielle<br />
Aussenstelle, dem Wenzel Hablik Muse<strong>um</strong> in Itzehoe. Highlight ist seine<br />
Schau „Ra<strong>um</strong> ist Sehnsucht“ (21. Mai bis 9. Juli), die Einblick in das Schaffen<br />
von Dominikus Böhm (1880-1955), einem der bedeutendsten Kirchenba<strong>um</strong>eister<br />
des 20. Jahrhunderts in Deutschland, gibt. | WOLF JAHN<br />
Miroslav Sik | Die Ausstellung „Zwischen Prag und Zürich“ des Tessenow Preisträgers 2005 eröffnet am<br />
19. Mai in der Galerie Renate Kammer<br />
Informationen in der architekturbox (ab 10. Mai),<br />
unter www.architektursommer.de oder im Programmführer,<br />
der in zahlreichen Kulturinstitutionen und Buchhandlungen ausliegt.<br />
www.theater-itzehoe.de<br />
FOTO: MIROSLAV SIK, PAWLIK, STERN ARCHITEKTEN<br />
Zwei Ausstellungen<br />
im ICP<br />
Noch bis 9. <strong>April</strong> zeigt das Institute for Cultural<br />
Policy (ICP) Arbeiten des von Vladislav und Liudmila<br />
Kirpichev geführten Studios EDAS – Design<br />
Kommunalka. Unter dem Titel „Non-Functional<br />
Space“ erstreckt sich ihre Schau wie eine Ereignislandschaft<br />
auf allen drei Etagen des Ausstellungshauses.<br />
Einer breiten Öffentlichkeit bekannt<br />
wurde EDAS 1989 mit der Ausstellung „Russische<br />
Papierarchitektur“ im Deutschen Architektur Muse<strong>um</strong><br />
in Frankfurt/M. Am 27. des Monats, 20 <strong>Uhr</strong>,<br />
eröffnet die Schau „Cadavre Exquis“ der Gruppe<br />
Objectile mit den Architekten Patrick Beaucé und<br />
Bernhard Cache. Unter anderem wird live demonstriert,<br />
wie sich modulare Holzbauelemente<br />
via Datenübertragung durch eine Fertigungsmaschine<br />
verändern lassen. Bis 28. Mai.<br />
Bernstorffstraße 93–95, 22767 Hamburg,<br />
T. 0172 - 522 93 92, www.i-c-p.org<br />
Ristorante Pirandello,<br />
der kleine italienische Tagungsra<strong>um</strong> mit<br />
Großbildleinwand in gemütlicher Atmosphäre.<br />
Kontakt: Telefon 040-55 59 85 70 oder E-Mail:<br />
petra.geiger@hanse.net<br />
„DER ROTE PUNKT – KUNST POLARISIERT“<br />
steht <strong>für</strong> den langen geöffneten Samstag der<br />
Hamburger Galerien am <strong>22.</strong> <strong>April</strong> <strong>2006</strong> (12.00 – 18.00 <strong>Uhr</strong>)<br />
<strong>Das</strong> vielfältige Angebot an besonderen Highlights und zahlreichen Gruppenausstellungen verspricht in<br />
den beteiligten Galerien Inspiration. Geführte Touren bieten darüber hinaus z<strong>um</strong> 6. Mal die Chance, sich<br />
bewährten und spannend neuen künstlerischen Positionen zu nähern und vergleichend zu erkunden.<br />
Für die Touren durch Hamburgs Galerien ist eine vorherige<br />
Anmeldung erforderlich unter info@galerien-in-hamburg.de oder<br />
unter mobil 0172 / 40 74 675.<br />
Kosten pro Teilnehmer<br />
(mit Bustransfer in Tour 1 und 2 € 12.-, zu Fuß/Bahn € 9.-)<br />
<strong>22.</strong> <strong>April</strong> <strong>2006</strong><br />
<strong>um</strong> <strong>19.30</strong> <strong>Uhr</strong><br />
<strong>Lecture</strong>-<strong>Konzert</strong><br />
Vom Klang der Nacht<br />
Henri Dutilleux (*1916)<br />
“Ainsi la nuit” <strong>für</strong> Streichquartett<br />
Arnold Schönberg (1874-1951)<br />
Streichsextett op. 4 “Verklärte Nacht”<br />
Athena-Quartett mit Pauline Sachse,<br />
Viola und Mischa Meyer, Cello<br />
<strong>Lecture</strong> und Moderation:<br />
Dr. Markus Fein<br />
KunstRa<strong>um</strong>, Bauernreihe 1,<br />
21706 Drochtersen-Hüll<br />
Telefon 04775 - 8249,<br />
mail: KunstRa<strong>um</strong>-Hüll@t-online.de<br />
Erika und Hanno<br />
Edelmann<br />
Droopweg 31, 20537 Hamburg<br />
Telefon (04191) 6874<br />
25. Februar – 20. Mai <strong>2006</strong><br />
Do. 17 – 20 <strong>Uhr</strong> · Sa. 12 – 16 <strong>Uhr</strong> und n.V.<br />
ANZEIGENSCHLUSS FÜR AUSGABE 3 | MAI <strong>2006</strong> IST DER 12. APRIL <strong>2006</strong><br />
Kontakt: anzeigen@ot-nord.net, Mobil 0172 - 40 74 675 oder unter Fax 040 - 55 12 254<br />
Berufsverband bildender Künstler Hamburg 040/336514 www.bbk-hamburg.de<br />
Information / Beratung / Vertretung von Künstlerinteressen ... Mitglied werden bis z<strong>um</strong> 01.06.<strong>2006</strong>!<br />
Einzelheiten z<strong>um</strong> Programm der beteiligten Galerien erfahren<br />
Sie im Internet unter: www.galerien-in-hamburg.de<br />
Tourenpläne mit Zeitangaben <strong>für</strong> 3 alternative Routen sind dort<br />
ebenfalls dem Faltblatt Kunst in Hamburg (pdf download) zu<br />
entnehmen. Zustieg, Ausstieg und Pausen können individuell<br />
eingerichtet und berücksichtigt werden.
12 o.T. Design<br />
Nähen mit heißer Nadel<br />
JUNGES MODEDESIGN IN STÄNDIGEM WECHSEL<br />
IM MUSEUM FÜR KUNST UND GEWERBE<br />
Ka<strong>um</strong> etwas ändert sich schneller als die Mode.<br />
Sie ist das auffälligste Dok<strong>um</strong>ent unseres Zeitgeistes.<br />
Auch die Stoffe, aus denen Modeträ<strong>um</strong>e<br />
gemacht sind, haben eine revolutionäre Entwicklung<br />
hinter sich. Mit der symbolisch „heißen Nadel“<br />
werden heute nicht etwa eilig und unsorgfältig<br />
verarbeitete Kleider genäht sondern neuartige<br />
Textilien mit modernster Technologie verschweißt.<br />
„Wir arbeiten mit einer Nähmaschine, deren Nadel<br />
keinen Faden führt, sondern die durch Ultraschall<br />
die Nähte im Stoffe zusammen schmelzen lässt“,<br />
erklärt die Assistentin vom Fachbereich Angewand-<br />
te Kunst Schneeberg, Studiengang Modedesign. Mit dieser Technologie haben<br />
die Studenten bereits Anzüge <strong>für</strong> Fallschirmspringer genäht – pardon:<br />
geschweißt. Testsprünge gibt´s im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe auf Video<br />
zu sehen. Dort gastiert der Studiengang Modedesign zusammen mit Studenten<br />
der drei großen Hamburger Mode Institute <strong>für</strong> ein Jahr, <strong>um</strong> in zahlreichen<br />
Ausstellungen Einblicke in<br />
die vielfältige Arbeit ihrer Ausbildung<br />
zu geben.<br />
Studierende können sich glücklich<br />
schätzen, mit innovativer Technologie<br />
schon während der Ausbildung<br />
zu experimentieren, denn<br />
Knowhow über technische Finessen<br />
ist heute wichtig. Stoffe können<br />
wahre Hightech-Wunder sein.<br />
Grauer November | Die Abschlussarbeit von Katharina<br />
Hartmann, AMD, Akademie Mode Design, steht unter<br />
dem Thema „Grauer November“<br />
Weltgewänder | Mereike Bass,<br />
Akadamie JAK, orientierte sich<br />
beim Projekt „Weltgewänder“<br />
an afrikanischen Trachten<br />
Auf internationalen Kongressen<br />
der Branche werden so genannte<br />
intelligente Textilien vorgestellt,<br />
die Daten übertragen und sogar Medikamente über die Haut verabreichen.<br />
Zukunftsmusik. Aber Stoffe, die Wasser abweisen oder Schweiß schnell verdunsten<br />
lassen, dominieren bereits die Sportbranche, und die Avantgarde<br />
kommt seit Issey Miyakes Kunstgriffen ka<strong>um</strong> mehr ohne technisch aufwändige<br />
Knitter-Effekte aus.<br />
Im Zentr<strong>um</strong> der Ausstellungen steht vor allem die unbeschwerte Gestaltungsfreude,<br />
(noch) frei von kommerziellen Zwängen. Deshalb werden nicht<br />
nur ausgereifte Diplomarbeiten zu sehen sein, sondern auch Semesterarbeiten<br />
jüngerer Studenten. Sie können erproben, wie ein breites Publik<strong>um</strong> ihre<br />
Entwürfe aufnimmt. Damit die Mode richtig im Rampenlicht steht, helfen<br />
sich die Studenten der AMD, Akademie Mode Design, gegenseitig: Die Interior<br />
Designer gestalten die Präsentationsfläche ihrer Kommilitonen aus der<br />
Mode – und werden viel zu tun haben. Denn die Ausstellungsbeiträge werden<br />
häufig erneuert, allein aus dem Grund, möglichst vielen die Gelegenheit<br />
zu geben, ihre Arbeit vorzustellen.<br />
Outdoor | Sportswear mit neuer<br />
Ultraschall-Technologie genäht,<br />
eine Diplomarbeit von Jacqueline<br />
Dusny, Studiengang Modedesign,<br />
Schneeberg<br />
Natürlich werden an einem Muse<strong>um</strong>, dessen Sammlung koptischer, altägyptischer<br />
und mittelalterlicher Stücke internationales Ansehen genießt, auch<br />
historisch unterhaltsame Rückblicke geboten: Highlights aus vier Jahrzehnten<br />
von Antonia Hilkes NDR Beiträgen „Neues vom Kleidermarkt“ etwa gehören<br />
als Bereicherung genauso z<strong>um</strong> Programm wie Vorträge, Werkstattgespräche<br />
und Projektarbeiten der Studenten – und natürlich Modenschauen.<br />
| PETRA SCHWAB<br />
Mode im Kunstverein<br />
Königskinder | Norma Nagel,<br />
AMD, Akademie Mode und<br />
Design, entwarf die Kollektion<br />
„Königskinder“ <strong>für</strong> die jüngsten<br />
unter den Modeinteressierten<br />
Scherenschnitt |<br />
Kristina Schmygarjew,<br />
Hochschule <strong>für</strong> angewandteWissenschaften,<br />
HAW, entwarf ein<br />
Kostüm in aufwändiger<br />
Schnitttechnik<br />
VON APRIL <strong>2006</strong> BIS APRIL 2007 SIND AUSSTELLUNGEN<br />
FOLGENDER VIER MODE FACHBEREICHE ZU SEHEN:<br />
• Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften Hamburg,<br />
Fachbereich Produktdesign, Textil und Modedesign (www.haw-hamburg.de)<br />
• AMD Akademie Mode Design, Hamburg (www.amdnet.de)<br />
• Akademie JAK, Fashion + Design, Hamburg (www.jak.de)<br />
• Westsächsische Hochschule Zwickau, Fachbereich Angewandte Kunst<br />
Schneeberg, Studiengang Modedesign (www.fh-zwickau.de)<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, 20099 Hamburg,<br />
T. 42 81 34 27 34, aktuelles Programm und Infos: www.mkg-hamburg.de<br />
„Drei Geschäfte: Mode, Musik & Bücher“ heißt es ab 8. <strong>April</strong> im Hamburger<br />
Kunstverein. Den Anfang der achtmonatigen Reihe macht das<br />
Modegeschäft „Heimat“ aus Köln (bis 28. Mai). Präsentiert werden,<br />
so der Kunstverein, „Designer und Kollektionen, die maßgeblich die<br />
Entwicklung der Mode unserer Zeit bestimmen oder sogar zukünftige<br />
gesellschaftliche Strömungen vorwegnehmen.“ Kaufen ist erlaubt, inhaltliche<br />
Vertiefung erwünscht: Am 20. <strong>April</strong>, 19 <strong>Uhr</strong>, treffen mit dem<br />
Bernhard Willhelm-Mädchen und dem Stephan Schneider-Jungen zwei<br />
unterschiedliche Vertreter avantgardistischer Mode aufeinander. Eine<br />
Woche später, zur gleichen Zeit, glänzt die Videopräsentation „Sternstunden<br />
der Mode“. Klosterwall 23, 20095 Hamburg, T. 32 21 57, www.<br />
kunstverein.de<br />
FOTOS: SINA PREIKSCHAT, JENS BOLDT, ANDRAEJ KREMENTSCHOUK<br />
FOTO: WOLF JAHN<br />
Heideidyll – aber nicht in Öl<br />
HAJO SCHIFF AUF DER SUCHE NACH<br />
ABGELEGENEN KUNSTORTEN<br />
Bleiben | Skulptur von Rupprecht Matthies im Kunstverein<br />
Springhornhof/Neuenkirchen<br />
Makellos kreisrund spiegelt sich der Himmel,<br />
blaue Klangmasten säuseln und hölzerne Arkaden<br />
überhöhen eine Heidelandschaft, in der die<br />
uralten Findlinge zu neuen Formen arrangiert<br />
sind und ein Ba<strong>um</strong> schon mal Kopf steht: An<br />
selbstgewählten Plätzen in der Umgebung des<br />
Dorfes Neuenkirchen realisieren internationale<br />
Künstlerinnen und Künstler seit Anfang der<br />
siebziger Jahre landschaftsbezogene Werke. Ausgangspunkt<br />
dieser Aktivitäten ist die historische<br />
Hofanlage des Springhornhofs. Etwa gleich weit<br />
von Hamburg, Bremen und Hannover sind in der<br />
Heidelandschaft <strong>um</strong> den Kunstverein inzwischen<br />
rund 30 Außeninstallationen entstanden. Diese<br />
Kunst-Landschaft ist das Lebenswerk der Galeristin<br />
Ruth Falazik. Nach deren Tod wurde 1999 der<br />
Springhornhof eine Stiftung. Derzeitige künstlerische<br />
Leiterin ist Bettina von Dziembowski.<br />
Mit Ausstellungen aktueller junger Kunst in der<br />
Stallgalerie trägt von Dziembowski der Tatsache<br />
Rechnung, dass sich in der Landschaft heute<br />
ka<strong>um</strong> andere Lebensformen und Informationsströme<br />
mehr finden, als in der Stadt. Die diesjährige<br />
Ausstellungssaison beginnt am 8. <strong>April</strong> mit der<br />
Gruppenausstellung „PEPPERLAND“. Die meisten<br />
der fünf Künstlerinnen und Künstler sind auf der<br />
Suche nach dem doppelten Boden, der Dekonstruktion<br />
des Gewohnten und der Möglichkeit einer<br />
eigenen Utopie: Arne Klaskalas kulissenartige<br />
Fotoinstallationen lassen oft ebenso im Unklaren<br />
über das Dargestellte wie die Blitzlichtbilder von<br />
Andrea Heller. Nandor Angstenberger baut akribische<br />
Modellwelten aus Abfall, Emanuel Geisser<br />
interessiert sich <strong>für</strong> die Löcher in den Bergen.<br />
Markus Lohmann installiert Wohnutensilien auf<br />
der Straße, wohingegen Christel Fetzer den Ausstellungsra<strong>um</strong><br />
mit Farben und industriellen Materialien<br />
möbliert. Man braucht also bei einem<br />
Ausflug nach Neuenkirchen den aktuellen Kunstdiskurs<br />
nicht zu verlassen. Aber man kann eben<br />
auch ganzjährig auf einem 25 Kilometer langen<br />
Rundweg die Außenobjekte der Kunst-Landschaft<br />
erwandern oder erradeln.<br />
Ausstellung „Pepperland“ bis 5. Juni. Tiefe Str. 4, 29643 Neuen-<br />
kirchen, T. 05195-933963, www.springhornhof.de<br />
Fotoprojekt – Leben in der Stadt<br />
BUCHEMPFEHLUNG DES MAGAZINS JAM<br />
Die Wienerin Arabella Schwarzkopf lebte bereits<br />
über zwei Jahre in einem Apartmenthaus in Brooklyn,<br />
als sie plötzlich feststellte, dass sie überhaupt<br />
nichts über ihre Nachbarn wusste. Der<br />
dringende Wunsch das zu ändern, war der Beginn<br />
eines noch andauernden, weltweiten Fotoprojekts<br />
über das Leben in der Stadt. Die Umsetzung<br />
so direkt wie einfach: Sie schob Zettel unter den<br />
Türen ihrer Nachbarn hindurch mit der Bitte, ob<br />
sie vorbeikommen und sie fotografieren könne.<br />
Ihre Bilder zeigen Menschen in ihren Wohnungen<br />
– selbstbewusst, schüchtern, anrührend. Sie verändern<br />
unseren Blick auf den Mikrokosmos Stadt,<br />
aber auch auf uns selbst und zeigen die menschliche<br />
Vielfalt hinter der scheinbaren Anonymität.<br />
Arabella Schwarzkopf: City Lives, Jovis Vlg., 39,80 5<br />
Jam ist ein unabhängiges Bücher-<strong>Magazin</strong>, das zweimal jährlich<br />
die wichtigsten Neuerscheinungen zu Architektur, Kunst,<br />
Design und Fotografie vorstellt. (www.jam-publications.com)<br />
Kleines<br />
Kunstlexikon<br />
RAINER UNRUH KLÄRT DIE<br />
NRUH BEGRIFFE KLÄRT | FOLGE DIE BEGRIFFE 2<br />
WO BLEIBT DER SKANDAL?<br />
Neidisch schauten wir Nordlichter neulich nach<br />
Frankfurt. Da hatte ein Schauspieler einem Theaterkritiker<br />
den Spiralblock entrissen und damit<br />
eine Lawine losgetreten. Erst heulte der Kritiker<br />
auf, dann wurde der Darsteller gefeuert, dem<br />
schließlich eine andere Bühne Asyl anbot. Was<br />
<strong>für</strong> ein saftiger Skandal! Und welch wunderbarer<br />
Beweis da<strong>für</strong>, dass das Schauspiel lebt. Und die<br />
bildende Kunst? Die hat lange keine Schlagzeilen<br />
mehr gemacht. In den Neunzigern fingerten der<br />
TV-Tipps<br />
o.T. i<strong>um</strong> 13<br />
1.4., arte, 14.10 <strong>Uhr</strong>:<br />
Künstler hautnah: John Bock, Filmemacher,<br />
Sänger, Video- und Performancekünstler, Berlin<br />
1.4., arte, 17.40 <strong>Uhr</strong>:<br />
Bettina Rheims – Mein Leben<br />
2.4., 3Sat, 18:30 <strong>Uhr</strong>:<br />
Franz Marc: Entwurf zu einer neuen Welt<br />
7.4., 3Sat, 13.15 <strong>Uhr</strong>:<br />
Faszination Kunst: Kinder müssen wir werden –<br />
Philipp-Otto Runge<br />
8.4., arte, 17.45 <strong>Uhr</strong>:<br />
Mein Leben: Tomi Ungerer<br />
8.4., arte, 23.30 <strong>Uhr</strong>:<br />
Metropolis. Kulturmagazin. u. a. mit einem<br />
Bericht über 40 Jahre Videokunst in Deutschland<br />
9.4., 3Sat, 18.30 <strong>Uhr</strong>:<br />
Die ZERO Gruppe – Künstleravantgarde<br />
der Nachkriegszeit<br />
10.4., 3Sat, <strong>22.</strong>25 <strong>Uhr</strong>:<br />
Gero von Boehm begegnet Jörg Immendorf<br />
14.4., 3Sat, 19.10 <strong>Uhr</strong>:<br />
Faszination Kunst. Paradiese auf Erden –<br />
Die Gärten Venedigs<br />
15.4., arte, 14.10 <strong>Uhr</strong>:<br />
Künstler hautnah: Matthias Weischer<br />
15.4., arte, 20.15 <strong>Uhr</strong>:<br />
Art Safari: Maurizio Cattelan<br />
29.4., 3Sat, <strong>22.</strong>30 <strong>Uhr</strong>:<br />
Lucian Freund<br />
New Yorker Künstler Jeff Koons und die italienische<br />
Pornodarstellerin Cicciolina auf Videostills<br />
aneinander r<strong>um</strong>, aber das Ergebnis war leider nur<br />
so auf- und erregend wie ein „Bravo“-Fotoroman.<br />
Den Beweis <strong>für</strong> die Gleichung Kitsch + Kopulation =<br />
Kunst blieb das mediengeile Duo jedenfalls schuldig.<br />
In Hamburg provozierte vor einigen Jahren<br />
eine Ausstellung mit Fotos von Leni Riefenstahl.<br />
Aufruhr? Zu viel der Ehre <strong>für</strong> den öden Körperkult-<br />
Fetischismus der einstigen Hitler-Bewunderin.<br />
Manchmal scheint es, als könne nur eines den<br />
deutschen Michel noch auf die Palme bringen,<br />
wenn es <strong>um</strong> Kunst geht. <strong>Das</strong> ist der Vorwurf, es<br />
würden Steuergelder verschwendet. Freuen wir<br />
uns also auf die Fußballweltmeisterschaft <strong>2006</strong>:<br />
Ein Happening ohne Happy End, jedenfalls <strong>für</strong> die<br />
Deutschen, ein Gesamtkunstwerk aus Schweiß,<br />
Bier und Fehlentscheidungen, grotesk, unverständlich<br />
und skandalös teuer: Untrügliche Kennzeichen<br />
großer Kunst.
14 o.T. Kalender | Termine März<br />
Hannes Kuhn | „Rhabarber“ aus<br />
der Mappe „Kalophilos“, 2004.<br />
Photographische Pflanzenportraits<br />
ab dem 7. <strong>April</strong> im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />
Kunst und Gewerbe<br />
AUSSTELLUNGEN HAMBURG<br />
1.4.<br />
Galerie Vera Munro, ab heute: Paul<br />
Winstanley - New works. Bis 26. Mai.<br />
Heilwigstraße 64, 20249 Hamburg,<br />
T. 474746, www.veramunro.de<br />
Galerie Carstensen, Eröffnung 16 <strong>Uhr</strong>:<br />
„Idyllen und Paradiese“ – Neue Bilder<br />
vom Maler André Böhme. Gleich ob<br />
Papst oder Kuhweide: Der 1961 geborene<br />
Leipziger und Bernhard Heisig-Meisterschüler<br />
reibt sich in expressionistisch<br />
dickfarbigen Bildern an Glück verheißenden<br />
Idyllen. Bis 5. Mai. Brüderstrasse<br />
9. 20355 Hamburg, T. 0178 - 1490101,<br />
www.galerie-carstensen.de<br />
Weiss und Heller: Die neue Galerie<br />
von Peter Weiss und Ilya Heller zeigt<br />
ab heute in Petersburger Hängung<br />
überwiegend junge russische Kunst.<br />
Falkenried 29, 20251 Hamburg,<br />
T.43 27 56 40, www.galerie-weissund-heller.com<br />
4.4.<br />
Galerie Hamburger Kunstprojekt, ab<br />
heute: „experiments“. Bis 20. Mai.<br />
Gluckstraße 53 a, 22081 Hamburg,<br />
T.: 20976425, www.hamburgerkunstprojekt.de<br />
5.4.<br />
Galerie Anne Moerchen, Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>: Malerei von Szczesny. Bis<br />
9. Juni. Milchstr. 6a, 20148 Hamburg,<br />
T. 271028, www.galerie-annemoerchen.de<br />
6.4.<br />
Kunstclub Hamburg, Eröffnung <strong>um</strong><br />
<strong>19.30</strong> <strong>Uhr</strong>: Noah Wunsch – Malerei.<br />
Bis 8. Juni. Heimhuder Straße 57,<br />
20148 Hamburg, T. 441520,<br />
www.kunstclub-hamburg.de<br />
Westwerk e.V., Eröffnung mit <strong>Konzert</strong><br />
„Gehäusemusik“ 19 <strong>Uhr</strong>: Aylin<br />
Langreuter – „Nichtmehr und Nochnicht“<br />
– Installation mit Diashow<br />
von Martin Fengel. Die Ausstellung<br />
zeigt Objekte mit Gemütszuständen,<br />
mit stillem Eigenleben, mit<br />
einer Geschichte von Langeweile,<br />
Eitelkeit, Rebellion oder H<strong>um</strong>or.<br />
Bis 15. <strong>April</strong>. Admiralitätsstr. 74,<br />
20459 Hamburg, T. 365701, www.<br />
westwerk.org<br />
7.4.<br />
SKAMra<strong>um</strong>, Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>:<br />
„Nichts ist scheisser als Platz 2“,<br />
Hall of fame der ewigen Zweiten.<br />
Die Ra<strong>um</strong>installation von Lisa Herfeldt<br />
beschäftigt sich mit internationalen<br />
Sportlern, deren Erfolg<br />
nie weiter als bis z<strong>um</strong> zweiten Platz<br />
reichte. Bis 9. <strong>April</strong>. Beim Trichter 1,<br />
20359 Hamburg, www.skam.org<br />
Kunstverein in Hamburg, Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>: <strong>Das</strong> Reise- und Ausstellungsstipendi<strong>um</strong><br />
des Vereins Neue Kunst<br />
in Hamburg, Ausgabe 2005/<strong>2006</strong>.<br />
Mit Tjorg Beer, Ulla von Brandenburg,<br />
Maren Grimm, Annette Kelm,<br />
Daniel Megerle, Dirk Stewen. Dazu im<br />
Parterre Beginn der achtmonatigen<br />
Veranstaltungsreihe „Mode, Musik<br />
& Bücher“ mit Heimat, Köln (siehe<br />
Seite 12). Bis 4. Juni. Klosterwall 23,<br />
20095 Hamburg, T. 322157,<br />
www.kunstverein.de<br />
Kunstverein Harburger Bahnhof,<br />
Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „Zeitgenössische<br />
Kunst aus Hamburg” - M. Bohlmann,<br />
H. Finke, M. Ogasawara, M.<br />
u. N. Petschatnikov, M. H. Rohde u.<br />
a. - Verkaufsausstellung und Benefiz-Auktion.<br />
Bis <strong>22.</strong> <strong>April</strong>. Hannoversche<br />
Strasse 85, 21079 Hamburg,<br />
T. 7675 3896, www.kunstvereinharburgerbahnhof.de<br />
Marziart, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: Franziska<br />
Seifert, Suze van Leeuwen,<br />
Gustaw Iwinski, Anouk Zinno, Shay<br />
Hurley. Bis 4. Mai. Eppendorfer Weg<br />
110, 20259 Hamburg, T.: 23518894,<br />
www.marziart.com<br />
Multiple Box, ab heute: „Einschlafhilfen“<br />
- Multiples von Tobias Emskötter.<br />
Bis 29. <strong>April</strong>. Admiralitätstraße<br />
76, 20459 Hamburg, T. 37 51 75 10,<br />
www.multiple-box.de<br />
Photo.Kunst.Ra<strong>um</strong>, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong> :<br />
„Deutschlandreise“, eine Installation<br />
in schwarzen Bildern, Planrissen<br />
und seltsamen Wörtern von Gabriele<br />
Adey. Bis 6. Mai. Friedensallee 26,<br />
22765 Hamburg, T. 3906943, www.<br />
carmenoberst.com<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe<br />
Hamburg, ab heute: „Kalophilos“<br />
– Keine Exoten, ausschließlich heimische<br />
Pflanzen hat der Lübecker<br />
Künstler und Goldschmied Hannes<br />
Kuhn vor die Kamera genommen.<br />
Umso erstaunlicher wirkt ihre<br />
exotische Präsenz in seinen rund<br />
70 photografischen Pflanzenporträts.<br />
Bis 30. <strong>April</strong>. Steintorplatz,<br />
20099 Hamburg, T.428134-2734,<br />
www.mkg-hamburg.de<br />
Lange Nacht der Museen | Muse<strong>um</strong><br />
<strong>für</strong> Kunst und Gewerbe, 29.4.<br />
Frise, Künstlerhaus Hamburg, e.V.,<br />
Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>: „bitte nicht stören“<br />
– Ausstellung von Thomas Gerhards.<br />
Bis 23. <strong>April</strong>, T. 4162 33 97,<br />
www.frise.de<br />
9.4.<br />
holzhauer hamburg, Eröffnung <strong>um</strong> 16<br />
<strong>Uhr</strong>: Eberhard Freudenreich – Schnittzeichnung.<br />
Bis 14. Mai. Borselstraße<br />
9, 2. OG, 22765 Hamburg, T. 18884552,<br />
www.holzhauerhamburg.de<br />
10.4.<br />
Photography Monika Mohr Galerie,<br />
ab heute: Ellen Graham – „The Bad<br />
and the Beautiful“. Bis 7.Juni. Mittelweg<br />
45, 20149 Hamburg, T. 41 35<br />
03 50, www.photographygalerie.de<br />
11.4.<br />
Gedok Kunstfor<strong>um</strong>, Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „Imaginäre Zeit“ - Installationen,<br />
Objekte, Gemälde, Zeichnungen<br />
von Kirsten Beuster. Bis<br />
12. Mai. Lange Reihe 75/Koppel<br />
66, 20099 hamburg, T. 280 31 24,<br />
www.gedok-hamburg.de<br />
13.4.<br />
Hamburger Kunsthalle, Eröffnung,<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „Pieter Lastman – In Rembrandts<br />
Schatten?“ Hamburgs<br />
Beitrag z<strong>um</strong> Rembrandt-Jahr mit<br />
25 Gemälden von Pieter Lastman<br />
(1583-1632). Der Amsterdamer Maler<br />
ist zu unrecht meist nur dadurch<br />
bekannt, dass er zeitweilig der<br />
Lehrer von Rembrandt war. Dabei<br />
ist an Zeichnungen und Graphik zu<br />
belegen, wie Rembrandt und seine<br />
spätere Werkstatt immer wieder<br />
zahlreiche von Lastmans Motiven<br />
aufgriffen. Bis 30. Juli. Glockengießerwall,<br />
20095 Hamburg, T. 428131200,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
Einstellungsra<strong>um</strong> e.V., Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „Lenkungsebenen“ - Installation<br />
von Mathieu Turken. Bis<br />
12. Mai. Wandsbeker Chaussee 11,<br />
22089 Hamburg, T. 2514168,<br />
www.einstellungsra<strong>um</strong>.de<br />
15.4.<br />
Feinkunst Krüger, Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>:<br />
„Les fantômes de... “ – Zeichnungen von<br />
Natalie Huth. Ausgangsmaterial sind<br />
private und gefundene Fotografien von<br />
Personen, die Huth mit Feder und roter<br />
Tusche „zwischen Ernst und Ironie“ bearbeitet.<br />
Bis 6. Mai. Ditmar-Koel-Str. 22,<br />
20459 Hamburg, T. 31792158, www.<br />
feinkunst-krueger.de<br />
21.4.<br />
artfinder, Eröffnung, 19 <strong>Uhr</strong>:<br />
„Sands“ - Zeichnung, Skulptur von<br />
Boran Burchhardt. Bis 27. Mai, Admiralitätstraße<br />
71, 20459 Hamburg,<br />
T. 41919590, www.artfinder.de<br />
Aplanat, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „Roadshow“<br />
- Trucks und ihre Fahrer - Fotografien<br />
von Alexander Babic. Bis<br />
3. Juni. Lippmannstr. 69-71, 22769<br />
Hamburg, T. 43 18 48 00, www.<br />
aplanat.de<br />
Galerie am Großne<strong>um</strong>arkt, Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „Weißer Drache“ - Malerei<br />
von Donald Wienand. Bis 3. Juni.<br />
Wexstraße 35, 20355 Hamburg,<br />
T. 354044, www.galeriekruse.de<br />
hafen+rand, Galerie auf St. Pauli,<br />
Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>: „Keine Absicht“<br />
– Malerei und Skulptur von<br />
Günter U. Beier. Bis 9. Mai. Friedrichstr.<br />
28/Hans-Albers-Platz, 20359<br />
Hamburg, T. 27865783, www.hafenrand.com<br />
<strong>22.</strong>4.<br />
Künstlerhaus Sootbörn, Eröffnung<br />
17 <strong>Uhr</strong>: „For<strong>um</strong> <strong>für</strong> Nachlässe<br />
(www. kuenstlernachlaesse.de)“<br />
- Malerei, Zeichnung von Povòrina.<br />
Bis 7. Mai. Sootbörn 22, 22453<br />
Hamburg. T. 31796732 u. 58955765,<br />
www.kuenstlerhaus-sootboern.de<br />
Galerie von Loeper, Eröffnung<br />
12 <strong>Uhr</strong>: Künstler der Galerie. Bis<br />
10. Juni. Eppendorfer Landstr. 44,<br />
20249 Hamburg, T. 453292, www.<br />
galerie-vonloeper.de<br />
Galerie Rose, ab heute: „Die Leipziger<br />
Schule / Teil 2“ - Malerei von<br />
Walter Eisler, Arno Rink, Volker<br />
Stelzmann u.a. Bis 31. Mai. Großer<br />
Burstah 36, 20457 Hamburg,<br />
T. 365636, www.galerierose.com<br />
Galerie Brockstedt, ab heute: Siegfried<br />
Klapper: <strong>Das</strong> kleine Format<br />
- gegen den Zeitgeist, Ölbilder und<br />
Farbstiftzeichnungen 1954 - 2000.<br />
Magdalenenstr. 11, 20148 Hamburg,<br />
T. 410 40 91, www. galeriebrockstedt.de<br />
24.4.<br />
Galerie Levy, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>:<br />
Sarah Sch<strong>um</strong>ann – „Expedition Heiligengrabe:<br />
Hunde und Wölfe“. Bis<br />
10. Juni. Osterfeldstraße 6, 22529<br />
Hamburg, T. 459188, www.galerie-levy.de<br />
Galerie der HfbK, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>:<br />
Patrick Farzar, Tatjana Sarah Greiner,<br />
Tina Kämpe, Monika Michalko,<br />
Dennis Scholl, Jörn Stahlschmidt<br />
und Hannes Zehbedin beschäftigen<br />
sich mit dem Status des Individu<strong>um</strong>s<br />
im Ausstellungsbetrieb; kuratiert<br />
von Bastiana Stutterheim und Cordula<br />
Ditz. Bis 9. Mai. HfbK, 2. Stock,<br />
Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg,<br />
www.galerie.hfbk-hamburg.de<br />
25.4.<br />
Galerie Hengevoss-Dürkop, ab heute:<br />
„Exometrie“ - Fotografie, Modelle,<br />
Installationen von Simon<br />
Boudvin. Bis 8. Juni; Klosterwall 13,<br />
T. 3039 3382, Hamburg, www.<br />
hengevossduerkop.de<br />
Altonaer Muse<strong>um</strong>, Reihe: Fabrik<br />
Fotofor<strong>um</strong>, Eröffnung 18 <strong>Uhr</strong>: „Fußball.<br />
Abseits“ - Andreas Herzau,<br />
Susanne Katzenberg, Nicola Schudy,<br />
Andreas Teichmann. Bis 16. Juli.<br />
Muse<strong>um</strong>straße 23, 22765 Hamburg,<br />
T. 428113582, www.altonaer-muse<strong>um</strong>.de<br />
Ellen Graham | Gloria Swanson holding<br />
Steilchen Portrait from 1924, Ab<br />
10. 4. in der Monika Mohr Galerie<br />
Kunstra<strong>um</strong> Ebene+14, Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „Der Voyeur“ - Installation<br />
von Achim Beitz. Bis 21. Mai.<br />
Mexikoring 11, 22297 Hamburg, T.<br />
29888354<br />
KX, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „Landschaft<br />
Komponenten“ - Installation, Video,<br />
Zeichnung von Jörn Ebner. Bis<br />
21. Mai. Mexikoring 9a, City Nord,<br />
22297 Hamburg, T. 2792394, www.<br />
kx-hamburg.de<br />
plan b – kunstra<strong>um</strong>, Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „wem vertrauen“ - Malerei,<br />
Zeichnung von Miwa Ogasawara. FOTOS: 1.HANNES KUHN, 2.BORAN BURCHHARDT, 3. ELLEN GRAHAM<br />
FOTOS: 1. GALERIE RUTH SACHSE, 2. KIRA PEROV<br />
Bis 8. Juni. Bernstorffstr. 99, 22767<br />
Hamburg, T. 44465441, www.<br />
planb-kunstra<strong>um</strong>.de<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Völkerkunde, Eröffnung<br />
11 <strong>Uhr</strong>: „Faszination Fußball“– Umfassende,<br />
vom DFB geförderte<br />
kulturgeschichtliche Ausstellung<br />
zur WM <strong>2006</strong>. Bis 26.11. Rothenba<strong>um</strong>chaussee<br />
64, 20148 Hamburg,<br />
T. 01805-308888, www.voelkerkundemuse<strong>um</strong>.com<br />
28.4.<br />
Frise, Künstlerhaus Hamburg, e.V.,<br />
Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>: „Faux Terrain“-<br />
Ausstellung von Uli Fischer. Bis 14.<br />
Mai. T. 4162 33 97, www.frise.de<br />
29.4.<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe<br />
Hamburg, ab heute: Niki de St. Phalle<br />
und Jean Tinguely: 90 phantasiesprühende<br />
Plakate zu ihren eigenen<br />
Ausstellungen zeigen den Werdegang<br />
des spektakulären Künstlerpaars.<br />
Bis 27. August. Steintorplatz,<br />
20099 Hamburg, T.: 428134-2734,<br />
www.mkg-hamburg.de<br />
Helms-Muse<strong>um</strong>, ab heute: „Frühes<br />
Gold aus Norddeutschland“. Bis<br />
30. Juli. Harburger Rathausplatz<br />
5, 21073 Hamburg, T. 42871 3609,<br />
www.helmsmuse<strong>um</strong>.de<br />
VORTRÄGE | FILMABENDE ETC.<br />
4.4.<br />
Bucerius Kunst For<strong>um</strong>, 19 bis<br />
22 <strong>Uhr</strong>: Bei der Late Night Art besteht<br />
Gelegenheit zu einem späten<br />
Date mit dem Denker von Rodin. Eintritt,<br />
stündliche Führung, Lounge &<br />
Musik im Café z<strong>um</strong> Einheitspreis von<br />
5 Euro. Rathausmarkt 2, T. 3609960,<br />
www.buceriuskunstfor<strong>um</strong>.de<br />
5.4.<br />
Jenisch Haus, 19 <strong>Uhr</strong>: Von Missionaren,<br />
Kannibalen und Abenteurern<br />
hinter der Kamera - Frühe St<strong>um</strong>mfilme<br />
über Ozeanien. Vortrag von Dr.<br />
Christiane Brosius mit Filmbeispielen<br />
zur Ausstellung „<strong>Das</strong> Muse<strong>um</strong><br />
Godefroy“, T. 828790, www.altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />
6.4.<br />
Altonaer Muse<strong>um</strong>, 19 <strong>Uhr</strong>: „Optisches<br />
Spielzeug. Von der Camera<br />
Obscura z<strong>um</strong> Kaleidoskop. Vortrag<br />
zur großartigen „Schaulust“ Ausstellung<br />
von Dr. Nike Bätzner. Muse<strong>um</strong>str. 23,<br />
22765 Hamburg, T. 428113582, www.<br />
altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />
11.4.<br />
Galerie Magnus P. Gerdsen, 19 <strong>Uhr</strong>:<br />
Eine Epoche im Focus: Zwischen Lebenslust<br />
und Gottesfurcht: Barock<br />
- das neue Bild der Welt. Galeriegespräch<br />
mit Dr. Gabriele Himmelmann.<br />
14 Euro inkl Getränke und<br />
Gebäck. Mittelweg 152, 20148<br />
Hamburg, T. 277389, www.galeriegespräch.de<br />
12.4.<br />
Altonaer Muse<strong>um</strong>, Jenisch Haus,<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „Bilder der Südsee. Von<br />
James Cook bis Gauguin“ – Vortrag<br />
von Dr. Rüdiger Joppien, Kustos am<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe,<br />
und Bernhard Smith, Autor von<br />
„The Art of Captain Cook‘s Voyages“.<br />
T. 828 790, www.altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />
13.4.<br />
Helms-Muse<strong>um</strong>, 18 <strong>Uhr</strong>: Bunte<br />
Götter – Die Farbigkeit griechischer<br />
Skulptur – Vortrag von<br />
Dr. Vinzenz Brinkmann, Staatliche<br />
Antikensammlungen und Glyptothek<br />
München, über die oft vergessene<br />
Tatsache, dass die Antike nicht<br />
so edel reinweiß war, wie der Klassizismus.<br />
Harburger Rathausplatz 5,<br />
T. 428712497, www.helmsmuse<strong>um</strong>.de<br />
Künstlergespräch mit Volker Tiemann in der Galerie Ruth Sachse am <strong>22.</strong> <strong>April</strong><br />
| „Mein linker Arm beim Frühstück“, 2004<br />
<strong>22.</strong>4.<br />
Galerie Ruth Sachse, 13.30 <strong>Uhr</strong>:<br />
Künstlergespräch mit Volker Tiemann<br />
in der Ausstellung „Mein<br />
linker Arm beim Frühstück“, in der<br />
Sillemstraße. 76 a, 20257 Hamburg<br />
T. 552 37 70, www.galerie-ruth-sachse.de<br />
23.4.<br />
Kunstverein Harburger Bahnhof,<br />
Große Benefiz-Auktion im Stellwerk<br />
14 <strong>Uhr</strong>: „Zeitgenössische Kunst aus<br />
Hamburg“. Ab 12 <strong>Uhr</strong>: Vorbesichtigung<br />
im Kunstverein, begleitet<br />
von einem Jazzfrühschoppen im<br />
Stellwerk. Hannoversche Straße<br />
85, 21079 Hamburg, T. 7675 3896,<br />
www.kunstvereinharburgerbahnhof.de<br />
23.4.<br />
Photo.Kunst.Ra<strong>um</strong>, <strong>um</strong> 16 <strong>Uhr</strong>:<br />
Gesprächsrunde zur „Deutschlandreise“,<br />
einer Installation in schwarzen<br />
Bildern, Planrissen und seltsamen<br />
Wörtern von Gabriele Adey.<br />
Friedensallee 26, 22765 Hamburg,<br />
T. 3906943, www.carmenoberst.com<br />
Kunststätte Bossard, 11 <strong>Uhr</strong>: Vortrag:<br />
Leonardo da Vinci, Bossardweg<br />
95, 21266 Jesteburg, T. 04183-<br />
5112, www.bossard.de<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe,<br />
12 <strong>Uhr</strong>: Anläßlich der Expressionismus-Ausstellung<br />
spricht Rüdiger<br />
Schütt über „Hans Leip und die<br />
Hamburger Künstlerfeste“, Steintorplatz,<br />
20099 Hamburg, Tel. 428134 2732,<br />
www.mkg-hamburg.de<br />
25. 4.<br />
Galerie der Hochschule <strong>für</strong> Bildende<br />
Künste, 18 <strong>Uhr</strong>: Öffentliches<br />
Gespräch unter Leitung von Präsident<br />
Martin Köttering. Thema ist<br />
die aktuelle Schau, ihre Frage nach<br />
dem Status des Individu<strong>um</strong>s im<br />
Ausstellungsbetrieb: Bleibt jenseits<br />
der Hierarchie mehr als die Ra<strong>um</strong>besetzung?<br />
2. Stock, Lerchenfeld<br />
2, 22081 Hamburg, www.galerie.<br />
hfbk-hamburg.de<br />
26.4.<br />
Altonaer Muse<strong>um</strong>, im Heine Haus,<br />
19 <strong>Uhr</strong>: „<strong>Das</strong> Hirschberger Tal und<br />
die Sommerschlösser der Hohenzollern“<br />
ein Dia-Vortrag von Dr. Angelika<br />
Marsch. T. 42811 3582, www.<br />
altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />
28.4.<br />
Karostar Musikhaus St. Pauli, 20<br />
<strong>Uhr</strong>: Buchpräsentation von „Dilletant“.<br />
<strong>Das</strong> erste Buch von Hamburgs<br />
cheap-art-Künstler SAM resümiert<br />
15 Jahre seines Schaffens. Der Autor<br />
ist anwesend. Neuer Kamp 32,<br />
20357 Hamburg, T. 31792158<br />
29.4.<br />
6. Lange Nacht der Museen Infos<br />
unter www.langenachtdermuseen.<br />
hamburg.de Über 600 Einzelveranstaltungen<br />
in 44 Museen und Ausstellungshäusern<br />
zwischen 18 und<br />
2 <strong>Uhr</strong> nachts, siehe Seite 9.<br />
AUSSTELLUNGEN NORDEN:<br />
1.4.<br />
Kunstmuse<strong>um</strong> Wolfsburg: Anlässlich<br />
der Eröffnung der Ausstellung<br />
„ArchiSkulptur“ lädt das Kunstmuse<strong>um</strong><br />
Wolfsburg zu einem Tag der<br />
offenen Tür ein. Die Ausstellung<br />
geht bis z<strong>um</strong> 2. Juli, Hollerplatz 1,<br />
38400 Wolfsburg, T. 05361-26690,<br />
www.kunstmuse<strong>um</strong>-wolfsburg.de<br />
Edith-Ruß-Haus <strong>für</strong> Medienkunst,<br />
Oldenburg, ab heute: Dorit Margreiter/Amie<br />
Siegel. In einer Doppelprojektion<br />
kombiniert Amie Siegel<br />
alte Filmszenen aus dem DEFA-Archiv<br />
mit ihrem aktuellen Remake.<br />
Die Österreicherin Dorit Margreiter<br />
untersucht das Zusammenspiel von<br />
realen Orten und Kinolandschaften.<br />
Bis 7. Mai. Katharinenstraße 23,<br />
T. 0441-2353208, www.edith-russhaus.de<br />
2.4.<br />
Städtische Galerie Schloß Wolfsburg,<br />
Eröffnung 11.15 <strong>Uhr</strong>: Emil<br />
Nolde – Arbeiten auf Papier. Anlässlich<br />
des 50. Todestages wird ein<br />
repräsentativer Querschnitt durch<br />
Kalender | Termine März o.T. 15<br />
das Werk mit über 100 Arbeiten<br />
gezeigt. Bis 5. Juni. Schloßstraße 8,<br />
T. 05361-828516, www.staedtischegalerie-wolfsburg.de<br />
7.4.<br />
Lüneburg, Halle <strong>für</strong> Kunst und Kulturstudio<br />
direkt am Güterbahnhof,<br />
Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „GIMME SHELTER<br />
– or i’m gonna fade away“. Obsessive<br />
Ra<strong>um</strong>entwürfe von sieben<br />
Künstlern. Hässlich, chaotisch oder<br />
amorph-sexuell sind diese provokativen<br />
Gegenentwürfe zur Normalität.<br />
Bis 5. Juni. Bahnhofstr. 29,<br />
21311 Lüneburg, T. 04131-402001,<br />
www.halle-fuer-kunst.de<br />
16.4.<br />
Kunsthalle Bremen, ab heute: Bill<br />
Viola – Video. Bis 25. Juni <strong>2006</strong>. Am<br />
Wall 207, 28195 Bremen, T. 0421-<br />
329080, www.kunsthalle-bremen.de<br />
<strong>22.</strong>4.<br />
Städtische Galerie im Buntentor, Eröffnung<br />
19 <strong>Uhr</strong>:„flucht stand punkte“,<br />
Zeichnungen von Gunther Gerlach<br />
und Dieter Rogge. Bis 25.Mai.<br />
Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen,<br />
T. 0421-3615826<br />
23. 4.<br />
Kunstsammlungen Böttcherstraße,<br />
ab heute: „Von Renoir bis Feininger“<br />
– Erstmalige, gemeinsame auswärtige<br />
Schau der Werke der klassischen<br />
Moderne aus dem Karl Ernst Osthaus<br />
Muse<strong>um</strong> Hagen. Bis 23.Juli.<br />
Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen,<br />
T. 0421-3365077, www.pmbm.de<br />
28.4.<br />
Kunsthalle zu Kiel, ab heute: „Ballermann.<br />
Die Ausstellung“ bringt<br />
die Stimmungslage der Mallorca-<br />
szene an die Förde. Gezeigt wird, wie<br />
exzessive Partystimmung jenseits<br />
des öden Arbeitsalltags, Lifestyle<br />
und Freizeitkultur der jugendlichen<br />
Spaßgesellschaft in der zeitgenössischen<br />
Kunst thematisiert werden.<br />
Bis 9. Juli, Düsternbrooker Weg 1,<br />
24105 Kiel, T. 0431-8805756, www.<br />
kunsthalle-kiel.de<br />
29. 4.<br />
Kunstverein Hannover, ab heute:<br />
Jörg Sasse. <strong>Das</strong> Verhältnis zwischen<br />
Fotografie und Realität, die Konstruktion<br />
von Erinnerung und die<br />
Manipulierbarkeit der Wirklichkeit<br />
durch die Fotografie bestimmen<br />
das Werk eines der wichtigsten<br />
und einflussreichsten Fotografen<br />
aus der Düsseldorfer Becher-Klasse.<br />
Bis 18. Juni. Sophienstraße 3, T. 0511-<br />
324594, www.kunstverein-hannover.de<br />
Bill Viola: Emergence, 2002<br />
Video installation, Ab 16. <strong>April</strong> in der<br />
Kunsthalle Bremen<br />
ANZEIGENSCHLUSS<br />
FÜR AUSGABE 3 |<br />
MAI <strong>2006</strong> IST DER<br />
12. APRIL <strong>2006</strong><br />
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Ruth Sachse<br />
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o.T. No. 3 erscheint am 1. Mai.<br />
Redaktionsschluß 11. <strong>April</strong>.
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