24.11.2012 Aufrufe

22. April 2006 um 19.30 Uhr Lecture-Konzert - Das Magazin für ...

22. April 2006 um 19.30 Uhr Lecture-Konzert - Das Magazin für ...

22. April 2006 um 19.30 Uhr Lecture-Konzert - Das Magazin für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HAMBURG | KULTURREGION NORD<br />

AKTUELL<br />

Jonathan Meese<br />

Übersichtsschau in Hamburg 2 | 3<br />

KUNST<br />

Ausstellungen, Kritik,<br />

dep o.T. - Meldungen 4 | 9<br />

ARCHITEKTUR<br />

Hamburger<br />

Architektur Sommer 10 | 11<br />

DESIGN<br />

Junges Modedesign 12<br />

SERVICE Ausstellungen,<br />

Termine & Impress<strong>um</strong> 14 | 15<br />

APRIL 06 | No. 2<br />

DER<br />

BERUFSVERWÜSTER<br />

Enfant terrible Jonathan Meese<br />

in den Deichtorhallen<br />

JONATHAN MEESE |<br />

„Dr. No‘s Son“, 2004


2 o.T. Thema Thema o.T. 3<br />

Der Allesverwerter<br />

DIE HAMBURGER DEICHTORHALLEN ZEIGEN DIE<br />

ERSTE GROSSE ÜBERSICHTSSCHAU DES KÜNSTLERS<br />

JONATHAN MEESE IN DEUTSCHLAND<br />

Chaos pflastert seinen Weg: Wenn Berufsverwüster Jonathan Meese in Aktion<br />

tritt, bleibt kein Stein auf dem anderen. Längst ist der 1971 geborene Meese,<br />

der in der Nähe von Hamburg aufwuchs und an der hiesigen Hochschule<br />

<strong>für</strong> bildende Künste studierte, zu einem Star der internationalen Kunstszene<br />

avanciert. Eine Szene übrigens, durch deren Raster der sympathische Künstler<br />

nicht müde wird, durchzufallen.<br />

Seitdem er am Anfang seiner Karriere mit raunendem Schriftgut und<br />

Mengen von anderen, nach persönlichem Geheimplan arrangierten Trash-<br />

und Pop-Elementen zur Materialschlacht angetreten ist, hat er sich immer<br />

wieder neu erfunden: Neben ra<strong>um</strong>füllenden Installationen, Malerei, Collagen<br />

und Zeichnungen gibt es von Meese sogar handliche Bronzeskulpturen.<br />

Verbindendes Moment: Der Look des Provisorischen, Handgemachten, Ungezähmten.<br />

Kooperationen mit Künstlerkollegen und, seit einiger Zeit, auch<br />

mit Theatermachern gehören z<strong>um</strong> vielgestaltigen, unbedingt bizarren und<br />

spaßhaltigen Repertoire des Allesverwerters.<br />

In den Hamburger<br />

Deichtorhallen zeigt Meese auf<br />

2.500 Quadratmetern eine erste<br />

<strong>um</strong>fassende Übersicht über sein<br />

Schaffen in Deutschland. Zentrales<br />

Ereignis der Schau mit dem<br />

kryptischen Titel „mama johnny“<br />

ist ein Bühnenbild inklusive Drehbühne<br />

und Tribüne, das Meese <strong>für</strong><br />

Frank Castorfs skandalträchtige<br />

„Kokain“-Inszenierung an der Berliner<br />

Volksbühne entworfen hat.<br />

Hier lässt er es gemeinsam mit<br />

Theatermaler Rolf Windorf von der<br />

Volksbühne noch einmal in frischer<br />

Jonathan Meese in der Parzival Performance,<br />

Staatsoper Unter den Linden, Berlin Ostern 2005<br />

Version entstehen. Die Bühne soll<br />

während der Ausstellung als Plattform<br />

<strong>für</strong> unterschiedlichste Ak-<br />

tivitäten dienen, darunter auch zwei Aufführungen von „Kokain“ mit dem<br />

Ensemble der Volksbühne. Des weiteren werden neben früheren und ganz<br />

neuen Arbeiten Meeses Gemeinschaftsprojekte mit Künstlerfreunden wie<br />

Albert Oehlen oder Daniel Richter zu sehen sein.<br />

Jonathan Meese | „DIE SPHINX (Dr. Rippchen) in der Wüste Grobi“, 2005, Öl auf Leinwand<br />

Für o. T. sprach Belinda Grace Gardner kurz und heftig mit dem Künstler.<br />

o.T.: Angesichts deiner ausufernden Materialhaufen, mit denen du bekannt<br />

geworden bist, möchte man dich fast als ästhetischen Schredder bezeichnen,<br />

der alles verarbeitet, was ihm ins Auge springt.<br />

JONATHAN MEESE: Mag sein. Ich will dem Material seine Würde zurückgeben<br />

und ihm ermöglichen, sich selbst in seiner Neutralität und Hermetik so zu<br />

präsentieren wie es ist. Mir geht es dabei <strong>um</strong> Hingabe und Leidenschaft – dass<br />

man den Dingen Respekt zollt. Die meisten Sachen sind toll so wie sie sind.<br />

o.T.: Betreibst du eine Art Archäologie unserer Zeit?<br />

J. M.: Absolut. Es kommt ja alles wieder. Ich glaube, dass vieles, was wir<br />

<strong>für</strong> abgeschlossen halten, die Zukunft ist. Die Vergangenheit wird noch<br />

große Überraschungen bereitstellen, was Philosophie, Poetik, das Denken<br />

anbelangt. <strong>Das</strong> 18. Jahrhundert war vielleicht viel revolutionärer als unser<br />

Jahrhundert. Vielleicht kehrt es zurück und sagt, hey, ihr habt nicht genug<br />

herausgeholt und hingeguckt.<br />

o.T.: Wie findest du ansonsten unser noch halbwegs junges Jahrhundert?<br />

J. M.: <strong>Das</strong> Interessanteste daran ist bisher, dass es so wahnsinnig uninteressant<br />

ist. Irgendwo ist da der Wurm drin – alles, was wir erleben, wirkt<br />

wie eine Simulation, eine Farce, und wir sind mittendrin. <strong>Das</strong> ist manchmal<br />

lustig, aber wenn das immer so ist...<br />

o.T.:...allerdings, dann schönen Dank auch...<br />

29.4.-10.9., Deichtorhallen Hamburg, „Kokain“-Inszenierung der Berliner Volksbühne:<br />

27./28.4., 20 <strong>Uhr</strong>; Jonathan Meeses Performance „Der geometrische Gott (Die hermetische,<br />

zeushafte Neutralität der Tyrannis)“: 24.5. in den Deichtorhallen, Deichtorstraße 1+2,<br />

20095 Hamburg, T. 32 10 30, www.deichtorhallen.de<br />

Bestellen Sie jetzt das neu erschienene Buch zur<br />

Sammlung „Kunst im Hotel“| www.volksfuersorge.de/kunst<br />

COURTESY CONETEMPORARY FINE ARTS, FOTOS: JOCHEN LITTKEMANN<br />

COURTESY CONETEMPORARY FINE ARTS, FOTOS: JOCHEN LITTKEMANN<br />

Jonathan Meese | „Soldat Flugechse – Papageius Hochrad des Eierastronauten“, 2005,<br />

Öl auf Leinwand, 3-teilig<br />

Meeses erklärt unreifes<br />

Weltbild: Ein Fall <strong>für</strong> die<br />

Psychoanalyse?<br />

Überschä<strong>um</strong>end und materialreich präsentieren sich Jonathan Meeses<br />

Installationen. Lautmalerisch handgeschriebene Zitate pathetischer Worthülsen<br />

ergänzen die Bilder, alles zusammen wird oft bis zu einem ins Komische<br />

aufgeblasenen Superheldenkitsch getrieben. Meeses Bildsprache klingt<br />

nach Pubertät, in Form und Inhalt ebenso wie in ihrem narzisstischen Größenwahn.<br />

Und da der immerhin 35jährige die These vertritt, es sei wichtig,<br />

so lange, wie möglich Kind zu bleiben, ist Jonathan Meese neben John Bock<br />

der aktuelle Herrscher im phantastischen Land vor aller verantwortungsvollen<br />

Vernunft, das der Großsammler Harald Falckenberg als „Reich des Prä“<br />

bezeichnet hat.<br />

Es überrascht, dass gerade Schüler in dem Alter, dem diese ästhetischen<br />

Formen entnommen scheinen, meist nichts mit dieser Kunst anfangen können.<br />

Sie haben ein vages Gefühl, ertappt zu sein. Sie – und ähnlich unsouveräne<br />

Ältere – haben nicht die Distanz, im scheinbar Naiven und scheinbar<br />

Unorganisierten die Form zu sehen. Sie ertragen Meeses Satyrspiel mit den<br />

„Erzgrößen“ Nietzsche, Wagner, Lenin, gar Gott nicht so gut. Sie verfügen<br />

noch nicht über die Größe, das Kalkül und die Wucht einer biographisch contrafaktischen<br />

Position zu erkennen. Denn es ist ja schlicht unmöglich, präpubertierendes<br />

Mamasöhnchen und einer der international erfolgreichsten<br />

deutschen Künstler zu sein.<br />

Angesichts solcher Extrempositionen und Rollenkonflikte werden gerne die<br />

Modelle der Psychoanalyse bemüht. Doch es ist grundsätzlich kontraproduktiv,<br />

Künstler zu psychoanalysieren, ihre werkbegründende Energie wäre<br />

IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG!<br />

ihnen genommen. Folgerichtig hatte Sigmund Freud es einst abgelehnt, den<br />

Surrealisten Dalí zu analysieren. Denn das, was da dankenswerterweise so<br />

verrückt daherkommt, ist ja nie verschämte Krankheit, sondern auftr<strong>um</strong>pfend<br />

ausgespielte Demonstration. Dennoch bietet das Freudsche Ideenkonglomerat<br />

eine ganze Reihe von Wegen, die die lustvolle Zurschaustellung<br />

von Elementen der Regression zu verstehen helfen. Doch statt in der archäo-<br />

logischen Feinarbeit der Psychoanalyse die Probleme zu finden, sie freizulegen<br />

und <strong>für</strong> das „Ich“ zu deuten, und so den bedrängend komplexen Mythos<br />

in individuell verstehbare Geschichten zu zerlegen, macht diese Kunst<br />

das Gegenteil: Sie mythologisiert und fetischisiert Teilobjekte der Begierde<br />

und zeigt sie trotzig vor. Doch selbst wenn alle Perversionen von den Surrealisten<br />

bis zu Mike Kelly mit aus der Psychoanalyse stammenden Kriterien<br />

<strong>um</strong>schrieben werden könnten, kunstkritisch gewonnen ist mit Etiketten wie<br />

„oral“, „anal“ oder „genital“ nicht viel.<br />

Jonathan Meese | Blick in die Ausstellung „MOR“, Kolaboration von Jonathan Meese und<br />

Tal R, Statens Muse<strong>um</strong> for Kunst, Kopenhagen, 2005<br />

Auch Sammler sieht Freud im „Analen“ motiviert, ohne je ganz zu Ende<br />

denken, war<strong>um</strong> er in hohem Ausmaß selbst einer war. Und so kommt es,<br />

dass im Jubilä<strong>um</strong>sjahr seines 150. Geburtstages Sigmund Freud zwar als ein<br />

Übervater einer weit verbreiteten und vielfach modifizierten Bewegung z<strong>um</strong><br />

etwas undeutlich popularisierten Allgemeingut zählt, seine Schriften aber<br />

keine direkte Wirkung auf das Denken über Kunst und Leben mehr haben.<br />

Der kleinste gemeinsame Nenner wäre es, Assoziationen überhaupt zuzulassen.<br />

Also statt zu fragen: „Wie tickt der Meese?“, sich mit der Gegenfrage<br />

„Was fällt denn ihnen dazu ein?“ in die Spiegelung mit den Arbeiten zu begeben,<br />

die „das Reich des Prä“ gekonnt vorführen. | HAJO SCHIFF<br />

Für Kritik und Anregung sind wir dankbar:<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu Themen und Beiträgen in<br />

info@ot-nord.net oder per Fax: 040 - 55 12 254


4 o.T. Thema | Ausstellungen Ausstellungen o.T. 5<br />

Anzeige o.T._0.06 21.03.<strong>2006</strong> 11:00 <strong>Uhr</strong> Seite 1<br />

Simon Waßermann, DER TOR DER HELD, Skulptur, Stahl gelasert,<br />

pulverbeschichtet, Höhe: 22 cm, Auflage 200, Preis € 90.–<br />

Bestellung per Fax 0 40-5 51 22 54<br />

oder per email: ruth.sachse@ot-nord.net.<br />

Wir stecken<br />

alles in o.T.!<br />

Unsere Kultur-Tasche können Sie bestellen!<br />

o.T.<br />

Edition<br />

Volltreffer ...<br />

Wenn Sie die vielfältigen Leistungen des<br />

ASB nutzen: Rettungsdienst, Pflege,<br />

Betreutes Wohnen, Kinder- und Jugendarbeit,<br />

Blutspendedienst und Zeitspender,<br />

<strong>um</strong> nur einige unserer Kompetenzen zu<br />

nennen.<br />

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit dem<br />

Kauf des Kunstwerks „DER TOR DER<br />

HELD“. 25% des Erlöses gehen als Spende<br />

an den ASB Hamburg.<br />

Tel.: 0 40 83 39 80<br />

www.asb-hamburg<br />

Helfen ist unsere Aufgabe<br />

Material: Polyester 600 d und<br />

LKW-Plane,<br />

Maße: B 37 x H 29 x T 13 cm,<br />

Ausstattung: Hauptfach mit<br />

Organizer-Elementen, Handy<br />

Fach, Farbe: Tasche, perlweiß,<br />

Logo in 2 Grün-Tönen<br />

Für nur<br />

Einfach unter Angabe von Namen 305<br />

und Versandanschrift, Betreff:<br />

o.T. Tasche über ruth.sachse@ot-nord.net<br />

oder Fax: 040-5512254 anfordern.<br />

Nach Zahlungseingang bei der Vereinsbank, Ruth<br />

Sachse, BLZ 20030000, Kto.Nr. 005933692, Stichwort:<br />

o.T. Tasche, kommt sie per Post direkt zu Ihnen ins Haus.<br />

Gleich mitnehmen können Sie Ihr bezahltes Exemplar<br />

im Buchladen der Deichtorhallen.<br />

HAMBURG<br />

Z<strong>um</strong> Scheitern verurteilt<br />

SNAFU - EINE VIDEO-SCHAU ÜBER<br />

DAS MISSLINGEN IM ZEITALTER DER MEDIEN<br />

Etymologisch besehen meint Scheitern „in Stücke gehen“. Diese hintergründige<br />

Fragmentierungs-Bedeutung mag mit ein Grund da<strong>für</strong> gewesen<br />

sein, war<strong>um</strong> verstärkt seit der Romantik dem Scheitern in der bildenden<br />

Kunst eine so große Würdigung zuteil wurde. Glorreiches Scheitern, tragisches<br />

Scheitern, komisches Scheitern – alles scheitert von C.D. Friedrichs<br />

„Gescheiterter Hoffnung“ bis hin zu modernen Varianten künstlerischen<br />

Mißlingens. Aktuell heißt Scheitern jetzt „Snafu“. <strong>Das</strong> dem Militärjargon<br />

entnommene Kürzel bedeutet „System normal all fucked up“. Wenn hierarchische<br />

Kommunikationsstrukturen in die Hose gehen, dann eben ist snafu.<br />

Anfang <strong>April</strong> zieht<br />

„Snafu“ in die Hamburger<br />

Kunsthalle ein. Unter<br />

dem Untertitel „Medien,<br />

Mythen, Mind Control“<br />

geht‘s technisch <strong>um</strong> das<br />

Video, inhaltlich aber <strong>um</strong><br />

das Scheitern in zahlreichen<br />

Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Lebens.<br />

Von Andy Warhol über<br />

Bruce Na<strong>um</strong>an, von Otto<br />

Mühl über Francis Alÿs<br />

bis zu Walid Raad scheitert es in zahlreichen Beiträgen von insgesamt 25<br />

Künstlern. Da ist Corinna Schnitt mit ihrem Film „Schönen, guten Tag“, worin<br />

ein Vermieterehepaar ihrer Mieterin via Anrufbeantworter Anweisungen<br />

z<strong>um</strong> Putzen gibt. Jeanne<br />

Faust rekonstruiert in „Interview“<br />

einen gescheiterten<br />

Gesprächsversuch<br />

mit Fassbinder-Schauspieler<br />

Lou Castel. Und Kutlug<br />

Atamann spürt den<br />

„Four Seasons of Veronica<br />

Read” nach. Besagte Frau<br />

Read entpuppt sich dabei<br />

als notorische Liebhabe-<br />

Francis Alÿs | Rehearsal 1 (Ensay I, Tijuana, México 2000), 2004<br />

Video ca. 30 Min.<br />

rin des Rittersterns, den<br />

sie jahraus, jahrein in ih-<br />

rem winzigen Apartment kultiviert. Auch so läßt sich das Scheitern am Leben<br />

kompensieren: mit übertriebener Bl<strong>um</strong>enliebe. (2. <strong>April</strong> bis 5. Juni)<br />

| WOLF JAHN<br />

Kunsthalle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg, T. 428 13 12 00,<br />

www.hamburger-kunsthalle.de<br />

Elmar Hess | Freedom is not for free, <strong>2006</strong> Videoinstallation,<br />

Super 8 mm übertragen auf DV Variabel<br />

FOTOS: 1. JOCHEN LITTKEMANN, 2.© VG BILD-KUNST, BONN <strong>2006</strong><br />

FOTOS: 2. © THE HENRY MOORE FOUNDATION, 3. © 2004, FONDATION LE CORBUSIER / PROLITTERIS, ZÜRICH, FOTO TOBIAS ADAM<br />

HAMBURG<br />

Leben in der<br />

Elektrokultur<br />

EIN FINNISCHER PROFESSOR UND<br />

SEIN NORDLICHT-GENERATOR<br />

Lemström | Großwüchsige Karotten nach der Behandlung mit<br />

Professor Lemströms Ausströmungsapparat.<br />

Ka<strong>um</strong> ein anderes Jahrhundert hat eine faszinierendere<br />

Melange aus empirischer Forschung und<br />

utopischer Überhöhung seiner Entdeckungen hervorgebracht<br />

als das 19. Es entwickelte Maschinen<br />

und Theorien, die Unbeschreibliches erzeugen<br />

sollten und doch oft in mystischer Verklärung endeten.<br />

Einer seiner zahlreichen Forscher war der<br />

finnische Physikprofessor Karl Selim Lemström<br />

(1838-1904). Dessen Terrain waren die Phänomene<br />

der Nord- und Polarlichter, die er beobachtete<br />

und künstlich zu erzeugen versuchte. Oliver Kochta-Kalleinen<br />

hat sich auf die Spuren des Professors<br />

begeben. Seine Ausstellung in der Galerie <strong>für</strong><br />

Landschaftskunst versucht sich dem Phänomen<br />

dieses Forschers aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

anzunähern.<br />

Vergeblich hatte Lemström auf seinen Expeditionen<br />

versucht Nordlichter auf die schwach lichtempfindlichen<br />

fotografischen Platten zu bannen.<br />

Doch sein Equipment war gut genug, <strong>um</strong> die<br />

Standorte seiner Beobachtungsstationen zu fotografieren.<br />

Eher beiläufig entstand somit die erste<br />

Landschaftsfotografie Lapplands.<br />

In die Regionen des Fantastischen bricht Lemström<br />

mit seinem „Nordlicht-Generator“ auf, mit<br />

dem er versuchte die himmlisch-leuchtenden Au-<br />

ren künstlich zu erzeugen. Zeichnungen dok<strong>um</strong>entieren<br />

die angeblich gelungenen Experimente.<br />

Keine Theorie, keine Erfindung jedoch ohne praktische<br />

Anwendung. Schließlich richtete Lemström<br />

seine Maschine auf die Erde, <strong>um</strong> sie mittels Elektrizität<br />

fruchtbar zu machen, <strong>um</strong> kleine in große<br />

Karotten zu verwandeln. Im Zeitalter von Jules<br />

Verne beileibe keine Fantasie, sondern von Sozialreformern<br />

seiner Zeit willkommene Aussicht auf<br />

ein besseres Leben in der „Elektrokultur“.| WOLF JAHN<br />

Galerie <strong>für</strong> Landschaftskunst, Eröffnung: 6.4., ab 19 <strong>Uhr</strong>.<br />

Bis 20. Mai. Admiralitätsstr. 71, 20459 Hamburg,<br />

T. 37 50 30 68, www.gflk.de<br />

WOLFSBURG<br />

Körper gegen<br />

Kiste<br />

DAS KUNSTMUSEUM SCHAFFT PLATZ<br />

FÜR DEN DIALOG ZWISCHEN PLASTIK<br />

UND ARCHITEKTUR<br />

Hennry Moore | Reclining Figure: Holes, 1976–1978<br />

Wolfsburg ist immer wieder gut <strong>für</strong> ein spannendes<br />

Match: der Vfl gegen Bayern München, Piëch<br />

gegen Pischetsrieder und ab <strong>April</strong> heißt es: Körper<br />

gegen Kiste. Letzteres ist, grob verallgemeinert,<br />

die Konfliktlinie der Ausstellung im Kunstmuse<strong>um</strong><br />

Wolfsburg, die offiziell als „ArchiSkulptur.<br />

Dialog zwischen Architektur und Plastik vom 18.<br />

Jahrhundert bis heute“ antritt.<br />

Zusammengestellt wurde sie von Markus Brüderlin,<br />

dem neuen Direktor des Hauses und ehemaligen<br />

Kurator der renommierten Fondation Beyeler<br />

bei Basel. Dort hatte er mit zwei, wie er es nennt,<br />

„Schnittstellenarbeiten“ geglänzt: mit den Aus<br />

stellungen „Ornament und Abstraktion“ (2001)<br />

Le Corbusier | Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut, Ronchamp,<br />

1950–1954<br />

und „ArchiSkulptur“ (2004/05). Letztere konnte<br />

Brüderlin nach einer Station im Guggenheim Bilbao<br />

nach Wolfsburg <strong>um</strong>leiten. Mit Werken von 120<br />

Künstlern und Architekten fächert die Schau den<br />

200-jährigen Diskurs der Disziplinen auf: Vom Revolutionsarchitekten<br />

Boullée über die Verwandtschaft<br />

von Le Corbusiers Ronchamp-Kirche mit<br />

Skulpturen Moores bis zur biomorphen Architektur<br />

eines Greg Lynn. 2004, bei der Premiere, lobte<br />

die „Neue Züricher Zeitung“ die „Inszenierung<br />

und Qualität der Exponate“. Der „Tagespiegel“<br />

befand: „ausgesprochen sehenswert“. Die FAZ<br />

mäkelte. Und „o.T.“ rät jetzt: Hinfahren! Z<strong>um</strong> Ergebnis<br />

des Matches nur so viel: Oberspielmacher<br />

Brüderlin scheint einen eindeutigen Ausgang anzunehmen.<br />

„Die Skulptur des 21. Jahrhunderts“,<br />

prophezeit er, „ist die Architektur.“ 1. <strong>April</strong> bis<br />

2. Juli. | KARIN SCHULZE<br />

Hollerplatz 1, 38400 Wolfsburg,<br />

T. 05361/26690, www.kunstmuse<strong>um</strong>-wolfsburg.de<br />

HANNOVER<br />

„Rarrk“<br />

Tipp<br />

ABORIGINAL ART IM SPRENGEL MUSEUM<br />

Mit rund 70 Arbeiten von John Mawurndjul zeigt<br />

das Sprengel Muse<strong>um</strong> schon die vierte Präsentation<br />

von Kunst der Aboriginals. Zentrales formales<br />

Element seiner Entwürfe ist das „Rarrk“, eine<br />

Kreuzschraffur. Die Bilder scheinen abstrakt, sind<br />

aber als topografische Darstellungen der sichtbaren<br />

und der unsichtbaren Welt zu lesen. Aber auch<br />

wer die Symbole nicht im Sinne der Aborigines-<br />

Kultur deuten kann, soll die Bilder unbefangen<br />

geniessen, sagt John Mawurndjul, „doch drinnen<br />

verborgen enthalten sie geheime Bedeutungen,<br />

von denen er nichts zu wissen braucht“.<br />

Bis 5. Juni. Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover,<br />

T. 0511 - 168438 75, www.sprengel-muse<strong>um</strong>.de


6 o.T. Ausstellungen | Kritik Ausstellungen | Kritik o.T. 7<br />

HAMBURG<br />

Männer mit<br />

Häusern<br />

STEINSKULPTUREN VON<br />

ANNETTE STREYL BEI LEVY<br />

Annette Streyl setzt berühmte Gebäude als gestrickte<br />

Architekturmodelle <strong>um</strong>. Neben dem Palast<br />

der Republik oder dem Münchner BMW-Haus<br />

etwa den Reichstag oder das AT&T-Gebäude in<br />

New York – alles im Maßstab 1:100, in „naturgetreuer“<br />

Farbwahl und mal gehängt wie auf der<br />

Wäscheleine, mal formgerecht auf passenden Gestellen<br />

präsentiert. Doch die gelernte Steinbildhauerin<br />

arbeitet auch mit angestammtem Material.<br />

In der Galerie Levy zeigt sie außer Strickwerk<br />

in stofflichen Kontrast neue Steinskulpturen.<br />

Annette Streyl | Kopf mit gedrehtem Horn (li.), Reh, beide 2005<br />

„Männer mit Häusern“ heißt eine vielteilige<br />

Gruppe: Ein älterer Herr sowie ein auf dessen<br />

Format geschr<strong>um</strong>pftes Bauwerk hängen hier in<br />

jedem Sinn des Wortes aneinander. Aus einem<br />

Stein gemeißelt, halten die Männer ihr Gebäude<br />

mal in Händen, mal unterm Arm, manchmal<br />

aber auch sich selbst wie Abstürzende daran fest.<br />

Man denkt an mittelalterliche Stifterfiguren, mit<br />

denen einst Gönner in Kirchen verewigt wurden.<br />

Streyls Gestalten aber wirken anonym, erst auf<br />

den zweiten Blick schälen sich Persönlichkeiten<br />

heraus. Am ehesten wohl Gerhard Schröder, der<br />

einem den Reichstag vorhält. Doch auch IKEA-<br />

Gründer Kamprad, Palastbewohner Honecker und<br />

AT&T-Ba<strong>um</strong>eister Johnson sind vage zu entziffern.<br />

Dezent schleichen sich dabei auch Züge von Karikatur<br />

ein. Die zweite Gruppe der „Gargoyles“,<br />

Wasserspeier, spielt ebenfalls auf mittelalterliche<br />

Baukunst an. Traditionell an Außenfassaden von<br />

Kirchen angebracht, symbolisieren sie den Einfluss<br />

des Teufels aufs Irdische, trotzen mit dämonischer<br />

Gestalt und Fratze aber auch dem Bösen.<br />

Streyl übersetzt das in kühle, entmythologisierte<br />

Gegenwart. Steinerne Eselsköpfe mit menschlichem<br />

Antlitz: tief sitzender Lockenpony, blasser<br />

Schmollmund, Ennui im Blick. Fein ausgearbeitete,<br />

zarte Gesichtszüge, grotesk und eigenartig<br />

melancholisch deformiert. | JENS ASTHOFF<br />

Bis 20. <strong>April</strong>. Galerie Levy, Osterfeldstr.6, 22529 Hamburg,<br />

T. 459188, www.galerie-levy.de<br />

HAMBURG<br />

Die unaufhörliche<br />

Gartenlust<br />

GARTENKULTUR VOM BAROCK BIS INS<br />

20. JAHRHUNDERT<br />

Selbst der Ratsherr Barthold Hinrich Brockes<br />

schrieb Gedichte über die Bl<strong>um</strong>enpracht seiner<br />

Gärten. Denn Hamburg war im Barock ein gartenkulturelles<br />

Zentr<strong>um</strong>, das weite Berühmtheit erlangte:<br />

„Ich weiß mich nicht zu besinnen, dass ich<br />

eine Stadt in Deutschland gesehen habe, welche<br />

so viele schöne Lustgärten hat, als Hamburg“,<br />

schrieb 1663 der Reisende Johann Balthasar<br />

Schuppius. Doch anders als die dem englischen<br />

Gartenstil folgenden Landschaftsparks in den<br />

Elbvororten sind diese barocken Ziergärten in der<br />

Neustadt oder in Hammerbrook mit ihren Skulpturen<br />

und streng geometrischen Beeten, Orangerien<br />

und Laubengängen völlig verschwunden.<br />

So ist die bl<strong>um</strong>ig beworbene Sonderausstellung<br />

im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Hamburgische Geschichte, das<br />

seinen Namen gerade werbewirksam auf „hamburgmuse<strong>um</strong>“<br />

verkürzt hat, im wesentlichen eine<br />

Leseausstellung, die mit Kupferstichen und Plänen,<br />

Korrespondenzen und Büchern die vergangene<br />

Gartenlust zurückbringen will, die Geschichte<br />

des Verschwindens aber nahezu unerwähnt lässt.<br />

Über den Barock hinaus werden auch die späteren<br />

Veränderungen in den Gartenkonzeptionen über<br />

den Landschaftsgarten zu den Reformgärten und<br />

z<strong>um</strong> Stadtpark, ja zur IGA 1963 und der 2013 in<br />

Wilhelmsburg geplanten Gartenschau thematisiert.<br />

Dabei kann die so 500 Jahre <strong>um</strong>fassende<br />

Ausstellung aber vieles nur ganz kurz mit ein oder<br />

zwei Dok<strong>um</strong>enten anreißen und wird – trotz vieler<br />

Bl<strong>um</strong>enstillleben und bl<strong>um</strong>ig geschmückten<br />

Kunsthandwerks – in ihrem Bestreben, so viel wie<br />

möglich zu zeigen, letztlich nur eine beliebige 3D-<br />

Fassung des ausführlichen, empfehlenswerten<br />

Kataloges. | HAJO SCHIFF<br />

Bis 30. <strong>April</strong>. „Die unaufhörliche Gartenlust – Hamburgs<br />

Gartenkultur vom Barock bis ins 20. Jahrhundert“, hamburgmuse<strong>um</strong>,<br />

Holstenwall 24, 20355 Hamburg T. 42 81 32 - 23 80,<br />

www.hamburgmuse<strong>um</strong>.de, Katalog: 29,80 Euro<br />

HAMBURG<br />

Stichsägen-Spaß<br />

www.galerien-in-hamburg.de<br />

MARCO P. SCHAEFER BEI DEN ART AGENTS<br />

Marco P. Schäfer | Wr<strong>um</strong>ms<strong>um</strong>mlike, 2005, Schablone auf Papier<br />

<strong>Das</strong> Flimmern der Stadt motiviert Marco P. Schaefer<br />

z<strong>um</strong> Zeichnen. Und zeichnend generiert er<br />

immer neu verschachtelte und zugleich unendliche<br />

Perspektiven. Selbst mit den eingefügten<br />

Buchstaben und Wörtern ist eine Orientierung<br />

in diesen Rä<strong>um</strong>en schwer. Es ist eine springende<br />

und gesprengte, sehr subjektive Welt, ein wenig<br />

ähnlich einer Comic-Ausgabe der manieristischen<br />

Ra<strong>um</strong>fluchten von Piranesis Carceri.<br />

Der aus Stuttgart stammende Marco P. Schaefer<br />

benutzt <strong>für</strong> seine strudelnde Formenwelt das<br />

Messer, ja die Stichsäge, wie einen Bleistift. Manche<br />

dieser Schnittbilder werden auch als Druckschablonen<br />

verwendet und zur Vertiefung des<br />

ornamentalen Ra<strong>um</strong>gefüges übereinander montiert.<br />

Bei „Blutsch“, der ersten Einzelausstellung<br />

des Hamburg-Stipendiaten von 2004, sind neben<br />

den Zeichnungen und überdruckten Schnitten eine<br />

große Wandarbeit und eine Ra<strong>um</strong>skulptur zu<br />

sehen. | HAJO SCHIFF<br />

Bis 14. <strong>April</strong>, art agents gallery, Phoenix Fabrikhallen, Wilstor-<br />

fer Str. 71, 21073 Hamburg, T. 8997551, www.artagents.de<br />

FOTOS: © WENZEL HABLIK MUSEUM,KUNSTSTÄTTE BOSSARD, ©BEATE GÜTSCHOW<br />

FOTOS: 1. HEINZ PELZ , 2. ANA TORFS<br />

HANNOVER<br />

Reisen im Kopf<br />

JONATHAN MONK<br />

IM KUNSTVEREIN HANNOVER<br />

Jonathan Monk | Constantly moving whilst standing still, 2005,<br />

Collection Dr. Paul Marks, Toronto, Canada<br />

Plakate mit Billigreiseangeboten inspirierten Jonathan<br />

Monk zu seiner Serie von „Holiday Paintings“:<br />

Gemälde von Texten der einzelnen Plakate,<br />

die jeweils <strong>für</strong> den Preis der inserierten Reisen<br />

zu haben sind. „Für mich spielte dabei die Idee<br />

eine Rolle, dass Kunst einen aus dem Alltagsleben<br />

herausholen soll“, so der 1969 in Leicester geborene<br />

Künstler, der seit 1999 in Berlin lebt. Zugleich<br />

repräsentieren die Gemälde „die tatsächliche Option,<br />

nach Teneriffa oder Florida zu fahren. Wenn<br />

man sie dann z<strong>um</strong> Preis der Urlaubsreise verkauft,<br />

thematisieren sie wieder<strong>um</strong> Mechanismen des<br />

Kunstbetriebs und wie der Wert von Kunst oder<br />

der Unterschied zwischen einem Gemälde und einem<br />

echten Urlaub verhandelt wird.“<br />

Ein Sinn <strong>für</strong> das Absurde prägt das Werk des<br />

Künstlers, das von Fotografie über Skulpturen bis<br />

hin zu Film, Zeichnungen und Malerei alle Genres<br />

<strong>um</strong>fasst. Der Kunstverein Hannover gibt jetzt<br />

erstmals in Deutschland mit Arbeiten der frühen<br />

1990er-Jahre bis heute eine Gesamtübersicht über<br />

Monks bisheriges Schaffen. Oft greift Monk darin<br />

auf die Minimal und Conceptual Art der 1960er-<br />

und 1970er Jahre zurück. Schlüsselwerke von Sol<br />

LeWitt oder Ed Ruscha dienen ihm beispielsweise<br />

als Ausgangspunkte <strong>für</strong> Um- und Weiterdeutungen,<br />

in denen die scheinbare „Objektivität“ der<br />

Vorbilder subjektiv gebrochen und mit neuen Inhalten<br />

aufgeladen wird.<br />

Manchmal muss man auch genauer hinsehen, <strong>um</strong><br />

den Witz zu erkennen: Fast unmerklich rotieren<br />

die Räder eines auf dem Kopf stehenden Fahrrads<br />

in gegenläufiger Richtung zueinander, ohne Anfang,<br />

ohne Ziel. Doch Hinschauen lohnt sich alle-<br />

mal: In Monks paradox-poesievoller Schau kann<br />

man jede Menge Reisen im Kopf antreten.<br />

| BELINDA GRACE GARDNER<br />

Bis 16.4. Kunstverein Hannover, Sophienstraße 2, 30159<br />

Hannover, T. 0511 - 324594, www.kunstverein-hannover.de<br />

BREMEN<br />

Vom Falsch-Lügen<br />

ANA TORFS IN DER GAK<br />

In ihrer Heimat Belgien, aber auch international<br />

ist Ana Torfs bekannt, in Deutschland war sie bisher<br />

nicht zu sehen. Die Bremer Gesellschaft <strong>für</strong><br />

aktuelle Kunst (GAK) widmet ihr jetzt die hier zu<br />

Lande erste Einzelschau.<br />

Im Kern geht es in Torfs‘ Kunst aus inszenierter<br />

Fotografie, Diaprojektion und Installation <strong>um</strong> die<br />

Unauffindbarkeit von Wahrheit. Immer wieder<br />

beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Verhältnis<br />

von Bild und Wahrnehmung, von Abbild und<br />

Identität und rollt in ihrem Werk das alte Dilemma<br />

einer unentrinnbaren Verklammerung von<br />

Wahrheit und Fiktion auf der Basis fein justierter<br />

Künstlichkeit neu auf.<br />

Ana Torfs | Elective Affinities/The Truth of Masks, 2002,<br />

zwei Schwarz-Weiß Diaprojektionen, Installationsansicht<br />

In Bremen zeigt Torfs drei große Dia-Installationen<br />

sowie eine Gruppe von Fotoarbeiten. „Du<br />

mentir-faux“ (Vom Falsch-Lügen) z<strong>um</strong> Beispiel<br />

bringt per Dia 67 Fotos und 61 Texte in Abfolge.<br />

Die Bilder zeigen markante Schwarzweiß-Porträts<br />

einer Frau, die auf unbestimmte, stille Weise Leid<br />

ausdrücken. Unwillkürlich bezieht man diesen<br />

Eindruck auf die eingeblendeten Texte: befremdliche,<br />

ja absurde Fragen, gerichtet an eine nicht<br />

näher bestimmte weibliche Person. Torfs kreuzt<br />

inszenierte Bilder einer Schauspielerin mit Zitaten<br />

aus Inquisitionsprozessen gegen Jeanne d’Arc. Die<br />

Montage schafft eine glaubhafte Verknüpfung<br />

zwischen Text und Bild, während die Konstruktion<br />

doch jederzeit durchschaubar bleibt: Im Ergebnis<br />

eine schlüssig austarierte Vagheit, die Torfs als<br />

offene Frage an den Betrachter retourniert.<br />

| JENS ASTHOFF<br />

Bis anzeige_mama 23. 4. Gesellschaft johnny <strong>für</strong> Aktuelle 20.03.<strong>2006</strong> Kunst Bremen, Teerhof 16:14 21, <strong>Uhr</strong><br />

28199 Bremen, T. 0421 - 50 08 97, www.gak-bremen.de<br />

Jonathan Meese<br />

MAMA<br />

JOHNNY<br />

30.4. bis 3.9.06<br />

Performance am 24.5.06<br />

deichtorhallen hamburg<br />

haus der photographie<br />

aktuelle kunst<br />

Deichtorstraße 1-2, D-20095 Hamburg, Di - So 11 - 18 <strong>Uhr</strong>,<br />

Tel. + 49 (0) 40 / 32 103 - 0, www.deichtorhallen.de<br />

VERKAUFS-AUSSTELLUNG<br />

UND BENEFIZ-AUKTION<br />

- ZEITGENÖSSISCHE KUNST -<br />

Bartnitzki, Bohlmann, Finke, Gschwendtner, Hagedorn,<br />

Hartwell, Kampz, Kolenc, J. Meyer, Ogasawara, Petschatnikov,<br />

Rath, Rohde, Silkeborg, Sehy, Sulewski<br />

Ausstellungseröffnung: Freitag, 7. <strong>April</strong> <strong>2006</strong>, 19 <strong>Uhr</strong><br />

Dauer der Ausstellung: Bis <strong>22.</strong> <strong>April</strong> (Mi-So 14-18 <strong>Uhr</strong>)<br />

Benefiz-Auktion: Sonntag, 23. <strong>April</strong> <strong>2006</strong>, 18 <strong>Uhr</strong><br />

Ab 12 <strong>Uhr</strong> Vorbesichtigung im Kunstverein /<br />

Jazzfrühschoppen im Stellwerk<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof (über den Fernbahngleisen 3+4),<br />

Hannoversche Straße 85, 21079 Hamburg,<br />

www.kunstvereinharburgerbahnhof.de


vofü_anz-kunstmag06_RZ 10.02.<strong>2006</strong> 12:45 <strong>Uhr</strong> Seite 1<br />

JEDES STARKE BILD<br />

WIRD WIRKLICHKEIT<br />

Antoine de Saint-Exupéry<br />

Die Volks<strong>für</strong>sorge Versicherungsgruppe in Hamburg fördert zeitgenössische<br />

Kunst von Malerei über Bildhauerei und Fotografie bis zu Videokunst.<br />

Im Hotel „Le Royal Méridien“ an der Außenalster werden 640 Originalkunstwerke<br />

von Hamburger Künstlern ausgestellt. Weitere Informationen<br />

finden Sie im Internet unter www.volksfuersorge.de/kunst. Dort kann auch<br />

das jetzt neu erschienene Buch zur Sammlung „Kunst im Hotel“ bestellt werden.<br />

Keine Sorge<br />

Unser Name ist unser Auftrag.<br />

design by www.georgetownmedia.de | <strong>2006</strong><br />

FOTOS: 1. XUE ZHONG, 2. MARCELLO HERNANDEZ<br />

Touren durch<br />

Hamburgs Galerienlandschaft<br />

Bereits z<strong>um</strong> sechsten Mal findet im <strong>April</strong> Hamburgs<br />

beliebte Galerientour der „Rote Punkt –<br />

Kunst polarisiert“ statt. Im Angebot stehen<br />

diesmal drei Touren am <strong>22.</strong> des Monats: Zwei<br />

per Bus, die dritte zu Fuß und mit Fahrrad (9 und<br />

12 Euro). Geführt wird wie immer mit kompetenten<br />

Fachpersonal aus Hamburgs Kunstwelt, von<br />

zwölf bis ca. 17 <strong>Uhr</strong>. Anmeldung erforderlich unter<br />

info@galerien-in-hamburg.de oder T. 0172-<br />

4074675. Die Routen finden sich im aktuellen<br />

Faltblatt „Kunst in Hamburg“ (liegt in Galerien<br />

und Museen aus), die Programme der Galerien in<br />

www.galerien-in-hamburg.de. |<br />

Aussenskulptur <strong>für</strong> Altona<br />

Es tönt und leuchtet in Altonas neuer Aussenskulptur.<br />

Konzipiert von Klang-Künstler Andreas<br />

Oldörp, mit chinesischem Granit und fernöstlicher<br />

Wertarbeit <strong>um</strong>gesetzt, bereichert sie demnächst<br />

die Große Bergstraße. Die auf einem über<br />

drei Meter hohen Sockel thronende Skulptur,<br />

Modell eines historischen Gebäudes, bezieht sich<br />

unmittelbar auf eine ehemalige Bäckerei im heute<br />

noch existierendem Haus Nr. 173 der Strasse.<br />

Nachts leuchtet sie und rund <strong>um</strong> die <strong>Uhr</strong> dringen<br />

Radioklänge aus ihrem Inneren heraus. „Große<br />

Bergstrasse 173“, Titel der Skulptur, geht auf eine<br />

Ausschreibung des ehemaligen Besitzers der Bäckerei<br />

zurück. Geplanter Tag der Einweihung ist der<br />

26. <strong>April</strong>, 18 <strong>Uhr</strong>. |<br />

Hafensafari 4<br />

Andreas Oldörp |<br />

Herstellung der<br />

Skulptur „Grosse<br />

Bergstrasse 173“ <strong>für</strong> den<br />

Jessenplatz in Altona.<br />

Zur vierten Auflage der „Hafensafari“ ist das Gelände<br />

am westlichen Ufer Wilhelmsburgs auserkoren.<br />

Für die zwischen dem 4. und 27. August<br />

stattfindende Veranstaltung werden künstlerische<br />

Beiträge gesucht, die durch kleine Eingriffe<br />

Orte in dieser Hafenwelt verändern.<br />

Informationen unter www.hafensafari.de.<br />

Schaulust<br />

geht in die Verlängerung<br />

Statt ein weiteres dubioses Marinemuse<strong>um</strong> teuer<br />

zu befördern, sollte diese weltweit größte Spe-<br />

zialsammlung zur Geschichte der optischen Medien<br />

<strong>für</strong> Hamburg angekauft werden und ein<br />

eigenes Muse<strong>um</strong> bekommen. Erst einmal ist die<br />

unglaublich interessante Ausstellung der Sehmaschinen,<br />

optischen Täuschungen und Schattentheater<br />

im Altonaer Muse<strong>um</strong> bis 30. <strong>April</strong> verlängert.<br />

Wegen des ungeheuren Materialreicht<strong>um</strong>s<br />

der Sammlung Werner Nekes gibt es zu jedem<br />

regulären Eintritt eine Freikarte <strong>für</strong> einen lohnenden<br />

zweiten Besuch. Und da<strong>für</strong> hat das Muse<strong>um</strong><br />

nur <strong>für</strong> diese Ausstellung sogar erweiterte Öffnungszeiten:<br />

Di – So 10 – 18, Do – 22 <strong>Uhr</strong>. Altonaer<br />

Muse<strong>um</strong>, Muse<strong>um</strong>str. 23, 22765 Hamburg,<br />

T. 428113582, www.altonaer-muse<strong>um</strong>.de<br />

Lange Nacht der Museen<br />

Sie heißt Lange Nacht, ist aber doch die kurzweiligste<br />

<strong>für</strong> alle Muse<strong>um</strong>senthusiasten. 44 Hamburger<br />

Museen laden am 29. <strong>April</strong> zur „Langen Nacht<br />

der Museen“ ein. Im Angebot diesmal auch eine<br />

„Lange Nacht <strong>für</strong> Kurze“ mit Märchenlesungen<br />

und Filmen im KL!CK Kindermuse<strong>um</strong>. Insgesamt<br />

locken über 600 Einzelveranstaltungen, viele von<br />

ihnen wie immer mit Sonder-HVV-Bussen zugänglich.<br />

Von 18 bis zwei <strong>Uhr</strong>. Tickets (12 u. 8 Euro)<br />

gibt‘s in den Museen, an bekannten Vorverkaufsstellen<br />

und unter T. 3005 1234. www.langenachtdermuseen.hamburg.de<br />

|<br />

Neues Gesicht<br />

in Hamburgs TV-Landschaft<br />

Lampenfieber | Claus Friede,<br />

mit Kultursendung auf HH 1<br />

Seit März moderiert<br />

Claus Friede zusammen<br />

mit Angelika Frahnert<br />

die neue Kultur-Sendung<br />

„Lampenfieber“ auf HH1.<br />

Wöchentlich (Freitag <strong>um</strong><br />

<strong>22.</strong>15 <strong>Uhr</strong>) lädt sie Gäste<br />

aus Hamburgs Kulturle-<br />

ben z<strong>um</strong> Studio-Gespräch ein. Der gebürtige Essener<br />

Friede studierte in den achtziger Jahren freie<br />

Kunst an der Hamburger Hochschule <strong>für</strong> Bildende<br />

Kunst. Der Kunstvermittlung, im Besonderen dem<br />

Austausch mit Asien und Skandinavien widmet<br />

sich seine Agentur „Claus Friede*Contemporary<br />

Art“. Einen Namen hat sich Friede zudem als Mitbegründer<br />

des 2002 ins Leben gerufenen Kulturklubs<br />

Hamburg gemacht, der regelmäßig Gäste<br />

aus der Kulturprominenz einlädt. Seinen TV-Talk<br />

sieht Friede als Sprachrohr der Kultur, sowohl<br />

„<strong>für</strong> die, die sie nutzen, als auch <strong>für</strong> die, die sie<br />

produzieren: bildende und darstellende Künstler,<br />

Architekten, Musiker und Designer“. Wichtig, so<br />

Friede, ist „den Kulturdialog zu führen, Kultur in<br />

den Köpfen der Hamburger und ihrer Politiker präsent<br />

zu machen.“ |<br />

Mallorca-Videos gesucht<br />

dep o.T. 9<br />

Für ihre „Ballermann“-Schau zur WM (29. <strong>April</strong> bis<br />

9. Juli) sucht die Kunsthalle zu Kiel Privatvideos<br />

norddeutscher Mallorca-Urlauber. Alles ist willkommen,<br />

von Strandspielen bis zur Partydröhnung.<br />

Obendrein werden die Videos vom Publik<strong>um</strong><br />

prämiert. Unglaublich aber wahr: Als erster Preis<br />

winkt ein Mallorca-Urlaub <strong>für</strong> zwei Personen. Einsendungen<br />

bis spätestens 7. <strong>April</strong>. Interessenten<br />

melden sich bitte unter T. 0431/880-5770. |<br />

P E N T I M E N T<br />

1 9 . I n t e r n a t i o n a l e S o m m e r a k a d e m i e<br />

f ü r K ü n s t l e r u n d D e s i g n e r<br />

K u r s e 16. 7. – 5. 8 . 2 0 0 6<br />

I n t e r n a t i o n a l r e n o m m i e r t e G a s t p r o f e s s o r e n<br />

Herlinde Koelbl<br />

Marijke Verhoef<br />

Satwinder Sehmi<br />

Dörte Spengler-Ahrens<br />

Sam Lazay<br />

Kai Dünhölter<br />

Annemette Lichtenberg<br />

Bernd Mölk-Tassel<br />

Dieter Böge<br />

Birgitta Weimer<br />

Peter J. Splettstößer<br />

Jan Köchermann<br />

Andrea Bender<br />

Anja Billing<br />

Bernd Schwarting<br />

Dr. Marina Schneede<br />

Kompaktkurs 2 Wochenenden<br />

offen <strong>für</strong> alle Interessenten<br />

Fotografie<br />

Druckgrafik<br />

Kalligrafie<br />

Werbung<br />

Modedesign · CAD<br />

drawing·illustration·comic<br />

Illustration·Zeichnen·Malerei<br />

Zeichnen·Objekt·Installation<br />

Malerei·Zeichnen<br />

Zeichnen<br />

Malerei<br />

Malerei<br />

Malerei<br />

Kunstgeschichte ·Klassische<br />

Moderne bis zur Gegenwart<br />

vor Originalen in der Kunsthalle<br />

Ermäßigungen u.a. <strong>für</strong> Studenten 55% der Kursgebühr<br />

Stipendien u.a. <strong>für</strong> Studenten ·HH-Künstler/Designer<br />

HAW Hamburg · Armgartstr. 24 · D - 22087 Hamburg<br />

Fon (0)40-42875-4617 · Fax -4609 · office@pentiment.de<br />

W W W . P E N T I M E N T . D E


10 o.T. Architektur Architektur o.T. 11<br />

Ein Sommer mit fünf Monaten<br />

ZUM FÜNFTEN MAL LÄDT DER HAMBURGER ARCHITEKTUR SOMMER EIN, MIT WEIT ÜBER 200 VERANSTALTUNGEN<br />

Die architekturbox | Anlaufstelle des Hamburger Architektur Sommers <strong>2006</strong> an der Binnenalster. Enwurf: Torsten Stern, Marco Pawlik, Stephen Perry, Stephan Schrick und Ulrich Hahnefeld<br />

Diesmal ist alles anderes und doch bleibt vieles wie gehabt. Diesmal<br />

erlaubt sich der Hamburger Architektur Sommer in seiner fünften Auflage<br />

eine bislang schmerzlich vermißte zentrale Anlaufstelle. An der Ecke Lombardsbrücke/Binnenalster,<br />

gegenüber dem Jungfernstieg wird sich die architekturbox<br />

wie eine Schlange mit erhobenen Haupt winden. In ihrem Bauch<br />

finden Info-Zentr<strong>um</strong>, Veranstaltungsrä<strong>um</strong>e und ein Cafe Platz. Offiziell startet<br />

der bis Ende September dauernde Architektur Sommer am Abend des<br />

24. <strong>April</strong> im Rathaus. Aus baurechtlichen Gründen öffnet die architekturbox<br />

erst zwei Wochen später.<br />

Abgesehen von der Architekturkammer als Schirmherrin der Veranstaltung,<br />

kennt der Architektur Sommer keine zentrale Dachorganisation. Er versteht<br />

sich als „baukulturelle Bürgerinitiative“, in der jeder Teilnehmer sein<br />

eigener Financier und Organisator ist. Diesmal werden 280 Veranstaltungen<br />

angekündigt. <strong>Das</strong> verspricht einerseits demokratische, vor allem interdisziplinäre<br />

Vielfalt – das Angebot erstreckt sich von thematischen Ausstellungen<br />

wie der Schau „Architekturexport Hamburg-Shanghai“ in der Handelskammer<br />

über Lehmbauaktionen im Schanzenpark bis hin zu „architektur-häppchen“,<br />

mit denen vier Architektinnen in Form „essbarer Bausteine“ auf<br />

Wochenmärkten auftreten. Andererseits fehlen die Vorzüge straff und hierarchisch<br />

durchstrukturierter Großveranstaltungen. Nach einem Leitthema<br />

wird man hier ebenso vergeblich Ausschau halten wie nach einer Beteiligung<br />

aller großen Häuser halten. Kunsthalle oder das Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe<br />

bleiben dem Geschehen fern.<br />

Stand im letzten Architektur Sommer 2003 noch die HafenCity im Mittelpunkt<br />

des Geschehens, ist sie diesmal nur einer unter mehreren Schwerpunkten.<br />

Von historischem Interesse dürften zwei Ausstellungen im Altonaer<br />

Muse<strong>um</strong> und im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Völkerkunde sein. Ersteres widmet sich ab dem<br />

13. Juni dem Erbauer des Jenisch Hauses, Franz Gustav Forsmann (1795-1878),<br />

letzteres anläßlich der bevorstehenden WM der Architektur der Stadien (Eröffnung:<br />

30.4., 11 <strong>Uhr</strong>). Wissenschaftlich orientierte Veranstaltungen, wie<br />

die Konferenz „Re-Visited“ in der Freien Akademie der Künste (27. + 28.4.),<br />

die europäische Wohnungsbau-Konzepten der 60er bis 90er Jahre aufspürt,<br />

wechseln ab mit zahlreichen Veranstaltungen <strong>für</strong> Kinder. Unter anderem<br />

bietet die Architektenkammer zusammen mit der Behörde <strong>für</strong> Bildung und<br />

Sport eine Werkstätte <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche an.<br />

Zudem verfügt der diesjährige Architektur Sommer über eine inoffizielle<br />

Aussenstelle, dem Wenzel Hablik Muse<strong>um</strong> in Itzehoe. Highlight ist seine<br />

Schau „Ra<strong>um</strong> ist Sehnsucht“ (21. Mai bis 9. Juli), die Einblick in das Schaffen<br />

von Dominikus Böhm (1880-1955), einem der bedeutendsten Kirchenba<strong>um</strong>eister<br />

des 20. Jahrhunderts in Deutschland, gibt. | WOLF JAHN<br />

Miroslav Sik | Die Ausstellung „Zwischen Prag und Zürich“ des Tessenow Preisträgers 2005 eröffnet am<br />

19. Mai in der Galerie Renate Kammer<br />

Informationen in der architekturbox (ab 10. Mai),<br />

unter www.architektursommer.de oder im Programmführer,<br />

der in zahlreichen Kulturinstitutionen und Buchhandlungen ausliegt.<br />

www.theater-itzehoe.de<br />

FOTO: MIROSLAV SIK, PAWLIK, STERN ARCHITEKTEN<br />

Zwei Ausstellungen<br />

im ICP<br />

Noch bis 9. <strong>April</strong> zeigt das Institute for Cultural<br />

Policy (ICP) Arbeiten des von Vladislav und Liudmila<br />

Kirpichev geführten Studios EDAS – Design<br />

Kommunalka. Unter dem Titel „Non-Functional<br />

Space“ erstreckt sich ihre Schau wie eine Ereignislandschaft<br />

auf allen drei Etagen des Ausstellungshauses.<br />

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt<br />

wurde EDAS 1989 mit der Ausstellung „Russische<br />

Papierarchitektur“ im Deutschen Architektur Muse<strong>um</strong><br />

in Frankfurt/M. Am 27. des Monats, 20 <strong>Uhr</strong>,<br />

eröffnet die Schau „Cadavre Exquis“ der Gruppe<br />

Objectile mit den Architekten Patrick Beaucé und<br />

Bernhard Cache. Unter anderem wird live demonstriert,<br />

wie sich modulare Holzbauelemente<br />

via Datenübertragung durch eine Fertigungsmaschine<br />

verändern lassen. Bis 28. Mai.<br />

Bernstorffstraße 93–95, 22767 Hamburg,<br />

T. 0172 - 522 93 92, www.i-c-p.org<br />

Ristorante Pirandello,<br />

der kleine italienische Tagungsra<strong>um</strong> mit<br />

Großbildleinwand in gemütlicher Atmosphäre.<br />

Kontakt: Telefon 040-55 59 85 70 oder E-Mail:<br />

petra.geiger@hanse.net<br />

„DER ROTE PUNKT – KUNST POLARISIERT“<br />

steht <strong>für</strong> den langen geöffneten Samstag der<br />

Hamburger Galerien am <strong>22.</strong> <strong>April</strong> <strong>2006</strong> (12.00 – 18.00 <strong>Uhr</strong>)<br />

<strong>Das</strong> vielfältige Angebot an besonderen Highlights und zahlreichen Gruppenausstellungen verspricht in<br />

den beteiligten Galerien Inspiration. Geführte Touren bieten darüber hinaus z<strong>um</strong> 6. Mal die Chance, sich<br />

bewährten und spannend neuen künstlerischen Positionen zu nähern und vergleichend zu erkunden.<br />

Für die Touren durch Hamburgs Galerien ist eine vorherige<br />

Anmeldung erforderlich unter info@galerien-in-hamburg.de oder<br />

unter mobil 0172 / 40 74 675.<br />

Kosten pro Teilnehmer<br />

(mit Bustransfer in Tour 1 und 2 € 12.-, zu Fuß/Bahn € 9.-)<br />

<strong>22.</strong> <strong>April</strong> <strong>2006</strong><br />

<strong>um</strong> <strong>19.30</strong> <strong>Uhr</strong><br />

<strong>Lecture</strong>-<strong>Konzert</strong><br />

Vom Klang der Nacht<br />

Henri Dutilleux (*1916)<br />

“Ainsi la nuit” <strong>für</strong> Streichquartett<br />

Arnold Schönberg (1874-1951)<br />

Streichsextett op. 4 “Verklärte Nacht”<br />

Athena-Quartett mit Pauline Sachse,<br />

Viola und Mischa Meyer, Cello<br />

<strong>Lecture</strong> und Moderation:<br />

Dr. Markus Fein<br />

KunstRa<strong>um</strong>, Bauernreihe 1,<br />

21706 Drochtersen-Hüll<br />

Telefon 04775 - 8249,<br />

mail: KunstRa<strong>um</strong>-Hüll@t-online.de<br />

Erika und Hanno<br />

Edelmann<br />

Droopweg 31, 20537 Hamburg<br />

Telefon (04191) 6874<br />

25. Februar – 20. Mai <strong>2006</strong><br />

Do. 17 – 20 <strong>Uhr</strong> · Sa. 12 – 16 <strong>Uhr</strong> und n.V.<br />

ANZEIGENSCHLUSS FÜR AUSGABE 3 | MAI <strong>2006</strong> IST DER 12. APRIL <strong>2006</strong><br />

Kontakt: anzeigen@ot-nord.net, Mobil 0172 - 40 74 675 oder unter Fax 040 - 55 12 254<br />

Berufsverband bildender Künstler Hamburg 040/336514 www.bbk-hamburg.de<br />

Information / Beratung / Vertretung von Künstlerinteressen ... Mitglied werden bis z<strong>um</strong> 01.06.<strong>2006</strong>!<br />

Einzelheiten z<strong>um</strong> Programm der beteiligten Galerien erfahren<br />

Sie im Internet unter: www.galerien-in-hamburg.de<br />

Tourenpläne mit Zeitangaben <strong>für</strong> 3 alternative Routen sind dort<br />

ebenfalls dem Faltblatt Kunst in Hamburg (pdf download) zu<br />

entnehmen. Zustieg, Ausstieg und Pausen können individuell<br />

eingerichtet und berücksichtigt werden.


12 o.T. Design<br />

Nähen mit heißer Nadel<br />

JUNGES MODEDESIGN IN STÄNDIGEM WECHSEL<br />

IM MUSEUM FÜR KUNST UND GEWERBE<br />

Ka<strong>um</strong> etwas ändert sich schneller als die Mode.<br />

Sie ist das auffälligste Dok<strong>um</strong>ent unseres Zeitgeistes.<br />

Auch die Stoffe, aus denen Modeträ<strong>um</strong>e<br />

gemacht sind, haben eine revolutionäre Entwicklung<br />

hinter sich. Mit der symbolisch „heißen Nadel“<br />

werden heute nicht etwa eilig und unsorgfältig<br />

verarbeitete Kleider genäht sondern neuartige<br />

Textilien mit modernster Technologie verschweißt.<br />

„Wir arbeiten mit einer Nähmaschine, deren Nadel<br />

keinen Faden führt, sondern die durch Ultraschall<br />

die Nähte im Stoffe zusammen schmelzen lässt“,<br />

erklärt die Assistentin vom Fachbereich Angewand-<br />

te Kunst Schneeberg, Studiengang Modedesign. Mit dieser Technologie haben<br />

die Studenten bereits Anzüge <strong>für</strong> Fallschirmspringer genäht – pardon:<br />

geschweißt. Testsprünge gibt´s im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe auf Video<br />

zu sehen. Dort gastiert der Studiengang Modedesign zusammen mit Studenten<br />

der drei großen Hamburger Mode Institute <strong>für</strong> ein Jahr, <strong>um</strong> in zahlreichen<br />

Ausstellungen Einblicke in<br />

die vielfältige Arbeit ihrer Ausbildung<br />

zu geben.<br />

Studierende können sich glücklich<br />

schätzen, mit innovativer Technologie<br />

schon während der Ausbildung<br />

zu experimentieren, denn<br />

Knowhow über technische Finessen<br />

ist heute wichtig. Stoffe können<br />

wahre Hightech-Wunder sein.<br />

Grauer November | Die Abschlussarbeit von Katharina<br />

Hartmann, AMD, Akademie Mode Design, steht unter<br />

dem Thema „Grauer November“<br />

Weltgewänder | Mereike Bass,<br />

Akadamie JAK, orientierte sich<br />

beim Projekt „Weltgewänder“<br />

an afrikanischen Trachten<br />

Auf internationalen Kongressen<br />

der Branche werden so genannte<br />

intelligente Textilien vorgestellt,<br />

die Daten übertragen und sogar Medikamente über die Haut verabreichen.<br />

Zukunftsmusik. Aber Stoffe, die Wasser abweisen oder Schweiß schnell verdunsten<br />

lassen, dominieren bereits die Sportbranche, und die Avantgarde<br />

kommt seit Issey Miyakes Kunstgriffen ka<strong>um</strong> mehr ohne technisch aufwändige<br />

Knitter-Effekte aus.<br />

Im Zentr<strong>um</strong> der Ausstellungen steht vor allem die unbeschwerte Gestaltungsfreude,<br />

(noch) frei von kommerziellen Zwängen. Deshalb werden nicht<br />

nur ausgereifte Diplomarbeiten zu sehen sein, sondern auch Semesterarbeiten<br />

jüngerer Studenten. Sie können erproben, wie ein breites Publik<strong>um</strong> ihre<br />

Entwürfe aufnimmt. Damit die Mode richtig im Rampenlicht steht, helfen<br />

sich die Studenten der AMD, Akademie Mode Design, gegenseitig: Die Interior<br />

Designer gestalten die Präsentationsfläche ihrer Kommilitonen aus der<br />

Mode – und werden viel zu tun haben. Denn die Ausstellungsbeiträge werden<br />

häufig erneuert, allein aus dem Grund, möglichst vielen die Gelegenheit<br />

zu geben, ihre Arbeit vorzustellen.<br />

Outdoor | Sportswear mit neuer<br />

Ultraschall-Technologie genäht,<br />

eine Diplomarbeit von Jacqueline<br />

Dusny, Studiengang Modedesign,<br />

Schneeberg<br />

Natürlich werden an einem Muse<strong>um</strong>, dessen Sammlung koptischer, altägyptischer<br />

und mittelalterlicher Stücke internationales Ansehen genießt, auch<br />

historisch unterhaltsame Rückblicke geboten: Highlights aus vier Jahrzehnten<br />

von Antonia Hilkes NDR Beiträgen „Neues vom Kleidermarkt“ etwa gehören<br />

als Bereicherung genauso z<strong>um</strong> Programm wie Vorträge, Werkstattgespräche<br />

und Projektarbeiten der Studenten – und natürlich Modenschauen.<br />

| PETRA SCHWAB<br />

Mode im Kunstverein<br />

Königskinder | Norma Nagel,<br />

AMD, Akademie Mode und<br />

Design, entwarf die Kollektion<br />

„Königskinder“ <strong>für</strong> die jüngsten<br />

unter den Modeinteressierten<br />

Scherenschnitt |<br />

Kristina Schmygarjew,<br />

Hochschule <strong>für</strong> angewandteWissenschaften,<br />

HAW, entwarf ein<br />

Kostüm in aufwändiger<br />

Schnitttechnik<br />

VON APRIL <strong>2006</strong> BIS APRIL 2007 SIND AUSSTELLUNGEN<br />

FOLGENDER VIER MODE FACHBEREICHE ZU SEHEN:<br />

• Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften Hamburg,<br />

Fachbereich Produktdesign, Textil und Modedesign (www.haw-hamburg.de)<br />

• AMD Akademie Mode Design, Hamburg (www.amdnet.de)<br />

• Akademie JAK, Fashion + Design, Hamburg (www.jak.de)<br />

• Westsächsische Hochschule Zwickau, Fachbereich Angewandte Kunst<br />

Schneeberg, Studiengang Modedesign (www.fh-zwickau.de)<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, 20099 Hamburg,<br />

T. 42 81 34 27 34, aktuelles Programm und Infos: www.mkg-hamburg.de<br />

„Drei Geschäfte: Mode, Musik & Bücher“ heißt es ab 8. <strong>April</strong> im Hamburger<br />

Kunstverein. Den Anfang der achtmonatigen Reihe macht das<br />

Modegeschäft „Heimat“ aus Köln (bis 28. Mai). Präsentiert werden,<br />

so der Kunstverein, „Designer und Kollektionen, die maßgeblich die<br />

Entwicklung der Mode unserer Zeit bestimmen oder sogar zukünftige<br />

gesellschaftliche Strömungen vorwegnehmen.“ Kaufen ist erlaubt, inhaltliche<br />

Vertiefung erwünscht: Am 20. <strong>April</strong>, 19 <strong>Uhr</strong>, treffen mit dem<br />

Bernhard Willhelm-Mädchen und dem Stephan Schneider-Jungen zwei<br />

unterschiedliche Vertreter avantgardistischer Mode aufeinander. Eine<br />

Woche später, zur gleichen Zeit, glänzt die Videopräsentation „Sternstunden<br />

der Mode“. Klosterwall 23, 20095 Hamburg, T. 32 21 57, www.<br />

kunstverein.de<br />

FOTOS: SINA PREIKSCHAT, JENS BOLDT, ANDRAEJ KREMENTSCHOUK<br />

FOTO: WOLF JAHN<br />

Heideidyll – aber nicht in Öl<br />

HAJO SCHIFF AUF DER SUCHE NACH<br />

ABGELEGENEN KUNSTORTEN<br />

Bleiben | Skulptur von Rupprecht Matthies im Kunstverein<br />

Springhornhof/Neuenkirchen<br />

Makellos kreisrund spiegelt sich der Himmel,<br />

blaue Klangmasten säuseln und hölzerne Arkaden<br />

überhöhen eine Heidelandschaft, in der die<br />

uralten Findlinge zu neuen Formen arrangiert<br />

sind und ein Ba<strong>um</strong> schon mal Kopf steht: An<br />

selbstgewählten Plätzen in der Umgebung des<br />

Dorfes Neuenkirchen realisieren internationale<br />

Künstlerinnen und Künstler seit Anfang der<br />

siebziger Jahre landschaftsbezogene Werke. Ausgangspunkt<br />

dieser Aktivitäten ist die historische<br />

Hofanlage des Springhornhofs. Etwa gleich weit<br />

von Hamburg, Bremen und Hannover sind in der<br />

Heidelandschaft <strong>um</strong> den Kunstverein inzwischen<br />

rund 30 Außeninstallationen entstanden. Diese<br />

Kunst-Landschaft ist das Lebenswerk der Galeristin<br />

Ruth Falazik. Nach deren Tod wurde 1999 der<br />

Springhornhof eine Stiftung. Derzeitige künstlerische<br />

Leiterin ist Bettina von Dziembowski.<br />

Mit Ausstellungen aktueller junger Kunst in der<br />

Stallgalerie trägt von Dziembowski der Tatsache<br />

Rechnung, dass sich in der Landschaft heute<br />

ka<strong>um</strong> andere Lebensformen und Informationsströme<br />

mehr finden, als in der Stadt. Die diesjährige<br />

Ausstellungssaison beginnt am 8. <strong>April</strong> mit der<br />

Gruppenausstellung „PEPPERLAND“. Die meisten<br />

der fünf Künstlerinnen und Künstler sind auf der<br />

Suche nach dem doppelten Boden, der Dekonstruktion<br />

des Gewohnten und der Möglichkeit einer<br />

eigenen Utopie: Arne Klaskalas kulissenartige<br />

Fotoinstallationen lassen oft ebenso im Unklaren<br />

über das Dargestellte wie die Blitzlichtbilder von<br />

Andrea Heller. Nandor Angstenberger baut akribische<br />

Modellwelten aus Abfall, Emanuel Geisser<br />

interessiert sich <strong>für</strong> die Löcher in den Bergen.<br />

Markus Lohmann installiert Wohnutensilien auf<br />

der Straße, wohingegen Christel Fetzer den Ausstellungsra<strong>um</strong><br />

mit Farben und industriellen Materialien<br />

möbliert. Man braucht also bei einem<br />

Ausflug nach Neuenkirchen den aktuellen Kunstdiskurs<br />

nicht zu verlassen. Aber man kann eben<br />

auch ganzjährig auf einem 25 Kilometer langen<br />

Rundweg die Außenobjekte der Kunst-Landschaft<br />

erwandern oder erradeln.<br />

Ausstellung „Pepperland“ bis 5. Juni. Tiefe Str. 4, 29643 Neuen-<br />

kirchen, T. 05195-933963, www.springhornhof.de<br />

Fotoprojekt – Leben in der Stadt<br />

BUCHEMPFEHLUNG DES MAGAZINS JAM<br />

Die Wienerin Arabella Schwarzkopf lebte bereits<br />

über zwei Jahre in einem Apartmenthaus in Brooklyn,<br />

als sie plötzlich feststellte, dass sie überhaupt<br />

nichts über ihre Nachbarn wusste. Der<br />

dringende Wunsch das zu ändern, war der Beginn<br />

eines noch andauernden, weltweiten Fotoprojekts<br />

über das Leben in der Stadt. Die Umsetzung<br />

so direkt wie einfach: Sie schob Zettel unter den<br />

Türen ihrer Nachbarn hindurch mit der Bitte, ob<br />

sie vorbeikommen und sie fotografieren könne.<br />

Ihre Bilder zeigen Menschen in ihren Wohnungen<br />

– selbstbewusst, schüchtern, anrührend. Sie verändern<br />

unseren Blick auf den Mikrokosmos Stadt,<br />

aber auch auf uns selbst und zeigen die menschliche<br />

Vielfalt hinter der scheinbaren Anonymität.<br />

Arabella Schwarzkopf: City Lives, Jovis Vlg., 39,80 5<br />

Jam ist ein unabhängiges Bücher-<strong>Magazin</strong>, das zweimal jährlich<br />

die wichtigsten Neuerscheinungen zu Architektur, Kunst,<br />

Design und Fotografie vorstellt. (www.jam-publications.com)<br />

Kleines<br />

Kunstlexikon<br />

RAINER UNRUH KLÄRT DIE<br />

NRUH BEGRIFFE KLÄRT | FOLGE DIE BEGRIFFE 2<br />

WO BLEIBT DER SKANDAL?<br />

Neidisch schauten wir Nordlichter neulich nach<br />

Frankfurt. Da hatte ein Schauspieler einem Theaterkritiker<br />

den Spiralblock entrissen und damit<br />

eine Lawine losgetreten. Erst heulte der Kritiker<br />

auf, dann wurde der Darsteller gefeuert, dem<br />

schließlich eine andere Bühne Asyl anbot. Was<br />

<strong>für</strong> ein saftiger Skandal! Und welch wunderbarer<br />

Beweis da<strong>für</strong>, dass das Schauspiel lebt. Und die<br />

bildende Kunst? Die hat lange keine Schlagzeilen<br />

mehr gemacht. In den Neunzigern fingerten der<br />

TV-Tipps<br />

o.T. i<strong>um</strong> 13<br />

1.4., arte, 14.10 <strong>Uhr</strong>:<br />

Künstler hautnah: John Bock, Filmemacher,<br />

Sänger, Video- und Performancekünstler, Berlin<br />

1.4., arte, 17.40 <strong>Uhr</strong>:<br />

Bettina Rheims – Mein Leben<br />

2.4., 3Sat, 18:30 <strong>Uhr</strong>:<br />

Franz Marc: Entwurf zu einer neuen Welt<br />

7.4., 3Sat, 13.15 <strong>Uhr</strong>:<br />

Faszination Kunst: Kinder müssen wir werden –<br />

Philipp-Otto Runge<br />

8.4., arte, 17.45 <strong>Uhr</strong>:<br />

Mein Leben: Tomi Ungerer<br />

8.4., arte, 23.30 <strong>Uhr</strong>:<br />

Metropolis. Kulturmagazin. u. a. mit einem<br />

Bericht über 40 Jahre Videokunst in Deutschland<br />

9.4., 3Sat, 18.30 <strong>Uhr</strong>:<br />

Die ZERO Gruppe – Künstleravantgarde<br />

der Nachkriegszeit<br />

10.4., 3Sat, <strong>22.</strong>25 <strong>Uhr</strong>:<br />

Gero von Boehm begegnet Jörg Immendorf<br />

14.4., 3Sat, 19.10 <strong>Uhr</strong>:<br />

Faszination Kunst. Paradiese auf Erden –<br />

Die Gärten Venedigs<br />

15.4., arte, 14.10 <strong>Uhr</strong>:<br />

Künstler hautnah: Matthias Weischer<br />

15.4., arte, 20.15 <strong>Uhr</strong>:<br />

Art Safari: Maurizio Cattelan<br />

29.4., 3Sat, <strong>22.</strong>30 <strong>Uhr</strong>:<br />

Lucian Freund<br />

New Yorker Künstler Jeff Koons und die italienische<br />

Pornodarstellerin Cicciolina auf Videostills<br />

aneinander r<strong>um</strong>, aber das Ergebnis war leider nur<br />

so auf- und erregend wie ein „Bravo“-Fotoroman.<br />

Den Beweis <strong>für</strong> die Gleichung Kitsch + Kopulation =<br />

Kunst blieb das mediengeile Duo jedenfalls schuldig.<br />

In Hamburg provozierte vor einigen Jahren<br />

eine Ausstellung mit Fotos von Leni Riefenstahl.<br />

Aufruhr? Zu viel der Ehre <strong>für</strong> den öden Körperkult-<br />

Fetischismus der einstigen Hitler-Bewunderin.<br />

Manchmal scheint es, als könne nur eines den<br />

deutschen Michel noch auf die Palme bringen,<br />

wenn es <strong>um</strong> Kunst geht. <strong>Das</strong> ist der Vorwurf, es<br />

würden Steuergelder verschwendet. Freuen wir<br />

uns also auf die Fußballweltmeisterschaft <strong>2006</strong>:<br />

Ein Happening ohne Happy End, jedenfalls <strong>für</strong> die<br />

Deutschen, ein Gesamtkunstwerk aus Schweiß,<br />

Bier und Fehlentscheidungen, grotesk, unverständlich<br />

und skandalös teuer: Untrügliche Kennzeichen<br />

großer Kunst.


14 o.T. Kalender | Termine März<br />

Hannes Kuhn | „Rhabarber“ aus<br />

der Mappe „Kalophilos“, 2004.<br />

Photographische Pflanzenportraits<br />

ab dem 7. <strong>April</strong> im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />

Kunst und Gewerbe<br />

AUSSTELLUNGEN HAMBURG<br />

1.4.<br />

Galerie Vera Munro, ab heute: Paul<br />

Winstanley - New works. Bis 26. Mai.<br />

Heilwigstraße 64, 20249 Hamburg,<br />

T. 474746, www.veramunro.de<br />

Galerie Carstensen, Eröffnung 16 <strong>Uhr</strong>:<br />

„Idyllen und Paradiese“ – Neue Bilder<br />

vom Maler André Böhme. Gleich ob<br />

Papst oder Kuhweide: Der 1961 geborene<br />

Leipziger und Bernhard Heisig-Meisterschüler<br />

reibt sich in expressionistisch<br />

dickfarbigen Bildern an Glück verheißenden<br />

Idyllen. Bis 5. Mai. Brüderstrasse<br />

9. 20355 Hamburg, T. 0178 - 1490101,<br />

www.galerie-carstensen.de<br />

Weiss und Heller: Die neue Galerie<br />

von Peter Weiss und Ilya Heller zeigt<br />

ab heute in Petersburger Hängung<br />

überwiegend junge russische Kunst.<br />

Falkenried 29, 20251 Hamburg,<br />

T.43 27 56 40, www.galerie-weissund-heller.com<br />

4.4.<br />

Galerie Hamburger Kunstprojekt, ab<br />

heute: „experiments“. Bis 20. Mai.<br />

Gluckstraße 53 a, 22081 Hamburg,<br />

T.: 20976425, www.hamburgerkunstprojekt.de<br />

5.4.<br />

Galerie Anne Moerchen, Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>: Malerei von Szczesny. Bis<br />

9. Juni. Milchstr. 6a, 20148 Hamburg,<br />

T. 271028, www.galerie-annemoerchen.de<br />

6.4.<br />

Kunstclub Hamburg, Eröffnung <strong>um</strong><br />

<strong>19.30</strong> <strong>Uhr</strong>: Noah Wunsch – Malerei.<br />

Bis 8. Juni. Heimhuder Straße 57,<br />

20148 Hamburg, T. 441520,<br />

www.kunstclub-hamburg.de<br />

Westwerk e.V., Eröffnung mit <strong>Konzert</strong><br />

„Gehäusemusik“ 19 <strong>Uhr</strong>: Aylin<br />

Langreuter – „Nichtmehr und Nochnicht“<br />

– Installation mit Diashow<br />

von Martin Fengel. Die Ausstellung<br />

zeigt Objekte mit Gemütszuständen,<br />

mit stillem Eigenleben, mit<br />

einer Geschichte von Langeweile,<br />

Eitelkeit, Rebellion oder H<strong>um</strong>or.<br />

Bis 15. <strong>April</strong>. Admiralitätsstr. 74,<br />

20459 Hamburg, T. 365701, www.<br />

westwerk.org<br />

7.4.<br />

SKAMra<strong>um</strong>, Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>:<br />

„Nichts ist scheisser als Platz 2“,<br />

Hall of fame der ewigen Zweiten.<br />

Die Ra<strong>um</strong>installation von Lisa Herfeldt<br />

beschäftigt sich mit internationalen<br />

Sportlern, deren Erfolg<br />

nie weiter als bis z<strong>um</strong> zweiten Platz<br />

reichte. Bis 9. <strong>April</strong>. Beim Trichter 1,<br />

20359 Hamburg, www.skam.org<br />

Kunstverein in Hamburg, Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>: <strong>Das</strong> Reise- und Ausstellungsstipendi<strong>um</strong><br />

des Vereins Neue Kunst<br />

in Hamburg, Ausgabe 2005/<strong>2006</strong>.<br />

Mit Tjorg Beer, Ulla von Brandenburg,<br />

Maren Grimm, Annette Kelm,<br />

Daniel Megerle, Dirk Stewen. Dazu im<br />

Parterre Beginn der achtmonatigen<br />

Veranstaltungsreihe „Mode, Musik<br />

& Bücher“ mit Heimat, Köln (siehe<br />

Seite 12). Bis 4. Juni. Klosterwall 23,<br />

20095 Hamburg, T. 322157,<br />

www.kunstverein.de<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof,<br />

Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „Zeitgenössische<br />

Kunst aus Hamburg” - M. Bohlmann,<br />

H. Finke, M. Ogasawara, M.<br />

u. N. Petschatnikov, M. H. Rohde u.<br />

a. - Verkaufsausstellung und Benefiz-Auktion.<br />

Bis <strong>22.</strong> <strong>April</strong>. Hannoversche<br />

Strasse 85, 21079 Hamburg,<br />

T. 7675 3896, www.kunstvereinharburgerbahnhof.de<br />

Marziart, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: Franziska<br />

Seifert, Suze van Leeuwen,<br />

Gustaw Iwinski, Anouk Zinno, Shay<br />

Hurley. Bis 4. Mai. Eppendorfer Weg<br />

110, 20259 Hamburg, T.: 23518894,<br />

www.marziart.com<br />

Multiple Box, ab heute: „Einschlafhilfen“<br />

- Multiples von Tobias Emskötter.<br />

Bis 29. <strong>April</strong>. Admiralitätstraße<br />

76, 20459 Hamburg, T. 37 51 75 10,<br />

www.multiple-box.de<br />

Photo.Kunst.Ra<strong>um</strong>, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong> :<br />

„Deutschlandreise“, eine Installation<br />

in schwarzen Bildern, Planrissen<br />

und seltsamen Wörtern von Gabriele<br />

Adey. Bis 6. Mai. Friedensallee 26,<br />

22765 Hamburg, T. 3906943, www.<br />

carmenoberst.com<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe<br />

Hamburg, ab heute: „Kalophilos“<br />

– Keine Exoten, ausschließlich heimische<br />

Pflanzen hat der Lübecker<br />

Künstler und Goldschmied Hannes<br />

Kuhn vor die Kamera genommen.<br />

Umso erstaunlicher wirkt ihre<br />

exotische Präsenz in seinen rund<br />

70 photografischen Pflanzenporträts.<br />

Bis 30. <strong>April</strong>. Steintorplatz,<br />

20099 Hamburg, T.428134-2734,<br />

www.mkg-hamburg.de<br />

Lange Nacht der Museen | Muse<strong>um</strong><br />

<strong>für</strong> Kunst und Gewerbe, 29.4.<br />

Frise, Künstlerhaus Hamburg, e.V.,<br />

Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>: „bitte nicht stören“<br />

– Ausstellung von Thomas Gerhards.<br />

Bis 23. <strong>April</strong>, T. 4162 33 97,<br />

www.frise.de<br />

9.4.<br />

holzhauer hamburg, Eröffnung <strong>um</strong> 16<br />

<strong>Uhr</strong>: Eberhard Freudenreich – Schnittzeichnung.<br />

Bis 14. Mai. Borselstraße<br />

9, 2. OG, 22765 Hamburg, T. 18884552,<br />

www.holzhauerhamburg.de<br />

10.4.<br />

Photography Monika Mohr Galerie,<br />

ab heute: Ellen Graham – „The Bad<br />

and the Beautiful“. Bis 7.Juni. Mittelweg<br />

45, 20149 Hamburg, T. 41 35<br />

03 50, www.photographygalerie.de<br />

11.4.<br />

Gedok Kunstfor<strong>um</strong>, Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „Imaginäre Zeit“ - Installationen,<br />

Objekte, Gemälde, Zeichnungen<br />

von Kirsten Beuster. Bis<br />

12. Mai. Lange Reihe 75/Koppel<br />

66, 20099 hamburg, T. 280 31 24,<br />

www.gedok-hamburg.de<br />

13.4.<br />

Hamburger Kunsthalle, Eröffnung,<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „Pieter Lastman – In Rembrandts<br />

Schatten?“ Hamburgs<br />

Beitrag z<strong>um</strong> Rembrandt-Jahr mit<br />

25 Gemälden von Pieter Lastman<br />

(1583-1632). Der Amsterdamer Maler<br />

ist zu unrecht meist nur dadurch<br />

bekannt, dass er zeitweilig der<br />

Lehrer von Rembrandt war. Dabei<br />

ist an Zeichnungen und Graphik zu<br />

belegen, wie Rembrandt und seine<br />

spätere Werkstatt immer wieder<br />

zahlreiche von Lastmans Motiven<br />

aufgriffen. Bis 30. Juli. Glockengießerwall,<br />

20095 Hamburg, T. 428131200,<br />

www.hamburger-kunsthalle.de<br />

Einstellungsra<strong>um</strong> e.V., Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „Lenkungsebenen“ - Installation<br />

von Mathieu Turken. Bis<br />

12. Mai. Wandsbeker Chaussee 11,<br />

22089 Hamburg, T. 2514168,<br />

www.einstellungsra<strong>um</strong>.de<br />

15.4.<br />

Feinkunst Krüger, Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>:<br />

„Les fantômes de... “ – Zeichnungen von<br />

Natalie Huth. Ausgangsmaterial sind<br />

private und gefundene Fotografien von<br />

Personen, die Huth mit Feder und roter<br />

Tusche „zwischen Ernst und Ironie“ bearbeitet.<br />

Bis 6. Mai. Ditmar-Koel-Str. 22,<br />

20459 Hamburg, T. 31792158, www.<br />

feinkunst-krueger.de<br />

21.4.<br />

artfinder, Eröffnung, 19 <strong>Uhr</strong>:<br />

„Sands“ - Zeichnung, Skulptur von<br />

Boran Burchhardt. Bis 27. Mai, Admiralitätstraße<br />

71, 20459 Hamburg,<br />

T. 41919590, www.artfinder.de<br />

Aplanat, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „Roadshow“<br />

- Trucks und ihre Fahrer - Fotografien<br />

von Alexander Babic. Bis<br />

3. Juni. Lippmannstr. 69-71, 22769<br />

Hamburg, T. 43 18 48 00, www.<br />

aplanat.de<br />

Galerie am Großne<strong>um</strong>arkt, Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „Weißer Drache“ - Malerei<br />

von Donald Wienand. Bis 3. Juni.<br />

Wexstraße 35, 20355 Hamburg,<br />

T. 354044, www.galeriekruse.de<br />

hafen+rand, Galerie auf St. Pauli,<br />

Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>: „Keine Absicht“<br />

– Malerei und Skulptur von<br />

Günter U. Beier. Bis 9. Mai. Friedrichstr.<br />

28/Hans-Albers-Platz, 20359<br />

Hamburg, T. 27865783, www.hafenrand.com<br />

<strong>22.</strong>4.<br />

Künstlerhaus Sootbörn, Eröffnung<br />

17 <strong>Uhr</strong>: „For<strong>um</strong> <strong>für</strong> Nachlässe<br />

(www. kuenstlernachlaesse.de)“<br />

- Malerei, Zeichnung von Povòrina.<br />

Bis 7. Mai. Sootbörn 22, 22453<br />

Hamburg. T. 31796732 u. 58955765,<br />

www.kuenstlerhaus-sootboern.de<br />

Galerie von Loeper, Eröffnung<br />

12 <strong>Uhr</strong>: Künstler der Galerie. Bis<br />

10. Juni. Eppendorfer Landstr. 44,<br />

20249 Hamburg, T. 453292, www.<br />

galerie-vonloeper.de<br />

Galerie Rose, ab heute: „Die Leipziger<br />

Schule / Teil 2“ - Malerei von<br />

Walter Eisler, Arno Rink, Volker<br />

Stelzmann u.a. Bis 31. Mai. Großer<br />

Burstah 36, 20457 Hamburg,<br />

T. 365636, www.galerierose.com<br />

Galerie Brockstedt, ab heute: Siegfried<br />

Klapper: <strong>Das</strong> kleine Format<br />

- gegen den Zeitgeist, Ölbilder und<br />

Farbstiftzeichnungen 1954 - 2000.<br />

Magdalenenstr. 11, 20148 Hamburg,<br />

T. 410 40 91, www. galeriebrockstedt.de<br />

24.4.<br />

Galerie Levy, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>:<br />

Sarah Sch<strong>um</strong>ann – „Expedition Heiligengrabe:<br />

Hunde und Wölfe“. Bis<br />

10. Juni. Osterfeldstraße 6, 22529<br />

Hamburg, T. 459188, www.galerie-levy.de<br />

Galerie der HfbK, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>:<br />

Patrick Farzar, Tatjana Sarah Greiner,<br />

Tina Kämpe, Monika Michalko,<br />

Dennis Scholl, Jörn Stahlschmidt<br />

und Hannes Zehbedin beschäftigen<br />

sich mit dem Status des Individu<strong>um</strong>s<br />

im Ausstellungsbetrieb; kuratiert<br />

von Bastiana Stutterheim und Cordula<br />

Ditz. Bis 9. Mai. HfbK, 2. Stock,<br />

Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg,<br />

www.galerie.hfbk-hamburg.de<br />

25.4.<br />

Galerie Hengevoss-Dürkop, ab heute:<br />

„Exometrie“ - Fotografie, Modelle,<br />

Installationen von Simon<br />

Boudvin. Bis 8. Juni; Klosterwall 13,<br />

T. 3039 3382, Hamburg, www.<br />

hengevossduerkop.de<br />

Altonaer Muse<strong>um</strong>, Reihe: Fabrik<br />

Fotofor<strong>um</strong>, Eröffnung 18 <strong>Uhr</strong>: „Fußball.<br />

Abseits“ - Andreas Herzau,<br />

Susanne Katzenberg, Nicola Schudy,<br />

Andreas Teichmann. Bis 16. Juli.<br />

Muse<strong>um</strong>straße 23, 22765 Hamburg,<br />

T. 428113582, www.altonaer-muse<strong>um</strong>.de<br />

Ellen Graham | Gloria Swanson holding<br />

Steilchen Portrait from 1924, Ab<br />

10. 4. in der Monika Mohr Galerie<br />

Kunstra<strong>um</strong> Ebene+14, Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „Der Voyeur“ - Installation<br />

von Achim Beitz. Bis 21. Mai.<br />

Mexikoring 11, 22297 Hamburg, T.<br />

29888354<br />

KX, Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „Landschaft<br />

Komponenten“ - Installation, Video,<br />

Zeichnung von Jörn Ebner. Bis<br />

21. Mai. Mexikoring 9a, City Nord,<br />

22297 Hamburg, T. 2792394, www.<br />

kx-hamburg.de<br />

plan b – kunstra<strong>um</strong>, Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „wem vertrauen“ - Malerei,<br />

Zeichnung von Miwa Ogasawara. FOTOS: 1.HANNES KUHN, 2.BORAN BURCHHARDT, 3. ELLEN GRAHAM<br />

FOTOS: 1. GALERIE RUTH SACHSE, 2. KIRA PEROV<br />

Bis 8. Juni. Bernstorffstr. 99, 22767<br />

Hamburg, T. 44465441, www.<br />

planb-kunstra<strong>um</strong>.de<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Völkerkunde, Eröffnung<br />

11 <strong>Uhr</strong>: „Faszination Fußball“– Umfassende,<br />

vom DFB geförderte<br />

kulturgeschichtliche Ausstellung<br />

zur WM <strong>2006</strong>. Bis 26.11. Rothenba<strong>um</strong>chaussee<br />

64, 20148 Hamburg,<br />

T. 01805-308888, www.voelkerkundemuse<strong>um</strong>.com<br />

28.4.<br />

Frise, Künstlerhaus Hamburg, e.V.,<br />

Eröffnung 20 <strong>Uhr</strong>: „Faux Terrain“-<br />

Ausstellung von Uli Fischer. Bis 14.<br />

Mai. T. 4162 33 97, www.frise.de<br />

29.4.<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe<br />

Hamburg, ab heute: Niki de St. Phalle<br />

und Jean Tinguely: 90 phantasiesprühende<br />

Plakate zu ihren eigenen<br />

Ausstellungen zeigen den Werdegang<br />

des spektakulären Künstlerpaars.<br />

Bis 27. August. Steintorplatz,<br />

20099 Hamburg, T.: 428134-2734,<br />

www.mkg-hamburg.de<br />

Helms-Muse<strong>um</strong>, ab heute: „Frühes<br />

Gold aus Norddeutschland“. Bis<br />

30. Juli. Harburger Rathausplatz<br />

5, 21073 Hamburg, T. 42871 3609,<br />

www.helmsmuse<strong>um</strong>.de<br />

VORTRÄGE | FILMABENDE ETC.<br />

4.4.<br />

Bucerius Kunst For<strong>um</strong>, 19 bis<br />

22 <strong>Uhr</strong>: Bei der Late Night Art besteht<br />

Gelegenheit zu einem späten<br />

Date mit dem Denker von Rodin. Eintritt,<br />

stündliche Führung, Lounge &<br />

Musik im Café z<strong>um</strong> Einheitspreis von<br />

5 Euro. Rathausmarkt 2, T. 3609960,<br />

www.buceriuskunstfor<strong>um</strong>.de<br />

5.4.<br />

Jenisch Haus, 19 <strong>Uhr</strong>: Von Missionaren,<br />

Kannibalen und Abenteurern<br />

hinter der Kamera - Frühe St<strong>um</strong>mfilme<br />

über Ozeanien. Vortrag von Dr.<br />

Christiane Brosius mit Filmbeispielen<br />

zur Ausstellung „<strong>Das</strong> Muse<strong>um</strong><br />

Godefroy“, T. 828790, www.altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />

6.4.<br />

Altonaer Muse<strong>um</strong>, 19 <strong>Uhr</strong>: „Optisches<br />

Spielzeug. Von der Camera<br />

Obscura z<strong>um</strong> Kaleidoskop. Vortrag<br />

zur großartigen „Schaulust“ Ausstellung<br />

von Dr. Nike Bätzner. Muse<strong>um</strong>str. 23,<br />

22765 Hamburg, T. 428113582, www.<br />

altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />

11.4.<br />

Galerie Magnus P. Gerdsen, 19 <strong>Uhr</strong>:<br />

Eine Epoche im Focus: Zwischen Lebenslust<br />

und Gottesfurcht: Barock<br />

- das neue Bild der Welt. Galeriegespräch<br />

mit Dr. Gabriele Himmelmann.<br />

14 Euro inkl Getränke und<br />

Gebäck. Mittelweg 152, 20148<br />

Hamburg, T. 277389, www.galeriegespräch.de<br />

12.4.<br />

Altonaer Muse<strong>um</strong>, Jenisch Haus,<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „Bilder der Südsee. Von<br />

James Cook bis Gauguin“ – Vortrag<br />

von Dr. Rüdiger Joppien, Kustos am<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe,<br />

und Bernhard Smith, Autor von<br />

„The Art of Captain Cook‘s Voyages“.<br />

T. 828 790, www.altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />

13.4.<br />

Helms-Muse<strong>um</strong>, 18 <strong>Uhr</strong>: Bunte<br />

Götter – Die Farbigkeit griechischer<br />

Skulptur – Vortrag von<br />

Dr. Vinzenz Brinkmann, Staatliche<br />

Antikensammlungen und Glyptothek<br />

München, über die oft vergessene<br />

Tatsache, dass die Antike nicht<br />

so edel reinweiß war, wie der Klassizismus.<br />

Harburger Rathausplatz 5,<br />

T. 428712497, www.helmsmuse<strong>um</strong>.de<br />

Künstlergespräch mit Volker Tiemann in der Galerie Ruth Sachse am <strong>22.</strong> <strong>April</strong><br />

| „Mein linker Arm beim Frühstück“, 2004<br />

<strong>22.</strong>4.<br />

Galerie Ruth Sachse, 13.30 <strong>Uhr</strong>:<br />

Künstlergespräch mit Volker Tiemann<br />

in der Ausstellung „Mein<br />

linker Arm beim Frühstück“, in der<br />

Sillemstraße. 76 a, 20257 Hamburg<br />

T. 552 37 70, www.galerie-ruth-sachse.de<br />

23.4.<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof,<br />

Große Benefiz-Auktion im Stellwerk<br />

14 <strong>Uhr</strong>: „Zeitgenössische Kunst aus<br />

Hamburg“. Ab 12 <strong>Uhr</strong>: Vorbesichtigung<br />

im Kunstverein, begleitet<br />

von einem Jazzfrühschoppen im<br />

Stellwerk. Hannoversche Straße<br />

85, 21079 Hamburg, T. 7675 3896,<br />

www.kunstvereinharburgerbahnhof.de<br />

23.4.<br />

Photo.Kunst.Ra<strong>um</strong>, <strong>um</strong> 16 <strong>Uhr</strong>:<br />

Gesprächsrunde zur „Deutschlandreise“,<br />

einer Installation in schwarzen<br />

Bildern, Planrissen und seltsamen<br />

Wörtern von Gabriele Adey.<br />

Friedensallee 26, 22765 Hamburg,<br />

T. 3906943, www.carmenoberst.com<br />

Kunststätte Bossard, 11 <strong>Uhr</strong>: Vortrag:<br />

Leonardo da Vinci, Bossardweg<br />

95, 21266 Jesteburg, T. 04183-<br />

5112, www.bossard.de<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kunst und Gewerbe,<br />

12 <strong>Uhr</strong>: Anläßlich der Expressionismus-Ausstellung<br />

spricht Rüdiger<br />

Schütt über „Hans Leip und die<br />

Hamburger Künstlerfeste“, Steintorplatz,<br />

20099 Hamburg, Tel. 428134 2732,<br />

www.mkg-hamburg.de<br />

25. 4.<br />

Galerie der Hochschule <strong>für</strong> Bildende<br />

Künste, 18 <strong>Uhr</strong>: Öffentliches<br />

Gespräch unter Leitung von Präsident<br />

Martin Köttering. Thema ist<br />

die aktuelle Schau, ihre Frage nach<br />

dem Status des Individu<strong>um</strong>s im<br />

Ausstellungsbetrieb: Bleibt jenseits<br />

der Hierarchie mehr als die Ra<strong>um</strong>besetzung?<br />

2. Stock, Lerchenfeld<br />

2, 22081 Hamburg, www.galerie.<br />

hfbk-hamburg.de<br />

26.4.<br />

Altonaer Muse<strong>um</strong>, im Heine Haus,<br />

19 <strong>Uhr</strong>: „<strong>Das</strong> Hirschberger Tal und<br />

die Sommerschlösser der Hohenzollern“<br />

ein Dia-Vortrag von Dr. Angelika<br />

Marsch. T. 42811 3582, www.<br />

altonaermuse<strong>um</strong>.de<br />

28.4.<br />

Karostar Musikhaus St. Pauli, 20<br />

<strong>Uhr</strong>: Buchpräsentation von „Dilletant“.<br />

<strong>Das</strong> erste Buch von Hamburgs<br />

cheap-art-Künstler SAM resümiert<br />

15 Jahre seines Schaffens. Der Autor<br />

ist anwesend. Neuer Kamp 32,<br />

20357 Hamburg, T. 31792158<br />

29.4.<br />

6. Lange Nacht der Museen Infos<br />

unter www.langenachtdermuseen.<br />

hamburg.de Über 600 Einzelveranstaltungen<br />

in 44 Museen und Ausstellungshäusern<br />

zwischen 18 und<br />

2 <strong>Uhr</strong> nachts, siehe Seite 9.<br />

AUSSTELLUNGEN NORDEN:<br />

1.4.<br />

Kunstmuse<strong>um</strong> Wolfsburg: Anlässlich<br />

der Eröffnung der Ausstellung<br />

„ArchiSkulptur“ lädt das Kunstmuse<strong>um</strong><br />

Wolfsburg zu einem Tag der<br />

offenen Tür ein. Die Ausstellung<br />

geht bis z<strong>um</strong> 2. Juli, Hollerplatz 1,<br />

38400 Wolfsburg, T. 05361-26690,<br />

www.kunstmuse<strong>um</strong>-wolfsburg.de<br />

Edith-Ruß-Haus <strong>für</strong> Medienkunst,<br />

Oldenburg, ab heute: Dorit Margreiter/Amie<br />

Siegel. In einer Doppelprojektion<br />

kombiniert Amie Siegel<br />

alte Filmszenen aus dem DEFA-Archiv<br />

mit ihrem aktuellen Remake.<br />

Die Österreicherin Dorit Margreiter<br />

untersucht das Zusammenspiel von<br />

realen Orten und Kinolandschaften.<br />

Bis 7. Mai. Katharinenstraße 23,<br />

T. 0441-2353208, www.edith-russhaus.de<br />

2.4.<br />

Städtische Galerie Schloß Wolfsburg,<br />

Eröffnung 11.15 <strong>Uhr</strong>: Emil<br />

Nolde – Arbeiten auf Papier. Anlässlich<br />

des 50. Todestages wird ein<br />

repräsentativer Querschnitt durch<br />

Kalender | Termine März o.T. 15<br />

das Werk mit über 100 Arbeiten<br />

gezeigt. Bis 5. Juni. Schloßstraße 8,<br />

T. 05361-828516, www.staedtischegalerie-wolfsburg.de<br />

7.4.<br />

Lüneburg, Halle <strong>für</strong> Kunst und Kulturstudio<br />

direkt am Güterbahnhof,<br />

Eröffnung 19 <strong>Uhr</strong>: „GIMME SHELTER<br />

– or i’m gonna fade away“. Obsessive<br />

Ra<strong>um</strong>entwürfe von sieben<br />

Künstlern. Hässlich, chaotisch oder<br />

amorph-sexuell sind diese provokativen<br />

Gegenentwürfe zur Normalität.<br />

Bis 5. Juni. Bahnhofstr. 29,<br />

21311 Lüneburg, T. 04131-402001,<br />

www.halle-fuer-kunst.de<br />

16.4.<br />

Kunsthalle Bremen, ab heute: Bill<br />

Viola – Video. Bis 25. Juni <strong>2006</strong>. Am<br />

Wall 207, 28195 Bremen, T. 0421-<br />

329080, www.kunsthalle-bremen.de<br />

<strong>22.</strong>4.<br />

Städtische Galerie im Buntentor, Eröffnung<br />

19 <strong>Uhr</strong>:„flucht stand punkte“,<br />

Zeichnungen von Gunther Gerlach<br />

und Dieter Rogge. Bis 25.Mai.<br />

Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen,<br />

T. 0421-3615826<br />

23. 4.<br />

Kunstsammlungen Böttcherstraße,<br />

ab heute: „Von Renoir bis Feininger“<br />

– Erstmalige, gemeinsame auswärtige<br />

Schau der Werke der klassischen<br />

Moderne aus dem Karl Ernst Osthaus<br />

Muse<strong>um</strong> Hagen. Bis 23.Juli.<br />

Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen,<br />

T. 0421-3365077, www.pmbm.de<br />

28.4.<br />

Kunsthalle zu Kiel, ab heute: „Ballermann.<br />

Die Ausstellung“ bringt<br />

die Stimmungslage der Mallorca-<br />

szene an die Förde. Gezeigt wird, wie<br />

exzessive Partystimmung jenseits<br />

des öden Arbeitsalltags, Lifestyle<br />

und Freizeitkultur der jugendlichen<br />

Spaßgesellschaft in der zeitgenössischen<br />

Kunst thematisiert werden.<br />

Bis 9. Juli, Düsternbrooker Weg 1,<br />

24105 Kiel, T. 0431-8805756, www.<br />

kunsthalle-kiel.de<br />

29. 4.<br />

Kunstverein Hannover, ab heute:<br />

Jörg Sasse. <strong>Das</strong> Verhältnis zwischen<br />

Fotografie und Realität, die Konstruktion<br />

von Erinnerung und die<br />

Manipulierbarkeit der Wirklichkeit<br />

durch die Fotografie bestimmen<br />

das Werk eines der wichtigsten<br />

und einflussreichsten Fotografen<br />

aus der Düsseldorfer Becher-Klasse.<br />

Bis 18. Juni. Sophienstraße 3, T. 0511-<br />

324594, www.kunstverein-hannover.de<br />

Bill Viola: Emergence, 2002<br />

Video installation, Ab 16. <strong>April</strong> in der<br />

Kunsthalle Bremen<br />

ANZEIGENSCHLUSS<br />

FÜR AUSGABE 3 |<br />

MAI <strong>2006</strong> IST DER<br />

12. APRIL <strong>2006</strong><br />

Kontakt:<br />

anzeigen@ot-nord.net,<br />

Mobil 0172 - 40 74 675<br />

oder unter Fax<br />

040 - 55 12 254<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Ruth Sachse<br />

Redaktion:<br />

Dr. Wolf Jahn, Hajo Schiff<br />

Anzeigendisposition:<br />

Ruth Sachse<br />

Art Direction:<br />

Kirsten Gutmann<br />

Büro<br />

Harzburger Weg 7 b<br />

22459 Hamburg<br />

Telefon 040 - 55 23 770<br />

Fax 040 - 55 12 254<br />

info@ot-nord.net<br />

www.ot-nord.net<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich, Auflage zirka<br />

75.000 Exemplare, Bezugspreis<br />

im Abonnement<br />

per Post jährlich € 30,-<br />

Manuskripte werden nicht nur<br />

zur Alleinveröffentlichung angenommen.<br />

Der Autor versichert,<br />

über die urheberrechtlichen Nutzungsrechte<br />

an seinem Beitrag<br />

einschließlich aller Abbildungen<br />

allein verfügen zu können und<br />

keine Rechte Dritter zu verletzen.<br />

Mit Annahme des Manuskripts<br />

gehen die einfachen Nutzungsrechte<br />

vom Autor auf den<br />

Verlag über.<br />

o.T. No. 3 erscheint am 1. Mai.<br />

Redaktionsschluß 11. <strong>April</strong>.


HAMBURG BAUT<br />

EIN WAHRZEICHEN.<br />

HAGENBECKS TIERPFLEGER,<br />

DREI VON 1,7 MILLIONEN BAUHERREN DER ELBPHILHARMONIE.<br />

Unterstützen Sie die Elbphilharmonie:<br />

Werden auch Sie Bauherr unter<br />

www.stiftung-elbphilharmonie.de<br />

Tel. 040.32 82 52 60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!