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MAI / JUNI 2011<br />

DIE KUNST SZENE IN HAMBURG UND UMGEBUNG<br />

Tacheles: Dr. Petra Roettig, Christine Ebeling<br />

und Mathias Güntner im Gespräch ///<br />

Traumatisch: William Turner im Bucerius<br />

K<strong>uns</strong>t Forum /// Total sexy: Marilyn Minter<br />

in der Sammlung Falckenberg /// Tatsache:<br />

Franz Radziwill überall im Norden<br />

WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS WAS SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT SCHERT UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS UNS BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN BERLIN<br />

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HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

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HAMBURG!<br />

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HAMBURG!<br />

HAMBURG!<br />

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Titel_RZ.indd 19 12.04.2011 19:52:30 Uhr


Eröffnung<br />

inhalt<br />

S.04<br />

Elementar: William turner im Bucerius K<strong>uns</strong>t Forum ������������04<br />

Hamburg: identitätssuche mit Roni horn, Sündenfall Marilyn Minter �07<br />

Im Norden: Eins plus Eins in hohenlockstedt,<br />

nordnordost in Kiel, Metapher des Wachstums<br />

in hannover und angela Bulloch in Wolfsburg ������������������10<br />

Weiter weg: Clemencia labin auf der 54. Biennale in Venedig �������1<br />

Schwerpunkt: Was <strong>s<strong>chert</strong></strong> <strong>uns</strong> Berlin –<br />

Wir <strong>sind</strong> Hamburg!<br />

Berlin gentrifiziert, Hamburg noch frisch? Eine Einführung ������14<br />

Am Runden Tisch mit Dr. Petra Roettig, K<strong>uns</strong>thalle hamburg,<br />

Künstleraktivistin Christine Ebeling und Galerist Mathias Güntner ��16<br />

Atelierbesuch: hamburger Frauen ��������������������������20<br />

Berlinseite: Gallery-Weekend und Gaillards Bierkartonpyramide ����22<br />

Glosse: Das Gespenst der trendwende geht um ������������������2<br />

S.16 S.12<br />

Verlängerung<br />

S.28<br />

Nachdenken über Malerei: tal R (!) und Evelyne axell ������������24<br />

Pathosformel: Die entfesselte antike<br />

aby Warburg in der K<strong>uns</strong>thalle �������������������������������25<br />

Chamäleon aus Dangast: Franz Radziwill vier Mal im norden ������26<br />

Serielles<br />

Design aus Beton: Schwer im Kommen<br />

Ein rohes und doch elegantes Material für Möbel und Produkte �����28<br />

Architektur: hybrid house<br />

Wohnen und arbeiten unter einem Dach ����������������������� 4<br />

Kalender<br />

S.07<br />

ausstellungen im Überblick ��������������������������������� 0<br />

impressum ����������������������������������������������<br />

inhalt<br />

DiE KunSt SzEnE


eröffnung<br />

william turner<br />

Herzlich willkommen zu dieser ersten<br />

ausgabe des neuen „o.t. – Die K<strong>uns</strong>t<br />

SZene in Hamburg und umgebung“, die<br />

von jetzt an alle zwei monate der SZene<br />

Hamburg beigelegt sein <strong>wir</strong>d. <strong>was</strong> <strong>wir</strong><br />

<strong>uns</strong> wünschen, gilt auch für die ausstellungen,<br />

mit denen <strong>wir</strong> das Heft eröffnen:<br />

Schauen Sie zwei mal hin! es lohnt sich.<br />

gleich zu beginn beschreibt <strong>uns</strong>er autor<br />

wolf Jahn die bilder von william turner,<br />

an denen man sich niemals satt sehen kann.<br />

nora Sdun watet zunächst bei der K<strong>uns</strong>t<br />

von roni Horn in nebelbänken und Dagrun<br />

Hintze kommt dahinter, dass marilyn<br />

minter viel mehr zu bieten hat als Sexyness.<br />

es folgen die interessantesten ausstellungen<br />

aus dem norddeutschen raum, aus Hohenlockstedt,<br />

emden, Kiel, Hannover, wolfsburg.<br />

und dann blicken <strong>wir</strong> noch weit weg<br />

auf die 5 . biennale in Venedig, der größten<br />

und wichtigsten Show der zeitgenössischen<br />

K<strong>uns</strong>t.<br />

angela HolZHauer<br />

eröffnung


William Turner, Burning of<br />

the Houses of Parliament,<br />

Farbstudie © Tate,<br />

London 2010


eröffnung<br />

william turner<br />

Hamburg<br />

erde, feuer, <strong>was</strong>ser, luft<br />

william turner wühlt <strong>uns</strong> im bucerius K<strong>uns</strong>t forum auf<br />

text: wolf JaHn<br />

ein tag wie der elfte märz dieses Jahres<br />

hätte william turner mehr als alle anderen<br />

elementaren naturgewalten in seinen<br />

bann gezogen. für „william turner. maler<br />

der elemente“, wie ihn jetzt das bucerius K<strong>uns</strong>t<br />

forum vorstellt, wären Seebeben und tsunami<br />

mit all ihren folgen mehr als nur Steilvorlagen<br />

seines werkes gewesen. aber auch schon zu<br />

turners Zeit tobten und erhoben sich die urgewalten<br />

der vier elemente erde, feuer, <strong>was</strong>ser,<br />

luft zu ungeahnter größe, so dass sie den menschen<br />

und seine technischen errungenschaften<br />

zu Spielbällen degradierten. ebenso aber konnten<br />

und können die gewalten beschwichtigend,<br />

besänftigend, ausladend und grenzenlos <strong>wir</strong>ken,<br />

manchmal sogar kosmisch-transzendent. mit<br />

rund 95 aquarellen, Zeichnungen, Druckgraphik<br />

und gemälden darf jetzt das Hamburger<br />

Publikum turners aufruhr und Sanftheit der<br />

elemente in seinem werk beiwohnen.<br />

eigentlich hatten die vier antiken elemente zu<br />

William Turner,<br />

Fishing Boats Bringing a<br />

Disabled Ship into Port<br />

Ruysdael©Tate London 2010<br />

turners Zeiten schon abgedankt. Denn neue, auf<br />

naturwissenschaftlicher erkenntnis basierende,<br />

chemische elemente ließen das mythologische<br />

Vier-elemente-Schema alt aussehen. Doch die<br />

Sinnlichkeit von erde, feuer, <strong>was</strong>ser, luft führte<br />

zu ihrer renaissance in der K<strong>uns</strong>t, angetrieben<br />

„Betrachter<br />

mit ins Bild<br />

nehmen“<br />

von william turner persönlich. mehr als seine<br />

Vorgänger und mitstreiter stellte der engländer<br />

das Schauspiel der vier elemente in den Vordergrund,<br />

unmittelbar und mit pastosem farbauftrag,<br />

um den betrachter mit ins bild hinein zu<br />

nehmen. Darüber hinaus verknüpfte er die Historienmalerei<br />

mit dieser neuen art der landschaftsmalerei.<br />

in turners bildern, so K<strong>uns</strong>t<br />

forums-Direktorin und -Kuratorin ortrud<br />

westheider, <strong>sind</strong> die widerstreitenden Kräfte der<br />

elemente „ausdruck eines stetigen Kampfes in<br />

der natur und eines Kampfes der menschen mit<br />

der natur – um die Zivilisation.”<br />

Dramatisch geht es allerdings in dieser<br />

ausstellung, die den jeweiligen elementen<br />

zugeordnet ihre themen vorstellen,<br />

nur bei einem teil der exponate zu. Vor<br />

allem die auswahl der erde- und feuerbilder -<br />

größtenteils aquarelle - inszenieren grandioses<br />

Schauspiel: den ausbruch des Vesuvs, den historischen<br />

brand von rom oder den brand des<br />

Parlaments in london, dem turner als augenzeuge<br />

beiwohnte. andere ereignisse und deren<br />

aus<strong>wir</strong>kungen, so der abgang einer Schneelawine<br />

in graubünden, entdeckte der Künstler in<br />

der Zeitung und setzte sie dann in seine bilder<br />

um. immer aber überträgt er die Dynamik der<br />

elemente in ein kosmisch-weltliches geschehen,<br />

unabhängig davon ob sie ein biblisches,<br />

historisches oder zeitgenössisches thema wie<br />

das auslaufen eines Dampfschiffes inmitten<br />

eines turbulenten Schneegestöbers behandeln.<br />

und wenn er, wie beim beispiel des Schneegestöbers,<br />

vermerkt, dabei gewesen zu sein, dann<br />

wohl auch, um die authentizität seiner malweise<br />

zu legitimieren.<br />

im Kapitel „fusion der elemente“ nähert sich<br />

die ausstellung dem Spätwerk turners an und<br />

somit seiner „landschaftsauffassung, in der alle<br />

bereiche des bildes miteinander verschmelzen.“<br />

turner hebt nun verstärkt den Prozesscharakter<br />

der natur hervor, das ineinandergreifen der elemente.<br />

und das sowohl in atmosphärisch verklärenden<br />

aquarellen aus Sonnenlicht, nebel<br />

und schwereloser <strong>was</strong>seroberfläche als auch in<br />

fast schon abstrakten bildern. Kaum noch lässt<br />

sich in seiner „Stürmischen See mit Delphinen“<br />

(um 835- 8 0) das genannte motiv erkennen.<br />

in solchen bildern ersetzt nun allein die farbe<br />

das Spiel der materiellen eigenschaften der elemente.<br />

william turner, maler der elemente, bucerius K<strong>uns</strong>t<br />

forum, 2. Juni bis . September,<br />

www.buceriusk<strong>uns</strong>tforum.de


Hamburg<br />

nebelbänke<br />

identität und unähnlichkeit in den Photographien<br />

von roni Horn in der K<strong>uns</strong>thalle<br />

text: nora SDun<br />

wenn man fotografen nach der<br />

Künstlerin roni Horn fragt, ist<br />

die reaktion ein mürrisches achselzucken.<br />

ob man nicht besser et<strong>was</strong> zu Kap<br />

Horn wissen wolle. Sicher ließe sich auch et<strong>was</strong><br />

zu dem musikproduzenten trevor Horn sagen.<br />

also fotografie in den spezifischen grenzen der<br />

technik ist es demnach nicht, <strong>was</strong> man anlässlich<br />

der 5. Phototriennale im Sockelgeschoss der<br />

Hamburger K<strong>uns</strong>thalle zu sehen bekommt.<br />

obwohl der titel der ausstellung von roni Horn<br />

»Photographien« lautet, geht es vorrangig nicht<br />

um lichtempfindliche oberflächen. Der fotoapparat<br />

ist allerdings das gerät, mit dem sich die<br />

thematik von Horn am einleuchtendsten ins<br />

werk setzen lässt. identität und unähnlichkeit.<br />

fotografie ist das probate mittel, da von jedermann<br />

mit fleiß eben gerade zu diesem Zweck<br />

verwendet: familienalben, facebook, fahndungsplakate,<br />

fahrzeug- und Personalausweise,<br />

fotos gelten als sichere identifizierungsmethode,<br />

sowohl für den Hausgebrauch als auch für<br />

staatliche interessen, und nichts ist zuverlässiger<br />

als das amüsement ob alter Passbilder. roni<br />

Horn nutzt also geläufige mechanismen für ihre<br />

Porträtserien. und so findet sich der arglose<br />

betrachter unversehens, da man sich doch auf<br />

bekanntem gelände wähnt, in den dicksten nebelbänken,<br />

welche die frage der identität nach<br />

kürzestem darüber nachdenken zu produzieren<br />

in der lage ist.<br />

wunderliche gräben tun sich auf beim betrachten<br />

der Serie »a.k.a« (2008-09), roni Horn also<br />

known as roni Horn, allerdings immer ein paar<br />

Jahre früher oder später. Die zu zahlreichen<br />

Doppeln zusammengefassten fotos immer<br />

derselben frau zeigen einen lebenslauf, keinen<br />

besonderen, sondern schlicht die verschiedenen<br />

Stadien, durch die einen die Verwandtschaft,<br />

das weitere soziale umfeld und nicht zuletzt die<br />

„Tarnungen<br />

einer Person“<br />

This is you © Roni Horn<br />

Drüsen treiben: Vom drallen, kurzbeinigen renner<br />

über backfischiges mit Haarband zu freundlicher<br />

Strenge mit brille. 30 tarnungen einer<br />

Person. So wie die tarnungen wesenszüge und<br />

gestimmtheiten gleich ziehenden wolken über<br />

das gesicht einer jungen frau streifen (»You are<br />

the weather«, 99 –9 ), so kräuselt und färbt<br />

sich die themse »Some thames« 2000) mannigfach<br />

in sich niemals wiederholender weise.<br />

Das ist dann unabhängig von dem bei roni<br />

Horn stets beschworenen genderthema, der<br />

identitätsgymnastik und dem intellektuellen<br />

Überblick sehr einfach und augenfällig schön.<br />

roni Horn. Photographien, galerie der gegenwart,<br />

K<strong>uns</strong>thalle Hamburg, bis . august, www.hamburgerk<strong>uns</strong>thalle.de


eröffnung<br />

marilYn minter<br />

8<br />

hamburg-harburg<br />

Sündenfall<br />

Die glamouröse K<strong>uns</strong>t der Marilyn<br />

Minter bei Falckenberg. Und Raum<br />

für immer: Hanne Darboven<br />

im Jahr 9 9 fotografierte die 2 jährige<br />

K<strong>uns</strong>tstudentin marilyn minter ihre drogensüchtige<br />

mutter – und erntete unverständnis<br />

und abscheu. Spätestens da begriff minter, dass<br />

die realität, von der sie erzählen wollte, keinen<br />

Platz hatte in der geordneten welt ihrer Kommilitonen<br />

an der university of florida. new York<br />

hingegen war immer ihr Sehnsuchtort gewesen,<br />

97 traute sie sich endlich, nach manhattan zu<br />

ziehen. Dort versank sie in der nachtclub-Szene<br />

und im kollektiven Drogenrausch. erst 985<br />

nahm sie ihre künstlerische arbeit wieder auf.<br />

©Minter:<br />

Mom<br />

Smoking<br />

Der erfolg ließ<br />

auf sich warten.<br />

20 Jahre lang<br />

wurde minter<br />

von der Kritik<br />

w e i t g e h e n d<br />

ignoriert. oder<br />

verrissen. als sie 989 motive aus der Hardcore-<br />

Pornografie für ihre bilder benutzte, brachte sie<br />

die feministinnen gegen sich auf. im selben Jahr<br />

schaltete sie einen werbespot im fernsehen, um<br />

für ihre arbeiten zu werben – ein weiterer Sündenfall<br />

in den augen der damaligen K<strong>uns</strong>tkritik.<br />

Der Durchbruch kam 2005 mit einer einzelausstellung<br />

im San francisco museum of modern<br />

art. Heute existieren lange wartelisten für minters<br />

werke, die sie mit Hilfe von neun assistenten<br />

in einem loft im garment District realisiert.<br />

Somit ist sie eine der wenigen zeitgenössischen<br />

Künstlerinnen, die eine gut gehende "factory"<br />

betreiben.<br />

glamour und Verwüstung, Sinnlichkeit und<br />

Selbstzerstörung, Schönheit und Dekadenz<br />

– das <strong>sind</strong> die gegensatzpaare, die auf minters<br />

Hochglanz polierten oberflächen immer wieder<br />

hamburg<br />

autorausch und<br />

autoreflexion<br />

10 Jahre Einstellungsraum<br />

Dem branden der sechsspurigen Straße<br />

konnte der blumenladen nicht länger widerstehen.<br />

Da übernahm vor zehn Jahren die<br />

Künstlerin elke Suhr den kleinen gekachelten<br />

zum ausdruck kommen und sich nicht auflösen<br />

lassen. Schon in der inzwischen berühmten<br />

Serie "Coral ridge towers" – den Porträts der<br />

mutter – ist diese ambivalenz verantwortlich<br />

für die verführerisch verstörende <strong>wir</strong>kung: eine<br />

von Drogen gezeichnete frau, die selten das bett<br />

verlässt, blickt in die Kamera. aber sie legt noch<br />

wert auf ihr erscheinungsbild, auf perfektes<br />

make up. und <strong>wir</strong>d zur ikone der nachtseite, des<br />

abgrunds und der Sexyness, die sich laut minter<br />

immer erst einstellt, wenn das unperfekte und<br />

Versehrte der Schönheit zur Seite stehen. ihre<br />

weiblichen modelle müssen lippenstift an den<br />

Zähnen, verdreckte High Heels und hyperrealistische<br />

nahaufnahmen von Körperfragmenten<br />

erdulden, damit die "voyeuristischen Halluzinationen"<br />

auf minters fotografien und gemälden<br />

entstehen können. gleichzeitig zeugen diese<br />

arbeiten von der grotesken trennung zwischen<br />

fiktivem Körperbild und realem Körper, die von<br />

den massenmedien weiter vorangetrieben <strong>wir</strong>d.<br />

menschliches fleisch ist zum kommerziellen<br />

Produkt geworden, der Kapitalismus hat sich<br />

den Körper unter den nagel gerissen – michel<br />

Houllebecqs roman "elementarteilchen" von<br />

998 ließe sich als literarische gebrauchsanleitung<br />

für minters bildwelten lesen.<br />

marilyn minters werk <strong>wir</strong>d in der Sammlung<br />

falckenberg, der neuen Dependance der<br />

Hamburger Deichtorhallen, zum ersten mal<br />

in Deutschland mit einer museumsausstellung<br />

gewürdigt. am selben tag eröffnet ebendort der<br />

permanente Hanne Darboven-raum: Die 2009<br />

verstorbene Hamburger Konzeptkünstlerin, die<br />

mit ihren Schreibzeichnungen berühmt wurde,<br />

soll nun endlich auch in ihrer Heimatstadt die<br />

wertschätzung erfahren, die sie anderswo längst<br />

genießt. ob die nachbarschaft dieser so unterschiedlichen<br />

Künstlerinnen zu einem Dialog<br />

führt oder doch eher zu einer Konfrontation,<br />

<strong>wir</strong>d vor ort zu überprüfen sein.<br />

marilyn minter//Hanne Darboven, Dependance der<br />

Deichtorhallen/Sammlung falckenberg, eröffnungen 29.<br />

april, minter: bis ende 2. Juni, www.deichtorhallen.de<br />

raum an der wandsbeker Chaussee und machte<br />

ihn zu einem „einstellungsraum“: nicht garage,<br />

sondern K<strong>uns</strong>tort, dessen thema die technischen,<br />

kulturellen und anthropologischen<br />

aspekte der hier stets präsenten motorisierten<br />

automobilität wurden. Die ausstellungen stehen<br />

unter Jahresthemen wie „Das Paradies und<br />

das auto“, „Steuern und lenken“, „bremsen“<br />

oder „Hybrid“ und es <strong>wir</strong>d schon mal mit abgasen<br />

gemalt. aktuell geht es unter dem thema<br />

„autos fahren keine treppen“ um das Verhält-<br />

©Marilyn Minter,<br />

Stepping Up<br />

Christian Hasucha,<br />

Apparatur zur Erzeugung<br />

von Abgasbildern,<br />

Foto: Silke Peters


nis des individualverkehrs zur Vertikale. in der<br />

installation „Hohe Schule“ befragt Christian Jarosch<br />

vom 28. april bis 20. mai die Zurichtung<br />

von reittieren, die gründerin selbst macht ab<br />

2 . mai die Jubiläumsausstellung „Kreuzungen<br />

und andere gebilde“. Zu deren finissage am 7.<br />

Juni feiert der einstellungsraum ab 5 uhr Jubiläum<br />

mit „Progressio“, einem auf den futurismus<br />

bezogenen Symposion. JlS<br />

Kreuzungen und andere gebilde, einstellungsraum, bis<br />

7. Juni, Do + fr 7 – 20 uhr, www.einstellungsraum.de<br />

aDVertorial<br />

eine SagenHafte inSel<br />

Fotos und Texte aus Island in der Galerie im Georgshof<br />

„bitte kommen Sie in den zweiten Stock!“ ertönt es aus der Sprechanlage. wer die galerie im georgs-<br />

hof besuchen möchte, muss ein paar treppenstufen erklimmen.* mit ihrem Verzicht auf Schaufenster<br />

fällt die galerie et<strong>was</strong> aus dem rahmen, muss sich mit ihrem Programm jedoch nicht verstecken.<br />

Seit der gründung 200 überrascht die galerie in den räumen der alfred toepfer Stiftung f.V.S. am<br />

georgsplatz mit inhaltlich wechselnden ausstellungen. Sie präsentiert europaweit bekannte bildende<br />

Künstler und fotografen aus ihrem netzwerk, bietet aber auch ein forum für junge osteuropäische<br />

Stipendiaten der Stiftung, deren werke in Deutschland noch nicht gezeigt wurden. Darüber hinaus<br />

lädt die galerie mit themenausstellungen zu geschichte, literatur und architektur zum Dialog mit<br />

ihren besuchern und versteht sich als ort für erfahrungsaustausch, Diskussion und information. Die<br />

nächste ausstellung widmet sich dem diesjährigen ehrengast der frankfurter buchmesse und präsen-<br />

tiert einen fotografischn und literarischen Streifzug durch island.<br />

„Der gute Moment kam unverhofft. Nach fünf Tagen im Zelt bei Regen und Nebel hatte ich mir<br />

mal wieder ein Hotelbett gegönnt. Um 3 Uhr 15 wachte ich auf und sah den Morgen über Island<br />

dämmern. Als Fotografin weiß man sofort, <strong>was</strong> das bedeutet. Keine fünf Minuten später stand<br />

ich draußen — und wusste zunächst nicht, wohin ich zuerst schauen sollte. Alles war in ein<br />

goldenes weiches Licht getaucht.“<br />

wenn Kirsten Haarmann von ihrem island-Projekt „njál, Kjartan und die anderen“ erzählt, hat man<br />

die Szene sofort vor augen: wie sie sich eilig anzieht, die Kamera packt und draußen alles fotografiert,<br />

<strong>was</strong> ihr vor die linse kommt, weil sie keine Zeit verschwenden will. Denn das licht auf island verändert<br />

sich minütlich. Die ausstellung zeigt, wie die fotografin dieses licht eingefangen hat. So arbeitet Kirsten<br />

Haarmann seit Jahren: reisend und auf den moment wartend. ihre bilder wurden in zahlreichen<br />

Zeitungen und magazinen veröffentlicht. als Kind begleitete sie ihren Vater durch ostafrika und kaufte<br />

sich schon bald ihre erste Spiegelreflexkamera „mit wechselobjektiven und allem Drum und Dran<br />

— ich war wie besessen.“ nach der ausbildung zur fotografin bereiste sie zwei Jahre lang asien und<br />

australien. Später führten sie reportagereisen nach russland, osteuropa und ostafrika. Heute begleitet<br />

sie fotografisch die arbeit der alfred toepfer Stiftung f.V.S. Die fotoserie „njál, Kjartan und die<br />

anderen“ dokumentiert eine reise nach island. inspiriert durch die begegnung mit dem isländischen<br />

autor andri Snær magnason, der 20 0 den KairoS-Preis der alfred toepfer Stiftung f.V.S. erhielt,<br />

besuchte die fotografin Schauplätze alter Sagatexte. in der ausstellung kombiniert sie ihre bilder mit<br />

auszügen aus den texten, deren themen heute noch aktuell <strong>sind</strong>. So entsteht eine wort- und bildlandschaft,<br />

die einen neuen blick auf eine alte Kultur am rande europas <strong>wir</strong>ft.<br />

„njál, Kjartan und die anderen — fotografische Streifzüge durch das sagenhafte island“, galerie im georgshof, alfred<br />

toepfer Stiftung f.V.S., georgsplatz 0, 20099 Hamburg, 9. mai bis 5. Juli 20 , öffnungszeiten: mo-do - 7<br />

uhr, fr - uhr; eröffnung: 9. mai, 8 uhr. Die fotografin Kirsten Haarmann und der isländische autor, andri<br />

Snær magnason werden anwesend sein.* Die galerie ist natürlich auch über einen aufzug zu erreichen.<br />

Fotos: Kirsten Haarmann, www.kh-fotografie.com


eröffnung<br />

im norDen<br />

0<br />

©Jochen Lempert, Symmetrie<br />

und Körperbau, 1994-2008<br />

hohenlockstedt<br />

Sympathy for the Devil<br />

EINS PLUS EINS macht fünf Künstlerräume in der<br />

Arthur Boskamp-Stiftung<br />

So kann ein K<strong>uns</strong>tausflug ins<br />

Schleswig-Holsteinische zum<br />

glücksfall werden! Die neue Kuratorin<br />

der arthur boskamp-Stiftung<br />

in Hohenlockstedt bei itzehoe,<br />

brigitte Kölle, wollte in den teils<br />

historischen, teils neuen räumen<br />

der ehemaligen lagerhallen mit<br />

einer fläche von über 800 qm auf<br />

keinen fall eine der landläufigen<br />

themen- oder gruppenausstellungen<br />

machen. Sie lud zwei Künstlerinnen<br />

und drei Künstler ein, die<br />

in unterschiedlichen medien arbeiten.<br />

entstanden <strong>sind</strong> fünf parallele<br />

Künstlerräume; fünf parallele aus-<br />

kiel<br />

wie der norden malt<br />

In der Stadtgalerie: Zwischen Farbuntersuchungen und Postromantik<br />

eine tendenz zu großformatigen,<br />

neokonkreten<br />

bildern, deren farbrhythmen<br />

zwischen fläche und illusion<br />

die raumwahrnehmung irritieren,<br />

verbindet junge Kieler wie marlies<br />

Kuhn, Daniel Hörner oder benjamin<br />

mastaglio. Doch dieser einfluss<br />

aus der malereiklasse der muthesius-K<strong>uns</strong>thochschule<br />

ist nicht<br />

die einzige art, im norden zu malen.<br />

in der von der Kieler Stadtgalerie<br />

ausgerichteten Überblicksschau<br />

zu 8 künstlerischen Positionen<br />

aus Schleswig-Holstein, Hamburg<br />

und Schwerin finden sich auch<br />

realistische und gebrochen roman-<br />

tische bilder. Dabei zeigt sich, dass<br />

trotz der verbindenden ostsee die<br />

mecklenburger maler doch mehr<br />

nach leipzig und Dresden orientiert<br />

<strong>sind</strong>: So der Schweriner mike<br />

Strauch, der in grün-blauen farben<br />

landschaftsfragmente, organische<br />

farbwucherungen und als Scannermuster<br />

zu lesende Strichkombinationen<br />

malt.<br />

Zwischen traditioneller abbildlichkeit<br />

und konzeptueller medienuntersuchung<br />

lotet der mecklenburger<br />

matthias Kanther<br />

die surrealen Volumen seiner<br />

Pinselstriche aus. und der Hamburger<br />

Seok lee bricht seine weit-<br />

stellungen. in anlehnung an Jean<br />

luc godards film „one Plus one“,<br />

wo behauptet <strong>wir</strong>d, das ist nicht<br />

zwei, sondern eben eins plus eins,<br />

heißt die ausstellung: „eins Plus<br />

eins“.<br />

Schon von der Straße aus ist durch<br />

die hohen fenster der einer aula<br />

gleichenden Halle die Knüpfarbeit<br />

von alexandra bircken zu sehen.<br />

mit einer riesenhäkelnadel hat<br />

die Kölner Künstlerin fingerdicke<br />

schwarze taue zu einem durchsichtigen<br />

gewebe verknüpft, das<br />

den raum teilt, in dem weitere<br />

Skulpturen ausgestellt <strong>sind</strong>. Der<br />

Hamburger Künstler Jochen lempert,<br />

studierter biologe, hat seine<br />

Schwarz-weiss-fotos auf engem<br />

raum so inszeniert, dass seine sehr<br />

speziellen aufnahmen von tieren,<br />

naturereignissen, menschen ein<br />

universum bilden, das befremdlich<br />

scheint und gleichzeitig von großer<br />

anziehung ist. auch eva von Platens<br />

wandarbeit, zusammengesetzt<br />

aus Zeichnungen und Collagen,<br />

braucht nicht den großen raum,<br />

um den betrachter mit einer Kombination<br />

aus witz, absurdität und<br />

höherer Heiterkeit gefangen zu<br />

Peter Klitta, Schall<br />

und Rauch, 2010<br />

nehmen. <strong>was</strong> haben ein gefangener<br />

wal und ein Paar schlanke frauenbeine<br />

miteinander zu tun? bei der<br />

frankfurter Künstlerin findet sich<br />

der Sinnzusammenhang. ganz anders<br />

michael bauchs arbeiten. Die<br />

gegenstandslose malerei des Hamburger<br />

Künstlers braucht raum.<br />

Seine neuen bilder messen zum<br />

teil mehr als fünf meter. es <strong>sind</strong><br />

großartige auseinandersetzungen<br />

mit den grundbedingungen der<br />

malerei: form und farbe. Sie haben<br />

hier genug Platz, um ihre Kraft<br />

zu entfalten. Den dänischen Videokünstler<br />

Joachim Koester dagegen<br />

faszinieren geheimnisvolle orte.<br />

in seinem Doppelvideo „one +<br />

one + one“ macht sich eine junge<br />

frau auf die Spuren wilder okkultistischer<br />

orgien in einem sizilianischen<br />

Kloster. im Klostergarten<br />

trommelt sie „Sympathy for the<br />

Devil“ von den rolling Stones. in<br />

dem godard-film „one Plus one“<br />

wurde die entstehung eben dieses<br />

liedes dokumentiert. anna brenken<br />

einS PluS einS, arthur boskamp-<br />

Stiftung, Hohenlockstedt, bis 22. mai.<br />

geöffnet Samstag und Sonntag - 8 uhr<br />

u.n.V., www.arthurboskamp-stiftung.de


emden<br />

Von der Skizze zum film<br />

zur K<strong>uns</strong>t und zurück<br />

K<strong>uns</strong>thalle Emden zeigt Storyboards von Hitchcock bis<br />

Kubrick<br />

alle K<strong>uns</strong>t kann einen film auszulösen:<br />

im auge des betrachters.<br />

eine K<strong>uns</strong>t aber muss ganz direkt<br />

die beteiligten filmsequenzen<br />

imaginieren lassen: Das Storyboard.<br />

Diese von Hand gezeichnete Visualisierung<br />

eines Drehbuchs <strong>wir</strong>d<br />

in Kinoproduktion und werbung<br />

regelmäßig benutzt, kommt aber<br />

Van Eeden,<br />

©K<strong>uns</strong>thalle Emden<br />

gehend fotorealistischen bilder<br />

mit Schnitten, Spektralleisten und<br />

scheinbar fehlerhaften Stellen auf,<br />

denen wie in einer ungebändigten<br />

Quelle die farben entströmen.<br />

weitere teilnehmende Künstlerinnen<br />

und Künstler: ilse ament,<br />

andreas barth, maxim brandt,<br />

Johanna broziat, alexandra gauß,<br />

lennart Holzborn, Peter Klitta,<br />

Hanne nagel-axelsen, michael<br />

neugebauer, Philipp Schlichting,<br />

Paetrick Schmidt, michael Struck.<br />

Hajo Schiff<br />

„nordnordost – neue malerei aus norddeutschland“,<br />

Stadtgalerie Kiel, bis 2 .<br />

Juni. www.stadtgalerie-kiel.de<br />

nur selten ins museum. gemeinsam<br />

mit der Deutschen Kinemathek in<br />

<strong>berlin</strong> präsentiert die K<strong>uns</strong>thalle<br />

emden nun eine große ausstellung<br />

herausragender Storyboards<br />

als K<strong>uns</strong>t und in Kombination mit<br />

ebenso stark erzählender freier bildender<br />

K<strong>uns</strong>t. in zahlreichen, international<br />

stilbildenden regisseuren<br />

Seok Lee, o.T., 2009, Courtesy<br />

Galerie White Trash Contemporary<br />

wie fritz lang, alfred Hitchcock,<br />

martin Scorsese, Steven Spielberg<br />

oder Stanley Kubrick gewidmeten<br />

abteilungen werden den gezeichneten<br />

entwürfen die späteren originalfilmsequenzen<br />

gegenübergestellt.<br />

beides <strong>wir</strong>d zusätzlich kommentiert<br />

mit ausgewählten K<strong>uns</strong>twerken von<br />

georg baselitz, alexander Calder,<br />

max ernst, lucio fontana,<br />

alex Katz, Henri michaux<br />

oder tony oursler. So kann<br />

nicht nur erlebt werden, wie<br />

sich die bildideen konkretisieren,<br />

sondern auch wie<br />

die idee des filmischen über<br />

den film hinaus <strong>wir</strong>kt und<br />

die bildsprachen von K<strong>uns</strong>t<br />

und film sich gegenseitig<br />

beeinflussen. HS<br />

„Zwischen film und K<strong>uns</strong>t<br />

– Storyboards von Hitchcock bis<br />

Spielberg“, K<strong>uns</strong>thalle emden,<br />

bis 7. Juli, www.k<strong>uns</strong>thalle-emden.de.<br />

mindestens 24<br />

exclusive und kostenfreie<br />

veranstaltungen im jahr<br />

www.nordpuls.de<br />

(040) 43 28 42-12<br />

Nordpuls_42x245.indd 1 11.04.2011 15:09:39 Uhr


eröffnung<br />

im norDen<br />

2<br />

Michael Bazy, Fountain de<br />

Mousse, 2007, Courtesy<br />

Galerie Art: Concept, Paris<br />

am liebsten möchte man hinein greifen in den<br />

badeschaum, der da so fröhlich-feucht aus<br />

dem K<strong>uns</strong>tstoffcontainer der installation „fontaine<br />

de mousse“ von michel bazy wu<strong>chert</strong>, kurz<br />

zur Skulptur <strong>wir</strong>d und sich dann wieder auflöst.<br />

oder man fühlt klaustrophobisch, wenn im Video<br />

„flooded mcDonald`s“ der dänischen Künstlergruppe<br />

Superflex langsam der <strong>was</strong>serpegel in<br />

einer menschenleeren mcDonald`s filiale steigt<br />

und diese schließlich ganz darin versinkt. nur bei<br />

den überbordend fantasievollen Videos der argentinierin<br />

mika rottenberg weiß man nicht, ob<br />

am ende der ausstellung „time and line“<br />

<strong>wir</strong>d ein anstreicher angela bullochs<br />

wandarbeiten im September einfach überpinseln.<br />

Dann <strong>sind</strong> sie nicht mehr zu sehen, aber<br />

doch noch dauerhaft vorhanden. für die einzelausstellung,<br />

die mit der Verleihung des Preises<br />

„Junge Stadt sieht Junge K<strong>uns</strong>t“ in wolfsburg<br />

verbunden ist, hat die kanadische Künstlerin<br />

auf ein gedankenspiel zurückgegriffen, das die<br />

existenz von K<strong>uns</strong>t befragt. Das Konzept ihrer<br />

„Drawing machines“ ist ebenso kühl wie faszinierend,<br />

ebenso humorvoll und spielerisch wie<br />

ver<strong>wir</strong>rend.<br />

bei der Zeichenmaschine aus dem Jahr 99<br />

„on/off line Drawing machine“, die jetzt wieder<br />

in der Städtischen galerie wolfsburg bis<br />

September ihre monotone arbeit verrichtet,<br />

zieht ein Stift eine horizontale linie von links<br />

nach rechts. bei der rückkehr der maschine in<br />

die ruheposition <strong>wir</strong>d die linie sogleich wieder<br />

gelöscht.<br />

eine nicht vorhersehbare wandarbeit entsteht<br />

bei einer der K<strong>uns</strong>tmaschinen von angela<br />

bulloch, die durch einen bewegungsmelder<br />

man jetzt weinen, lachen oder besser aus dem bösen<br />

traum erwachen soll. gezeigt <strong>wir</strong>d „Dough“.<br />

Darin walkt in einer seltsamen teigfabrik eine<br />

sehr dicke frau einen stetig wachsenden teig.<br />

ihre tränen fallen auf einen anderen Klumpen,<br />

der eine etage tiefer von einer sehr dünnen frau<br />

geknetet <strong>wir</strong>d. Slapstick oder Sozialskulptur?<br />

insgesamt 5 starke, junge Positionen hat Direktor<br />

rené Zechlin für die ausstellung „Über die<br />

metapher des wachstums“ zusammen getragen.<br />

auf eine simple formel gebracht: wachstum<br />

per se ist gut, ist natürlich, wachstum in seinen<br />

wolfsburg<br />

Drawing machines<br />

Mit süßem Nichts und Zufall malt Angela Bulloch in der Städtischen Galerie Bilder<br />

in gang gesetzt <strong>wir</strong>d, sobald ein besucher den<br />

raum betritt. Der Stift fährt auf dem Zeichenschlitten,<br />

der mit sichtbaren Sensoren und<br />

Kabeln verbunden ist, zu einem höheren oder<br />

niedrigeren Punkt. Der besucher <strong>wir</strong>d mitspieler<br />

des K<strong>uns</strong>tprozesses. eine zufällige interaktion<br />

zwischen mensch und maschine findet statt,<br />

in der Zeit und linie aufeinander bezogen <strong>sind</strong><br />

und bis zum ende der ausstellung ein ständig<br />

sich veränderndes monochromes bild entsteht<br />

angela bulloch, 9 in Kanada geboren, studierte<br />

am berühmten goldsmiths College in<br />

london. Sie lebt seit langem in <strong>berlin</strong>, wo sie<br />

heute in einem alten fabrikgebäude an der<br />

Spree ein großzügiges atelier hat. ihre „Drawing<br />

machines“ tauchten erstmals in den neunziger<br />

Jahren im K<strong>uns</strong>tbetrieb auf. furore macht<br />

sie seit der Jahrtausendwende mit ihren „Pixel<br />

boxes“. bestrickend schönen lichtkuben in verschiedenen<br />

formaten, in denen fluoreszierende<br />

leuchtstoffröhren in den farben rot, blau und<br />

grün ein variables Spiel treiben.<br />

Der K<strong>uns</strong>tpreis der Stadt wolfsburg ist heute<br />

mit 0 000 euro dotiert. 0 000 euro gehen<br />

hannover<br />

Üppig wuchern<br />

Künstler im Kontext von Wachstum<br />

und Verfall<br />

auswüchsen hingegen schlecht. es gelingt hier,<br />

das theoretische thema plastisch rüber zu bringen.<br />

nach der viel beachteten ausstellung „made<br />

in germany“ 2007, in dem der K<strong>uns</strong>tverein sich<br />

mit den anderen Hannoveraner institutionen<br />

verbündet hatte, <strong>wir</strong>d das aktuelle ausstellungskonzept<br />

auch im frankfurter K<strong>uns</strong>tverein und im<br />

K<strong>uns</strong>thaus baselland behandelt. Der K<strong>uns</strong>tverein<br />

wu<strong>chert</strong> im besten Sinne über die landesgrenzen<br />

hinaus. angela Holzhauer<br />

Über die metapher des wachstums, K<strong>uns</strong>tverein<br />

Hannover, bis 2 . Juni; www.k<strong>uns</strong>tverein-hannover.de<br />

an den Künstler. 0 000 euro werden in eine<br />

ausstellung investiert. Die liste der Preisträger<br />

der vergangenen Jahre kann sich sehen lassen:<br />

thomas Schütte, Katharina fritsch, olaf<br />

nicolai, Jörg Herold, zuletzt 2008 bernhard<br />

martin. im HatjeCantz Verlag erscheint eine<br />

Publikation zur ausstellung. anna brenken<br />

time and line, Städtische galerie wolfsburg, bis<br />

8. September, www.staedtische-galerie-wolfsburg.de<br />

©Angela Bulloch


venedig<br />

große ehre<br />

Hamburger Künstlerin gestaltet den Biennale-Pavillon von Venezuela<br />

Vielleicht kein Zufall: Die Heilige lucia<br />

bringt Clemencia labin eine einladung<br />

auf die biennale in Venedig ein. Die gebeine der<br />

Heiligen werden zwar in Venedig verehrt, die<br />

K<strong>uns</strong>t-Performance ihr zu ehren fand allerdings<br />

in Venezuela statt. Schon seit elf Jahren veranstaltet<br />

die Hamburger Künstlerin ein großes<br />

K<strong>uns</strong>tfestival als soziale Skulptur unter dem namen<br />

„Velada Santa lucía“ in Venezuela – und<br />

das heißt wörtlich übersetzt: Klein Venedig.<br />

Jedes frühjahr findet die Velada drei tage lang<br />

in maracaibo statt, der zweitgrößten und heißesten<br />

Stadt Venezuelas. Die bewohner einer<br />

ganzen Straße öffnen dafür ihre Häuser und<br />

überlassen jungen Künstlern aus Venezuela und<br />

einigen internationalen Kollegen, darunter im-<br />

Clemencia Labin in<br />

ihrem Atelier, Foto:<br />

Axel Martins<br />

mer einer Delegation aus Hamburg, ihre wohnzimmer<br />

– inklusive Couchgarnituren, Plastikblumen,<br />

Heiligen- und familienbildern.<br />

Clemencia labin, in maracaibo geboren und<br />

seit 3 Jahren in Hamburg lebend, hat bei franz<br />

erhard walther und Sigmar Polke studiert. 200<br />

weihte sie mit der ersten Velada, einem damals<br />

noch kleinen Künstlerfest, ihr Haus in der avenida<br />

2D ein. Heute ist die Straße umbenannt in<br />

Calle del arte und rund 00 Künstler beteiligen<br />

sich dort an 0 orten an dem K<strong>uns</strong>t- und Sozialprojekt.<br />

im Zentrum jeder Velada steht eine Performance<br />

der Künstlerin selbst als Heilige, so wie<br />

es als junges mädchen schon ihre großmutter<br />

rosa einst getan hat. Diese aktionen haben erst<br />

auf den zweiten blick et<strong>was</strong> mit ihren in Hamburg<br />

erstellten Skulpturen zu tun: labin stopft<br />

dehnbare bikinistoffe mit watte zu opulenten<br />

wülsten, tableaus oder Sitzkissen aus und bemalt<br />

sie mit fröhlichen farben. Sie heißen „Pulpas“<br />

(fruchtfleisch) und erinnern trotz starker<br />

abstraktion an die Sinnlichkeit dieser heißen<br />

Stadt, an die südamerikanischen frauen, die<br />

stolz ihre weiblichen Kurven zeigen und sich in<br />

unglaublich enge Kleider zwängen. wie früchte,<br />

zum Platzen reif. Die Velada, eine Skulptur<br />

im öffentlichen raum, ein laboratorium aus<br />

farben und formen, aus dem die Künstlerin<br />

schöpft.<br />

Das quirlige Straßenfest aus der Karibik in ein<br />

Drittel des Pavillons an der lagune zu verfrachten<br />

– die beiden anderen eingeladenen Künstler<br />

<strong>sind</strong> francisco bassim und Yoshi – ist nicht<br />

einfach. Clemencia labin <strong>wir</strong>d auf karibisch<br />

bunt angestrichene, maracaibo nachempfundene<br />

wände, Videos der Velada projizieren. Dazu<br />

gibt es eine angemessene Variante ihrer legendären<br />

Performance. Denn großmutter rosa, die<br />

Quelle allen ihres künstlerischen Schaffens, darf<br />

in Venedig nicht fehlen.<br />

<strong>was</strong> über die anderen Pavillons zu hören ist:<br />

Die Deutschen ehren Christoph Schlingensief,<br />

die Dänen laden lauter nicht-Dänen ein und<br />

die italiener 2 0 auslandsitaliener. wie das?<br />

alle italienischen Kulturinstitute weltweit wählen<br />

Künstler aus und porträtieren diese jeweils<br />

in einem fünfminütigen film. aus Hamburg<br />

senden dann in Dauerschleife: emidio asquino<br />

und Paolo moretto. angela Holzhauer<br />

5 . espositione internazionale d`arte, biennale in<br />

Venedig, . Juni bis 27. november, www.labiennale.org<br />

www.clemencialabin.com<br />

weiter weg eröffnung<br />

3


as <strong>s<strong>chert</strong></strong> <strong>uns</strong> Berlin<br />

ir <strong>sind</strong><br />

hamBurg!


G ut<br />

so. nie hat jemand gefragt, ob hamburg die hauptstadt deutschlands werden soll. ein schrecklicher Gedanke. Berlin ist<br />

da schon die richtige wahl – und nicht nur aus historischen Gründen. keine stadt – und schon gar nicht hamburg – wollte<br />

oder will Berlin diesen status streitig machen. denn hauptstadt zu sein, ist nicht immer einfach. war Berlin in den letzten Jahren<br />

noch das Mekka der Bildenden k<strong>uns</strong>t, weil man ja so günstig dort leben und arbeiten konnte, wandelt sich das Bild. die hauptstadt<br />

befindet sich auf dem weg in das Jetzt. das Jetzt allerdings ist deutlich weniger hipp, deutlich weniger Avantgarde als man in und<br />

über Berlin immer dachte. Auch dort steigen immobilienpreise und Mieten, auch dort gibt es das Gespenst der Gentrifizierung,<br />

auch dort etabliert sich, <strong>was</strong> früher noch als außergewöhnlich, als <strong>wir</strong>klich neu galt. und hamburg? es gibt ja einige, die behaupten<br />

die hansestadt sei das Blankenese von Berlin. eine vielleicht witzige idee, aber im Grunde auch nichts anderes, als das Festhalten an<br />

den klischees der nachwendezeit. hamburg hat seine ganz eigene Geschichte. eine Geschichte, die letztendlich wenig mit Berlin zu<br />

schaffen hat, auch oder gerade weil die städte doch so nah beieinander liegen. und so wie Berlin impulse in der kultur gegeben hat<br />

(und sicherlich noch geben <strong>wir</strong>d), ist das in hamburg auch immer der Fall gewesen - man mag nur an die Musik einer hamburger<br />

schule denken. Jetzt kommt mit der neuen kultursenatorin Barbara kisseler ein stück Berlin-erfahrung in die hansestadt - und<br />

hamburgs kulturwelt freut sich, der so lange vermisste dialog ist eröffnet. es kann nur besser werden, nach dem gerade im letzten<br />

Jahr mit holzhammer und Axt in hamburgs kultur gewütet wurde. es herrscht Aufbruchstimmung. kein Grund mehr über Langeweile<br />

in hamburg zu lamentieren. es bewegt sich wieder et<strong>was</strong> – und alle wollen es. * )<br />

15<br />

schwerpunkt<br />

runder tisch


schwerpunkt<br />

runder tisch<br />

16<br />

hamburg Berlin - der ewige städtevergleich.<br />

heute zum allerletzten Mal, schließlich<br />

haben <strong>wir</strong> eine neue kultursenatorin, die<br />

aus der hauptstadt kommt<br />

FOtOs: sinJe hAsheider, iLLustrAtiOn: sArAh Berendsen<br />

o.t.: Wie hat Berlin es geschafft, dass zeitgenössische<br />

K<strong>uns</strong>t so ins Zentrum des allgemeinen<br />

interesses gerückt ist?<br />

christine ebeling: Für mich als künstlerin<br />

und für viele meiner Freunde war Berlin nach<br />

der wende niemandsland. niemandsland ist<br />

immer gut für die künstlerische Arbeit, fürs<br />

Ausprobieren. Man hat damals noch die Möglichkeit<br />

gehabt, in kleinen clubs oder einfach<br />

auf der straße loszulegen. Mitte war ein grauer<br />

Fleck auf der Landkarte. das war ein großes<br />

Glück für Berlin und für alle, die sich dort ihren<br />

Ort erkämpft haben.<br />

mathias güntner: Als Galerist denke ich anders.<br />

das ging in zwei stufen: in den ersten zehn<br />

Jahren nach der wiedervereinigung hat man gemerkt,<br />

hauptstadt, aha, hier war immer schon<br />

viel k<strong>uns</strong>t, und k<strong>uns</strong>t ist im kommen, und <strong>was</strong><br />

hat Berlin sonst aus Marketinggesichtspunkten<br />

zu bieten. eine eigendynamik entstand. Berlin<br />

wurde hipp und damit ging eine starke kommerzialisierung<br />

einher. neue Galerien sprossen<br />

aus den ecken. in der zweiten phase, ende der<br />

1990er, kam hinzu, dass im k<strong>uns</strong>tmarkt überall<br />

hemmungslos zugegriffen wurde. Auf einmal<br />

hatte zeitgenössische k<strong>uns</strong>t gesellschaftliche<br />

relevanz. es war en vogue, sich mit zeitgenössischer<br />

k<strong>uns</strong>t zu schmücken. die Galerienszene<br />

breitete sich weiter aus. Bis zur <strong>wir</strong>tschaftskrise<br />

2008 war die szene ein prosperierender, deka-<br />

denter Markt. cFA ließ sich gar von chipperfield<br />

ein eigenes Museum bauen und nennt es<br />

weiter Galerie! Merkwürdige Auswüchse bis<br />

dahin, dass k<strong>uns</strong>t eben nur noch ware ist. ich<br />

denke an damien hirst.<br />

dr. Petra roettig: Für die Museumslandschaft<br />

sehe ich es gar nicht so, dass Berlin der Ort der<br />

Orte ist. Gerade in der zeitgenössischen k<strong>uns</strong>t<br />

müssen sie noch einiges tun. nicht umsonst gibt<br />

es das Gerangel um die k<strong>uns</strong>thalle Berlin. Außerdem<br />

schiele ich nicht nach Berlin. Berlin ist<br />

jetzt halt hauptstadt wie London oder paris. es<br />

ist doch klar, dass große Galerien wie sprüth Magers<br />

oder andere sich<br />

Gerade in der<br />

zeitgenössischen<br />

K<strong>uns</strong>t muß Berlin<br />

noch einiges tun.<br />

da hinorientieren.<br />

Berlin ist auch interessant,<br />

weil es in-<br />

ternational geworden<br />

ist. das mögen<br />

Künstler, galeristen...<br />

roettig: <strong>wir</strong> planen<br />

zum Beispiel eine<br />

sammlungspräsentation mit simon Fujiwara.<br />

der ist halb Japaner, in spanien aufgewachsen,<br />

hat in London studiert und sich dann überlegt:<br />

Ateliers in London <strong>sind</strong> zu teuer, also gehe ich<br />

nach Berlin. da hat er auch sprachlich kein problem.<br />

es ist leicht für die Leute, dort zu leben.<br />

und sie finden ganz viele künstler vor, die in der<br />

gleichen situation <strong>sind</strong>.<br />

güntner: um jetzt mit einer profankeule zu<br />

kommen: Jede stadt hat ihre eigene Geschichte.<br />

in hamburg finde ich es grausam, dass man immer<br />

noch alles aus dem Blick des ausgehenden<br />

19. oder Mitte des 20. Jahrhunderts erklärt: <strong>wir</strong><br />

<strong>sind</strong> eine freie hansestadt, bürgerlich-liberal<br />

im besten sinne und nicht so kulturell interessiert,<br />

wenn man von den Bereichen der darstellenden<br />

k<strong>uns</strong>t absieht. es gibt ein Bonmots<br />

aus den 1950er Jahren, dass man in hamburg<br />

beim k<strong>uns</strong>tkauf nicht gesehen werden darf. Aus<br />

seriositätsgründen. denn man gibt für das, <strong>was</strong><br />

man nicht existenziell braucht, kein Geld aus.<br />

dieser Geist weht hier immer noch. und wenn<br />

<strong>wir</strong> zurückgehen in die Zeit, als dana horáková<br />

kultursenator war – für die war eine erste Amtshandlung,<br />

die deichtorhallen abzuschaffen. die<br />

deichtorhallen, die international das prägende<br />

Ausstellungshaus waren! das war desolat für<br />

die k<strong>uns</strong>tstadt hamburg! das ist nach wie vor<br />

eine wunde, die nicht gestillt ist. Auswärtige<br />

kuratoren und sammler kommen seitdem nicht<br />

mehr nach hamburg.<br />

ist das denn heute noch spürbar?<br />

güntner: ich spüre das noch heute. wenn ich in<br />

Berlin wäre, dann hätte ich auf alle Fälle mehr<br />

kuratoren in meiner Galerie. die kuratoren<br />

sagen mittlerweile: Ach, nach hamburg schaffe<br />

ich es nicht, aber ich bin ständig in Berlin.<br />

wollen <strong>wir</strong> <strong>uns</strong> nicht in Berlin treffen? ich sage<br />

dann: Gut, können <strong>wir</strong> machen, aber ich kann<br />

meine Galerie nicht mitnehmen.<br />

ist dieser bedauernswerte Zustand durch die<br />

teilschließungen der galerie der gegenwart<br />

im vergangen sommer verstärkt worden?<br />

güntner: Auch das war eine kulturpolitische<br />

schädigung der ganzen stadt. Letztes Jahr war<br />

<strong>wir</strong>klich die talsohle erreicht. <strong>was</strong> da alles passiert<br />

ist: Altona Museum, k<strong>uns</strong>thalle, schauspielhaus<br />

... <strong>was</strong> will hamburg eigentlich noch<br />

alles schließen? und <strong>was</strong> ist eigentlich mit dem<br />

Auftrag?<br />

...dem Kulturauftrag...<br />

güntner:...der stadt, der ja völlig missachtet<br />

worden ist. sie haben alles angezündet - bis zu<br />

den neuwahlen. Jetzt endlich <strong>wir</strong>d die kulturpolitik<br />

anders. der Begriff kultur <strong>wir</strong>d schon<br />

mal mit einer gewissen ernsthaftigkeit im


Munde geführt. Aber der kulturetat ist immer<br />

noch der niedrigste bundesweit. Jetzt gebe ich<br />

das wort aber lieber ab...<br />

roettig: ich will hier keine Zahlen nennen, aber<br />

z. B. im Vergleich zu Frankfurt gibt hamburg<br />

weniger für kultur aus. das letzte Jahr hat hamburg<br />

in allen Bereichen so sehr geschadet. Bis<br />

<strong>wir</strong> da wieder raus kommen, das <strong>wir</strong>d dauern.<br />

<strong>wir</strong> haben ende letzten Jahres in der k<strong>uns</strong>thalle<br />

gleichzeitig runge, cut, rodney Graham und<br />

kirchner gezeigt – das muss man erstmal in<br />

einem anderen haus finden!<br />

güntner: Ja!<br />

roettig: und in die depots haben <strong>wir</strong> auch<br />

geschaut, mit der Ausstellung „All art has been<br />

contemporary“ haben <strong>wir</strong> zu-<br />

dem eine interessante sammlungspräsentation<br />

gezeigt und<br />

Alt und neu verglichen. Aber<br />

man hatte das Gefühl, die Medien<br />

konnten darüber gar nicht<br />

positiv berichten, denn hamburg<br />

befand sich ja in einem „Loch“.<br />

ebeling: seit horáková <strong>sind</strong> alle<br />

<strong>uns</strong>ere drei verschiedenen Bereiche der k<strong>uns</strong>t<br />

gleichermaßen abgeglitten. die Museen haben<br />

sich verändert, weil nur noch in Geldwerten<br />

gedacht wurde. es geht um Besucherzahlen und<br />

umsätze. dass auch die idee dahinter liegt, in<br />

der k<strong>uns</strong>thalle k<strong>uns</strong>tformen zu etablieren und<br />

präsentieren, die aus der eigenen stadt kommen,<br />

wurde außer Acht gelassen. dass künstler<br />

eben spüren, sie <strong>sind</strong> gewollt, sie werden ernst<br />

und wahr genommen. Als die hafencity noch<br />

Brache war, da gab es verschiedene Formate,<br />

teilweise illegal installiert, auf der „Artgenda“<br />

auch im einklang mit der Behörde – das fehlt<br />

hamburg heute. hamburg hatte mit k<strong>uns</strong>t im<br />

öffentlichen raum-projekten ein Alleinstel-<br />

lungsmerkmal. dieses potenzial ist noch da.<br />

Also: welche Möglichkeiten hat diese stadt, um<br />

wieder eine eigene sprache zu sprechen? da hilft<br />

kein Blick nach Berlin.<br />

roettig: das glaube ich auch! Auch wenn das<br />

im Museum nicht immer einfach ist. einerseits<br />

muss man große Ausstellungen machen, die<br />

durchaus auch in einer anderen stadt laufen<br />

könnten – wie rothko. Andererseits muss man<br />

eigene standpunkte zeigen, die anderswo nicht<br />

möglich wären.<br />

Barbara Kisseler hat versprochen, dass sie<br />

das ungleichgewicht zwischen hochkultur<br />

und dem freien Bereich beheben will, sogar<br />

verschieben zug<strong>uns</strong>ten der freien szene. tritt<br />

Niemandsland<br />

ist immer gut<br />

für die künstlerische<br />

Arbeit<br />

jetzt die K<strong>uns</strong>thalle gegen<br />

das gängeviertel an?<br />

roettig: das ist sicher nicht so<br />

gemeint. die beiden letzten senatoren<br />

haben die kultur nicht gut behandelt.<br />

wie hat Frau kisseler es formuliert?<br />

...“rüde“...<br />

roettig: eine starke Bezeichnung. Aber so haben<br />

<strong>wir</strong> es alle empfunden. das hat alle frustriert.<br />

es ist vollkommen richtig, erst mal nach<br />

den künstlern vor Ort zu schauen. <strong>was</strong> können<br />

<strong>wir</strong> für sie tun, wie sie fördern? Bei den Museen<br />

wäre der Ansatzpunkt ein anderer. Bei den<br />

künstlern müssen <strong>wir</strong> <strong>was</strong> tun, um allen wieder<br />

ein selbstbewusstsein zu geben.<br />

17<br />

schwerpunkt<br />

runder tisch


schwerpunkt<br />

runder tisch<br />

18<br />

dr. Petra roettig,<br />

Leiterin der Galerie der<br />

Gegenwart für Graphik<br />

und photographie, k<strong>uns</strong>thalle<br />

hamburg<br />

mathias güntner,<br />

Galerist der Galerie „artfinder<br />

/ Mathias Güntner“ in<br />

der Admiralitätstrasse und<br />

neuer Vorstandsvorsitzender<br />

des Vereins „Galerien<br />

für hamburg“<br />

christine eBeling,<br />

freie künstlerin, Gestalterin<br />

und Aktivistin (u.a. im<br />

Gängeviertel)<br />

ebeling: dass Frau kisseler <strong>uns</strong> gleich am ersten<br />

Amtstag besucht hat, war positiv. <strong>wir</strong> haben <strong>uns</strong><br />

ernst genommen gefühlt. ich habe die große<br />

hoffnung, dass mit Frau kisseler ein anderer<br />

wind für die kultur im senat weht. und sie hat<br />

die durchsetzungsfähigkeit.<br />

roettig: und jeder ist froh, dass sie aus einer anderen<br />

stadt kommt, nicht ein nachfolger vom<br />

nachfolger ist.<br />

ebeling: es geht nicht nur ums Geld. es geht<br />

erstmal darum, wie <strong>wir</strong> kultur wieder mit inhalten<br />

füllen. da <strong>sind</strong> <strong>wir</strong> mit ihr gut beraten.<br />

also hat die Personalie bereits eine aufbruchstimmung<br />

nach hamburg getragen?<br />

Was habe ich mit<br />

Berlin zu tun?<br />

Hier, Hamburg,<br />

schaut hin!<br />

roettig: Jeder fühlt sich schon freier und denkt:<br />

herrlich, ein neustart!<br />

güntner: es hat an haltung gefehlt in den letzten<br />

Jahren. Jetzt kommt jemand mit einer klaren<br />

Auffassung, der sich vor allem auskennt.<br />

ebeling: schön, dass sie da ist. Aber eigentlich<br />

hat der Aufbruch begonnen, als herr stuth versucht<br />

hat, tabula rasa zu machen. da ist bereits<br />

ein neues selbstverständnis und neuer Zusammenhalt<br />

entstanden. er hat <strong>uns</strong> im Bösen gut<br />

getan.<br />

roettig: nach der schließung der Galerie der<br />

Gegenwart ging ein Aufschrei durch die stadt.<br />

ebeling: nun ja, da hätte man richtig <strong>was</strong> bewegen<br />

können. da wurden Fehler in der kommunikation<br />

der k<strong>uns</strong>thalle gemacht und chancen<br />

verpasst.<br />

lagen die an unklaren Personalfragen?<br />

roettig: Manchmal gibt es eben wahnsinnig<br />

viele Gerüchte. Jetzt schon wieder, weil feststeht,<br />

dass sabrina van der Ley geht. der posten <strong>wir</strong>d<br />

mit sicherheit neu besetzt.<br />

Was soll Frau Kisseler für die museen, die Künstler<br />

und die galeristen tun? und <strong>was</strong> zuerst?<br />

güntner: <strong>was</strong> eine kultursenatorin für eine<br />

kommerzielle Galerie tun soll? Messe-Förderung<br />

bei Auslandspräsentationen. Aber zunächst<br />

muss sie die Vorraussetzung schaffen, dass hamburg<br />

wieder ein interessanter Ort <strong>wir</strong>d. dass<br />

man projekte anstößt, die man überregional mit<br />

hamburg verbindet. es geht um Vision und darum,<br />

dass die häuser wieder vernünftig arbeiten<br />

können. und wenn sie dann nebenbei auch noch<br />

die Off-szene stärkt, wunderbar. <strong>wir</strong> brauchen<br />

ein anderes geistiges klima in dieser stadt.<br />

ebeling: das stärkt dann in absehbarer Zeit<br />

auch die Galerien.<br />

güntner: Auf jeden Fall, weil dann...<br />

ebeling: ...lockt es die Menschen wieder in diese<br />

stadt, die sie lebenswert machen, weil sie so verschiedene<br />

positionen zeigen. und ich persönlich<br />

würde mich freuen, wenn viele künstler aus<br />

Berlin zurück kommen.<br />

roettig: haltung ist wichtig, wie vorhin schon<br />

gesagt. dass eben nicht nur die Musical-szene<br />

stark ist, sondern die k<strong>uns</strong>tlandschaft insgesamt<br />

ein wichtiger Faktor für hamburg ist. reihenfolge?<br />

Mit Arbeitsstipendien für künstler kann<br />

man zum Beispiel eine Basis schaffen. dass man<br />

dann in dem triumvi-<br />

rat künstler, Galerien,<br />

Museen wieder besser<br />

zusammen arbeiten<br />

kann. und ein nächster,<br />

wichtiger punkt ist, dem<br />

musealen Auftrag, dem<br />

Bewahren und sammeln,<br />

zu helfen. wenn<br />

man kein erwerbungsetat hat, kann man keinen<br />

Grundstock aufbauen für die Zukunft. <strong>wir</strong><br />

schöpfen daraus, <strong>was</strong> <strong>uns</strong>er großer Lichtwark<br />

erworben hat.<br />

güntner: Atelierförderung ist ein stichwort,<br />

preise ausschreiben – bei den alten preisen wie<br />

dem edwin-scharff-preis <strong>sind</strong> die preisgelder<br />

eingefroren. wenn Akzeptanz, ein neuer Geist<br />

da ist, dann kommt das kapital von allein.<br />

Was könnte man denn in sachen hippness aus<br />

Berlin lernen?<br />

roettig: Man könnte aus hamburg lernen!<br />

güntner: hippness ergibt sich von selbst. wenn<br />

all das, <strong>was</strong> <strong>wir</strong> hier angerissen haben, tatsächlich<br />

Blüte treibt, dann ist das hier eine hippe, coole<br />

stadt. Mit einer prosperierenden energie steht<br />

hamburg wieder für et<strong>was</strong>. <strong>wir</strong> haben sowieso<br />

schon den Gegentrend. seit 2008 bröselt es doch<br />

auch in Berlin. dort ist von allem zu viel, zu<br />

viele künstler, zu viele Galerien – die ersten gehen<br />

zurück in ihre städte. da müssen <strong>wir</strong> wieder<br />

hinkommen, dass <strong>wir</strong> sagen: pah! <strong>was</strong> habe ich<br />

mit Berlin zu tun? hier, hamburg, schaut hin!<br />

protokoll: Angela holzhauer<br />

*) „Jede historische Zeit hat eine Blütezeit, in der sie<br />

eine Fülle von Formen entwickelt. Auch die k<strong>uns</strong>t.<br />

irgendwann – meiner Meinung ist das jetzt gerade<br />

der Fall – ist sie dann aber nicht mehr in der Lage,<br />

neue Formen zu entwickeln und kann nur noch die<br />

vorhandenen wiederholen. ein typisches dekadenzphänomen.<br />

und dann <strong>wir</strong>d diese erscheinung sich<br />

langsam in nichts auflösen, wie das römische reich.<br />

in die vielen leeren Galerien (in Berlin Anm. der red.)<br />

werden regalgeschäfte einziehen, auf dem schlossplatz<br />

entsteht eine Möbelfabrik.“ der unternehmer<br />

und Autor rafael horzon, der kein künstler sein will,<br />

in einem interview mit der Zeitschrift Monopol im<br />

Oktober 2010


schwerpunkt<br />

AteLIerBesuch<br />

20<br />

3 hAMBurGer FrAuen<br />

Vorsicht,<br />

tätowierte Mädchenbande!<br />

Ein bundesweiter Atelierreport<br />

text: JuLIA MuMMenhoFF<br />

Memento, ar/ge,<br />

K<strong>uns</strong>tmuseum<br />

Galerie Bozen,<br />

2007<br />

Die nüchternheit des namens macht<br />

ihn lustig. er klingt nicht so sehr wie<br />

das pseudonym einer künstlerinnengruppe,<br />

sondern wie eine Feststellung. Diese<br />

trifft im wesentlichen sogar zu: ergül cengiz,<br />

henrieke ribbe und kathrin wolf <strong>sind</strong> tatsächlich<br />

drei Frauen. Mit dem in dem lakonischen<br />

Label behaupteten Lokalbezug verhält es sich<br />

schon schwieriger. cengiz, ribbe und wolf haben<br />

sich zwar in hamburg kennengelernt, leben<br />

und arbeiten inzwischen aber über die gesamte<br />

republik verteilt: cengiz wohnt in München,<br />

ribbe in Berlin, wolf immerhin noch in hamburg.<br />

Zurzeit hält sich eine der drei Frauen in<br />

Dresden auf, eine andere in new York. ein umstand,<br />

dem die recherchen zu diesem text sich<br />

anpassen mussten.<br />

Zusammen gefunden haben cengiz, ribbe und<br />

wolf, die alle drei auch als einzelkünstlerinnen<br />

aktiv <strong>sind</strong>, an der hamburger hochschule für<br />

bildende künste - in den klassen von Alexander<br />

roob und Gunnar reski, wo es in unterschiedlichen<br />

konstellationen zu ersten kooperationen<br />

kam. Anlässlich einer Ausstellung in wien traten<br />

die drei 2004 zum ersten Mal als „3 hamburger<br />

Frauen“ auf. Die Betonung des Geschlechtes sei<br />

eine reaktion auf die damals unzähligen „Jungsgruppen“<br />

gewesen, erzählt cengiz. Fröhlich<br />

übernahmen die künstlerinnen deren männlich<br />

konnotierten hang zur selbstdarstellung und zu<br />

exzessiven posen, die sie allerdings in eine mehrdeutige<br />

umgebung versetzen. Zum Markenzeichen<br />

der „3 hamburger Frauen“ <strong>sind</strong> raumgreifende,<br />

manchmal in Installationen eingebettete<br />

wandmalereien geworden, in denen sie – genau<br />

wie in ihren gemeinsamen Fotoarbeiten - stets<br />

selbst auftauchen. Das sei wie ein rollenspiel,<br />

das sich dem Ausstellungskontext anpasst, sagt<br />

cengiz. Die künstlerinnen treten als protagonistinnen<br />

ihrer eigenen Bildwelten auf. In paradiesischen<br />

Fantasy-Landschaften mit Architektur-Versatzstücken,<br />

Fabeltieren und üppiger


Vegetation erscheinen sie als prinzessinnen,<br />

Glamrockerinnen, Vamps, new-Age-heldinnen<br />

oder Ganzkörper tätowierte, weibliche Machos,<br />

denen man nicht im Dunkeln begegnen möchte.<br />

„Protagonistinnen<br />

ihrer<br />

Bilderwelten“<br />

Die tattoos basieren übrigens auf früheren Arbeiten<br />

der Drei, ergeben also eine Art „katalog“,<br />

in Anspielung auf den thriller „Memento“ von<br />

christopher nolan. Darin versucht die hauptperson<br />

anhand ihrer tätowierungen, ihr Leben<br />

zu rekonstruieren.<br />

The Girls are<br />

Pretty, Cooling<br />

Out, K<strong>uns</strong>tverein<br />

Lüneburg, 2006<br />

In den lauten, schnellen Arrangements der<br />

„3 hamburger Frauen“ verschwimmt die<br />

Autorschaft. es wäre zwar immer nachvollziehbar,<br />

von wem welcher teil einer ihrer collageartigen<br />

kompositionen stammt, sagt cengiz,<br />

doch das sei nicht wichtig. Das gemeinsame<br />

Vorgehen verschafft allen Dreien die Freiheit,<br />

stilistisch und technisch ganz anders zu arbeiten<br />

als bei einem solo-Auftritt. Da <strong>wir</strong>d zum<br />

Beispiel die Malerin zur Zeichnerin – und um-<br />

gekehrt. Gleichzeitig müsse man sich disziplinieren,<br />

das Gesamtbild im Auge behalten und<br />

dafür auch die eigene position zurücknehmen<br />

können, schränkt wolf ein.<br />

Viel Vorbereitungszeit bleibt den „3 hamburger<br />

Frauen“ vor einer Ausstellung nicht. Die treffen<br />

<strong>sind</strong> kurz und intensiv. seit sie in verschiedenen<br />

städten leben, <strong>wir</strong>d die räumliche entfernung<br />

auch gern postalisch überbrückt. Dann <strong>wir</strong>d eine<br />

papierrolle so lange hin und her geschickt, bis et<strong>was</strong><br />

entstanden ist, <strong>was</strong> zumindest die Mehrheit<br />

der Drei zufrieden stellt. natürlich ist diese Methode<br />

noch ergebnisoffener, als das gemeinsame<br />

Arbeiten an einem ort. Die nächste Ausstellung<br />

<strong>wir</strong>d in der Münchener Galerie Francoise<br />

heitsch stattfinden. Dort werden durchsichtige<br />

Flächen als Bildträger eingesetzt, die auch<br />

als objekte im raum zur Geltung kommen.<br />

nach der teilnahme an „captain pamphile“ in<br />

der Falckenberg sammlung in diesem Frühjahr<br />

statten die „3 hamburger Frauen“ hamburg im<br />

August erneut einen Besuch ab. und sie kommen<br />

nicht allein. weil es das konzept der Ausstellungsreihe<br />

im k<strong>uns</strong>thaus so vorsieht, laden<br />

sie eine unbestimmte Anzahl kolleginnen oder<br />

kollegen dazu ein. kooperation extended, sozusagen.<br />

www.3hamburgerfrauen.de<br />

H A M B U R G E R<br />

KUNSTHALLE<br />

21<br />

schwerpunkt<br />

RONI HORN<br />

PHOTOGRAPHIEN<br />

15. APRIL BIS 14. AUGUST 2011<br />

This is Me, This is You (Detail), 1999–2000


schwerpunkt<br />

BerLInseIte<br />

22<br />

prosit, Berlin!<br />

plattenbau-kubus, Bierkarton-pyramide und hoffentlich auch Ai weiwei<br />

text: sABIne DAnek<br />

©Cyprien Gaillard, The Recovery of Discovery,<br />

2001, Fotos:Uwe Walter, anna.k.o,<br />

Josephine Walter<br />

CHRISTIAN HAAKE<br />

WHITE ELEPHANT<br />

21. MAI - 31. JULI 2011<br />

Gallery weekend in Berlin. ein k<strong>uns</strong>tevent,<br />

2004 ins Leben gerufen, um<br />

reichlich sammler in die stadt zu locken<br />

und gleichzeitig auch ein ereignis für alle,<br />

die nicht kaufen, sondern einfach nur schauen<br />

wollen. 44 Galerien, 44 eröffnungen, verlängerte<br />

Öffnungszeiten, zahlreichen sonderausstellungen<br />

und namen von Gilbert & George, Markus<br />

oehlen zu corinne <strong>was</strong>muth und nina canell.<br />

einige der vielen highlights: der großartige<br />

Bildhauer Manfred pernice in der Galerie neu,<br />

das vielfältige Anspielungsgeflecht von claudia<br />

wieser bei Ben kaufmann am strausberger<br />

platz, John Bock bei klosterfelde, die Installationen<br />

des Brasilianers Alexandre Da cunha bei<br />

sommer & kohl im neuen, heiß gehandelten<br />

Galerienviertel rund um die potsdamer straße<br />

– und der geplante Besuch von Ai weiwei, der,<br />

jüngst von der chinesischen polizei festgenommen,<br />

eine eigene schau in Berlin und seinen<br />

teil-umzug dorthin angekündigt hat.<br />

Bei carlier|Gebauer <strong>wir</strong>d rosa Barba erneut<br />

Maschinen poesie abringen, przemek Matecki<br />

die klassische porträtmalerei in neue Bahnen<br />

lenken und sarah Morris <strong>wir</strong>d in dem spektakulären<br />

plattenbau-kubus von capitain petzel<br />

ihre riesengroßen und knallbunten rasterbilder<br />

aufhängen. wer es vom 29. April – 1. Mai nicht<br />

zu dem k<strong>uns</strong>t- und k<strong>uns</strong>tparty-wochenende<br />

schafft, hat noch die wochen danach Zeit, sich<br />

die Ausstellungen anzuschauen.<br />

In den k<strong>uns</strong>twerken allerdings scheint die<br />

party längst vorbei zu sein – und hat spuren<br />

hinterlassen. es stinkt wie nach viel zu<br />

vielen durchzechten nächten bereits am helllichten<br />

tage beim eintreten ins Ausstellungshaus<br />

in der Auguststraße. und schon am eingang<br />

stehen leere und umgekippte Bierflaschen<br />

spalier, während man die einverständniserklärung<br />

unterschreiben muss, dass man die Instal-<br />

lation von cyprien Gaillard (*1980) auf eigene<br />

Gefahr betritt. 72.000 Flaschen des türkischen<br />

efes-Bieres, original in pappkartons verpackt,<br />

hat der hotshot aus paris, der heute – natürlich<br />

– in Berlin lebt, ankarren lassen und zu einer<br />

riesigen treppenpyramide aufgebaut. Drauf<br />

steigen heißt es, sich hinsetzen und trinken, so<br />

viel Bier, wie man will, die Flaschen einfach dort<br />

abstellen, über den Boden rollen lassen oder an<br />

die wand pfeffern. wie viele Besucher das sehr<br />

gerne tun, sieht man an den scherben, und hört<br />

man live vor ort.<br />

Doch natürlich soll die erste raumgreifende<br />

skulptur Giallards, der für den preis der nationalgalerie<br />

für junge k<strong>uns</strong>t 2011 nominiert ist,<br />

mehr als ein saufgelage sein. schließlich <strong>wir</strong>d<br />

„Sich hin-<br />

setzen und<br />

trinken“<br />

er für sein vielseitiges erforschen von Monumenten<br />

und ihrer umdeutung, wenn sie zur<br />

Bewahrung auseinander gerissen und über<br />

die Museumspaläste der welt verteilt werden,<br />

hoch gehandelt. Deshalb beschwört diese work<br />

in progress-Arbeit samt anschließender katerstimmung<br />

die Geschichte des pergamonalters,<br />

der 1879 aus der heutigen türkei nach Berlin<br />

verfrachtet wurde. Jedes getrunkene Bier baut<br />

das Monument nach und nach ab. und das<br />

herumlungern auf den pappkarton-stufen tut<br />

das seine zur Zerstörung dazu – und genehmigt<br />

man sich ein paar efes zu viel, ist die erinnerung<br />

gleich mit dahin...<br />

Alle Infos zum Gallery weekend unter: www.galleryweekend-<strong>berlin</strong>.de,<br />

k<strong>uns</strong>twerke: cyprien Gaillard “the<br />

recovery of Discovery”, bis 22. Mai, www.kw-<strong>berlin</strong>.de


GLosse<br />

Drah di nicht<br />

um, der rückkehrer<br />

bleibt<br />

stumm...<br />

Über das Gespenst der trendwende<br />

text: hAJo schIFF<br />

ein Gerücht geht um an der Bar vom<br />

westwerk: Die ersten künstler und<br />

Galeristen wie ulli Dörrie kehren<br />

zurück! Die, die <strong>uns</strong> verlassen haben für die<br />

Daueradrenalinschübe der mit internationalen<br />

künstlern, Galerien und kulturinstituten<br />

überfüllten hauptstadt, schätzen nun wieder<br />

die Übersichtlichkeit, klarheit und trockene<br />

Ökonomie der hansestadt. Zudem ist<br />

hier auf eine neue, bessere kulturpolitik zu<br />

hoffen. und man bleibt ja nicht ewig in den<br />

Zwanzigern. sowieso: Der hype um Berlin<br />

lässt nach, die Mieten und preise steigen, in<br />

prenzelberg und kreuzberg, Friedrichshain<br />

und auch weit hinterm ostkreuz lockt schon<br />

längst kein Leerstand mehr. noch weiter östlich<br />

ist da bloß noch Frankfurt an der oder...<br />

Dann also doch lieber Alster und elbe, Gängeviertel<br />

und schanze, Flora und oelfrüh<br />

und sonnenuntergang an der strandperle<br />

- trotz der polemiken von Malerstar Daniel<br />

richter. Aber, ach nein, die namen der<br />

rückkehrer <strong>sind</strong> Dir gerade entfallen? es war<br />

dieser Freund von dem Atelierkollegen der<br />

schwester, glaubst Du? na, darauf ein Bier.<br />

selbst zurück von einem k<strong>uns</strong>t-Ausflug in<br />

die nachbarstadt hört man immerhin gerne,<br />

dass nicht mehr alle hamburg-stipendiaten<br />

danach sofort nach preußen verschwinden.<br />

Dann man noch ein Bier. Aber mal ehrlich:<br />

Mit anderthalb stunden Bahnfahrt ist die<br />

immer noch billigere hauptstadt mit ihrem<br />

Mega-programm und ihrer kuschelanarchie<br />

(danke für das wort, Matthew) von Altona<br />

nicht nur gefühlt schneller zu erreichen als<br />

Bergedorf. wie wäre es da mit kooperation<br />

statt kabbelei?


Beim Fußball erhöht sich die Dramatik in der Verlängerung.<br />

Und auch <strong>wir</strong> schiedsrichten in diesem<br />

Heftteil aktuelle Ausstellungen und Phänomene hart.<br />

In dieser Ausgabe: Autorin Dagrun Hintze hat ihre<br />

Zweifel an zeitgenössischer Malerei im Hamburger<br />

K<strong>uns</strong>tverein überprüfen können und sich die modernen<br />

Bildepen von Tal R und Evelyne Axell angesehen.<br />

Anna Brenken hingegen schwelgt in der K<strong>uns</strong>thalle in<br />

der Antike Aby Warburgs. Und Hajo Schiff untersucht<br />

in Emden, Oldenburg und Dangast die Omnipräsenz<br />

des Malers Franz Radziwill.<br />

Tal R, The Lilly Pond, 2010<br />

Verlängerung


HAMBURg<br />

Bühnen hinter den<br />

feindlichen linien<br />

nachdenken über Malerei im K<strong>uns</strong>tverein: Tal R und Evelyne Axell<br />

TExT: DAgRUn HInTZE<br />

Ich verbringe viel Zeit damit, Träume und<br />

Missverständnisse zu bewohnen", sagt der<br />

1967 in Tel Aviv geborene, dänische Künstler<br />

Tal R. Ebenso bewohnbar sollen seine gemälde<br />

sein. Er habe sie als Bühnen hinter den<br />

feindlichen linien errichtet. Tal R benutzt eine<br />

metaphorische Sprache, wenn er sich zu seiner<br />

Arbeit äußert, er produziert literarische Bilder<br />

und erzählt nebenbei anekdotische geschichten.<br />

Konkrete Antworten <strong>sind</strong> ihm nicht zu entreißen.<br />

Seine Selbstaussagen scheinen dasselbe<br />

Ziel zu verfolgen wie seine Bilder: Er will den<br />

Betrachter "auf die Tanzfläche" locken.<br />

Diese befindet sich derzeit im Obergeschoss des<br />

Hamburger K<strong>uns</strong>tvereins, der in der Ausstellung<br />

"The elephant behind the clown" 19 großformatige<br />

Malereien Tal R`s aus den letzten zwei<br />

Jahren präsentiert. Auf den ersten Blick könnte<br />

man meinen, in eine k<strong>uns</strong>thistorische Zeitmaschine<br />

gestiegen zu sein, so stark scheinen die<br />

ästhetischen Bezüge zur europäischen Moderne.<br />

hamburg<br />

Mutige leidenschaft<br />

Aby Warburg sagt Alfred Lichtwark ab<br />

Der erste Direktor der Hamburger K<strong>uns</strong>thalle<br />

Alfred lichtwark hätte Aby Warburg (1866-<br />

1929) gerne als seinen Assistenten ans Museum<br />

geholt. Der später einflussreichste K<strong>uns</strong>twissenschaftler<br />

der Hansestadt im 20. Jahrhundert gab<br />

dem 14 Jahre älteren einen Korb. lichtwark aber<br />

war nicht nachtragend und lieh dem Privatgelehrten<br />

für eine Ausstellung Zeichnungen aus dem<br />

Kupferstichkabinett, an Hand derer Warburg bei<br />

einem Kongress 1905 im vornehmen Konzerthaus<br />

auf St. Pauli zum ersten mal seine These<br />

von der Pathosformel und dem nachleben der<br />

Antike veranschaulichen konnte. Viel Überraschendes,<br />

neues ist zu erfahren über diese beiden<br />

Auch die Motive und das Personal, das die Bilder<br />

bevölkert, trifft man im zeitgenössischen Diskurs<br />

so autonom höchst selten an: Zirkus, Jahrmarkt,<br />

Theater, Elefanten, Pferde, Clowns, Tänzer, ein<br />

mysteriöser Chinese. nicht einmal kulturell lassen<br />

sich die Werke eindeutig verorten. Europäisches<br />

mischt sich mit Asiatischem und Orientalischem.<br />

Der Versuch, die geschichten, die die<br />

Bilder an der Oberfläche anbieten, nachzuerzählen<br />

oder gar zu deuten, scheitert dann ebenfalls<br />

schnell. Jeder bleibt mit seiner Privatmythologie<br />

im Arm allein auf der Tanzfläche. Spätestens<br />

jetzt könnte man auch ohne Hintergrundinformation<br />

darauf kommen, dass es sich doch um<br />

zeitgenössische K<strong>uns</strong>t handeln muss.<br />

laut Tal R hätte die Malerei ungefähr zu<br />

Cézannes Zeiten aufhören sollen. "Aber aus lauter<br />

falschen gründen gibt es sie immer noch,<br />

und in diesem geröll finde ich meine Möglichkeiten."<br />

Das geröll heißt Moderne. Eine aus<br />

den Fugen geratene, zersplitterte Welt, für die<br />

so gegensätzlichen Schlüsselfiguren der hamburgischen<br />

Kulturgeschichte in einer kleinen, feinen<br />

Ausstellung im Saal der Meisterzeichnungen der<br />

K<strong>uns</strong>thalle. Die von dem jungen K<strong>uns</strong>thistoriker<br />

Marcus Andrew Hurttig glänzend rekonstruierte<br />

Veranstaltung von 1905 wartet mit Blättern von<br />

Albrecht Dürer, Andrea Mantegna, Max Klinger<br />

und Arnold Böcklin auf, sowie Auszügen aus dem<br />

Briefwechsel zwischen Warburg und lichtwark.<br />

Alles andere als eine Blockbuster-Schau; aber unbedingt<br />

sehenswert! Anna Brenken<br />

Die entfesselte Antike. Aby Warburg und die geburt der<br />

Pathosformel in Hamburg, K<strong>uns</strong>thalle Hamburg, bis 26.<br />

Juni, www.k<strong>uns</strong>thalle-hamburg.de<br />

es jedoch malerisch – und erzählerisch – immer<br />

noch einen Ausdruck gab. Vielleicht kann<br />

sich ein heutiger Maler nur in einem solchen<br />

Rückbezug über die gegenwart äußern. Oder:<br />

Was man nicht malen kann, darüber muss man<br />

schweigen.<br />

Dass im Hamburger K<strong>uns</strong>tverein gerade sehr<br />

ernsthaft über die Möglichkeiten von Malerei<br />

nachgedacht <strong>wir</strong>d, beweist auch die Ausstellung<br />

im Untergeschoss: Dort <strong>sind</strong> Arbeiten der 1972<br />

verstorbenen, belgischen Pop-Art-Künstlerin<br />

Evelyne Axell zu sehen, die sich früh mit frauen-<br />

und identitätspolitischen Themen beschäftigte.<br />

In der Konfrontation mit Tal R <strong>wir</strong>d deutlich,<br />

dass man vor vierzig Jahren malend noch kraftvoll<br />

"Ich" sagen und et<strong>was</strong> über die Wirklichkeit<br />

mitteilen konnte. Heute ist das verdammt kompliziert<br />

geworden.<br />

The elephant behind the clown, Tal R, la terre et ronde,<br />

Evelyne Axell, K<strong>uns</strong>tverein Hamburg, bis 13. Juni, www.<br />

k<strong>uns</strong>tverein.de<br />

Detail aus Max Klinger, Fest (Reigen),<br />

1894 ©Hamburger K<strong>uns</strong>thalle<br />

25<br />

VERlängERUng<br />

ABy WARBURg | TAl R


VERlängERUng<br />

FRAnZ RADZIWIll<br />

26<br />

OlDEnBURg, WIlHElMSHAVEn, EMDEn<br />

Chamäleon aus Dangast<br />

Warum der norden den deutschen Heimatmaler Franz Radziwill liebt<br />

und so viel ausstellt. Ein Erklärungsversuch<br />

TExT: HAJO SCHIFF<br />

Liegendes Paar mit Interieur<br />

(Nächtliches Stillleben), 1921,<br />

Privatsammlung Kiel


Angehaltene Zeit,<br />

1921/um 1960,<br />

K<strong>uns</strong>thalle Hamburg<br />

Mühlen, Deiche, Schiffe und über der See<br />

hohe Wolken, aus denen Flugzeuge brechen:<br />

In fünf Ausstellungen <strong>wir</strong>d der ganze Radziwill<br />

gezeigt sofern denn an diesem deutschen<br />

Maler der Risse im Himmel je et<strong>was</strong> ganzes zu<br />

finden ist. Denn vor seine verstörenden Bilder<br />

schiebt sich eine schillernde Biographie, die<br />

die Extreme des 20. Jahrhunderts auslebt und<br />

erleidet: Der 1895 geborene, 1983 gestorbene<br />

Künstler war Soldat im ersten Weltkrieg, dann<br />

Expressionist mit jüdischen Berliner galeristen,<br />

bekannt mit Otto Dix, george grosz und der<br />

Hamburger K<strong>uns</strong>thistorikerin und Sammlerin<br />

Rosa Schapire. Aber wenig später wurde er glühender<br />

nationalsozialist, der 1933 den lehrstuhl<br />

von Paul Klee an der Akademie in Düsseldorf<br />

übernahm und in Parteiuniform unterrichtete.<br />

Schon 1935 als „K<strong>uns</strong>tbolschewik“ wieder entlassen,<br />

bleib er doch Kreiskulturhauptstellenleiter<br />

im gau Weser-Ems. Er wurde zugleich als<br />

„entarteter“ Künstler verfemt und malte für die<br />

luftwaffe und mitfahrend auf Schlachtschiffen.<br />

Im Krieg stand er der oppositionellen bekennenden<br />

Kirche nahe und bekam nach 1945 nicht<br />

nur ein Angebot, in die DDR umzusiedeln, son-<br />

dern auch als magischer Realist den großen Verdienstorden<br />

der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Manche seiner Bilder hat Radziwill mehrfach<br />

umgemalt; sie haben bis zu drei Titel, bis aus<br />

einem Ehrenbild für die SA eine Anklage der<br />

Diktatur wurde. Es ist leicht, derartige Wendehalsigkeit<br />

zu kritisieren, doch es zeigt auch,<br />

in welche Fallen man in jenen Zeiten geraten<br />

„Bilder mehrfach umgemalt“<br />

konnte, wollte man unbedingt erfolgreich und<br />

anerkannt sein. Vielleicht ist Radziwill gerade<br />

in seiner Zerrissenheit und kompensierenden<br />

Überanpassung der durchaus perfekte deutsche<br />

Heimatmaler. In seinem zerrissenen Werk mit<br />

expressiv verwehten Alleebäumen an roter Erde<br />

unter grünem Himmel, den neusachlich kalt<br />

hinter der Stadtsilhouette drohenden Panzerschiffen<br />

und den surrealen Erscheinungen am<br />

apokalyptisch zerrissenen Abendhimmel umfasst<br />

er die wesentlichsten Zugänge zum modernen<br />

Bild der landschaft.<br />

Für Radziwill blieb das Regionale wichtigste<br />

Wurzel seiner Arbeit: Von 1923 bis zu seinem<br />

Tode lebte er in dem kleinen Fischer- und Badeort<br />

Dangast am Jadebusen, seine Bilder kreisen<br />

stets um die norddeutsche landschaft. Und<br />

ebendort <strong>wir</strong>d er bis heute hoch geschätzt, so<br />

zählten seine Werke auch zu den lieblingsbildern<br />

von Henri nannen, dem gründer der K<strong>uns</strong>thalle<br />

Emden. Und die erhielt letztes Jahr weitere 70<br />

Arbeiten Radziwills als Dauerleihgaben aus Privatbesitz,<br />

ein grund für die derzeitige opulente<br />

Sonderausstellung. Viel kritischer dagegen geht<br />

die Radziwill gesellschaft in Dangast mit ihrem<br />

Meister um: In Kooperation mit der K<strong>uns</strong>thalle<br />

Wilhelmshaven werden ausdrücklich Bilder und<br />

Verhalten während der nS-Zeit thematisiert. Und<br />

die Oldenburger Museen ergänzen das Bild dieses<br />

so deutschen Malers mit dem Früh- und dem<br />

Spätwerk, weitgehend aus eigenem Besitz. Besonders<br />

eindrucksvoll beschreibt dabei eine Wiedervereinigung<br />

im landesmuseum für K<strong>uns</strong>t und<br />

Kulturgeschichte Radziwills stete neufassung seiner<br />

Motive: Das aus der Hamburger K<strong>uns</strong>thalle<br />

stammende Bild „Angehaltene Zeit“ aus den 60er<br />

Jahren trifft sich mit seiner einst abgetrennten<br />

eher expressionistischen Hälfte von 1921.<br />

Radziwill – 111 Meisterwerke aus privaten Sammlungen,<br />

K<strong>uns</strong>thalle Emden, bis 19. Juni 2011, www.k<strong>uns</strong>thalle-emden.de;<br />

Der Maler Franz Radziwill in der Zeit des nationalsozialismus,<br />

Franz Radziwill Haus, Dangast, bis 15. Januar<br />

2012, www.radziwill.de; K<strong>uns</strong>thalle Wilhelmshaven, bis<br />

22. Mai, www.k<strong>uns</strong>thalle-wilhelmshaven.de; Franz Radziwill<br />

– Expressionismus und neue Sachlichkeit, landesmuseum<br />

für K<strong>uns</strong>t und Kulturgeschichte Oldenburg, bis<br />

22. Mai, www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de;<br />

Die Schönheit des Alleinseins – Werke nach 1945, Stadtmuseum<br />

Oldenburg, bis 22. Mai, stadtmuseum.oldenburg.de<br />

27<br />

VERlängERUng<br />

FRAnZ RADZIWIll


Schale und Kastenmöbel<br />

von BetonWare aus<br />

Berlin. So leicht und<br />

so stabil wie möglich.<br />

Zwischen diesem Spagat<br />

finden Designer immer<br />

wieder ästhetisch anspruchvolle<br />

Lösungen.<br />

Z u guter Letzt – in Serie Trends und Termine.<br />

Petra Schwab hat die Design-Szene im Blick<br />

und stellt für dieses Mal fest: Beton boomt. Es<br />

folgen die ausführlichen Kalenderseiten, Hamburg<br />

und Umgebung, für die Sie <strong>uns</strong> künftig bitte gern<br />

Ihre Termine schicken! Das Heft beschließt <strong>uns</strong>er<br />

Architekturexperte Holmer Stahnke mit einer<br />

Geschichte über Hybrid Houses - <strong>wir</strong>d Zeit, dass<br />

die Häuser sich den Menschen anpassen und nicht<br />

umgekehrt.<br />

„Bald <strong>wir</strong>d Milch und Ölfarbe fließen“ orakelte<br />

ein unbekannter Autor im Echo-Verteiler. Er freute<br />

sich, dass Hamburg nun endlich eine kompetente<br />

Kultursenatorin hat. Dieser euphorischen<br />

Beschwörung schließen <strong>wir</strong> <strong>uns</strong> gerne an!<br />

Serielles<br />

Für ihr eigens entwickeltes zartes Parfum<br />

hat Alexa Lixfeld einen kontrastierenden<br />

Flacon mit Betonverschluss gestaltet.<br />

www.alexalixfeld.com<br />

LUV hat in Kooperation<br />

mit Alexis Oehler ein neues<br />

Küchenelement entwickelt,<br />

das am 5. Mai zum ersten Mal<br />

vorgestellt <strong>wir</strong>d. Oehlers Bestseller<br />

bei LUV: Kastenmöbel<br />

„Cubus“, www.betonware.de


DESIGN<br />

Schwer im Kommen<br />

Ewig haltbar und voll im Trend: Möbel aus Beton haben ihren<br />

Weg in gestylte Wohnungen gefunden<br />

TExT: PETRA SCHWAB<br />

Architekten lieben ihn schon lange:<br />

Sichtbeton. In elegantem Anthrazit,<br />

in hellem Grau und immer mit feinsten<br />

Spuren seiner Schalung, denn Beton <strong>wir</strong>d<br />

ähnlich wie Porzellan in Form gegossen. Darin<br />

liegt das Geheimnis einer jeden Betonfläche.<br />

Architekten schwören auf ihre Fachleute, denn<br />

nur sie kennen die Zusammensetzung von<br />

Zement, Sand, Wasser und Zusatzstoffen und<br />

wichtige Kniffe bei der Schalung, die der Oberfläche<br />

ihren Charakter geben.<br />

Genauso verhält es sich auch bei Möbeln. „Oh,<br />

fühlt sich das weich an“, schwärmen Kunden,<br />

wenn sie zum ersten Mal eine Arbeitsplatte bei<br />

der Berliner Firma „betonWare“ streicheln. Ihr<br />

Gründer und Designer Alexis Oehler ist das gewohnt<br />

und weiß: „Der Eindruck der Weichheit<br />

entsteht durch die feine, glatte Oberfläche.“ Er<br />

beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Beton.<br />

Er hat geforscht und experimentiert und<br />

am Ende herausgefunden, wie er es möglich<br />

machen kann, die Wände seines Bestsellers<br />

„Cubus“ gerade mal einen Zentimeter dick zu<br />

gießen, ohne dass die Stabilität gefährdet ist.<br />

Denn darum geht es beim Beton-Design: Methoden<br />

zu finden, die das Gewicht des Möbels<br />

so weit wie möglich reduzieren. Beton ist zwar<br />

extrem druckfest. Deshalb ist er ein so erfolgreicher<br />

Werkstoff in der Architektur. Aber er<br />

ist nicht zugfest. Das heißt: Ein längeres Stück<br />

Beton bricht durch. In dünne Betonwände<br />

muss deshalb immer eine Stabilisierung eingearbeitet<br />

werden.<br />

Schon vor knapp 60 Jahren experimentierte<br />

der Schweizer Designer Willy Guhl mit Be-<br />

„Rohes und<br />

elegantes<br />

Material“<br />

tonmöbeln. Sein legendärer Gartensessel bestand<br />

1954 aus verformtem Faserbeton. Er<br />

wurde vom Markt genommen, weil das Material<br />

(Eternit) Asbest enthielt. 2002 brachte er<br />

eine Neuauflage ohne Asbest heraus. Der neue<br />

„Loop“-Sessel kommt einem Trend nach rohem<br />

und doch elegantem Material entgegen.<br />

Dass man heute aus Beton sogar Vorhänge<br />

machen kann, hat die Holländerin Doreen<br />

Westphal gezeigt. Mit Hilfe der Kasseler Technologie-Dienstleistungsfirma<br />

„G.Tecz“ erfand<br />

sie den „concrete lace“, bei dem ein florales<br />

JETZT IM<br />

HANDEL!<br />

Betonmuster frei im Raum an Fäden schwebt<br />

und zu einem dekorativen Raumteiler <strong>wir</strong>d.<br />

Kontrastreicher kann ein Objekt kaum sein.<br />

Der Gegensatz von roh und fein interessiert<br />

auch die Hamburger Designerin Alexa Lixfeld.<br />

Feines Tafelgeschirr und Beton machte<br />

sie schon in ihrer Diplomprüfung zum<br />

Thema. Sie forschte und experimentierte an<br />

diversen Instituten, wie sich etwa aus einer<br />

neuartigen Betonsorte Tassen und Hochglanzfliesen<br />

herstellen ließen. Ihre Arbeit mit Kontrasten<br />

treibt Lixfeld auf die Spitze, indem sie<br />

Teile der Betontassen mit feinster japanischer<br />

Lack-Technik veredelt. So et<strong>was</strong> ist kein Gebrauchsgegenstand.<br />

„Wer will schon aus einer<br />

Betontasse Tee trinken!“ erklärt sie. Ein Flacon<br />

mit Betonverschluss, der Parfum enthält, das<br />

sie mit einem Parfumeur entwickelt hat, <strong>wir</strong>d<br />

wohl eher zum Verkaufs-Objekt. Ihren drei<br />

bisherigen Düften hat sie gerade einen vierten<br />

– „Beton-Duft“? – hinzugefügt. Mit ganz weiblicher<br />

Note.<br />

Dienstag, 5.5., 20 00 Uhr, LUV Interior, Ludwigstraße<br />

11 in Hamburg: „Produkte in Beton“ – ein Gespräch<br />

zwischen den Designern Alexa Lixfeld und Alexis Oehler<br />

sowie Wolfram Timmermanns, einer drei LUV-Gründer.<br />

Moderation: Frauke von Jaruntowski. Treffpunkt LUV,<br />

Voranmeldung bitte bei jaruntowski@kultwerkwest.de<br />

Labor: Druck, Malerei, Experiment<br />

künstlerische Praxis Zeichnung<br />

Arbeiten mit Photoshop<br />

Erforschungen Wolfenbütteler Vorlesung<br />

Fachtagungen<br />

K<strong>uns</strong>t und Alter<br />

Sommerwerkstatt Malerei<br />

Malerei<br />

Werkstätten<br />

Programm 2010 kostenlos anfordern<br />

Postfach 1140 | D-38281 Wolfenbüttel<br />

Tel.: 49.5331.808-415 | Fax 05331.808-413<br />

www.bundesakademie.de<br />

post@bundesakademie.de<br />

29<br />

SERIELLES<br />

DESIGN


DiE KuNST SzENE<br />

30<br />

1<br />

bis 22. Mai: Alexandra Bircken, Eins plus Eins,<br />

Arthur Boskamp-Stiftung, Hohenlockstedt<br />

bis 26. Juni: Otto Greiner, Die Tanzenden, 1896,<br />

in: Die entfesselte Antike, K<strong>uns</strong>thalle Hamburg<br />

7<br />

Ausstellungen im Überblick<br />

4<br />

bis 30. Juni: Berndt Jasper, Bernstein Bohrung,<br />

artfinder Galerie / Mathias Güntner<br />

10<br />

bis 18. Juni: Christiane Gerlach, Schnittstelle,<br />

Osterwalder’s Art Office<br />

2<br />

bis 26.6.: Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, Metapher<br />

des Wachstums, K<strong>uns</strong>tverein Hannover<br />

5<br />

bis 14. August: Roni Horn, Photographien,<br />

Galerie der Gegenwart, K<strong>uns</strong>thalle Hamburg<br />

8<br />

bis 21. Mai: Caroline von Grone, Angesichts<br />

Kirschblüten. Malerei, Dörrie Priess<br />

11<br />

bis 7. Mai: Peter Lynen, Painting/Sculpture,<br />

White Trash Contemporary<br />

3<br />

3. bis 26. Juni: Benjamin Mastaglio bei<br />

NORDNORDOST, Stadtgalerie Kiel<br />

bis 13. Juni: Tal R, The elephant behind the<br />

clown, K<strong>uns</strong>tverein Hamburg<br />

9<br />

6<br />

bis 28. Mai: Clegg & Guttmann, Monument of<br />

Monuments, Galerie für Landschaftsk<strong>uns</strong>t<br />

12<br />

bis 17. Juni: Elke Suhr, Jubiläumsausstellung<br />

10 Jahre Einstellungsraum, Kreuzungen und<br />

andere Gebilde, Einstellungsraum


UmgebUng<br />

1<br />

Arthur boskamp-Stiftung, Breite<br />

Straße 18 (Hohenlockstedt) T<br />

04826 850110; www.arthurboskamp-stiftung.de<br />

Sa-So 14-18 uhr;<br />

bis 22. 05.: Eins plus Eins – Michael<br />

Bauch, Alexandra Bircken, Joachim Koester,<br />

Jochen Lempert, Eva von Platen<br />

Die Drostei – Kreiskulturzentrum, Dingstätte<br />

23 (Pinneberg), T 04101/210 30, Mi-So<br />

11-17 uhr; bis 8.5.: Alexander Barbaschov,<br />

gagel, Ludmilla Surma: 9 Tage Russland.<br />

Fotografie<br />

galerie im Haus am Schüberg, Wulsdorfer Weg<br />

33 (Ahrensburg), T 606 00 20, bis 19.6.: Susanne<br />

immer. Malerei, Skulpur<br />

gesellschaft für aktuelle K<strong>uns</strong>t bremen, Teerhof<br />

21 (Bremen), T 0421/ 50 08 97; www.<br />

gak-bremen.de, Di-So 11-18 (Do -21 uhr);<br />

21.5.-31.7.: Christian Haake: White Elephant.<br />

Objekt, Collage, Film<br />

Kestner gesellschaft, Goseriede 11 (Hannover),<br />

Täglich 11-18, Do 11-20 uhr; bis 8.5.:<br />

David Lachapelle: Earth laughs in flowers;<br />

27.5.-14.8.: André Butzer. Malerei<br />

K<strong>uns</strong>thaus Stade, Wasser West 7 (Stade), T<br />

04141/ 448 24; www.messe-richter-stade.de,<br />

Di-Fr 10-17, Sa/So 10-18 uhr; bis 8.5.: Horst<br />

Janssen – Das Frühwerk<br />

K<strong>uns</strong>tmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1<br />

(Wolfsburg), Di 11-20, Mi-So11-18 uhr;<br />

bis 7.8.: Art & Fashion. zwischen Haut und<br />

Kleid<br />

K<strong>uns</strong>tstätte bossard, Bossardweg 95 (Jesteburg),<br />

T 04183/51 12, Nov.-Feb. Di-Fr 10–16,<br />

Sa/So 10–18 uhr; Ständig: Gesamtk<strong>uns</strong>twerk<br />

des Künstlers Johann Michael Bossard, zwischen<br />

1911 und 1950 entstanden: Architektur,<br />

Skulptur, Malerei und Natur auf einem ca.<br />

30.000 qm großen Gelände<br />

Casconcos - neues vom Hamburger<br />

Hügel, Axel Kentsch - malerei<br />

Vernissage am 6. Mai 2011 um 18:30 uhr<br />

Die Ausstellung dauert bis zum 30. Juni 2011<br />

GALERiE AM MiCHEL<br />

ulrike Haase-Remé<br />

Gasse Krameramtsstuben<br />

Krayenkamp 10<br />

20459 Hamburg<br />

T 040 - 36 80 99 39<br />

F 040 - 36 80 99 29<br />

Öffnungszeiten: 11 – 18 uhr<br />

www.galerieammichel.de<br />

mail@galerieammichel.de<br />

K<strong>uns</strong>tverein Hannover, Sophien-<br />

2<br />

straße 2 (Hannover), Di-Sa 12-19,<br />

So 11-19 uhr; bis 26.6.: Über die<br />

Metapher des Wachstums<br />

Landesgartenschau norderstedt,<br />

Emanuel-Geibel-Straße 1-3 (Norderstedt),<br />

Mo-Fr 09-18 uhr; bis 9.10.: Hundert<strong>was</strong>ser<br />

Landesmuseum für K<strong>uns</strong>t und Kulturgeschichte<br />

Oldenburg, Schlossplatz 1 (Oldenburg),<br />

Di-So 10-18 uhr; bis 15.5.: Peter Graf: Bei<br />

Sommers brennt noch Licht. Malerei; 5.6.-4.9.:<br />

Verborgene Schätze aus vier Jahrtausenden<br />

museum K<strong>uns</strong>t der Westküste, Hauptstraße<br />

1 (Alkersum/Föhr), Di-So 10-17, Do 10-20<br />

uhr; bis 22.5.: Janine Antoni. Skulptur, Performance<br />

mai-Ausstellung „erkenntnisse“<br />

Shoshanna Givon: Miriam 5 , nine<br />

portraits, monotype, 9x30X30cm<br />

(ihre Arbeiten werden auch in der<br />

Carlshütte zu sehen sein)<br />

29. April 2011 – 25. Mai 2011<br />

Künstler : Orit Gafni, israel; Günter Jung,<br />

Deutschland; Hans Gritter, Holland;<br />

Katarina Radenkovic, Serbien; Gocha Stankiewicz,<br />

Polen; Shoshanna Givon, israel<br />

Marziart internationale Galerie<br />

Eppendorfer Weg 110 -112<br />

Öffnungszeiten: Di, Mi 14 -20 uhr<br />

Do, Fr 14 -18 uhr<br />

neues museum Weserburg bremen, Teerhof<br />

20 (Bremen), Di-Fr 10-18 (Do bis 21), Sa/<br />

So 11-18 uhr; 1.-29.5.: Chronische Fluxitis.<br />

Sammlung Maria und Wlater Schnepel; 8.5.-<br />

11.9.: Double Rotation. Werke aus der Sammlung<br />

Lafrenz<br />

Overbeck-gesellschaft, Königstraße 11 (Lübeck),<br />

T 04 51/747 60, Di-So 10-17 uhr; 1.5.-<br />

12.6.: Martin Hoeners u.a.: konkret.analytisch.<br />

radikal.oder so. Malerei<br />

Sprengel museum Hannover, Kurt-Schwitters-<br />

Platz (Hannover), Di 10-20, Mi-So 10-18 uhr;<br />

15.5.-4.9.: Anna Blume und ich. zeichnungen<br />

von Kurt Schwitters; 22.6.-16.10.: Roman<br />

Bezjak: Archäologie einer zeit – Sozialistische<br />

Moderne; bis 15.5.: Richard Deacon: The Missing<br />

Part. Skulpturen, Objekte<br />

Stadtgalerie im elbeforum br<strong>uns</strong>büttel, Von-<br />

Humboldt-Platz 5 (Br<strong>uns</strong>büttel), T 04852/540<br />

00, Mi-Sa 15-18, So 11-18 uhr; bis 15.5.: American<br />

Photographs – ... New York, New York!<br />

3<br />

Stadtgalerie Kiel Andreas-Gayk-<br />

Straße 31, (Kiel), T 04 31/9 01-34<br />

00, Di, Mi, Fr 10-17, Do 10-19, Sa,<br />

So 11-17 uhr, Mo geschlossen; bis<br />

26. Juni: »NORDNORDOST. Neue<br />

Malerei aus Norddeutschland«<br />

Stiftung Landdrostei, Dingstätte 23 (Pinneberg),<br />

T 04101/ 210 30; www.landdrostei.de, Mi-So<br />

11-17 uhr; bis 8.5.: 9 Tage Russland. Gruppenausstellung.<br />

Fotografie<br />

Wenzel Hablik museum, Reichenstraße 21<br />

(itzehoe),T 048 21/60 33 77, Di-Fr 14-17, Sa 14-<br />

18, So 11-18 uhr; bis 15.5.: Rolf Rose: Farbkörper.<br />

Malerei; 29.5.-7.8.: Märchenland voller Abenteuer.<br />

Habliks Reise in den Orient. Malerei<br />

mUSeen / InStItUtIOnen<br />

Altonaer museum, Museumstraße 23 (Altona),<br />

T 42 81 35 35 82; www.altonaermuseum.de,<br />

Di-So 10-17 uhr; bis 5.8.2012: Land am Meer.<br />

Die Küsten von Nord- und Ostsee; bis 22.5.:<br />

Lyonel Feininger: Schiffe und Meer. Malerei,<br />

zeichnung; bis 14.8.: Wolfgang Werkmeister.<br />

Meister-Werke der Radierk<strong>uns</strong>t<br />

Altonaer museum (Kinderbuchhaus), Museumstraße<br />

23 (Altona), T 42 81 35 35 82;<br />

www.altonaermuseum.de, Di-So 10-17 uhr;<br />

bis 31.12.: Junge! Junge! Ausstellung über das<br />

Bild von Jungs im Kinderbuch<br />

ballinStadt, Veddeler Bogen 2 (Veddel), T 31<br />

97 91 60; www.ballinstadt.de, täglich 10-16.30<br />

uhr; Dauerausstellung: Auswandererwelt<br />

Hamburg – ein Ort der Geschichten erzählt<br />

beatlemania, Nobistor 10 (St. Pauli), T<br />

01805/85 37 53 (Tickethotline); www.beatlemania-hamburg.de,<br />

täglich 10-19 uhr; Ständig:<br />

Dauerausstellung: Beatles-Ausstellung<br />

über fünf Stockwerke; Ständig: Andy Warhol:<br />

Pop meets Pop<br />

bucerius K<strong>uns</strong>t Forum, Rathausmarkt 2 (innenstadt),<br />

T 360 99 60; www.buceriusk<strong>uns</strong>tforum.de,<br />

Fr-Mi 11-19, Do 11-21 uhr; bis 15.5.:<br />

Gerhard Richter. Bilder einer Epoche; 2.6.-<br />

11.9.: William Turner. Maler der Elemente<br />

Deichtorhallen, Deichtorstraße 1-2 (Altstadt),<br />

T 32 10 30; www.deichtorhallen.de, Di-So 11-<br />

18 uhr (1. Do im Monat bis 21 uhr); bis 22.5.:<br />

Traummänner. 50 Starfotografen zeigen ihre<br />

Vision vom ideal; bis 22.5.: Gilbert & George.<br />

Jack Freak Pictures<br />

Deichtorhallen / Internationales Haus der<br />

Photographie, Deichtorstraße 1-2 (Altstadt),<br />

T 32 10 30; www.deichtorhallen.de, Di-So 11-<br />

18 uhr (1. Do im Monat bis 21 uhr); bis 22.5.:<br />

The Twins: A visual journey by Gisela Getty &<br />

Jutta Winkelmann; bis 22.5.: Joe Dallesandro<br />

Superstar<br />

ernst barlach Haus, Baron-Voght-Straße 50a<br />

(Othmarschen), T 82 60 85; www.barlachhaus.de,<br />

Di-So 11-18 uhr; bis 15.5.: Karl<br />

Schmidt-Rottluff: unbekannte Bilder aus<br />

einer Privatsammlung. Malerei; bis 25.9.:<br />

Helmut Kolle: Ein Deutscher in Paris. Malerei;<br />

Ständig: Stiftung Hermann F. Reemtsma:<br />

Holzskulpturen, Bronzen, Keramik, zeichnungen<br />

und Druckgrafik von Ernst Barlach<br />

Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23<br />

(Hammerbrook), T 32 46 32; www.akademie-der-kuenste.de/,<br />

Di-So 11-18 uhr; 6.5.-<br />

19.6.: Snohetta: Architektur – Landschaft<br />

– interieur<br />

Freilichtmuseum am Kiekeberg, Am Kiekeberg<br />

1 (Rosengarten-Ehestorf), T 790 17 60; www.<br />

kiekeberg-museum.de, Di-Fr 9-17, Sa/So 10-<br />

18 uhr; bis 29.1.2012: Alt und jung. Vom Älterwerden<br />

in Geschichte und zukunft<br />

goethe-Institut, Hühnerposten 1 (innenstadt),<br />

T 23 85 430, Mo-Fr 10-17 uhr; bis 30.6.: Frau<br />

für Frau – Onkel Ho und die starken Frauen<br />

Vietnams. Filmografie und Fotografie von<br />

Gisela Floto<br />

griffelk<strong>uns</strong>t-Vereinigung Hamburg e.V., Seilerstrasse<br />

42 (St. Pauli), T 300 93 10; www.griffelk<strong>uns</strong>t.de,<br />

Di-Sa 10-13/15-18, So 10-18; bis<br />

27.5.: Thorsten Brinkmann: Ernie & Se King.<br />

Fotoinstallation und Film<br />

Hamburger K<strong>uns</strong>thalle, Glockengießerwall<br />

(Altstadt), T 428 13 12 00; www.hamburgerk<strong>uns</strong>thalle.de,<br />

Di-So 10-18, Do 10-21 uhr;<br />

bis 22.5.: <strong>uns</strong>charf. Nach Gerhard Richter;<br />

bis 30.8.: Übermalt. Verwischt. Ausgelöscht.<br />

Das Porträt im 20. Jahrhundert (Galerie der<br />

Gegenwart); bis 15.5.: Attila Csörgö. Der<br />

archimedische Punkt (Galerie<br />

4<br />

der Gegenwart); bis 26.6.: Die<br />

entfesselte Antike. Aby Warburg<br />

5<br />

und die Geburt der<br />

Pathosformel in Hamburg;<br />

bis 14.8.: zur Triennale der<br />

Photographie: Roni Horn; bis 7.8.:<br />

Otto Dix. Der Krieg<br />

Friedensreich Hundert<strong>was</strong>ser<br />

das komplette zu Lebzeiten<br />

erschienene „graphische Werk“<br />

691 A irinaland über dem Balkan, Serigraphie<br />

1971 © Gruener Janura AG, Glarus,<br />

Schweiz, 2011<br />

23. April bis 9. Oktober 2011<br />

Am Kulturwerk 2<br />

22844 Norderstedt<br />

T 0 40 - 609 265 66<br />

www.hundert<strong>was</strong>ser-ausstellung.de<br />

Helms-museum, Museumsplatz 2 (Harburg),<br />

T 428 71 36 09; www.helmsmuseum.de, Di-So<br />

10-17 uhr; bis 30.6.: Typisch Harburg – Ein<br />

Streifzug durch die Stadtgeschichte<br />

Holz bewegt<br />

Tischler gestalten<br />

Möbel & mehr<br />

Nachwuchswettbewerb<br />

Ausstellung im Museum der Arbeit<br />

Stiftung Historische Museen Hamburg<br />

Wiesendamm 3, 22305 Hamburg<br />

www.museum-der-arbeit.de<br />

In Kooperation mit der Tischler-Innung<br />

Hamburg & Gewerbeschule 6, Hamburg<br />

15. April bis 26. Juni 2011


KALENDER<br />

DiE KuNST SzENE<br />

32<br />

Jenisch Haus – museum für K<strong>uns</strong>t und Kultur<br />

an der elbe, Baron-Voght-Straße 50 (Othmarschen),<br />

T 82 87 90, Di-So 11-18 uhr; bis<br />

30.10.: Die Vögel Mitteleuropas. Aquarelle<br />

von Johann Friedrich Naumann<br />

Johannes-brahms-museum, Peterstraße 39<br />

(innenstadt), T 45 21 58, Di/Do 10-13 uhr;<br />

Ständig: Schriften, Lithografien, Fotografien<br />

und Gegenstände aus dem Vermächtnis Johannes<br />

Brahms’<br />

K<strong>uns</strong>thaus Hamburg, Klosterwall 15 (Hammerbrook),<br />

T 33 58 03; www.k<strong>uns</strong>thaushamburg.de,<br />

Di-So 11-18 uhr; bis 22.5.: Runge<br />

Heute: Konstruierte Empfindung – Beobachtbare<br />

zeit; bis 8.5.: Dong Xiaoming: Der<br />

Lotusweiher. Tuschemalerei, installation<br />

K<strong>uns</strong>tverein Harburger bahnhof, Hannoversche<br />

Straße 85 (Harburg), T 76 75 38 96;<br />

www.kvhbf.de, Mi-So 14-18 uhr; bis 5.6.:<br />

Kilian Rüthemann und Manuel Scheiwiller:<br />

Valentine<br />

K<strong>uns</strong>tverein in Hamburg, Klosterwall 23<br />

(Hammerbrook), T 33 83 44; www.k<strong>uns</strong>tverein.de,<br />

Di-So 12-18 uhr; bis 27.11.: Werner<br />

Büttner: Die erlösende Eloquenz erprobter<br />

Dinge – Jena Paradies revisited. Malerei,<br />

6<br />

Objekte; bis 13.6.: Evelyne Axell:<br />

La terre est ronde. Malerei, Objekte;<br />

bis 13.6.: Tal R: The elephant behind<br />

the clown. zeichnung, Skulptur,<br />

Collage<br />

museum der Arbeit, Wiesendamm 3 (Barmbek),<br />

T 428 13 30; www.museum-der-arbeit.<br />

de, Mo 13-21, Di-Sa 10-17, So 10-18 uhr; bis<br />

3.7.: Werbewelten made in Hamburg. 100 Jahre<br />

Reemtsma; bis 26.6.: Holz bewegt. Tischler<br />

gestalten Möbel & mehr<br />

museum elbinsel Wilhelmsburg, Kirchdorfer<br />

Straße 163 (Wilhelmsburg), T 31 18 29 28;<br />

www.museum-wilhelmsburg.de, So 14-17<br />

uhr; bis 1.5.: ingrid-Johanna Koops: Wasser<br />

– Segen und Fluch. Malerei<br />

Hamburg, galerie Heike Hinkelmann<br />

Klaus Kröger, Kopf 18.9. 2000, Acryl auf<br />

Wellpappe/Holz, 68 x 51 cm<br />

Foto: Galerie Heike Hinkelmann<br />

zu sehen ab 16. Juni<br />

GALERiE HEiKE HiNKELMANN<br />

Barmbekerstraße 118<br />

22299 Hamburg<br />

T 040 - 18 01 46 82<br />

Mobil 0177 3 61 18 22<br />

info@galerie-heike-hinkelmann.de<br />

www.galerie-heike-hinkelmann.de<br />

museum für K<strong>uns</strong>t und gewerbe, Steintorplatz<br />

(St. Georg), T 42 81 34 27 32; www.mkghamburg.de,<br />

Di-So 11-18, Do 11-21 uhr; bis<br />

13.6.: Farbe, Form, Orangensaft. Familienausstellung;<br />

bis 2.6.: Phantasie an die Macht<br />

– Politik im Künstlerplakat; bis 28.8.: Dekore<br />

auf offenem Grund: Katagami – Japanische<br />

Färbeschablonen; bis 17.7.: Portraits in Serie.<br />

Fotografien eines Jahrhunderts; 20.5.-28.8.:<br />

Grafikdesign im Jugendstil. Der Aufbruch des<br />

Bildes in den Alltag; 27.5.-29.7.: Die Kraft der<br />

Linie. Abstraktion und Bildlichkeit in Japan<br />

und dem Westen; bis 31.12.: Body and Soul.<br />

Menschenbilder aus vier Jahrtausenden<br />

„märchenland voller Abenteuer.<br />

Habliks reise in den Orient“<br />

Wenzel Hablik, Grüne Türbe, 1910<br />

29.05. - 07.08.2011<br />

Wenzel-Hablik-Museum<br />

Reichenstraße 21<br />

25524 itzehoe<br />

T 48 21 - 8 88 60 20<br />

F 48 21- 8 88 60 21<br />

Öffnungszeiten: Di - Fr 14-17 uhr, Sa 14-<br />

18 uhr, So 11-18 uhr, Feiertag 11-18uhr<br />

museum@wenzel-hablik.de<br />

www.wenzel-hablik.de<br />

museum für Völkerkunde Hamburg, Rothenbaumchaussee<br />

64 (Rotherbaum), T 428 87<br />

90; www.voelkerkundemuseum.com, Di-So<br />

10-18, Do 10-21 uhr; bis 13.6.: in deutschen<br />

Reihenhäusern – Familienleben in der Stadt;<br />

bis 21.12.: Herz der Maya; 15.5.-28.8.: Götter<br />

und Dämonen Asiens<br />

Sammlung Falckenberg / Phönix Kulturstiftung,<br />

Wilstorfer Straße 71 (Harburg), T 32 50<br />

67 62; www.sammlung-falckenberg.de, Führung<br />

nach Vereinbarung; bis 12.6.: Marilyn<br />

Minter; Ständig: Ausstellung der Sammlung<br />

Harald Falckenberg<br />

Speicherstadtmuseum, St. Annenufer 2 (Altstadt),<br />

T 32 11 91; www.speicherstadtmuseum.de,<br />

Di-So 10-17 uhr; bis 17.4.: Gustav<br />

Werbeck: Der Hafen arbeitet wieder! Fotografie<br />

St. Pauli museum , Davidstraße 17 (St. Pauli),<br />

T 439 20 80; www.st-pauli-museum.com, Di-<br />

Do 11-21, Fr/Sa 11-23, So 11-20 uhr; bis 30.6.:<br />

Domenica – ein Leben, das nicht reichte; Ständig:<br />

Dauerausstellung: Aus Geschichten <strong>wir</strong>d<br />

Geschichte<br />

Staats- und Universitätsbibliothek Carl von<br />

Ossietzky, Von-Melle-Park 3 (Rotherbaum),<br />

T 428 38 22 33; www.sub.uni-hamburg.<br />

de, Mo-Fr 9-21, Sa/So 10-21 uhr; bis 22.5.:<br />

Schauplatz Hörspiel – Bilder, Töne, Technik<br />

gALerIen<br />

Artfinder galerie, Admiralitätstra-<br />

7<br />

ße 71 (Neustadt), T 41 91 95 90;<br />

www.artfinder.de, Mi-Fr 12-18,<br />

Sa 12-15 uhr; bis 7.5.: Glückliche<br />

Krieger Teil 2. Gruppenausstellung<br />

Dock 56, Am Kaiserkai 56 (HafenCity), T 36 09<br />

84 82; www.dock-56.com, Fr-Mi 11-15, Sa 11-<br />

14 uhr; bis 14.5.: Frederik Kloeve Jacobsen:<br />

Wider die Kontrolle. Malerei<br />

8<br />

Dörrie*Priess, Admiralitätstraße 71<br />

(Neustadt), T 36 41 31; www.doerriepriess.de,<br />

Mi-Fr 14.30-18.30, Sa 12-15<br />

uhr; bis 21.5.: Caroline von Grone:<br />

Angesichts Kirschblüten. Malerei<br />

Freelens galerie, Steinhöft 5 (Neustadt), www.<br />

freelens.com/galerie, Mo-Fr 11-18 (3.4. 12-16<br />

uhr); bis 20.5.: Triennale der Photographie:<br />

Rob Hornstra. Fotografie, Film<br />

galerie Abrahams, Fehlandtstraße 50 (innenstadt),<br />

T 35 26 57; www.galerie-abrahams.de,<br />

Di-Fr 11-18, Sa 11-16 uhr; bis 7.5.: K<strong>uns</strong>twerke<br />

im Dialog: Thomas Herbst – Hermann<br />

Kauffmann: Doppel-Spiel<br />

galerie am michel, Krayenkamp 10 (Neustadt),<br />

T 36 80 99 39, Mo-So 11-18 uhr; bis 1.5.: Susanne<br />

Haun, Andreas Mattern: Querschnitt.<br />

Malerei; 7.5.-30.6.: Axel Kentsch: Casconcos –<br />

Neues vom Hamburger Hügel<br />

galerie Anne moerchen, Milchstraße 6 a (Rotherbaum),<br />

T 27 10 28; www.galerie-annemoerchen.de,<br />

Mo-Fr 13.30-18.30, Sa 12-15<br />

uhr; bis 4.6.: Tom Fleischhauer: places to be.<br />

Malerei<br />

galerie borchardt, Hopfensack 19 (innenstadt),<br />

T 38 89 88; www.galerie-borchardt.de,<br />

Di-Fr 12-18, Sa 11-16 uhr; bis 21.5.: Norbert<br />

Frensch, Michael Schmeichel: Curare 2<br />

galerie Carolyn Heinz, Klosterwall 13 (Hammerbrook),<br />

T 28 78 29 19; www.galeriecarolynheinz.de,<br />

Mi-Fr 12-19, Sa 12-16 uhr; 6.5.-<br />

11.6.: Martin Löffke: Falling onto it<br />

galerie Carstensen, Brüderstraße 9 (Neustadt),<br />

T 0178/149 01 01; www.galerie-carstensen.de,<br />

Mi-Fr 13-18, Sa 12-16 uhr; bis 21.5.: imke<br />

zaun: Neue expressive Landschaften. Malerei;<br />

26.5.-2.7.: Heinz Glüsing: Reiseimpressionen<br />

aus fünf Jahrzehnten. Malerei<br />

galerie Dorothea Schlueter, Nobistor 36<br />

(St. Pauli), Mi-Sa 14-18 uhr; bis 7.5.: Nele<br />

Budelmann, Axel Loytved, Max Frisinger.<br />

Malerei, Objekte<br />

9<br />

galerie für Landschaftsk<strong>uns</strong>t, Admiralitätstraße<br />

71 (Neustadt), T 37<br />

50 30 68; www.gflk.de, Di-Fr 14-18,<br />

Sa 12-15 uhr; bis 28.5.: Clegg & Guttmann:<br />

Monument of Monuments<br />

galerie gabriele von Loeper, Eppendorfer<br />

Landstraße 44 (Eppendorf), T 45 32 92; www.<br />

galerie-vonloeper.de, Di/Do 13-19, Sa 12-15<br />

uhr; bis 30.6.: Hyun-Sook Song. Bilder und<br />

Papierarbeiten<br />

galerie Hafenrand, Lange Reihe 88 (St. Georg),<br />

T 51 90 43 56; www.hafenrand.com, Di-Sa<br />

13-19 uhr; 6.5.-17.6.: Gabriela Jolowicz: Now<br />

Playing Hamburg. Holz-, Linolschnitte<br />

galerie Heike Hinkelmann, Barmbeker Straße<br />

181 (Winterhude), Di-Fr 10-12 und 15-18,<br />

Sa 10-14 uhr; 6.5.-11.6.: Manfred Besser.<br />

Malerei; 17.6.-23.7.: Annette Wimmershoff.<br />

Papierobjekte<br />

galerie Hilaneh von Kories, Stresemannstraße<br />

384 a (Altona), T 423 20 10; www.galeriehilanehvonkories.de,<br />

Di-Fr 14-19 uhr; 11.5.-<br />

29.6.: Dana Gluckstein: Dignity - Die Würde<br />

des Menschen. Fotografie<br />

„ringelnatz geht an Land“,<br />

Holzschnitte und Zeichnungen<br />

in kalligraphischer manier von<br />

Albert Schindehütte<br />

„Ringelnatz geht an Land“ (Ausschnitt),<br />

Foto: Michael zapf<br />

Bis 29. Mai 2011<br />

Galerie im Elysée<br />

Rothenbaumchaussee 10<br />

Täglich rund um die uhr geöffnet<br />

www.galerie-im-elysee.de<br />

galerie im georgshof/ Alfred toepfer Stiftung<br />

F.V.S, Georgsplatz 10 (St. Georg), T 334 02<br />

16; www.galerie-im-georgshof.de, Mo-Do<br />

14-17, Fr 14-16 uhr; 20.5.-15.7.: Kirsten<br />

Haarmann: Njál, Kjartan und die Anderen.<br />

Fotografie<br />

galerie Karin guenther, Fleetinsel / Admiralitätstraße<br />

71 (Neustadt), T 37 50 34 50; www.<br />

galerie-karin-guenther.de, Di-Fr 13-18, Sa 12-<br />

15 uhr; bis 21.5.: Michael Hakimi: nonpaper.<br />

installation<br />

galerie Katharina bittel, Admiralitätsstraße 71<br />

(Neustadt), T 36 15 76 80; www.galeriebittel.<br />

de, Mi-Fr 14-18, Sa 12-15 uhr; bis 7.5.: Anna<br />

Möller: either and<br />

galerie Kramer Fine Art, Altstädter Straße<br />

13 (Altstadt), T 31 81 01 54, Di-Fr 12-18.30,<br />

Sa 12-15 uhr; bis 6.5.: Matthias Kanter:<br />

Ganzechtblau. Malerei<br />

galerie K<strong>uns</strong>tLeben, Valentinskamp 38 (Neustadt),<br />

T 75 36 86 61, Mi-Sa 15-18 uhr; bis<br />

13.5.: Tine Reimer, André Hemstedt: Kleeblatt<br />

17. Fotografie<br />

galerie Levy, Osterfeldstraße 6 (Eppendorf),<br />

T 45 91 88; www.galerie-levy.de, Mo-Fr 10-18<br />

uhr; bis 4.5.: Johannes Hüppi. Malerei<br />

Lisl Ponger: Die Beute, 2006<br />

gehört zur Ausstellung iNNENWELTEN.<br />

Erinnerung - Nostalgie – Exotik<br />

CArOLIne HAmmer<br />

reisen um das Atelier<br />

27.2. - 22.5.2011<br />

JAnIne AntOnI<br />

touch<br />

27.2.2011 - 15.1.2012<br />

SZenenWeCHSeL<br />

guy ben-ner (IL), Ursula Stalder (CH)<br />

gerard Holthuis (nL), Peter rösel (D)<br />

bestué & Vives (e)<br />

27.2.2011 - 15.1.2012<br />

WOLFgAng WerKmeISter<br />

Westküstenzyklus<br />

27.2.2011 - 15.1.2012<br />

FIOnA tAn<br />

brendan‘s Isle<br />

27.2.2011 - 15.1.2012<br />

SAmmLUng KUnSt Der WeStKÜSte<br />

29.5. - 11.9.2011<br />

SUPerFLeX<br />

Flooded mcDonald‘s<br />

29.5.2011 - 15.1.2012<br />

InnenWeLten<br />

erinnerung - nostalgie - exotik<br />

18.9.2011 - 15.1.2012<br />

mAX LIebermAnn Am meer<br />

Museum K<strong>uns</strong>t der Westküste<br />

Hauptstraße 1<br />

25938 Alkersum/Föhr<br />

T 0 46 81 - 74 74 00<br />

www.mkdw.de<br />

galerie Linda e.V., Seilerstraße 36 (St. Pauli),<br />

T 21 00 70 75; www.chezlinda.de, Di-<br />

Fr 14-18, So 15-19 uhr; 14.-28.5.: Tristan<br />

Ahpook, Anton Engel, Alice Socal u.a.:<br />

Beautox<br />

galerie morgenland, Sillemstraße 79 (Eimsbüttel),<br />

T 490 46 22; www.galerie-morgenland.de,<br />

Di/Mi 13-18 uhr; bis 25.5.: Silke Schmidt. Fotografie;<br />

28.5.-29.6.: Stefanie Ritter. Fotografie<br />

mit Lochbildkamera<br />

galerie Oel-Früh, Brandshofer Deich 45 (Rothenburgsort),<br />

T 78 07 21 39; www.oelfrueh.<br />

org, Mi 19-21 uhr; bis 1.5.: Katia Kelm: Hab<br />

ich <strong>was</strong> verpasst? Malerei<br />

galerie PopArtPirat, Springeltwiete 2 (Altstadt),<br />

T 01 51 / 11 53 62 22; www.popartpirat.de,<br />

Mi-Sa 14.30-18 uhr; bis 7.5.: Marc<br />

Podawczyk: Clock Cracker; 14.5.-4.6.: Kristina<br />

Fiand, Ernst Groß: Das Leben ist kein Ponyhof<br />

... Skulptur<br />

galerie renate Kammer, Münzplatz 11 (St.<br />

Georg), T 23 26 51, Di-Fr 12-18, Sa 11-15<br />

uhr; bis 8.5.: Klaus Kumrow: Aquarelle und<br />

Glasskulpturen<br />

galerie Vera munro, Heilwigstraße 64 (Eppendorf),<br />

T 47 47 46; www.veramunro.de, Di-<br />

Fr 9-18, Sa 11-14 uhr; bis 22.7.: Eriks Apalais:<br />

Confessions. Malerei<br />

Holzhauer Hamburg, Borselstraße 9 (Ottensen),<br />

T 18 88 45 52; www.holzhauerhamburg.<br />

de, Mi-Fr 15-19, So 15-18 uhr; 6.5.-30.6.: uwe<br />

Nitsche: Farbauftrag. Malerei, installation


marziart, Eppendorfer Weg 110 (Eimsbüttel), T<br />

23 51 88 94; www.marziart.com, Di/Mi 14-20,<br />

Do/Fr 14-18 uhr; bis 25.5.: Orit Gafni, Hans<br />

Gritter u.a.: Ausdruck. Malerei; 28.5.-22.6.:<br />

Loz, Verney, Arian Rexhepi, Teresa Riera u.a.:<br />

Gestaltungswege. Malerei<br />

Osterwalder’s Art Office,<br />

isestraße 37 (Harvestehude),<br />

T 48 61 09; www.os-<br />

10<br />

terwaldersartoffice.com, Di<br />

-Fr 14 -18, Sa 10-14 uhr; bis<br />

18.6.: Christiane Gerlach: Schnittstelle. Neue<br />

Arbeiten<br />

robert morat galerie, Kleine Reichenstraße 1<br />

(Altstadt), T 32 87 08 90; www.robertmorat.<br />

de, Di-Fr 11-18, Sa 11-16 uhr; bis 7.5.: Simon<br />

Roberts: Motherland, We English<br />

Schaltwerk K<strong>uns</strong>t, Abteistraße 16 (Harvestehude),<br />

T 32 96 76 71; www.schaltwerk-k<strong>uns</strong>t.<br />

de, Mi-Fr 14-19, Sa 11-16 uhr; 14.5.-11.6.:<br />

Jon Groom: in Praise of Shadows. Malerei,<br />

zeichnung<br />

tinderbox, Billwerder Neuer Deich 72 (Rothenburgsort),<br />

T 52 59 93 81; www.tinderbox-art.<br />

com, Di-Fr 10-18, Sa 11-15 uhr; 18.6.-30.7.:<br />

TODD NORSTEN<br />

Vicious gallery im Stilwerk, Große Elbstraße<br />

68 (Altona), www.viciousgallery.com, Mi-<br />

Sa 13-19 uhr; bis 7.5.: Fotografie von Oliver<br />

Rath<br />

White trash Contemporary,<br />

Neue Burg 2 (Eingang<br />

Willy-Brandt-Straße) (Alt-<br />

stadt), T 36 09 99 35; www.<br />

white-trashcontemporary.<br />

com, Mi-Fr 13-19, Sa 12-16 uhr; bis 7.5.: Peter<br />

Lynen: Three Friday. installationen<br />

OFF SZene<br />

2025 K<strong>uns</strong>t und Kultur e. V., Ruhrstraße 88<br />

(Bahrenfeld), www.2025ev.de, Do-So 16-19<br />

uhr; 20.-29.5.: isabell Kamp: Nur gute Lügen<br />

dürfen bleiben<br />

baustelle eins, Arnoldstraße 1 (Altona), T 85 50<br />

63 70; www.hans-christian-jaenicke.de, Di-Do<br />

10-16 uhr; bis 5.5.: Hans-Christian Jaenicke:<br />

Grundriss Ausland. zeichnung, Fotografie<br />

einstellungsraum e.V.,<br />

Wandsbeker Chaussee 11<br />

(Wandsbek), T 251 41 68;<br />

12<br />

www.einstellungsraum.<br />

de, Do/Fr 17-20 uhr; bis<br />

20.5.: Christian Jarosch: Hohe Schule. installation;<br />

27.5.-17.6.: Elke Suhr: Kreuzungen und<br />

andere Gebilde<br />

Katharina Hochhaus: Skulpturen<br />

stabiler zustand , Stilleben (Ausschnitt)<br />

26.Juni bis 18. September 2011<br />

Eröffnung: So. 26. Juni, 11.30 uhr<br />

K<strong>uns</strong>tHaus am Schüberg<br />

Wulfsdorfer Weg 33,<br />

22949 Ammersbek<br />

T 0 40 - 6 05 00 20<br />

Öffnungszeiten: Mo-So 8-17 uhr<br />

www.haus-am-schueberg.de<br />

11<br />

„HeLmUt KOLLe (1899 – 1931).<br />

ein Deutscher in Paris“<br />

Helmut Kolle: Selbstbildnis im Jagdkostüm<br />

i, um 1930_Öl auf Leinwand, 100 x 81 cm,<br />

Privatsammlung Hamburg, Foto: privat<br />

29. Mai bis 25. September 2011<br />

Ein Ausnahmekünstler der 1920er Jahre –<br />

zu entdecken in einer hochkarätigen<br />

Werkschau<br />

Ernst Barlach Haus im Jenischpark<br />

Baron-Voght-Straße 50 a<br />

22609 Hamburg<br />

T 040 - 82 60 85<br />

Öffnungszeiten: Di – So 11 uhr bis 18 uhr<br />

www.barlach-haus.de<br />

Frappant e.V. in der Viktoria Kaserne, zeiseweg<br />

9 (Altona), Sa ab 20, So 14-19 uhr; 28./29.5.:<br />

iris-A-Maz: Super Plants. Videoinstallation<br />

galerie Hamburger K<strong>uns</strong>tprojekt, Gluckstraße<br />

53a (Barmbek-Süd), T 20 97 64 25; www.<br />

hamburgerk<strong>uns</strong>tprojekt.de, Di-Fr 14-18, Sa<br />

10-14 uhr; bis 28.5.: Dieter Mammel: under<br />

Deep Water<br />

K<strong>uns</strong>t Altonale – 1. bis 19.6.: K<strong>uns</strong>t in Altonaer<br />

Schaufenstern und an unterschiedlichen<br />

Orten / K<strong>uns</strong>tmarkt auf dem Altonale Straßenfest<br />

17. bis 19.6. / Länderschwerpunkt<br />

2011: Türkei mit der Ausstellung „Floating<br />

Volumes #3“ in der neuen Kulturetage, Große<br />

Bergstraße / K<strong>uns</strong>tvermittlung mit geführten<br />

Rundgängen<br />

Künstlerhaus Frise, Arnoldstraße 26-30 (Ottensen),<br />

T 410 86 93; www.frise.de, Mi 20-23<br />

uhr; bis 21.5.: Rapid Rabbit – Beschleunigte<br />

Bildwelten: Schlange und Löwe. Neue Dynamiken<br />

im internet; 25.5.-3.7.: Rapid Rabbit<br />

– Beschleunigte Bildwelten: Maus und Elefant.<br />

Archiv, kollektives Gedächtnis, Wiederkehr<br />

m6 – Farbwerke, Marktstraße 6 (Karolinenviertel),<br />

Mi/Do 16-18, Sa 14-18 uhr; 28.5.-16.6.:<br />

Detlef Klein, Jon Hagen: Politische Folklore<br />

für die Küchensitzbank. Acrylmalerei<br />

nachtspeicher23, Lindenstraße 23 (St. Georg),<br />

www.nachtspeicher23.de, Sa/So 15-18 uhr;<br />

bis 17.4.: Adrian Peters, Thorsten Dittrich:<br />

Raxalpe und Moritate. Collagen, Malerei; bis<br />

15.5.: Pippifrank: Aber bitte mit Sade. zeichnungen,<br />

installationen; 21.5.-5.6.: Sebastian<br />

Böhm: Kopfspeicher 24<br />

Projekthaus. U.FO K<strong>uns</strong>traum, Bahrenfelder<br />

Straße 322 (Ottensen), T 511 34 26; www.<br />

projekthaus-hh.de, Mi-Fr 16-19, Sa 13-16<br />

uhr; 18.5.-18.6.: Martin Meiser: Ritt durchs<br />

Oberstübchen. Malerei, Skulptur, Video<br />

Westwerk, Admiralitätstraße 74 (Neustadt),<br />

T 36 39 03; www.westwerk.org, Do-So15-19<br />

uhr; 21.-24.4.: Anna Hirschmann, Barbara<br />

Dévény: Können Wollen; bis 8.5.: Waldhaus:<br />

miseries & mystic<br />

AnDere<br />

Cap San Diego – museumsschiff, Überseebrücke<br />

(St. Pauli), T 36 42 09; www.capsandiego.<br />

de, Mo-So 10-18 uhr; bis 29.5.: sinnFLuT –<br />

ein Versuch erzürnte Götter umzustimmen!<br />

elbschloss residenz, Elbchaussee 374 (Nienstedten),<br />

T 819 91 10; www.elbschloss-residenz.de,<br />

Mo-So 10-19 uhr; bis 4.5.: Keywan<br />

Grashoff: Körper und Geist. Skulptur, Fotografie<br />

galerie 3x23, Sternstraße 107-109 (Schanzenviertel),<br />

T 430 950 60; www.3x23.de, Mo-Sa<br />

10-24, So 13-24 uhr; bis 31.5.: Stefan Bettge:<br />

Strandgut. Malerei<br />

galerie im elysée, Rothenbaumchaussee 10<br />

(Rotherbaum), T 41 41 27 21; www.galerieim-elysee.de,<br />

durchgehend geöffnet; bis 29.5.:<br />

Albert Schindehütte: Ringelnatz geht an Land.<br />

Holzschnitt, zeichnung<br />

gedenkstätte Plattenhaus Poppenbüttel, Kritenbarg<br />

8 (Poppenbüttel), So 10-17 uhr; bis<br />

auf weiteres: Die zerstörung des jüdischen<br />

Lebens in Hamburg und die Verfolgung von<br />

Frauen im Nationalsozialismus<br />

Handelskammer, Adolphsplatz 1 (innenstadt),<br />

T 36 13 80, Mo-Do 9-17, Fr 9-16 uhr; bis<br />

13.5.: Michael zibold: Passagen –Fotografien<br />

aus 19 Hafenstädten der Welt<br />

Junges Hotel, Kurt-Schumacher-Allee 14 (St.<br />

Georg), Mo-Sa 12-22.30, So 12-21 uhr; bis<br />

4.5.: Dr. László Kova: Gemalte Briefe und<br />

warme Farben<br />

Kulturpunkt im barmbek basch, Wohldorfer<br />

Straße 30 (Barmbek), T 299 50 10, Mo-Fr 10-<br />

18 uhr; bis 5.5.: Deconstructing africa/europe.<br />

Fotografie von Jenny Jacoby, Asha Khamis<br />

Haji und Kibai Abdallah Matunda<br />

Kulturtours, Bogenstraße 5 (Harvestehude), T<br />

43 26 34 66; www.drp-kulturtours.de, Mo-Fr<br />

11-19 uhr; bis 12.6.: Dumisani Ndlovu, Frank<br />

Müller: Bilder aus Afrika<br />

K<strong>uns</strong>t-nah, Große Bergstraße 160 (Altona),<br />

T 22 63 27 14, Mo-Fr 12-18 uhr; 23.-27.5.:<br />

K<strong>uns</strong>tgruppe Hunde wie <strong>wir</strong>: Kaltschnäuzig<br />

K<strong>uns</strong>tforum der geDOK, Koppel 66 (St.Georg),<br />

T 280 31 24; www.gedok-hamburg.de,<br />

Di-Fr 11-18 uhr; bis 6.5.: Miniaturen. Arbeiten<br />

von Heidrun Allers, Chiara Bearzotti, Susanne<br />

Behrens u.a.; 11.5.-3.6.: Gabriele Wendland:<br />

Der Knabe betet zu Buddha. Malerei<br />

gläserne Pracht<br />

Die Schweriner glassammlung<br />

Kat.-Nr. 649, Albrecht Greiner-Mai, Vase<br />

Lauscha, 1980, © Staatliches Museum<br />

Schwerin, Foto: Gabriele Bröcker<br />

1. April bis 26. Juni 2011<br />

Staatliches Museum Schwerin<br />

Alter Garten 3<br />

19055 Schwerin<br />

www.museum-schwerin.de<br />

K<strong>uns</strong>thafen 59°, Neue Straße 59 (Harburg),<br />

Di/Do/Fr 15-18 uhr; bis 27.5.: Sigrid Gruber:<br />

NutzNetzWerke. Malerei, Objekte, installation<br />

makrele, Talstraße 29 (St. Pauli), www.makrele-stpauli.de,<br />

Di-Do ab 18, Fr ab 20, Sa ab 15<br />

uhr; bis 3.5.: Maria Nifi Xerisoti: Weil es so<br />

schön ist. Fotografie<br />

Polar – raum für K<strong>uns</strong>t der gegenwart, Heußweg<br />

89 (Eimsbüttel), T 01 75/806 98 09; www.<br />

polarraum.de, Do 13-20, Fr 12-19 uhr; bis<br />

3.5.: Anja Janssen: The Shapeshifter<br />

ImPreSSUm<br />

Verlag<br />

Hamburger Stadtillustrierten<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Behringstraße 14, 22765 Hamburg,<br />

T 43 28 42-0, F 43 28 42-30,<br />

E-Mail: info@hsi-verlag.de<br />

Herausgeber<br />

Gerhard Fiedler<br />

redaktionsleitung<br />

Angela Holzhauer<br />

E-Mail: ot.redaktion@hsi-verlag.de<br />

gestaltung<br />

Julia Ebeling, Melanie Nehls<br />

autoren<br />

Anna Brenken, Sabine Danek, Gerhard<br />

Fiedler, Wolf Jahn, Dagrun Hintze, Angela<br />

Holzhauer, Julia Mummenhoff, Hajo Schiff,<br />

Johannes Lothar Schröder, Petra Schwab,<br />

Nora Sdun, Holmer Stahnke<br />

kalender<br />

Angela Kalenbach, programm@hsi-verlag.de<br />

Fotos/FotonacHweis<br />

iNHALT: William Turner, Wolkenstudie,<br />

nach 1830, The Tate Gallery; Roni Horn, Pi<br />

(Detail), 1998, Courtesy die Künstlerin und<br />

Hauser & Wirth; Mika Rottenberg, Dough,<br />

2006, Courtesy Nicole Klagsbrun Gallery, NY;<br />

Christian Hasucha, Apparatur zur Erzeugung<br />

von Abgasbildern; Silke Peters; Alexis Oehler<br />

ERÖFFNuNG: William Turner, Fishing Boats<br />

Bringing a Disabled Ship into Port Ruysdael,<br />

The Tate Gallery; Roni Horn, This is Me, This<br />

is You, 1999-2000, Courtesy die Künstlerin<br />

und Hauser & Wirth; Peter Klitta, Schall und<br />

Rauch, 2010, VG Bild-K<strong>uns</strong>t, Bonn 2011; Seok<br />

Lee, o. T., 2009, Courtesy White Trash Contemporary;<br />

Michel Bazy, Fontaine de Mousse,<br />

2007, Courtesy Galerie Art: Concept, Paris<br />

SCHWERPuNKT: Sinje Hasheider (Foto);<br />

Sarah Berendsen (illustration)<br />

VERLÄNGERuNG: Tal R, The Lilly pond,<br />

2010, Courtesy Contemporary Fine Arts, Berlin,<br />

Jochen Littkemann; Max Klinger, Fest (Reigen),<br />

Hamburger K<strong>uns</strong>thalle, Christoph irrgang<br />

KALENDER: Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger,<br />

The Conference, 2010, Courtesy Galerie Stampa,<br />

Basel; Roni Horn, Pi (Detail), 1998; Otto<br />

Greiner, Die Tanzenden, 1896, Hamburger<br />

K<strong>uns</strong>thalle, Christoph irrgang; Tal R, The Call,<br />

2009; Tan Bartnitzki: Cityroller, 2009, Ottmar<br />

von Poschinger<br />

anzeigen<br />

Ruth Sachse<br />

T 0 40 55 23 770, M 0171 644 27 03<br />

E-Mail: ot@hsi-verlag.de<br />

HSi Verlag, Stefanie Janotta, Britta Michaelis,<br />

Dalia Salaw, T 43 28 42-0, F 43 28 42-30<br />

E-Mail: anzeigen@hsi-verlag.de<br />

druckunterlagen<br />

E-Mail: druckunterlagen@altonamagazin-hamburg.de<br />

Vertrieb & leserserVice<br />

Kerstin Estherr, E-Mail: vertrieb@hsi-verlag<br />

gescHäFtsFüHrung<br />

Gerhard Fiedler, Christian Kröger<br />

druck<br />

PerCom Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Für unverlangt eingesandte Fotos, illustrationen<br />

und Manuskripte übernehmen <strong>wir</strong> keine<br />

Gewähr. Nachdruck von Texten, Bildern und<br />

von vom Verlag gestalteten Anzeigen nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung. Veröffentlichung<br />

der Ausstellungstermine ohne Gewähr.<br />

© Hamburger Stadtillustrierten<br />

Verlagsgesellschaft mbH, April 2011<br />

Erscheinungsort und Gerichtsstand Hamburg<br />

33<br />

KALENDER<br />

DiE KuNST SzENE


serielles<br />

Die KuNsT sZeNe<br />

34<br />

ArCHiTeKTur<br />

Hybrid House<br />

ein Haus passt sich seinen Bewohnern an<br />

TexT: HOlMer sTAHNKe<br />

Wohnen und Arbeiten unter einem<br />

Dach. Das Thema ist so alt wie<br />

Menschen sich Häuser bauen. erst<br />

im späten 19. Jahrhundert hat es mit der Trennung<br />

dieser beiden lebensbereiche an Bedeutung<br />

verloren. im Dienstleistungszeitalter <strong>wir</strong>d<br />

es aber zu einer neuen lebens<strong>wir</strong>klichkeit für<br />

immer mehr Menschen. Die schlichteste Variante<br />

ist die PC-ecke im schlafzimmer – in der<br />

steuererklärung verschämt als Arbeitsraum deklariert<br />

-, gefolgt vom separaten Zimmer in der<br />

Wohnung – an der dann gerne auch noch das<br />

schild „Kontor“ prangt. Dabei ist „Kontor“ kein<br />

schlechtes stichwort für die aktuelle entwicklung<br />

des Hybrid Houses. Die großen Kontorhäuser<br />

der Neuzeit zeichneten sich dadurch aus,<br />

dass die Mieter auf ihren Flächen den Grundriss<br />

selbst gestalten konnten. ein Angebot, das längst<br />

zum standard der modernen Architektur gehört.<br />

Die Macher der internationalen Bauausstellung<br />

Hamburg (iBA) im Wilhelmsburg <strong>sind</strong><br />

einen schritt weiter gegangen und haben dieses<br />

Gestaltungsprinzip mit dem Thema „Wohnen<br />

und Arbeiten“ kombiniert. „Häuser, die sich<br />

den Wünschen ihrer Bewohner anpassen“, lautete<br />

der Auftrag an Architekten und investoren,<br />

die entwürfe für die iBA 2013 erarbeitet haben.<br />

„Hybrid Houses“ nennt die iBA diese Häuser,<br />

stellen sie doch eine synthese zwischen Wohn-<br />

und Arbeitsgebäuden dar. Für die Amerikaner<br />

steht der Begriff „Hybrid House“ übrigens für<br />

ein Gebäude, das verschiedene strategien kombiniert,<br />

mit denen energie gespart werden kann<br />

und das den Ausstoß von Kohlendioxid auf ein<br />

Minimum reduziert. Diese Anforderungen erfüllen<br />

die iBA Hybrid Houses gewissermaßen<br />

nebenbei, schließlich gehört der Klimaschutz zu<br />

den Zielen der Bauausstellung. so ist das Hybrid<br />

House des Projektentwicklers Hamburg Team,<br />

das vom Hamburger Architekturbüro Kleffel<br />

Papay Warncke entworfen wurde, als Passivhaus<br />

konzipiert.<br />

Hamburg Team baut ein Hybrid House, das<br />

ähnlich einem chinesischen Geduldsspiel konstruiert<br />

ist. Verschiedene längliche Quader <strong>sind</strong><br />

zu einem Kubus zusammengefügt, wobei je zwei<br />

dieser Quader als Maisonetten im rechten Winkel<br />

zusammengehören und durch eine Treppe an<br />

ihrer Gelenkstelle verbunden <strong>sind</strong>. Peter Jorzick,<br />

Geschäftsführer von Hamburg Team, erklärt<br />

das Prinzip: „eine Maisonette-einheit besteht<br />

aus zwei Teilen, von denen der eine eine Nordsüd<br />

Ausrichtung und der andere eine Ost-West<br />

Ausrichtung hat. Die Maisonette-einheit in der<br />

Mitte des Gebäudes ist kreuzförmig. Die äußeren<br />

nähern sich einer l-Form an.“ Festgelegt<br />

<strong>sind</strong> lediglich die Küchen und sanitärbereiche,<br />

die es auf jeder ebene gibt. Ansonsten ist es dem<br />

Bewohner freigegeben, den Grundriss so zu gestalten,<br />

wie er ihn sich wünscht und je nach Bedarf<br />

wieder zu verändern. Die Bauordnung setzt<br />

„Anders<br />

als andere<br />

wohnen“<br />

für Wohnungen und Büros andere standards<br />

und Vorschriften. „Wir haben auf jeder ebene<br />

der Maisonette den höchsten standard vorgesehen,<br />

so dass es dem Nutzer freigestellt bleibt, die<br />

Aufteilung zwischen Wohn- und Arbeitsbereich<br />

nach seinen erfordernissen vorzunehmen“, erklärt<br />

Jorzick. er kann eine etage als Wohn- und<br />

die andere als Arbeitsbereich einrichten oder<br />

sich für extremere Varianten wie 90:10 entscheiden.<br />

„Wichtig ist, dass er nicht an eine einmal<br />

gefällte entscheidung gebunden ist, sondern sie<br />

jederzeit ändern kann“, so Jorzick. insgesamt<br />

<strong>wir</strong>d es 16 Nutzungseinheiten zwischen 70 und<br />

135 Quadratmetern geben, die zu einem Quadratmeterpreis<br />

von unter 3000 euro verkauft<br />

werden. Jorzick ist sich sicher, dass dieses Haus<br />

kein einmaliges iBA-Projekt bleiben <strong>wir</strong>d, sondern<br />

auch in anderen Hamburger stadtteilen<br />

erfolgreich sein <strong>wir</strong>d. es sei ein Haus für Kreative,<br />

für Menschen, die et<strong>was</strong> anders als andere<br />

wohnen wollen.<br />

ein anderes, von Nägeli Architekten aus Berlin<br />

entworfenes Hybrid House, das von der Otto<br />

Wulff Bauunternehmung und wph Wohnbau<br />

und Projektentwicklung in Wilhelmsburg gebaut<br />

<strong>wir</strong>d, soll für die Öffentlichkeit zugänglich<br />

sein. Hier <strong>wir</strong>d bis 2014 das erdgeschoss als<br />

Ausstellungsfläche für die iBA und iGs, die internationale<br />

Gartenschau, genutzt werden. Anschließend<br />

sollen auch hier Menschen ein Zuhause<br />

finden, für die Wohnen und Arbeit eine<br />

einheit bilden.<br />

Im Hybrid House von Hamburg Team<br />

hat jedes Maisonette Zugang zu<br />

einer Himmelsrichtung.<br />

Das Hybrid House von Otto<br />

Wulff <strong>wir</strong>d bis 2014 für die<br />

Öffentlichkeit zugänglich sein.

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