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was schert uns berlin chert uns berlin was schert uns berlin wir sind ...

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Munde geführt. Aber der kulturetat ist immer<br />

noch der niedrigste bundesweit. Jetzt gebe ich<br />

das wort aber lieber ab...<br />

roettig: ich will hier keine Zahlen nennen, aber<br />

z. B. im Vergleich zu Frankfurt gibt hamburg<br />

weniger für kultur aus. das letzte Jahr hat hamburg<br />

in allen Bereichen so sehr geschadet. Bis<br />

<strong>wir</strong> da wieder raus kommen, das <strong>wir</strong>d dauern.<br />

<strong>wir</strong> haben ende letzten Jahres in der k<strong>uns</strong>thalle<br />

gleichzeitig runge, cut, rodney Graham und<br />

kirchner gezeigt – das muss man erstmal in<br />

einem anderen haus finden!<br />

güntner: Ja!<br />

roettig: und in die depots haben <strong>wir</strong> auch<br />

geschaut, mit der Ausstellung „All art has been<br />

contemporary“ haben <strong>wir</strong> zu-<br />

dem eine interessante sammlungspräsentation<br />

gezeigt und<br />

Alt und neu verglichen. Aber<br />

man hatte das Gefühl, die Medien<br />

konnten darüber gar nicht<br />

positiv berichten, denn hamburg<br />

befand sich ja in einem „Loch“.<br />

ebeling: seit horáková <strong>sind</strong> alle<br />

<strong>uns</strong>ere drei verschiedenen Bereiche der k<strong>uns</strong>t<br />

gleichermaßen abgeglitten. die Museen haben<br />

sich verändert, weil nur noch in Geldwerten<br />

gedacht wurde. es geht um Besucherzahlen und<br />

umsätze. dass auch die idee dahinter liegt, in<br />

der k<strong>uns</strong>thalle k<strong>uns</strong>tformen zu etablieren und<br />

präsentieren, die aus der eigenen stadt kommen,<br />

wurde außer Acht gelassen. dass künstler<br />

eben spüren, sie <strong>sind</strong> gewollt, sie werden ernst<br />

und wahr genommen. Als die hafencity noch<br />

Brache war, da gab es verschiedene Formate,<br />

teilweise illegal installiert, auf der „Artgenda“<br />

auch im einklang mit der Behörde – das fehlt<br />

hamburg heute. hamburg hatte mit k<strong>uns</strong>t im<br />

öffentlichen raum-projekten ein Alleinstel-<br />

lungsmerkmal. dieses potenzial ist noch da.<br />

Also: welche Möglichkeiten hat diese stadt, um<br />

wieder eine eigene sprache zu sprechen? da hilft<br />

kein Blick nach Berlin.<br />

roettig: das glaube ich auch! Auch wenn das<br />

im Museum nicht immer einfach ist. einerseits<br />

muss man große Ausstellungen machen, die<br />

durchaus auch in einer anderen stadt laufen<br />

könnten – wie rothko. Andererseits muss man<br />

eigene standpunkte zeigen, die anderswo nicht<br />

möglich wären.<br />

Barbara Kisseler hat versprochen, dass sie<br />

das ungleichgewicht zwischen hochkultur<br />

und dem freien Bereich beheben will, sogar<br />

verschieben zug<strong>uns</strong>ten der freien szene. tritt<br />

Niemandsland<br />

ist immer gut<br />

für die künstlerische<br />

Arbeit<br />

jetzt die K<strong>uns</strong>thalle gegen<br />

das gängeviertel an?<br />

roettig: das ist sicher nicht so<br />

gemeint. die beiden letzten senatoren<br />

haben die kultur nicht gut behandelt.<br />

wie hat Frau kisseler es formuliert?<br />

...“rüde“...<br />

roettig: eine starke Bezeichnung. Aber so haben<br />

<strong>wir</strong> es alle empfunden. das hat alle frustriert.<br />

es ist vollkommen richtig, erst mal nach<br />

den künstlern vor Ort zu schauen. <strong>was</strong> können<br />

<strong>wir</strong> für sie tun, wie sie fördern? Bei den Museen<br />

wäre der Ansatzpunkt ein anderer. Bei den<br />

künstlern müssen <strong>wir</strong> <strong>was</strong> tun, um allen wieder<br />

ein selbstbewusstsein zu geben.<br />

17<br />

schwerpunkt<br />

runder tisch

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