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DESIGN<br />

Schwer im Kommen<br />

Ewig haltbar und voll im Trend: Möbel aus Beton haben ihren<br />

Weg in gestylte Wohnungen gefunden<br />

TExT: PETRA SCHWAB<br />

Architekten lieben ihn schon lange:<br />

Sichtbeton. In elegantem Anthrazit,<br />

in hellem Grau und immer mit feinsten<br />

Spuren seiner Schalung, denn Beton <strong>wir</strong>d<br />

ähnlich wie Porzellan in Form gegossen. Darin<br />

liegt das Geheimnis einer jeden Betonfläche.<br />

Architekten schwören auf ihre Fachleute, denn<br />

nur sie kennen die Zusammensetzung von<br />

Zement, Sand, Wasser und Zusatzstoffen und<br />

wichtige Kniffe bei der Schalung, die der Oberfläche<br />

ihren Charakter geben.<br />

Genauso verhält es sich auch bei Möbeln. „Oh,<br />

fühlt sich das weich an“, schwärmen Kunden,<br />

wenn sie zum ersten Mal eine Arbeitsplatte bei<br />

der Berliner Firma „betonWare“ streicheln. Ihr<br />

Gründer und Designer Alexis Oehler ist das gewohnt<br />

und weiß: „Der Eindruck der Weichheit<br />

entsteht durch die feine, glatte Oberfläche.“ Er<br />

beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Beton.<br />

Er hat geforscht und experimentiert und<br />

am Ende herausgefunden, wie er es möglich<br />

machen kann, die Wände seines Bestsellers<br />

„Cubus“ gerade mal einen Zentimeter dick zu<br />

gießen, ohne dass die Stabilität gefährdet ist.<br />

Denn darum geht es beim Beton-Design: Methoden<br />

zu finden, die das Gewicht des Möbels<br />

so weit wie möglich reduzieren. Beton ist zwar<br />

extrem druckfest. Deshalb ist er ein so erfolgreicher<br />

Werkstoff in der Architektur. Aber er<br />

ist nicht zugfest. Das heißt: Ein längeres Stück<br />

Beton bricht durch. In dünne Betonwände<br />

muss deshalb immer eine Stabilisierung eingearbeitet<br />

werden.<br />

Schon vor knapp 60 Jahren experimentierte<br />

der Schweizer Designer Willy Guhl mit Be-<br />

„Rohes und<br />

elegantes<br />

Material“<br />

tonmöbeln. Sein legendärer Gartensessel bestand<br />

1954 aus verformtem Faserbeton. Er<br />

wurde vom Markt genommen, weil das Material<br />

(Eternit) Asbest enthielt. 2002 brachte er<br />

eine Neuauflage ohne Asbest heraus. Der neue<br />

„Loop“-Sessel kommt einem Trend nach rohem<br />

und doch elegantem Material entgegen.<br />

Dass man heute aus Beton sogar Vorhänge<br />

machen kann, hat die Holländerin Doreen<br />

Westphal gezeigt. Mit Hilfe der Kasseler Technologie-Dienstleistungsfirma<br />

„G.Tecz“ erfand<br />

sie den „concrete lace“, bei dem ein florales<br />

JETZT IM<br />

HANDEL!<br />

Betonmuster frei im Raum an Fäden schwebt<br />

und zu einem dekorativen Raumteiler <strong>wir</strong>d.<br />

Kontrastreicher kann ein Objekt kaum sein.<br />

Der Gegensatz von roh und fein interessiert<br />

auch die Hamburger Designerin Alexa Lixfeld.<br />

Feines Tafelgeschirr und Beton machte<br />

sie schon in ihrer Diplomprüfung zum<br />

Thema. Sie forschte und experimentierte an<br />

diversen Instituten, wie sich etwa aus einer<br />

neuartigen Betonsorte Tassen und Hochglanzfliesen<br />

herstellen ließen. Ihre Arbeit mit Kontrasten<br />

treibt Lixfeld auf die Spitze, indem sie<br />

Teile der Betontassen mit feinster japanischer<br />

Lack-Technik veredelt. So et<strong>was</strong> ist kein Gebrauchsgegenstand.<br />

„Wer will schon aus einer<br />

Betontasse Tee trinken!“ erklärt sie. Ein Flacon<br />

mit Betonverschluss, der Parfum enthält, das<br />

sie mit einem Parfumeur entwickelt hat, <strong>wir</strong>d<br />

wohl eher zum Verkaufs-Objekt. Ihren drei<br />

bisherigen Düften hat sie gerade einen vierten<br />

– „Beton-Duft“? – hinzugefügt. Mit ganz weiblicher<br />

Note.<br />

Dienstag, 5.5., 20 00 Uhr, LUV Interior, Ludwigstraße<br />

11 in Hamburg: „Produkte in Beton“ – ein Gespräch<br />

zwischen den Designern Alexa Lixfeld und Alexis Oehler<br />

sowie Wolfram Timmermanns, einer drei LUV-Gründer.<br />

Moderation: Frauke von Jaruntowski. Treffpunkt LUV,<br />

Voranmeldung bitte bei jaruntowski@kultwerkwest.de<br />

Labor: Druck, Malerei, Experiment<br />

künstlerische Praxis Zeichnung<br />

Arbeiten mit Photoshop<br />

Erforschungen Wolfenbütteler Vorlesung<br />

Fachtagungen<br />

K<strong>uns</strong>t und Alter<br />

Sommerwerkstatt Malerei<br />

Malerei<br />

Werkstätten<br />

Programm 2010 kostenlos anfordern<br />

Postfach 1140 | D-38281 Wolfenbüttel<br />

Tel.: 49.5331.808-415 | Fax 05331.808-413<br />

www.bundesakademie.de<br />

post@bundesakademie.de<br />

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DESIGN

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