4 o.T. Thema | Ausstellungen Ausstellungen o.T. 5 Anzeige o.T._0.06 21.03.<strong>2006</strong> 11:00 <strong>Uhr</strong> Seite 1 Simon Waßermann, DER TOR DER HELD, Skulptur, Stahl gelasert, pulverbeschichtet, Höhe: 22 cm, Auflage 200, Preis € 90.– Bestellung per Fax 0 40-5 51 22 54 oder per email: ruth.sachse@ot-nord.net. Wir stecken alles in o.T.! Unsere Kultur-Tasche können Sie bestellen! o.T. Edition Volltreffer ... Wenn Sie die vielfältigen Leistungen des ASB nutzen: Rettungsdienst, Pflege, Betreutes Wohnen, Kinder- und Jugendarbeit, Blutspendedienst und Zeitspender, <strong>um</strong> nur einige unserer Kompetenzen zu nennen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit dem Kauf des Kunstwerks „DER TOR DER HELD“. 25% des Erlöses gehen als Spende an den ASB Hamburg. 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Diese hintergründige Fragmentierungs-Bedeutung mag mit ein Grund da<strong>für</strong> gewesen sein, war<strong>um</strong> verstärkt seit der Romantik dem Scheitern in der bildenden Kunst eine so große Würdigung zuteil wurde. Glorreiches Scheitern, tragisches Scheitern, komisches Scheitern – alles scheitert von C.D. Friedrichs „Gescheiterter Hoffnung“ bis hin zu modernen Varianten künstlerischen Mißlingens. Aktuell heißt Scheitern jetzt „Snafu“. <strong>Das</strong> dem Militärjargon entnommene Kürzel bedeutet „System normal all fucked up“. Wenn hierarchische Kommunikationsstrukturen in die Hose gehen, dann eben ist snafu. Anfang <strong>April</strong> zieht „Snafu“ in die Hamburger Kunsthalle ein. Unter dem Untertitel „Medien, Mythen, Mind Control“ geht‘s technisch <strong>um</strong> das Video, inhaltlich aber <strong>um</strong> das Scheitern in zahlreichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Von Andy Warhol über Bruce Na<strong>um</strong>an, von Otto Mühl über Francis Alÿs bis zu Walid Raad scheitert es in zahlreichen Beiträgen von insgesamt 25 Künstlern. Da ist Corinna Schnitt mit ihrem Film „Schönen, guten Tag“, worin ein Vermieterehepaar ihrer Mieterin via Anrufbeantworter Anweisungen z<strong>um</strong> Putzen gibt. Jeanne Faust rekonstruiert in „Interview“ einen gescheiterten Gesprächsversuch mit Fassbinder-Schauspieler Lou Castel. Und Kutlug Atamann spürt den „Four Seasons of Veronica Read” nach. Besagte Frau Read entpuppt sich dabei als notorische Liebhabe- Francis Alÿs | Rehearsal 1 (Ensay I, Tijuana, México 2000), 2004 Video ca. 30 Min. rin des Rittersterns, den sie jahraus, jahrein in ih- rem winzigen Apartment kultiviert. Auch so läßt sich das Scheitern am Leben kompensieren: mit übertriebener Bl<strong>um</strong>enliebe. (2. <strong>April</strong> bis 5. Juni) | WOLF JAHN Kunsthalle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg, T. 428 13 12 00, www.hamburger-kunsthalle.de Elmar Hess | Freedom is not for free, <strong>2006</strong> Videoinstallation, Super 8 mm übertragen auf DV Variabel FOTOS: 1. JOCHEN LITTKEMANN, 2.© VG BILD-KUNST, BONN <strong>2006</strong> FOTOS: 2. © THE HENRY MOORE FOUNDATION, 3. © 2004, FONDATION LE CORBUSIER / PROLITTERIS, ZÜRICH, FOTO TOBIAS ADAM HAMBURG Leben in der Elektrokultur EIN FINNISCHER PROFESSOR UND SEIN NORDLICHT-GENERATOR Lemström | Großwüchsige Karotten nach der Behandlung mit Professor Lemströms Ausströmungsapparat. Ka<strong>um</strong> ein anderes Jahrhundert hat eine faszinierendere Melange aus empirischer Forschung und utopischer Überhöhung seiner Entdeckungen hervorgebracht als das 19. Es entwickelte Maschinen und Theorien, die Unbeschreibliches erzeugen sollten und doch oft in mystischer Verklärung endeten. Einer seiner zahlreichen Forscher war der finnische Physikprofessor Karl Selim Lemström (1838-1904). Dessen Terrain waren die Phänomene der Nord- und Polarlichter, die er beobachtete und künstlich zu erzeugen versuchte. Oliver Kochta-Kalleinen hat sich auf die Spuren des Professors begeben. Seine Ausstellung in der Galerie <strong>für</strong> Landschaftskunst versucht sich dem Phänomen dieses Forschers aus unterschiedlichen Perspektiven anzunähern. Vergeblich hatte Lemström auf seinen Expeditionen versucht Nordlichter auf die schwach lichtempfindlichen fotografischen Platten zu bannen. Doch sein Equipment war gut genug, <strong>um</strong> die Standorte seiner Beobachtungsstationen zu fotografieren. Eher beiläufig entstand somit die erste Landschaftsfotografie Lapplands. In die Regionen des Fantastischen bricht Lemström mit seinem „Nordlicht-Generator“ auf, mit dem er versuchte die himmlisch-leuchtenden Au- ren künstlich zu erzeugen. Zeichnungen dok<strong>um</strong>entieren die angeblich gelungenen Experimente. Keine Theorie, keine Erfindung jedoch ohne praktische Anwendung. Schließlich richtete Lemström seine Maschine auf die Erde, <strong>um</strong> sie mittels Elektrizität fruchtbar zu machen, <strong>um</strong> kleine in große Karotten zu verwandeln. Im Zeitalter von Jules Verne beileibe keine Fantasie, sondern von Sozialreformern seiner Zeit willkommene Aussicht auf ein besseres Leben in der „Elektrokultur“.| WOLF JAHN Galerie <strong>für</strong> Landschaftskunst, Eröffnung: 6.4., ab 19 <strong>Uhr</strong>. Bis 20. Mai. Admiralitätsstr. 71, 20459 Hamburg, T. 37 50 30 68, www.gflk.de WOLFSBURG Körper gegen Kiste DAS KUNSTMUSEUM SCHAFFT PLATZ FÜR DEN DIALOG ZWISCHEN PLASTIK UND ARCHITEKTUR Hennry Moore | Reclining Figure: Holes, 1976–1978 Wolfsburg ist immer wieder gut <strong>für</strong> ein spannendes Match: der Vfl gegen Bayern München, Piëch gegen Pischetsrieder und ab <strong>April</strong> heißt es: Körper gegen Kiste. Letzteres ist, grob verallgemeinert, die Konfliktlinie der Ausstellung im Kunstmuse<strong>um</strong> Wolfsburg, die offiziell als „ArchiSkulptur. Dialog zwischen Architektur und Plastik vom 18. Jahrhundert bis heute“ antritt. Zusammengestellt wurde sie von Markus Brüderlin, dem neuen Direktor des Hauses und ehemaligen Kurator der renommierten Fondation Beyeler bei Basel. Dort hatte er mit zwei, wie er es nennt, „Schnittstellenarbeiten“ geglänzt: mit den Aus stellungen „Ornament und Abstraktion“ (2001) Le Corbusier | Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut, Ronchamp, 1950–1954 und „ArchiSkulptur“ (2004/05). Letztere konnte Brüderlin nach einer Station im Guggenheim Bilbao nach Wolfsburg <strong>um</strong>leiten. Mit Werken von 120 Künstlern und Architekten fächert die Schau den 200-jährigen Diskurs der Disziplinen auf: Vom Revolutionsarchitekten Boullée über die Verwandtschaft von Le Corbusiers Ronchamp-Kirche mit Skulpturen Moores bis zur biomorphen Architektur eines Greg Lynn. 2004, bei der Premiere, lobte die „Neue Züricher Zeitung“ die „Inszenierung und Qualität der Exponate“. Der „Tagespiegel“ befand: „ausgesprochen sehenswert“. Die FAZ mäkelte. Und „o.T.“ rät jetzt: Hinfahren! Z<strong>um</strong> Ergebnis des Matches nur so viel: Oberspielmacher Brüderlin scheint einen eindeutigen Ausgang anzunehmen. „Die Skulptur des 21. Jahrhunderts“, prophezeit er, „ist die Architektur.“ 1. <strong>April</strong> bis 2. Juli. | KARIN SCHULZE Hollerplatz 1, 38400 Wolfsburg, T. 05361/26690, www.kunstmuse<strong>um</strong>-wolfsburg.de HANNOVER „Rarrk“ Tipp ABORIGINAL ART IM SPRENGEL MUSEUM Mit rund 70 Arbeiten von John Mawurndjul zeigt das Sprengel Muse<strong>um</strong> schon die vierte Präsentation von Kunst der Aboriginals. Zentrales formales Element seiner Entwürfe ist das „Rarrk“, eine Kreuzschraffur. Die Bilder scheinen abstrakt, sind aber als topografische Darstellungen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt zu lesen. Aber auch wer die Symbole nicht im Sinne der Aborigines- Kultur deuten kann, soll die Bilder unbefangen geniessen, sagt John Mawurndjul, „doch drinnen verborgen enthalten sie geheime Bedeutungen, von denen er nichts zu wissen braucht“. Bis 5. Juni. Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover, T. 0511 - 168438 75, www.sprengel-muse<strong>um</strong>.de