Hamburger - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design
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22 o.T. <strong>Design</strong> | o.T. ium<br />
Recht | Rätsel | Impressum o.T. 23<br />
Flensburg<br />
Flensburg<br />
Jugendstilträume<br />
Die Die Sammlung Sammlung Giorgio Giorgio Silzer<br />
Silzer<br />
| Karaffe aus der<br />
Sammlung Giorgio Silzer<br />
Im Studio des Heinrich-Sauermann-Hauses<br />
zeigt der Museumsberg Flensburg mehr<br />
als 200 Exponate aus einer der größten<br />
Privatsammlungen zum Jugendstil.<br />
Giorgio Silzer trug im Laufe seiner<br />
Sammeltätigkeit eine umfangreiche Kollektion<br />
von kunsthandwerklichen Arbeiten<br />
des Jugendstils zusammen.<br />
Objekte aus bedeutenden Werkstätten lassen<br />
die Welt der „Belle Époque“ wieder<br />
auferstehen.<br />
Die Sammlung bietet einen charakteristischen<br />
Einblick in die stilistischen Neuentwicklungen<br />
des Jugendstils zwischen<br />
1885 <strong>und</strong> 1914.<br />
18. Mai bis 13. Juli 2008<br />
Dienstag – Sonntag 10 – 17 Uhr<br />
| Museumsberg Flensburg<br />
Museumsberg 1, 24937 Flensburg<br />
www.museumsberg.flensburg.de<br />
Hamburg<br />
Hamburg<br />
Galerie Borchardt<br />
in neuen Räumen<br />
Die Galerie Borchardt wird ab Mai gemeinsam<br />
mit dem Partnerbüro BN Architekten<br />
in neuen Räumen im Hopfensack<br />
19 zu finden sein.<br />
Auf einer Fläche von mehr als 400 Quadratmetern<br />
werden die Partner dort verbindende<br />
Schwerpunkte in <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Kunst</strong> ausloten.<br />
Hopfensack 19<br />
20457 Hamburg<br />
www.galerie-borchardt.de<br />
Kleines <strong>Kunst</strong>lexikon<br />
Rainer Unruh erklärt die Begriffe (Folge 19)<br />
B wie Buddha<br />
In einer Zeit, in der die Preise <strong>für</strong> zeitgenössische Werke in den Keller rauschen <strong>und</strong> das<br />
Interesse der großen Sammler abkühlt, braucht auch die <strong>Kunst</strong> einen Schutzheiligen.<br />
Der <strong>Hamburger</strong> <strong>Kunst</strong>verein hat sich <strong>für</strong> Buddha entschieden. 15 Meter lang ist die<br />
goldene Skulptur im Eingangsbereich. Sie stehe, so heißt es auf einem Informationsblatt,<br />
<strong>für</strong> „eine antiautoritäre Herangehensweise an <strong>Kunst</strong>“. Aber das sollte man vielleicht<br />
nicht so laut sagen. Vom Zen-Meister Tianran (738-824) ist überliefert, dass er auf der<br />
Suche nach Erleuchtung schon mal eine hölzerne Buddhastatue abfackelte. Zur Rede<br />
gestellt, antwortete der Rebell, er habe eine Reliquie aus Asche herstellen wollen. Ein<br />
Windstoß, <strong>und</strong> das schwarze Häufchen hätte sich ins Nichts verflüchtigt wie die Milliarden<br />
auf den Konten unserer Banken. Womöglich ist das die wahre Lehre des Buddha:<br />
Alles ist auf Treibsand gebaut, nichts hat Bestand, schon gar nicht in der <strong>Kunst</strong>, die sich<br />
auf einmal seltsam nackt präsentiert, jetzt, wo die Rekordpreise auf Auktionen sich<br />
nicht mehr wie ein Schleier zwischen Werk <strong>und</strong> Betrachter legen. Aber es gibt auch den<br />
anderen Buddha, den Esoterik-Buddy, der Leute wie den einstigen Dauerlächler Jürgen<br />
Klinsmann fasziniert. Als er das Training beim FC Bayern München übernahm, ließ der<br />
Motivationskünstler die Wellnessanlage des Fussballclubs mit Buddhastatuen säumen.<br />
Jetzt steht der Verein so schlecht da wie noch nie. Hoffentlich macht es der <strong>Kunst</strong>verein<br />
besser.<br />
Rainer Unruh - Typologie der Vernissagen-Besucher - Folge 1<br />
Der Alleswisser<br />
Eben noch waren Sie guter Dinge. Aber dann<br />
steht er auf einmal da. Der Alleswisser. Der Vernissagen-Alptraum.<br />
„Nun, wie gefallen Ihnen die Arbeiten“, fragt<br />
er. Sie weichen zurück <strong>und</strong> sitzen in der Falle.<br />
Aus dieser Ecke der Galerie kann Sie nur die<br />
GSG 9 befreien.<br />
Also antworten Sie „Sehr schön, vor allem der<br />
Farbauftrag erinnert an Rothko“. „Rothko?!“,<br />
bellt es zurück, <strong>und</strong> in dem Moment bereuen<br />
Sie, den Karatekurs nach zwei Wochen abgebrochen<br />
zu haben. „<strong>Das</strong> ist völlig falsch“, hebt<br />
der Oberlehrer an. Und dann geht es los. Mit<br />
der ersten Ausstellung des Malers 1996 in der<br />
Toilette eines Polke-Schülers, woraufhin er zur<br />
zweiten Biennale von Kuala Lumpur eingeladen<br />
worden sei. Damals sei ja in dem Katalog,<br />
der natürlich inzwischen vergriffen sei, der<br />
bahnbrechende Aufsatz aus systemtheoretischer<br />
Sicht erschienen, in dem nachgewiesen worden<br />
sei, dass die Anordnung der Farben sich<br />
auf die Fibonacci-Reihe beziehe. In ihrer Not<br />
greifen Sie zum Äußersten.<br />
„Ja“, sagen Sie. „<strong>Das</strong> habe ich auch gelesen. In<br />
| Simon Waßermann, Alleswisser, 2009, Zeichnung der Bild-Zeitung.“<br />
Sie Sie möchten möchten sich sich Ihr Ihr Exemplar<br />
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Jahr<br />
Schutz vor Plagiaten <strong>und</strong> Ideenklau<br />
<strong>Das</strong> deutsche Urhebergesetz soll Künstler vor Plagiaten <strong>und</strong> „Gedanken-Diebstahl“<br />
schützen. Doch in der Praxis sieht es oftmals<br />
anders aus: Große Unternehmen <strong>und</strong> vermeintlich schlaue Werbeagenturen<br />
forschen nicht immer nach dem geistigen Schöpfer<br />
eines Werkes.<br />
Der Urheber von Werken der Literatur, Wissenschaft <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong><br />
genießt <strong>für</strong> seine Werke Urheberschutz (§ 1 UrhG). Urheber ist<br />
gemäß §7 UrhG der Schöpfer des Werkes. Für die Definition der<br />
geschützten Werke hat der Gesetzgeber einen umfassenden <strong>und</strong><br />
nicht abschließend geregelten Katalog (§ 2 UrhG) erschaffen.<br />
Benutzt ein Unternehmen beispielsweise ein Logo oder eine Grafik<br />
ohne Erlaubnis des Urhebers, fehlt es bereits an den Verwertungsrechten.<br />
Vielmehr liegt mit der weiteren Verwendung des Logos<br />
auf eigenen Werbematerialien ein Verstoß gegen das Vervielfältigungsrecht<br />
(§ 16 UrhG) sowie auch das Verbreitungsrecht (§17<br />
UrhG) vor. Wird die Darstellung oder das <strong>Kunst</strong>werk nur leicht<br />
verändert, kommt auch eine Bearbeitung oder Umgestaltung in<br />
Betracht, wonach die Bearbeitung eines Werkes nur mit der Einwilligung<br />
des Urhebers erfolgen <strong>und</strong> verwertet werden dürfen (§<br />
23 UrhG). Und auch das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung<br />
(§ 19a UrhG) wird in den Fällen verletzt sein, in<br />
denen das Werk erstmals oder in einem neuen Medium wie dem<br />
Internet vom Verletzter veröffentlicht wird.<br />
Beispiele <strong>für</strong> solche Verstöße finden sich in der Praxis viele. So<br />
benutzte die bekannte Supermarkt-Kette ALDI im Jahre 2007<br />
ein Logo auf dem Etikett eines spanischen Rosado-Weins, an<br />
das sie gar keine Rechte besaß. Urheberin <strong>und</strong> Nutzungsrechteinhaberin<br />
dieses <strong>für</strong> eine Veranstaltung entworfenen Logos<br />
war die Künstlerin Ulla Zymner. Wie in einer Endlosschleife<br />
wurde ihr Rechtsanwalt von ALDI auf den Abfüller der Weinflaschen<br />
<strong>und</strong> vom Abfüller auf den Grafiker verwiesen. Schließlich<br />
einigten sich die Parteien mit einem Vergleich.<br />
Eine andere Supermarktkette, nämlich REWE, übernahm zu 100<br />
% einen bei Wikipedia veröffentlichten Artikel über Beaujolais<br />
<strong>für</strong> ihren Prospekt. Doch Wikipedia unterliegt der sog. GNU-<br />
Lizenz <strong>für</strong> freie Dokumentation. Diese wird von der Free Software<br />
Fo<strong>und</strong>ation (FSF) herausgegeben. So muss der Lizenznehmer<br />
unter anderem den Autor bzw. den Urheber des Werkes nennen,<br />
was REWE versäumte.<br />
Letztlich bleibt dem Urheber, sofern die Benutzung <strong>und</strong> Verwertung<br />
ohne sein Wissen erfolgte, nur der Weg zum Gericht. Im<br />
Zuge des gewerblichen Rechtschutzes kann er im Sinne der Lizenz-Analogie<br />
eine angemessene Vergütung <strong>für</strong> die Verwertung<br />
seines Werkes verlangen. Zudem besitzt der Urheber einen Anspruch<br />
auf Unterlassung sowie auf Schadensersatz (§ 97 UrhG).<br />
Letzteres jedoch nur dann, wenn der Verletzter die Handlung vorsätzlich<br />
oder fahrlässig vorgenommen hat. So kann der Urheber<br />
jedenfalls in der Regel eine Vergütung <strong>für</strong> die fremde Benutzung<br />
seines Werkes erhalten <strong>und</strong> darüber hinaus die weitere Verwendung<br />
untersagen lassen. Folglich müssen sämtliche davon betroffenen<br />
Produkte oder Materialien vernichtet werden. Der tatsächliche<br />
Schaden des Künstlers, der vielleicht sein Werk vor der<br />
Öffentlichkeit <strong>und</strong> somit der im medialen Zeitalter leicht zugänglichen<br />
Benutzung schützen wollte, wird jedoch kaum ersetzt.<br />
| RA JENS O. BRELLE<br />
Art Lawyer<br />
Rätseln Sie mit ...<br />
An dieser Stelle geht o.T. spielerisch mit Werken von <strong>Kunst</strong>,<br />
<strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> <strong>Design</strong> um. Ausschnitte, leichte Verfremdungen<br />
oder ungewöhnliche Perspektiven erschweren ihr Wiedererkennen<br />
in der Abbildung.<br />
Wer oder was ist es? Findige Leserinnen <strong>und</strong> Leser können<br />
die abgebildeten Details in laufenden Ausstellungen, an öffentlich<br />
zugänglichen Orten oder in diesem Heft entdecken.<br />
Was ist es dieses Mal..... Was könnte es sein?<br />
Senden Sie uns Ihre Lösung einfach an unsere E-Mail:<br />
info@ot-nord.net . Die Gewinner werden aus allen eingesandten<br />
E-Mails ermittelt, <strong>und</strong><br />
dieses Mal erhalten drei Einsender<br />
ein Kartenset im Format DIN<br />
A6 aus der 12-teiligen Postkarten-Edition<br />
Simon Waßermann,<br />
Zeichnungen, 2009<br />
Enthalten:<br />
Simon Waßermann,<br />
Zaunprüfer<br />
IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: format offset. Druck- <strong>und</strong> Verlags GmbH<br />
Geschäftsführer: Michael Klaibor, v.i.s.d.P.<br />
Redaktionsteam: Charlotte Brinkmann, Hilde Klaibor, Ruth Sachse, Hajo<br />
Schiff<br />
Autoren dieser Ausgabe: Jens O. Brelle, Anna Brenken, Christiane Opitz,<br />
Christin Springer, Rainer Unruh<br />
Anzeigendisposition: Ruth Sachse<br />
Art Direction: Michael Klaibor<br />
Redaktionsbüro Harzburger Weg 7 b, 22459 Hamburg<br />
Telefon 040 - 55 23 770<br />
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Verlag: Holstenhofweg 45, 22043 Hamburg<br />
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Erscheinungsweise: 5 x im Jahr, Auflage zirka 35.000 Exemplare,<br />
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