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Presseheft als PDF - PROGRESS Film-Verleih

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Fasziniert hat mich ein Drehbuch, das im Jahr 2000 auf<br />

meinen Schreibtisch flatterte. Eine junge Autorin, Sylke<br />

Rene Meyer, hatte es verfasst und mir angeboten. Jung<br />

und ungestüm war die Autorin, war ihr Stoffvorschlag. Im<br />

Vordergrund der Geschichte eine Frau aus Polen, Anna<br />

Walentynowicz, im Hintergrund die Entstehung der polnischen<br />

Gewerkschaft Solidarnos´ć. Ein persönlicher<br />

Lebensweg, verbunden mit einer gesellschaftlichen Vision,<br />

die Wirklichkeit wurde, wie der Historie zu entnehmen<br />

ist. Das war ein Stoffvorschlag nach meinem<br />

Geschmack. Ich sprach mit Volker Schlöndorff darüber,<br />

mit dem ich vorher den <strong>Film</strong> „Der neunte Tag“ realisiert<br />

hatte, und der mich in meiner Euphorie bremste, aber<br />

mich nicht davon abgehalten hat, das Projekt mit ihm zu<br />

produzieren. Seine kritischen Einwände waren berechtigt.<br />

Darf und kann ein deutscher Regisseur ein Stück polnischer<br />

Geschichte verfilmen?<br />

Ist der deutsche Blick darauf erlaubt?<br />

ZU SEINEM NEUEN FILM<br />

DIE HELDIN VON DANZIG<br />

In welchem Umfang muss man sich selbst noch einmal<br />

sachkundig machen, was die Ereignisse in Polen<br />

zwischen 1960 und 1980 betrifft?<br />

Berechtigte Fragen, zu denen wir Andreas Pflüger,<br />

einen weiteren Drehbuchautoren, gewinnen konnten,<br />

der sich der Mühsal unterzog, akribisch historische<br />

Abläufe und Geschichte zu rekonstruieren und fantasievoll<br />

umzusetzen. Es entstand ein Drehbuch, das in<br />

permanenter Rückkopplung mit Volker Schlöndorff<br />

und den polnischen Kollegen und Koproduktionspartnern<br />

über einen langen Zeitraum entwickelt wurde.<br />

Andreas Pflüger sei an dieser Stelle gedankt dafür.<br />

Entstanden ist ein <strong>Film</strong>, der ausschließlich auf der<br />

Werft in Danzig - der vormaligen Lenin-Werft - realisiert<br />

wurde, mit großer Unterstützung der Werftleitung<br />

und der Arbeiter. Entstanden ist ein <strong>Film</strong>, der<br />

sich nicht nur aus vielen biografischen Details ergeben<br />

hat, sondern der sich der Original-Materialien<br />

und der Videoaufnahmen der Solidarnos´ć-Geschichte<br />

bedient. Entstanden ist ein <strong>Film</strong> in einer Mischung<br />

aus Dokumentarischem und Fiktionalem, der äußerst<br />

authentisch ein Bild vermittelt von den Anstrengungen,<br />

die Menschen unternommen haben, die gegen<br />

alle Widerstände für eine freie und liberale Ordnung<br />

in ihrem Land angetreten sind.<br />

Rückblickend möchte ich sagen, dass es ohne die polnischen<br />

Werftarbeiter und -arbeiterinnen eine politische<br />

Veränderung in den osteuropäischen Ländern<br />

nicht gegeben hätte, dass die Solidarnos´ć den Prozess<br />

der deutschen Wiedervereinigung begünstigt hat und<br />

sie Osteuropa das Tor zur Europäischen Gemeinschaft<br />

geöffnet hat. Ein Prager Zitat eines tschechischen Plakats<br />

kann es nicht besser ausdrücken:<br />

Polen – 10 Jahre<br />

Ungarn – 10 Monate<br />

DDR – 10 Wochen<br />

Tschechoslowakei – 10 Tage<br />

Zehn Jahre dauerte der demokratische Prozess<br />

in Polen, der den anderen Ländern dazu verhalf,<br />

in immer kürzerer Zeit dem Beispiel<br />

Polens folgen zu können.<br />

Polen war der Vorreiter für<br />

Freiheit und Demokratie.<br />

Dafür möchte ich mich mit diesem <strong>Film</strong><br />

bedanken.

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