Presseheft als PDF - PROGRESS Film-Verleih

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2005 ENIGMA, nach Éric-Emmanuel Schmitt, mit Mario Adorf, Justus von Dohnanyi 2004 DER NEUNTE TAG, mit Ulrich Matthes, August Diehl, Bibiana Beglau, Hilmar Thate 2001 TEN MINUTES OLDER, ENLIGHTENMENT (Erleuchtung), THE CELLO 2000 DIE STILLE NACH DEM SCHUSS, mit Bibiana Beglau, Nadja Uhl 1998 PALMETTO - DUMME STERBEN NICHT AUS, nach James Hadley Chase mit Woody Harrelson, Elisabeth Shue 1996 DER UNHOLD, nach Michel Tournier mit John Malkovich, Heino Ferch, Gottfried John 1991 HOMO FABER, nach Max Frisch mit Sam Shepard, Julie Delpy 1989 GESCHICHTE DER DIENERIN, nach Margaret Atwood mit Natasha Richardson, Faye Dunaway, Robert Duvall FILMOGRAPHIE 1987 EIN AUFSTAND ALTER MÄNNER, nach Ernest Gaines mit Holly Hunter, Lou Gossett jr, Richard Widmark 1985 TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN, nach Arthur Miller mit Dustin Hoffman, John Malkovich 1983 EINE LIEBE VON SWANN, nach Marcel Proust mit Jeremy Irons, Ornella Muti, Alain Delon 1982 KRIEG UND FRIEDEN 1981 DIE FÄLSCHUNG, nach Nicolas Born mit Bruno Ganz, Hanna Schygulla 1980 DER KANDIDAT 1979 DIE BLECHTROMMEL, nach Günter Grass mit David Bennent, Mario Adorf, Angela Winkler, Charles Aznavour 1978 DEUTSCHLAND IM HERBST 1976 DER FANGSCHUSS, nach Marguerite Yourcenar mit Margarethe von Trotta, Matthias Habich 1975 DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM, nach Heinrich Böll mit Angela Winkler, Mario Adorf 1972 STROHFEUER, mit Margarethe von Trotta 1971 DIE MORAL DER RUTH HALBFASS, mit Senta Berger, Helmut Griem 1970 DER PLÖTZLICHE REICHTUM DER ARMEN LEUTE VON KOMBACH, mit Margarethe von Trotta, Rainer Werner Fassbinder 1969 MICHAEL KOHLHAAS – DER REBELL, nach Kleist mit David Warner, Anna Karina 1967 DER PAUKENSPIELER 1966 MORD UND TOTSCHLAG, mit Anita Pallenberg, Musik: Brian Jones (Rolling Stones) 1965 DER JUNGE TÖRLESS, nach Robert Musil mit Mathieu Carrière
„Es ist mein dritter Film in Polen, in Danzig, denn in Polen habe ich einfach immer Glück gehabt.“ Kann ein einzelner den Lauf der Geschichte ändern? Wohl kaum. Solche Legenden werden später geboren. Aber ein Einzelner kann sehr wohl Auslöser für gewaltige Entwicklungen sein. Agnieszka, klein von Wuchs, Waisenkind, Mutter eines unehelichen Kindes, Katholikin, sozialistische Heldin der Arbeit, Schweißerin und Kranführerin auf der Lenin-Werft in Danzig. Das Leben hat ihr nichts geschenkt. Ihr Mann stirbt nach kurzer Ehe, ihr Sohn sagt sich von ihr los. Sie arbeitet hart und sorgfältig, denn eine Schweißnaht, die im Sturm reißt, kann den Untergang eines Schiffes und den Tod von Menschen verursachen. Ebensolches verantwortungsvolles Handeln erwartet sie von allen Menschen, besonders aber von der Partei, egal ob es um Lohn geht, um Überstunden, um die Sicherheit, um das Kantinenessen oder einfach um das Funktionieren der Toiletten. ZU SEINEM NEUEN FILM DIE HELDIN VON DANZIG Der Film lebt von Katharina Thalbach. Nun kenne ich Katharina seit der „Blechtrommel“ und habe sie später in vielen Filmen und Theaterstücken gesehen. Trotzdem überraschte sie mich vom ersten Drehtag an. In der Rolle der Agnieszka zeigte sie eine Ernsthaftigkeit und einen überwältigenden Einsatz, die unerbittliche Härte der Person. Da liegt ihre ganze Biographie drin, ihre Kindheit und Jugend in der DDR, ihre ganze Lebenserfahrung. Natürlich unterstützten die polnischen Schauspieler uns sehr bei der Ausgestaltung der Rolle. Wir haben nicht versucht, eine lebende Person zu imitieren, sondern eine Kunstfigur zu erschaffen, die in sich und im Rahmen der Geschichte stimmig ist. Das fing mit dem Darsteller für Lech Wale˛sa an. Wir wollten nicht unbedingt eine Kopie der historischen Figur und mit Andrzej Chyra, dem jungen Star des polnischen Films, haben wir eine tolle Besetzung dafür gefunden. Sein Zusammenspiel mit Katharina Thalbach war sehr ironisch, denn sie ist die treibende Kraft und er das Aushängeschild der Partei, der Männerwelt und Politik. Er verkörpert die schmutzige Politik und sie setzt die hehre Absicht dagegen. Die Tatsache, dass wir in einer fremden Sprache drehten, beängstigte mich anfänglich. Aber dann war die Sprache das Einfachste. Weil die Schauspieler gut waren, ich auf sie vertrauen konnte und ich das Gefühl hatte, man erkennt die Sprachmelodie und Intensität von einer Szene zur anderen, auch ohne die Worte zu verstehen. Schwierig war es nur bei den Massenszenen, wo ich nicht so leicht eingreifen, nicht improvisieren konnte. Da wird die Musik eine besondere Rolle für die Dramaturgie spielen. „STRAJK“ ist mein dritter Film in Polen, in Danzig – nach der „Blechtrommel“ und dem „Unhold“. Ich kann das nicht erklären, ich habe immer diesen Zug nach Osten gehabt, schon „Der junge Törless“ spielt auf der ungarischen Seite des österreichischen Kaiserreichs, „Der Fangschuß“ noch ein Stück weiter in Riga und Kurland. Mich hat dieses Mittel- und Osteuropa immer fasziniert, zumal es lange hinter dem Eisernen Vorhang lag. Dazu kommt, in Polen habe ich einfach Glück gehabt, Polen und speziell Danzig ist gut zu mir gewesen. Ich habe eine Affinität zu Polen, wie ich sie zu Frankreich habe. Ich bin aufgewachsen mit den Filmen von Andrzej Wajda und dem polnischen Kino der 50er und 60er Jahre. Das ist Kinematographie als Kunst, das ist und bleibt mein Vorbild.
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