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FORSCHUNGDie dermale Substitutionin der Rekonstruktionder menschlichen HautP. Brychta 1) , J. Adler 2) , D. Horký 3) , M. Francu 1) , I. Mensík 1)1)Verbrennungszentrum des Universitätskrankenhauses Brünn2)Zell- und Gewebebank des Universitätskrankenhauses Brünn3)Lehrstuhl für Histologie und Embryologie der Med. Fakultät MU, BrünnEINLEITUNGGenauso wie die Mehrzahl der medizinischenDisziplinen hat in den letztenJahrzehnten auch die plastische Chirurgieund die Verbrennungsmedizinzahlreiche großartige Fortschritte gemacht.Eine der interessantesten Perspektivender Gegenwart scheint dabeidie großflächige Rekonstruktion dermenschlichen Haut zu sein.Die Kultivierung von Hautzellen invitro bis zur Form eines transplantierbarenHautepitheliums wurde mit ihrerVerbreitung in den siebziger und achtzigerJahren bald zur lebensrettendenMethode bei schwerstverbrannten Patienten.Während der zweiten Hälfte derachtziger Jahre hat es sich aber ganzklar gezeigt, daß – kein Wunder – aufdiese Weise rekonstruierte Haut dieWiderstandsfähigkeit, Elastizität undFestigkeit der normalen Haut vermissenläßt. Logischerweise wurde die Ursachein der Absenz der Lederhaut gesucht,die keine spontane Regenerationsfähigkeitbesitzt. Um die Kontrakturen,die Fibrosierung und den Mangelan Elastizität der unter den dünnenSCHEMA HAUTERSATZ➊➋➍➌epidermalen Transplantaten gebildetenNeodermis zu vermeiden, begann manin den USA, in Westeuropa und Japanmit der Entwicklung eines dermalenErsatzes und dessen Rekombinationmit der epidermalen Komponente – miteinem dünnen epidermalen Transplantatoder mit einem in vitro kultiviertenMultilayer aus Keratinozyten.Dem gesamten Konzept liegt dieKonstruktion eines rekombiniertenHautersatzes zugrunde, der zum wesentlichenTeil in vitro ausgebaut wäre,eine dermale und epidermale Komponentebeinhalten und durch seineStruktur die normale Haut imitieren würde.Die ortsständigen lebenden Hautzellensollten dessen Remodelationnach der Transplantation in vivo beenden.So würde bei der (theoretisch) fastunbegrenzten Quantität auch die hoheQualität eines solchen kompositenTransplantates gesichert werden.Im vorliegenden Artikel soll der gegenwärtigeStand dieser Problematikzusammengefaßt und über eigene experimentelleArbeiten der Autoren dazuberichtet werden.1) Epidermis2) DermisImplantierterHautersatz mit3) dermalerStruktur und4) epidermalerStrukturIN VITRO MODELLEDER REKOMBINIERTEN HAUTEs gibt eine ganze Reihe von Materialienund Verfahren, die zur Rekonstruktioneines Hautersatzes in vitrogenutzt werden. Die wichtigsten Basiskomponetensind jedoch allogene Dermis, Kollagen, synthetisches Material.In allen drei Gruppen gibt es zellfreieund zellhaltige Varianten. Die zellhaltigendermalen Substitute werden bereitsin vitro mit den Hautzellen besiedelt,was ihre Eigenschaften wesentlichverbessert. Bei den zellfreien Variantenwird mit der zellulären Besiedlung ausdem Wundbett nach der Transplantationgerechnet.Im allgemeinen kann man feststellen,daß unter den in vitro Modellen zum Teilsehr sophistische Systeme zu findensind. Da es nicht möglich ist, im Rahmendieses Artikels alle zu beschreiben,werden nur die typischen Vertretervorgestellt.Allogene DermisDie allogene Dermis ist eines derwichtigsten Trägermaterialien bei derKonstruktion eines rekombiniertenHautersatzes. Ihre Vorbereitung beginntmit der Abnahme der kadaverösenHaut unter den Bedingungenstrengster chirurgischer Sterilität.Der nächste Schritt besteht in dersogenannten Deepithelisierung, d. h. inder Beseitigung der Epidermis, die fastausschließlich Trägerin der Antigenizitätist. Je vollständiger die Eliminierungder Zellen der allogenen Haut ist, destobesser ist die Einheilung bei dem Rezipienten.Zu den zu eliminierendenepidermalen Zellen gehören Keratinozyten,Melanozyten, Hautdrüsen, Langerhans-und Merkelzellen, zu den dermalenKomponenten werden die Fibroblasten,das Gefäßepithelium und dieZellen der glatten Muskeln gezählt.Zur Deepithelisierung wurden mehrereMethoden getestet: Zyklisches Einfrieren und Auftauender Haut, das zum zellulären Todführt; die Zellen werden nachfolgendausgewaschen. Enzymatische Separation der zellulärenKomponenten der Haut unterverschiedenen Temperaturen, beispielsweisemit Trypsin oder Dispaseund Auswaschen z. B. durch TritonX-100 (Dispase-Triton Methode).HARTMANN WundForum 3/9917

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