Download als PDF (2,8 MB) - SHG - Saarland-Heilstätten GmbH
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2010 3 / 3<br />
Gruppe<br />
SiCHErHEiTSkUlTUr<br />
an den <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />
Sonnenberg<br />
Forum<br />
a m P u l s d e r Z e i t<br />
Das Gesundheitsmagazin der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg und der Reha-Einrichtungen<br />
SyMPoSiUM <strong>SHG</strong>-<br />
Fachklinik Tiefental<br />
„Sucht im Alter“<br />
THEMA<br />
DATENSCHUTZ<br />
& E DV<br />
riS / PACS<br />
Die elektronische<br />
Patientenakte
Vorwort<br />
V o r w o r t<br />
Die Klinikleitung<br />
Pflegedirektorin Christel Schnur,<br />
Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer<br />
und Ärztlicher Direktor Dr. med.<br />
Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
2 Forum am Puls der Zeit<br />
liebe leserin, lieber leser,<br />
nun halten Sie das neue „<strong>SHG</strong>-Forum“ in Ihren Händen, und ich hoffe, dass<br />
Ihnen die professionelle Aufmachung gefällt. Das Redaktionsteam hat viel Wissenswertes<br />
zusammengetragen, diesmal mit dem Schwerpunkt Datenschutz und<br />
EDV. Daneben informieren wir Sie gerne über Veranstaltungen und Ereignisse<br />
rund um die Kliniken Sonnenberg und die Reha-Einrichtungen der <strong>Saarland</strong>-<br />
<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong>. Und weil Weihnachten bevorsteht, setzen die Betrachtungen<br />
aus seelsorgerischer Sicht und schließlich die Tipps fürs Festmenü einen besonderen<br />
Akzent.<br />
Die Informationstechnologie gewinnt auch im Krankenhauswesen zunehmend an Bedeutung. Daten<br />
schnell und sicher an vielerlei Stellen bereitzuhalten wird immer wichtiger. Dabei ist die Sicherheit<br />
der Patienten oberstes Gebot, nicht nur zum Schutz ihrer Gesundheit, sondern auch hinsichtlich<br />
ihrer Persönlichkeitsrechte. Was das für die <strong>SHG</strong> rund um die Kliniken Sonnenberg bedeutet, wird<br />
in diesem Magazin intensiv beleuchtet.<br />
Zum Schluss – und weil es die erste Ausgabe unserer Informationen im neuen Kleid ist – darf ich<br />
Sie um die freundliche Beachtung unserer Inserenten bitten. Sie tragen mit dazu bei, das „<strong>SHG</strong>-<br />
Forum“ kostengünstig herzustellen. Gemeinsam sind wir uns bewusst, dass wir am Anfang stehen.<br />
So wird es Sie nicht wundern, dass wir uns fest vorgenommen haben, mit jeder neuen Ausgabe<br />
stets besser zu werden. Anregungen und Kritik sind nicht nur gerne gesehen, sondern sogar ausdrücklich<br />
erwünscht.<br />
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und Glück, Gesundheit<br />
und Wohlergehen im neuen Jahr.<br />
Ihr<br />
Alfons Vogtel<br />
Geschäftsführer der <strong>SHG</strong>
Ausgabe<br />
Dezember.<br />
2010<br />
2<br />
Vorwort<br />
SChwerpunkt DatenSChutz unD eDV<br />
4 Risikomanagement / Sicherheitskultur an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
5 Wie schützen wir die Daten unserer Patienten?<br />
7 Datenschutz in der Pflege<br />
8 Welche Bedeutung hat die EDV im Krankenhaus?<br />
10 Teleradiologie<br />
11 RIS / PACS<br />
12 Interview / Claus Schrewe und Marc Lux<br />
14 Leistungsstellenmanagement im Krankenhaus – Was ist das?<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
I n h a l t<br />
aktuelle theMen<br />
18 Adoleszentenstation - Stationäre Psychotherapie für Heranwachsende<br />
20 Kinder- und Jugendpsychiatrie der <strong>SHG</strong> schließt offiziellen Konsiliarvertrag<br />
21<br />
22<br />
23<br />
mit Caritas Trägergesellschaft – Schwestern vom Hl. Geist g<strong>GmbH</strong><br />
Staatssekretär Sebastian Pini: Pflege spricht alle an<br />
Ausbildung Krankenpflegehilfe<br />
Patientenweihnachtsfeier an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
neueS auS Den reha-einriChtungen<br />
24 „Sucht im Alter“ Fachtagung in der <strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental<br />
28 „Schutz vor Rückfällen“ - Tagesklinik Dudweiler<br />
29 Weihbischof Robert Brahm zu Besuch in der <strong>SHG</strong>-Fachklinik Quierschied<br />
Die SeelSorge<br />
30 Ein schwarzes Schaf in der Krippe<br />
guteS für körper unD geiSt<br />
32 Weihnachtsmenü<br />
35 Kniffliges<br />
37<br />
38<br />
Kontakt / Adressen<br />
Rätselauflösung / Impressum<br />
3 / 3<br />
3<br />
inhaltsVerZeichnis
isikomanagement<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
risikomanagement – Sicherheitskultur<br />
in den Shg-kliniken Sonnenberg<br />
Für die <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
gehört zur Patientenversorgung<br />
auch die Einhaltung eines hohen<br />
Standards für Patientensicherheit.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen<br />
Fehler nicht erst geschehen, um<br />
daraus zu lernen. Risiken können<br />
durch die Installation von Managementsystemen<br />
frühzeitig erkannt<br />
und transparent dargestellt werden.<br />
Bereits vor sieben Jahren haben die<br />
<strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg mit der<br />
Einführung eines Risiko-Management-Systems<br />
begonnen. Nach und<br />
nach wurden in Zusammenarbeit<br />
mit der Gesellschaft für Risiko-<br />
Beratung (GRB), Detmold, die einzelnen<br />
Fachabteilungen auf mögliche<br />
Fehlerquellen „untersucht“.<br />
Während dieser sog. Audits wurden<br />
neben ausführlichen Interviews mit<br />
dem Personal der verschiedenen<br />
Berufsgruppen auch Praxisphasen<br />
durchgeführt. Die Risikoberater der<br />
GRB konnten hierdurch Einblicke<br />
in den klinischen Alltag gewinnen<br />
und auch Risiken aufgezeigt, die<br />
sich eventuell in die Routinetätigkeit<br />
eingeschlichen haben.<br />
Durch das große Engagement, mit<br />
dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in die Projekte eingebunden<br />
waren, konnten die Empfehlungen<br />
4 Forum am Puls der Zeit<br />
der GRB zügig umgesetzt und somit die festgestellten<br />
Risiken kurzfristig abgestellt bzw. auf ein Minimum reduziert<br />
werden.<br />
Die Evaluierung der Fachabteilungen ergab einen hohen<br />
Sicherheitsstandard in der Patientenversorgung.<br />
So erhielten bereits in den vergangenen Jahren die<br />
Fachabteilungen Psychiatrie, Geriatrie, Neurologie und<br />
Gerontopsychiatrie die Urkunden zur erfolgreichen<br />
Einführung des Risikomanagement-Systems durch die<br />
Risiko-Beratung, GRB.<br />
Im Juni 2010 wurde nun auch der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/-psychotherapie (KJPP) in Kleinblittersdorf<br />
die Auszeichnung für ihr Risikomanagement<br />
überreicht. Das Personal der KJPP hat die Vorschläge<br />
der GRB aufgegriffen, die im Rahmen des Audits angemerkt<br />
wurden und entsprechend darauf reagiert. In<br />
kleinen Teams wurde im Rahmen der Evaluierung ausführlich<br />
über die erarbeiteten Verbesserungen im Ablauf<br />
der Patientenaufnahme bzw. –versorgung berichtet.<br />
Das Gesamtergebnis bestätigte der KJPP eine sehr<br />
gute Umsetzung des Risikomanagements.<br />
Die Klinikleitung gratuliert herzlich zu diesem hervorragenden<br />
Resultat.<br />
Die gelebte Sicherheitskultur in den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
sowie den dazugehörigen Standorten Klinik<br />
Halberg und Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />
Kleinblittersdorf/St. Wendel ist ein weiterer<br />
Baustein der umfassenden Qualität in der Patientenversorgung.<br />
Andrea Johannes<br />
Projektleiterin
wie schützen<br />
wir die Daten<br />
unserer patienten?<br />
Wir haben uns vorgenommen, Ihnen<br />
den Datenschutz im Krankenhaus<br />
vorzustellen. Der Umgang mit<br />
persönlichen Daten ist ein hochsensibles<br />
Thema, das zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnt und diese<br />
Bedeutung auch verdient. Im ersten<br />
Teil lesen Sie, was Patientendatenschutz<br />
bedeutet. In der nächsten<br />
Ausgabe stellen wir Ihnen den Datenschutz<br />
der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong><br />
<strong>GmbH</strong> vor.<br />
Patientendatenschutz bedeutet, dass<br />
Patienten vor einem unzulässigen<br />
Umgang mit ihren personenbezogenen<br />
Daten, insbesondere über ihren<br />
Gesundheitszustand, geschützt<br />
werden. Die Patienten sollen sich<br />
vertrauensvoll zu einem Arzt in<br />
eines unserer Krankenhäuser zum<br />
Zweck einer Untersuchung oder<br />
Behandlung begeben können, ohne<br />
fürchten zu müssen, dass die Informationen,<br />
die sie zum Zweck der<br />
Behandlung über sich offenlegen,<br />
zu ihrem Nachteil genutzt werden.<br />
Daten über den Gesundheitszustand<br />
sind äußerst sensible Daten mit<br />
starkem Bezug zur Privat- und Intimsphäre.<br />
Sie geben Auskunft über<br />
seelische und körperliche Leiden,<br />
Eigenschaften und Dispositionen;<br />
sie haben über die Persönlichkeit<br />
des Menschen eine hohe Aussagekraft.<br />
In unseren Krankenhäusern werden<br />
große Mengen an Patientendaten<br />
verarbeitet. Dadurch, dass<br />
wir ein in starkem Maße arbeitsteiliger<br />
Betrieb sind, müssen viele<br />
Mitarbeiter Informationen über<br />
den Patienten erhalten, um diesen<br />
bestmöglich medizinisch versorgen<br />
zu können. Schon bei der Untersuchung<br />
und dann bei der Therapie,<br />
der Pflege und der Nachsorge wird<br />
die Behandlung durch elektronische<br />
Datenverarbeitung (EDV) unterstützt.<br />
Das „Massengeschäft“ der<br />
Verwaltung der Patientendaten von<br />
der Aufnahme bis zur Abrechnung<br />
der Kosten ist ohne EDV gar nicht<br />
mehr denkbar. Bei der Verarbeitung<br />
der großen Mengen von sensiblen<br />
Patientendaten durch eine Vielzahl<br />
von Personen ist besondere Sorgfalt<br />
nötig.<br />
Patientendatenschutz ist integraler<br />
Bestandteil der Aus- und Fortbildung<br />
unserer Mitarbeiter. Zugleich<br />
muss die Organisation unserer Häuser<br />
insgesamt darauf ausgerichtet<br />
sein, den Patientendatenschutz zu<br />
beachten. Hierfür ist in jedem der<br />
zum Konzern gehörenden Krankenhäuser<br />
ein eigenes Krankenhaus-Datenschutzmanagement<br />
eingerichtet. Die Patienten sind im<br />
Krankenhaus hilfsbedürftig.<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
In dieser Situation sind sie oft nicht<br />
in der Lage, die Einhaltung ihrer<br />
Rechte durchzusetzen. Aus f<strong>als</strong>cher<br />
Furcht, ihre optimale Behandlung<br />
könnte gefährdet werden, werden<br />
sie sich bei der Kritik bezüglich des<br />
Umgangs mit ihren Daten zurückhalten.<br />
Umso wichtiger ist es, dass<br />
unsere Krankenhäuser von sich aus<br />
die Einhaltung des Datenschutzes<br />
<strong>als</strong> eine zentrale Aufgabe ansehen.<br />
Es gibt keine einheitlichen Rechtsgrundlagen<br />
für den Patientendatenschutz.<br />
Vielmehr müssen nebeneinander<br />
die speziellen und – soweit<br />
diese nicht zur Anwendung kommen<br />
- die allgemeinen Regelungen<br />
des Datenschutzrechts sowie<br />
die Regelungen zum medizinischen<br />
Standesrecht mit der Verpflichtung<br />
zur ärztlichen Schweigepflicht angewendet<br />
werden. Dies macht den<br />
Patientendatenschutz unübersichtlich<br />
und kompliziert. Da aber sowohl<br />
das ärztliche Berufsrecht wie<br />
das Datenschutzrecht weitgehend<br />
den gleichen Schutzzweck verfolgen,<br />
lassen sich die beiden Rechtsgebiete<br />
zumeist gut miteinander in<br />
Einklang bringen.<br />
Johannes Bolz<br />
Koordinator Konzerndatenschutz<br />
in Abstimmung mit dem externen<br />
Datenschutzbeauftragten (DMC)<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
5<br />
datenschutZ
Anzeige<br />
6 Forum am Puls der Zeit
Datenschutz im pflegedienst<br />
Datenschutz – ein Thema in der heutigen Zeit, das uns<br />
überall begegnet und eine immer höhere Priorität gewinnt.<br />
Insbesondere dort wo Menschen mit sensiblen<br />
Daten anderer Umgang haben, sie bearbeiten oder verwalten,<br />
müssen die Mitarbeiter für den Datenschutz<br />
sensibilisiert werden.<br />
Für die Beschäftigten in Gesundheitsberufen ist dieses<br />
Thema nichts Neues. Schon bei der Einstellung muss<br />
jeder neue Mitarbeiter eine Schweigepflichtserklärung<br />
unterzeichnen.<br />
Daten werden auf einer Station in umfangreicher Menge<br />
über jeden Patienten gesammelt. Medizinische und<br />
pflegerische Daten gehören zu den sensibelsten Informationen.<br />
Dazu gehören nicht nur die Daten zur Person,<br />
sondern auch Daten zur Gesundheit eines Patienten.<br />
Den Umgang mit Patientendaten regeln mehrere gesetzliche<br />
Grundlagen. Mit Unterzeichnung des Aufnahmevertrages<br />
erklären die Patienten sich bereit, dass ihre<br />
Daten erhoben, gespeichert und gegebenenfalls auch<br />
übermittelt werden. Darüber hinaus ist zur Erfüllung<br />
gesetzlicher Mitteilungspflichten eine Offenbarung der<br />
Informationen zulässig, z. B. zur Verhinderung einer<br />
Straftat oder bei meldpflichtigen Infektionskrankheiten.<br />
Im Stationsalltag geht es oft hektisch zu. Da gilt es<br />
nicht nur die Patientendaten vor den Blicken Stationsfremder<br />
zu schützen, keine Akten im Patientenzimmer<br />
liegen zu lassen oder den Visitenwagen mit den Patientenmappen<br />
unbeaufsichtigt auf dem Stationsflur<br />
stehen zu lassen, sondern es stellen sich auch diverse<br />
Alltagsprobleme im Umgang mit Datenschutz und<br />
Schweigepflicht.<br />
– darf man einem Angehörigen am Telefon Auskunft<br />
geben über den Aufenthalt eines Patienten?<br />
– darf der vollständige Name an der Zimmertür oder<br />
am Bett angeschrieben werden, sei es auch nur zur<br />
Orientierung des Patienten?<br />
– darf eine Infusion mit Vor und Zunamen zur genau-<br />
en Identifikation beschriftet werden?<br />
– darf in einem offenen Pflegestützpunkt im Rahmen<br />
einer Dienstbesprechung ungefiltert über Patienten<br />
geredet werden?<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
Grundsätzlich ist es nicht erlaubt am Telefon Auskünfte<br />
zu erteilen, aber ein verzweifelter Angehöriger<br />
würde es <strong>als</strong> unfreundlich werten, wenn er nach der<br />
OP zum Beispiel keine Auskunft über den Zustand des<br />
Patienten erhielte.<br />
Auch ist es unabdingbar auf einer Station, auf der Patienten<br />
mit einer Demenzerkrankung untergebracht sind,<br />
zu deren Orientierung den Namen am Zimmer und auch<br />
am Bett anzubringen.<br />
Selbstverständlich kann auf die Beschriftung einer Infusion<br />
nicht verzichtet werden, um Verwechselungen<br />
auszuschließen. Allerdings dürfen keine Patientenaufkleber,<br />
die noch mehr Daten enthalten, verwendet werden.<br />
In jedem Fall muss der Datenschutz bei Dienstbesprechungen<br />
gewährleistet sein. Das heißt, dass in einem<br />
offenen Pflegestützpunkt nur dann Dienstbesprechungen<br />
stattfinden können, wenn gewährleistet ist, dass<br />
Patienten, Angehörige oder Besucher nicht mithören<br />
können.<br />
Situationen, die man eigentlich <strong>als</strong> selbstverständlich<br />
bezeichnen könnte, arten unter dem Datenschutzaspekt<br />
in ein Problem aus. Deshalb ist es wichtig die angehenden<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen schon<br />
während der Ausbildung für den Datenschutz zu sensibilisieren.<br />
Auch im Stationsalltag sind immer wieder<br />
Begehungen durch den Datenschutzbeauftragten notwendig,<br />
um die kritischen Punkte zu identifizieren und<br />
beratend tätig zu werden. Sogar bei der Entsorgung des<br />
Papiermülls muss darauf geachtet werden, dass Papiere<br />
mit Patientendaten (z. B. Adressaufkleber, Laborwerte,<br />
etc.) in den Datenschutzmüll abgeworfen wird.<br />
So ist Datenschutz ein ständiges und sensibles Thema,<br />
dass in der Pflege sehr ernst genommen wird.<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
7<br />
datenschutZ im Pflegedienst
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
welche Bedeutung hat<br />
die eDV im krankenhaus und was hat ein krake damit gemein ?<br />
Wie ein Krake ihre Fangarme in alle<br />
Richtungen ausstreckt, so greift die<br />
IT (Informationstechnologie) mittlerweile<br />
in alle Belange des Krankenhauses<br />
ein. Für den Patienten<br />
äußert sich dies schon direkt in der<br />
Patientenaufnahme, wo alle persönlichen<br />
Daten im Krankenhausinformationssystem<br />
(KIS) erfasst<br />
werden. Hier werden alle Leistungen<br />
des Krankenhaus dokumentiert<br />
und bilden zum einen die Grundlage<br />
für die Leistungsabrechnung mit<br />
den Krankenkassen, zum anderen<br />
eine Informationsdrehscheibe der<br />
medizinischen Daten des Patienten<br />
für das Team im Krankenhaus und<br />
außerdem die Anbindung weiterer<br />
Subsysteme wie z.B. Laborsysteme.<br />
80 Prozent der Krankenhauskosten<br />
sind Personalkosten. Die EDV pflegt<br />
ein Gehaltsabrechnungssystem um<br />
die Gehälter an die Mitarbeiter auszuzahlen.<br />
8 Forum am Puls der Zeit<br />
Um die Dienstzeiten des Person<strong>als</strong> zu verwalten, wird<br />
ein Zeitwirtschaftssystem betrieben. Die „Kommt“- und<br />
„Geht“-Zeiten werden über Zeiterfassungstermin<strong>als</strong><br />
verwaltet, welche an ein EDV-Netzwerk angebunden<br />
sind.<br />
Wenn der Patient nun aufgenommen ist, wird ihm ein<br />
Bett auf einer Station zugeteilt. Im KIS-System kann<br />
dann in der sogenannten Stationsgrafik eingesehen<br />
werden, wo genau sich jeder Patient befindet. Für den<br />
Arzt ist diese Grafik oft der Einstieg in die elektronische<br />
Patientenakte. Befunde und Arztbriefe werden hier hinterlegt.<br />
Auch die Werte aus dem Labor laufen in diese<br />
Akte ein. Dazu werden die Proben mit einen Patientenetikett<br />
versehen, damit das Labor diese stets eindeutig<br />
dem Patienten zuordnen und die ermittelten Werte<br />
elektronisch an das KIS übermitteln kann. Im Laufe<br />
eines Krankenhausaufenthaltes werden häufig weitere<br />
Leistungen (wie ergotherapeutische Maßnahmen<br />
oder eine Computertomographie; s. Artikel zum Leistungsstellenmanagement<br />
auf S. 14) für einen Patienten<br />
angefordert. Diese Anforderungen erfolgen durch das<br />
Stationspersonal ebenfalls auf elektronischem Wege.<br />
Die leistende Stelle plant die entsprechenden Termine.
Ist der Patient beispielsweise in der Radiologie angelangt,<br />
werden die dort gemachten Aufnahmen mittlerweile<br />
auch elektronisch in einem sogenannten PACS-<br />
Archiv gespeichert (siehe separater Artikel auf S. 11).<br />
Folglich sind auch viele Medizingeräte an das IT-Netz<br />
angebunden und ein entsprechender Datentransfer ist<br />
eingerichtet. Dies leitet zu einem weiteren Thema über,<br />
zu dem es auch einen kurzen Artikel in dieser Ausgabe<br />
gibt. Die <strong>SHG</strong>-Kliniken können nämlich mit Partnerkliniken<br />
ihre Bilddaten z.B. bei Verlegungen, aber insbesondere<br />
auch in Notfällen, elektronisch austauschen.<br />
Hier müssen entsprechende Normen und Standards erfüllt<br />
werden, damit die Daten entsprechend sicher und<br />
verschlüsselt übertragen werden.<br />
Nach wie vor gibt es aber in jedem Krankenhaus weiterhin<br />
eine Papierakte für jeden Patienten. Diese wurde<br />
früher im Anschluss an die Behandlung in den meist<br />
überquellenden Archiven gelagert und bei Bedarf gesucht.<br />
Heute werden die Akten nach einer gewissen<br />
Lagerzeit elektronisch archiviert. Jeder Arzt kann bei<br />
Bedarf die Akte von seinem Arbeitsplatz elektronisch<br />
einsehen. In den Kliniken, in denen die Akten noch<br />
nicht elektronisch archiviert werden, müssen diese aber<br />
zumindest elektronisch verwaltet werden, um zu wissen,<br />
wo sich welche Akte befindet.<br />
Ein aktueller Trend ist die Bildung sogenannter medizinischer<br />
Versorgungszentren. Auch diese werden an den<br />
IT-Betrieb des Krankenhauses angebunden. Viele weitere<br />
Systeme wie z.B. Systeme zur Diagnoseverschlüsselung,<br />
elektronische Aufklärungsbögen usw. finden sich<br />
im Krankenhaus und nicht zuletzt sei auch das System<br />
zur elektronischen Essensbestellung genannt. Hinzu<br />
kommen die normalen Office- und Email-Anwendungen.<br />
Die Grundlage der weitreichenden Vernetzung bildet<br />
das sogenannte LAN (Local Area Notwork), über<br />
das alle Informationen der verschiedensten Systeme<br />
ausgetauscht werden. Die Häuser der <strong>SHG</strong>-Gruppe sind<br />
zudem über ein WAN (Wide Area Network) mit einander<br />
verbunden. Den Rechenzentren, die diese komplexe<br />
Infrastruktur ermöglichen, wird entsprechend viel abverlangt.<br />
So sind die Systeme grundsätzlich 24 Stunden<br />
an sieben Tage der Woche im Einsatz. Dies macht<br />
ausfallsichere Technologien notwendig. Wartungsarbeiten<br />
werden soweit möglich langfristig geplant. An<br />
dem Netzwerk sind hunderte von PC’s angeschlossen<br />
und werden entsprechend gewartet. Es gibt kaum noch<br />
eine Berufsgruppe, die nicht in irgendeiner Form am<br />
Rechner dokumentieren muss.<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
Der Krake „Krankenhaus-EDV“ hat<br />
viele Arme, die sie in alle Richtungen<br />
ausstreckt, um zum Wohle des<br />
Patienten und der Mitarbeiter nicht<br />
nur alle notwendigen Informationen<br />
zu bündeln, sondern auch die<br />
tägliche Arbeit zu erleichtern, so<br />
dass trotz immer höherem bürokratischem<br />
Aufwand möglichst viel<br />
Zeit für die Versorgung der Patienten<br />
bleibt.<br />
Marc Lux<br />
Leiter IT<br />
EDV<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
9<br />
edV im krankenhaus
teleradiologie<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
teleradiologie in der Shg-gruppe<br />
An den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg in Saarbrücken wird<br />
bereits seit Jahren Software zum Versand digitaler Patientenbilder<br />
eingesetzt. Im Mai diesen Jahres wurde<br />
diese Software (Curaconnect) durch die Mailgateway<br />
Software der Firma Abasoft EDV-Programme <strong>GmbH</strong><br />
abgelöst.<br />
Die Software verschickt die im DICOM-Format gespeicherten<br />
Bilder aus dem PACS (Bildarchivierungs- und<br />
Kommunikationssystem) Archiv der <strong>SHG</strong>-Kliniken via<br />
verschlüsselter E-Mail (Tele-X-Standard) zu einem<br />
Partner-Haus bzw. -Arzt und ist damit eine flexible und<br />
kostengünstige Alternative zu teuren direkten (Punktzu-Punkt)<br />
PACS-Archiv Verbindungen.<br />
Die Bilder einem externen Arzt zur Befundung zur Verfügung<br />
zu stellen, um einen weiteren Befund zu einem<br />
Problem zu erhalten, eröffnet die Möglichkeit eine bessere<br />
und sichere Problemdiagnostik zu betreiben.<br />
10 Forum am Puls der Zeit<br />
Ein digitales Patientenbild<br />
Wird es zum Beispiel auf dem Sonnenberg<br />
notwendig, einen Patienten<br />
in das Klinikum Saarbrücken<br />
zu verlegen, da der Patient auf eine<br />
Intensivstation muss, so können die<br />
digitalen Patientenaufnahmen direkt<br />
in das Klinikum geschickt werden,<br />
so dass sich die behandelnden<br />
Ärzte direkt auf den kommenden<br />
Patienten vorbereiten können.<br />
Das Versenden der Bilder ist sehr<br />
einfach gehalten. Im Webviewer der<br />
PACS-Archive ist für jede Partnerinstitution<br />
ein sogenannter AE-Title<br />
definiert, der die Zielinformationen<br />
enthält. Unter einem AE-Title (Application<br />
Entity Title) versteht man<br />
einen Dienst, der DICOM Objekte<br />
(zum Beispiel digitale Röntgenbilder)<br />
empfangen bzw. senden kann.<br />
Soll jetzt eine Studie oder ein Bild<br />
versendet werden, wählt der Arzt<br />
die Studie bzw. das Bild aus und<br />
initiiert einen DICOM-Send an das<br />
Mailgateway. Mehr muss der Arzt<br />
nicht tun. Das Mailgateway verschlüsselt<br />
die Bilder und zerstückelt<br />
sie so, dass sie schnell via E-Mail<br />
an die Institution mit dem entsprechenden<br />
AE-Title geschickt werden.<br />
Die Gegenstelle, <strong>als</strong>o die Partnerinstitution,<br />
empfängt die E-Mails,<br />
setzt die Teile wieder zusammen,<br />
entschlüsselt die Bilder und stellt<br />
sie entweder ins vorhandene PACS<br />
oder an einer Befundungsworkstation<br />
zum Ansehen zur Verfügung.<br />
Die eben beschriebene Prozedur benötigt<br />
weit weniger Zeit <strong>als</strong> eine CD<br />
oder DVD mit den Patientenaufnahmen<br />
zu erzeugen und via Taxi oder<br />
mit dem Patient mitzuschicken.
Besonders Industriestaaten werden<br />
zunehmend mit dem Problem einer<br />
immer älter werdenden Gesellschaft<br />
und immens steigenden betriebswirtschaftlichen<br />
Kosten konfrontiert.<br />
Mehr denn je sind innovative<br />
Lösungen gefragt, vor allem wenn<br />
es darum geht, die Qualität der medizinischen<br />
Versorgung zu verbessern<br />
und gleichzeitig die Zahl von<br />
Fehldiagnosen zu verringern.<br />
Mit dem zukunftsweisenden digitalen<br />
Bild- und Informationsmanag-<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
Das digitale Bild ist im Arztzimmer angekommen und kann sofort<br />
besprochen werden.<br />
riS / paCS - Vom klinischen arbeitsplatzsystem<br />
zur elektronischen patientenakte Zugriff auf radiologische<br />
Bilder und Befunde - jederZeit und an jedem ort<br />
ment-System von Agfa HealthCare<br />
stellt sich die <strong>SHG</strong>-Gruppe technologisch<br />
bestens für die Zukunft auf<br />
und unterstreicht ihren hohen Anspruch<br />
in der Patientenversorgung.<br />
Das Radiologische Informationssystem<br />
(RIS) und das Bildarchivierungs-<br />
und Kommunikationssystem<br />
(PACS) ermöglichen die digitale<br />
Erstellung und Speicherung von<br />
Röntgenbildern und den dazugehörenden<br />
Patientendaten und Befunden.<br />
Radiologische Leistungen wie<br />
z.B. Röntgenaufnahmen oder CTs<br />
werden über das radiologische Informationssystem<br />
(RIS) elektronisch<br />
angefordert und die Bilder<br />
zusammen mit den medizinischen<br />
Befunden digital in der Patientenakte<br />
gespeichert.<br />
Für die Bildverteilung und die Archivierung<br />
der Bilddaten sorgt das<br />
sogenannte PACS (Picture Archiving<br />
and Communication System).<br />
RIS / PACS ermöglicht zukünftig<br />
röntgenfilmloses und weitgehend<br />
papierloses Arbeiten. >> Interview<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
11<br />
ris / Pacs
interView<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
Claus Schrewe (links) und Marc Lux<br />
interview<br />
claus schrewe und marc lux<br />
sPrechen üBer das neue BildarchiVierungs- und kommunikationssystem<br />
Claus Schrewe und Marc Lux waren Gesamtprojektleiter<br />
und verantwortlich für die erfolgreiche Umsetzung<br />
des RIS/PACS-Systems innerhalb der <strong>SHG</strong>-Gruppe.<br />
Claus Schrewe ist inzwischen im Ruhestand, Marc Lux<br />
leitet die IT-Abteilung der <strong>SHG</strong>-Gruppe.<br />
<strong>SHG</strong> Forum Herr Schrewe, <strong>als</strong> verantwortlicher Leiter<br />
haben Sie und Herr Lux das Projekt von Anfang an<br />
begleitet. Wie gestalteten sich die Arbeiten?<br />
Schrewe Zunächst wurden die notwendigen Schritte<br />
zur Etablierung der entsprechenden IT-Infrastruktur<br />
vorgenommen. Nach Aufbau der zentralen technischen<br />
Infrastruktur konnten die interdisziplinären Projektgruppen<br />
der <strong>SHG</strong>-Standorte Idar-Oberstein, Merzig,<br />
Sonnenberg und Völklingen jeweils in nur 6 Monaten<br />
das digitale Bild- und Befund-System einführen. Nach<br />
intensiven Vorarbeiten, gelungener Projektarbeit in<br />
den Standorten und ausgiebigen Schulungen konnten<br />
zwischenzeitlich alle Standorte den produktiven Betrieb<br />
aufnehmen.<br />
12 Forum am Puls der Zeit<br />
<strong>SHG</strong> Forum Herr Lux, was versteht der Laie unter der<br />
zentralen technischen Infrastruktur?<br />
Lux Damit die technischen Anforderungen an ein<br />
solch komplexes System bewältigt werden konnten,<br />
wurde mit der Zentralisierung und Modernisierung der<br />
EDV-Infrastruktur für das neue Informationssystem ein<br />
sogenanntes SAN (Storage Area Network) etabliert. Es<br />
ermöglicht die Speicherung von Daten in unterschiedlichen<br />
Rechenzentrumsräumlichkeiten, um die Verfügbarkeit<br />
und Sicherheit der Daten jederzeit zu gewährleisten.<br />
Gleichzeitig wurde ein sehr forschrittliches WAN-Netz<br />
(Wide Area Network) zur Kommunikation der <strong>SHG</strong>-<br />
Standorte untereinander installiert, wobei hier besonderer<br />
Wert auf Übertragungsgeschwindigkeit und Ausfallsicherheit<br />
gelegt wurde.<br />
Um die Anbindung an das RIS/PACS-System zu ermöglichen,<br />
aber auch um die Qualität der Patientenversorgung<br />
noch weiter zu verbessern, wurden in den einzelnen<br />
Kliniken einige Modalitäten (Röntgenanlagen und<br />
CTs) durch modernste Geräte ersetzt.
<strong>SHG</strong> Forum In welcher Form profitiert der Patient von<br />
dieser neuen Technologie?<br />
Lux Durch die Optimierung der Arbeitsabläufe wird die<br />
Wartezeit für den Patienten minimiert, Erkrankungen<br />
können schneller und genauer diagnostiziert und notwendige<br />
Therapien schneller eingeleitet werden. Innerhalb<br />
des gesamten Systems ist eine eindeutige Patientenidentifikation<br />
sichergestellt.<br />
<strong>SHG</strong> Forum Herr Schrewe, welche Vorteile weist RIS/<br />
PACS für die beteiligten Kliniken der <strong>SHG</strong>-Gruppe gegenüber<br />
einer konventionellen Lösung auf?<br />
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D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
Schrewe RIS/PACS bedeutet für die <strong>SHG</strong>-Gruppe und<br />
die am Projekt beteiligten Kliniken die digitale Speicherung<br />
und das vereinfachte Management komplexer<br />
klinischer Daten.<br />
Alle behandelnden Ärzte der angeschlossenen <strong>SHG</strong>-<br />
Kliniken sind jederzeit in der Lage, von ihren jeweiligen<br />
Standorten aus auf dieselben radiologischen Bilder<br />
und Befunde zuzugreifen, sie zwischen den einzelnen<br />
Fachdisziplinen zu diskutieren und Therapieentscheidungen<br />
schnellstmöglich zu treffen.<br />
RIS/PACS verbessert unseren Workflow, erhöht die<br />
Wirtschaftlichkeit und stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit.<br />
So wird die Effizienz der radiologischen Diagnostik<br />
bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung (schnellere<br />
Bild- und Befunderstellung) gesteigert, die Prozesskosten<br />
durch den Wegfall der Röntgenfilme und manueller<br />
Archivpflegearbeiten gleichzeitig gesenkt.<br />
Warum sich Kliniken<br />
bei Diagnose und<br />
Rezept auf Kompetenz<br />
verlassen sollten.<br />
Weil wir die notwendige Erfahrung und das<br />
Können mitbringen, um auch in Ihrer Klinik<br />
bessere Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche<br />
Gesundheitsversorgung zu schaffen.<br />
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Management und innovative Energiedienstleistungen.<br />
Damit gewinnen Sie Zeit und Energie,<br />
die Sie produktiver nutzen können: für Ihre<br />
primäre Aufgabe, die medizinische Versorgung<br />
Ihrer Patienten.<br />
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Forum am Puls der Zeit<br />
13
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
leistungsstellenmanagement im krankenhaus.<br />
was ist das ?<br />
Alle Leistungen, die am Patienten<br />
erbracht werden, müssen – gesetzlich<br />
vorgeschrieben – von den Kliniken<br />
erfasst werden. Sowohl Ärzte<br />
<strong>als</strong> auch Pflege oder Therapeuten<br />
müssen vor Ort immer mehr dokumentieren.<br />
Die EDV spielt damit<br />
eine ständig größere Rolle. Module<br />
zur Erfassung der erbrachten Leistungen<br />
werden verstärkt eingeführt.<br />
So auch das Leistungsstellenmanagement<br />
(LSTM).<br />
Das Leistungsstellenmanagement<br />
(LSTM) ist ein Bestandteil des Krankenhausinformationssystems<br />
(KIS).<br />
Im KIS werden alle patientenbezogenen<br />
Daten von der Aufnahme<br />
über die Diagnosenerfassung bis<br />
hin zur Abrechnung vorgehalten.<br />
Hierzu wird der Patient zum Zeitpunkt<br />
der Aufnahme im Krankenhaus<br />
im System erfasst und parallel<br />
zum Aufenthalt alle relevanten Daten<br />
des Patienten im System hinterlegt.<br />
Auf diese Daten kann z.B. der<br />
Arzt dann während des aktuellen<br />
Aufenthaltes aber auch bei Folgeaufenthalten<br />
zurückgreifen.<br />
Hierdurch wird es möglich zu jedem<br />
Zeitpunkt von jedem Computer im<br />
Haus schnell und fundiert auf wichtige<br />
patientenbezogene Informationen<br />
zurückgreifen zu können.<br />
Das kann Menschenleben retten!<br />
Das Leistungsstellenmanagement<br />
dient in diesem Zusammenhang<br />
dazu, diagnostische Untersuchungen<br />
wie z.B. EKG, EEG, Sonografie,<br />
Endoskopie etc. aber auch therapeutische<br />
Leistungen wie z.B. Ergotherapie,<br />
Physiotherapie, Logopädie<br />
etc. im System elektronisch anfordern,<br />
dokumentieren und befunden<br />
zu können.<br />
14 Forum am Puls der Zeit<br />
Im Arbeitsablauf stellt sich das dann ggf. wie folgt dar:<br />
1. Schritt: Anforderung der Leistung. Der Stationsarzt fordert am PC z.B.<br />
eine sonografische Untersuchung für einen Patienten an. Dies geschieht<br />
per elektronischem Formular im KIS. In diesem Formular wählt der Arzt<br />
die Funktionsstelle, an der er eine Leistung anfordern möchte (z.B. Sonografie)<br />
und die entsprechende Leistung (z.B. Sonografie des Oberbauches)<br />
aus. Zusätzlich können noch Angaben zur Fragestellung, zu Vorbefunden<br />
etc. gemacht werden.<br />
Anforderung einer Leistung<br />
Um die Anforderung elektronisch zu versenden muss sie elektronisch signiert<br />
werden. Dies erfolgt durch Eingabe eines Passwortes.<br />
Signierdialog<br />
Eine umfangreiche Rechteverwaltung<br />
im KIS macht es möglich, dass nur autorisiertes<br />
Personal in den LSTM-Workflow<br />
eingebunden ist.<br />
Die Anforderung landet nach der Signierung in der Arbeitsliste der Funktionsstelle<br />
Sonografie und kann dort vom entsprechenden Personal eingesehen<br />
werden. Somit ist das Personal der Abteilung Sonografie darüber<br />
informiert, dass für diesen Patienten eine Leistung erbracht werden soll.
2. Schritt: Erbringung der Leistung. Der Patient wird dann einbestellt. Das<br />
heißt das Personal der Sonografie teilt der Pflegekraft auf Station mit, dass<br />
sich der Patient zur Sonografie einfinden soll. Nachdem sich dann der Patient<br />
in der Sonografie vorgestellt hat, kann die Leistung erbracht werden. Der<br />
Patient kann danach wieder zur Station gebracht werden, für das Krankenhauspersonal<br />
ist der Auftrag aber noch längst nicht erledigt. Das Personal der<br />
Sonografie öffnet jetzt den Auftrag in der Arbeitsliste und dokumentiert die<br />
Durchführung mit den entsprechenden Parametern im KIS.<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
Arbeitsliste der<br />
Funktionsstelle<br />
Danach wird der Auftrag in die Arbeitsliste des jeweiligen zur Befundung<br />
des Fachgebietes autorisierten Arztes geschickt. Der entsprechende Befunder<br />
kann aus einer Liste im Formular ausgewählt werden. Somit kann man den<br />
Auftrag zur Befundung gezielt in die Arbeitsliste eines bestimmten Arztes<br />
mit entsprechenden Fachgebietskenntnissen senden. Mit diesem Arbeitsschritt<br />
verschwindet der Auftrag aus der Arbeitsliste der Sonografie.<br />
Formular <strong>als</strong> Dokumentation der durchgeführten Leistung. Liste der Krankenhausärzte<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
15<br />
leistungsstellenmanagement
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
Befundworkflow<br />
Arbeitsliste des Arztes<br />
Formular für die Befundung<br />
16 Forum am Puls der Zeit<br />
3. Schritt: Befundung der Leistung<br />
Der Arzt sieht nun den Auftrag in<br />
seiner Arbeitsliste im KIS.<br />
Von dort ruft er den Auftrag auf.<br />
Es öffnet sich das Befundungsformular.<br />
In diesem Formular trägt der Arzt<br />
den Befundtext zum Auftrag ein<br />
schließt den Auftrag wiederum<br />
mittels seiner elektronischen Signierung<br />
ab. Der Auftrag verlässt<br />
damit die Arbeitsliste des Arztes.
Stationsgrafik<br />
Befundformular für den behandelnden Arzt<br />
Elektronische Krankengeschichte des Patienten<br />
D a t e n s c h u t z u n D e D V<br />
4. Schritt: Einleitung der Behandlung.<br />
Der behandelnde Arzt wird<br />
nun in einer Stationsgrafik im KIS<br />
(hier werden alle Patienten seiner<br />
Station aufgelistet) visuell darauf<br />
aufmerksam gemacht, dass ein neuer<br />
Befund für den Patienten eingegangen<br />
ist und kann den Befund<br />
direkt am Computer einsehen. Damit<br />
die Visualisierung in der Stationsgrafik<br />
wieder erlischt, muss der<br />
behandelnde Arzt den Befund aktiv<br />
auf ‚gesehen’ setzen. Das heißt<br />
er muss den Befund öffnen, lesen<br />
und per Checkbox markieren, dass<br />
er den Befund gesehen hat.<br />
Es können <strong>als</strong>o im KIS keine Befundinformationen<br />
verloren gehen<br />
oder übersehen werden.<br />
Nachdem der behandelnde Arzt nun<br />
die aus der Untersuchung resultierenden<br />
Informationen zur Verfügung<br />
hat, kann in der Folge die<br />
notwendige Behandlung verordnet<br />
werden.<br />
Die entsprechenden Formulare zur<br />
Beauftragung, Durchführung und<br />
Befundung der Leistung werden mit<br />
ihrer jeweiligen Erstellung in der<br />
elektronischen Krankengeschichte<br />
des betreffenden Patienten abgespeichert<br />
und sind dort jederzeit<br />
von allen Computern des Krankenhauses<br />
durch autorisiertes Personal<br />
einsehbar.<br />
Am Ende des LSTM-Workflows<br />
steht eine klar strukturierte und<br />
adäquat dokumentierte Leistungserbringung.<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
17<br />
leistungsstellenmanagement
a k t u e l l e s<br />
Die Adoleszenz, der Übergang von der Kindheit zum<br />
Erwachsenenalter, stellt die Heranwachsenden vor<br />
schwierige Herausforderungen. Häufig kommt es zu<br />
alterstypischen Problemen, die sich durch die Einnahme<br />
von Drogen oder Alkohol noch weiter verstärken<br />
und zu Krisen führen können, die innerhalb der Familie<br />
nicht mehr allein bewältigt werden können. Dahinter<br />
können sich tiefer gehende seelische Konflikte verbergen.<br />
Die <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg bieten für<br />
diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
ein spezielles Behandlungsangebot<br />
auf der Adoleszenzstation an. Es richtet<br />
sich an Heranwachsende zwischen 17<br />
und 22 Jahren, die Unterstützung zur Lösung<br />
ihrer schwierigen Lebenssituationen<br />
brauchen und Hilfe in Anspruch nehmen<br />
möchten. Die Bereitschaft zum Mitmachen<br />
ist hierbei der Grundstein für eine erfolgreiche<br />
therapeutische Zusammenarbeit.<br />
Seit ihrer Eröffnung vor einem Jahr verzeichnet<br />
die Einrichtung mit ihren zehn<br />
voll- und sechs teilstationären Plätzen<br />
wachsenden Zuspruch. „Neben niedergelassenen<br />
Psychotherapeuten fragen bei<br />
uns immer häufiger auch Lehrer, Schulpsychologen<br />
und Schulsozialarbeiter oder<br />
Eltern selbst an“, sagt der Ärztliche Direktor<br />
Dr. Wolfgang Hofmann. Die psychotherapeutische<br />
Behandlungsstation<br />
für Adoleszenten und junge Menschen ist<br />
weithin die einzige, die sich speziell auf<br />
Heranwachsende eingestellt hat und in der<br />
Ärzte der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und der Erwachsenenpsychiatrie zusammenarbeiten.<br />
18 Forum am Puls der Zeit<br />
Dr. med. Dipl.-Psychologe<br />
Wolfgang Hofmann<br />
Stationäre<br />
psychotherapie für heranwachsende<br />
ein jahr adolesZentenstation der shg-kliniken<br />
sonnenBerg – einrichtung VerZeichnet wachsenden ZusPruch<br />
Warum eine eigene Station für Heranwachsende? „Wir<br />
können diese Patienten hier besser und vor allem angemessen<br />
behandeln“, sagt Dr. Hofmann. „Die Adoleszenz<br />
ist gekennzeichnet durch altersspezifische Entwicklungsschritte<br />
und mögliche Entwicklungskrisen.<br />
In diesem Lebensabschnitt manifestieren sich<br />
erstm<strong>als</strong> psychische Krankheiten wie Depression, Persönlichkeitsstörungen,<br />
Psychosen oder Abhängig-
Prof. Dr. med.<br />
Eva Möhler<br />
keiten“. Hier gelte es, so früh wie möglich therapeutisch<br />
einzugreifen, um längere oder gar lebenslange<br />
Erkrankungen bei den Betroffenen zu vermeiden.<br />
Die stationäre Behandlung erfolgt auf ärztliche Einweisung,<br />
wenn eine ambulante Behandlung nicht mehr<br />
ausreicht. Die Behandlung kann aber auch teilstationär<br />
erfolgen. Dabei nehmen die Patienten am vollen<br />
a k t u e l l e s<br />
Programm von acht bis 18 Uhr teil und verbringen die<br />
Abende und Nächte sowie die Wochenenden zu Hause.<br />
Für schulpflichtige Patienten besteht die Möglichkeit,<br />
an der Krankenhaus-Schule teilzunehmen.<br />
Was Hofmann noch wichtig ist: Die Station ist ein<br />
drogen- und gewaltfreier Raum. Von den Patienten<br />
wird eine entsprechende Einstellung verlangt. Im Mittelpunkt<br />
stehen verhaltenstherapeutisch<br />
orientierte Gruppen- und Einzelpsychotherapien.<br />
Begleitend dazu gibt es etwa<br />
Sport-, Ergo- und Erlebnistherapie. Eine<br />
wichtige Rolle spielt das Einüben sozialer<br />
Kompetenzen. Im Rahmen von Angehörigen-<br />
und Familiengesprächen werden<br />
diese mit in die Therapie einbezogen,<br />
um den Weg zurück ins „normale Leben“<br />
möglichst aussichtsreich einzuleiten.<br />
Die Sporttherapie hilft das Selbstwertgefühl<br />
zu verbessern.<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
19<br />
ein jahr adolesZentenstation
konsiliarVertrag<br />
Die Versorgung psychisch kranker<br />
Kinder gelingt am besten, wenn<br />
Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und der Jugendhilfe<br />
nicht gegeneinander sondern<br />
miteinander arbeiten. Dies war der<br />
Tenor eines Vortrags, den Professor<br />
Dr. Jörg M. Fegert, Uniklinik Ulm<br />
und Leiter der Ulmer Heimkinderstudie<br />
im März auf Einladung der<br />
KJPP und des Lehrinstitutes für Gesundheitsberufe<br />
der <strong>SHG</strong> hielt.<br />
Ein wichtiger konkreter Schritt in<br />
diese Richtung ist nun der Konsiliarvertrag<br />
zwischen den cts-Schwestern<br />
vom Hl. Geist g<strong>GmbH</strong> und der<br />
KJPP der <strong>SHG</strong>, der nach dreimonatiger<br />
Planungsphase nun in die<br />
Tat umgesetzt werden konnte, und<br />
Ende Juni durch Rudolf Altmeyer,<br />
Verwaltungsdirektor der <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />
Sonnenberg und Marc Schmitt,<br />
Einrichtungsleiter des Zentrums für<br />
heilpädagogische Kinder-, Jugend-<br />
und Familienhilfe Theresienheim,<br />
Saarbrücken, in Anwesenheit von<br />
Professor Eva Möhler, Chefärztin der<br />
KJPP und Dagmar Scherer, Direktorin<br />
des Geschäftsbereiches Jugend-<br />
20 Forum am Puls der Zeit<br />
hilfe des cts-Verbundes in den Räumen<br />
des Theresienheimes unterzeichnet<br />
wurde.<br />
Marc Schmitt nutzte mit seinem<br />
Team die bestehende gute Arbeitsbeziehung<br />
zur KJJP, um ein fachärztliches<br />
Dienstleistungsangebot<br />
an Beratung und Coaching zur<br />
Unterstützung der neu aufgelegten<br />
IntensivPädagogischen Hilfen<br />
für Kinder zu sichern. Das Theresienheim<br />
in Saarbrücken–Burbach,<br />
eine große Jugendhilfeeinrichtung<br />
im cts-Verbund, weist ein differenziertes<br />
Hilfespektrum von der<br />
Integrativen Kindertagesstätte über<br />
ambulante Familienhilfen, Tages-<br />
und Wohngruppen für Kinder und<br />
Jugendliche und zuletzt die neuen<br />
intensivpädagogische Hilfen auf.<br />
Im Rahmen wöchentlicher Konsultationen<br />
durch den Oberarzt der<br />
KJPP Kleinblittersdorf, Falk Triem,<br />
soll die Versorgung dieser Kinder<br />
vor Ort optimiert werden, in dem<br />
pädagogische wie therapeutische<br />
Bedarfe schnell erkannt und gut<br />
verzahnt werden.<br />
v.l.: Rudolf Altmeyer,<br />
Verwaltungsdirektor <strong>SHG</strong>-<br />
Kliniken Sonnenberg;<br />
Professor Dr. Eva Möhler,<br />
Chefärztin der KJPP der <strong>SHG</strong>;<br />
Dagmar Scherer, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der cts;<br />
Marc Schmitt, Leiter des<br />
Theresienheimes stoßen<br />
gemeinsam mit Bionade auf<br />
den Abschluss des neuen<br />
Konsiliarvertrages an.<br />
nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten<br />
kinder- und jugendPsychiatrie der shg schliesst konsiliarVertrag<br />
mit caritas trägergesellschaft – schwestern Vom hl. geist ggmbh<br />
Diese weit überdurchschnittliche<br />
Versorgungsqualität der ihm anvertrauten<br />
Kinder ist Bestandteil der<br />
Konzeption der Intensivpädagogischen<br />
Hilfen des Theresienheimes.<br />
Sollte es dennoch fachlich geboten<br />
erscheinen, dass Kinder von der<br />
Wohngruppe in die Klinik wechseln,<br />
ist in diesem System von Personenkontinuität<br />
und beständiger<br />
Kommunikation zwischen Klinik<br />
und Einrichtung eine sichere und<br />
gute Überleitung gegeben.<br />
Diese und andere bereits existierende<br />
Kooperationen der KJPP der<br />
<strong>SHG</strong> mit anderen Institutionen und<br />
Einrichtungen wurden im November<br />
auf einem gemeinsamen Symposium<br />
von AWO und <strong>SHG</strong> im<br />
Kongresszentrum Völklingen der<br />
<strong>SHG</strong> dargestellt, auf dem außerdem<br />
auch renommierte Referenten wie<br />
Professor Dr. Tanja Michael, Universität<br />
des <strong>Saarland</strong>es und Professor<br />
Dr. Jörg M. Fegert, Uniklinikum<br />
Ulm, zum Thema Vernetzung KJPP<br />
und Jugendhilfe sprachen.
Staatssekretär Sebastian pini: pflege spricht alle an<br />
a k t u e l l e s<br />
türkische und italienische jugendliche waren Beim tag der offenen tür<br />
am lehrinstitut für gesundheitsBerufe der shg Besonders willkommen<br />
Zahlreiche Gäste gaben sich beim<br />
Tag der offenen Tür im Lehrinstitut<br />
für Gesundheitsberufe der<br />
<strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> (<strong>SHG</strong>)<br />
in Brebach ein Stelldichein. Bei<br />
Vorträgen, Rundgängen, Workshops<br />
und individuellen Beratungen<br />
konnten sie sich über das breit<br />
gefächerte Angebot der Einrichtung<br />
informieren. Türkische und italienische<br />
Jugendliche waren an diesem<br />
Tag besonders willkommen. Sie sollen<br />
zukünftig verstärkt für die Pflegeberufe<br />
gewonnen werden.<br />
Die anschließende lange Bewerbernacht<br />
mit Musik von der Band „Da<br />
Vinci“ sorgte auch beim Schirm-<br />
Im Gespräch v.l.:<br />
Thomas Grün, Institutsleiter;<br />
Staatssekretär Sebastian Pini;<br />
Alfons Vogtel, <strong>SHG</strong>-Geschäftsführer<br />
und Rudolf Altmeyer,<br />
Verwaltungsdirektor <strong>SHG</strong>-<br />
Kliniken Sonnenberg.<br />
herrn Sebastian Pini für gute Laune.<br />
„Wir werden älter, aber auch bunter.<br />
Daher gewinnt die Pflege besondere<br />
Bedeutung“, sagte der Staatssekretär<br />
im Gesundheitsministerium<br />
mit Blick auf den demografischen<br />
Wandel. Die Pflege spreche alle Teile<br />
der Gesellschaft an. „Hier können<br />
wir lernen, trotz verschiedener Herkunft<br />
miteinander zu leben und zu<br />
arbeiten“.<br />
Von den Pflegeberufen werde heute<br />
besondere Flexibilität erwartet.<br />
„Daher muss auch die Ausbildung<br />
möglichst hoch qualifiziert sein“, so<br />
der Staatssekretär. Das Angebot des<br />
Lehrinstituts sei dabei von großer<br />
Bedeutung. <strong>SHG</strong>-Geschäftsführer<br />
Alfons Vogtel bedankte sich bei Sebastian<br />
Pini sowie bei Wilfried Hose<br />
von der Agentur für Arbeit für die<br />
Bereitstellung von Fördergeldern<br />
für den Schul- und Ausbildungsbetrieb.<br />
Begrüßt wurden an diesem Tag<br />
auch 200 neue Auszubildende. Das<br />
Lehrinstitut ist mit über 500 Ausbildungsverträgen<br />
das größte seiner<br />
Art in Südwestdeutschland.<br />
Info: Lehrinstitut für Gesundheitsberufe,<br />
Scheidter Straße 35<br />
66130 Saarbrücken-Brebach<br />
Tel. 0681. 87009-0.<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
21<br />
shg-lehrinstitut für gesundheitsBerufe
ausBildung krankenPflegehilfe<br />
a k t u e l l e s<br />
Schritt für Schritt<br />
in die ausbildung krankenpflegehilfe (kph)<br />
Nachdem Ende September der Kurs<br />
der Krankenpflegehilfe KPH IV am<br />
Lehrinstitut für Gesundheitsberufe<br />
der <strong>SHG</strong> mit dem mündlichen Examen<br />
die letzte Abschlussprüfung<br />
absolviert hat, startete am 1. Oktober<br />
der neue Kurs der Krankenpflegehilfe<br />
– KPH V- in die einjährige<br />
Pflegeausbildung.<br />
22 Forum am Puls der Zeit<br />
Am Lehrinstitut sind in diesem Jahr drei Maßnahmen dieser Art durchgeführt<br />
worden. Im Laufe der Kurse konnten sich die Absolventen an<br />
Schwerpunkten innerhalb des Pflegeberufes orientieren und für sich selbst<br />
entscheiden, ob sie in diesem Bereich eine Ausbildung beginnen möchten.<br />
Das Lehrinstitut bietet die Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz in der<br />
Krankenpfleghilfe anzunehmen oder in einer vorgeschalteten einjährigen<br />
Ausbildung zum Stationsassistenten einen zertifizierten Abschluss zu erwerben<br />
und danach in die Pflegeausbildung zu wechseln.<br />
So sind derzeit 26 Auszubildende in der Krankenpflegehilfeausbildung und<br />
15 Teilnehmer in der Ausbildung zum Stationsassistenten.<br />
Für die Zukunft sind weitere umschulungsvorbereitende Maßnahmen am<br />
Lehrinstitut in Planung, so dass dem drohenden Problem, keine Nachwuchskräfte<br />
in der Pflege zu bekommen, rechtzeitig vorgebeugt werden<br />
kann. Alle, die die Ausbildung KPH mindestens gut abschließen, haben<br />
dann auch die Chance, einen Ausbildungsplatz in der Krankenpflege zu<br />
erhalten. Die Ausbildung wird u.a. an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen und<br />
am Klinikum Merzig angeboten.
alle Jahre wieder..<br />
Patientenweihnachtsfeier auf dem sonnenBerg<br />
Auch in diesem Jahr laden wir unsere Patientinnen und Patienten und<br />
deren Angehörige zur Weihnachtsfeier in der Personalcafeteria auf dem<br />
Sonnenberg ein. In der Personalcafeteria sorgen wir am<br />
sonntag, den 12. dezember ab 15 uhr<br />
für einen außergewöhnlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen und einem<br />
weihnachtlichen Unterhaltungsprogramm. Die Patientenweihnachtsfeier<br />
ist die perfekte Einstimmung auf die besinnliche Advents- und Weihnachtszeit.<br />
Weihnachten ist auch die Zeit der Erinnerungen. Zu keiner anderen Jahreszeit<br />
werden mehr Geschichten von früher erzählt. Dadurch wird uns erst<br />
bewusst, was wir alles erlebt haben und wer uns begleitet. Alle Beteiligten<br />
freuen sich bereits jetzt auf diesen wunderbaren Nachmittag: Alljährlich<br />
bereitet das gleiche Team von Mitarbeitern diesen besinnlichen Nachmittag<br />
vor.<br />
Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Verwaltungsdirektorin Karin<br />
Bizer sorgt ein buntes, vorweihnachtliches Programm, moderiert von<br />
Carmen Bachmann, für weihnachtliche Stimmung. Traditionell liest der<br />
Chefarzt der Geriatrie, Dr. Bernd Gehlen, eine weihnachtliche Geschichte<br />
vor und die Nachwuchsgarde der Daarler Dabbesse unterhält die Anwesenden<br />
mit einem Krippenspiel. Die musikalische Umrahmung der Feier wird,<br />
jährlich wechselnd, von regionalen Künstlern und Chören gestaltet.<br />
Zum Abschluss erhält jeder Besucher der Weihnachtsfeier eine Nikolaustüte<br />
mit verschiedenen weihnachtlichen Leckereien.<br />
a k t u e l l e s<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
23<br />
weihnachtsfeier
e h a - e I n r I c h t u n g e n<br />
Das thema<br />
„Sucht im alter“ gewinnt zunehmend an Bedeutung<br />
fachtagung in der shg-fachklinik tiefental Zeigte lösungen auf<br />
24 Forum am Puls der Zeit<br />
Um „Sucht im Alter“ ging es bei einer<br />
Fachtagung in der <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />
Tiefental. Ein Thema, das in<br />
der Vergangenheit oft verdrängt<br />
wurde, das jedoch zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnt. Dies nicht zuletzt<br />
auf Grund der demografischen<br />
Entwicklung. In Deutschland rauchen<br />
derzeit mehr <strong>als</strong> zwei Millionen<br />
ältere Menschen, etwa 400 000<br />
von ihnen sind alkoholkrank und<br />
etwa ebenfalls zwei Millionen ältere<br />
Mitbürger sind abhängig von<br />
Beruhigungs- und Schmerzmitteln.<br />
„Jeder vierte Patient in der Gerontopsychiatrie hat die Nebendiagnose<br />
Sucht“. Dr. Rosa Adelinde Fehrenbach, Chefärztin der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />
der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
„Die Sucht im Alter ist ein Problem,<br />
das in den letzten Jahren zunimmt“,<br />
erläutert Dr. Rosa Adelinde Fehrenbach,<br />
Chefärztin der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />
der <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />
Sonnenberg. Die Zahlen der <strong>SHG</strong>-<br />
Fachklinik Tiefental untermauern<br />
diese These. Waren es im Jahr 2008<br />
40 ältere Patienten, die aufgrund<br />
einer Suchterkrankung behandelt<br />
wurden, stieg die Zahl im Jahr 2009<br />
auf 54. Bis Jahresende 2010 werden<br />
es wohl 70 dieser Patienten sein,<br />
die hier behandelt werden. Ihr Alter<br />
reicht dabei durchaus bis weit über<br />
das 80. Lebensjahr hinaus.<br />
Das Fazit der Tagung: Eine Therapie<br />
älterer suchtkranker Menschen<br />
lohnt sich in jedem Fall. Denn eine<br />
erfolgreiche Therapie bringt nicht<br />
nur den Betroffenen ein deutliches<br />
Mehr an Lebensqualität, sondern<br />
schont auch massiv die Kassen des<br />
Sozi<strong>als</strong>ystems. Auch die Ergebnisse<br />
im Einzelnen können sich sehen<br />
lassen. Denn die Erfolge in der Therapie<br />
älterer Menschen sind eher<br />
besser <strong>als</strong> bei jüngeren Leuten, und<br />
Therapieerfolge halten länger vor.<br />
Die Therapie suchtkranker älterer<br />
Menschen hat jedoch ihre eigenen<br />
Regeln. Viele Ältere blicken<br />
auf eine bewegte Lebensgeschichte,<br />
veränderte Rollenvorstellungen<br />
und eine rasche technische Evolution<br />
zurück.
Viele wurden von Erlebnissen des<br />
letzten Weltkriegs traumatisiert, die<br />
kaum angesprochen oder aufgearbeitet<br />
wurden. Mit dem Eintritt in<br />
den Ruhestand kommen neue Belastungen.<br />
Der Verlust des sozialen<br />
Netzes und des sozialen Status beispielsweise,<br />
Einschränkungen durch<br />
Krankheit, Verlust des Partners, die<br />
Rollenumkehr vom Versorger zum<br />
Versorgten. Auch der veränderte<br />
Stoffwechsel im Alter und die<br />
Wechselwirkung mit Medikamenten<br />
sei problematisch, berichteten<br />
die Fachleute.<br />
„Jeder vierte Patient in der Gerontopsychiatrie<br />
hat die Nebendiagnose<br />
Sucht“, weiß Fehrenbach, wobei<br />
bei den älteren Männern die Alkoholkrankheit<br />
dominiert, bei den<br />
Frauen der Missbrauch von Medikamenten.<br />
Gerade Alkoholprobleme<br />
seien in der Altenhilfe ein großes<br />
Thema geworden. Wichtig sei<br />
es, die Therapie auf die Bedürfnisse<br />
älterer Menschen abzustimmen,<br />
denn „Ältere sind nicht nur älter,<br />
sondern auch anders“, formulierte<br />
Dr. Hans Neustädter, Chefarzt der<br />
<strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental, die Aufgabe<br />
für die Zukunft.<br />
Die <strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental hat<br />
sich dieser Herausforderung gestellt.<br />
Beispielsweise durch behindertengerechte<br />
Einzelzimmer im Neubau.<br />
Oder durch eine speziell auf ältere<br />
Menschen und ihre Einschränkungen<br />
angepasste Bewegungstherapie,<br />
aber auch durch Übungen zur<br />
Stärkung der geistigen Fitness.<br />
r e h a - e I n r I c h t u n g e n<br />
„Ältere Menschen stellen bereits die größte Gruppe bei der suchtbedingten<br />
Reha dar“. Inge Seifert, Leiterin des Kompetenz-Centers Rehabilitation<br />
bei der AOK <strong>Saarland</strong><br />
Einen besonderen Vorteil in der Behandlung<br />
älterer Menschen habe<br />
die Klinik auch durch ihre zentrale<br />
Lage. Denn ältere Patienten kommen<br />
mit den verschiedensten Vorerkrankungen,<br />
und in der Nähe der Fachklinik<br />
stehen Fachärzte aller Disziplinen<br />
zur Verfügung. Im Notfall<br />
kann innerhalb weniger Minuten<br />
in eine Akutklinik verlegt werden.<br />
Die therapeutischen Einzelgespräche<br />
sind in der Regel kürzer <strong>als</strong> bei<br />
jüngeren Menschen, dafür finden<br />
sie häufiger statt. Ganz wichtig, so<br />
Neustädter, seien Familiengespräche<br />
und vor allem gemeinsam zu<br />
schauen, wie es nach der Therapie<br />
weitergehen könne.<br />
Ganz oft entdeckten ältere Menschen<br />
in der Kreativ- und Ergotherapie<br />
auch jahrelang vergessene und<br />
vernachlässigte Hobbys wieder.<br />
Die Gruppe der älteren Menschen<br />
(50+) stelle die bereits größte Gruppe<br />
bei der suchtbedingten Reha<br />
dar, erklärte Inge Seifert, Leiterin<br />
des Kompetenz-Centers Rehabilitation<br />
bei der AOK <strong>Saarland</strong>. Dabei<br />
müsse allerdings die Maßnahme<br />
an die Älteren angepasst sein.<br />
Ideal sei dabei ein Modell, das<br />
von der stationären Behandlung<br />
in eine Tagesklinik und eine ambulante<br />
Betreuung überleitet. >><br />
Forum am Puls der Zeit<br />
25<br />
sucht im alter – fachtagung – fachklinik tiefental
sucht im alter – fachtagung – fachklinik tiefental<br />
r e h a - e I n r I c h t u n g e n<br />
>> Wichtig sei es vor allem, begleitende<br />
Hilfen für die Rückkehr in<br />
den häuslichen Bereich zu schaffen<br />
und Möglichkeiten der Nachsorge<br />
für mindestens ein halbes Jahr.<br />
Dann stehen die Chancen gut, dass<br />
auch ältere Menschen mit einer<br />
Suchterkrankung einen erfüllten<br />
Lebensabend erfahren können.<br />
Was Chefarzt Neustädter besonders<br />
freute, war die rege und vielfältige<br />
Beteiligung an der Fortbildungsveranstaltung.<br />
„Es waren<br />
viele Kollegen da, niedergelassene<br />
Therapeuten, Kollegen von den Gesundheitsämtern,<br />
vom MDK, Mitarbeiter<br />
der Sozialdienste und Vertreter<br />
der Justizvollzugsanstalten.<br />
Beste Voraussetzungen <strong>als</strong>o für ein<br />
Netzwerk, um die Versorgung älterer<br />
suchtkranker Patienten weiter<br />
zu optimieren.“<br />
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Stoma<br />
Ableitende Inkontinenz<br />
Beatmung (in Kooperation)<br />
26 Forum am Puls der Zeit<br />
„Die Klinik Tiefental ist für die neue Herausforderung gerüstet“.<br />
Dr. Hans Neustädter, Chefarzt der <strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental<br />
mit Tagesklinik Dudweiler<br />
Die stationäre Behandlung ist zu Ende<br />
– wie geht es nun weiter?<br />
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AWO-0247 Anz. Soz.Sta#382BEA.10 27.10.2010 17:50 Uhr Seite 1<br />
Probedruck<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
27
schutZ Vor rückfällen<br />
r e h a - e I n r I c h t u n g e n<br />
therapeuten helfen bei Schutz vor rückfällen<br />
ehemalige suchtkranke trafen sich in der tagesklinik dudweiler<br />
Dr. phil. Stephanie Scheffler sprach über „Entstehung<br />
und Bewältigung von Suchtdruck“.<br />
Suchtkranke teilstationär behandeln<br />
und auf dem Weg zurück in<br />
ein normales und suchtfreies Leben<br />
begleiten – das ist das Konzept<br />
der Tagesklinik Dudweiler, einer<br />
Außenstelle der <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />
Tiefental. Mit Erfolg: Mehr <strong>als</strong> die<br />
Hälfte ihrer Patienten sind auch<br />
nach Jahren noch abstinent. Was<br />
<strong>als</strong> Modell vor zehn Jahren begann,<br />
wurde zum Vorbild auch für andere<br />
Tageskliniken in Deutschland.<br />
Zum festen Bestandteil des Jahresprogramms<br />
in Dudweiler gehört ein<br />
Treffen ehemaliger Patienten. Auch<br />
die Mitarbeiter der Klinik sind dabei.<br />
28 Forum am Puls der Zeit<br />
Dann geht es nicht nur ums Wiedersehen,<br />
sondern auch um den<br />
Austausch von Erfahrungen und die<br />
Rückbesinnung auf eine schwierige<br />
Phase im Leben. Viele schöpfen daraus<br />
Kraft, um die Herausforderungen<br />
des Alltags weiterhin zu bestehen.<br />
Knapp 100 „Ehemalige“ hatten<br />
sich zum diesjährigen Treffen eingefunden.<br />
„Mit dem Modell der Tagesklinik<br />
haben wir eine gute Möglichkeit der<br />
individuellen Betreuung geschaffen“,<br />
sagte Dr. Hans Neustädter,<br />
Chefarzt der <strong>SHG</strong>-Klinik Tiefental,<br />
bei der Begrüßung.<br />
Die Einrichtung in Dudweiler ist<br />
an das Krankenhaus St. Josef angebunden<br />
und verfügt über zwölf<br />
Plätze. Im Durchschnitt bleiben die<br />
Patienten zwei Monate dort in Behandlung.<br />
Die Erkrankung ist für ehemalige<br />
Betroffene nie gänzlich ausgestanden,<br />
machte Dr. phil. Stephanie<br />
Scheffler in ihrem Vortrag über<br />
„Entstehung und Bewältigung von<br />
Suchtdruck“ deutlich. Scheffler hatte<br />
sich in ihrer Diplomarbeit eingehend<br />
mit diesem Thema befasst.<br />
Unter Suchtdruck versteht man<br />
das anhaltende Verlangen nach<br />
bestimmten Substanzen wie etwa<br />
Alkohol oder Medikamenten. Dabei<br />
wird zwischen der frühen Phase<br />
des Entzugs und längerer Abstinenz<br />
unterschieden. Im frühen Entzug<br />
sind Medikamente hilfreich. Beim<br />
Suchtdruck nach längerer Abstinenz<br />
gilt es Techniken zu nutzen,<br />
die das tief eingegrabene „Suchtgedächtnis“<br />
überlagern. Dazu vermitteln<br />
die Therapeuten den Betroffenen<br />
spezielle Verhaltensweisen, die<br />
sie kritische Situationen überstehen<br />
lassen.<br />
Info: <strong>SHG</strong>-Tagesklinik Dudweiler<br />
am Krankenhaus St. Josef, Klosterstr.<br />
16, Tel. 06897. 799 10 74.
Hoher Besuch in der<br />
<strong>SHG</strong>-Fachklinik Quierschied<br />
v.l.: Verwaltungsdirektor<br />
Martin Stoiber,<br />
Klinikseelsorger<br />
Arthur Quint,<br />
Weihbischof Robert Brahm,<br />
<strong>SHG</strong>-Geschäftsführer<br />
Alfons Vogtel,<br />
Sr. Ingnatia und<br />
Dechant Stefan Sänger<br />
„hilfe für leib und Seele“<br />
Der Trierer Weihbischof Robert Brahm hat im Rahmen<br />
seiner Visitation im Dekanat Sulzbach die <strong>SHG</strong>-<br />
Fachklinik in Quierschied besucht. Im Gespräch mit<br />
der Klinikleitung und der Klinikseelsorge erhielt Brahm<br />
interessante Einblicke in die wechselvolle Geschichte<br />
des Hauses. Anschließend feierte er gemeinsam mit den<br />
Patienten die Heilige Messe.<br />
Bei der Begrüßung des Weihbischofs hatte <strong>SHG</strong>-Geschäftsführer<br />
Alfons Vogtel auf die traditionelle Verbundenheit<br />
des größten saarländischen Klinikträgers<br />
mit den christlichen Konfessionen hingewiesen: „Wir<br />
legen in allen unseren Häusern großen Wert auf seelsorgerische<br />
Begleitung“. Brahm bedankte sich für den<br />
freundlichen Empfang: „Ich freue mich zu sehen, dass<br />
den Menschen hier an Leib und Seele geholfen wird“.<br />
„Für uns ist das heute wie ein Geburtstagsgeschenk“,<br />
freute sich Klinikseelsorger Arthur Quint.<br />
r e h a - e I n r I c h t u n g e n<br />
weihBischof roBert Brahm Besuchte die shg-fachklinik Quierschied<br />
„In der knapp 100-jährigen Geschichte dieses Hauses<br />
ist es wohl das erste Mal, dass hier ein Bischof einen<br />
Gottesdienst hält“.<br />
Quint (72) ist seit 41 Jahren in der Klinik tätig und hat<br />
hier viele gute Erfahrungen gemacht. „Hier gibt es auch<br />
noch die Kreuze im Zimmer und vor allem einen guten<br />
familiären Geist, den man nicht in jedem Krankenhaus<br />
antrifft“.<br />
Vogtel zeigte sich überzeugt, dass Tradition und Geist<br />
des Hauses auch nach der Umstrukturierung der <strong>SHG</strong>-<br />
Reha-Einrichtungen weiter wirken werden. Angesichts<br />
der Notwendigkeit unverhältnismäßig hoher Investitionen<br />
in die Sanierung der krankenhausspezifischen<br />
technischen Anlagen sei das Ende des Klinikbetriebs in<br />
Quierschied jedoch absehbar. Die <strong>SHG</strong> arbeitet derzeit<br />
an alternativen Lösungen.<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
29<br />
weihBischof roBert Brahm in Quierschied
s e e l s o r g e<br />
ein schwarzes Schaf in der krippe<br />
In den Tagen vor dem Heiligen Abend werden in vielen<br />
Wohnzimmern wieder die Krippen aufgebaut. Die Figuren<br />
der Weihnachtsgeschichte erhalten ihren Platz unter<br />
dem Tannenbaum oder an einem besonderen Ort in<br />
der Wohnung. In vielen Familien hat das Aufstellen der<br />
Weihnachtskrippe Tradition. Jedes Jahr ist es wieder<br />
spannend, wer die Krippenfiguren aufstellen darf, und<br />
wie er oder sie diese in diesem Jahr plazieren wird.<br />
In unserer Klinikkapelle auf dem Sonnenberg werden<br />
auch wir wieder die große Krippe aufstellen – so wie<br />
in jedem Jahr kurz vor Heiligabend. Früher waren diese<br />
Holzfiguren nur lackiert. Doch vor ein paar Jahren<br />
haben wir sie farblich neu fassen lassen, und es war<br />
nicht leicht zu entscheiden, welche Figur wie aussehen<br />
sollte.<br />
Die drei Heiligen Könige z. B. bedurften natürlich der<br />
meisten Überlegung. Welcher der drei sollte denn aus<br />
Afrika kommen, welcher aus Asien oder Europa? Und<br />
in welchem Alter sind die Einzelnen wohl, und wie sind<br />
sie gekleidet?<br />
Wir diskutierten dam<strong>als</strong> heftig über die Äußerlichkeiten<br />
und merkten dann doch bald, dass es hier nicht nur<br />
um Äußerlichkeiten ging, sondern hier kam plötzlich<br />
unser eigener Glaube zur Sprache. In all unseren Gesprächen<br />
kamen unsere Glaubensbilder zum Vorschein.<br />
Wir kehrten unseren inneren Glauben nach außen und<br />
faßten ihn ganz neu in diesen Figuren.<br />
Und deshalb war es dann nicht egal, wie alt die Könige<br />
waren, und welche Kleider sie trugen, oder welches<br />
Geschenk sie dem Christuskind mitbrachten, denn jedes<br />
Attribut stand und steht für etwas, was auch mit<br />
unserem Glauben, mit unserer Theologie und damit<br />
auch mit unserer Person zu tun hatte. Es sind Symbole<br />
für die Bilder, die wir im Innersten mit uns tragen.<br />
Als wir das entdeckten, da machte es doppelte Freude,<br />
sich auszutauschen über die Bilder und Vorstellungen,<br />
die wir uns <strong>als</strong> evangelische und katholische Christen<br />
machten von den Königen, von den Hirten und Engeln,<br />
ja von der Heiligen Familie. Und so wird es dann auch<br />
in jedem Jahr erneut spannend, wenn wir uns beim<br />
Aufstellen der Krippe fragen, welche Figur kommt in<br />
diesem Jahr wohin?<br />
30 Forum am Puls der Zeit<br />
Wohin das Kind, wohin Josef und Maria, wohin die<br />
Hirten, Ochs und Esel und die Könige. Kommen auch<br />
Engel vor? Kommen Sie selbst vielleicht auch vor in<br />
dieser Heiligen Familie? Fällt Ihnen vielleicht dabei etwas<br />
auf? So wie uns dam<strong>als</strong>?<br />
Wir spürten plötzlich: So wie wir die Figuren stellen, so<br />
geben wir ihnen auch einen Stellenwert, so haben sie<br />
für uns einen Stellenwert. Und der mag in jedem Jahr<br />
wechseln.<br />
Vielleicht steht Josef in<br />
diesem Jahr bei manchen<br />
von ihnen näher<br />
beim Kind <strong>als</strong> noch vor<br />
zwei Jahren. Oder vielleicht<br />
hat er in diesem<br />
Jahr gar keinen Platz<br />
im Stall, weil er am Heiligen<br />
Abend vielleicht<br />
auch keinen Platz in<br />
der Familie hat, weil er<br />
vielleicht nicht mehr da<br />
ist - ausgezogen, weg,<br />
gar gestorben!?.<br />
Und Maria? Kann sie<br />
sich so herzlich und<br />
mütterlich dem Kind<br />
zuwenden? Oder ist da<br />
eine Distanz zwischen<br />
den beiden, weil das<br />
uneheliche Kind ihr Leben<br />
total durcheinanderbringt. Ist Maria glücklich in<br />
dieser Nacht, weil sie gebenedeit ist unter den Frauen,<br />
oder ist sie im Moment einfach zu müde, überfordert,<br />
am Ende mit ihrer Kraft.<br />
Ochs und Esel dürfen natürlich in einer Krippe nicht fehlen.<br />
Wenn sie auch in den Evangelien nicht vorkommen,<br />
so spielen sie doch eine große Rolle in unserer Seele.<br />
Ochs und Esel repräsentieren die Schöpfung, das Tierische,<br />
das Animalische. Viele Menschen haben Angst davor,<br />
scheuen den Kontakt, wollen sich nicht schmutzig<br />
machen oder befürchten, dass die ungezügelte Kraft eines<br />
Ochsen oder die Sturheit eines widerborstigen Esels<br />
sie durcheinanderbringen oder verunsichern könnte.
Und doch üben diese Eigenschaften eine Faszination<br />
aus und die Wärme, die nicht nur der Atem der Tiere<br />
und ihr Körper ausstrahlen, tauen so manches Erfrorene<br />
in uns wieder auf.<br />
Die Hirten hatten tagtäglich Umgang mit den Tieren. Es<br />
war für sie nicht immer leicht, denn die Herden gehörten<br />
oft nicht ihnen. Meist hatten Sie für wenig Lohn die<br />
Tiere anderer zu hüten und zu bezwingen. Das war eine<br />
bodenständige und mühsame, manches mal auch eine<br />
unwürdige und rechtlose<br />
Arbeit, und dennoch<br />
oder gerade deswegen<br />
gelang es ihnen, den<br />
Kontakt nach oben zu<br />
bekommen. Schließlich<br />
kamen die Engel mit der<br />
frohen Botschaft zuerst<br />
zu ihnen.<br />
Alltagserfahren, vertraut<br />
mit Wind und<br />
Wetter, Mensch und<br />
Tier, erschraken sie dennoch<br />
bis ins Mark, <strong>als</strong><br />
ihnen das Licht aufging<br />
und der Glanz der Engel<br />
sie umstrahlte. Wie<br />
gut, dass ihnen gleich<br />
das „Fürchte dich nicht“<br />
zugerufen wurde. So<br />
konnten sie sich aufmachen<br />
und das suchen,<br />
was ihnen da verheißen wurde, dass sie ein Kind finden<br />
würden, in Windeln gewickelt in einem Stall, in einem<br />
Futtertrog liegend.<br />
Anders <strong>als</strong> die drei Sterndeuter, die zwar eine Vision<br />
hatten, doch zunächst nur dort suchten, wo man Könige<br />
sucht, waren die Hirten. Die Hirten – sie suchen und<br />
finden das Kind in ihrem Lebensbereich, dort wo sie zu<br />
Hause sind. Ja, in unmittelbarer Nähe kommt das Kind<br />
zur Welt, ja in ihnen wird Gott Mensch.<br />
Wie gut, dass sie nicht bei sich stehen blieben, sondern<br />
sich aufmachten, mitten in der Nacht. Gut, dass<br />
sie dem Engel vertrauten und loszogen mit ihrer Herde,<br />
mit Schafen und Böcken und auch junge Lämmern.<br />
s e e l s o r g e<br />
In unserer Krippe auf dem Sonnenberg gibt es neben<br />
dem Bock auch ein ganz kleines Schaf. Dem haben wir<br />
dam<strong>als</strong> eine schwarze Farbe gegeben und haben es unmittelbar<br />
neben das Christuskind gestellt. Wir dachten:<br />
gerade ein schwarzes Schaf muss doch mit dabei sein.<br />
Ja, gerade ein schwarzes Schaf ist eigentlich immer mit<br />
dabei. Und sein Ort ist neben dem Kind, ja muß ganz<br />
dicht bei dem Kinde sein. Denn dort hat es seinen Platz,<br />
dort ist es dem nahe, der später auch einmal erfahren<br />
wird, was es heißt, ein schwarzes Schaf zu sein, ja mehr<br />
noch, der geprügelt und ans Kreuz geschlagen wird,<br />
weil die anderen davon nicht lassen können, schwarze<br />
Schafe auszugucken und sie zu Sündenböcken zu<br />
machen. Sei das in der Familie, bei der Arbeit, in der<br />
Gesellschaft, in der Politik. Wer zum schwarzen Schaf<br />
gemacht wird, kommt sich oft klein und hässlich vor.<br />
Ausgestoßen und ungeliebt.<br />
In unserer Krippe aber haben das kleine schwarze Schaf<br />
und das Christuskind viel Kontakt und Nähe zueinander.<br />
Es ist, <strong>als</strong> würden sie sich verstehen ohne viel Worte,<br />
ohne viel Aufhebens. Da ist eine Nähe, die einfach<br />
da ist. Da ist ein Spüren: gut, dass es dich gibt; ich<br />
brauch dich. Da ist eine Symphatie, die einfach mitfühlt<br />
und mitleidet: ich bin an deiner Seite, ich begleite<br />
dich, gemeinsam schaffen wir es. Da ist eine Wärme,<br />
die Geborgenheit und Annahme ausstrahlt: ich mag<br />
dich, gerade weil du schwarz bist, ich hab dich gern,<br />
auch wenn du dir in die Hosen machst.<br />
Und wer sich unsere Krippe in diesem Jahr anschaut,<br />
der entdeckt vielleicht, dass das Jesuskind und das kleine<br />
schwarz Schaf einander so nahe sind, dass die beiden<br />
alleine schon eine Krippe ausfüllen würden. Eine<br />
Krippe, die etwas davon erzählt, dass Gott in dieser<br />
Nacht Mensch wird, um uns seine Liebe zu zeigen. Dass<br />
in dieser Nacht in der Begegnung von Christuskind und<br />
schwarzem Schaf sich das erfüllt, was die Engel den<br />
Hirten verkünden: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige<br />
euch eine große Freude, die allem Volk widerfahren<br />
wird; denn euch ist heute der Heiland geboren.“<br />
Pfarrer Rolf J. Kiderle<br />
Seelsorger <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
31<br />
ein schwarZes schaf in der kriPPe
k ö r p e r u n D g e I s t<br />
weihnachtsmenü<br />
gurkenhäPPchen mit hartgekochtem ei und forellenkaViar<br />
lachs und frühlingsgemüse im lasagneBlatt<br />
kaninchenkeulen in thymiansauce<br />
limettencrème<br />
amuse geule<br />
Gurkenhäppchen mit hartgekochtem Ei und<br />
Forellenkaviar<br />
½ Salatgurke, 2 hartgekochte Eier und Forellenkaviar<br />
Salatgurke waschen und so schälen, dass immer abwechselnd<br />
ein Teil Schale, ein Teil geschälte Gurke<br />
bleibt (Streifen herausschälen)<br />
Gurke in ca. 1.5 cm dicke Scheiben schneiden und auf<br />
einer Platte anrichten.<br />
Abgekühlte hartgekochte Eier schälen und mit dem Eierschneider<br />
in Scheiben teilen.<br />
Je 1 Eierscheibe auf 1 Gurkenscheibe legen.<br />
Anschließend mit einem Teelöffel eine kleine Menge<br />
Forellenkaviar auf das Eigelb geben.<br />
32 Forum am Puls der Zeit<br />
Weihnachten 2010<br />
VorsPeise<br />
Lachs und Frühlingsgemüse im Lasagneblatt<br />
300g Lachsfilet, 2 EL. Zitronensaft, 150g Möhren<br />
150g Zuckerschoten, 200g Frühlingszwiebeln, 40g<br />
Butter, 150g Crème fraîche, 4 Lasagneblätter, Salz /<br />
Pfeffer und 1TL Dijonsenf (scharf)<br />
Lachsfilet in 4 längliche Scheiben schneiden, mit Zitronensaft<br />
beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Gemüse putzen, waschen, dunkles Grün entfernen.<br />
Möhren längs schneiden, Frühlingszwiebeln halbieren.<br />
Backofen auf 225°C vorheizen (Gas Stufe 4, keine Umluft).<br />
20g Fett in Topf schmelzen. Möhrenstreifen hinzufügen<br />
und bei milder Hitze 2-3 Min. andünsten. Zuckerschoten<br />
und Frühlingszwiebel zugeben und weitere 4-5 Min.<br />
mitdünsten.<br />
Lasagneblätter in Salzwasser bissfest garen. Mit einer<br />
Schaumkelle herausheben und auf einem feuchten Geschirrtuch<br />
ausbreiten. Danach in 4 vorgebutterte, ofenfeste<br />
flache Porzellanformen je ein Lasagneblatt hineinlegen,<br />
so dass es über den Rand lappt. Die Hälfte des<br />
Gemüses auf das Lasagneblatt geben, eine Lachscheibe<br />
drauflegen und mit dem restlichen Gemüse bedecken.<br />
Crème fraîche mit dem Senf verrühren und 2 EL hinzugeben.<br />
Lasagneblätter zuklappen und die restl. Crème<br />
fraîche darüber verteilen.<br />
Im vorgeheizten Ofen auf der 3. Einschubleiste von<br />
unten 10 Min. garen; falls nötig kurz unter dem Ofen<br />
bräunen. In Formen servieren.
hauPtgang<br />
Kaninchenkeulen in Thymiansauce<br />
4 Kaninchenkeulen (ca. 300g), 3 kleine Zwiebeln,<br />
Frischer Thymian, ¼ l Weißwein, Salz / Pfeffer<br />
2 TL Dijonsenf (scharf) und 100g Crème frâiche<br />
Kaninchenkeulen häuten, salzen, pfeffern und in Olivenöl<br />
in einem Bräter scharf anbraten.<br />
Zwiebeln schälen, grob zerteilen und über die Keulen<br />
streuen. Frischen Thymian großzügig darüber geben.<br />
Mit dem Weißwein ablöschen und auf kleiner Flamme<br />
1 Std. köcheln lassen. (evtl. Wasser und Wein nachgießen).<br />
Nach Ende der Garzeit Keulen herausnehmen und warm<br />
stellen. Die Sauce mit der Crème frâiche, dem Senf und<br />
Salz abschmecken. Anschließend die Keulen wiederhinzugeben.<br />
Dazu werden Tagliatelle, Linguine oder Spätzle serviert.<br />
dessert<br />
Limettencrème<br />
k ö r p e r u n D g e I s t<br />
4 Blatt weiße Gelatine, 3-4 unbehandelte Limetten,<br />
2 frische Eier, 75g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker,<br />
Zitronenmelisse und 200g Sahne<br />
Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen<br />
Limetten heiß waschen und abtrocknen. Von einer<br />
Frucht die Schale fein abreiben; von einer 2. die Schale<br />
mit einem Julienreisser in feinen Spänen abziehen.<br />
Früchte auspressen und 100ml Saft in einem Topf mit<br />
der Limettenschale zusammen erhitzen – nicht kochen<br />
lassen! Topf von der Kochstelle nehmen.<br />
Gelatineblätter abtropfen und im heissen Limettensaft<br />
unter Rühren auflösen.<br />
Eier trennen. Eigelb mit Zucker und Vanillezucker<br />
schaumig, weiß schlagen.<br />
Den noch warmen Limettensaft kräftig untermischen<br />
und für ca.15 Min. kaltstellen bis die Crème zu gelieren<br />
beginnt.<br />
Eiweiß und Sahne getrennt steifschlagen und vorsichtig<br />
unter die Limettencrème heben, in Portionsförmchen<br />
füllen und über Nacht im Kühlschrank zugedeckt gelieren<br />
lassen.<br />
Zum Servieren mit den abgezogenen Limettenschalen<br />
und der Zitronenmelisse garnieren.<br />
G u T E N A P P E T I T !<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
33<br />
weihnachtsmenü
34 Forum am Puls der Zeit
kniffliges<br />
k ö r p e r u n D g e I s t<br />
wieViel karten sind im sPiel?<br />
Ein Kartenspiel, welches normalerweise 52 Karten hat, ist nicht mehr komplett.<br />
Wenn man die Karten gleichmäßig auf 9 Personen aufteilt, bleiben 2 Karten übrig.<br />
Wenn man sie auf 4 Personen aufteilt, bleiben 3 übrig. Wenn man sie auf 7 Personen<br />
aufteilt, bleiben 5 übrig. Wie viele Karten hat das unvollständige Spiel?<br />
der wasserBehälter<br />
Ein Wasserbehälter soll aufgefüllt werden. Die 4 zur Verfügung stehenden Pumpen haben<br />
unterschiedliche Leistungen. Mit der stärksten dieser Pumpen könnte der Behälter<br />
in 1 Stunde gefüllt sein, mit der zweitstärksten in 2 Stunden. Die dritte Pumpe benötigte<br />
3 Stunden zum Füllen und die vierte 6 Stunden. Da der Behälter möglichst schnell aufgefüllt<br />
werden muss, werden alle 4 Pumpen gleichzeitig eingesetzt.<br />
In welcher Zeit (in Minuten) wird der Behälter gefüllt?<br />
die drei lehrer<br />
Von drei Lehrern sind folgende Informationen bekannt:<br />
1. Sie unterrichten die Fächer Französisch, Mathematik<br />
und Sport<br />
2. Ihre Namen lauten Auer, Gugler und Schmitz<br />
3. Sie heißen mit Vornamen Ernst, Rolf und Holger<br />
4. Sie wohnen in Berlin, Zürich und Wien<br />
5. Herr Auer berichtet dem Mathematiklehrer, dass er<br />
den Französischlehrer in Zürich besucht habe<br />
6. Das ist mir bekannt, Ernst, sagte Herr Gugler, Rolf hat<br />
mir erzählt, dass er Besuch aus Wien gehabt habe.<br />
Wie heißen die Lehrer mit ganzem Namen? Was unterrichten und wo leben sie?<br />
der Verschwundene euro<br />
Drei Stammkunden betreten ein Restaurant und bestellen das gleiche Gericht für 10,- €.<br />
Die Kellnerin kassiert das Geld. Als der Chef jedoch feststellt, dass die drei Stammkunden<br />
sind, gewährt er Ihnen einen Rabatt von 5,- €, welchen die Kellnerin an die Drei<br />
zurückzahlen soll. Die Kellnerin denkt sich „Ich behalte 2,- € und gebe Ihnen nur 3,- €<br />
zurück, denn sie wissen ja gar nichts von dem Rabatt“. Und so bekommen die drei Kunden<br />
jeweils einen Euro zurück.<br />
Man rechne noch einmal nach:<br />
Die Drei haben jetzt jeweils 9,- €, zusammen <strong>als</strong>o 27,- € bezahlt. 2,- € hat die Kellnerin<br />
eingesteckt. Macht zusammen 29,- € von ursprünglich 30,- €.<br />
Wo bleibt der eine Euro?<br />
Die Auflösungen finden Sie auf Seite 38.<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
35<br />
kniffliges
wer was wo in den shg-kliniken sonnenBerg<br />
Ü b e r u n s Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Wolfgang Hofmann<br />
ÄD und CA Psychiatrie<br />
36<br />
ÄD Ärztlicher Direktor / Ärzliche Direktorin<br />
ÄL Ärztliche Leitung<br />
CA Chefarzt / Chefärztin<br />
FL Fachliche Leitung<br />
KL Kommissarische Leitung<br />
PD Pflegedirektor / Pflegedirektorin<br />
VD Verwaltungsdirektor / Verwaltungsdirektorin<br />
Kontakt.<br />
Shg-kliniken SonnenBerg<br />
Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />
T. +49. (0)681. 889-0 / www.shg-kliniken.de<br />
VD Rudolf Altmeyer<br />
ÄD Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
PD Christel Schnur<br />
VD der Reha-Einrichtungen Martin Stoiber<br />
aBteilungen<br />
klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
mit angeschlossener tagesklinik<br />
103 Betten, 39 Tagesklinikplätze,<br />
12 Betten Suchtbehandlung<br />
CA Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
T. +49. (0)681. 889-2204 / F. +49. (0)681. 889-2409<br />
sekr.psychiatrie@sb.shg-kliniken.de<br />
klinik für geriatrie mit ellenruth von gemmingen klinik<br />
und angeschlossener tagesklinik<br />
75 Betten, 10 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Rainer Scheel<br />
CA Dr. med. Bernd Gehlen<br />
T. +49. (0)681. 889-2201 / F. +49. (0)681. 889-2630<br />
sekr.geriatrie@sb.shg-kliniken.de<br />
klinik für gerontopsychiatrie<br />
mit angeschlossener tagesklinik halberg<br />
66 Betten, 12 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Rosa-Adelinde Fehrenbach<br />
T. +49. (0)681. 889-2532 / F. +49. (0)681. 889-2197<br />
sekr.geronto@sb.shg-kliniken.de<br />
Dr. med.<br />
Dorothee Rixecker<br />
CA ATZ/RPK<br />
Dr. med. Hans Neustädter<br />
CA <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />
Tiefental mit Tagesklinik<br />
Dudweiler, Orientierungsphase<br />
und Adaption<br />
Dr. med.<br />
Rainer Scheel<br />
CA Geriatrie<br />
Dr. med.<br />
Bernd Gehlen<br />
CA Geriatrie<br />
klinik für neurologie<br />
15 Betten Akutneurologie,<br />
20 Betten neurologische Frührehabilitation<br />
CA Dr. med. Thomas Vaterrodt<br />
T. +49. (0)681. 889-2410 / F. +49. (0)681. 889-2458<br />
sekr.neurologie@sb.shg-kliniken.de<br />
station für adoleszente<br />
10 Betten, 6 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
CA Prof. Dr. med. Eva Möhler<br />
T. +49. (0)681.889-2472 / F. +49. (0)681. 889-2474<br />
sekr.psychiatrie@sb.shg-kliniken.de<br />
sekr.kjp@sb.shg-kliniken.de<br />
angeSChloSSene kliniken<br />
shg-klinik halberg, klinik für geriatrie<br />
Spit<strong>als</strong>traße 2 / 66130 Brebach<br />
T. +49. (0)681. 888-2728<br />
51 Betten, 3 chirurgische Belegbetten, 4 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Bernd Gehlen<br />
CA Dr. med. Rainer Scheel<br />
T. +49. (0)681. 888-2711 / F. +49. (0)681.888-2757<br />
sekr.halberg@sb.shg-kliniken.de<br />
shg-klinik kleinblittersdorf<br />
klinik für kinder- und jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />
Waldstraße 40 / 66271 Kleinblittersdorf<br />
T. +49. (0)6805. 9282-0<br />
22 Betten, 46 Tagesklinikplätze, 5 Institutsambulanzen<br />
CA PD Prof. Dr. med. Eva Möhler<br />
T. +49. (0)6805. 9282-10 / F. +49. (0)6805. 9282-40<br />
sekr.kjp@sb.shg-kliniken.de<br />
tageskliniken und institutsambulanzen der kjPP<br />
Saarbrücken-Schönbach<br />
T. +49. (0)681. 98826-20<br />
„Haus Linicus“ Merzig-Wadern<br />
T. +49. (0)6861. 705-1751<br />
„Johann-von-Oppenheim Haus“ St. Wendel<br />
T. +49. (0)6851. 80003-0<br />
Tagesklinik am Klinikum Idar-Oberstein<br />
T. +49. (0)6781. 66-1801<br />
Dr. med. Christa Balzer<br />
FL Tagesklinik St. Wendel<br />
und ÄL der Tagesklinik Dudweiler<br />
der <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />
Tiefental, ÄL Zentrum für<br />
Abhängigkeitsprobleme
Dr. med.<br />
Rosa-Adelinde<br />
Fehrenbach<br />
CA Gerontopsychiatrie<br />
Dr. med.<br />
Thomas Vaterrodt<br />
CA Neurologie und<br />
Neurologische<br />
Reha Quierschied<br />
Shg-reha-einriChtungen<br />
atZ/rPk Zentrum für psychiatrische rehabilitation<br />
Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />
64 Betten, 6 Pendlerplätze<br />
CA Dr. med. Dorothee Rixecker<br />
T. +49. (0)681. 889-2530 / F. +49. (0)681. 889-2856<br />
atz@sb.shg-kliniken.de<br />
atZ/rPk außenstelle st. wendel<br />
20 Plätze<br />
T. +49. (0)6851. 9797-0 / F. +49. (0)6851. 9797-20<br />
atz@sb.shg-kliniken.de<br />
shg-fachklinik tiefental<br />
rehaklinik für abhängigkeitserkrankungen<br />
Sonnenbergstraße 1 / 66119 Saarbrücken<br />
80 Betten<br />
CA Dr. med. Hans Neustädter<br />
T. +49. (0)681. 889-2516 / F. +49. (0)681. 889-2193<br />
s.bernhardt@sb.shg-kliniken.de<br />
tagesklinik dudweiler<br />
12 Tagesklinikplätze<br />
ÄL Dr. med. Christa Balzer / T. +49. (0)6897. 799-1074<br />
reha-tagesklinikdudweiler@shg-kliniken.de<br />
reha-tagesklinik st. wendel<br />
12 Tagesklinikplätze<br />
FL Dr. med. Christa Balzer<br />
T. +49. (0)6851. 9797-18<br />
reha_tk@wnd.shg-kliniken.de<br />
adaption<br />
12 Plätze<br />
CA Dr. med. Hans Neustädter<br />
T. +49. (0)681. 889-2516 / adaption.tt@web.de<br />
orientierungsphase in der drogentherapie<br />
6 Betten<br />
CA Dr. med. Hans Neustädter<br />
Zentrum für abhängigkeitsprobleme<br />
ÄL Dr. med. Christa Balzer<br />
T. +49. (0)681. 389-1241 / zfa@sb.shg-kliniken.de<br />
shg-fachklinik Quierschied<br />
klinik für rehabilitation und frührehabilitation<br />
Fischbacher Straße 100 / 66287 Quierschied<br />
T. +49. (0)6897. 962-0<br />
Dr. med.<br />
Cem Özbek<br />
CA Kardiologische<br />
Reha Quierschied<br />
Dr. med. Gabriele<br />
Novotny-Reichert<br />
CA Geriatrische Reha<br />
Quierschied<br />
Professor<br />
Dr. med. Eva Möhler<br />
CA Klinik für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie/<br />
-psychotherapie<br />
Kleinblittersdorf<br />
fachbereich geriatrie<br />
45 Betten, 15 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Gabriele Novotny-Reichert<br />
T. +49. (0)6897. 962-101 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />
novotny@qui.shg-kliniken.de<br />
fachbereich kardiologie<br />
55 Betten, 20 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Cem Özbek<br />
T. +49. (0)6897. 962-107 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />
oezbek@qui.shg-kliniken.de<br />
fachbereich neurologie<br />
35 Betten<br />
CA Dr. med. Thomas Vaterrodt<br />
T. +49. (0)6897. 962-103 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />
vaterrodt@qui.shg-kliniken.de<br />
weitere einriChtungen<br />
haus für Psyche und gesundheit<br />
Großherzog Friedrich Str. 11 / 66121 Saarbrücken<br />
integrationsfachdienst<br />
Berufliche Begleitung mit Beratungsstellen<br />
in saarbrücken, neunkirchen und dillingen<br />
T. +49. (0)681. 38912-12<br />
fdb-warken-kuhn@t-online.de<br />
Projekt arbeitstrainingsplätze für menschen<br />
mit einer psychischen Behinderung im<br />
regionalverband saarbrücken<br />
T. +49. (0)681. 38912-23<br />
projekt_atp@sb.shg-kliniken.de<br />
modellprojekt Virtuelle werkstatt<br />
T. +49. (0)681. 38912-36 / vws@sb.shg-kliniken.de<br />
auSBilDungSStätte<br />
lehrinstitut für gesundheitsberufe der shg<br />
Scheidter Str. 35 / 66130 Saarbrücken-Brebach<br />
T. +49. (0)681. 87009-0 / F. +49. (0)681. 87009-11<br />
sekr.lehrinstitut@sb.shg-kliniken.de<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
37<br />
wer was wo in den shg-kliniken sonnenBerg
ätselauflösung / imPressum<br />
r ä t s e l a u f l ö s u n g / I m p r e s s u m<br />
Rätselauflösung von Seite 31<br />
wieViel karten sind im sPiel?<br />
Es fehlen 5 Karten - somit sind nur noch 47 (von ehem<strong>als</strong> 52) Karten im Spiel. Ein möglicher (Lösungs-)<br />
Ansatz: X sei die neue Menge aller Karten im Spiel. Bei 9 Spielern bleiben 2 Karten <strong>als</strong> Rest übrig.<br />
Wenn wir <strong>als</strong>o von der aktuellen Menge an Karten (X) 2 Karten abziehen und durch die 9 Spieler teilen,<br />
erhalten wir eine natürliche Zahl (Ganzzahl), die wir <strong>als</strong> „a“ bezeichnen: (X - 2) / 9 = a<br />
Analog zu den anderen Fakten aus dem Rätsel ergeben sich auch:<br />
(X - 3) / 4 = b<br />
(X - 5) / 7 = c<br />
Alle dargestellten Gleichungen müssen am Ende eine Ganzzahl ergeben, da ein Spieler schließlich keine<br />
„Kommazahl“ an Karten auf der Hand haben kann. Aus logischer Überlegung ergibt sich, dass a < b < c<br />
sein muss (bei 9 Spielern hat jeder Spieler natürlich weniger Karten auf der Hand, <strong>als</strong> jeweils bei 7 oder 4<br />
Spielern). Somit stellt diese Gleichung hier die Untergrenze an Karten für jeden Spieler dar, an der wir uns<br />
orientieren können. Außerdem ist die maximale Menge der Karten mit 52 begrenzt.<br />
(52 - 2) / 9 = a = 5,56 - da a eine Ganzzahl sein muss, runden wir ab auf 5 Karten je Spieler.<br />
(X - 2) / 9 = a => X = 9*5 + 2 = 45+2 = 47<br />
Nun müssen wir aber prüfen, ob die 47 Karten auch die anderen Bedingungen erfüllen:<br />
(47 - 3) / 4 = 11 => natürliche Zahl (Ganzzahl), <strong>als</strong>o korrekt.<br />
(47 - 5) / 7 = 6 => natürliche Zahl (Ganzzahl), <strong>als</strong>o ebenfalls korrekt. Daraus folgt, dass nun nur noch 47<br />
Karten im Spiel sind und (52-47 = 5) 5 Karten verloren gegangen sind.<br />
der wasserBehälter<br />
1/1 x + 1/2 x + 1/3 x + 1/6 x = 2x<br />
x entspricht 60 Min.<br />
2 x entspricht 1/2 * 60 Min. = 30 Min.<br />
Alle Pumpen füllen den Behälter in 30 Minuten.<br />
der Verschwundene euro<br />
Ungebührlicherweise wurden die 2 €, die die Kellnerin für sich behalten hat, zu den 27 € addiert.<br />
Das ist natürlich blanker Unsinn. Denn in den 27 € sind die 2 € der Kellnerin bereits enthalten.<br />
Impressum.<br />
Herausgeberin<br />
Anzeigenservice<br />
Bildnachweis<br />
Gestaltung<br />
Druck<br />
Auflage<br />
Erscheinungsweise<br />
Forum<br />
a m P u l s d e r Z e i t<br />
Alle Beiträge im <strong>SHG</strong> Forum sind sorgsam zusammengetragen. Dennoch wird für Inhalt und Irrtümer keine Haftung übernommen.<br />
Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden wird ausgeschlossen.<br />
38 Forum am Puls der Zeit<br />
die drei lehrer<br />
Name unterrichtsfach Wohnort<br />
Holger Gugler Mathe Berlin<br />
Rolf Schmitz Französisch Zürich<br />
Ernst Auer Sportlehrer Wien<br />
Apolog <strong>GmbH</strong> / Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />
Susanne Neu / T. +49. (0)681. 889 2304 / s.neu@sb.shg-kliniken.de<br />
<strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> / <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg / Fotolia Bildagentur<br />
Tanja Huppert / Neoniveau. Design & Kommunikation / neoniveau.com<br />
ATZ-Druckerei / Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />
8.000<br />
dritteljährlich
Medizin ist<br />
Verantwortung<br />
Die <strong>SHG</strong>-Gruppe:<br />
Ein Netz, das trägt.<br />
www.shg-kliniken.de