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3 - SHG - Saarland-Heilstätten GmbH

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2011 1 / 3<br />

Gruppe<br />

Forum<br />

a m P u l s d e r Z e i t<br />

Das Gesundheitsmagazin der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg und der Reha-Einrichtungen<br />

<strong>SHG</strong> baut KliniKen<br />

auf Dem SonnenberG<br />

auS<br />

alle<br />

sind stolz auf<br />

unsere miss<br />

<strong>Saarland</strong><br />

bericht<br />

Seite 9<br />

ScHwerpunKt:<br />

KinDer- unD<br />

JuGenDpSYcHiatrie


m o d e r n e s t e x t i l m a n a g e m e n t<br />

15Jahre<br />

Saana Textilpflege <strong>GmbH</strong><br />

Reinigung und Verleih von Krankenhaustextilien<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2a • 55743 Idar-Oberstein<br />

Tel.: 0 67 81/66 17 70 • Tel.: 07 00/72 26 28 39 • Fax: 0 67 81/66 17 75<br />

E-Mail: info@saanatex.de • www.saanatex.de<br />

M e i s t e r b e t r i e b f ü r T e x t i l r e i n i g u n g<br />

Die Saana Textilpflege <strong>GmbH</strong>, kurz SAANATEX, wurde 1994 von<br />

Ulrich Morlampen und der <strong>SHG</strong> gegründet. Heute gehört das<br />

Unternehmen mit seinen 108 Mitarbeitern und Betriebsstätten in<br />

Idar-Oberstein und Merzig zu den großen Textilreinigungsunternehmen<br />

im Südwesten.<br />

Die SAANATEX ist Spezialist für:<br />

• die computergestützte Bereitstellung und Wiederaufbereitung<br />

von sterilen Hightech-OP-Textilien<br />

• Patientenwäsche<br />

• Altenheim-Bewohnerwäsche<br />

• Hotelwäsche und Tischdeckenservice<br />

• gesamte Wäschelogistik (just in time)<br />

Zertifiziert ist die SAANATEX nach:<br />

DIN EN ISO 13485:2003 + AC:2007, DIN EN ISO 9001:2008<br />

und Richtlinie 93/42/EWG Anhang V.<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

seit mehr als 30 Jahren gibt es bei<br />

der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> therapeutische<br />

Hilfe für Kinder und<br />

Jugendliche, die unter psychischen<br />

Störungen und Krankheiten leiden.<br />

Ihnen die Reintegration in ihr soziales<br />

Umfeld zu ermöglichen ist das<br />

Ziel der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychotherapie und<br />

Psychosomatik (KJPP) Kleinblittersdorf.<br />

Die Klinik, ihre Einrichtungen und ihre Therapien<br />

stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe ausführlich vor.<br />

Nicht leicht gemacht hat sich die <strong>SHG</strong> ihre Entscheidung,<br />

die Geriatrie auf dem Sonnenberg zu konzentrieren.<br />

Ging es doch um nicht weniger als die Zukunft der<br />

Fachklinik Halberg in Brebach. Das Vorhaben, den erheblich<br />

sanierungsbedürftigen Standort durch Umbau<br />

zu einem Neurologiezentrum langfristig zu sichern,<br />

blieb bekanntlich verwehrt.<br />

Der neue Weg ist nun vorgezeichnet. Auf dem Sonnenberg<br />

entsteht ein Neubau, der in rund zwei Jahren die<br />

Brebacher Geriatriebetten aufnehmen wird. Die Konzentrierung<br />

bietet wirtschaftlich wie medizinisch die<br />

besten Voraussetzungen, um dauerhaft eine moderne<br />

und hoch leistungsfähige geriatrische Versorgung anbieten<br />

zu können. Dem Standort Brebach bleibt die <strong>SHG</strong><br />

weiterhin erhalten, beispielsweise durch unser weithin<br />

anerkanntes und stark nachgefragtes Lehrinstitut für<br />

Gesundheitsberufe.<br />

Alfons Vogtel<br />

Geschäftsführer der <strong>SHG</strong><br />

Die Klinikleitung<br />

Pflegedirektorin Christel Schnur, Verwaltungsdirektor<br />

Rudolf Altmeyer und Ärztlicher Direktor<br />

Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />

April.<br />

Aktuelle tHeMeN<br />

5<br />

6<br />

8<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

14<br />

16<br />

16<br />

17<br />

Ausgabe<br />

2011<br />

Forum am Puls der Zeit<br />

1 / 3<br />

Neubau an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

Neujahrsempfang<br />

Jamaika-Politiker zu Besuch<br />

Neues Wege-Leitsystem<br />

Robin Jessica Sanzo<br />

Extremes Essverhalten<br />

Andrea Dixius<br />

Datenschutz in der <strong>SHG</strong><br />

Fachtagung von <strong>SHG</strong> und AWO<br />

MRSA-Screening<br />

Trans-fair Produkte in der Cafeteria<br />

Landessieger Thomas Maas & Thomas Becker<br />

NeueS AuS deN ReHA-eiNRicHtuNgeN<br />

18<br />

20<br />

21<br />

Fachtagung Rehabilitation<br />

Renate Warken-Kuhn<br />

Schematherapie<br />

die SeelSoRge<br />

23 Deine Last hat mich stark gemacht<br />

ScHweRpuNkt: tHeRApieN iN deR<br />

kiNdeR- uNd JugeNdpSycHiAtRie (kJpp)<br />

24 KJPP in der <strong>SHG</strong> Gruppe<br />

25 Entwicklungen der KJPP<br />

26 Erlebnistherapie Kleinblittersdorf & Schönbach<br />

31 Dialektisch-Behaviorale Therapie<br />

35 Neue stationäre Fachrichtung in Idar-Oberstein<br />

36 Die Waldgruppe<br />

37 Kreative Therapie<br />

37 Körpertherapieskillsgruppe<br />

38 Sport-, Bewegungs- und Körpertherapie<br />

39 Musiktherapie, Kleinblittersdorf<br />

39 DBT-A Achtsamkeitstherapie<br />

40 Arbeitstherapie<br />

40 Cogpack<br />

41 Ergotherapie<br />

41 Thrapie im Grünen<br />

42 Reittherapie<br />

guteS füR köRpeR uNd geiSt<br />

44<br />

46<br />

47<br />

48<br />

50<br />

Gesunde Ernährung<br />

Rezepte<br />

Kniffliges<br />

Kontakt / Adressen<br />

Rätselauflösung / Impressum<br />

3<br />

inhaltsverZeichnis


Anzeige<br />

<strong>SHG</strong> baut Klinik auf dem Sonnenberg weiter aus<br />

Die <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong><br />

(<strong>SHG</strong>) wird ihre Klinik auf dem Saarbrücker<br />

Sonnenberg weiter ausbauen.<br />

Hierzu soll in den nächsten zwei<br />

Jahren ein moderner Erweiterungsbau<br />

entstehen. Nach dessen Fertigstellung<br />

werden die bislang in der<br />

<strong>SHG</strong>-Klinik Halberg vorgehaltenen<br />

Geriatriebetten auf den Sonnenberg<br />

verlagert und auch die Mitarbeiter<br />

dorthin übernommen. Anschließend<br />

soll die <strong>SHG</strong>-Betriebsstätte in<br />

Brebach geschlossen werden.<br />

„Die Klinik in Brebach wird ordnungsgemäß<br />

weitergeführt, und<br />

zwar so lange, bis der Neubau fertig<br />

gestellt ist und der Umzug auf<br />

den Sonnenberg stattfinden kann“,<br />

betont <strong>SHG</strong>-Geschäftsführer Alfons<br />

Vogtel. Die Gründe für die Aufgabe<br />

der Betriebsstätte Brebach liegen<br />

laut Vogtel sowohl im wirtschaftlichen<br />

als auch im medizinischen<br />

Bereich.<br />

Die Konzentration der Geriatrie<br />

auf dem Sonnenberg biete zahlreiche<br />

Synergie-Effekte, insbsondere<br />

eine bessere Verfügbarkeit der<br />

medizinischen und pflegerischen<br />

Ressourcen. „Die Patienten sind<br />

hier insgesamt besser aufgehoben“.<br />

Ein Weiterführen der Dependance<br />

Halberg hätte dauerhaft hohe Betriebs-<br />

und Unterhaltungskosten<br />

erfordert, so Vogtel. Zudem wären<br />

Sanierungsinvestitionen notwendig,<br />

die „bei realistischer Sicht betriebswirtschaftlich<br />

nicht zu vertreten<br />

sind“. Den Erfordernissen könne<br />

im Neubau auf dem Sonnenberg<br />

weitaus kostengünstiger Rechnung<br />

getragen werden.<br />

Die medizinische Versorgung der<br />

Bevölkerung werde sich nicht verschlechtern.<br />

„Von Brebach bis zum<br />

Sonnenberg sind es nur wenige Minuten“,<br />

erläutert Vogtel.<br />

A k t u e l l e s<br />

neubau soll nach seiner Fertigstellung in Zwei Jahren die betten<br />

der shg-klinik halberg auFnehmen.<br />

Geschäftsführer Alfons Vogtel, Chefarzt Dr. Bernd Gehlen<br />

und Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer mit den Plänen<br />

für den Erweiterungsbau der Klinik auf dem Sonnenberg.<br />

Vogtel legte Wert auf die Feststellung,<br />

dass die <strong>SHG</strong> in Brebach<br />

„weiterhin Flagge zeigt und den<br />

Stadtteil auch künftighin unterstützt“.<br />

So soll das <strong>SHG</strong>-Lehrinstitut<br />

für Gesundheitsberufe (600 Aus-<br />

und Weiterbildungsverhältnisse, 50<br />

Mitarbeiter) zur Berufsakademie<br />

mit der Möglichkeit auf Hochschulabschlüsse<br />

im Bereich der Pflegeberufe<br />

und Gesundheitsmanagement<br />

sowie Physiotherapie und<br />

Ergotherapie ausgebaut werden.<br />

Ein weiterer Beleg für das Engagement<br />

der <strong>SHG</strong> in Brebach sei die<br />

Ansiedlung einer Praxis für Traditionelle<br />

Chinesische Medizin. Des<br />

Weiteren ist die <strong>SHG</strong> Trägerin der<br />

Medizinisches Versorgungszentrum<br />

<strong>SHG</strong> Halberg <strong>GmbH</strong>, ebenfalls mit<br />

Sitz in Brebach. Hier wird sowohl<br />

neurologische, psychiatrische, psychosomatische<br />

als auch psychotherapeutische<br />

Facharztkompetenz<br />

vorgehalten.<br />

Nachdem Pläne aus dem Jahr 2009<br />

zum Ausbau der <strong>SHG</strong>-Klinik Halberg<br />

zu einem Neurologiezentrum<br />

sich unter anderem auch infolge<br />

immisonsschutzrechtlicher Einwände<br />

des Landesamtes für Umwelt-<br />

und Arbeitsschutz als undurchführbar<br />

erwiesen, hatte der<br />

<strong>SHG</strong>-Aufsichtsrat entschieden, sich<br />

in den weiteren medizinischen und<br />

pflegerischen Planungen auf den<br />

zentralen Standort Sonnenberg zu<br />

konzentrieren. Hierzu wurde eine<br />

Zielplanung unter Einbeziehung<br />

weiterer Bauvorhaben wie z. B. der<br />

Errichtung eines Parkhauses erstellt.<br />

Eine bei der Stadt Saarbrücken eingereichte<br />

Bauvoranfrage wurde inzwischen<br />

positiv beschieden.<br />

4 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 5<br />

aktuelles


neuJahrsemPFang<br />

A k t u e l l e s A k t u e l l e s<br />

Neujahrsempfang der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

und der angeschlossenen Bereiche<br />

Der diesjährige Neujahresempfang fand zum zweiten<br />

Mal in der Congresshalle in Saarbrücken statt. War es<br />

im Vorjahr im Saal West noch etwas beengt, so konnten<br />

die tanzfreudigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in diesem Jahr die große Tanzfläche im Saal Süd füllen.<br />

Knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren der<br />

Einladung des Verwaltungsdirektors Rudolf Altmeyer<br />

und des Betriebsrats gefolgt.<br />

Begrüßt wurden die Gäste von Geschäftsführer Alfons<br />

Vogtel. Er dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für ihre Arbeit im vergangenen Jahr und zeigte<br />

sich auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Die Betriebsratsvorsitzende<br />

Ursula Emmerich-Körner sprach<br />

in ihrem Jahresrückblick auch kritische Themen an.<br />

Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer informierte u.a.<br />

über den Neubau eines Parkhauses an den <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />

Sonnenberg, das insgesamt 300 Parkplätze umfassen<br />

wird. Die doch recht schwierige Parksituation<br />

wird dadurch deutlich entspannt werden. Auch dankte<br />

er den Mitarbeitern für ihr Engagement im vergangenen<br />

Jahr.<br />

Dann stand eine Reihe von Ehrungen auf dem Programm.<br />

Ehrung der Jubilare<br />

Geehrt wurden für ihr 25jähriges<br />

Dienstjubiläum:<br />

Sabine Anton, Krankenschwester<br />

Station P5; Patrick Bähr, Leiter der<br />

Finanzabteilung; Doris Brenner,<br />

Hauswirtschafterin und Ausbilderin<br />

im Zentrum für psychiatrische<br />

Rehabilitation; Peter Beutlberger,<br />

Leiter der Arbeitstrainingsbereiche<br />

des Zentrums für psychiatrische<br />

Rehabilitation; Martin Gross, Gärtner;<br />

Lorenz Langer, Gärtner; Friederike<br />

Lessel, Diplom-Psychologin<br />

im Zentrum für psychiatrische<br />

Rehabilitation; Dr. Dorothee Rixecker,<br />

Leitende ‚Ärztin im Zentrum<br />

für psychiatrische Rehabilitation;<br />

Reiner Büch, Psychologe Tiefental;<br />

Heinrich Kröner, Vorarbeiter im<br />

Hol- und Bringdienst; Patrice Nuss,<br />

Pförtner in <strong>SHG</strong>-Klinik Halberg<br />

und Frank Nissen, Dipl.-Psychologe<br />

in der KJPP in Kleinblittersdorf.<br />

Auf sogar 40 Jahre Diensttätigkeit können Getrud<br />

Gonzales, Reinigungskraft in der <strong>SHG</strong>-Klinik Halberg<br />

und Annemarie Wilhelm, Krankenpflegehelferin P3 zurückblicken.<br />

In die Rente verabschiedeten sich Marie-Luise Brennemann-Schmidt,<br />

Chefarztsekretariat Neurologie; Antoinette<br />

Gitzhofer, Mitarbeiterin im Reinigungsdienst;<br />

Brigitte Groß, Fachkrankenschwester; Gerhard Herr,<br />

Krankenpfleger in der <strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental und<br />

Renate Lissfeld, Krankenpflegehelferin Station GP1;<br />

Erika Müller, Beiköchin in den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg;<br />

Marie-Jeanne Pasetto, Hausgehilfin an den <strong>SHG</strong>-<br />

Kliniken Sonnenberg und Yvonne Schläfer, ebenfalls<br />

Hausgehilfin an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg.<br />

Nicht anwesend waren an diesem Abend Werner Baguley,<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger; Ursula Hussung,<br />

Krankenpflegehelferin; Klara Altmeyer, Verwaltungsangestellte<br />

im Archiv; Winfried Rupp, Case-Management;<br />

Eva Senf, Assistenzärztin in der KJPP; Rudi Wilhelm,<br />

Ergotherapeut; Michael Fabel, Krankenpfleger Station<br />

P2 und Ursula Trenz-Graf, Dipl.-Sozialarbeiterin Integrationsfachdienst.<br />

Ehrung der Rentner<br />

Geschäftsführer Alfons Vogtel überreichten gemeinsam<br />

mit Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer, der Betriebsratsvorsitzenden<br />

Ursula Emmerich-Körner und ihrem<br />

Stellvertreter Wulf Schönwolf Urkunden, Armbanduhren<br />

und Blumen an die Jubilare und Rentner.<br />

Noch vor der Eröffnung des Buffets sorgte die Band Da<br />

Vinci für Stimmung. Nach einem Buffet mit ausgesprochen<br />

leckeren Vorspeisen, verschiedenen Hauptspeisen<br />

und sehr guten Desserts wurde dann bis in die frühen<br />

Morgenstunden getanzt. Eine Salsa-Einlage gab Kevin<br />

Alamba, der dann mit seiner Tanzpartnerin Angelika<br />

Hustedt-Sewoo auch nicht lange auf der Tanzfläche allein<br />

blieb.<br />

6 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 7<br />

neuJahrsemPFang


aktuelles<br />

A k t u e l l e s<br />

Jamaika-Politiker zu Besuch auf dem Sonnenberg<br />

<strong>SHG</strong>-Geschäftsführer Alfons Vogtel hat den Arbeitskreis<br />

Gesundheitspolitik der Jamaika-Koalition im saarländischen<br />

Landtag zu einem Informationsgespräch empfangen.<br />

Bei dem Besuch auf dem Sonnenberg nutzten<br />

die Politiker auch die Gelegenheit zu einer Besichtigung<br />

der Ellenruth von Gemmingen-Klinik. Chefarzt<br />

Dr. med. Rainer Scheel stellte den Besuchern die naturheilkundlich<br />

orientierte geriatrische Einrichtung vor.<br />

Neues Wege-Leitsystem<br />

In einer Arbeitsgruppe wurde über<br />

mehrere Wochen das Wegeleitsystem<br />

an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

überarbeitet, um Besuchern<br />

und Patienten die Orientierung zu<br />

erleichtern. Schnell wurde den Mitgliedern<br />

der Arbeitsgruppe jedoch<br />

klar, dass es sich hierbei um einen<br />

äußerst komplexen und schwierigen<br />

Prozess handelt. Immer wieder<br />

wurden die einzelnen Bereiche be-<br />

gangen und die Entwürfe der neuen<br />

Schilder überarbeitet, aber jetzt ist<br />

es endlich soweit: Die neuen Schilder<br />

sind installiert.<br />

Im Zuge der geplanten Baumaßnahmen<br />

muss allerdings davon ausgegangen<br />

werden, dass es zu weiteren<br />

Veränderungen kommen wird. Deshalb<br />

wurde von Anfang an darauf<br />

geachtet, dass die qualitativ hoch-<br />

Beim anschließenden Gespräch stellte Vogtel die <strong>SHG</strong>-<br />

Gruppe vor. Die Politiker würdigten die <strong>SHG</strong> als verantwortungsvoll<br />

tätiges, zukunftsorientiertes Unternehmen<br />

und als „tragende Säule in der Gesundheitsversorgung<br />

der saarländischen Bevölkerung“ (Tobias Hans).<br />

Unser Foto zeigt v.l.:<br />

Dr. Rainer Scheel,<br />

Bernd Wegner (CDU),<br />

Alfons Vogtel,<br />

Gisela Rink (CDU),<br />

Christian Schmitt<br />

(FDP), Tobias Hans<br />

(CDU) und Markus<br />

Schmitt (Grüne).<br />

wertigen Schilder jederzeit ohne<br />

größeren finanziellen Aufwand neu<br />

beschriftet werden können.<br />

Alle sind stolz auf unsere Miss <strong>Saarland</strong><br />

robin-Jessica sanZo wird in der ellenruth von<br />

gemmingen klinik Zur ernährungsberaterin<br />

ausgebildet.<br />

Wer ist die Schönste im ganzen<br />

Land? In diesem Jahr heißt sie Robin-Jessica<br />

Sanzo, ist 20 Jahre alt,<br />

und lernt, wenn sie nicht gerade in<br />

ihrer Eigenschaft als „Miss <strong>Saarland</strong>“<br />

offiziellen Verpflichtungen<br />

nachkommt, in der Saarbrücker Ellenruth<br />

von Gemmingen Klinik Patienten<br />

in allen Fragen rund um die<br />

Ernährung zu beraten.<br />

Seit einem Jahr wird Robin-Jessica<br />

Sanzo hier zur Ernährungsberaterin<br />

ausgebildet, und zwar im Rahmen<br />

ihres Studiums im Fachbereich Ernährung<br />

an der deutschen Hochschule<br />

für Prävention und Gesundheitsmanagement.<br />

Die Praxis lernt<br />

sie dabei in der naturheilkundlich<br />

orientierten „Elli-Klinik“, die die<br />

Geriatrie der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

ergänzt. Für die Theorie<br />

fährt Robin-Jessica alle sechs Wochen<br />

für eine Woche nach Köln.<br />

Die Idee, sich für die Wahl zur Miss<br />

<strong>Saarland</strong> zu bewerben, entstand<br />

während einer Fernsehsendung.<br />

„Da könnte ich doch auch einmal<br />

mitmachen“, hat sie spontan gedacht.<br />

Gesagt, getan! In der Klinik<br />

haben sowohl Kolleginnen und<br />

Kollegen wie auch die Patienten<br />

bei den Misswahlen kräftig Daumen<br />

gedrückt. Was Robin-Jessica<br />

besonders gefreut hat, war, dass sogar<br />

Ellenruth von Gemmingen, die<br />

Stifterin der Klinik, ihr persönlich<br />

die Hand geschüttelt und Glück gewünscht<br />

hat. „Alle haben es mitverfolgt“,<br />

freut sie sich. Auch bei der<br />

Wahl zur Miss Germany war „Miss<br />

<strong>Saarland</strong>“ überaus erfolgreich, hat<br />

sie es doch bis zur Endauswahl geschafft<br />

und Platz Vier erreicht.<br />

Die Misswahlen ließen sich im<br />

Übrigen gut mit dem Dienstplan<br />

vereinbaren, sagt sie im Gespräch<br />

mit dem „<strong>SHG</strong> Forum“. Und dass<br />

sie kurzfristig ihren Jahresurlaub<br />

nehmen musste, um zum Vorbereitungscamp<br />

der Miss-Germany-<br />

Wahl nach Ägypten zu fahren, war<br />

auch kein Problem.<br />

Schönheit ist für Robin-Jessica ein<br />

Gesamtkonzept, das auf drei Grundpfeilern<br />

ruht. Dazu gehören die Ernährung,<br />

Sport und Bewegung, und<br />

vor allem Zufriedenheit. Zufriedenheit<br />

mit sich selbst und mit seinem<br />

Leben. „Das ist ein wichtiger Punkt.<br />

Wenn man mit sich selbst zufrieden<br />

ist, dann strahlt man das auch aus“,<br />

weiß sie.<br />

Was die Ernährung betrifft, ist Robin-Jessica<br />

keineswegs dogmatisch.<br />

Sie skizziert ein typisches Frühstücksbuffet,<br />

wie es den Patienten<br />

in ihrer Klinik täglich serviert wird.<br />

„Marmelade, Butter, Vollkornbrot,<br />

Käse, Quark und ein Vitalmüsli aus<br />

frisch geschrotetem Getreide mit<br />

frischem Obst und etwas Sahne.“ Bei<br />

unserer erstaunten Frage nach Marmelade<br />

und Butter lacht sie. „Ja es<br />

gibt durchaus gesunde Sorten ohne<br />

Zuckerzusatz, die mit Agavendicksaft<br />

eingedickt sind. Und Butter ist<br />

ohnehin das gesündeste Streichfett,<br />

viel gesünder als Margarine.“ Dieses<br />

Frühstücksbuffet vorzubereiten<br />

macht ihr viel Spaß.<br />

Auch um das Salatbuffet am Abend<br />

kümmert sie sich ausgesprochen<br />

gerne. In der kleinen Küche zeigt<br />

sie die Zutaten für die Quiche, die<br />

fürs Abendbrot vorgesehen ist.<br />

Robin-Jessica Sanzo<br />

In der Ellenruth von Gemmingen<br />

Klinik wird das Essen nicht aus der<br />

Großküche gebracht, sondern für<br />

alle sichtbar in der Stationsküche<br />

zubereitet. „Viele Patienten helfen<br />

auch gerne mit, beispielsweise<br />

wenn es ans Gemüseschnippeln<br />

geht“, freut sich Robin-Jessica.<br />

„Wir kochen nur frische Sachen,<br />

und belassen alles so natürlich wie<br />

möglich, sagt sie. „Das ist nicht nur<br />

gesünder, es schmeckt auch besser.“<br />

Die Arbeit mit den Patienten macht<br />

ihr große Freude. Denn das Konzept<br />

der Klinik sieht auch vor, dass<br />

die Patienten mit den Besonderheiten<br />

der Vollwerternährung vertraut<br />

gemacht werden und auch deren<br />

Zubereitung einüben können. Hier<br />

unterscheidet sich Sanzos praktische<br />

Ausbildung übrigens von der<br />

Ausbildung der meisten ihrer Kommilitonen,<br />

denn diese arbeiten fast<br />

alle in Fitnessstudios. In ihre berufliche<br />

Zukunft blickt sie nicht zuletzt<br />

wegen der guten Ausbildung<br />

mehr als optimistisch: „Mein Beruf<br />

ist extrem vielseitig. Es gibt viele<br />

Bereiche, wo man sein Talent einsetzen<br />

kann.“<br />

Für die nötige Bewegung in ihrem<br />

Leben sorgt Robin-Jessicas Hobby<br />

Modern und Jazz-Dance. Wer zweimal<br />

in der Woche mit der Modern-<br />

Dance Gruppe Noko der TV Brebach<br />

trainiert, der sorgt nicht nur<br />

für Fitness, sondern bekommt auch<br />

sicherlich keine Figursorgen.<br />

8 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 9<br />

robin-Jessica sanZo


aktuelles<br />

A k t u e l l e s A k t u e l l e s<br />

Extremes Essverhalten – ein Spiegel der Seele<br />

anorexie, bulimie, sehnsuchtshunger: shg richtet stationäre<br />

behandlungsPlätZe Für kinder und Jugendliche in idar-oberstein ein.<br />

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

-psychotherapie und<br />

psychosomatik (KJPP) der <strong>Saarland</strong>-<br />

<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> wird ab 1. Januar<br />

2011 im Klinikum Idar-Oberstein<br />

ein Spezialangebot für essgestörte<br />

und selbstverletztende Kinder und<br />

Jugendliche bereithalten. Es stehen<br />

zunächst zehn stationäre Plätze zur<br />

Verfügung, eine Aufstockung auf<br />

20 Plätze ist geplant.<br />

Über aktuelle Konzepte in der Behandlung<br />

von Anorexie und Bulimie<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

informierten Chefärztin Professor<br />

Dr. Eva Möhler und Psychologin<br />

Andrea Dixius bei einer Fortbildung<br />

des Saarländischen Instituts<br />

zur Aus- und Weiterbildung<br />

in Psychotherapie im Lehrinstitut<br />

für Gesundheitsberufe der <strong>SHG</strong> in<br />

Saarbrücken-Brebach.<br />

Professor Möhler stellte die unterschiedlichen<br />

Arten der Ess-Störung<br />

vor: die Anorexie, bei der die Betroffenen<br />

sich von minimalen Mengen<br />

ernähren, die Bulimie, bei der<br />

das Gegessene entweder erbrochen<br />

wird oder auch durch exzessiven<br />

Sport übermäßig Kalorien verbrannt<br />

werden, und schließlich die<br />

„Binge-Eating-Disorder“, bei der<br />

die Betroffenen unter regelrechten<br />

Anfällen leiden und alles in sich hineinstopfen,<br />

was in Reichweite ist<br />

(„Sehnsuchtshunger“).<br />

Die Zahl der Betroffenen nimmt<br />

ständig zu, und sie werden immer<br />

jünger – es gibt bereits Betroffene<br />

im Kindesalter. Mädchen sind<br />

nach wie vor häufiger betroffen als<br />

Jungs. Andrea Dixius, die in Idar-<br />

Oberstein als leitende Psychologin<br />

tätig sein wird, berichtete, dass<br />

rund 22 Prozent aller Teenager ein<br />

auffälliges Essverhalten zeigten.<br />

Rund die Hälfte aller Betroffenen<br />

kann vollständig geheilt werden.<br />

Die Krankheit ist allerdings ernst zu<br />

nehmen, denn rund ein Siebtel aller<br />

Betroffenen sterben an den Folgen<br />

des Hungerns. Über die Ursachen<br />

einer Essstörung herrscht noch Unklarheit.<br />

Möhler nimmt eine Kombination<br />

von soziokulturellen, biologischen<br />

und individuellen Faktoren<br />

als Auslöser für das Entstehen an.<br />

Viele Ess-Störungen gehen auch<br />

mit anderen psychischen Erkrankungen<br />

einher. Besonders häufig ist<br />

eine Depression als Begleiterkrankung<br />

zu finden.<br />

„Ganz wichtig ist deshalb eine exakte<br />

Diagnose, denn nur so ist eine<br />

optimale Behandlung gewährleistet“,<br />

betonte Andrea Dixius. Wichtig<br />

sei auch eine genaue Analyse<br />

des Essverhaltens.<br />

In die Behandlung der Patienten<br />

in Idar-Oberstein werden verschiedene<br />

Module der dialektisch-behavioralen<br />

Psychotherapie (DBT-<br />

A) Eingang finden. Die DBT-A ist<br />

eine innovative Therapieform die<br />

seit einigen Jahren in der KJPP der<br />

<strong>SHG</strong> Kliniken erfolgreich eingesetzt<br />

wird. Dazu gehören etwa erlebnispädagogische<br />

Angebote, Entspannungstechniken<br />

und Körpertherapie,<br />

sowie ein Elterncoaching.<br />

Einer der Kernpunkte in der Behandlung<br />

der essgestörten Patienten<br />

und Patientinnen werden auch<br />

die so genannten Skills-Gruppen<br />

sein, in denen sich die Betroffenen<br />

spezielle Fähigkeiten erarbeiten, um<br />

mit ihrer Erkrankung besser umgehen<br />

zu können.<br />

Ein anderer Schwerpunkt der Therapie<br />

sind Protokolle, in denen die<br />

Betroffenen soziale oder emotionale<br />

Ursachen notieren. Ganz wichtig sei<br />

auch das Erhöhen des Selbstwertgefühls<br />

und das Schaffen eines realistischen<br />

Selbstbildes, so Dixius.<br />

Info: <strong>SHG</strong> Fachklinik für Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie<br />

und psychosomatik,<br />

66271 Kleinblittersdorf,<br />

Professor Dr. Eva Möhler<br />

T. +49 (0)6805. 92820<br />

e.moehler@sb.shg-kliniken.de<br />

Andrea Dixius: Ein Edelstein mit<br />

Frauenpower leitende Psychologin<br />

der neuen stationären kinder- und<br />

JugendPsychiatrie idar-oberstein.<br />

Idar-Oberstein. Andrea Dixius kam vor 14 Jahren zur<br />

<strong>SHG</strong> und arbeitete seither in der Tagesklinik und Institutsambulanz<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie in<br />

Saarbrücken- Schönbach als approbierte psychologische<br />

Psychotherapeutin. In dieser Zeit erreichte sie<br />

eine Zertifizierung der Tagesklinik für dialektisch behaviorale<br />

Therapie und engagierte sich sehr erfolgreich<br />

für die Entwicklung von Netzwerken zwischen KJPP<br />

und Jugendhilfe. Zusätzliche Schwerpunkte, die sie in<br />

Saarbrücken Schönbach implementierte, sind Trauma-<br />

und Erlebnistherapie. Ihre Behandlungsangebote hat<br />

sie wissenschaftlich evaluiert und begleitet.<br />

Zu ihren absolvierten Weiterbildungen gehören neben<br />

DBT und Traumatherapie der Deutschen Gesellschaft<br />

für Psychotraumatologie auch eine Ausbildung in<br />

EMDR (Eye Movement Desenzitization and Reprocessing)<br />

und eine Ausbildung in Psychodrama, ebenso wie<br />

in Gesprächspsychotherapie.<br />

Sie ist Ropes Course Trainerin, Fachübungsleiterin<br />

Kanu und Übungsleiterin Klettern und hat unseren Jugendlichen<br />

demzufolge eine ganze Menge anzubieten.<br />

Zudem ist sie eine hervorragende Psychotherapeutin,<br />

klinisch erfahren und sicher in Ihrem Urteil und ihren<br />

Behandlungsansätzen.<br />

Ihre zahlreichen Fähigkeiten und Qualifikationen hat sie<br />

im Verlauf der letzten 10 Jahre auch in Form von Dozententätigkeiten<br />

für zahlreiche Einrichtungen von Jugendhilfe,<br />

Awo und Bildungseinrichtungen genutzt. Ihre<br />

wissenschaftlichen Arbeiten stellte sie bisher auf nationalen<br />

(DGKJP, Tagesklinikforum Herborn) und internationalen<br />

Kongressen mit sehr positiver Resonanz vor.<br />

Insbesondere schaffte sie es, dass die TK Schönbach als<br />

einzige teilstationäre Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

in Deutschland tatsächlich vom DBT-<br />

Dachverband zertifiziert ist. Im vergangenen Jahr organisierte<br />

sie in Kooperation mit der AWO eine Tagung<br />

mit renommierten Referenten aus dem ganzen Bundesgebiet<br />

und mehreren hundert Teilnehmern.<br />

Die neue Herausforderung einer Leitungsfunktion in<br />

Idar-Oberstein kam für sie plötzlich, aber nicht ganz<br />

unvorbereitet. Dass Andrea Dixius für eine Leitungsfunktion<br />

geeignet ist, war an ihrem Organisationstalent,<br />

ihrer kreativen Energie, ihrer Vitalität ebenso wie<br />

Andrea Dixius<br />

ihrer permanenten Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft<br />

leicht abzulesen.<br />

Umgekehrt brauchte der jetzt mit ihrer Hilfe neu eingerichtete<br />

stationäre Bereich der KJPP Idar-Oberstein ihre<br />

fachliche Kompetenz und Expertise, ihren kühlen und<br />

besonnenen Kopf und ihr Talent für Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Als weitere Fähigkeiten bewies sie in den letzten<br />

Monaten hervorragendes didaktisches Geschick bei der<br />

Einarbeitung der vollkommen KJPP- unerfahrenen Mitarbeiter,<br />

viel Beharrlichkeit, gedankliche Präsenz ebenso<br />

wie Geduld und Nachsicht in einem Umfeld, das der<br />

KJPP zunächst durchaus auch mit Skepsis begegnet.<br />

Die zunehmende Akzeptanz der KJPP durch die Nachbardisziplinen<br />

ist vorwiegend den erheblichen integrativen<br />

Fähigkeiten der erfahrenen Psychotherapeutin zu<br />

verdanken, die an diesem neuen Standort bereits in den<br />

ersten Monaten all ihr Können, ihre Standfestigkeit, ihren<br />

Mut ebenso wie ihre Ressourcenorientierung und<br />

Frustrationstoleranz unter Beweis stellen konnte.<br />

Diesen Eigenschaften ist es zu verdanken, dass die<br />

stationäre KJPP in Idar-Oberstein als kleines zartes<br />

Pflänzchen eine Chance hat, langfristig zu gedeihen.<br />

Andrea Dixius hat damit eine für die <strong>SHG</strong> enorm wichtige<br />

und einmalige Leistung erbracht. Die außerordentliche<br />

Wertschätzung ihrer Arbeit und Person durch<br />

Mitarbeiter, Patienten, Angehörigen, kooperierende<br />

Institutionen und alle, die mit ihr zu tun haben, wird<br />

aktuell in den ortsansässigen Medien zu Recht widergespiegelt.<br />

Wir gratulieren Andrea Dixius zum gelungenen Start<br />

der stationären KJPP und danken ihr für die enorme<br />

Leistung, die sie in den letzten 14 Jahren und insbesondere<br />

den letzten vier Monaten für die KJPP der <strong>SHG</strong><br />

erbracht hat.<br />

Professor Dr. med. Eva Möhler<br />

Chefärztin KJPP der <strong>SHG</strong><br />

10 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 11<br />

andrea dixius


datenschutZ<br />

A k t u e l l e s<br />

Wie schützen wir die Daten unserer Patienten?<br />

die organisation des datenschutZes der saarland-heilstätten gmbh.<br />

Heute lesen Sie, wie der Datenschutz<br />

der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> organisiert<br />

ist.<br />

Der Datenschutz für die <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />

wird zentral vom Standort Sonnenberg<br />

aus vom externen Datenschutzbeauftragten<br />

in Abstimmung<br />

mit dem Koordinator für den Datenschutz<br />

wahrgenommen.<br />

Der Geschäftsführer der <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />

bestellt einen Koordinator für<br />

den Datenschutz. Dieser übernimmt<br />

die verwaltungstechnische Abwicklung<br />

der Maßnahmen, die für eine<br />

ordnungsgemäße Sicherstellung des<br />

Datenschutzes in allen Häusern der<br />

<strong>SHG</strong>- Gruppe erforderlich sind. Er<br />

vermittelt zwischen dem externen<br />

Datenschutzbeauftragten und den<br />

Datenschutzbelangen der Häuser<br />

der <strong>SHG</strong>-Gruppe.<br />

Darüber hinaus benennen Krankenhäuser<br />

jeweils für ihre unselbständigen<br />

Einrichtungen und Standorte<br />

schriftlich einen Ansprechpartner<br />

für den Datenschutz, der dem Koordinator<br />

Datenschutz und gegebenenfalls<br />

dem externen Datenschutzbeauftragten<br />

als Anlaufstelle<br />

zur Verfügung steht.<br />

Die Ansprechpartner sind in Ihrem<br />

Bereich für die Koordinierung und<br />

Umsetzung der Datenschutzmaßnahmen<br />

aus den Vorgaben der Datenschutzrichtlinien<br />

zuständig.<br />

Der externe Datenschutzbeauftragte<br />

der <strong>SHG</strong>-Gruppe berät den Koordinator<br />

Datenschutz und gegebenenfalls<br />

die Ansprechpartner in<br />

den Häusern bei der Umsetzung der<br />

Datenschutzrichtlinien.<br />

Die Benennung des Koordinators<br />

Datenschutz und der Ansprechpartner<br />

werden dem externen Datenschutzbeauftragten<br />

der <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />

angezeigt.<br />

Die Wahrnehmung der Aufgaben<br />

des externen Datenschutzbeauftragten<br />

für sämtliche Häuser des<br />

Konzerns erfolgt durch die Firma<br />

DMC Datenschutz Management &<br />

Consulting <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Frechen,<br />

die mit juristisch ausgebildeten<br />

Mitarbeiter beratend zur Verfügung<br />

steht.<br />

Die Funktion des Koordinators für<br />

den Konzerndatenschutz wird von<br />

Herrn Bolz wahrgenommen, der<br />

gleichzeitig die Aufgabe des Ansprechpartners<br />

Datenschutz für die<br />

Kliniken Sonnenberg wahrnimmt.<br />

Für das Klinikum Merzig ist Birgit<br />

Boes, für die <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen<br />

Frank Wassmuth, für das Klinikum<br />

Idar-Oberstein Hendrik Weinz<br />

und die <strong>SHG</strong>-Rehaklinik Quierschied<br />

Simone Peters als Ansprechpartner<br />

Datenschutz benannt.<br />

Abstimmung zwischen Datenschutz-Koordinator<br />

und dem externen<br />

Datenschutzbeauftragten<br />

Die Datenschutzanfragen der <strong>SHG</strong>-<br />

Gruppe werden vom Koordinator<br />

DS aufgenommen und – soweit sie<br />

nicht intern durch ihn geklärt werden<br />

können – an den externen Datenschutzbeauftragtenweitergeleitet.<br />

Der Koordinator DS beauftragt<br />

den externen Datenschutzbeauftragten<br />

in Einzelfällen, insbesondere<br />

bei juristischen Auskünften oder<br />

zur Erstellung von Mustervorlagen<br />

zu bestimmten Problemkreisen.<br />

Mustervorlagen werden anschließend<br />

durch den Koordinator DS auf<br />

die Konzernbelange abgestimmt<br />

und den Häusern zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Der Koordinator DS übernimmt in<br />

diesem Zusammenhang auch die<br />

Prüfungen in den Häusern.<br />

Die Abstimmung zwischen dem Koordinator<br />

DS und dem externen Datenschutzbeauftragten<br />

erfolgt vor<br />

Ort in Saarbrücken und im Hause<br />

der DMC in Frechen.<br />

Bei einem jährlichen Treffen der in<br />

den Datenschutz eingebundenen<br />

Mitarbeiter und einem Vertreter<br />

des Konzernbetriebsrates mit dem<br />

externen Datenschutzbeauftragten<br />

erfolgt neben einem Erfahrungsaustausch<br />

die Abstimmung zur weiteren<br />

Gestaltung des Datenschutzes<br />

im Konzern auf Basis neuer aber<br />

auch bestehender gesetzlicher Vorgaben.<br />

Der Bereich IT-Sicherheit wird eigenständig<br />

durch die Leiter der<br />

IT-Bereiche wahrgenommen. Die<br />

Überprüfung der Einhaltung der<br />

IT-Sicherheitsanforderungen auf<br />

den Arbeitsplatz-PC erfolgt durch<br />

den Bereich IT in Verbindung mit<br />

den Ansprechpartnern Datenschutz<br />

im täglichen Betrieb und durch den<br />

Koordinator Datenschutz bei den<br />

jährlichen Begehungen der einzelnen<br />

Häuser des Konzerns und<br />

der angebundenen Einrichtungen.<br />

Die jährlichen Begehungen unter<br />

Datenschutzaspekten in den Häusern<br />

finden unter Einbindung der<br />

Mitarbeiter des Qualitätsmanagements<br />

statt. Somit können die Anforderungen<br />

an Qualitätsstandards<br />

im Datenschutz, die sich auch in<br />

den Bewertungen im Rahmen der<br />

Zertifizierungsverfahren widerspiegeln,<br />

kooperativ gestaltet werden.<br />

Durch die mögliche zeitnahe Vorortklärung<br />

können die Mitarbeiter<br />

bei festgestellten Defiziten in den<br />

Lösungsprozess eingebunden und<br />

kann zudem eine Sensibilisierung<br />

für die Thematik des Datenschutzes<br />

erreicht werden.<br />

Das Schulungskonzept bei der <strong>SHG</strong><br />

basiert auf Punkt 2.8 der „Richtli-<br />

A k t u e l l e s<br />

nie für den datenschutzkonformen<br />

Einsatz der Informations- und<br />

Kommunikationstechnik in der<br />

<strong>SHG</strong>-Gruppe“.<br />

Ferner soll das nachfolgend näher<br />

dargestellte Konzept der Informationsweitergabe<br />

und Schulung<br />

umgesetzt werden; abschließende<br />

Vorbereitung sind in die Wege<br />

geleitet. Die Informationen sollen<br />

allen Mitarbeitern zu jeder Zeit zur<br />

Verfügung stehen, was durch einen<br />

elektronischen Zugang zu dem<br />

Datenschutzhandbuch ermöglicht<br />

werden soll. Eine Veröffentlichung<br />

erfolgt im neu zu installierenden<br />

Dokumentenleitsystem in Zusammenarbeit<br />

mit den Beauftragten für<br />

das Qualitätsmanagement.<br />

12 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 13<br />

datenschutZ


Fachtagung<br />

A k t u e l l e s A k t u e l l e s<br />

Schutz und Hilfe: Netzwerk soll Kinder und Jugendliche vor<br />

psychischen Erkrankungen bewahren gemeinsame Fachtagung<br />

von shg und awo in völklingen.<br />

„Interdisziplinäre Vernetzung als gesellschaftlicher<br />

Auftrag an Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe“<br />

hieß eine gemeinsame Fachtagung der<br />

<strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> (<strong>SHG</strong>) und des Landesverbandes<br />

<strong>Saarland</strong> der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kongresszentrum<br />

der <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen.<br />

Im Mittelpunkt stand das Vorhaben von <strong>SHG</strong> und AWO,<br />

über die Vernetzung von Fachdisziplinen und die Koordination<br />

psychosozialer Hilfeangebote kurze Wege<br />

zwischen der Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

zu schaffen. Auf diese Weise<br />

sollen Präventionsmaßnahmen und möglichst frühe<br />

Hilfen für junge Menschen, die in ihrer Entwicklung<br />

gefährdet sind, gewährleistet werden.<br />

Wissenschaftliche Studien resümieren<br />

einen wachsenden gesellschaftlichen<br />

Handlungsbedarf. Häufung<br />

und Wechselwirkung gefährlicher<br />

Faktoren führen nach Meinung von<br />

Experten zu einem stark steigenden<br />

Risiko, eine psychische Störung im<br />

Kindes- und Jugendalter zu erleiden.<br />

Mit Andrea Dixius (<strong>SHG</strong>) und<br />

Birgit Luhmann (AWO) haben die<br />

Partner ein Netzwerkkonzept entwickelt,<br />

das die Chancen und Möglichkeiten<br />

der Kooperation strukturell<br />

verankert und somit deutlich<br />

verbessert.<br />

Bei der Fachtagung v.l.: Andrea Dixius, Professor Dr. Eva Möhler, Paul Quirin,<br />

Rudolf Altmeyer, Professor Dr. Gisa Aschersleben, Alfons Vogtel,<br />

Staatssekretär Sebastian Pini, Birgit Ohliger und Stefan Eisenbeis.<br />

Professor Dr. Jörg Fegert, Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Die gemeinsame Planung einer therapeutischen Intensivwohngruppe,<br />

die sowohl von der Jugendhilfe als<br />

auch von den Krankenkassen finanziert werden soll,<br />

wird weiter vorangetrieben.<br />

Paul Quirin, Vorsitzender des Aufsichtsrats der <strong>SHG</strong><br />

und Landesvorsitzender der AWO, bekräftigte die 2007<br />

mit einem Pilotprojekt gestartete Zusammenarbeit: „Sie<br />

muss jetzt weiterentwickelt und verstetigt werden“. Gesundheitsstaatssekretär<br />

Sebastian Pini begrüßte das Vorhaben.<br />

Es gelte, in allen Disziplinen die Strukturen zum<br />

Schutz von Kindern und Jugendlichen weiter auszubauen<br />

und an die Bedarfe anpassen. „Kinder haben ein Anrecht<br />

darauf, beschützt und unversehrt aufzuwachsen. Es ist<br />

unsere gemeinsame Aufgabe, die geeigneten Voraussetzungen<br />

dafür zu schaffen“, so Pini.<br />

Prominentester Experte vor den 350 Tagungsteilnehmern<br />

war der Chefarzt der Klinik für Kinder und<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie des Universitätsklinikums<br />

Ulm, Professor Dr. Jörg Fegert. Er sprach zum<br />

Thema „Sexueller Missbrauch von Kindern – Schweigen<br />

und lebenslange Traumatisierung?“. Weitere Referenten<br />

waren Professor Dr. Gisa Aschersleben (Universität<br />

des <strong>Saarland</strong>es), Professor Dr. Eva Möhler (<strong>SHG</strong>)<br />

sowie Psychologen und Sozialarbeiter aus Leitung und<br />

Praxis von <strong>SHG</strong> und AWO.<br />

Großes Interesse: 350 Fachleute aus der Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie sowie der Jugendhilfe<br />

waren der Einladung ins Kongresszentrum<br />

der <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen gefolgt.<br />

14 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 15<br />

Fachtagung


aktuelles<br />

A k t u e l l e s<br />

Aufnahme-Prävalenz-Screening auf MRSA im <strong>Saarland</strong><br />

die ersten ergebnisse des saarlandweiten screenings auF mrsa liegen vor.<br />

Nach einer nun vorgestellten Untersuchung<br />

des Universitätsklinikum<br />

Homburg wurden in einem<br />

Zeitraum von zwei Monaten fast<br />

20.000 Patienten bei stationärer<br />

Aufnahme in den saarländischen<br />

Kliniken auf MRSA (Methicillin<br />

-resistenter Staphylococcus aureus)<br />

untersucht. Insgesamt wurden 405<br />

Positiv-Befunde erhoben.<br />

Nach Angaben der Universitätsklinik<br />

Homburg und des saarländischen<br />

Gesundheitsministeriums ist<br />

das etwas mehr als bei vergleichbaren<br />

Studien in Deutschland.<br />

Die MRSA-Untersuchung im <strong>Saarland</strong><br />

ist bundesweit von Interesse,<br />

da es die erste umfassende Studie in<br />

einem Flächenland ist.<br />

Seit Dezember 2010 können sich<br />

Mitarbeiter der Kliniken Sonnenberg<br />

in der Personalcafeteria mit<br />

fair gehandelten Produkten wie<br />

Schokolade, Kaffee, Honig und verschiedenen<br />

Süßigkeiten versorgen.<br />

Als Fairer Handel (Fair Trade) wird<br />

ein kontrollierter Handel bezeichnet,<br />

bei dem die Erzeugerpreise für<br />

die gehandelten Produkte üblicherweise<br />

über dem jeweiligen Weltmarktpreis<br />

angesetzt werden. Damit<br />

soll den Produzenten ein höheres<br />

und verlässlicheres Einkommen als<br />

im herkömmlichen Handel ermöglicht<br />

werden.<br />

Bei MRSA handelt es sich um einen<br />

gegen Penicillin-ähnliche Antibiotika<br />

resistenten bakteriellen Krankheitserreger,<br />

der nur noch auf eine<br />

Behandlung mit so genannten „Reserve-Antibiotika“<br />

anspricht. Diese<br />

Antibiotika sind oft schlechter<br />

wirksam, für viele Patienten meist<br />

schlechter verträglich als die herkömmlichen<br />

Präparate und zudem<br />

teurer.<br />

MRSA kann unter anderem Infektionen<br />

der Haut, der Weichteile, des<br />

Herzens und von Wunden verursachen.<br />

Zahlreiche Studien belegen<br />

aber, dass MRSA sowohl kontrolliert,<br />

als auch reduziert werden<br />

kann.<br />

In der Produktion werden darüber<br />

hinaus auch internationale Umwelt-<br />

und Sozialstandards eingehalten.<br />

Neben den allgemeinen Kriterien<br />

wie der Einhaltung der Menschenrechte<br />

und der Konventionen der<br />

International Labour Organization<br />

(ILO) bezüglich Gewerkschaftsfreiheit<br />

sind für die einzelnen Produkte<br />

spezifische Kriterien in Bezug auf<br />

den Anbau und die entsprechende<br />

Ökologie festgelegt.<br />

Somit sichert der Verbraucher durch<br />

den Kauf eines solchen Produktes<br />

die Produktionskosten und sichert<br />

die Existenz der Produzenten.<br />

Durch das umfassende Aufnahmescreening<br />

werden besiedelte, asymptomatische<br />

Patienten frühzeitig<br />

erkannt und eine Erregerverbreitung<br />

kann dann durch geeignete<br />

Maßnahmen reduziert bzw. verhindert<br />

werden.<br />

In der Klinik für Neurologie der<br />

<strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg werden<br />

daher bereits seit Januar 2010 alle<br />

Patienten mit Risikofaktoren für<br />

eine MRSA-Besiedlung bei der Aufnahme<br />

auf MRSA untersucht. Die<br />

Gesamtstudie zeigt, dass die neurologische<br />

Klinik damit verantwortungsbewusst<br />

und vorausschauend<br />

den richtigen Weg zur Eindämmung<br />

von Krankenhausinfektionen<br />

eingeschlagen hat.<br />

Trans-fair Produkte in der Cafeteria<br />

der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

Die Fairhandelsbewegung konzentriert<br />

sich hauptsächlich auf Waren,<br />

die aus den sogenannten „Drittländern“<br />

in Industrieländer exportiert<br />

werden.<br />

In Kooperation mit dem Weltladen<br />

der Stadt Saarbrücken bieten die<br />

<strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg seit Dezember<br />

Produkte aus fairem Handel<br />

an. Es können Schokoriegel,<br />

Fruchtgummis, Mangochips für den<br />

kleinen Hunger zwischendurch,<br />

aber auch Kaffee, Honig etc. für<br />

den Eigenbedarf erworben werden.<br />

Rosi Bachmann<br />

Ministerpräsident Peter Müller<br />

während seiner Festansprache.<br />

Zur Feier anlässlich der Ehrung der Aus- und Weiterbildungsbesten<br />

des <strong>Saarland</strong>es im E-Werk in Saarbrücken<br />

waren über 900 Menschen gekommen.<br />

Von A wie Anlagemechaniker bis Z wie Zerspanungsmechaniker<br />

waren die Besten aus allen Ausbildungsberufen<br />

mit Vertretern ihrer Ausbildungsbetriebe, Familie<br />

und Freunden erschienen.<br />

Nach der Begrüßung durch den IHK-Präsidenten Dr.<br />

Richard Weber hielt Ministerpräsident Müller die Festrede.<br />

A k t u e l l e s<br />

Landessieger<br />

im Bereich Aus- und Weiterbildung:<br />

Thomas Maas und Thomas Becker<br />

ministerPräsident Peter müller überreichte<br />

die urkunden.<br />

Thomas Maas aus Illingen, der seine Ausbildung zum<br />

Kaufmann für Bürokommunikation bei der <strong>SHG</strong> in<br />

Saarbrücken absolviert hat, schnitt als Bester in diesem<br />

Bereich ab. Begleitet von dem Leiter der Personal- und<br />

Sozialabteilung, Dr. Martin Huppert, nahm er auf der<br />

Bühne seine Urkunde entgegen.<br />

Thomas Becker, Abteilungsleiter der Klinik für Neurologie<br />

an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg, der an diesem<br />

Abend verhindert war, legte die beste Prüfung im Bereich<br />

der Weiterbildung zum Fachwirt für Gesundheits-<br />

und Sozialwesen ab.<br />

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der<br />

Schülerband des Berufsbildungszentrums St. Ingbert.<br />

Das Schlusswort sprach IHK-Hauptgeschäftsführer Volker<br />

Giersch.<br />

v.l.:<br />

Dr. Martin Huppert,<br />

Thomas Maas und<br />

Ministerpräsident<br />

Peter Müller<br />

16 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 17<br />

akutelles


Fachtagung<br />

R e h A - e i n R i c h t u n g e n R e h A - e i n R i c h t u n g e n<br />

Druck am Arbeitsplatz macht viele krank<br />

shg-Fachtagung beFasste sich mit chancen der Psychiatrischen<br />

rehabilitation.<br />

Menschen, die beim bloßen Gedanken<br />

an den Arbeitsplatz schon<br />

Angstzustände bekommen – die<br />

gibt es häufiger, als man denkt. Die<br />

Statistiken registrieren zunehmende<br />

Fehlzeiten wegen Arbeitsunfähigkeit<br />

und eine jährlich steigende<br />

Anzahl von Frühberentungen aufgrund<br />

psychischer Erkrankungen.<br />

Wie dem gegengesteuert werden<br />

kann, damit befassten sich Experten<br />

bei der Fachtagung „Rechtzeitig<br />

handeln – Grenzen und Chancen<br />

der psychiatrischen Rehabilitation“<br />

im Zentrum für psychiatrische Rehabilitation<br />

(ATZ/RPK) der Rehaeinrichtungen<br />

der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong><br />

<strong>GmbH</strong> (<strong>SHG</strong>).<br />

Mehr als ein Drittel aller Frühberentungen<br />

erfolgen auf Grund<br />

psychischer Erkrankungen, be-<br />

richtete die ärztliche Leiterin des<br />

ATZ/RPK, Dr. Dorothee Rixecker bei<br />

der Begrüßung der Teilnehmer.<br />

Professor Dr. Michael Linden: “Die Veränderung der Arbeitswelt<br />

schafft neue psychiatrische Krankheitsbilder“<br />

Dr. Dorothee Rixecker: „Der Bedarf an psychiatrischer Rehabilitation<br />

steigt rapide an“<br />

Es bestehe ein hoher Bedarf an psychiatrischer<br />

Rehabilitation, sowohl<br />

regional als auch überregional. Dies<br />

zeigten auch die Anfragen an das<br />

ATZ. Grundsätzlich gehe es darum,<br />

die Chancen der Reha rechtzeitig zu<br />

erkennen und zu nutzen.<br />

Gründe für die Entwicklung sieht<br />

Professor Dr. Michael Linden im<br />

zunehmenden Wandel der Arbeitswelt.<br />

„Die sich verändernden Bedingungen<br />

führen zu einer Anpassungsreaktion<br />

der Industrie, diese<br />

wiederum fordert Anpassungsleistungen<br />

der Arbeitnehmer“, so Linden,<br />

Leiter der Forschungsgruppe<br />

„Psychosomatische Rehabilitation“<br />

der Charité Berlin.<br />

Dr. Claudia Birkenheier: „Von der Diagnose an die Rehabilitation<br />

im Auge behalten“<br />

Die modernen Anforderungen seien<br />

bestimmt durch getaktete Arbeit<br />

und der Forderung nach hundertprozentiger<br />

Arbeitsleistung in perfektionierten<br />

Arbeitsumgebungen.<br />

„Wer soll das noch aushalten? Unsere<br />

psychisch Kranken jedenfalls<br />

nicht“, weiß Linden.<br />

Arbeit und Arbeitsplatz vermittelten<br />

heute mitunter zahlreiche angstauslösende<br />

negative Reize. „Existenzverlust,<br />

sachliche Bedrohungen<br />

und die Hackordnung im Rudel“,<br />

benannte der Fachmann als einige<br />

der Ursachen für Angststörungen.<br />

Die Therapie sei oft schwierig. Sie<br />

besteht im Wesentlichen aus der<br />

Vermittlung von Fertigkeiten im<br />

„Angstmanagement“, aus Selbstsicherheitstraining<br />

und der Veränderung<br />

von äußeren Bedingungen am<br />

Arbeitsplatz.<br />

Zusätzliche Besonderheiten gebe es<br />

bei der psychiatrischen Rehabilitation<br />

von Patienten mit Migrationshintergrund,<br />

erläuterte Dr. Meryam<br />

Schouler-Ocak, Oberärztin an der<br />

Klinik für Psychiatrie und Psycho-<br />

therapie der Berliner Charité.<br />

Selbst wenn die Sprachbarriere ausgeräumt<br />

sei: Diagnostische Systeme<br />

ließen sich nicht einfach in einen anderen<br />

Kulturkreis übersetzen. „Dabei<br />

entstehen Lücken, die zu Fehleinschätzungen<br />

und zu Fehldia-<br />

gnosen führen“. Studien zeigten<br />

auch, dass Migranten deutlich längere<br />

Krankheitsverläufe hätten als<br />

Deutsche. Dies könne das Zeichen<br />

einer gewissen Hilflosigkeit deutscher<br />

Ärzte gegenüber Patienten<br />

mit Migrationshintergrund sein.<br />

„Wenn ich die Kultur eines Menschen<br />

nicht erfasse, habe ich auch<br />

Probleme mit der Therapie“, so<br />

Schouler-Ocak. Hausärzte müssten<br />

deshalb speziell geschult werden.<br />

Dr. Claudia Birkenheier, Chefärztin<br />

der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik der<br />

<strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen, stellte<br />

Ergebnisse vor, die Mut machen.<br />

Gut die Hälfte der psychiatrischen<br />

Patienten könnten bei einer fachgerechten<br />

Rehabilitation wieder ins<br />

Erwerbsleben zurückkehren. Dies<br />

zeigten die Fallzahlen ihrer Klinik,<br />

die sowohl mit dem ATZ/RPK wie<br />

auch mit der „virtuellen Werkstatt“<br />

eng zusammenarbeitet. >><br />

Dr. Meryam Schouler-Ocak: „Diagnostische Systeme lassen sich<br />

nicht einfach in einen anderen Kulturkreis übersetzen“<br />

18 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 19<br />

Fachtagung


enate warken-kuhn / Fachtagung<br />

R e h A - e i n R i c h t u n g e n R e h A - e i n R i c h t u n g e n<br />

>> Das Völklinger Konzept ist<br />

mehrstufig und wird individuell an<br />

die Bedürfnisse der Patienten angepasst.<br />

Im Rahmen einer „ausgelagerten<br />

Arbeitstherapie“ werden die<br />

Patienten in der ersten Stufe ohne<br />

Leistungsdruck auf die Reha im<br />

ATZ vorbereitet. „Es geht uns darum,<br />

durch solche Maßnahmen die<br />

Tür zur Arbeit offen zu halten“, erläuterte<br />

Birkenheier. Erst wenn sich<br />

der Patient dazu in der Lage fühlt,<br />

wird die eigentliche Rehabilitation<br />

im ATZ/RPK begonnen.<br />

Renate<br />

Warken-Kuhn<br />

Rund 120 Zuhörer lauschten gespannt den Vorträgen der Referenten<br />

im Zentrum für psychiatrische Rehabilitation (ATZ/RPK)<br />

der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg.<br />

Renate Warken-Kuhn Mitglied im<br />

Bundesausschuss „Fragen behinderter Menschen“<br />

Renate Warken-Kuhn, Leiterin des<br />

Integrationsfachdienstes „Berufliche<br />

Begleitung“ der <strong>SHG</strong> wurde auf<br />

Vorschlag des Bundesministeriums<br />

für Arbeit und Soziales in Berlin<br />

für vier Jahre in den Ausschuss für<br />

„Fragen behinderter Menschen“ des<br />

Bundesinstitutes für Berufsbildung<br />

berufen.<br />

Der Ausschuss hat unter anderem<br />

die Aufgabe, die Entwicklung bildungspolitischer<br />

Maßnahmen zur<br />

Ausbildungsförderung behinderter<br />

Menschen zu unterstützen. Weitere<br />

Arbeits- und Themenschwerpunkte<br />

kommen aus dem Bereich berufliche<br />

Rehabilitation und Teilhabe behinderter<br />

Menschen im Arbeitsleben.<br />

Die Redaktion wünscht viel Erfolg<br />

in der verantwortungsvollen Tätigkeit.<br />

Erfolgreiches psychotherapeutisches Verfahren vorgestellt<br />

Fachtagung „schematheraPie in der suchtbehandlung“<br />

in der shg-Fachklinik tieFental.<br />

Seit rund zwei Jahren befasst sich<br />

die <strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental mit<br />

der Schematherapie nach Jeffrey<br />

Young bei der Behandlung von<br />

Suchterkrankten. Mit Erfolg, denn<br />

das strukturierte und transparente<br />

psychotherapeutische Verfahren<br />

bietet Vorteile gerade auch für<br />

die Patienten. Bei der Fachtagung<br />

„Schematherapie in der Suchtbehandlung“<br />

ging es nun darum, das<br />

Verfahren breiter bekannt zu machen.<br />

Dr. Eva Dieckmann: „Die Schematherapie eröffnet die Möglichkeit,<br />

tief sitzende Verhaltensmuster zu ändern“<br />

Prominente Referentin war Dr. Eva<br />

Dieckmann, Fachärztin für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie an der<br />

Universität Freiburg, zugleich Leiterin<br />

des dortigen Weiterbildungscurriculums<br />

Schematherapie.<br />

75 saarländische Psychologen und<br />

Psychotherapeuten waren der Einladung<br />

gefolgt. Die Veranstaltung<br />

wurde unterstützt durch den Fortbildungsbeauftragten<br />

der saarländischen<br />

Nervenärzte, Dr. Ulrich<br />

Hutschenreuter, sowie das Saarländische<br />

Institut für Aus- und Weiterbildung<br />

in Psychotherapie (SIAP).<br />

„Sucht ist ein dysfunktionales, unter<br />

rationalen Aspekten kontraproduktives<br />

Verhalten“, sagte Chefarzt<br />

Dr. Hans Neustädter bei der Begrüßung<br />

der Gäste. „Man weiß zwar,<br />

dass es nicht gut ist, aber man<br />

macht es trotzdem“. Dies mache<br />

eine Suchttherapie auch so schwierig.<br />

Die Schematherapie erschließe<br />

dabei neue Möglichkeiten.<br />

Dr. Anne Ullrich, Psychotherapeutische<br />

Leiterin der Fachklinik Tiefental,<br />

erläuterte die Grundzüge der<br />

Schematherapie: „Sie kombiniert<br />

tiefenpsychologische Methoden mit<br />

der Verhaltentherapie.“ Die Schematherapie<br />

sei keineswegs „alter<br />

Wein in neuen Schläuchen“, sondern<br />

ein eigenständiges, hochwirksames<br />

Konzept.<br />

Dr. Eva Dieckmann - von Jeffrey<br />

Young selbst in der Schematherapie<br />

ausgebildet - berichtete über ihre<br />

Arbeit in der Behandlung von persönlichkeitsgestörten<br />

Patienten. In<br />

der Schematherapie sei der Therapeut<br />

nicht das Vehikel für die Vermittlung<br />

von Skills und Fähigkeiten,<br />

sondern sei eine Art Elternfigur. >><br />

20 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 21<br />

Fachtagung


Fachtagung<br />

R e h A - e i n R i c h t u n g e n<br />

>> Die Arbeit an Emotionen steht<br />

im Vordergrund. „Es werden tief<br />

sitzende Muster geändert“, weiß<br />

Dieckmann. In der Regel seien die<br />

ersten fünf Stunden Therapie der<br />

Biografiearbeit gewidmet.<br />

Eines der Schemata nach Jeffrey<br />

Young ist beispielsweise ein<br />

„dysfunktionales Lebensthema“.<br />

Dieckmann: „Vielen Persönlichkeitsstörungen<br />

liegen unbefriedigte<br />

emotionale Bedürfnisse in der<br />

Kindheit zugrunde“. Schemata seien<br />

langfristig angelegte Lebensthemen,<br />

die in der Therapie „ums Überleben<br />

kämpfen“. Werde ein bestimmtes<br />

Schema aktiviert, reagiere der Betroffene<br />

mit ganz bestimmten Bewältigungsstrategien.<br />

Die Schematherapie unterscheidet<br />

insgesamt 18 unterschiedliche<br />

Schemata, die sechs so genannten<br />

Schema-Domainen zugeordnet<br />

werden. Beispielsweise kann<br />

die Schema-Domaine „Ablehnung/<br />

Zurückweisung“ zu den Schemata<br />

„Angst vor Verlassenwerden“,<br />

„Misstrauen“ oder zu „krankhaftem<br />

Gefühl der Unzulänglichkeit“<br />

führen. Ausdruck dieser Schemata<br />

können etwa Depressionen oder<br />

Bei der Fachtagung v.l.: Ilse Neurohr, Dr. Anne Ullrich,<br />

Dr. Eva Dieckmann, Dr. Hans Neustädter.<br />

narzisstische Persönlichkeitsstörungen<br />

sein. Das Schema „Vermeiden“<br />

zieht häufig eine Suchtkrankheit<br />

nach sich. Hilfreich in der Schematherapie,<br />

so Dieckmann, ist der<br />

Begriff des „Modus“. Modi sind Persönlichkeitsanteile,<br />

die zu einer bestimmten<br />

Zeit aktiv werden. Typisch<br />

für eine Persönlichkeitsstörung sei,<br />

dass der Patient keinen Zugriff auf<br />

andere Modi als den gerade aktiven<br />

habe. Das Modusmodell eröff-<br />

ne dem Therapeuten Möglichkeiten<br />

der Interaktion.<br />

An die Vorträge schlossen sich<br />

zwei Workshops an. Darin hatten<br />

die Teilnehmer die Gelegenheit, ihr<br />

Wissen zu vertiefen und in die Praxis<br />

zu übertragen.<br />

Geleitet wurden diese Workshops<br />

von Dr. Eva Dieckmann und der in<br />

Saarbrücken niedergelassenen Psychotherapeutin<br />

Ilse Neurohr.<br />

Klaus Thewes <strong>GmbH</strong><br />

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Internet: www.klaus-thewes.de<br />

e-mail: klaus.thewes@klaus-thewes.de<br />

Deine Last<br />

hat mich stark gemacht.<br />

Ein finsterer Mensch geht durch die Wüste. Schönes<br />

kann er nicht anschauen, ohne ihm Schaden zuzufügen.<br />

Mitten in der Wüste kommt er in eine Oase und<br />

steht vor einer jungen Palme im besten Wachstum. Er<br />

denkt bei sich: „Du sollst keine mächtige und stolze<br />

Palme werden“. Er legt der jungen Palme einen schweren<br />

Stein in die Krone und geht weg. Die junge Palme<br />

wehrt sich mit aller Kraft gegen die schwere Last des<br />

Steines. Ihre Wurzeln senken sich immer tiefer in den<br />

Boden und gelangen bis zu den Wasseradern. Wasser<br />

aus der Tiefe und Sonnenlicht aus der Höhe machen<br />

aus dem jungen Baum eine königliche Palme. Nach<br />

vielen Jahren kommt der finstere Mann wieder in die<br />

Oase. Er freut sich darauf, die Frucht seines bösen Handelns<br />

sehen zu können. Aber da senkt die größte Palme<br />

in der Oase ihre Krone und zeigt ihm den schweren<br />

Stein, den sie immer noch trägt: „Ich muss Dir danken.<br />

Deine Last hat mich stark gemacht.“<br />

Vor allem in den Tagen des Krankseins quält uns die<br />

Frage: Was für einen Sinn sollen Lasten und Leiden haben<br />

und die vielen Erfahrungen meiner Grenzen? Wir<br />

wehren uns gegen alles vergebliche Trösten und gegen<br />

vorschnelle Antworten, auch wenn sie sich fromm anhören.<br />

Wie verständlich ist, dass wir die schmerzhaften<br />

Lasten in unserem Leben loswerden möchten und<br />

nicht bereit sind, nach einem tieferen Sinn von allem<br />

zu suchen. Diese Erzählung kann uns eine Hilfe sein in<br />

unserem Fragen: Lasten, die wie ein schwerer Stein auf<br />

uns gelegt werden, können auch stark machen. Da wir<br />

unser Leben nur aus der Rückschau verstehen können,<br />

kann uns oft erst in der Rückbesinnung bewusst werden:<br />

Diese Last war nicht umsonst. Sie hat mir eine Tür<br />

geöffnet zu einem Raum meines Lebens, den ich sonst<br />

nie betreten hätte. Sie hat mir zu größerer Reife und<br />

tieferer Sicht meines Lebens verholfen. Sie hat mein<br />

Herz verständnisvoller gemacht für die Lasten anderer.<br />

Trotz allem möchte ich dankbar sein.<br />

Pfarrer Arthur Quint<br />

<strong>SHG</strong>-Rehaklinik Quierschied<br />

s e e l s o R g e<br />

Wer des Lichts begehrt, muss ins Dunkel gehn.<br />

Was das Grauen mehrt, lässt das Heil erstehn.<br />

Wo kein Sinn mehr misst, da waltet erst der Sinn.<br />

Wo kein Weg mehr ist, ist des Wegs Beginn.<br />

Manfred Hausmann<br />

22 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 23<br />

deine last hat mich stark gemacht


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Die Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

und Psychosomatik (KJPP) besteht<br />

seit dem 1. September 1979. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Abteilung<br />

der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong><br />

in Saarbrücken. Die Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

setzt sich aus fünf Einheiten zusammen:<br />

1. Institutsambulanzen in Saarbrücken,<br />

Merzig, Wadern, St. Wendel<br />

und Idar-Oberstein<br />

2. Tageskliniken in Saarbrücken (11<br />

Plätze), Merzig (10 Plätze), St. Wendel<br />

(10 Plätze) und Idar-Oberstein<br />

(15 Plätze). Hier erfolgt eine teilstationäre<br />

Behandlung von 8.00 bis<br />

16.00 Uhr.<br />

Die <strong>SHG</strong>-Fachklinik in Kleinblittersdorf<br />

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie/ -psychotherapie<br />

und Psychosomatik der <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />

3. Vollstationäre Behandlung in der <strong>SHG</strong>-Klinik Kleinblittersdorf<br />

mit 22 Betten und am Klinikum Idar-Oberstein<br />

mit 20 Betten<br />

4. Medizinisch-berufliche Rehabilitation im Zentrum<br />

für psychiatrische Rehabilitation in Saarbrücken und<br />

St. Wendel. Hier erfolgt eine teil- und vollstationäre<br />

Behandlung mit beruflicher Anbahnung für Jugendliche<br />

und junge Erwachsene.<br />

5. Adoleszentenstation an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

in Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie. Hier<br />

werden Jugendliche und junge Erwachsenen behandelt.<br />

Nachfolgend werden wir Ihnen nach einem Überblick<br />

über die Entwicklung der Therapien in der KJPP die<br />

einzelnen Therapieformen vorstellen.<br />

Selbst noch eine der jüngsten Disziplinen<br />

im medizinischen Spektrum<br />

hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

in den vergangenen<br />

50 Jahren (die erste Klinik wurde<br />

1958 in Marburg eröffnet) schon<br />

einige Wandlungen durchgemacht.<br />

Standen zu Beginn vor allem Problematiken<br />

aus der „Gemengelage“<br />

aus Pädagogik und Psychiatrie im<br />

Mittelpunkt (ADHS, Störungen des<br />

Sozialverhaltens) so rücken seit<br />

über zehn Jahren zunehmend die<br />

„harten“ psychiatrischen Diagnosen<br />

in den Vordergrund wie depressive<br />

und psychotische Krankheitsbilder.<br />

Nur zum Teil war dies dem zunehmend<br />

populär gewordenen Drogenkonsum<br />

in Deutschland anzulasten<br />

(„Doppeldiagnosen“). Unbestritten<br />

sind die Einflüsse der gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen, die<br />

für die Schwächung der psychostabilisierenden<br />

Ressourcen sorgen,<br />

auch wenn die Mechanismen nicht<br />

immer bekannt ist. Auffällig zum<br />

Beispiel ist die starke Häufung von<br />

Essstörungen in Abhängigkeit von<br />

der Industrialisierung einer Gesellschaft.<br />

Dezentralisierung<br />

Auch die <strong>SHG</strong> KJPP – synonym<br />

wird auch gern „Klinik Kleinblittersdorf“<br />

verwandt, obwohl es inzwischen<br />

Standorte nicht nur in<br />

Kleinblittersdorf, sondern auch in<br />

Saarbrücken, Merzig, Wadern, St.<br />

Wendel und sogar in Idar-Oberstein<br />

gibt – hat sich immer wieder gewandelt.<br />

So spiegelt die Entwicklung<br />

dieser Abteilung metaphorisch<br />

die Entwicklung von Kindern und<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Entwicklungen in den Therapieangeboten der KJPP<br />

Jugendlichen wieder – Veränderungen<br />

ergeben sich schnell und prägnant.<br />

Klientelbedingte Spezialisierung<br />

Eine der grundlegendsten Veränderungen<br />

folgte der Psychiatrie-<br />

Enquete – die Dezentralisierung.<br />

Interessanterweise ergab sich dadurch<br />

nicht nur eine fast flächendeckende<br />

Versorgung im <strong>Saarland</strong>,<br />

sondern auch eine „klientelbedingte“<br />

Spezialisierung. Waren „wir“ in<br />

Kleinblittersdorf noch Generalisten<br />

(und sind es in weiten Teilen noch),<br />

so bildeten sich an den einzelnen<br />

Standorten durch Häufung von<br />

Krankheits- bzw. Störungsbildern<br />

Spezialisierungen heraus. So bildete<br />

Haus Linicus in Merzig zunehmend<br />

einen Schwerpunkt für Vorschulkinder<br />

heraus, ähnlich befasste<br />

sich das Johann-von-Oppenheim-<br />

Haus mit Entwicklungsstörungen.<br />

Die PatientInnnen sind es oft, die<br />

jemanden zum „Spezialisten“ machen,<br />

zwangsweise fast, weil mit<br />

zunehmender Befassung mit einem<br />

Thema nicht nur Wissen, sondern<br />

auch Interesse und Verständnis<br />

wächst.<br />

Aus dem stationären Setting in<br />

Kleinblittersdorf heraus bildete sich<br />

ein Schwerpunkt nicht nur für Kinder<br />

und Jugendliche mit Depressionen<br />

und Psychosen sondern auch<br />

und vor allem für traumatisierte.<br />

Die Migration z.B. aus (Bürger-)<br />

Kriegsgebieten führte bei einigen<br />

zu ausgeprägten Krankheitsbildern,<br />

ebenso und zahlreicher zeigten sich<br />

„Anpassungsstörungen“ bis hin zu<br />

(zum Teil in Entwicklung befindlichen)<br />

Persönlichkeitsstörungen vom<br />

Borderline-Typ durch sexuellen<br />

Missbrauch, mit für den Klinikalltag<br />

dramatischen Folgen. Die Dissoziationen<br />

der betroffenen PatientInnen<br />

machten sie durch exzessive<br />

Impulsivität und Gewalttätigkeiten<br />

gegen sich selbst und andere schier<br />

unführbar. So kam es zum Boom<br />

der Dialektisch-behaviouralen Therapie<br />

für Adoleszente (DBT-A), die<br />

unsere Klinik für zahlreiche InteressentInnen<br />

auch außerhalb unseres<br />

Einzugsbereichs „attraktiv“ machte.<br />

Die transparente und konsequente<br />

Struktur des DBT-A ist nicht nur<br />

hilfreich, sondern hat auch einen<br />

hohen Aufforderungscharakter.<br />

Gute Ergebnisse zeitigten die Einbeziehung<br />

von PatientInnen mit<br />

selbstschädigendem Verhalten allgemein,<br />

z.B. auch bei Essstörungen,<br />

sodass derzeit eine DBT-A-Gruppe<br />

für PatientInnen mit Essstörungen<br />

in der Tagesklinik bzw. Ambulanz<br />

Schönbach im Aufbau ist.<br />

Was Hänschen nicht lernt<br />

Derzeit steht auch die Möglichkeit<br />

der Früherkennung von psychischen<br />

Störungen im Brennpunkt,<br />

wenn auch der prophylaktische<br />

Ansatz in Deutschland noch so<br />

einige Unterstützung gebrauchen<br />

könnte. Psychische Erkrankungen<br />

im Kindes- und Jugendalter finden<br />

oft einen ganz anderen phänomenologischen<br />

Ausdruck als im Erwachsenenalter.<br />

Immer mehr Studien<br />

zeigen deutlich auf, dass >><br />

24 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 25<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

>> gerade in frühesten Jahren bereits Einfluss genommen<br />

werden könnte, wenn der prophylaktische<br />

Ansatz mehr Gewicht bekommen könnte. Aufgrund<br />

aktueller Gesetzgebung begreifen die Kostenträger<br />

sich nur in wenigen Fällen als verantwortlich für<br />

prophylaktische Fragestellungen. Dabei gäbe es hier<br />

noch eine Menge Aufgaben, die angepackt werden<br />

müssten. Dabei ist es mit der Betreuung von Kindern<br />

von manifest psychisch kranken Elternteilen<br />

nicht getan. Mit der Ausgestaltung geeigneter Strukturen<br />

befasst sich aktuell das Haus Linicus in Merzig.<br />

Therapie macht Spaß, Therapie macht Sinn<br />

„Ich hab´ kein Problem, meine Eltern haben eins..“.<br />

Krankheitseinsicht ist, insbesondere bei kleinen, Kindern<br />

nicht zu erwarten. Im Gegenteil erfahren einige<br />

PatientInnen, so z.B. bei AD(H)S, Zwängen oder Anorexie,<br />

ein Gefühl der Größe und Macht, da Eltern(teile<br />

– viele sind alleinerziehend) angesichts ihrer Problematik.<br />

Etliche PatientInnen sind nur unter Zwang zu einer<br />

Therapie zu bewegen, wobei es sich bei diesem Personenkreis<br />

nicht unbedingt um PatientInnen mit Psychosen<br />

oder Drogenproblemen handelt. So war es von<br />

Anfang an ein Gebot, Therapieformen mit hohem Aufforderungscharakter<br />

zu entwickeln. Mit hohem Einsatz<br />

hatten sich „die Kleinblittersdorfer“ zum Vorreiter der<br />

Erlebnistherapie innerhalb der KJPP gemacht. Heute ist<br />

diese Form der Therapie nicht nur in der KJPP unumstritten.<br />

Waren es anfangs vor allem die „Therapeutischen<br />

Ferienaktivitäten“, die den Kindern und Jugendlichen<br />

angeboten wurden, haben sich mehr und mehr<br />

indikationsspezifische Aktivitäten über das gesamte<br />

Kalenderjahr entwickelt (Hochseilgarten, Rudern, Kanufahren,<br />

Reiten, Radtouren mit Zelten, Klettern, Band,<br />

Therapie im Grünen, Tage der Stille...). Typischerweise<br />

entwickeln sich vor allen Dingen bei Aktivitäten außerhalb<br />

des Hauses am ersten Tag schwerste somatische<br />

Bilder wie Kopfschmerzen oder akute Gastroenteritis<br />

(dankenswerterweise sind Dengue-Fieber oder Ebola<br />

noch weitestgehend unbekannt); das Ende vom Lied ist<br />

am letzten Tag die Weigerung, in die Klinik zurückzukehren...<br />

In Kleinblittersdorf wurde erstmalig in der damaligen<br />

BRD innerhalb einer KJPP eine Arbeitstherapie angeboten,<br />

da gerade für die Jugendlichen eine Perspektive<br />

für die Zukunft sich oft aus diesen „Erprobungen“ ergab.<br />

Konsequenterweise wurde Ende der 90er die erste<br />

Rehabilitation für Jugendliche und junge Erwach-<br />

26 Forum am Puls der Zeit<br />

sene mit Psychiatrieerfahrung in<br />

Deutschland entwickelt, die jetzt<br />

dem ATZ unterstellt ist. Diese Einrichtung,<br />

die derzeit in St. Wendel<br />

ihren Hauptsitz hat, erfreut sich<br />

bundesweiten Zulaufs.<br />

Therapie zum Anfassen<br />

Das Abstraktionsvermögen beginnt<br />

etwa mit zwölf Jahren. So ist es<br />

kaum verwunderlich, dass vor allem<br />

verhaltenstherapeutische Ansätze<br />

die KJPP prägen. Diese eignen sich<br />

auch, im erweiterten Rahmen auch<br />

im Stationsleben weitergeführt zu<br />

werden. Verbunden mit interaktionellen<br />

und systemischen Methoden<br />

bzw. Modulen lassen sich gerade in<br />

Gruppen mit Kindern und Jugendlichen<br />

Erfolge erzielen. Vorteil der<br />

Gruppentherapie ist auch die hohe<br />

Flexibilität, in welcher man den<br />

verschiedenen wechselnden Indikationen<br />

gerecht werden kann. Psychosoziales<br />

Training, Umgang mit<br />

Impulsivität und Aggression, aber<br />

auch geschlechtsspezifische Problematiken<br />

werden ebenso in Gruppen<br />

angegangen wie auch Einheiten<br />

innerhalb der DBT-A (siehe oben).<br />

Wie auch in der Erlebnistherapie<br />

können in unseren Gruppen die<br />

PatientInnen ihre Probleme aktualisieren,<br />

sondern und vor allem ihre<br />

Ressourcen erkennen.<br />

Ressourcenorientierung<br />

Kinder und Jugendliche mit psychischen<br />

Erkrankungen erfahren in<br />

Familie, Schule und Freundeskreis<br />

immer wieder Entwürdigungen und<br />

Herabsetzungen, da verständlicherweise<br />

vielen unverständlich ist, wie<br />

diese „ticken“. So stellen autistische<br />

Krankheitsbilder selbst Profis oft<br />

eine harte Probe ihres Verständnisses.<br />

Es resultieren Gefühle von Ohnmacht<br />

und Schwäche – oder auch<br />

Aggressionen. Umso wichtiger ist<br />

innerhalb der KJPP eine Ressourcenorientierung,<br />

ohne die eine angemessene<br />

Behandlung aus unserer<br />

Sicht wenig Sinn macht. Die inzwischen<br />

entwickelten Konzepte von<br />

Salutogenese oder auch Resilienz<br />

geben uns Recht.<br />

Interdisziplinär und multiprofessionell<br />

Die hier nur skizzierten Beispiele<br />

zeigen auf, dass die Therapie von<br />

Kindern und Jugendlichen nur in<br />

einem interdisziplinären und multiprofessionellen<br />

Team möglich ist,<br />

und dass nicht nur, weil immer wieder<br />

auch pädagogische oder soziale<br />

Defizite eine Rolle spielen. Es reicht<br />

nicht, „Einsicht“ in dysfunktionale<br />

Erlebnis- und Verhaltensmuster zu<br />

bekommen, gerade die Alternativen<br />

müssen immer wieder „eingeübt“<br />

werden, wie auch neuropsychologische<br />

Arbeiten aufgezeigt haben.<br />

Die dysfunktionalen Schaltkreise<br />

(um es auf eine einfache Formel<br />

zu bringen) verlieren nur dann an<br />

Bedeutung und Wirksamkeit, wenn<br />

die neuen bestärkt werden und sich<br />

„schlagkräftige“ Alternativen herausbilden.<br />

So sind die Co-Therapeuten<br />

aus allen Bereichen gefordert,<br />

diese Kinder und Jugendlichen<br />

zu begleiten.<br />

Das interdisziplinäre und multiprofessionelle<br />

Team war von Anfang<br />

an ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

der KJPP. In diesem Bereich bedarf<br />

es nicht nur ständiger Abstimmung<br />

(um „am gleichen Strang zu ziehen“),<br />

sondern auch der Pflege, wie<br />

z.B. einer regelmäßigen Supervision<br />

und Weiterbildung.<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Berührungsängste sind uns fremd. So konnte auch in<br />

diesem Jahr die Station für Adoleszente auf dem Sonnenberg<br />

eröffnet werden, interdisziplinär auf höherer<br />

Ebene, in welcher die KJPP mit der Erwachsenenpsychiatrie<br />

zusammenarbeitet. Der Hintergrund dafür bildete<br />

die Erkenntnis, dass ein 23jähriger mit seiner Problematik<br />

einem 15jährigen zumeist näher ist als einem<br />

32jährigen.<br />

Vergangenheit und Zukunft!<br />

Immer wieder sind in der Psychiatrie bzw. Psychotherapie<br />

Tätige mit dem Phänomen konfrontiert, dass ihre<br />

Arbeit einem Black Box Prinzip ähnelt. Es gibt erfolgreiches<br />

Vorgehen, selbst wenn wir nicht wissen, warum<br />

dies so ist. Erstaunlicherweise bringt uns die Neurowissenschaft<br />

gerade in den letzten Jahren zunehmende<br />

Erkenntnisse, warum wir oft richtig (aber auch in manchen<br />

Bereichen falsch!) liegen. Eine gelungene Interdisziplinarität<br />

und Multiprofessionalität bekommt auf<br />

diese Weise ihren Segen, nicht weil sie „bewährt“ ist,<br />

sondern weil sie die der Therapie förderlichen Prozesse<br />

stärkt. Die „Neuropsychotherapie“ von Klaus Grawe<br />

(bedauerlicherweise einer seiner letzten Werke) sei hier<br />

jedem und jeder ans Herz gelegt.<br />

Die KJPP ist entsprechend ihrer Klientel immer neugierig<br />

und bereit, Änderungen zur Optimierung in ihrer<br />

Arbeit einzuleiten, und wenn man uns lässt und<br />

es notwendig ist, geht dass manchmal ganz schnell.<br />

Aus diesem Grunde sind wir vielleicht auch für einige<br />

KollegInnen nicht immer durchschaubar. Aber wir<br />

nehmen unsere Arbeit sehr ernst, wir wollen nicht nur<br />

spielen.. .<br />

Reinhold Henss<br />

Oberarzt KJPP<br />

Forum am Puls der Zeit<br />

27<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Die Erlebnistherapie der <strong>SHG</strong>-Kliniken für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie (KJPP)<br />

in Kleinblittersdorf und Schönbach<br />

28 Forum am Puls der Zeit<br />

Die Erlebnistherapie ist eine seit<br />

Jahren in der KJPP etablierte Therapiemethode<br />

in einem interdisziplinären<br />

Behandlungskonzept.<br />

Schwerpunkte bilden hier Klettern,<br />

Kanufahren und letztlich die Arbeit<br />

im therapeutischen Hochseilgarten<br />

der Klinik, der im Jahr 2001 im Klinikgelände<br />

Kleinblittersdorf gebaut<br />

wurde. Neben den regelmäßigen<br />

wöchentlichen Therapieeinheiten<br />

finden auch erlebnistherapeutische<br />

Intensivmaßnahmen statt. Dazu<br />

zählen mehrtägige Projekte z. B.<br />

Kanu-/ Klettertour im französischen<br />

Niederbronn, therapeutische Projektarbeit<br />

im Hochseilgarten (Ausbau<br />

und Instandsetzungen zusammen<br />

mit den Jugendlichen), Tage<br />

der Stille (im Kloster Himmerod),<br />

Waldprojekte etc.. Um neben den<br />

therapeutischen Voraussetzungen<br />

auch eine größtmögliches Maß an<br />

Qualifikation und Sicherheit zu<br />

gewährleisten, haben sich die Therapeuten/innen<br />

in den jeweiligen<br />

Disziplinen fortgebildet und Prüfungen<br />

abgelegt, die zum Durchführen<br />

der Maßnahmen berechtigen<br />

(Übungsleiter Klettern und<br />

Fachübungsleiter Kanu). Außerdem<br />

haben Dipl. Psych. Andrea Dixius<br />

und Dipl. Psych. Stefan Eisenbeis<br />

2001 in Oberrimsingen eine Ausbildung<br />

zum Ropes Course Trainer<br />

absolviert und dadurch die Möglichkeit,<br />

selbst Trainer auszubilden.<br />

Die Ausbildung wurde bereits in<br />

den vergangenen Jahren mehrfach<br />

angeboten, so dass Mitarbeiter aus<br />

kooperierenden psychosozialen<br />

Einrichtungen und Mitarbeiter anderer<br />

Fachabteilungen der <strong>SHG</strong> den<br />

Hochseilgarten nutzen können.<br />

Auch das Klettern<br />

ist Teil der Erlebnistherapie.<br />

Ausgehend von den Annahmen der<br />

Experientel Education, dass jeder<br />

Veränderung eine neue Erfahrung<br />

vorausgeht, bietet die Erlebnistherapie<br />

ein vielfältiges Spektrum erlebnis-<br />

und handlungsorientierten<br />

Lernens. Insofern unterscheidet<br />

sich Erlebnistherapie wesentlich<br />

von traditionellen, vornehmlich<br />

kognitiv ausgerichteten Therapieansätzen.<br />

Die wesentlichen Grundannahmen<br />

der Erlebnistherapie sind: Wieder<br />

in Kontakt bringen mit den eigenen<br />

Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen<br />

– Lernen durch eigenes Erleben,<br />

metaphorisches Lernen.<br />

Handlungsleitend in der Erlebnistherapie<br />

ist die Initiierung von<br />

Prozessen, in denen die Kinder, Jugendlichen<br />

und mitunter auch ihre<br />

Familienmitglieder Wissen, Fertigkeiten<br />

und Werte durch unmittelbare<br />

Erfahrung erwerben. Unmittelbare<br />

Erfahrung meint, dass die<br />

Kinder und Jugendlichen in ihrem<br />

ganzheitlichen Erleben - intellektuell,<br />

emotional, sozial und körperlich<br />

einbezogen sind. Durch die ganzheitliche<br />

Ansprache der Person wird<br />

ein Gefühl von authentischem Lernen<br />

vermittelt, was den Transfer des<br />

Gelernten in Alltagssituationen der<br />

Kinder und Jugendlichen erheblich<br />

erleichtert bzw. fördert (so kann ein<br />

Erfahren beim Klettern „gesichert“<br />

zu werden, elementar für die Erfahrung<br />

von Vertrauen sein).<br />

Als therapeutisch eingesetztes Medium<br />

lässt sich der Fokus der Beobachtung<br />

und der Reflexion z. B.<br />

bei den einzelnen Stationen bzw.<br />

Übungen auf die kommunikativen<br />

und interaktiven Prozesse der Handelnden<br />

während der Aktion legen.<br />

Unsere bisherigen Erfahrungen<br />

zeigen, dass sich die jeweiligen<br />

Kommunikations- und Interaktionsmuster<br />

eines Einzelnen, einer<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Gruppe oder einer Familie in Kürze<br />

und für alle Beteiligten unmittelbar<br />

erlebt abbilden. Die neuen unmittelbaren<br />

Erfahrungen werden in der<br />

Therapiesituation mit den Kindern,<br />

Jugendlichen und auch Eltern reflektiert<br />

und können somit einen<br />

innerpsychischen Veränderungsprozess<br />

anstoßen.<br />

Über das eigene Erleben und der<br />

damit verbundenen Möglichkeit<br />

des Erfahrungslernen, lässt sich<br />

ein neuer Rahmen zur Bearbeitung<br />

ganz elementarer psychotherapeutischer<br />

Themen wie etwa Trauen<br />

und Vertrauen, Abhängigkeit vs.<br />

Unabhängigkeit, eigene Grenzen,<br />

Selbstwerterleben, soziale Einbindung,<br />

Geborgenheit, Anerkennung<br />

u.ä. gestalten.<br />

Unter Einbezug des metaphorischen<br />

Ansatzes (nach BACON), welcher<br />

auf die Archetypen der Tiefenpsychologie<br />

C.G. JUNGS zurückgreift<br />

und davon ausgeht, dass sinnbildhafte<br />

Bezüge zwischen den Handlungsgestalten<br />

in der Natur und der<br />

aktuellen Lebenswelt der Jugendlichen<br />

hergestellt werden können,<br />

lassen sich die Aufgabenstellungen<br />

im Rahmen der Erlebnistherapie in<br />

einen weiteren, auf die individuelle<br />

Situation des Jugendlichen, den<br />

aktuellen Stand einer Gruppe oder<br />

eines Teams zugeschnittenen Therapiesetting,<br />

einbetten.<br />

Die Erlebnistherapie der KJPP<br />

Kleinblittersdorf und Schönbach<br />

basiert auf folgenden Grundlagen:<br />

– Erlebnistherapie ist ressourcenorientiert<br />

- d.h., es geht darum, vorhandene<br />

Stärken wahrzunehmen,<br />

zugänglich zu machen und zu fördern,<br />

neue, korrigierende Erfahrungen<br />

zu initialisieren; Stärken des<br />

Selbstwertgefühls; Förderung von<br />

Selbstaktualisierungstendenzen<br />

und Vitalisierungsprozessen; soziale<br />

Verantwortung stärken; eigene<br />

Grenzen erleben.<br />

– Das Setting ist handlungs- und<br />

erlebnisorientiert; Erfahrungen sind<br />

direkt und unmittelbar spürbar und<br />

wirken auf innerpsychische Prozesse.<br />

– Erlebnistherapie eröffnet die<br />

Möglichkeit eines anderen therapeutischen<br />

Zugangs zu Kindern/ Jugendlichen,<br />

Gruppen und Familien.<br />

Die Therapeuten/innen werden als<br />

konkret handelnde Personen wahrgenommen;<br />

Interaktionen werden<br />

unmittelbar erlebt (z.B. Therapeut/<br />

in sichert bei einem hohen Element<br />

des Therapeutischen Hochseilgartens<br />

eine/n Jugendlichen/e).<br />

– Die therapeutischen Aufgabenstellungen<br />

sind prozessorientiert.<br />

Erzielte Veränderungen auf der Verhaltensebene<br />

wirken sich der Ebene<br />

innerpsychischer Prozesse aus (z.B.<br />

erlebte eigene Handlungskompetenz<br />

verändert die Selbstwahrnehmung<br />

der Teilnehmer/innen).<br />

– Die jeweilige Herausforderung<br />

wird von den Kindern- und Jugendlichen<br />

bestimmt (Challenge<br />

by choice). Das bedeutet, dass der<br />

Grad des Einlassens auf eine Aufgabenstellung<br />

selbstbestimmt ist<br />

(z.B. beim Klettern die Höhe des<br />

zu erreichenden Kletterziels selbst<br />

festlegen oder sich zu entscheiden,<br />

nicht zu klettern, aber andere zu sichern),<br />

denn Selbstbestimmung und<br />

Auseinandersetzung mit den eigenen<br />

Grenzen führen dazu, dass die<br />

dabei gemachten Erfahrung selbst<br />

erzeugt und zur eigenen Person gehörig<br />

empfunden werden.<br />

– Metaphorisches Lernen bedeutet<br />

sinnbildhafte Bezüge zwischen dem<br />

Handeln, Erleben und der >><br />

Forum am Puls der Zeit<br />

29<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

>> aktuellen Lebenswelt der Kinder<br />

und Jugendlichen herzustellen.<br />

– Im Rahmen der Erlebnistherapie<br />

wird u.a. auch mit Ritualen und<br />

Strukturen gearbeitet, diese sind<br />

Halt gebend und identitätsstiftend.<br />

– Soziales Lernen in der Gruppe ermöglicht<br />

die Reflexion eigener und<br />

fremder Verhaltensweisen und das<br />

Korrigieren alter Muster zu Gunsten<br />

neuer entwicklungsfördernder<br />

Verhaltensweisen. Verantwortung<br />

für sich selbst und die Gruppe<br />

werden spürbar und unterstützen<br />

Selbstwahrnehmungsprozesse. (z.B.<br />

„Wer in der Gruppe ergreift Initiative,<br />

wie werden bei Interaktionsaufgaben<br />

initiiert, kommuniziert und<br />

umgesetzt,? Wie werden die einzelnen<br />

Ressourcen in der Gruppe genutzt?“).<br />

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30 Forum am Puls der Zeit<br />

– Reflexion dient dazu, das Erlebte<br />

besser einordnen zu können und einen<br />

Transfer zum eigenen Lebensalltag<br />

der Kinder – und Jugendlichen<br />

herzustellen.<br />

Die Erlebnistherapie ist seit vielen<br />

Jahren in der KJPP in allen Standorten<br />

etabliert und bildet einen<br />

Therapieschwerpunkt im vollstationären<br />

Bereich Kleinblittersdorf<br />

und im teilstationären Bereich<br />

Saarbrücken Schönbach. So wie<br />

unsere Kinder und Jugendlichen<br />

neue Erfahrungen sammeln und<br />

sich entwickeln, so gilt dies in der<br />

Wechselbeziehung auch für unsere<br />

Therapien und Theorien.<br />

Andrea Dixius<br />

Dipl.-Psychologin/Psychologische<br />

Psychotherapeutin<br />

Die Tagesklinik in Schönbach<br />

Warum sich Kliniken<br />

bei Diagnose und<br />

Rezept auf Kompetenz<br />

verlassen sollten.<br />

Weil wir die notwendige Erfahrung und das<br />

Können mitbringen, um auch in Ihrer Klinik<br />

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die Sie produktiver nutzen können: für Ihre<br />

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Ihrer Patienten.<br />

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k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Dialektisch-Behaviorale Therapie für Jugendliche (DBT-A)<br />

„..ich habe einen Begleiter, dieser Begleiter tief in mir drin ist diese große Leere.<br />

Sie begleitet mich täglich, ja sogar stündlich – nein man kann fast immer sagen. Manch-<br />

mal ist sie ganz schwach, dann geht es mir gut. Aber meist ist sie so stark, dass ich<br />

denke, sie würde mich innerlich auffressen. Es zerstört mich, ich gehe an diesem Ge-<br />

fühl kaputt.. Ich will, dass es aufhört und zwar sofort. Ich kann so nicht mehr wei-<br />

terleben! Ich will nicht mehr!“ A. 17 Jahre, Borderline-Persönlichkeitsstörung.<br />

Heftige, nicht zu kontrollierende Stimmungsschwankungen,<br />

Verunsicherung bzgl. der eigenen Identität,<br />

impulsives und selbstverletzendes Verhalten, Suizidversuche<br />

und parasuzidale Handlungen…. eine Auswahl<br />

an Störungen des Erlebens und Verhaltens bei<br />

Jugendlichen, mit denen wir uns in der Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie aktuell immer häufiger konfrontiert<br />

sehen.<br />

Diagnostisch lässt sich dies mit den Begriffen „Affektive<br />

Dysregulation“, „Emotionsregulationsstörung“ und<br />

unter Berücksichtigung des jugendlichen Alters unserer<br />

PatientInnen auch als „Persönlichkeitsentwicklungsstörung,<br />

Borderline-Typ“ umschreiben.<br />

Abrupte Stimmungswechsel, tiefe Traurigkeit, Verzweiflung<br />

und ein Gefühl innerer Leere lässt diese Jugendlichen<br />

in ihren Beziehungen zu Erwachsenen und<br />

Gleichaltrigen „Achterbahn fahren“.<br />

Charakteristisch sind wiederkehrende massive Konflikte<br />

in den jeweiligen Herkunftsfamilien oder Wohngruppen,<br />

in Schule und Betrieb.<br />

Ist es im bisherigen Leben der Betroffenen zu einer<br />

Traumatisierung gekommen, erschweren dissoziative<br />

Störungen zusätzlich die Alltagsbewältigung dieser Jugendlichen.<br />

Vermehrter Alkohol- und / oder Drogenkonsum in der<br />

Folge können teilweise als Eigenbehandlungsversuche<br />

i.S. einer dysfunkionalen Affektregulation verstanden<br />

werden.<br />

Selbstverletzendes Verhalten, ein häufig beobachtbares<br />

Phänomen bei diesen Jugendlichen, kann ganz<br />

unterschiedliche Formen annehmen. Am bekanntesten<br />

ist das sogenannte Ritzen oder sich schneiden mit Gegenständen<br />

wie Rasierklingen, Messern oder Scherben.<br />

Aber auch Verbrennungen beigefügt mit Zigaretten,<br />

Radiergummis oder Bügeleisen, sich Verbrühungen zufügen,<br />

abbeißen von Fingerkuppen, wiederholtes Kopfanschlagen<br />

zählen ebenso wie ungenügend essen oder<br />

trinken hierzu.<br />

In den Selbstbeschreibungen der betoffenen Jugendlichen<br />

finden sich Äußerungen wie „ich halte diese innere<br />

Anspannung, diesen enormen Druck nicht mehr aus“,<br />

oder „das schwappt wie eine riesige Welle über mich<br />

hinweg... ich kann gar nicht mehr unterscheiden, ob<br />

ich wütend, verzweifelt bin oder mich nur noch selbst<br />

hasse...“ oder „manchmal fühle ich gar nichts mehr, bin<br />

innerlich leer... wie erstarrt“<br />

Selbstverletzendes Verhalten hilft diese selbst als äußerst<br />

unangenehm empfundenen emotionalen Zustände<br />

kurzfristig zu beenden.<br />

„Wenn ich mich dann schneide, werde ich ruhiger, spüre<br />

mich wieder für einen Moment, bin nicht hilflos ausgeliefert,<br />

sondern habe Kontrolle über die Situation.“<br />

Das bedeutet, dass selbstverletzendes Verhalten eine<br />

„Ventil-Funktion“ besitzt, entlastet und aus der subjektiven<br />

Sicht der Betroffenen zumindest für einen<br />

kurzen Moment eine Verbesserung bringt. Es dient<br />

der Reduktion der inneren Anspannung und der Regulation<br />

von intensiven unangenehmen Gefühlen und<br />

Gedanken bzw. dem Beenden von Dissoziationen und<br />

Flashbacks.<br />

Insofern kann selbstverletzendes Verhalten suizidales<br />

oder impulsives Verhalten auch verhindern, wirkt sozusagen<br />

„suizidprophylaktisch“.<br />

Danach einsetzende Scham- und Schuldgefühle bis hin<br />

zu Selbsthass für das, was sie da mit sich tun, führen<br />

häufig zu einem erneuten Anstieg der inneren Anspannung<br />

- ein Teufelskreis. >><br />

Forum am Puls der Zeit<br />

31<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

>> Wie reagieren Eltern, Erwachsene,<br />

Pädagogen auf selbstverletzendes<br />

Verhalten?<br />

Hier finden sich in aller Regel Hilflosigkeit<br />

und Überforderung, Angst<br />

und Unverständnis und damit einhergehender<br />

Kontrollversuche und<br />

entsprechende Bewertungen wie<br />

„die agiert, manipuliert, will nur<br />

Aufmerksamkeit“.<br />

Doch weder trösten, intensive Zuwendung<br />

noch sanktionieren hilft<br />

hier. Die Jugendlichen fühlen sich<br />

unverstanden und brechen Beziehungen<br />

ab. Damit einhergehende<br />

Scham- und Schuldgefühle führen<br />

dazu, dass Selbstverletzungen und<br />

Suizidalität verheimlicht werden.<br />

Ein hoher Veränderungsdruck führt<br />

bei den Jugendlichen eher zu einer<br />

Verteidigungshaltung und der dysfunktionalen<br />

Grundannahme: „So<br />

wie ich bin, bin ich nicht in Ordnung.“<br />

Dies führt dazu, dass selbstverletzendes<br />

Verhalten häufiger<br />

auftritt.<br />

Dialektisch-Behaviorale Therapie<br />

für Jugendliche DBT-A<br />

Die DBT wurde in den 80iger Jahren<br />

von Marsha Linehan (Seattle, USA)<br />

als störungsspezifische Therapie für<br />

chronisch suizidale Patienten mit<br />

Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />

(BPS) entwickelt. Die DBT integriert<br />

ein weites Spektrum an therapeutischer<br />

Methodik aus dem Bereich<br />

der Verhaltenstherapie, der kognitiven<br />

Therapie, der Gestalttherapie,<br />

der Hypnotherapie und der Meditation<br />

(Zen-Buddhismus). Da bislang<br />

keine spezifische Therapie für suizidale<br />

und/ oder selbstverletzende<br />

Jugendliche existierte, entstand<br />

Mitte der 90iger Jahre eine für Heranwachsende<br />

modifizierte Form,<br />

die DBT-A, „Dialectic-Behavioral<br />

Therapy for Adolescents“ (Arbeitsgruppe<br />

Alec L. Miller und Jill H.<br />

Rathus, Bronx, New York, USA).<br />

32 Forum am Puls der Zeit<br />

Die DBT-A setzt sich zusammen aus<br />

Einzel- und Gruppentherapie (Skillstraining,<br />

Achtsamkeitsgruppe und<br />

Körpertherapieskillsgruppe) und bezieht<br />

Familienangehörige mit ein.<br />

Das Programm liegt in manualisierter<br />

Form vor und wurde an<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Freiburg (Arbeitsgruppe Böhme,<br />

Fleischhaker, Mayer-Bruns, Schulz,<br />

2001) ins Deutsche übersetzt.<br />

An der <strong>SHG</strong>-Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

in Kleinblittersdorf entstand eine<br />

graphisch überarbeitete Form (Eisenbeis,<br />

John, 2006).<br />

In Kleinblittersdorf haben wir das<br />

DBT-A Programm mit unserem<br />

erlebnistherapeutischen Ansatz<br />

verknüpft. Während im Erwachsenenbereich<br />

kognitive ausgerichtete<br />

Module zu einer Verbesserung von<br />

Selbstwert und Selbstwirksamkeit<br />

der PatientInnen dienen, übernehmen<br />

dies unsere handlungs- und<br />

erlebnisorientierten Settings Klettern,<br />

Kajak-/Kanufahren und Hochseilgarten.<br />

DBT-A Behandlungsziele<br />

Die Therapie gliedert sich in drei<br />

Phasen:<br />

In Phase I steht die Bearbeitung von<br />

Suizidalität und Selbstverletzungen<br />

sowie Verhaltensweisen, die die Lebensqualität<br />

der Jugendlichen in<br />

erheblichem Maße beeinträchtigen<br />

(z.B. Drogenkonsum, Essstörungen,<br />

Wohnungslosigkeit, dissoziative<br />

Störungen…) im Vordergrund.<br />

In Phase II geht es um die Bearbeitung<br />

kognitiver und emotionaler<br />

Folgen früher Traumatisierung und<br />

Phase III schließt mit Neuorientierung<br />

und Integration bzw. der<br />

Entwicklung von Lebensplänen in<br />

den Bereichen Familie, Peergroup,<br />

Schule und Ausbildung ab.<br />

DBT-A Module sind:<br />

– Stresstoleranz<br />

– Emotionsregulation<br />

– Zwischenmenschliche<br />

Fertigkeiten<br />

stationärer dbt-a behandlungsPlan<br />

montag 10.00 - 11.30 uhr Skills-Gruppe<br />

montag 14.00 - 17.00 uhr Erlebnistherapie Klettern/Kanu<br />

oder<br />

mittwoch 13.30 - 16.30 uhr Hochseilgarten<br />

mittwoch 16.00 - 17.30 uhr Skills-Gruppe<br />

Freitag 10.00 - 11.30 uhr Körpertherapieskillsgruppe<br />

Freitag 13.00 - 13.50 uhr Achtsamkeitsgruppe<br />

45 min./ woche Bezugspersonenstunde/Skillstraining<br />

2 TherapeutInnen / 8 TeilnehmerInnen / 12 Wochen Zyklus<br />

Setting: teaching<br />

Neben den DBT-A Behandlungsmodulen sind alle Behandlungseinheiten<br />

im Rahmen der stationären Therapie etwa<br />

fachärztliche Behandlung, Einzelpsychotherapie, Ergotherapie,<br />

Sportherapie, Musiktherapie, Kreativtherapien und<br />

Schule für alle Jugendlichen grundlegend.<br />

– „Goldener Mittelweg“<br />

– Achtsamkeit<br />

Die Jugendlichen lernen, anders<br />

mit Stress umzugehen, wieder mehr<br />

Kontrolle über schwierige Gefühle<br />

zurückzuerlangen und adäquate<br />

Beziehungen zu Gleichaltrigen und<br />

Erwachsenen aufzubauen.<br />

Die Jugendlichen erlernen außerdem,<br />

sogenannte Skills als Handlungsalternativen<br />

zu selbstverletzendem<br />

und selbstschädigendem<br />

Verhalten einzusetzen. Die Skills<br />

werden individuell zusammengestellt<br />

(Bezugspersonenstunde), erprobt<br />

und immer wieder überprüft<br />

(therapeutische Hausaufgaben).<br />

Im vierten Modul „Goldener Mittelweg“,<br />

geht es um typische Konfliktsituationen<br />

bzw. Dilemmata zwischen<br />

pubertierenden Jugendlichen<br />

und ihren Eltern bzw. Bezugspersonen<br />

(z.B. „Problemverhalten bagatellisieren<br />

vs. typisches Jugendlichenverhalten<br />

überbewerten“ oder<br />

„Autonomie erzwingen vs. Abhängigkeit<br />

fördern“). Dem amerikanischen<br />

Beispiel folgend haben wir<br />

begonnen während der Bearbeitung<br />

dieses Moduls die Eltern der Jugendlichen<br />

mit in die Skillsgruppen<br />

einzuladen. Dabei geht es in der<br />

direkten Auseinandersetzung zwischen<br />

Jugendlichen und Eltern um<br />

die wertschätzende Wahrnehmung<br />

der jeweils anderen Perspektive und<br />

das konstruktive Aushandeln von<br />

tragfähigen Kompromissen an ganz<br />

konkreten Beispielen. Die ersten Erfahrungen<br />

haben uns so positiv gestimmt,<br />

dass wir zusätzlich Elterngruppen<br />

eingerichtet haben, welche<br />

eher den Charakter von Coaching<br />

haben und z.B. Verständnis für das<br />

spezifische Störungsbild wecken,<br />

Ursachenzusammenhänge bzw. das<br />

Problemverhalten aufrechterhaltende<br />

Bedingungen aufzeigen und<br />

Veränderungs- und Lösungsstrategien<br />

erarbeiten.<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Weiterentwicklung des DBT-A<br />

Ansatzes<br />

Neben der Etablierung eines 12 wöchigen<br />

stationären DBT-A Therapieprogramms<br />

in Kleinblittersdorf<br />

haben wir auch eine teilstationär/<br />

ambulante Gruppe (<strong>SHG</strong>-Tagesklinik<br />

Schönbach, Dipl. Psychologin<br />

Andrea Dixius) aufgebaut und<br />

in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt<br />

ein Konzept für eine<br />

Nachsorgeeinrichtung im Komplementärbereich<br />

entwickelt („TiW“ –<br />

Therapeutische Intensivwohngruppe).<br />

Wissenschaftliche Begleitung der<br />

DBT-A Programme<br />

Im Jahr 2006 haben wir begleitend<br />

zum Aufbau der stationären DBT-A<br />

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Ausbildung zum/zur Podologen/in<br />

1. Oktober, Vollzeit, 2,5 Jahre, schulgeldfrei | Teilzeit, 3 Jahre<br />

Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger/in<br />

1. Oktober, Vollzeit, 1 Jahr begleitetes Vorpraktikum<br />

und 3 Jahre Ausbildung, schulgeldfrei<br />

Ausbildung zum/zur Stationsassistenten/in<br />

1. Oktober, Vollzeit, 1 Jahr, schulgeldfrei<br />

In Kooperation mit der Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

der <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen<br />

Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in<br />

1. April, Vollzeit, 3 Jahre, Ausbildungsvergütung<br />

Weitere Angebote und Informationen erhalten Sie unter<br />

Telefon 0681/87009-0, per E-Mail unter sekr.lehrinstitut@<br />

sb.shg-kliniken.de oder unter www.shg-kliniken.de.<br />

Lehrinstitut für Gesundheitsberufe der <strong>SHG</strong><br />

Scheidter Str. 35 in 66130 Saarbrücken-Brebach<br />

Helfen will gelernt sein!<br />

Einheit mit der wissenschaftlichen<br />

Evaluation unserer Programme begonnen<br />

(Dipl. Psychologe Stefan<br />

Eisenbeis, Dipl. Psychologin Jasmin<br />

Dallmeier, Dipl. Psychologe<br />

Oliver John.) Die ersten Pilotstudien<br />

in den Jahren 2006 bis 2008<br />

weisen Ergebnisse i.S. signifikanten<br />

Verbesserung der entscheidenden<br />

Parameter der Emotionsregulation<br />

bei Jugendlichen mit Symptomen<br />

einer Borderline-Störung als auch<br />

einen signifikanten Rückgang der<br />

allgemeinen Pychopathologie im<br />

Pre-Posttestvergleich nach, die<br />

die Ergebnisse einer Studie an der<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie der<br />

Universitätsklinik Freiburg replizieren.<br />

Stefan Eisenbeis<br />

Dipl.-Psychologe<br />

Forum am Puls der Zeit<br />

33<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


Vertrauen Sie uns!<br />

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Prof. Dr. med.<br />

Eva Möhler<br />

Die Anzahl psychischer Störungen<br />

und Krankheiten nimmt zu, leider<br />

auch bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Auch wenn die ambulante Behandlung<br />

möglichst der stationären vorgezogen<br />

werden soll, besteht auch<br />

hier ein zunehmender Bedarf.<br />

Dem ist das Land Rheinland-Pfalz<br />

mit dem aktuellen Landeskrankenhausplan<br />

auch gerecht geworden.<br />

So erhält u. a. das Klinikum Idar-<br />

Oberstein erstmalig 20 stationäre<br />

Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychotherapie und<br />

Psychosomatik (kurz KJPP). Entscheidend<br />

dafür war auch, dass es<br />

hier schon eine Kinderklinik gibt,<br />

so dass eine enge Vernetzung erfolgen<br />

kann mit entsprechenden Synergieeffekten.<br />

Damit entsteht am Klinikum eine<br />

neue stationäre Fachrichtung. Die<br />

Gesamtbettenzahl des Klinikums<br />

Idar-Oberstein beträgt damit 498<br />

vollstationäre Betten und 39 Tagesklinikplätze.<br />

Im Januar wurden jetzt zunächst 10<br />

kinder- und jugendpsychiatrische<br />

Betten auf der Psychotherapiestation<br />

eingerichtet. Nach Realisierung<br />

einer Um- bzw. Neubaumaßnahme<br />

werden dann in absehbarer Zeit 20<br />

Betten vorgehalten.<br />

Die vorläufig belegte Station ist<br />

eine offen geführte Station. Die<br />

Aufnahme erfolgt regional und<br />

überregional und nur bei vorhandener<br />

Therapiemotivation. Die Aufnahmeindikation<br />

wird in der Regel<br />

k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />

Neue stationäre Fachrichtung am Klinikum<br />

Idar-Oberstein kinder- und JugendPsychiatrie begann<br />

im Januar 2011 mit der stationären versorgung.<br />

durch die (Spezial-) Ambulanz der<br />

KJPP gestellt. Akute Krisenaufnahmen<br />

werden auf der Psychotherapiestation<br />

nicht vorgenommen.<br />

Akutaufnahmen zur Krisenintervention<br />

und die Behandlung weiterer<br />

kinder- und jugendpsychiatrischer<br />

Störungsbilder werden erst<br />

nach Erweiterung (20 Betten) der<br />

KJPP angeboten.<br />

Die Schwerpunkte der stationären<br />

KJPP bilden die Behandlung<br />

von Essstörungen, Störungen der<br />

Emotionsregulation und selbstverletzendem<br />

Verhalten. Das Behandlungsprogramm<br />

basiert auf der<br />

dialektisch-behavioralen Therapie<br />

von Marsha M. Linehan. Das Therapieprogramm<br />

erweist sich seit<br />

vielen Jahren als ein sehr gut etabliertes<br />

Behandlungskonzept auch<br />

für Jugendliche. Im Vordergrund<br />

steht zunächst die Stabilisierung<br />

der Jugendlichen in ihrem Alltag.<br />

Ausgeprägte Ängste, überflutende<br />

Gefühle, starke Anspannungszustände<br />

sind häufig sehr belastend<br />

und führen zu schwierigen, manchmal<br />

eskalierenden Verhaltensweisen.<br />

Im Alltag, in der Familie, in<br />

der Beziehung zu Freunden/innen,<br />

in der Wohngruppe, in der Schule<br />

oder in der Ausbildung gelingt<br />

dann häufig vieles nicht mehr. Den<br />

Jugendlichen wird therapeutische<br />

Unterstützung angeboten, um neue<br />

Wege in ihrem Erleben und Verhalten<br />

auszuprobieren und zu festigen.<br />

Auch die Arbeit mit Familienangehörigen<br />

und Bezugspersonen ist ein<br />

fester Bestandteil unseres therapeutischen<br />

Arbeitens.<br />

Die Leitende Psychologin, Andrea<br />

Dixius, ist zertifizierte Therapeutin<br />

und Trainerin in diesem internati-<br />

onal wissenschaftlich und klinisch<br />

hoch anerkannten und erfolgreichen<br />

Verfahren.<br />

Die seit 10 Jahren bestehende Tagesklinik<br />

der KJPP in Idar-Oberstein<br />

hat ihre Schwerpunkte in der Behandlung<br />

von Aufmerksamkeitsdefizit-<br />

und Hyperaktivitätsstörungen<br />

sowie Autismus und Mutismus.<br />

Chefärztin Professor Dr. Eva Möhler<br />

und die leitende Psychologin Andrea<br />

Dixius freuen sich auf die neue<br />

Herausforderung, die sie gemeinsam<br />

mit dem Team vor Ort meistern<br />

werden.<br />

Ein besonderer Dank der Klinikleitung<br />

und der Mitarbeiter geht an<br />

die Verantwortlichen im Ministerium<br />

für Arbeit, Soziales, Gesundheit,<br />

Familie und Frauen, insbesondere<br />

an die Ministerin Malu Dreyer<br />

und Dr. Julia Kuschnereit, Referatsleiterin<br />

Psychiatrie im Ministerium.<br />

Dank gebührt aber auch den beteiligten<br />

Chefärzten und Mitarbeitern<br />

für die Konzepterstellung und die<br />

konstruktive Mitarbeit in der Vorbereitungsphase.<br />

Nur durch die<br />

gemeinsame Anstrengung war die<br />

Einrichtung der stationären KJPP<br />

am Klinikum Idar-Oberstein möglich<br />

geworden.<br />

Aufnahme und ambulante Voruntersuchungen<br />

nach Voranmeldung:<br />

e.moehler@sb.shg-kliniken.de<br />

a.dixius@io.shg-kliniken.de<br />

T. +49 (0)6781. 66-1801<br />

F. +49 (0)6781. 66-1253<br />

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34 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 35<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />

Die Waldgruppe<br />

In der Waldgruppe geht es um gruppendynamische<br />

Prozesse. Wichtige Aspekte sind Natur erleben (Stockbrot<br />

backen, Waldhaus bauen, Pflanzen sammeln und<br />

pressen, Gartenarbeit etc.), etwas gemeinsam herstellen,<br />

Kooperation erleben und Konflikte lösen. Auch helfen<br />

und sich helfen lassen sind wesentliche Elemente,<br />

ebenso die Übernahme von Initiative und Verantwortung.<br />

Zudem wird ein Körper- und Naturbewusstsein<br />

gefördert. Auch die Überwindung von Widerständen<br />

und Trägheit, ebenso wie das Durchhaltevermögen sind<br />

wichtige Bestandteile des therapeutischen Angebots.<br />

Manche Dinge lassen sich auch mit den Therapeuten<br />

beim Nebeneinanderherlaufen oder zwanglos viel besser<br />

besprechen als in einer steifen Gesprächssituation<br />

Außerdem ist körperliche Bewegung für den Hormonhaushalt,<br />

die Stimmung und die Ausgeglichenheit<br />

wichtig. Diese Erfahrung sollen alle Kinder machen.<br />

Wichtig ist, dass sie bei jedem Wetter stattfindet und<br />

den Kindern die Scheu vor Regen oder anderen Wetterlagen<br />

genommen wird.<br />

Die Waldgruppe findet einmal wöchentlich statt und<br />

dauert zwei Stunden.<br />

Professor Dr. Eva Möhler<br />

Chefärztin KJPP<br />

Kreative Therapie<br />

Die Kreative Therapie ermöglicht<br />

es dem Patienten Erfahrungen mittels<br />

Formen bez. Gestalten eigener<br />

Emotionen und Fähigkeiten Ausdruck<br />

zu verleihen.<br />

Angeboten wird das Formen und<br />

Gestalten mit Ton, Malen und<br />

Zeichnen sowie der Umgang mit<br />

Holz.<br />

Zielgruppe sind alle Patienten. Sie<br />

erhalten zwei Therapieeinheiten in<br />

der Woche.<br />

Von der Symptomatik kommen alle<br />

Krankheitsbilder in Frage soweit<br />

kein ärztlicher Ausschluss vorliegt.<br />

Ziel ist es, dem Patienten bei der<br />

Bewältigung seiner Probleme zu<br />

helfen und ihm die Möglichkeit zu<br />

geben, realitätsbezogenes Verhalten<br />

zu üben mit Hilfe von:<br />

– Verbesserung des Selbstwerts<br />

– Kennenlernen eigener Fähigkeiten<br />

– Fantasieentfaltung<br />

– Kommunikationsfähigkeit<br />

DBT-A-Körpertherapieskillsgruppe<br />

Die Gruppe intendiert, eine bessere Körperwahrnehmung<br />

und einen besseren Körperbezug zu erreichen.<br />

Dadurch können verschiedene Anspannungszustände<br />

früher wahrgenommen werden. Die in der Gruppe vorgestellten<br />

Hilfsmittel (Skills) zur Spannungs- und Emotionsregulation<br />

sollen helfen, diesen Anspannungszuständen<br />

entgegenzusteuern.<br />

t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />

Zielsetzung dabei ist:<br />

– Kritikfähigkeit<br />

Peter Schröder<br />

Kreativtherapeut<br />

– Regulierung der Emotionen, z.B. mit Eskrima<br />

(Stockkampf)<br />

– Aufbau von Selbstwertgefühl, z.B. durch Training<br />

zwischenmenschlicher Fertigkeiten<br />

– Abbau dysfunktionaler Grundannahmen<br />

– Erlernen von zwischenmenschlichen Fertigkeiten<br />

– Erhöhung der Stresstoleranz, z.B. durch Aushalten<br />

starker Trainingsreize wie Therabandtraining<br />

– Reduzierung von selbst- und fremdschädigendem<br />

Verhalten, z.B. durch Anti-Dissoziations-Skills wie<br />

mit dem Fuß über einen Stab gehen, Schwimmhaut<br />

kneifen<br />

– Schulung der Körperwahrnehmung, z. B. durch<br />

Feldenkrais-Übungen oder „Reise durch den Körper“<br />

– Abbau von Aggressionen, z.B. durch Teppichklop-<br />

fen, Kissenschlacht, Ball gegen die Wand werfen<br />

Carola Doudouktsidis, Dipl.-Sportlehrerin<br />

Peter Schröder, Kreativtherapeut<br />

36 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 37<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />

Sport-, Bewegungs-<br />

und Körpertherapie<br />

Die Sport-, Bewegungs- und Körpertherapie<br />

ist ärztlich indizierte und<br />

verordnete Bewegung mit verhaltensorientierten<br />

Komponenten, die<br />

vom Therapeuten geplant, dosiert<br />

und mit dem Patienten alleine oder<br />

in der Gruppe durchgeführt wird.<br />

Sie unterstützt bei den Kindern und<br />

Jugendlichen die diagnostische und<br />

therapeutische Arbeit.<br />

Mit geeigneten Mitteln des Sportes,<br />

der Bewegung und der Verhaltensorientierung<br />

werden bei vorliegenden<br />

Schädigungen gestörte physische,<br />

psychische und psychosoziale<br />

(Alltag und Freizeit betreffende) Beeinträchtigungen<br />

therapiert bzw.<br />

Schädigungen und Risikofaktoren<br />

vorgebeugt.<br />

Die Sport-, Bewegungs- und Körpertherapie<br />

intendiert die Erlangung<br />

der Handlungs- und Sozialkompetenz<br />

der Kinder und Jugendlichen<br />

und strebt Verhaltensstabilisation<br />

oder Verhaltensänderung an.<br />

Sie ist ein wichtiger Bestandteil<br />

der Behandlung psychiatrischer<br />

Erkrankungen. Dabei vermittelt sie<br />

ein neues Körpergefühl, steigert das<br />

Selbstbewusstsein, die Stimmung<br />

und den Antrieb und baut Ängste<br />

ab. Dadurch werden nicht nur<br />

Aggressionen gemindert, sondern<br />

auch nachweislich der Medikamentenverbrauch<br />

gesenkt.<br />

Den Kindern und Jugendlichen<br />

wird im Rahmen der Sport-, Bewegungs-<br />

und Körpertherapie ein großes<br />

Angebot verschiedenster für sie<br />

geeigneter Sport- und Bewegungsarten<br />

(wie Laufspiele, Fangspiele,<br />

Kooperationsspiele, Mannschaftsspiele,<br />

Ringen und Raufen, Fußball,<br />

Gymnastik, Krafttraining, Ausdauertraining,<br />

Akrobatik, Reiten, Inline<br />

skaten, Kanu fahren, Eskrima etc.)<br />

angeboten.<br />

Carola Doudouktsidis<br />

Dipl.-Sportlehrerin<br />

Musiktherapie in der KJPP Kleinblittersdorf<br />

Für die meisten Kinder und Jugendlichen<br />

nimmt die Musik eine<br />

außerordentlich große Rolle in Ihrem<br />

(Gefühls-)Leben ein. Sei es das<br />

aktive Musizieren auf Instrumenten<br />

oder das Musikhören.<br />

So trifft das Angebot Musiktherapie<br />

meist auf „offene Ohren“.<br />

„Die Musik drückt das aus, was<br />

nicht gesagt werden kann und worüber<br />

zu schweigen unmöglich ist.“<br />

(Zitat von Victor Hugo)<br />

Ton, Klang und Rhythmus als vorsprachliches<br />

Medium lassen viel<br />

Spielraum zum Experimentieren zu.<br />

Gefühle, bestehende Konflikte und<br />

deren Lösungen, Probleme im sozialen<br />

Umfeld, Ängste, Wünsche und<br />

DBT-A Achtsamkeitsgruppe<br />

In dieser Gruppe wird versucht, eine neue Einstellung<br />

und innere Bereitschaft herzustellen, die es ermöglicht,<br />

wertfrei nur das wahrzunehmen, was einem „im Hier<br />

und Jetzt“ begegnet.<br />

Die Inhalte der einzelnen Stunden sind das achtsame<br />

Wahrnehmen und nachfolgende Beschreiben von z.B.<br />

einem Geräusch, einer duftende Blume.. anhand der<br />

fünf Sinne:<br />

– Riechen<br />

– Schmecken<br />

– Fühlen<br />

– Sehen<br />

– Hören<br />

vieles mehr können in Musik ausgedrückt<br />

und hörbar werden.<br />

Die aktive Musiktherapie, mit der<br />

„freien Improvisation“ als Mittelpunkt,<br />

bietet dem Patienten die<br />

Möglichkeit, sich mit sich selbst<br />

und seiner Erkrankung „spielerisch“<br />

auseinander zusetzen. Der<br />

Therapeut unterstützt den Patienten<br />

musikalisch dabei oder spielt<br />

z.B. bewusst dagegen an um den<br />

Patienten in eine innere Auseinandersetzung<br />

zu führen (stützende/<br />

konfliktzentrierte Improvisation),<br />

die später dann altersentsprechend<br />

verbal bearbeitet werden kann.<br />

Die Klinikband bietet auf andere<br />

Weise den Jugendlichen einen Zu-<br />

t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />

gang, zu sich selbst und zu den anderen.<br />

Durch das Spielen und Singen<br />

aktueller Rock-und Popmusik<br />

kann sich der Jugendliche selbst neu<br />

erfahren und in der Gruppe erleben.<br />

Die Percussiongruppe versteht sich<br />

als eher ordnendes Element, da<br />

über Rhythmusarbeit versucht wird<br />

eine innere Struktur beim Kind zu<br />

schaffen, Halt anzubieten und Fähigkeit<br />

zur Aufmerksamkeit zu ermöglichen.<br />

Für keines der vorgestellten therapeutischen<br />

Angebote sind musikalische<br />

Vorkenntnisse notwendig.<br />

Dieter Straube<br />

Dipl.-Musiktherapeut (FH)<br />

Zudem erstellt jeder Patient einen persönlichen DBT-<br />

Ordner und eine selbstgestaltete Skillsbox.<br />

Ziel der Gruppe ist es, die Wahrnehmung und Konzentration<br />

zu verbessern, in der Gegenwart zu bleiben und<br />

mithilfe der Übungen eine nicht bewertende Haltung<br />

einzunehmen.<br />

Petra Hirner, Ergotherapeutin<br />

Dieter Straube, Dipl.-Musiktherapeut (FH)<br />

38 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 39<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />

Arbeitstherapie<br />

Bei der Arbeitstherapie will man die<br />

jungen Patienten durch stufenweise<br />

Steigerung von körperlichen Anforderungen<br />

in ihren Fähigkeiten<br />

fördern.<br />

Ziele der Arbeitstherapie sind Einhaltung<br />

der Tagesstruktur, Förderung<br />

und Verbesserung im psychomotorischen,<br />

kognitiven, affektiven<br />

und sozio-emotionalen Bereich,<br />

Befunderhebung und Diagnostik,<br />

Training von Aktivitäten des alltäglichen<br />

Lebens, Förderung und<br />

Verbesserung der Arbeitsgrundfähigkeiten<br />

und Steigerung des<br />

Durchhaltevermögens und der Belastbarkeit.<br />

Durch den richtigen Umgang mit<br />

Werkzeug und Material, durch Erarbeiten<br />

und Einhalten der Arbeitsschritte<br />

und Arbeitsanweisungen<br />

entsteht ein selbstgeschaffenes<br />

Werkstück, welches das Selbstvertrauen<br />

der jungen Patienten steigern<br />

kann. Auch das Erleben mit<br />

Belastung und Frustration ist ein<br />

maßgebendes Ziel. Mit verschiede-<br />

nen Medien wie Holz, Speckstein,<br />

Ytong und Gartenarbeit kann der<br />

Jugendliche in seiner Kreativität<br />

gefördert werden.<br />

In der Arbeitstherapie werden Interessen<br />

und Ressourcen geweckt, die<br />

für eine spätere berufliche Ausbil-<br />

Cogpack<br />

Das computergestützte kognitive<br />

Training besteht aus verschiedenen<br />

Übungsprogrammen mit jeweils<br />

mehreren Varianten zu folgenden<br />

Bereichen: Visuomotorik, Auffassung,<br />

Reaktion, Merkfähigkeit,<br />

sprachliche Fähigkeiten usw.<br />

Die zahlreichen Übungen bezwecken<br />

eine Verbesserung der kognitiven<br />

Leistungsfähigkeiten in Bezug<br />

auf Konzentration, Gedächtnis,<br />

Aufmerksamkeit, logisches Denken,<br />

Wahrnehmung, Etablierung und<br />

Erlernen neuer Arbeitsstrukturen,<br />

Leistungstechniken und Lösungsstrategien. <br />

dung von Vorteil sein können.<br />

Petra Hirner, Ergotherapeutin<br />

Peter Schröder, Kreativtherapeut<br />

Das Programm ist übersichtlich und<br />

leicht umzusetzen, da die Übungen<br />

verständlich erklärt sind. Durch<br />

sofortige optische und akustische<br />

Rückmeldungen ist es motivierend,<br />

weiterzuarbeiten. Und da es nicht<br />

um den sonst üblichen Leistungsdruck,<br />

wie z.B. in der Schule geht,<br />

kommen die meisten Patienten sehr<br />

gerne und sehen es als Möglichkeit,<br />

sich selbst zu trainieren und zu verbessern.<br />

Petra Hirner<br />

Ergotherapeutin<br />

Ergotherapie<br />

Die Ergotherapie unterstützt die diagnostische<br />

und therapeutische Arbeit<br />

mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Sie wird für alle Patienten im Alter<br />

von Sechs- bis Achtzehn Jahren<br />

in Einzel- und Gruppentherapie<br />

durchgeführt, wobei die Gruppen<br />

altersentsprechend eingeteilt sind.<br />

Die ergotherapeutische Behandlung<br />

ist entwicklungsorientiert aufgebaut.<br />

Entsprechend diesem Prinzip<br />

Dr. Paul Janssen, Firmengründer<br />

werden altersadäquate Spiele, Ge-<br />

räte und verschiedene Materialien<br />

(z.B. Seide, Gips, Pappmaché, Filz,<br />

Leder usw.) als Behandlungsmedien<br />

eingesetzt.<br />

Durch die handwerkliche Betätigung<br />

können kreative und gestalterische<br />

Kräfte gefördert, aggressive<br />

Impulse kanalisiert, Stimmungen<br />

und Selbstvertrauen verbessert<br />

werden.<br />

Die Freude am kreativen Arbeiten<br />

Patienten vertrauen auf uns.<br />

Janssen-Cilag <strong>GmbH</strong><br />

t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />

kann gesunde Kräfte wecken und<br />

Eigeninitiative fördern.<br />

Weitere Ziele sind:<br />

– Befunderhebung und Diagnostik<br />

– Förderung und Entwicklung der<br />

Grob- und Feinmotorik<br />

– Verbesserung der Aufname und<br />

Verarbeitung von Wahrnehm-<br />

ungsreizen (sensorische Inte-<br />

gration)<br />

– Förderung sensomotorischer<br />

Fertigkeiten zur Unterstützung<br />

der kognitiv-geistigen Entwick-<br />

lung des Kindes<br />

– Förderung der Sozialentwick-<br />

lung und Kommunikationsfähig-<br />

keit<br />

Insgesamt kann dies zu einem optimistischeren<br />

Selbstbild führen, eine<br />

Wiedereingliederung in eine Gemeinschaft<br />

(z.B. Elternhaus, Schule<br />

usw.) fördern sowie eine verbesserte<br />

Leistungsfähigkeit und psychische<br />

Stabilität zur Folge haben.<br />

Petra Hirner<br />

Ergotherapeutin<br />

Janssen-Cilag ist ein forschendes pharmazeutisches Unternehmen. Unsere innovativen Arzneimittelentwicklungen<br />

haben die Therapie zahlreicher Erkrankungen in den vergangenen Jahren entscheidend<br />

mit geprägt.<br />

Im Mittelpunkt einer jeden Erkrankung steht der betroffene Patient. Wir sehen es deshalb als unsere<br />

vorrangige Aufgabe an, mit hochwertigen Produkten sowie umfassenden Informationen und Dienstleistungen<br />

einen größtmöglichen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung des Gesundheitszustands<br />

der von Krankheit Betroffenen und somit zur Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu<br />

leisten. Die Kernkompetenzfelder, in denen wir uns engagieren, sind Zentrales Nervensystem, z.B.<br />

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, Alzheimer Demenz, Epilepsie, Mi gräne, Psychosen,<br />

Schmerz/Innere Medizin, z.B. chronische Schmerzsyndrome, Asthma, Urologie, z.B. vorzeitiger<br />

Samenerguss, Virologie, z.B. HIV/AIDS, Biotechnologie, z.B. Anämie-bedingte Folgeerscheinungen<br />

bei Krebspatienten, multiples Myelom, renale Anämie bei chronischen Nierenerkrankungen und<br />

Schuppenflechte (Psoriasis).<br />

40 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 41<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


kinder- und JugendPsychiatrie<br />

66119 Saarbrücken<br />

Theodor-Heuss-Str. 101<br />

(Nähe Winterberg-<br />

Krankenhaus)<br />

# (0681) 9 85 77 0<br />

Fax (0681) 9 85 77 44<br />

Therapie im Grünen<br />

Der Garten der Sinne verfolgt den zielgerichteten Einsatz<br />

der Natur zur Steigerung des psychischen und<br />

physischen Wohlbefindens. Die Kinder und Jugendlichen<br />

setzen sich direkt mit der Natur auseinander. Dabei<br />

werden alle Sinne aktiviert und berührt.<br />

Es werden gartenbezogene Aktivitäten und Erlebnisse<br />

wie z.B. Barfußweg, verschiedene Instrumente, Teich,<br />

Kräuterspirale usw. eingesetzt, um die vielfältigen positiven<br />

Wirkungen der Natur therapeutisch nutzen zu<br />

können.<br />

Die Pflege des Gartens steht im Mittelpunkt der therapeutischen<br />

Arbeit und lässt den einzelnen Patienten<br />

neue, vielschichtige Erfahrungen machen, von Rasenmähen<br />

bis zu Kaulquappen beobachten.<br />

66111 Saarbrücken<br />

Karl-Marx-Str. 1<br />

(Nähe Hauptbahnhof)<br />

# (0681) 3 17 91<br />

Fax (0681) 3 92 27<br />

ORTHOPÄDIE<br />

SANITÄTSHAUS<br />

Physio-<br />

Therapie<br />

Rehabilitations-<br />

Technik<br />

Medizin-<br />

Technik<br />

reha team<br />

Wir bringen Hilfen<br />

Die Therapie im Grünen verbessert<br />

die Stimmung und den Antrieb, die<br />

sozialen Kompetenzen, das Erlernen<br />

und Akzeptieren von Grenzen und<br />

Regeln, die individuelle Belastbarkeit<br />

und die Schärfung von Selbst-<br />

und Fremdwahrnehmung.<br />

Die Arbeit in der Natur kann ein<br />

positiveres Selbstbild, wachsendes<br />

Verantwortungsbewusstsein und<br />

zunehmendes Vertrauen in die eigenen<br />

Fähigkeiten zur Folge haben.<br />

Petra Hirner, Ergotherapeutin<br />

Peter Schröder, Kreativtherapeut<br />

Dieter Straube, Dipl.-Musiktherapeut<br />

(FH)<br />

Gesundheits-<br />

Schuhe<br />

Gesundheits-<br />

Wäsche<br />

Orthopädie-<br />

Technik<br />

66280 Sulzbach<br />

Sulzbachtalstraße 80<br />

(gegenüber Rathaus)<br />

# (06897) 29 22<br />

Fax (06897) 24 22<br />

F-57200 Sarreguemines<br />

102, Rue de la Montagne<br />

(gegenüber Hopital du Parc)<br />

# 03 87 28 11 00<br />

Fax 03 87 28 12 00<br />

Reittherapie<br />

Pferde und Menschen verbindet<br />

eine besondere Beziehung. Diese<br />

Erkenntnis ist bereits Tausende<br />

von Jahren alt. Ein Pferd kann die<br />

Arbeit des Pädagogen, des Ergotherapeuten<br />

oder des Psychologen<br />

unterstützen.<br />

In der Therapieform Reiten wird<br />

den Patienten der behutsame Umgang<br />

mit einem Tier und die damit<br />

verbundene Verantwortung nähergebracht.<br />

In den Therapieablauf integriert<br />

sind die Vorbereitung (Putzen, Satteln)<br />

und das abschließende Abwarten<br />

der Pferde (Absatteln, Versorgen).<br />

t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />

Die Arbeit mit dem Medium Pferd spricht den Menschen<br />

ganzheitlich und über alle Sinne an. Sie fordert<br />

und fördert körperlich, emotional, geistig und sozial.<br />

Die Beziehung zum Pferd spielt beim Reiten eine wichtige<br />

Rolle. Lernerfahrungen können auf die Gruppe<br />

übertragen und geübt werden.<br />

Das Reiten beinhaltet pädagogische, psychologische,<br />

psychotherapeutische, rehabilitative und sozial-integrative<br />

Maßnahmen, die über das Medium Pferd umgesetzt<br />

werden. Zielgruppe sind Patienten mit körperlichen,<br />

seelischen und sozialen Entwicklungsstörungen.<br />

Die persönliche und soziale Entwicklungsförderung<br />

steht im Mittelpunkt.<br />

Carola Doudouktsidis<br />

Dipl.- Sportlehrerin<br />

42 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 43<br />

kinder- und JugendPsychiatrie


gesunde ernährung<br />

k ö R p e R u n d g e i s t k ö R p e R u n d g e i s t<br />

Gesunde Ernährung<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

Um sich optimal zu entwickeln, ist<br />

es für Kinder von großer Bedeutung,<br />

dass sie eine ausgewogene,<br />

gesunde Ernährung erhalten. In der<br />

Kindheit eingeübte Ernährungs-<br />

und Bewegungsmuster können den<br />

Unterschied zwischen Gesundheit<br />

und Krankheitsrisiko in späteren<br />

Jahren ausmachen. Wenn Kinder<br />

ausgewogen ernährt werden und<br />

sich viel bewegen, ist das die Basis<br />

für eine gesunde körperliche und<br />

geistige Entwicklung. Grundlegende<br />

Einstellungen und Gewohnheiten<br />

entwickeln sich schon in den<br />

ersten Lebensjahren und bleiben<br />

meist lebenslang bestehen. Selbst<br />

Senioren halten noch an den Ernährungsgewohnheiten<br />

fest, die sie<br />

in der Kindheit geprägt haben.<br />

In der Familie, mit den Eltern als Vorbild, lernen die<br />

Kleinsten am besten, was zu einer gesunden Ernährung<br />

gehört.<br />

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für<br />

Kinder die „optimierte Mischkost“.<br />

Das Konzept der „Optimierten Mischkost“ basiert auf<br />

folgenden einfachen Regeln: Es sollen viele pflanzliche,<br />

mäßig viele tierische und wenige fettreiche Lebensmittel<br />

gegessen werden. Wenn Sie diese einfachen Regeln<br />

berücksichtigen, haben Sie die Basis für eine gesunde<br />

Ernährung Ihrer Kinder gelegt.<br />

Schon morgens beim Frühstück sollte man darauf achten.<br />

Wenn der Tag stressfrei und mit einem ausgewogenen<br />

Frühstück beginnt, sind die Voraussetzungen für<br />

eine gute Hirnleistung in Schule und Beruf geschaffen.<br />

Stellen Sie also den Wecker lieber etwas früher und<br />

frühstücken Sie mit der ganzen Familie, wenn möglich,<br />

mit etwas Obst, einer Tasse Milch oder Kakao und einem<br />

gesunden Müsli oder Vollkornbrot.<br />

Für die große Pause sollte Ihr Kind immer eine Brotdose<br />

mit einem belegten Vollkornbrot, mit Rohkost und Obst<br />

dazu, im Schulranzen haben.<br />

Ebenfalls ganz wichtig ist das Trinken. Geben Sie Ihrem<br />

Kind Tee, Wasser oder auch eine Fruchtschorle mit und<br />

erinnern Sie Ihr Kind natürlich auch zu Hause regelmäßig<br />

daran, etwas zu trinken. Denn ohne oder mit<br />

zu wenig Flüssigkeit, können Körper und „Kopf“ nicht<br />

mehr einwandfrei arbeiten<br />

Für ein gesundes und ausgewogenes Mittagessen Kartoffeln,<br />

Reis, Nudeln, Getreide und Hülsenfrüchte abwechselnd<br />

zubereiten. Auch die Gemüsesorten sollten<br />

variiert werden, um den Körper mit allen Vitaminen,<br />

Mineralien und Spurenelementen zu versorgen. Salat,<br />

frisches Obst und Nüsse sollten ausreichend auf dem<br />

Küchenplan stehen. Mageres Fleisch ist zwar gesund<br />

und enthält viel Eisen, das der Körper braucht, ist aber<br />

keinesfalls jeden Tag notwendig. Zum Ausgleich sollten<br />

Sie Ihren Kindern viel Vollkornprodukte und öfter auch<br />

mal Tofu anbieten. Um das Kind ausreichend mit Jod<br />

zu versorgen, achten Sie darauf, jodiertes Speisesalz zu<br />

verwenden. Ein bis zwei Mal pro Woche Seefisch sorgt<br />

ebenfalls für ausreichende Jodzufuhr.<br />

Aber auch eine vegetarische, fleischfreie Ernährung<br />

unter Berücksichtigung der Regeln der „optimierten<br />

Mischkost“ ist gesund und ausgewogen.<br />

Da abends meist die ganze Familie<br />

zu Hause ist, bietet es sich an, das<br />

Abendessen gemeinsam als Abschluss<br />

des Tages anzusehen und<br />

sich gegenseitig die Erlebnisse des<br />

Tages zu erzählen. Auch abends<br />

sollten Vollkornprodukte die Basis<br />

bilden. Vollkornbrot mit verschiedenen<br />

Aufstrichen, magerer<br />

Wurst oder Käse, eventuell auch<br />

mal selbstgemachte Pizza, vorzugsweise<br />

aus Vollkornmehl, Baguette<br />

mit Wurst, Käse, gekochtem Ei, Essiggurken<br />

und Tomaten oder auch<br />

überbackenes Baguette mit Tomate<br />

und Mozzarella oder gefülltes Fladenbrot<br />

sind eine schöne Abwechslung.<br />

Dazu sollten Rohkostsalate<br />

oder Gemüsesticks wie Gurken,<br />

Karotten, Paprika mit Dips gereicht<br />

werden. Kinder lieben auch hin und<br />

wieder ein süßes Gericht wie z.B.<br />

Milchreis mit gekochten Früchten<br />

zum Abendbrot.<br />

Kinder essen natürlich gerne Süßigkeiten,<br />

man sollte diese auch<br />

erlauben, aber die Mengen beachten.<br />

Als Alternative zu Süßigkeiten<br />

kann man frisches oder getrocknetes<br />

Obst oder gesüßten Quark mit<br />

Honig anbieten. Eis können Sie aus<br />

Fruchtsaft selbst zubereiten und<br />

den Kindern mit gutem Gewissen<br />

anbieten.<br />

Kaufen Sie vorzugsweise Lebensmittel<br />

aus biologischem Anbau,<br />

idealerweise auch von regionalen<br />

Anbietern, so tun sie etwas für die<br />

Gesundheit ihrer Kinder und entlasten<br />

gleichzeitig die Umwelt.<br />

Wenn in der Familie eine Kultur gelebt<br />

wird, die Freude und Spaß an<br />

ausgewogener Ernährung und an<br />

Bewegung vermittelt, schafft dies<br />

den optimalen Rahmen, in dem<br />

Kinder gesunde Lebensweisen einüben<br />

können.<br />

44 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 45<br />

gesunde ernährung


eZePte<br />

k ö R p e R u n d g e i s t k ö R p e R u n d g e i s t<br />

Rezepte<br />

von Rosi Bachmann<br />

Gesundheits- und Ernährungsberaterin<br />

Mutter von 4 Kindern<br />

Mangoldwickel mit Hirsefüllung.<br />

Zutaten<br />

120 g Hirse<br />

2 Mangold<br />

4 Tomaten<br />

120 g Ricotta<br />

oder Frischkäse<br />

Muskatnuss<br />

100 g geriebener Käse<br />

(Gouda oder Edamer)<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Muskatnuss<br />

Zubereitung<br />

für 4 Personen<br />

Hirse mit 300 ml Wasser im geschlossenen Topf aufkochen<br />

und bei kleiner Hitze ca. 30 bis 40 Minuten quellen<br />

lassen. Mangold putzen, waschen und die Blätter<br />

in kochendem Salzwasser etwa 5 Minuten blanchieren,<br />

abtropfen lassen und mit Küchenkrepp trocken tupfen.<br />

Die Stiele abschneiden und fein würfeln. Die Tomaten<br />

waschen und das Fruchtfleisch würfeln. Mangoldstiele,<br />

Hirse, Tomaten und Ricotta bzw. Frischkäse verrühren<br />

und alles mit Salz und Pfeffer würzen. Die Füllung in<br />

die Mangoldblätter einrollen und die Rollen mit der<br />

Naht nach unten in eine gefettete, ofenfeste Form<br />

setzen. Mit dem Käse bestreuen und im vorgeheizten<br />

Backofen bei 200 Grad, Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4<br />

etwa 10 Minuten überbacken. Dazu passt Tomatensoße<br />

und Salat.<br />

Tofu Reispfanne.<br />

Zutaten<br />

1 Zwiebel<br />

1 rote Paprikaschote<br />

250 g Räuchertofu<br />

1 Zucchini<br />

8 bis 10 frische Champignons<br />

100 g Cashewnüsse<br />

150 g Sojasprossen<br />

300 g Reis<br />

400 ml Kokosmilch<br />

Sojasauce<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Curry<br />

46 Forum am Puls der Zeit<br />

Zubereitung<br />

für 4 Personen<br />

Zwiebeln, Zucchini, Paprika und frische Champignons<br />

klein schneiden. Zusammen mit dem Tofu in etwas Öl<br />

anbraten, bis der Tofu an den Rändern bräunlich wird.<br />

Inzwischen ausreichend Salzwasser für den Reis zum<br />

Kochen bringen und den Reis kochen. Nun die Sojasprossen<br />

in die Pfanne dazugeben, einen Moment<br />

garen, dann die Cashewnüsse dazu geben. Wenn in der<br />

Pfanne alles schön brutzelt, die Kokosmilch dazugeben<br />

und mit Sojasauce, Salz, Pfeffer, Curry und beliebigen<br />

Gewürzen, z.B. Ingwer, abschmecken. Das Gemüse zusammen<br />

mit dem Reis servieren.<br />

Kniffliges<br />

aufGabe<br />

aufGabe<br />

1 was ist das?<br />

3<br />

Einem jeden Edelstein gebe ich noch hell´ren Schein.<br />

Wer mich aber hat verloren, der wird rot bis an die Ohren<br />

oder er erblaßt vor Schrecken und bleibt in der Rede stecken.<br />

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aufGabe<br />

2 die rolltrePPe<br />

wie viele<br />

dreiecke sind in der Figur enthalten?<br />

Ein Mann wollte wissen, wie viele Stufen einer Rolltreppe zu<br />

sehen sind, wenn diese außer Betrieb ist. Aus diesem Grund<br />

ist er die abwärts fahrende Rolltreppe in gleichmäßigem<br />

Tempo hinunter gelaufen und hat 60 Stufen gezählt. Danach<br />

ist er die gleiche Rolltreppe mit exakt derselben Geschwindigkeit<br />

hinaufgelaufen und hat dabei 90 Stufen gezählt.<br />

Wie viele Stufen sind im Stillstand zu sehen?<br />

St. Nazairer Allee 1a<br />

Tel. 0 68 31 / 48 72 200<br />

Die Rätselauflösungen finden Sie auf Seite 50.<br />

Wir können…<br />

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Forum am Puls der Zeit<br />

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47<br />

kniFFliges


wer was wo in den shg-kliniken sonnenberg<br />

Ü b e R u n s<br />

Dr. med.<br />

Dorothee Rixecker<br />

CA ATZ/RPK<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Wolfgang Hofmann<br />

ÄD und CA Psychiatrie<br />

ÄD Ärztlicher Direktor / Ärzliche Direktorin<br />

ÄL Ärztliche Leitung<br />

CA Chefarzt / Chefärztin<br />

FL Fachliche Leitung<br />

KL Kommissarische Leitung<br />

PD Pflegedirektor / Pflegedirektorin<br />

VD Verwaltungsdirektor / Verwaltungsdirektorin<br />

Kontakt.<br />

SHg-kliNikeN SoNNeNbeRg<br />

Sonnenbergstraße 10 / D 66119 Saarbrücken<br />

T. +49. (0)681. 889-0 / www.shg-kliniken.de<br />

VD Rudolf Altmeyer<br />

ÄD Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />

PD Christel Schnur<br />

VD der Reha-Einrichtungen Martin Stoiber<br />

AbteiluNgeN<br />

klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

mit angeschlossener tagesklinik<br />

103 Betten, 39 Tagesklinikplätze,<br />

12 Betten Suchtbehandlung<br />

CA Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />

T. +49. (0)681. 889-2204 / F. +49. (0)681. 889-2409<br />

sekr.psychiatrie@sb.shg-kliniken.de<br />

klinik für geriatrie mit ellenruth von gemmingen klinik<br />

und angeschlossener tagesklinik<br />

75 Betten, 10 Tagesklinikplätze<br />

CA Dr. med. Rainer Scheel<br />

CA Dr. med. Bernd Gehlen<br />

T. +49. (0)681. 889-2201 / F. +49. (0)681. 889-2630<br />

sekr.geriatrie@sb.shg-kliniken.de<br />

klinik für gerontopsychiatrie<br />

mit angeschlossener tagesklinik halberg<br />

66 Betten, 12 Tagesklinikplätze<br />

CA Dr. med. Rosa-Adelinde Fehrenbach<br />

T. +49. (0)681. 889-2532 / F. +49. (0)681. 889-2197<br />

sekr.geronto@sb.shg-kliniken.de<br />

Dr. med. Hans Neustädter<br />

CA <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />

Tiefental mit Tagesklinik<br />

Dr. med.<br />

Rainer Scheel<br />

CA Geriatrie<br />

Dr. med.<br />

Bernd Gehlen<br />

CA Geriatrie<br />

Dr. med.<br />

Rosa-Adelinde<br />

Fehrenbach<br />

CA Gerontopsychiatrie<br />

Dr. med.<br />

Cem Özbek<br />

CA Kardiologische<br />

Dr. med.<br />

Thomas Vaterrodt<br />

CA Neurologie und<br />

Neurologische<br />

Reha Quierschied<br />

Prof. Dr. med.<br />

Eva Möhler<br />

CA Klinik für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie/<br />

-psychotherapie<br />

Kleinblittersdorf<br />

Dudweiler, Orientierungsweiler<br />

der <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />

Reha Quierschied<br />

Quierschied<br />

48 Forum am Puls der Zeit 49<br />

phase und Adaption<br />

klinik für neurologie<br />

15 Betten Akutneurologie,<br />

20 Betten neurologische Frührehabilitation<br />

CA Dr. med. Thomas Vaterrodt<br />

T. +49. (0)681. 889-2410 / F. +49. (0)681. 889-2458<br />

sekr.neurologie@sb.shg-kliniken.de<br />

station für adoleszente<br />

10 Betten, 6 Tagesklinikplätze<br />

CA Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />

CA Prof. Dr. med. Eva Möhler<br />

T. +49. (0)681.889-2472 / F. +49. (0)681. 889-2474<br />

sekr.psychiatrie@sb.shg-kliniken.de<br />

sekr.kjp@sb.shg-kliniken.de<br />

ANgeScHloSSeNe kliNikeN<br />

shg-klinik halberg, klinik für geriatrie<br />

Spitalstraße 2 / D 66130 Brebach<br />

T. +49. (0)681. 888-2728<br />

51 Betten, 3 chirurgische Belegbetten, 4 Tagesklinikplätze<br />

CA Dr. med. Bernd Gehlen<br />

CA Dr. med. Rainer Scheel<br />

T. +49. (0)681. 888-2711 / F. +49. (0)681.888-2757<br />

sekr.halberg@sb.shg-kliniken.de<br />

shg-klinik kleinblittersdorf<br />

klinik für kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

Waldstraße 40 / D 66271 Kleinblittersdorf<br />

T. +49. (0)6805. 9282-0<br />

22 Betten, 46 Tagesklinikplätze, 5 Institutsambulanzen<br />

CA PD Prof. Dr. med. Eva Möhler<br />

T. +49. (0)6805. 9282-10 / F. +49. (0)6805. 9282-40<br />

sekr.kjp@sb.shg-kliniken.de<br />

tageskliniken und institutsambulanzen der kJPP<br />

Saarbrücken-Schönbach<br />

T. +49. (0)681. 98826-20<br />

„Haus Linicus“ Merzig-Wadern<br />

T. +49. (0)6861. 705-1751<br />

„Johann-von-Oppenheim Haus“ St. Wendel<br />

T. +49. (0)6851. 80003-0<br />

Tagesklinik am Klinikum Idar-Oberstein<br />

T. +49. (0)6781. 66-1801<br />

Dr. med. Christa Balzer<br />

FL Tagesklinik St. Wendel<br />

und ÄL der Tagesklinik Dud-<br />

Tiefental, ÄL Zentrum für<br />

Abhängigkeitsprobleme<br />

SHg-ReHA-eiNRicHtuNgeN<br />

atZ/rPk Zentrum für psychiatrische rehabilitation<br />

Sonnenbergstraße 10 / D 66119 Saarbrücken<br />

64 Betten, 6 Pendlerplätze<br />

CA Dr. med. Dorothee Rixecker<br />

T. +49. (0)681. 889-2530 / F. +49. (0)681. 889-2856<br />

atz@sb.shg-kliniken.de<br />

atZ/rPk außenstelle st. wendel<br />

20 Plätze<br />

T. +49. (0)6851. 9797-0 / F. +49. (0)6851. 9797-20<br />

atz@sb.shg-kliniken.de<br />

shg-Fachklinik tiefental<br />

rehaklinik für abhängigkeitserkrankungen<br />

Sonnenbergstraße 1 / D 66119 Saarbrücken<br />

80 Betten<br />

CA Dr. med. Hans Neustädter<br />

T. +49. (0)681. 889-2516 / F. +49. (0)681. 889-2193<br />

s.bernhardt@sb.shg-kliniken.de<br />

tagesklinik dudweiler<br />

12 Tagesklinikplätze<br />

ÄL Dr. med. Christa Balzer / T. +49. (0)6897. 799-1074<br />

reha-tagesklinikdudweiler@shg-kliniken.de<br />

reha-tagesklinik st. wendel<br />

12 Tagesklinikplätze<br />

FL Dr. med. Christa Balzer<br />

T. +49. (0)6851. 9797-18<br />

reha_tk@wnd.shg-kliniken.de<br />

adaption<br />

12 Plätze<br />

CA Dr. med. Hans Neustädter<br />

T. +49. (0)681. 889-2516 / adaption.tt@web.de<br />

orientierungsphase in der drogentherapie<br />

6 Betten<br />

CA Dr. med. Hans Neustädter<br />

Zentrum für abhängigkeitsprobleme<br />

ÄL Dr. med. Christa Balzer<br />

T. +49. (0)681. 389-1241 / zfa@sb.shg-kliniken.de<br />

shg-Fachklinik Quierschied<br />

klinik für rehabilitation und Frührehabilitation<br />

Fischbacher Straße 100 / D 66287 Quierschied<br />

T. +49. (0)6897. 962-0<br />

Dr. med. Gabriele<br />

Novotny-Reichert<br />

CA Geriatrische Reha<br />

Fachbereich geriatrie<br />

45 Betten, 15 Tagesklinikplätze<br />

CA Dr. med. Gabriele Novotny-Reichert<br />

T. +49. (0)6897. 962-101 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />

novotny@qui.shg-kliniken.de<br />

Fachbereich kardiologie<br />

55 Betten, 20 Tagesklinikplätze<br />

CA Dr. med. Cem Özbek<br />

T. +49. (0)6897. 962-107 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />

oezbek@qui.shg-kliniken.de<br />

Fachbereich neurologie<br />

35 Betten<br />

CA Dr. med. Thomas Vaterrodt<br />

T. +49. (0)6897. 962-103 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />

vaterrodt@qui.shg-kliniken.de<br />

weiteRe eiNRicHtuNgeN<br />

haus für Psyche und gesundheit<br />

Großherzog Friedrich Str. 11 / D 66121 Saarbrücken<br />

integrationsfachdienst<br />

berufliche begleitung mit beratungsstellen<br />

in saarbrücken, neunkirchen und dillingen<br />

T. +49. (0)681. 38912-12<br />

fdb-warken-kuhn@t-online.de<br />

Projekt arbeitstrainingsplätze für menschen<br />

mit einer psychischen behinderung im<br />

regionalverband saarbrücken<br />

T. +49. (0)681. 38912-23<br />

projekt_atp@sb.shg-kliniken.de<br />

modellprojekt virtuelle werkstatt<br />

T. +49. (0)681. 38912-36 / vws@sb.shg-kliniken.de<br />

AuSbilduNgSStätte<br />

lehrinstitut für gesundheitsberufe der shg<br />

Scheidter Str. 35 / D 66130 Saarbrücken-Brebach<br />

T. +49. (0)681. 87009-0 / F. +49. (0)681. 87009-11<br />

sekr.lehrinstitut@sb.shg-kliniken.de<br />

wer was wo in den shg-kliniken sonnenberg


imPressum / rätselauFlösung<br />

R ä t s e l A u f l ö s u n g / i m p R e s s u m<br />

Die stationäre Behandlung ist zu Ende<br />

– wie geht es nun weiter?<br />

assist berät und versorgt Sie auf<br />

Wunsch nach Ihrem Klinikaufenthalt<br />

in den Therapiebereichen:<br />

Enterale Ernährung<br />

Ambulante Infusionstherapie<br />

Tracheostoma<br />

Wundversorgung<br />

Stoma<br />

Ableitende Inkontinenz<br />

Beatmung (in Kooperation)<br />

Rätselauflösungen von Seite 47<br />

was ist das? Die Fassung<br />

wie viele dreiecke sind in der Figur enthalten? Die Figur beinhaltet 35 Dreiecke.<br />

die rolltrePPe Um eine Stufe herab oder hinaufzugehen, benötigt der Mann die Zeit t. Nun ist zu<br />

berechnen, wie viele Stufen jeweils verschwunden sind. Beim Hinuntergehen verschwinden pro Zeiteinheit<br />

(x - 60 Stufen) / 60, wobei x die gesuchte Stufenzahl ist. Beim Hinaufgehen verschwinden pro Zeiteinheit<br />

(90 - x Stufen) / 90. Setzt man diese beiden Brüche gleich, ergibt sich die Lösung, nämlich x = 72.<br />

Herausgeberin<br />

Anzeigenservice<br />

Bildnachweis<br />

Gestaltung<br />

Druck<br />

Auflage<br />

Erscheinungsweise<br />

Forum<br />

a m P u l s d e r Z e i t<br />

50 Forum am Puls der Zeit<br />

Apolog <strong>GmbH</strong> / Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />

Susanne Neu / T. +49. (0)681. 889 2304 / s.neu@sb.shg-kliniken.de<br />

<strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> / <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg / Fotolia Bildagentur<br />

Tanja Huppert / Neoniveau. Design & Kommunikation / neoniveau.com<br />

ATZ-Druckerei / Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />

8.000<br />

dritteljährlich<br />

Nach Ihrem Krankenhausaufenthalt<br />

sind Sie ganz besonders auf schnelle<br />

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Wunsch eine reibungslose Überleitung<br />

von der Klinik in die ambulante Nachversorgung.<br />

So können Sie sicher sein, dass die in<br />

der Klinik begonnenen Therapien auch<br />

in der häuslichen Umgebung auf<br />

hohem Niveau fortgeführt werden.<br />

Wie sieht die nachklinische Versorgung<br />

konkret aus?<br />

Sofern Sie sich für assist als Nachversorger<br />

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Kontakt zu Ihnen auf und bespricht den<br />

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• ...begleitet Sie Schritt für Schritt von<br />

der Klinik in die ambulante Versorgung<br />

• ...koordiniert den Versorgungsablauf<br />

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Produktlieferung in enger Abstimmung<br />

mit dem behandelnden Arzt<br />

• ...berät und schult Sie, Ihre Angehörigen<br />

und betreuende Pflegekräfte in<br />

der korrekten Anwendung der<br />

Produkte<br />

• ...besucht Sie regelmäßig zur<br />

Überprüfung des Therapiefortschritts<br />

Mehr Info unter der kostenfreien<br />

Hotline 0800 – 33 44 800 oder<br />

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Impressum.<br />

Alle Beiträge im <strong>SHG</strong> Forum sind sorgsam zusammengetragen. Dennoch wird für Inhalt und Irrtümer keine Haftung übernommen.<br />

Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden wird ausgeschlossen.<br />

Medizin ist<br />

Verantwortung<br />

Die <strong>SHG</strong>-Gruppe:<br />

Ein Netz, das trägt.<br />

www.shg-kliniken.de


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