3 - SHG - Saarland-Heilstätten GmbH
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2011 1 / 3<br />
Gruppe<br />
Forum<br />
a m P u l s d e r Z e i t<br />
Das Gesundheitsmagazin der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg und der Reha-Einrichtungen<br />
<strong>SHG</strong> baut KliniKen<br />
auf Dem SonnenberG<br />
auS<br />
alle<br />
sind stolz auf<br />
unsere miss<br />
<strong>Saarland</strong><br />
bericht<br />
Seite 9<br />
ScHwerpunKt:<br />
KinDer- unD<br />
JuGenDpSYcHiatrie
m o d e r n e s t e x t i l m a n a g e m e n t<br />
15Jahre<br />
Saana Textilpflege <strong>GmbH</strong><br />
Reinigung und Verleih von Krankenhaustextilien<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2a • 55743 Idar-Oberstein<br />
Tel.: 0 67 81/66 17 70 • Tel.: 07 00/72 26 28 39 • Fax: 0 67 81/66 17 75<br />
E-Mail: info@saanatex.de • www.saanatex.de<br />
M e i s t e r b e t r i e b f ü r T e x t i l r e i n i g u n g<br />
Die Saana Textilpflege <strong>GmbH</strong>, kurz SAANATEX, wurde 1994 von<br />
Ulrich Morlampen und der <strong>SHG</strong> gegründet. Heute gehört das<br />
Unternehmen mit seinen 108 Mitarbeitern und Betriebsstätten in<br />
Idar-Oberstein und Merzig zu den großen Textilreinigungsunternehmen<br />
im Südwesten.<br />
Die SAANATEX ist Spezialist für:<br />
• die computergestützte Bereitstellung und Wiederaufbereitung<br />
von sterilen Hightech-OP-Textilien<br />
• Patientenwäsche<br />
• Altenheim-Bewohnerwäsche<br />
• Hotelwäsche und Tischdeckenservice<br />
• gesamte Wäschelogistik (just in time)<br />
Zertifiziert ist die SAANATEX nach:<br />
DIN EN ISO 13485:2003 + AC:2007, DIN EN ISO 9001:2008<br />
und Richtlinie 93/42/EWG Anhang V.<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
seit mehr als 30 Jahren gibt es bei<br />
der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> therapeutische<br />
Hilfe für Kinder und<br />
Jugendliche, die unter psychischen<br />
Störungen und Krankheiten leiden.<br />
Ihnen die Reintegration in ihr soziales<br />
Umfeld zu ermöglichen ist das<br />
Ziel der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychotherapie und<br />
Psychosomatik (KJPP) Kleinblittersdorf.<br />
Die Klinik, ihre Einrichtungen und ihre Therapien<br />
stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe ausführlich vor.<br />
Nicht leicht gemacht hat sich die <strong>SHG</strong> ihre Entscheidung,<br />
die Geriatrie auf dem Sonnenberg zu konzentrieren.<br />
Ging es doch um nicht weniger als die Zukunft der<br />
Fachklinik Halberg in Brebach. Das Vorhaben, den erheblich<br />
sanierungsbedürftigen Standort durch Umbau<br />
zu einem Neurologiezentrum langfristig zu sichern,<br />
blieb bekanntlich verwehrt.<br />
Der neue Weg ist nun vorgezeichnet. Auf dem Sonnenberg<br />
entsteht ein Neubau, der in rund zwei Jahren die<br />
Brebacher Geriatriebetten aufnehmen wird. Die Konzentrierung<br />
bietet wirtschaftlich wie medizinisch die<br />
besten Voraussetzungen, um dauerhaft eine moderne<br />
und hoch leistungsfähige geriatrische Versorgung anbieten<br />
zu können. Dem Standort Brebach bleibt die <strong>SHG</strong><br />
weiterhin erhalten, beispielsweise durch unser weithin<br />
anerkanntes und stark nachgefragtes Lehrinstitut für<br />
Gesundheitsberufe.<br />
Alfons Vogtel<br />
Geschäftsführer der <strong>SHG</strong><br />
Die Klinikleitung<br />
Pflegedirektorin Christel Schnur, Verwaltungsdirektor<br />
Rudolf Altmeyer und Ärztlicher Direktor<br />
Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
April.<br />
Aktuelle tHeMeN<br />
5<br />
6<br />
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8<br />
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10<br />
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Ausgabe<br />
2011<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
1 / 3<br />
Neubau an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
Neujahrsempfang<br />
Jamaika-Politiker zu Besuch<br />
Neues Wege-Leitsystem<br />
Robin Jessica Sanzo<br />
Extremes Essverhalten<br />
Andrea Dixius<br />
Datenschutz in der <strong>SHG</strong><br />
Fachtagung von <strong>SHG</strong> und AWO<br />
MRSA-Screening<br />
Trans-fair Produkte in der Cafeteria<br />
Landessieger Thomas Maas & Thomas Becker<br />
NeueS AuS deN ReHA-eiNRicHtuNgeN<br />
18<br />
20<br />
21<br />
Fachtagung Rehabilitation<br />
Renate Warken-Kuhn<br />
Schematherapie<br />
die SeelSoRge<br />
23 Deine Last hat mich stark gemacht<br />
ScHweRpuNkt: tHeRApieN iN deR<br />
kiNdeR- uNd JugeNdpSycHiAtRie (kJpp)<br />
24 KJPP in der <strong>SHG</strong> Gruppe<br />
25 Entwicklungen der KJPP<br />
26 Erlebnistherapie Kleinblittersdorf & Schönbach<br />
31 Dialektisch-Behaviorale Therapie<br />
35 Neue stationäre Fachrichtung in Idar-Oberstein<br />
36 Die Waldgruppe<br />
37 Kreative Therapie<br />
37 Körpertherapieskillsgruppe<br />
38 Sport-, Bewegungs- und Körpertherapie<br />
39 Musiktherapie, Kleinblittersdorf<br />
39 DBT-A Achtsamkeitstherapie<br />
40 Arbeitstherapie<br />
40 Cogpack<br />
41 Ergotherapie<br />
41 Thrapie im Grünen<br />
42 Reittherapie<br />
guteS füR köRpeR uNd geiSt<br />
44<br />
46<br />
47<br />
48<br />
50<br />
Gesunde Ernährung<br />
Rezepte<br />
Kniffliges<br />
Kontakt / Adressen<br />
Rätselauflösung / Impressum<br />
3<br />
inhaltsverZeichnis
Anzeige<br />
<strong>SHG</strong> baut Klinik auf dem Sonnenberg weiter aus<br />
Die <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
(<strong>SHG</strong>) wird ihre Klinik auf dem Saarbrücker<br />
Sonnenberg weiter ausbauen.<br />
Hierzu soll in den nächsten zwei<br />
Jahren ein moderner Erweiterungsbau<br />
entstehen. Nach dessen Fertigstellung<br />
werden die bislang in der<br />
<strong>SHG</strong>-Klinik Halberg vorgehaltenen<br />
Geriatriebetten auf den Sonnenberg<br />
verlagert und auch die Mitarbeiter<br />
dorthin übernommen. Anschließend<br />
soll die <strong>SHG</strong>-Betriebsstätte in<br />
Brebach geschlossen werden.<br />
„Die Klinik in Brebach wird ordnungsgemäß<br />
weitergeführt, und<br />
zwar so lange, bis der Neubau fertig<br />
gestellt ist und der Umzug auf<br />
den Sonnenberg stattfinden kann“,<br />
betont <strong>SHG</strong>-Geschäftsführer Alfons<br />
Vogtel. Die Gründe für die Aufgabe<br />
der Betriebsstätte Brebach liegen<br />
laut Vogtel sowohl im wirtschaftlichen<br />
als auch im medizinischen<br />
Bereich.<br />
Die Konzentration der Geriatrie<br />
auf dem Sonnenberg biete zahlreiche<br />
Synergie-Effekte, insbsondere<br />
eine bessere Verfügbarkeit der<br />
medizinischen und pflegerischen<br />
Ressourcen. „Die Patienten sind<br />
hier insgesamt besser aufgehoben“.<br />
Ein Weiterführen der Dependance<br />
Halberg hätte dauerhaft hohe Betriebs-<br />
und Unterhaltungskosten<br />
erfordert, so Vogtel. Zudem wären<br />
Sanierungsinvestitionen notwendig,<br />
die „bei realistischer Sicht betriebswirtschaftlich<br />
nicht zu vertreten<br />
sind“. Den Erfordernissen könne<br />
im Neubau auf dem Sonnenberg<br />
weitaus kostengünstiger Rechnung<br />
getragen werden.<br />
Die medizinische Versorgung der<br />
Bevölkerung werde sich nicht verschlechtern.<br />
„Von Brebach bis zum<br />
Sonnenberg sind es nur wenige Minuten“,<br />
erläutert Vogtel.<br />
A k t u e l l e s<br />
neubau soll nach seiner Fertigstellung in Zwei Jahren die betten<br />
der shg-klinik halberg auFnehmen.<br />
Geschäftsführer Alfons Vogtel, Chefarzt Dr. Bernd Gehlen<br />
und Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer mit den Plänen<br />
für den Erweiterungsbau der Klinik auf dem Sonnenberg.<br />
Vogtel legte Wert auf die Feststellung,<br />
dass die <strong>SHG</strong> in Brebach<br />
„weiterhin Flagge zeigt und den<br />
Stadtteil auch künftighin unterstützt“.<br />
So soll das <strong>SHG</strong>-Lehrinstitut<br />
für Gesundheitsberufe (600 Aus-<br />
und Weiterbildungsverhältnisse, 50<br />
Mitarbeiter) zur Berufsakademie<br />
mit der Möglichkeit auf Hochschulabschlüsse<br />
im Bereich der Pflegeberufe<br />
und Gesundheitsmanagement<br />
sowie Physiotherapie und<br />
Ergotherapie ausgebaut werden.<br />
Ein weiterer Beleg für das Engagement<br />
der <strong>SHG</strong> in Brebach sei die<br />
Ansiedlung einer Praxis für Traditionelle<br />
Chinesische Medizin. Des<br />
Weiteren ist die <strong>SHG</strong> Trägerin der<br />
Medizinisches Versorgungszentrum<br />
<strong>SHG</strong> Halberg <strong>GmbH</strong>, ebenfalls mit<br />
Sitz in Brebach. Hier wird sowohl<br />
neurologische, psychiatrische, psychosomatische<br />
als auch psychotherapeutische<br />
Facharztkompetenz<br />
vorgehalten.<br />
Nachdem Pläne aus dem Jahr 2009<br />
zum Ausbau der <strong>SHG</strong>-Klinik Halberg<br />
zu einem Neurologiezentrum<br />
sich unter anderem auch infolge<br />
immisonsschutzrechtlicher Einwände<br />
des Landesamtes für Umwelt-<br />
und Arbeitsschutz als undurchführbar<br />
erwiesen, hatte der<br />
<strong>SHG</strong>-Aufsichtsrat entschieden, sich<br />
in den weiteren medizinischen und<br />
pflegerischen Planungen auf den<br />
zentralen Standort Sonnenberg zu<br />
konzentrieren. Hierzu wurde eine<br />
Zielplanung unter Einbeziehung<br />
weiterer Bauvorhaben wie z. B. der<br />
Errichtung eines Parkhauses erstellt.<br />
Eine bei der Stadt Saarbrücken eingereichte<br />
Bauvoranfrage wurde inzwischen<br />
positiv beschieden.<br />
4 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 5<br />
aktuelles
neuJahrsemPFang<br />
A k t u e l l e s A k t u e l l e s<br />
Neujahrsempfang der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
und der angeschlossenen Bereiche<br />
Der diesjährige Neujahresempfang fand zum zweiten<br />
Mal in der Congresshalle in Saarbrücken statt. War es<br />
im Vorjahr im Saal West noch etwas beengt, so konnten<br />
die tanzfreudigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in diesem Jahr die große Tanzfläche im Saal Süd füllen.<br />
Knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren der<br />
Einladung des Verwaltungsdirektors Rudolf Altmeyer<br />
und des Betriebsrats gefolgt.<br />
Begrüßt wurden die Gäste von Geschäftsführer Alfons<br />
Vogtel. Er dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für ihre Arbeit im vergangenen Jahr und zeigte<br />
sich auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Die Betriebsratsvorsitzende<br />
Ursula Emmerich-Körner sprach<br />
in ihrem Jahresrückblick auch kritische Themen an.<br />
Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer informierte u.a.<br />
über den Neubau eines Parkhauses an den <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />
Sonnenberg, das insgesamt 300 Parkplätze umfassen<br />
wird. Die doch recht schwierige Parksituation<br />
wird dadurch deutlich entspannt werden. Auch dankte<br />
er den Mitarbeitern für ihr Engagement im vergangenen<br />
Jahr.<br />
Dann stand eine Reihe von Ehrungen auf dem Programm.<br />
Ehrung der Jubilare<br />
Geehrt wurden für ihr 25jähriges<br />
Dienstjubiläum:<br />
Sabine Anton, Krankenschwester<br />
Station P5; Patrick Bähr, Leiter der<br />
Finanzabteilung; Doris Brenner,<br />
Hauswirtschafterin und Ausbilderin<br />
im Zentrum für psychiatrische<br />
Rehabilitation; Peter Beutlberger,<br />
Leiter der Arbeitstrainingsbereiche<br />
des Zentrums für psychiatrische<br />
Rehabilitation; Martin Gross, Gärtner;<br />
Lorenz Langer, Gärtner; Friederike<br />
Lessel, Diplom-Psychologin<br />
im Zentrum für psychiatrische<br />
Rehabilitation; Dr. Dorothee Rixecker,<br />
Leitende ‚Ärztin im Zentrum<br />
für psychiatrische Rehabilitation;<br />
Reiner Büch, Psychologe Tiefental;<br />
Heinrich Kröner, Vorarbeiter im<br />
Hol- und Bringdienst; Patrice Nuss,<br />
Pförtner in <strong>SHG</strong>-Klinik Halberg<br />
und Frank Nissen, Dipl.-Psychologe<br />
in der KJPP in Kleinblittersdorf.<br />
Auf sogar 40 Jahre Diensttätigkeit können Getrud<br />
Gonzales, Reinigungskraft in der <strong>SHG</strong>-Klinik Halberg<br />
und Annemarie Wilhelm, Krankenpflegehelferin P3 zurückblicken.<br />
In die Rente verabschiedeten sich Marie-Luise Brennemann-Schmidt,<br />
Chefarztsekretariat Neurologie; Antoinette<br />
Gitzhofer, Mitarbeiterin im Reinigungsdienst;<br />
Brigitte Groß, Fachkrankenschwester; Gerhard Herr,<br />
Krankenpfleger in der <strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental und<br />
Renate Lissfeld, Krankenpflegehelferin Station GP1;<br />
Erika Müller, Beiköchin in den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg;<br />
Marie-Jeanne Pasetto, Hausgehilfin an den <strong>SHG</strong>-<br />
Kliniken Sonnenberg und Yvonne Schläfer, ebenfalls<br />
Hausgehilfin an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg.<br />
Nicht anwesend waren an diesem Abend Werner Baguley,<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger; Ursula Hussung,<br />
Krankenpflegehelferin; Klara Altmeyer, Verwaltungsangestellte<br />
im Archiv; Winfried Rupp, Case-Management;<br />
Eva Senf, Assistenzärztin in der KJPP; Rudi Wilhelm,<br />
Ergotherapeut; Michael Fabel, Krankenpfleger Station<br />
P2 und Ursula Trenz-Graf, Dipl.-Sozialarbeiterin Integrationsfachdienst.<br />
Ehrung der Rentner<br />
Geschäftsführer Alfons Vogtel überreichten gemeinsam<br />
mit Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer, der Betriebsratsvorsitzenden<br />
Ursula Emmerich-Körner und ihrem<br />
Stellvertreter Wulf Schönwolf Urkunden, Armbanduhren<br />
und Blumen an die Jubilare und Rentner.<br />
Noch vor der Eröffnung des Buffets sorgte die Band Da<br />
Vinci für Stimmung. Nach einem Buffet mit ausgesprochen<br />
leckeren Vorspeisen, verschiedenen Hauptspeisen<br />
und sehr guten Desserts wurde dann bis in die frühen<br />
Morgenstunden getanzt. Eine Salsa-Einlage gab Kevin<br />
Alamba, der dann mit seiner Tanzpartnerin Angelika<br />
Hustedt-Sewoo auch nicht lange auf der Tanzfläche allein<br />
blieb.<br />
6 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 7<br />
neuJahrsemPFang
aktuelles<br />
A k t u e l l e s<br />
Jamaika-Politiker zu Besuch auf dem Sonnenberg<br />
<strong>SHG</strong>-Geschäftsführer Alfons Vogtel hat den Arbeitskreis<br />
Gesundheitspolitik der Jamaika-Koalition im saarländischen<br />
Landtag zu einem Informationsgespräch empfangen.<br />
Bei dem Besuch auf dem Sonnenberg nutzten<br />
die Politiker auch die Gelegenheit zu einer Besichtigung<br />
der Ellenruth von Gemmingen-Klinik. Chefarzt<br />
Dr. med. Rainer Scheel stellte den Besuchern die naturheilkundlich<br />
orientierte geriatrische Einrichtung vor.<br />
Neues Wege-Leitsystem<br />
In einer Arbeitsgruppe wurde über<br />
mehrere Wochen das Wegeleitsystem<br />
an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
überarbeitet, um Besuchern<br />
und Patienten die Orientierung zu<br />
erleichtern. Schnell wurde den Mitgliedern<br />
der Arbeitsgruppe jedoch<br />
klar, dass es sich hierbei um einen<br />
äußerst komplexen und schwierigen<br />
Prozess handelt. Immer wieder<br />
wurden die einzelnen Bereiche be-<br />
gangen und die Entwürfe der neuen<br />
Schilder überarbeitet, aber jetzt ist<br />
es endlich soweit: Die neuen Schilder<br />
sind installiert.<br />
Im Zuge der geplanten Baumaßnahmen<br />
muss allerdings davon ausgegangen<br />
werden, dass es zu weiteren<br />
Veränderungen kommen wird. Deshalb<br />
wurde von Anfang an darauf<br />
geachtet, dass die qualitativ hoch-<br />
Beim anschließenden Gespräch stellte Vogtel die <strong>SHG</strong>-<br />
Gruppe vor. Die Politiker würdigten die <strong>SHG</strong> als verantwortungsvoll<br />
tätiges, zukunftsorientiertes Unternehmen<br />
und als „tragende Säule in der Gesundheitsversorgung<br />
der saarländischen Bevölkerung“ (Tobias Hans).<br />
Unser Foto zeigt v.l.:<br />
Dr. Rainer Scheel,<br />
Bernd Wegner (CDU),<br />
Alfons Vogtel,<br />
Gisela Rink (CDU),<br />
Christian Schmitt<br />
(FDP), Tobias Hans<br />
(CDU) und Markus<br />
Schmitt (Grüne).<br />
wertigen Schilder jederzeit ohne<br />
größeren finanziellen Aufwand neu<br />
beschriftet werden können.<br />
Alle sind stolz auf unsere Miss <strong>Saarland</strong><br />
robin-Jessica sanZo wird in der ellenruth von<br />
gemmingen klinik Zur ernährungsberaterin<br />
ausgebildet.<br />
Wer ist die Schönste im ganzen<br />
Land? In diesem Jahr heißt sie Robin-Jessica<br />
Sanzo, ist 20 Jahre alt,<br />
und lernt, wenn sie nicht gerade in<br />
ihrer Eigenschaft als „Miss <strong>Saarland</strong>“<br />
offiziellen Verpflichtungen<br />
nachkommt, in der Saarbrücker Ellenruth<br />
von Gemmingen Klinik Patienten<br />
in allen Fragen rund um die<br />
Ernährung zu beraten.<br />
Seit einem Jahr wird Robin-Jessica<br />
Sanzo hier zur Ernährungsberaterin<br />
ausgebildet, und zwar im Rahmen<br />
ihres Studiums im Fachbereich Ernährung<br />
an der deutschen Hochschule<br />
für Prävention und Gesundheitsmanagement.<br />
Die Praxis lernt<br />
sie dabei in der naturheilkundlich<br />
orientierten „Elli-Klinik“, die die<br />
Geriatrie der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
ergänzt. Für die Theorie<br />
fährt Robin-Jessica alle sechs Wochen<br />
für eine Woche nach Köln.<br />
Die Idee, sich für die Wahl zur Miss<br />
<strong>Saarland</strong> zu bewerben, entstand<br />
während einer Fernsehsendung.<br />
„Da könnte ich doch auch einmal<br />
mitmachen“, hat sie spontan gedacht.<br />
Gesagt, getan! In der Klinik<br />
haben sowohl Kolleginnen und<br />
Kollegen wie auch die Patienten<br />
bei den Misswahlen kräftig Daumen<br />
gedrückt. Was Robin-Jessica<br />
besonders gefreut hat, war, dass sogar<br />
Ellenruth von Gemmingen, die<br />
Stifterin der Klinik, ihr persönlich<br />
die Hand geschüttelt und Glück gewünscht<br />
hat. „Alle haben es mitverfolgt“,<br />
freut sie sich. Auch bei der<br />
Wahl zur Miss Germany war „Miss<br />
<strong>Saarland</strong>“ überaus erfolgreich, hat<br />
sie es doch bis zur Endauswahl geschafft<br />
und Platz Vier erreicht.<br />
Die Misswahlen ließen sich im<br />
Übrigen gut mit dem Dienstplan<br />
vereinbaren, sagt sie im Gespräch<br />
mit dem „<strong>SHG</strong> Forum“. Und dass<br />
sie kurzfristig ihren Jahresurlaub<br />
nehmen musste, um zum Vorbereitungscamp<br />
der Miss-Germany-<br />
Wahl nach Ägypten zu fahren, war<br />
auch kein Problem.<br />
Schönheit ist für Robin-Jessica ein<br />
Gesamtkonzept, das auf drei Grundpfeilern<br />
ruht. Dazu gehören die Ernährung,<br />
Sport und Bewegung, und<br />
vor allem Zufriedenheit. Zufriedenheit<br />
mit sich selbst und mit seinem<br />
Leben. „Das ist ein wichtiger Punkt.<br />
Wenn man mit sich selbst zufrieden<br />
ist, dann strahlt man das auch aus“,<br />
weiß sie.<br />
Was die Ernährung betrifft, ist Robin-Jessica<br />
keineswegs dogmatisch.<br />
Sie skizziert ein typisches Frühstücksbuffet,<br />
wie es den Patienten<br />
in ihrer Klinik täglich serviert wird.<br />
„Marmelade, Butter, Vollkornbrot,<br />
Käse, Quark und ein Vitalmüsli aus<br />
frisch geschrotetem Getreide mit<br />
frischem Obst und etwas Sahne.“ Bei<br />
unserer erstaunten Frage nach Marmelade<br />
und Butter lacht sie. „Ja es<br />
gibt durchaus gesunde Sorten ohne<br />
Zuckerzusatz, die mit Agavendicksaft<br />
eingedickt sind. Und Butter ist<br />
ohnehin das gesündeste Streichfett,<br />
viel gesünder als Margarine.“ Dieses<br />
Frühstücksbuffet vorzubereiten<br />
macht ihr viel Spaß.<br />
Auch um das Salatbuffet am Abend<br />
kümmert sie sich ausgesprochen<br />
gerne. In der kleinen Küche zeigt<br />
sie die Zutaten für die Quiche, die<br />
fürs Abendbrot vorgesehen ist.<br />
Robin-Jessica Sanzo<br />
In der Ellenruth von Gemmingen<br />
Klinik wird das Essen nicht aus der<br />
Großküche gebracht, sondern für<br />
alle sichtbar in der Stationsküche<br />
zubereitet. „Viele Patienten helfen<br />
auch gerne mit, beispielsweise<br />
wenn es ans Gemüseschnippeln<br />
geht“, freut sich Robin-Jessica.<br />
„Wir kochen nur frische Sachen,<br />
und belassen alles so natürlich wie<br />
möglich, sagt sie. „Das ist nicht nur<br />
gesünder, es schmeckt auch besser.“<br />
Die Arbeit mit den Patienten macht<br />
ihr große Freude. Denn das Konzept<br />
der Klinik sieht auch vor, dass<br />
die Patienten mit den Besonderheiten<br />
der Vollwerternährung vertraut<br />
gemacht werden und auch deren<br />
Zubereitung einüben können. Hier<br />
unterscheidet sich Sanzos praktische<br />
Ausbildung übrigens von der<br />
Ausbildung der meisten ihrer Kommilitonen,<br />
denn diese arbeiten fast<br />
alle in Fitnessstudios. In ihre berufliche<br />
Zukunft blickt sie nicht zuletzt<br />
wegen der guten Ausbildung<br />
mehr als optimistisch: „Mein Beruf<br />
ist extrem vielseitig. Es gibt viele<br />
Bereiche, wo man sein Talent einsetzen<br />
kann.“<br />
Für die nötige Bewegung in ihrem<br />
Leben sorgt Robin-Jessicas Hobby<br />
Modern und Jazz-Dance. Wer zweimal<br />
in der Woche mit der Modern-<br />
Dance Gruppe Noko der TV Brebach<br />
trainiert, der sorgt nicht nur<br />
für Fitness, sondern bekommt auch<br />
sicherlich keine Figursorgen.<br />
8 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 9<br />
robin-Jessica sanZo
aktuelles<br />
A k t u e l l e s A k t u e l l e s<br />
Extremes Essverhalten – ein Spiegel der Seele<br />
anorexie, bulimie, sehnsuchtshunger: shg richtet stationäre<br />
behandlungsPlätZe Für kinder und Jugendliche in idar-oberstein ein.<br />
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
-psychotherapie und<br />
psychosomatik (KJPP) der <strong>Saarland</strong>-<br />
<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> wird ab 1. Januar<br />
2011 im Klinikum Idar-Oberstein<br />
ein Spezialangebot für essgestörte<br />
und selbstverletztende Kinder und<br />
Jugendliche bereithalten. Es stehen<br />
zunächst zehn stationäre Plätze zur<br />
Verfügung, eine Aufstockung auf<br />
20 Plätze ist geplant.<br />
Über aktuelle Konzepte in der Behandlung<br />
von Anorexie und Bulimie<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
informierten Chefärztin Professor<br />
Dr. Eva Möhler und Psychologin<br />
Andrea Dixius bei einer Fortbildung<br />
des Saarländischen Instituts<br />
zur Aus- und Weiterbildung<br />
in Psychotherapie im Lehrinstitut<br />
für Gesundheitsberufe der <strong>SHG</strong> in<br />
Saarbrücken-Brebach.<br />
Professor Möhler stellte die unterschiedlichen<br />
Arten der Ess-Störung<br />
vor: die Anorexie, bei der die Betroffenen<br />
sich von minimalen Mengen<br />
ernähren, die Bulimie, bei der<br />
das Gegessene entweder erbrochen<br />
wird oder auch durch exzessiven<br />
Sport übermäßig Kalorien verbrannt<br />
werden, und schließlich die<br />
„Binge-Eating-Disorder“, bei der<br />
die Betroffenen unter regelrechten<br />
Anfällen leiden und alles in sich hineinstopfen,<br />
was in Reichweite ist<br />
(„Sehnsuchtshunger“).<br />
Die Zahl der Betroffenen nimmt<br />
ständig zu, und sie werden immer<br />
jünger – es gibt bereits Betroffene<br />
im Kindesalter. Mädchen sind<br />
nach wie vor häufiger betroffen als<br />
Jungs. Andrea Dixius, die in Idar-<br />
Oberstein als leitende Psychologin<br />
tätig sein wird, berichtete, dass<br />
rund 22 Prozent aller Teenager ein<br />
auffälliges Essverhalten zeigten.<br />
Rund die Hälfte aller Betroffenen<br />
kann vollständig geheilt werden.<br />
Die Krankheit ist allerdings ernst zu<br />
nehmen, denn rund ein Siebtel aller<br />
Betroffenen sterben an den Folgen<br />
des Hungerns. Über die Ursachen<br />
einer Essstörung herrscht noch Unklarheit.<br />
Möhler nimmt eine Kombination<br />
von soziokulturellen, biologischen<br />
und individuellen Faktoren<br />
als Auslöser für das Entstehen an.<br />
Viele Ess-Störungen gehen auch<br />
mit anderen psychischen Erkrankungen<br />
einher. Besonders häufig ist<br />
eine Depression als Begleiterkrankung<br />
zu finden.<br />
„Ganz wichtig ist deshalb eine exakte<br />
Diagnose, denn nur so ist eine<br />
optimale Behandlung gewährleistet“,<br />
betonte Andrea Dixius. Wichtig<br />
sei auch eine genaue Analyse<br />
des Essverhaltens.<br />
In die Behandlung der Patienten<br />
in Idar-Oberstein werden verschiedene<br />
Module der dialektisch-behavioralen<br />
Psychotherapie (DBT-<br />
A) Eingang finden. Die DBT-A ist<br />
eine innovative Therapieform die<br />
seit einigen Jahren in der KJPP der<br />
<strong>SHG</strong> Kliniken erfolgreich eingesetzt<br />
wird. Dazu gehören etwa erlebnispädagogische<br />
Angebote, Entspannungstechniken<br />
und Körpertherapie,<br />
sowie ein Elterncoaching.<br />
Einer der Kernpunkte in der Behandlung<br />
der essgestörten Patienten<br />
und Patientinnen werden auch<br />
die so genannten Skills-Gruppen<br />
sein, in denen sich die Betroffenen<br />
spezielle Fähigkeiten erarbeiten, um<br />
mit ihrer Erkrankung besser umgehen<br />
zu können.<br />
Ein anderer Schwerpunkt der Therapie<br />
sind Protokolle, in denen die<br />
Betroffenen soziale oder emotionale<br />
Ursachen notieren. Ganz wichtig sei<br />
auch das Erhöhen des Selbstwertgefühls<br />
und das Schaffen eines realistischen<br />
Selbstbildes, so Dixius.<br />
Info: <strong>SHG</strong> Fachklinik für Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie<br />
und psychosomatik,<br />
66271 Kleinblittersdorf,<br />
Professor Dr. Eva Möhler<br />
T. +49 (0)6805. 92820<br />
e.moehler@sb.shg-kliniken.de<br />
Andrea Dixius: Ein Edelstein mit<br />
Frauenpower leitende Psychologin<br />
der neuen stationären kinder- und<br />
JugendPsychiatrie idar-oberstein.<br />
Idar-Oberstein. Andrea Dixius kam vor 14 Jahren zur<br />
<strong>SHG</strong> und arbeitete seither in der Tagesklinik und Institutsambulanz<br />
für Kinder- und Jugendpsychiatrie in<br />
Saarbrücken- Schönbach als approbierte psychologische<br />
Psychotherapeutin. In dieser Zeit erreichte sie<br />
eine Zertifizierung der Tagesklinik für dialektisch behaviorale<br />
Therapie und engagierte sich sehr erfolgreich<br />
für die Entwicklung von Netzwerken zwischen KJPP<br />
und Jugendhilfe. Zusätzliche Schwerpunkte, die sie in<br />
Saarbrücken Schönbach implementierte, sind Trauma-<br />
und Erlebnistherapie. Ihre Behandlungsangebote hat<br />
sie wissenschaftlich evaluiert und begleitet.<br />
Zu ihren absolvierten Weiterbildungen gehören neben<br />
DBT und Traumatherapie der Deutschen Gesellschaft<br />
für Psychotraumatologie auch eine Ausbildung in<br />
EMDR (Eye Movement Desenzitization and Reprocessing)<br />
und eine Ausbildung in Psychodrama, ebenso wie<br />
in Gesprächspsychotherapie.<br />
Sie ist Ropes Course Trainerin, Fachübungsleiterin<br />
Kanu und Übungsleiterin Klettern und hat unseren Jugendlichen<br />
demzufolge eine ganze Menge anzubieten.<br />
Zudem ist sie eine hervorragende Psychotherapeutin,<br />
klinisch erfahren und sicher in Ihrem Urteil und ihren<br />
Behandlungsansätzen.<br />
Ihre zahlreichen Fähigkeiten und Qualifikationen hat sie<br />
im Verlauf der letzten 10 Jahre auch in Form von Dozententätigkeiten<br />
für zahlreiche Einrichtungen von Jugendhilfe,<br />
Awo und Bildungseinrichtungen genutzt. Ihre<br />
wissenschaftlichen Arbeiten stellte sie bisher auf nationalen<br />
(DGKJP, Tagesklinikforum Herborn) und internationalen<br />
Kongressen mit sehr positiver Resonanz vor.<br />
Insbesondere schaffte sie es, dass die TK Schönbach als<br />
einzige teilstationäre Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
in Deutschland tatsächlich vom DBT-<br />
Dachverband zertifiziert ist. Im vergangenen Jahr organisierte<br />
sie in Kooperation mit der AWO eine Tagung<br />
mit renommierten Referenten aus dem ganzen Bundesgebiet<br />
und mehreren hundert Teilnehmern.<br />
Die neue Herausforderung einer Leitungsfunktion in<br />
Idar-Oberstein kam für sie plötzlich, aber nicht ganz<br />
unvorbereitet. Dass Andrea Dixius für eine Leitungsfunktion<br />
geeignet ist, war an ihrem Organisationstalent,<br />
ihrer kreativen Energie, ihrer Vitalität ebenso wie<br />
Andrea Dixius<br />
ihrer permanenten Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft<br />
leicht abzulesen.<br />
Umgekehrt brauchte der jetzt mit ihrer Hilfe neu eingerichtete<br />
stationäre Bereich der KJPP Idar-Oberstein ihre<br />
fachliche Kompetenz und Expertise, ihren kühlen und<br />
besonnenen Kopf und ihr Talent für Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Als weitere Fähigkeiten bewies sie in den letzten<br />
Monaten hervorragendes didaktisches Geschick bei der<br />
Einarbeitung der vollkommen KJPP- unerfahrenen Mitarbeiter,<br />
viel Beharrlichkeit, gedankliche Präsenz ebenso<br />
wie Geduld und Nachsicht in einem Umfeld, das der<br />
KJPP zunächst durchaus auch mit Skepsis begegnet.<br />
Die zunehmende Akzeptanz der KJPP durch die Nachbardisziplinen<br />
ist vorwiegend den erheblichen integrativen<br />
Fähigkeiten der erfahrenen Psychotherapeutin zu<br />
verdanken, die an diesem neuen Standort bereits in den<br />
ersten Monaten all ihr Können, ihre Standfestigkeit, ihren<br />
Mut ebenso wie ihre Ressourcenorientierung und<br />
Frustrationstoleranz unter Beweis stellen konnte.<br />
Diesen Eigenschaften ist es zu verdanken, dass die<br />
stationäre KJPP in Idar-Oberstein als kleines zartes<br />
Pflänzchen eine Chance hat, langfristig zu gedeihen.<br />
Andrea Dixius hat damit eine für die <strong>SHG</strong> enorm wichtige<br />
und einmalige Leistung erbracht. Die außerordentliche<br />
Wertschätzung ihrer Arbeit und Person durch<br />
Mitarbeiter, Patienten, Angehörigen, kooperierende<br />
Institutionen und alle, die mit ihr zu tun haben, wird<br />
aktuell in den ortsansässigen Medien zu Recht widergespiegelt.<br />
Wir gratulieren Andrea Dixius zum gelungenen Start<br />
der stationären KJPP und danken ihr für die enorme<br />
Leistung, die sie in den letzten 14 Jahren und insbesondere<br />
den letzten vier Monaten für die KJPP der <strong>SHG</strong><br />
erbracht hat.<br />
Professor Dr. med. Eva Möhler<br />
Chefärztin KJPP der <strong>SHG</strong><br />
10 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 11<br />
andrea dixius
datenschutZ<br />
A k t u e l l e s<br />
Wie schützen wir die Daten unserer Patienten?<br />
die organisation des datenschutZes der saarland-heilstätten gmbh.<br />
Heute lesen Sie, wie der Datenschutz<br />
der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> organisiert<br />
ist.<br />
Der Datenschutz für die <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />
wird zentral vom Standort Sonnenberg<br />
aus vom externen Datenschutzbeauftragten<br />
in Abstimmung<br />
mit dem Koordinator für den Datenschutz<br />
wahrgenommen.<br />
Der Geschäftsführer der <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />
bestellt einen Koordinator für<br />
den Datenschutz. Dieser übernimmt<br />
die verwaltungstechnische Abwicklung<br />
der Maßnahmen, die für eine<br />
ordnungsgemäße Sicherstellung des<br />
Datenschutzes in allen Häusern der<br />
<strong>SHG</strong>- Gruppe erforderlich sind. Er<br />
vermittelt zwischen dem externen<br />
Datenschutzbeauftragten und den<br />
Datenschutzbelangen der Häuser<br />
der <strong>SHG</strong>-Gruppe.<br />
Darüber hinaus benennen Krankenhäuser<br />
jeweils für ihre unselbständigen<br />
Einrichtungen und Standorte<br />
schriftlich einen Ansprechpartner<br />
für den Datenschutz, der dem Koordinator<br />
Datenschutz und gegebenenfalls<br />
dem externen Datenschutzbeauftragten<br />
als Anlaufstelle<br />
zur Verfügung steht.<br />
Die Ansprechpartner sind in Ihrem<br />
Bereich für die Koordinierung und<br />
Umsetzung der Datenschutzmaßnahmen<br />
aus den Vorgaben der Datenschutzrichtlinien<br />
zuständig.<br />
Der externe Datenschutzbeauftragte<br />
der <strong>SHG</strong>-Gruppe berät den Koordinator<br />
Datenschutz und gegebenenfalls<br />
die Ansprechpartner in<br />
den Häusern bei der Umsetzung der<br />
Datenschutzrichtlinien.<br />
Die Benennung des Koordinators<br />
Datenschutz und der Ansprechpartner<br />
werden dem externen Datenschutzbeauftragten<br />
der <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />
angezeigt.<br />
Die Wahrnehmung der Aufgaben<br />
des externen Datenschutzbeauftragten<br />
für sämtliche Häuser des<br />
Konzerns erfolgt durch die Firma<br />
DMC Datenschutz Management &<br />
Consulting <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Frechen,<br />
die mit juristisch ausgebildeten<br />
Mitarbeiter beratend zur Verfügung<br />
steht.<br />
Die Funktion des Koordinators für<br />
den Konzerndatenschutz wird von<br />
Herrn Bolz wahrgenommen, der<br />
gleichzeitig die Aufgabe des Ansprechpartners<br />
Datenschutz für die<br />
Kliniken Sonnenberg wahrnimmt.<br />
Für das Klinikum Merzig ist Birgit<br />
Boes, für die <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen<br />
Frank Wassmuth, für das Klinikum<br />
Idar-Oberstein Hendrik Weinz<br />
und die <strong>SHG</strong>-Rehaklinik Quierschied<br />
Simone Peters als Ansprechpartner<br />
Datenschutz benannt.<br />
Abstimmung zwischen Datenschutz-Koordinator<br />
und dem externen<br />
Datenschutzbeauftragten<br />
Die Datenschutzanfragen der <strong>SHG</strong>-<br />
Gruppe werden vom Koordinator<br />
DS aufgenommen und – soweit sie<br />
nicht intern durch ihn geklärt werden<br />
können – an den externen Datenschutzbeauftragtenweitergeleitet.<br />
Der Koordinator DS beauftragt<br />
den externen Datenschutzbeauftragten<br />
in Einzelfällen, insbesondere<br />
bei juristischen Auskünften oder<br />
zur Erstellung von Mustervorlagen<br />
zu bestimmten Problemkreisen.<br />
Mustervorlagen werden anschließend<br />
durch den Koordinator DS auf<br />
die Konzernbelange abgestimmt<br />
und den Häusern zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Der Koordinator DS übernimmt in<br />
diesem Zusammenhang auch die<br />
Prüfungen in den Häusern.<br />
Die Abstimmung zwischen dem Koordinator<br />
DS und dem externen Datenschutzbeauftragten<br />
erfolgt vor<br />
Ort in Saarbrücken und im Hause<br />
der DMC in Frechen.<br />
Bei einem jährlichen Treffen der in<br />
den Datenschutz eingebundenen<br />
Mitarbeiter und einem Vertreter<br />
des Konzernbetriebsrates mit dem<br />
externen Datenschutzbeauftragten<br />
erfolgt neben einem Erfahrungsaustausch<br />
die Abstimmung zur weiteren<br />
Gestaltung des Datenschutzes<br />
im Konzern auf Basis neuer aber<br />
auch bestehender gesetzlicher Vorgaben.<br />
Der Bereich IT-Sicherheit wird eigenständig<br />
durch die Leiter der<br />
IT-Bereiche wahrgenommen. Die<br />
Überprüfung der Einhaltung der<br />
IT-Sicherheitsanforderungen auf<br />
den Arbeitsplatz-PC erfolgt durch<br />
den Bereich IT in Verbindung mit<br />
den Ansprechpartnern Datenschutz<br />
im täglichen Betrieb und durch den<br />
Koordinator Datenschutz bei den<br />
jährlichen Begehungen der einzelnen<br />
Häuser des Konzerns und<br />
der angebundenen Einrichtungen.<br />
Die jährlichen Begehungen unter<br />
Datenschutzaspekten in den Häusern<br />
finden unter Einbindung der<br />
Mitarbeiter des Qualitätsmanagements<br />
statt. Somit können die Anforderungen<br />
an Qualitätsstandards<br />
im Datenschutz, die sich auch in<br />
den Bewertungen im Rahmen der<br />
Zertifizierungsverfahren widerspiegeln,<br />
kooperativ gestaltet werden.<br />
Durch die mögliche zeitnahe Vorortklärung<br />
können die Mitarbeiter<br />
bei festgestellten Defiziten in den<br />
Lösungsprozess eingebunden und<br />
kann zudem eine Sensibilisierung<br />
für die Thematik des Datenschutzes<br />
erreicht werden.<br />
Das Schulungskonzept bei der <strong>SHG</strong><br />
basiert auf Punkt 2.8 der „Richtli-<br />
A k t u e l l e s<br />
nie für den datenschutzkonformen<br />
Einsatz der Informations- und<br />
Kommunikationstechnik in der<br />
<strong>SHG</strong>-Gruppe“.<br />
Ferner soll das nachfolgend näher<br />
dargestellte Konzept der Informationsweitergabe<br />
und Schulung<br />
umgesetzt werden; abschließende<br />
Vorbereitung sind in die Wege<br />
geleitet. Die Informationen sollen<br />
allen Mitarbeitern zu jeder Zeit zur<br />
Verfügung stehen, was durch einen<br />
elektronischen Zugang zu dem<br />
Datenschutzhandbuch ermöglicht<br />
werden soll. Eine Veröffentlichung<br />
erfolgt im neu zu installierenden<br />
Dokumentenleitsystem in Zusammenarbeit<br />
mit den Beauftragten für<br />
das Qualitätsmanagement.<br />
12 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 13<br />
datenschutZ
Fachtagung<br />
A k t u e l l e s A k t u e l l e s<br />
Schutz und Hilfe: Netzwerk soll Kinder und Jugendliche vor<br />
psychischen Erkrankungen bewahren gemeinsame Fachtagung<br />
von shg und awo in völklingen.<br />
„Interdisziplinäre Vernetzung als gesellschaftlicher<br />
Auftrag an Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe“<br />
hieß eine gemeinsame Fachtagung der<br />
<strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> (<strong>SHG</strong>) und des Landesverbandes<br />
<strong>Saarland</strong> der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kongresszentrum<br />
der <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen.<br />
Im Mittelpunkt stand das Vorhaben von <strong>SHG</strong> und AWO,<br />
über die Vernetzung von Fachdisziplinen und die Koordination<br />
psychosozialer Hilfeangebote kurze Wege<br />
zwischen der Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />
zu schaffen. Auf diese Weise<br />
sollen Präventionsmaßnahmen und möglichst frühe<br />
Hilfen für junge Menschen, die in ihrer Entwicklung<br />
gefährdet sind, gewährleistet werden.<br />
Wissenschaftliche Studien resümieren<br />
einen wachsenden gesellschaftlichen<br />
Handlungsbedarf. Häufung<br />
und Wechselwirkung gefährlicher<br />
Faktoren führen nach Meinung von<br />
Experten zu einem stark steigenden<br />
Risiko, eine psychische Störung im<br />
Kindes- und Jugendalter zu erleiden.<br />
Mit Andrea Dixius (<strong>SHG</strong>) und<br />
Birgit Luhmann (AWO) haben die<br />
Partner ein Netzwerkkonzept entwickelt,<br />
das die Chancen und Möglichkeiten<br />
der Kooperation strukturell<br />
verankert und somit deutlich<br />
verbessert.<br />
Bei der Fachtagung v.l.: Andrea Dixius, Professor Dr. Eva Möhler, Paul Quirin,<br />
Rudolf Altmeyer, Professor Dr. Gisa Aschersleben, Alfons Vogtel,<br />
Staatssekretär Sebastian Pini, Birgit Ohliger und Stefan Eisenbeis.<br />
Professor Dr. Jörg Fegert, Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Die gemeinsame Planung einer therapeutischen Intensivwohngruppe,<br />
die sowohl von der Jugendhilfe als<br />
auch von den Krankenkassen finanziert werden soll,<br />
wird weiter vorangetrieben.<br />
Paul Quirin, Vorsitzender des Aufsichtsrats der <strong>SHG</strong><br />
und Landesvorsitzender der AWO, bekräftigte die 2007<br />
mit einem Pilotprojekt gestartete Zusammenarbeit: „Sie<br />
muss jetzt weiterentwickelt und verstetigt werden“. Gesundheitsstaatssekretär<br />
Sebastian Pini begrüßte das Vorhaben.<br />
Es gelte, in allen Disziplinen die Strukturen zum<br />
Schutz von Kindern und Jugendlichen weiter auszubauen<br />
und an die Bedarfe anpassen. „Kinder haben ein Anrecht<br />
darauf, beschützt und unversehrt aufzuwachsen. Es ist<br />
unsere gemeinsame Aufgabe, die geeigneten Voraussetzungen<br />
dafür zu schaffen“, so Pini.<br />
Prominentester Experte vor den 350 Tagungsteilnehmern<br />
war der Chefarzt der Klinik für Kinder und<br />
Jugendpsychiatrie/-psychotherapie des Universitätsklinikums<br />
Ulm, Professor Dr. Jörg Fegert. Er sprach zum<br />
Thema „Sexueller Missbrauch von Kindern – Schweigen<br />
und lebenslange Traumatisierung?“. Weitere Referenten<br />
waren Professor Dr. Gisa Aschersleben (Universität<br />
des <strong>Saarland</strong>es), Professor Dr. Eva Möhler (<strong>SHG</strong>)<br />
sowie Psychologen und Sozialarbeiter aus Leitung und<br />
Praxis von <strong>SHG</strong> und AWO.<br />
Großes Interesse: 350 Fachleute aus der Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie sowie der Jugendhilfe<br />
waren der Einladung ins Kongresszentrum<br />
der <strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen gefolgt.<br />
14 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 15<br />
Fachtagung
aktuelles<br />
A k t u e l l e s<br />
Aufnahme-Prävalenz-Screening auf MRSA im <strong>Saarland</strong><br />
die ersten ergebnisse des saarlandweiten screenings auF mrsa liegen vor.<br />
Nach einer nun vorgestellten Untersuchung<br />
des Universitätsklinikum<br />
Homburg wurden in einem<br />
Zeitraum von zwei Monaten fast<br />
20.000 Patienten bei stationärer<br />
Aufnahme in den saarländischen<br />
Kliniken auf MRSA (Methicillin<br />
-resistenter Staphylococcus aureus)<br />
untersucht. Insgesamt wurden 405<br />
Positiv-Befunde erhoben.<br />
Nach Angaben der Universitätsklinik<br />
Homburg und des saarländischen<br />
Gesundheitsministeriums ist<br />
das etwas mehr als bei vergleichbaren<br />
Studien in Deutschland.<br />
Die MRSA-Untersuchung im <strong>Saarland</strong><br />
ist bundesweit von Interesse,<br />
da es die erste umfassende Studie in<br />
einem Flächenland ist.<br />
Seit Dezember 2010 können sich<br />
Mitarbeiter der Kliniken Sonnenberg<br />
in der Personalcafeteria mit<br />
fair gehandelten Produkten wie<br />
Schokolade, Kaffee, Honig und verschiedenen<br />
Süßigkeiten versorgen.<br />
Als Fairer Handel (Fair Trade) wird<br />
ein kontrollierter Handel bezeichnet,<br />
bei dem die Erzeugerpreise für<br />
die gehandelten Produkte üblicherweise<br />
über dem jeweiligen Weltmarktpreis<br />
angesetzt werden. Damit<br />
soll den Produzenten ein höheres<br />
und verlässlicheres Einkommen als<br />
im herkömmlichen Handel ermöglicht<br />
werden.<br />
Bei MRSA handelt es sich um einen<br />
gegen Penicillin-ähnliche Antibiotika<br />
resistenten bakteriellen Krankheitserreger,<br />
der nur noch auf eine<br />
Behandlung mit so genannten „Reserve-Antibiotika“<br />
anspricht. Diese<br />
Antibiotika sind oft schlechter<br />
wirksam, für viele Patienten meist<br />
schlechter verträglich als die herkömmlichen<br />
Präparate und zudem<br />
teurer.<br />
MRSA kann unter anderem Infektionen<br />
der Haut, der Weichteile, des<br />
Herzens und von Wunden verursachen.<br />
Zahlreiche Studien belegen<br />
aber, dass MRSA sowohl kontrolliert,<br />
als auch reduziert werden<br />
kann.<br />
In der Produktion werden darüber<br />
hinaus auch internationale Umwelt-<br />
und Sozialstandards eingehalten.<br />
Neben den allgemeinen Kriterien<br />
wie der Einhaltung der Menschenrechte<br />
und der Konventionen der<br />
International Labour Organization<br />
(ILO) bezüglich Gewerkschaftsfreiheit<br />
sind für die einzelnen Produkte<br />
spezifische Kriterien in Bezug auf<br />
den Anbau und die entsprechende<br />
Ökologie festgelegt.<br />
Somit sichert der Verbraucher durch<br />
den Kauf eines solchen Produktes<br />
die Produktionskosten und sichert<br />
die Existenz der Produzenten.<br />
Durch das umfassende Aufnahmescreening<br />
werden besiedelte, asymptomatische<br />
Patienten frühzeitig<br />
erkannt und eine Erregerverbreitung<br />
kann dann durch geeignete<br />
Maßnahmen reduziert bzw. verhindert<br />
werden.<br />
In der Klinik für Neurologie der<br />
<strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg werden<br />
daher bereits seit Januar 2010 alle<br />
Patienten mit Risikofaktoren für<br />
eine MRSA-Besiedlung bei der Aufnahme<br />
auf MRSA untersucht. Die<br />
Gesamtstudie zeigt, dass die neurologische<br />
Klinik damit verantwortungsbewusst<br />
und vorausschauend<br />
den richtigen Weg zur Eindämmung<br />
von Krankenhausinfektionen<br />
eingeschlagen hat.<br />
Trans-fair Produkte in der Cafeteria<br />
der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
Die Fairhandelsbewegung konzentriert<br />
sich hauptsächlich auf Waren,<br />
die aus den sogenannten „Drittländern“<br />
in Industrieländer exportiert<br />
werden.<br />
In Kooperation mit dem Weltladen<br />
der Stadt Saarbrücken bieten die<br />
<strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg seit Dezember<br />
Produkte aus fairem Handel<br />
an. Es können Schokoriegel,<br />
Fruchtgummis, Mangochips für den<br />
kleinen Hunger zwischendurch,<br />
aber auch Kaffee, Honig etc. für<br />
den Eigenbedarf erworben werden.<br />
Rosi Bachmann<br />
Ministerpräsident Peter Müller<br />
während seiner Festansprache.<br />
Zur Feier anlässlich der Ehrung der Aus- und Weiterbildungsbesten<br />
des <strong>Saarland</strong>es im E-Werk in Saarbrücken<br />
waren über 900 Menschen gekommen.<br />
Von A wie Anlagemechaniker bis Z wie Zerspanungsmechaniker<br />
waren die Besten aus allen Ausbildungsberufen<br />
mit Vertretern ihrer Ausbildungsbetriebe, Familie<br />
und Freunden erschienen.<br />
Nach der Begrüßung durch den IHK-Präsidenten Dr.<br />
Richard Weber hielt Ministerpräsident Müller die Festrede.<br />
A k t u e l l e s<br />
Landessieger<br />
im Bereich Aus- und Weiterbildung:<br />
Thomas Maas und Thomas Becker<br />
ministerPräsident Peter müller überreichte<br />
die urkunden.<br />
Thomas Maas aus Illingen, der seine Ausbildung zum<br />
Kaufmann für Bürokommunikation bei der <strong>SHG</strong> in<br />
Saarbrücken absolviert hat, schnitt als Bester in diesem<br />
Bereich ab. Begleitet von dem Leiter der Personal- und<br />
Sozialabteilung, Dr. Martin Huppert, nahm er auf der<br />
Bühne seine Urkunde entgegen.<br />
Thomas Becker, Abteilungsleiter der Klinik für Neurologie<br />
an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg, der an diesem<br />
Abend verhindert war, legte die beste Prüfung im Bereich<br />
der Weiterbildung zum Fachwirt für Gesundheits-<br />
und Sozialwesen ab.<br />
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der<br />
Schülerband des Berufsbildungszentrums St. Ingbert.<br />
Das Schlusswort sprach IHK-Hauptgeschäftsführer Volker<br />
Giersch.<br />
v.l.:<br />
Dr. Martin Huppert,<br />
Thomas Maas und<br />
Ministerpräsident<br />
Peter Müller<br />
16 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 17<br />
akutelles
Fachtagung<br />
R e h A - e i n R i c h t u n g e n R e h A - e i n R i c h t u n g e n<br />
Druck am Arbeitsplatz macht viele krank<br />
shg-Fachtagung beFasste sich mit chancen der Psychiatrischen<br />
rehabilitation.<br />
Menschen, die beim bloßen Gedanken<br />
an den Arbeitsplatz schon<br />
Angstzustände bekommen – die<br />
gibt es häufiger, als man denkt. Die<br />
Statistiken registrieren zunehmende<br />
Fehlzeiten wegen Arbeitsunfähigkeit<br />
und eine jährlich steigende<br />
Anzahl von Frühberentungen aufgrund<br />
psychischer Erkrankungen.<br />
Wie dem gegengesteuert werden<br />
kann, damit befassten sich Experten<br />
bei der Fachtagung „Rechtzeitig<br />
handeln – Grenzen und Chancen<br />
der psychiatrischen Rehabilitation“<br />
im Zentrum für psychiatrische Rehabilitation<br />
(ATZ/RPK) der Rehaeinrichtungen<br />
der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong><br />
<strong>GmbH</strong> (<strong>SHG</strong>).<br />
Mehr als ein Drittel aller Frühberentungen<br />
erfolgen auf Grund<br />
psychischer Erkrankungen, be-<br />
richtete die ärztliche Leiterin des<br />
ATZ/RPK, Dr. Dorothee Rixecker bei<br />
der Begrüßung der Teilnehmer.<br />
Professor Dr. Michael Linden: “Die Veränderung der Arbeitswelt<br />
schafft neue psychiatrische Krankheitsbilder“<br />
Dr. Dorothee Rixecker: „Der Bedarf an psychiatrischer Rehabilitation<br />
steigt rapide an“<br />
Es bestehe ein hoher Bedarf an psychiatrischer<br />
Rehabilitation, sowohl<br />
regional als auch überregional. Dies<br />
zeigten auch die Anfragen an das<br />
ATZ. Grundsätzlich gehe es darum,<br />
die Chancen der Reha rechtzeitig zu<br />
erkennen und zu nutzen.<br />
Gründe für die Entwicklung sieht<br />
Professor Dr. Michael Linden im<br />
zunehmenden Wandel der Arbeitswelt.<br />
„Die sich verändernden Bedingungen<br />
führen zu einer Anpassungsreaktion<br />
der Industrie, diese<br />
wiederum fordert Anpassungsleistungen<br />
der Arbeitnehmer“, so Linden,<br />
Leiter der Forschungsgruppe<br />
„Psychosomatische Rehabilitation“<br />
der Charité Berlin.<br />
Dr. Claudia Birkenheier: „Von der Diagnose an die Rehabilitation<br />
im Auge behalten“<br />
Die modernen Anforderungen seien<br />
bestimmt durch getaktete Arbeit<br />
und der Forderung nach hundertprozentiger<br />
Arbeitsleistung in perfektionierten<br />
Arbeitsumgebungen.<br />
„Wer soll das noch aushalten? Unsere<br />
psychisch Kranken jedenfalls<br />
nicht“, weiß Linden.<br />
Arbeit und Arbeitsplatz vermittelten<br />
heute mitunter zahlreiche angstauslösende<br />
negative Reize. „Existenzverlust,<br />
sachliche Bedrohungen<br />
und die Hackordnung im Rudel“,<br />
benannte der Fachmann als einige<br />
der Ursachen für Angststörungen.<br />
Die Therapie sei oft schwierig. Sie<br />
besteht im Wesentlichen aus der<br />
Vermittlung von Fertigkeiten im<br />
„Angstmanagement“, aus Selbstsicherheitstraining<br />
und der Veränderung<br />
von äußeren Bedingungen am<br />
Arbeitsplatz.<br />
Zusätzliche Besonderheiten gebe es<br />
bei der psychiatrischen Rehabilitation<br />
von Patienten mit Migrationshintergrund,<br />
erläuterte Dr. Meryam<br />
Schouler-Ocak, Oberärztin an der<br />
Klinik für Psychiatrie und Psycho-<br />
therapie der Berliner Charité.<br />
Selbst wenn die Sprachbarriere ausgeräumt<br />
sei: Diagnostische Systeme<br />
ließen sich nicht einfach in einen anderen<br />
Kulturkreis übersetzen. „Dabei<br />
entstehen Lücken, die zu Fehleinschätzungen<br />
und zu Fehldia-<br />
gnosen führen“. Studien zeigten<br />
auch, dass Migranten deutlich längere<br />
Krankheitsverläufe hätten als<br />
Deutsche. Dies könne das Zeichen<br />
einer gewissen Hilflosigkeit deutscher<br />
Ärzte gegenüber Patienten<br />
mit Migrationshintergrund sein.<br />
„Wenn ich die Kultur eines Menschen<br />
nicht erfasse, habe ich auch<br />
Probleme mit der Therapie“, so<br />
Schouler-Ocak. Hausärzte müssten<br />
deshalb speziell geschult werden.<br />
Dr. Claudia Birkenheier, Chefärztin<br />
der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik der<br />
<strong>SHG</strong>-Kliniken Völklingen, stellte<br />
Ergebnisse vor, die Mut machen.<br />
Gut die Hälfte der psychiatrischen<br />
Patienten könnten bei einer fachgerechten<br />
Rehabilitation wieder ins<br />
Erwerbsleben zurückkehren. Dies<br />
zeigten die Fallzahlen ihrer Klinik,<br />
die sowohl mit dem ATZ/RPK wie<br />
auch mit der „virtuellen Werkstatt“<br />
eng zusammenarbeitet. >><br />
Dr. Meryam Schouler-Ocak: „Diagnostische Systeme lassen sich<br />
nicht einfach in einen anderen Kulturkreis übersetzen“<br />
18 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 19<br />
Fachtagung
enate warken-kuhn / Fachtagung<br />
R e h A - e i n R i c h t u n g e n R e h A - e i n R i c h t u n g e n<br />
>> Das Völklinger Konzept ist<br />
mehrstufig und wird individuell an<br />
die Bedürfnisse der Patienten angepasst.<br />
Im Rahmen einer „ausgelagerten<br />
Arbeitstherapie“ werden die<br />
Patienten in der ersten Stufe ohne<br />
Leistungsdruck auf die Reha im<br />
ATZ vorbereitet. „Es geht uns darum,<br />
durch solche Maßnahmen die<br />
Tür zur Arbeit offen zu halten“, erläuterte<br />
Birkenheier. Erst wenn sich<br />
der Patient dazu in der Lage fühlt,<br />
wird die eigentliche Rehabilitation<br />
im ATZ/RPK begonnen.<br />
Renate<br />
Warken-Kuhn<br />
Rund 120 Zuhörer lauschten gespannt den Vorträgen der Referenten<br />
im Zentrum für psychiatrische Rehabilitation (ATZ/RPK)<br />
der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg.<br />
Renate Warken-Kuhn Mitglied im<br />
Bundesausschuss „Fragen behinderter Menschen“<br />
Renate Warken-Kuhn, Leiterin des<br />
Integrationsfachdienstes „Berufliche<br />
Begleitung“ der <strong>SHG</strong> wurde auf<br />
Vorschlag des Bundesministeriums<br />
für Arbeit und Soziales in Berlin<br />
für vier Jahre in den Ausschuss für<br />
„Fragen behinderter Menschen“ des<br />
Bundesinstitutes für Berufsbildung<br />
berufen.<br />
Der Ausschuss hat unter anderem<br />
die Aufgabe, die Entwicklung bildungspolitischer<br />
Maßnahmen zur<br />
Ausbildungsförderung behinderter<br />
Menschen zu unterstützen. Weitere<br />
Arbeits- und Themenschwerpunkte<br />
kommen aus dem Bereich berufliche<br />
Rehabilitation und Teilhabe behinderter<br />
Menschen im Arbeitsleben.<br />
Die Redaktion wünscht viel Erfolg<br />
in der verantwortungsvollen Tätigkeit.<br />
Erfolgreiches psychotherapeutisches Verfahren vorgestellt<br />
Fachtagung „schematheraPie in der suchtbehandlung“<br />
in der shg-Fachklinik tieFental.<br />
Seit rund zwei Jahren befasst sich<br />
die <strong>SHG</strong>-Fachklinik Tiefental mit<br />
der Schematherapie nach Jeffrey<br />
Young bei der Behandlung von<br />
Suchterkrankten. Mit Erfolg, denn<br />
das strukturierte und transparente<br />
psychotherapeutische Verfahren<br />
bietet Vorteile gerade auch für<br />
die Patienten. Bei der Fachtagung<br />
„Schematherapie in der Suchtbehandlung“<br />
ging es nun darum, das<br />
Verfahren breiter bekannt zu machen.<br />
Dr. Eva Dieckmann: „Die Schematherapie eröffnet die Möglichkeit,<br />
tief sitzende Verhaltensmuster zu ändern“<br />
Prominente Referentin war Dr. Eva<br />
Dieckmann, Fachärztin für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie an der<br />
Universität Freiburg, zugleich Leiterin<br />
des dortigen Weiterbildungscurriculums<br />
Schematherapie.<br />
75 saarländische Psychologen und<br />
Psychotherapeuten waren der Einladung<br />
gefolgt. Die Veranstaltung<br />
wurde unterstützt durch den Fortbildungsbeauftragten<br />
der saarländischen<br />
Nervenärzte, Dr. Ulrich<br />
Hutschenreuter, sowie das Saarländische<br />
Institut für Aus- und Weiterbildung<br />
in Psychotherapie (SIAP).<br />
„Sucht ist ein dysfunktionales, unter<br />
rationalen Aspekten kontraproduktives<br />
Verhalten“, sagte Chefarzt<br />
Dr. Hans Neustädter bei der Begrüßung<br />
der Gäste. „Man weiß zwar,<br />
dass es nicht gut ist, aber man<br />
macht es trotzdem“. Dies mache<br />
eine Suchttherapie auch so schwierig.<br />
Die Schematherapie erschließe<br />
dabei neue Möglichkeiten.<br />
Dr. Anne Ullrich, Psychotherapeutische<br />
Leiterin der Fachklinik Tiefental,<br />
erläuterte die Grundzüge der<br />
Schematherapie: „Sie kombiniert<br />
tiefenpsychologische Methoden mit<br />
der Verhaltentherapie.“ Die Schematherapie<br />
sei keineswegs „alter<br />
Wein in neuen Schläuchen“, sondern<br />
ein eigenständiges, hochwirksames<br />
Konzept.<br />
Dr. Eva Dieckmann - von Jeffrey<br />
Young selbst in der Schematherapie<br />
ausgebildet - berichtete über ihre<br />
Arbeit in der Behandlung von persönlichkeitsgestörten<br />
Patienten. In<br />
der Schematherapie sei der Therapeut<br />
nicht das Vehikel für die Vermittlung<br />
von Skills und Fähigkeiten,<br />
sondern sei eine Art Elternfigur. >><br />
20 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 21<br />
Fachtagung
Fachtagung<br />
R e h A - e i n R i c h t u n g e n<br />
>> Die Arbeit an Emotionen steht<br />
im Vordergrund. „Es werden tief<br />
sitzende Muster geändert“, weiß<br />
Dieckmann. In der Regel seien die<br />
ersten fünf Stunden Therapie der<br />
Biografiearbeit gewidmet.<br />
Eines der Schemata nach Jeffrey<br />
Young ist beispielsweise ein<br />
„dysfunktionales Lebensthema“.<br />
Dieckmann: „Vielen Persönlichkeitsstörungen<br />
liegen unbefriedigte<br />
emotionale Bedürfnisse in der<br />
Kindheit zugrunde“. Schemata seien<br />
langfristig angelegte Lebensthemen,<br />
die in der Therapie „ums Überleben<br />
kämpfen“. Werde ein bestimmtes<br />
Schema aktiviert, reagiere der Betroffene<br />
mit ganz bestimmten Bewältigungsstrategien.<br />
Die Schematherapie unterscheidet<br />
insgesamt 18 unterschiedliche<br />
Schemata, die sechs so genannten<br />
Schema-Domainen zugeordnet<br />
werden. Beispielsweise kann<br />
die Schema-Domaine „Ablehnung/<br />
Zurückweisung“ zu den Schemata<br />
„Angst vor Verlassenwerden“,<br />
„Misstrauen“ oder zu „krankhaftem<br />
Gefühl der Unzulänglichkeit“<br />
führen. Ausdruck dieser Schemata<br />
können etwa Depressionen oder<br />
Bei der Fachtagung v.l.: Ilse Neurohr, Dr. Anne Ullrich,<br />
Dr. Eva Dieckmann, Dr. Hans Neustädter.<br />
narzisstische Persönlichkeitsstörungen<br />
sein. Das Schema „Vermeiden“<br />
zieht häufig eine Suchtkrankheit<br />
nach sich. Hilfreich in der Schematherapie,<br />
so Dieckmann, ist der<br />
Begriff des „Modus“. Modi sind Persönlichkeitsanteile,<br />
die zu einer bestimmten<br />
Zeit aktiv werden. Typisch<br />
für eine Persönlichkeitsstörung sei,<br />
dass der Patient keinen Zugriff auf<br />
andere Modi als den gerade aktiven<br />
habe. Das Modusmodell eröff-<br />
ne dem Therapeuten Möglichkeiten<br />
der Interaktion.<br />
An die Vorträge schlossen sich<br />
zwei Workshops an. Darin hatten<br />
die Teilnehmer die Gelegenheit, ihr<br />
Wissen zu vertiefen und in die Praxis<br />
zu übertragen.<br />
Geleitet wurden diese Workshops<br />
von Dr. Eva Dieckmann und der in<br />
Saarbrücken niedergelassenen Psychotherapeutin<br />
Ilse Neurohr.<br />
Klaus Thewes <strong>GmbH</strong><br />
Großkücheneinrichtungen<br />
Wäschereieinrichtungen<br />
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Deine Last<br />
hat mich stark gemacht.<br />
Ein finsterer Mensch geht durch die Wüste. Schönes<br />
kann er nicht anschauen, ohne ihm Schaden zuzufügen.<br />
Mitten in der Wüste kommt er in eine Oase und<br />
steht vor einer jungen Palme im besten Wachstum. Er<br />
denkt bei sich: „Du sollst keine mächtige und stolze<br />
Palme werden“. Er legt der jungen Palme einen schweren<br />
Stein in die Krone und geht weg. Die junge Palme<br />
wehrt sich mit aller Kraft gegen die schwere Last des<br />
Steines. Ihre Wurzeln senken sich immer tiefer in den<br />
Boden und gelangen bis zu den Wasseradern. Wasser<br />
aus der Tiefe und Sonnenlicht aus der Höhe machen<br />
aus dem jungen Baum eine königliche Palme. Nach<br />
vielen Jahren kommt der finstere Mann wieder in die<br />
Oase. Er freut sich darauf, die Frucht seines bösen Handelns<br />
sehen zu können. Aber da senkt die größte Palme<br />
in der Oase ihre Krone und zeigt ihm den schweren<br />
Stein, den sie immer noch trägt: „Ich muss Dir danken.<br />
Deine Last hat mich stark gemacht.“<br />
Vor allem in den Tagen des Krankseins quält uns die<br />
Frage: Was für einen Sinn sollen Lasten und Leiden haben<br />
und die vielen Erfahrungen meiner Grenzen? Wir<br />
wehren uns gegen alles vergebliche Trösten und gegen<br />
vorschnelle Antworten, auch wenn sie sich fromm anhören.<br />
Wie verständlich ist, dass wir die schmerzhaften<br />
Lasten in unserem Leben loswerden möchten und<br />
nicht bereit sind, nach einem tieferen Sinn von allem<br />
zu suchen. Diese Erzählung kann uns eine Hilfe sein in<br />
unserem Fragen: Lasten, die wie ein schwerer Stein auf<br />
uns gelegt werden, können auch stark machen. Da wir<br />
unser Leben nur aus der Rückschau verstehen können,<br />
kann uns oft erst in der Rückbesinnung bewusst werden:<br />
Diese Last war nicht umsonst. Sie hat mir eine Tür<br />
geöffnet zu einem Raum meines Lebens, den ich sonst<br />
nie betreten hätte. Sie hat mir zu größerer Reife und<br />
tieferer Sicht meines Lebens verholfen. Sie hat mein<br />
Herz verständnisvoller gemacht für die Lasten anderer.<br />
Trotz allem möchte ich dankbar sein.<br />
Pfarrer Arthur Quint<br />
<strong>SHG</strong>-Rehaklinik Quierschied<br />
s e e l s o R g e<br />
Wer des Lichts begehrt, muss ins Dunkel gehn.<br />
Was das Grauen mehrt, lässt das Heil erstehn.<br />
Wo kein Sinn mehr misst, da waltet erst der Sinn.<br />
Wo kein Weg mehr ist, ist des Wegs Beginn.<br />
Manfred Hausmann<br />
22 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 23<br />
deine last hat mich stark gemacht
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Die Klinik für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />
und Psychosomatik (KJPP) besteht<br />
seit dem 1. September 1979. Hierbei<br />
handelt es sich um eine Abteilung<br />
der <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
in Saarbrücken. Die Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />
setzt sich aus fünf Einheiten zusammen:<br />
1. Institutsambulanzen in Saarbrücken,<br />
Merzig, Wadern, St. Wendel<br />
und Idar-Oberstein<br />
2. Tageskliniken in Saarbrücken (11<br />
Plätze), Merzig (10 Plätze), St. Wendel<br />
(10 Plätze) und Idar-Oberstein<br />
(15 Plätze). Hier erfolgt eine teilstationäre<br />
Behandlung von 8.00 bis<br />
16.00 Uhr.<br />
Die <strong>SHG</strong>-Fachklinik in Kleinblittersdorf<br />
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie/ -psychotherapie<br />
und Psychosomatik der <strong>SHG</strong>-Gruppe<br />
3. Vollstationäre Behandlung in der <strong>SHG</strong>-Klinik Kleinblittersdorf<br />
mit 22 Betten und am Klinikum Idar-Oberstein<br />
mit 20 Betten<br />
4. Medizinisch-berufliche Rehabilitation im Zentrum<br />
für psychiatrische Rehabilitation in Saarbrücken und<br />
St. Wendel. Hier erfolgt eine teil- und vollstationäre<br />
Behandlung mit beruflicher Anbahnung für Jugendliche<br />
und junge Erwachsene.<br />
5. Adoleszentenstation an den <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />
in Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie. Hier<br />
werden Jugendliche und junge Erwachsenen behandelt.<br />
Nachfolgend werden wir Ihnen nach einem Überblick<br />
über die Entwicklung der Therapien in der KJPP die<br />
einzelnen Therapieformen vorstellen.<br />
Selbst noch eine der jüngsten Disziplinen<br />
im medizinischen Spektrum<br />
hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
in den vergangenen<br />
50 Jahren (die erste Klinik wurde<br />
1958 in Marburg eröffnet) schon<br />
einige Wandlungen durchgemacht.<br />
Standen zu Beginn vor allem Problematiken<br />
aus der „Gemengelage“<br />
aus Pädagogik und Psychiatrie im<br />
Mittelpunkt (ADHS, Störungen des<br />
Sozialverhaltens) so rücken seit<br />
über zehn Jahren zunehmend die<br />
„harten“ psychiatrischen Diagnosen<br />
in den Vordergrund wie depressive<br />
und psychotische Krankheitsbilder.<br />
Nur zum Teil war dies dem zunehmend<br />
populär gewordenen Drogenkonsum<br />
in Deutschland anzulasten<br />
(„Doppeldiagnosen“). Unbestritten<br />
sind die Einflüsse der gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen, die<br />
für die Schwächung der psychostabilisierenden<br />
Ressourcen sorgen,<br />
auch wenn die Mechanismen nicht<br />
immer bekannt ist. Auffällig zum<br />
Beispiel ist die starke Häufung von<br />
Essstörungen in Abhängigkeit von<br />
der Industrialisierung einer Gesellschaft.<br />
Dezentralisierung<br />
Auch die <strong>SHG</strong> KJPP – synonym<br />
wird auch gern „Klinik Kleinblittersdorf“<br />
verwandt, obwohl es inzwischen<br />
Standorte nicht nur in<br />
Kleinblittersdorf, sondern auch in<br />
Saarbrücken, Merzig, Wadern, St.<br />
Wendel und sogar in Idar-Oberstein<br />
gibt – hat sich immer wieder gewandelt.<br />
So spiegelt die Entwicklung<br />
dieser Abteilung metaphorisch<br />
die Entwicklung von Kindern und<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Entwicklungen in den Therapieangeboten der KJPP<br />
Jugendlichen wieder – Veränderungen<br />
ergeben sich schnell und prägnant.<br />
Klientelbedingte Spezialisierung<br />
Eine der grundlegendsten Veränderungen<br />
folgte der Psychiatrie-<br />
Enquete – die Dezentralisierung.<br />
Interessanterweise ergab sich dadurch<br />
nicht nur eine fast flächendeckende<br />
Versorgung im <strong>Saarland</strong>,<br />
sondern auch eine „klientelbedingte“<br />
Spezialisierung. Waren „wir“ in<br />
Kleinblittersdorf noch Generalisten<br />
(und sind es in weiten Teilen noch),<br />
so bildeten sich an den einzelnen<br />
Standorten durch Häufung von<br />
Krankheits- bzw. Störungsbildern<br />
Spezialisierungen heraus. So bildete<br />
Haus Linicus in Merzig zunehmend<br />
einen Schwerpunkt für Vorschulkinder<br />
heraus, ähnlich befasste<br />
sich das Johann-von-Oppenheim-<br />
Haus mit Entwicklungsstörungen.<br />
Die PatientInnnen sind es oft, die<br />
jemanden zum „Spezialisten“ machen,<br />
zwangsweise fast, weil mit<br />
zunehmender Befassung mit einem<br />
Thema nicht nur Wissen, sondern<br />
auch Interesse und Verständnis<br />
wächst.<br />
Aus dem stationären Setting in<br />
Kleinblittersdorf heraus bildete sich<br />
ein Schwerpunkt nicht nur für Kinder<br />
und Jugendliche mit Depressionen<br />
und Psychosen sondern auch<br />
und vor allem für traumatisierte.<br />
Die Migration z.B. aus (Bürger-)<br />
Kriegsgebieten führte bei einigen<br />
zu ausgeprägten Krankheitsbildern,<br />
ebenso und zahlreicher zeigten sich<br />
„Anpassungsstörungen“ bis hin zu<br />
(zum Teil in Entwicklung befindlichen)<br />
Persönlichkeitsstörungen vom<br />
Borderline-Typ durch sexuellen<br />
Missbrauch, mit für den Klinikalltag<br />
dramatischen Folgen. Die Dissoziationen<br />
der betroffenen PatientInnen<br />
machten sie durch exzessive<br />
Impulsivität und Gewalttätigkeiten<br />
gegen sich selbst und andere schier<br />
unführbar. So kam es zum Boom<br />
der Dialektisch-behaviouralen Therapie<br />
für Adoleszente (DBT-A), die<br />
unsere Klinik für zahlreiche InteressentInnen<br />
auch außerhalb unseres<br />
Einzugsbereichs „attraktiv“ machte.<br />
Die transparente und konsequente<br />
Struktur des DBT-A ist nicht nur<br />
hilfreich, sondern hat auch einen<br />
hohen Aufforderungscharakter.<br />
Gute Ergebnisse zeitigten die Einbeziehung<br />
von PatientInnen mit<br />
selbstschädigendem Verhalten allgemein,<br />
z.B. auch bei Essstörungen,<br />
sodass derzeit eine DBT-A-Gruppe<br />
für PatientInnen mit Essstörungen<br />
in der Tagesklinik bzw. Ambulanz<br />
Schönbach im Aufbau ist.<br />
Was Hänschen nicht lernt<br />
Derzeit steht auch die Möglichkeit<br />
der Früherkennung von psychischen<br />
Störungen im Brennpunkt,<br />
wenn auch der prophylaktische<br />
Ansatz in Deutschland noch so<br />
einige Unterstützung gebrauchen<br />
könnte. Psychische Erkrankungen<br />
im Kindes- und Jugendalter finden<br />
oft einen ganz anderen phänomenologischen<br />
Ausdruck als im Erwachsenenalter.<br />
Immer mehr Studien<br />
zeigen deutlich auf, dass >><br />
24 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 25<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
>> gerade in frühesten Jahren bereits Einfluss genommen<br />
werden könnte, wenn der prophylaktische<br />
Ansatz mehr Gewicht bekommen könnte. Aufgrund<br />
aktueller Gesetzgebung begreifen die Kostenträger<br />
sich nur in wenigen Fällen als verantwortlich für<br />
prophylaktische Fragestellungen. Dabei gäbe es hier<br />
noch eine Menge Aufgaben, die angepackt werden<br />
müssten. Dabei ist es mit der Betreuung von Kindern<br />
von manifest psychisch kranken Elternteilen<br />
nicht getan. Mit der Ausgestaltung geeigneter Strukturen<br />
befasst sich aktuell das Haus Linicus in Merzig.<br />
Therapie macht Spaß, Therapie macht Sinn<br />
„Ich hab´ kein Problem, meine Eltern haben eins..“.<br />
Krankheitseinsicht ist, insbesondere bei kleinen, Kindern<br />
nicht zu erwarten. Im Gegenteil erfahren einige<br />
PatientInnen, so z.B. bei AD(H)S, Zwängen oder Anorexie,<br />
ein Gefühl der Größe und Macht, da Eltern(teile<br />
– viele sind alleinerziehend) angesichts ihrer Problematik.<br />
Etliche PatientInnen sind nur unter Zwang zu einer<br />
Therapie zu bewegen, wobei es sich bei diesem Personenkreis<br />
nicht unbedingt um PatientInnen mit Psychosen<br />
oder Drogenproblemen handelt. So war es von<br />
Anfang an ein Gebot, Therapieformen mit hohem Aufforderungscharakter<br />
zu entwickeln. Mit hohem Einsatz<br />
hatten sich „die Kleinblittersdorfer“ zum Vorreiter der<br />
Erlebnistherapie innerhalb der KJPP gemacht. Heute ist<br />
diese Form der Therapie nicht nur in der KJPP unumstritten.<br />
Waren es anfangs vor allem die „Therapeutischen<br />
Ferienaktivitäten“, die den Kindern und Jugendlichen<br />
angeboten wurden, haben sich mehr und mehr<br />
indikationsspezifische Aktivitäten über das gesamte<br />
Kalenderjahr entwickelt (Hochseilgarten, Rudern, Kanufahren,<br />
Reiten, Radtouren mit Zelten, Klettern, Band,<br />
Therapie im Grünen, Tage der Stille...). Typischerweise<br />
entwickeln sich vor allen Dingen bei Aktivitäten außerhalb<br />
des Hauses am ersten Tag schwerste somatische<br />
Bilder wie Kopfschmerzen oder akute Gastroenteritis<br />
(dankenswerterweise sind Dengue-Fieber oder Ebola<br />
noch weitestgehend unbekannt); das Ende vom Lied ist<br />
am letzten Tag die Weigerung, in die Klinik zurückzukehren...<br />
In Kleinblittersdorf wurde erstmalig in der damaligen<br />
BRD innerhalb einer KJPP eine Arbeitstherapie angeboten,<br />
da gerade für die Jugendlichen eine Perspektive<br />
für die Zukunft sich oft aus diesen „Erprobungen“ ergab.<br />
Konsequenterweise wurde Ende der 90er die erste<br />
Rehabilitation für Jugendliche und junge Erwach-<br />
26 Forum am Puls der Zeit<br />
sene mit Psychiatrieerfahrung in<br />
Deutschland entwickelt, die jetzt<br />
dem ATZ unterstellt ist. Diese Einrichtung,<br />
die derzeit in St. Wendel<br />
ihren Hauptsitz hat, erfreut sich<br />
bundesweiten Zulaufs.<br />
Therapie zum Anfassen<br />
Das Abstraktionsvermögen beginnt<br />
etwa mit zwölf Jahren. So ist es<br />
kaum verwunderlich, dass vor allem<br />
verhaltenstherapeutische Ansätze<br />
die KJPP prägen. Diese eignen sich<br />
auch, im erweiterten Rahmen auch<br />
im Stationsleben weitergeführt zu<br />
werden. Verbunden mit interaktionellen<br />
und systemischen Methoden<br />
bzw. Modulen lassen sich gerade in<br />
Gruppen mit Kindern und Jugendlichen<br />
Erfolge erzielen. Vorteil der<br />
Gruppentherapie ist auch die hohe<br />
Flexibilität, in welcher man den<br />
verschiedenen wechselnden Indikationen<br />
gerecht werden kann. Psychosoziales<br />
Training, Umgang mit<br />
Impulsivität und Aggression, aber<br />
auch geschlechtsspezifische Problematiken<br />
werden ebenso in Gruppen<br />
angegangen wie auch Einheiten<br />
innerhalb der DBT-A (siehe oben).<br />
Wie auch in der Erlebnistherapie<br />
können in unseren Gruppen die<br />
PatientInnen ihre Probleme aktualisieren,<br />
sondern und vor allem ihre<br />
Ressourcen erkennen.<br />
Ressourcenorientierung<br />
Kinder und Jugendliche mit psychischen<br />
Erkrankungen erfahren in<br />
Familie, Schule und Freundeskreis<br />
immer wieder Entwürdigungen und<br />
Herabsetzungen, da verständlicherweise<br />
vielen unverständlich ist, wie<br />
diese „ticken“. So stellen autistische<br />
Krankheitsbilder selbst Profis oft<br />
eine harte Probe ihres Verständnisses.<br />
Es resultieren Gefühle von Ohnmacht<br />
und Schwäche – oder auch<br />
Aggressionen. Umso wichtiger ist<br />
innerhalb der KJPP eine Ressourcenorientierung,<br />
ohne die eine angemessene<br />
Behandlung aus unserer<br />
Sicht wenig Sinn macht. Die inzwischen<br />
entwickelten Konzepte von<br />
Salutogenese oder auch Resilienz<br />
geben uns Recht.<br />
Interdisziplinär und multiprofessionell<br />
Die hier nur skizzierten Beispiele<br />
zeigen auf, dass die Therapie von<br />
Kindern und Jugendlichen nur in<br />
einem interdisziplinären und multiprofessionellen<br />
Team möglich ist,<br />
und dass nicht nur, weil immer wieder<br />
auch pädagogische oder soziale<br />
Defizite eine Rolle spielen. Es reicht<br />
nicht, „Einsicht“ in dysfunktionale<br />
Erlebnis- und Verhaltensmuster zu<br />
bekommen, gerade die Alternativen<br />
müssen immer wieder „eingeübt“<br />
werden, wie auch neuropsychologische<br />
Arbeiten aufgezeigt haben.<br />
Die dysfunktionalen Schaltkreise<br />
(um es auf eine einfache Formel<br />
zu bringen) verlieren nur dann an<br />
Bedeutung und Wirksamkeit, wenn<br />
die neuen bestärkt werden und sich<br />
„schlagkräftige“ Alternativen herausbilden.<br />
So sind die Co-Therapeuten<br />
aus allen Bereichen gefordert,<br />
diese Kinder und Jugendlichen<br />
zu begleiten.<br />
Das interdisziplinäre und multiprofessionelle<br />
Team war von Anfang<br />
an ein unverzichtbarer Bestandteil<br />
der KJPP. In diesem Bereich bedarf<br />
es nicht nur ständiger Abstimmung<br />
(um „am gleichen Strang zu ziehen“),<br />
sondern auch der Pflege, wie<br />
z.B. einer regelmäßigen Supervision<br />
und Weiterbildung.<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Berührungsängste sind uns fremd. So konnte auch in<br />
diesem Jahr die Station für Adoleszente auf dem Sonnenberg<br />
eröffnet werden, interdisziplinär auf höherer<br />
Ebene, in welcher die KJPP mit der Erwachsenenpsychiatrie<br />
zusammenarbeitet. Der Hintergrund dafür bildete<br />
die Erkenntnis, dass ein 23jähriger mit seiner Problematik<br />
einem 15jährigen zumeist näher ist als einem<br />
32jährigen.<br />
Vergangenheit und Zukunft!<br />
Immer wieder sind in der Psychiatrie bzw. Psychotherapie<br />
Tätige mit dem Phänomen konfrontiert, dass ihre<br />
Arbeit einem Black Box Prinzip ähnelt. Es gibt erfolgreiches<br />
Vorgehen, selbst wenn wir nicht wissen, warum<br />
dies so ist. Erstaunlicherweise bringt uns die Neurowissenschaft<br />
gerade in den letzten Jahren zunehmende<br />
Erkenntnisse, warum wir oft richtig (aber auch in manchen<br />
Bereichen falsch!) liegen. Eine gelungene Interdisziplinarität<br />
und Multiprofessionalität bekommt auf<br />
diese Weise ihren Segen, nicht weil sie „bewährt“ ist,<br />
sondern weil sie die der Therapie förderlichen Prozesse<br />
stärkt. Die „Neuropsychotherapie“ von Klaus Grawe<br />
(bedauerlicherweise einer seiner letzten Werke) sei hier<br />
jedem und jeder ans Herz gelegt.<br />
Die KJPP ist entsprechend ihrer Klientel immer neugierig<br />
und bereit, Änderungen zur Optimierung in ihrer<br />
Arbeit einzuleiten, und wenn man uns lässt und<br />
es notwendig ist, geht dass manchmal ganz schnell.<br />
Aus diesem Grunde sind wir vielleicht auch für einige<br />
KollegInnen nicht immer durchschaubar. Aber wir<br />
nehmen unsere Arbeit sehr ernst, wir wollen nicht nur<br />
spielen.. .<br />
Reinhold Henss<br />
Oberarzt KJPP<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
27<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Die Erlebnistherapie der <strong>SHG</strong>-Kliniken für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie/-psychotherapie (KJPP)<br />
in Kleinblittersdorf und Schönbach<br />
28 Forum am Puls der Zeit<br />
Die Erlebnistherapie ist eine seit<br />
Jahren in der KJPP etablierte Therapiemethode<br />
in einem interdisziplinären<br />
Behandlungskonzept.<br />
Schwerpunkte bilden hier Klettern,<br />
Kanufahren und letztlich die Arbeit<br />
im therapeutischen Hochseilgarten<br />
der Klinik, der im Jahr 2001 im Klinikgelände<br />
Kleinblittersdorf gebaut<br />
wurde. Neben den regelmäßigen<br />
wöchentlichen Therapieeinheiten<br />
finden auch erlebnistherapeutische<br />
Intensivmaßnahmen statt. Dazu<br />
zählen mehrtägige Projekte z. B.<br />
Kanu-/ Klettertour im französischen<br />
Niederbronn, therapeutische Projektarbeit<br />
im Hochseilgarten (Ausbau<br />
und Instandsetzungen zusammen<br />
mit den Jugendlichen), Tage<br />
der Stille (im Kloster Himmerod),<br />
Waldprojekte etc.. Um neben den<br />
therapeutischen Voraussetzungen<br />
auch eine größtmögliches Maß an<br />
Qualifikation und Sicherheit zu<br />
gewährleisten, haben sich die Therapeuten/innen<br />
in den jeweiligen<br />
Disziplinen fortgebildet und Prüfungen<br />
abgelegt, die zum Durchführen<br />
der Maßnahmen berechtigen<br />
(Übungsleiter Klettern und<br />
Fachübungsleiter Kanu). Außerdem<br />
haben Dipl. Psych. Andrea Dixius<br />
und Dipl. Psych. Stefan Eisenbeis<br />
2001 in Oberrimsingen eine Ausbildung<br />
zum Ropes Course Trainer<br />
absolviert und dadurch die Möglichkeit,<br />
selbst Trainer auszubilden.<br />
Die Ausbildung wurde bereits in<br />
den vergangenen Jahren mehrfach<br />
angeboten, so dass Mitarbeiter aus<br />
kooperierenden psychosozialen<br />
Einrichtungen und Mitarbeiter anderer<br />
Fachabteilungen der <strong>SHG</strong> den<br />
Hochseilgarten nutzen können.<br />
Auch das Klettern<br />
ist Teil der Erlebnistherapie.<br />
Ausgehend von den Annahmen der<br />
Experientel Education, dass jeder<br />
Veränderung eine neue Erfahrung<br />
vorausgeht, bietet die Erlebnistherapie<br />
ein vielfältiges Spektrum erlebnis-<br />
und handlungsorientierten<br />
Lernens. Insofern unterscheidet<br />
sich Erlebnistherapie wesentlich<br />
von traditionellen, vornehmlich<br />
kognitiv ausgerichteten Therapieansätzen.<br />
Die wesentlichen Grundannahmen<br />
der Erlebnistherapie sind: Wieder<br />
in Kontakt bringen mit den eigenen<br />
Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen<br />
– Lernen durch eigenes Erleben,<br />
metaphorisches Lernen.<br />
Handlungsleitend in der Erlebnistherapie<br />
ist die Initiierung von<br />
Prozessen, in denen die Kinder, Jugendlichen<br />
und mitunter auch ihre<br />
Familienmitglieder Wissen, Fertigkeiten<br />
und Werte durch unmittelbare<br />
Erfahrung erwerben. Unmittelbare<br />
Erfahrung meint, dass die<br />
Kinder und Jugendlichen in ihrem<br />
ganzheitlichen Erleben - intellektuell,<br />
emotional, sozial und körperlich<br />
einbezogen sind. Durch die ganzheitliche<br />
Ansprache der Person wird<br />
ein Gefühl von authentischem Lernen<br />
vermittelt, was den Transfer des<br />
Gelernten in Alltagssituationen der<br />
Kinder und Jugendlichen erheblich<br />
erleichtert bzw. fördert (so kann ein<br />
Erfahren beim Klettern „gesichert“<br />
zu werden, elementar für die Erfahrung<br />
von Vertrauen sein).<br />
Als therapeutisch eingesetztes Medium<br />
lässt sich der Fokus der Beobachtung<br />
und der Reflexion z. B.<br />
bei den einzelnen Stationen bzw.<br />
Übungen auf die kommunikativen<br />
und interaktiven Prozesse der Handelnden<br />
während der Aktion legen.<br />
Unsere bisherigen Erfahrungen<br />
zeigen, dass sich die jeweiligen<br />
Kommunikations- und Interaktionsmuster<br />
eines Einzelnen, einer<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Gruppe oder einer Familie in Kürze<br />
und für alle Beteiligten unmittelbar<br />
erlebt abbilden. Die neuen unmittelbaren<br />
Erfahrungen werden in der<br />
Therapiesituation mit den Kindern,<br />
Jugendlichen und auch Eltern reflektiert<br />
und können somit einen<br />
innerpsychischen Veränderungsprozess<br />
anstoßen.<br />
Über das eigene Erleben und der<br />
damit verbundenen Möglichkeit<br />
des Erfahrungslernen, lässt sich<br />
ein neuer Rahmen zur Bearbeitung<br />
ganz elementarer psychotherapeutischer<br />
Themen wie etwa Trauen<br />
und Vertrauen, Abhängigkeit vs.<br />
Unabhängigkeit, eigene Grenzen,<br />
Selbstwerterleben, soziale Einbindung,<br />
Geborgenheit, Anerkennung<br />
u.ä. gestalten.<br />
Unter Einbezug des metaphorischen<br />
Ansatzes (nach BACON), welcher<br />
auf die Archetypen der Tiefenpsychologie<br />
C.G. JUNGS zurückgreift<br />
und davon ausgeht, dass sinnbildhafte<br />
Bezüge zwischen den Handlungsgestalten<br />
in der Natur und der<br />
aktuellen Lebenswelt der Jugendlichen<br />
hergestellt werden können,<br />
lassen sich die Aufgabenstellungen<br />
im Rahmen der Erlebnistherapie in<br />
einen weiteren, auf die individuelle<br />
Situation des Jugendlichen, den<br />
aktuellen Stand einer Gruppe oder<br />
eines Teams zugeschnittenen Therapiesetting,<br />
einbetten.<br />
Die Erlebnistherapie der KJPP<br />
Kleinblittersdorf und Schönbach<br />
basiert auf folgenden Grundlagen:<br />
– Erlebnistherapie ist ressourcenorientiert<br />
- d.h., es geht darum, vorhandene<br />
Stärken wahrzunehmen,<br />
zugänglich zu machen und zu fördern,<br />
neue, korrigierende Erfahrungen<br />
zu initialisieren; Stärken des<br />
Selbstwertgefühls; Förderung von<br />
Selbstaktualisierungstendenzen<br />
und Vitalisierungsprozessen; soziale<br />
Verantwortung stärken; eigene<br />
Grenzen erleben.<br />
– Das Setting ist handlungs- und<br />
erlebnisorientiert; Erfahrungen sind<br />
direkt und unmittelbar spürbar und<br />
wirken auf innerpsychische Prozesse.<br />
– Erlebnistherapie eröffnet die<br />
Möglichkeit eines anderen therapeutischen<br />
Zugangs zu Kindern/ Jugendlichen,<br />
Gruppen und Familien.<br />
Die Therapeuten/innen werden als<br />
konkret handelnde Personen wahrgenommen;<br />
Interaktionen werden<br />
unmittelbar erlebt (z.B. Therapeut/<br />
in sichert bei einem hohen Element<br />
des Therapeutischen Hochseilgartens<br />
eine/n Jugendlichen/e).<br />
– Die therapeutischen Aufgabenstellungen<br />
sind prozessorientiert.<br />
Erzielte Veränderungen auf der Verhaltensebene<br />
wirken sich der Ebene<br />
innerpsychischer Prozesse aus (z.B.<br />
erlebte eigene Handlungskompetenz<br />
verändert die Selbstwahrnehmung<br />
der Teilnehmer/innen).<br />
– Die jeweilige Herausforderung<br />
wird von den Kindern- und Jugendlichen<br />
bestimmt (Challenge<br />
by choice). Das bedeutet, dass der<br />
Grad des Einlassens auf eine Aufgabenstellung<br />
selbstbestimmt ist<br />
(z.B. beim Klettern die Höhe des<br />
zu erreichenden Kletterziels selbst<br />
festlegen oder sich zu entscheiden,<br />
nicht zu klettern, aber andere zu sichern),<br />
denn Selbstbestimmung und<br />
Auseinandersetzung mit den eigenen<br />
Grenzen führen dazu, dass die<br />
dabei gemachten Erfahrung selbst<br />
erzeugt und zur eigenen Person gehörig<br />
empfunden werden.<br />
– Metaphorisches Lernen bedeutet<br />
sinnbildhafte Bezüge zwischen dem<br />
Handeln, Erleben und der >><br />
Forum am Puls der Zeit<br />
29<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
>> aktuellen Lebenswelt der Kinder<br />
und Jugendlichen herzustellen.<br />
– Im Rahmen der Erlebnistherapie<br />
wird u.a. auch mit Ritualen und<br />
Strukturen gearbeitet, diese sind<br />
Halt gebend und identitätsstiftend.<br />
– Soziales Lernen in der Gruppe ermöglicht<br />
die Reflexion eigener und<br />
fremder Verhaltensweisen und das<br />
Korrigieren alter Muster zu Gunsten<br />
neuer entwicklungsfördernder<br />
Verhaltensweisen. Verantwortung<br />
für sich selbst und die Gruppe<br />
werden spürbar und unterstützen<br />
Selbstwahrnehmungsprozesse. (z.B.<br />
„Wer in der Gruppe ergreift Initiative,<br />
wie werden bei Interaktionsaufgaben<br />
initiiert, kommuniziert und<br />
umgesetzt,? Wie werden die einzelnen<br />
Ressourcen in der Gruppe genutzt?“).<br />
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30 Forum am Puls der Zeit<br />
– Reflexion dient dazu, das Erlebte<br />
besser einordnen zu können und einen<br />
Transfer zum eigenen Lebensalltag<br />
der Kinder – und Jugendlichen<br />
herzustellen.<br />
Die Erlebnistherapie ist seit vielen<br />
Jahren in der KJPP in allen Standorten<br />
etabliert und bildet einen<br />
Therapieschwerpunkt im vollstationären<br />
Bereich Kleinblittersdorf<br />
und im teilstationären Bereich<br />
Saarbrücken Schönbach. So wie<br />
unsere Kinder und Jugendlichen<br />
neue Erfahrungen sammeln und<br />
sich entwickeln, so gilt dies in der<br />
Wechselbeziehung auch für unsere<br />
Therapien und Theorien.<br />
Andrea Dixius<br />
Dipl.-Psychologin/Psychologische<br />
Psychotherapeutin<br />
Die Tagesklinik in Schönbach<br />
Warum sich Kliniken<br />
bei Diagnose und<br />
Rezept auf Kompetenz<br />
verlassen sollten.<br />
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k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Dialektisch-Behaviorale Therapie für Jugendliche (DBT-A)<br />
„..ich habe einen Begleiter, dieser Begleiter tief in mir drin ist diese große Leere.<br />
Sie begleitet mich täglich, ja sogar stündlich – nein man kann fast immer sagen. Manch-<br />
mal ist sie ganz schwach, dann geht es mir gut. Aber meist ist sie so stark, dass ich<br />
denke, sie würde mich innerlich auffressen. Es zerstört mich, ich gehe an diesem Ge-<br />
fühl kaputt.. Ich will, dass es aufhört und zwar sofort. Ich kann so nicht mehr wei-<br />
terleben! Ich will nicht mehr!“ A. 17 Jahre, Borderline-Persönlichkeitsstörung.<br />
Heftige, nicht zu kontrollierende Stimmungsschwankungen,<br />
Verunsicherung bzgl. der eigenen Identität,<br />
impulsives und selbstverletzendes Verhalten, Suizidversuche<br />
und parasuzidale Handlungen…. eine Auswahl<br />
an Störungen des Erlebens und Verhaltens bei<br />
Jugendlichen, mit denen wir uns in der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie aktuell immer häufiger konfrontiert<br />
sehen.<br />
Diagnostisch lässt sich dies mit den Begriffen „Affektive<br />
Dysregulation“, „Emotionsregulationsstörung“ und<br />
unter Berücksichtigung des jugendlichen Alters unserer<br />
PatientInnen auch als „Persönlichkeitsentwicklungsstörung,<br />
Borderline-Typ“ umschreiben.<br />
Abrupte Stimmungswechsel, tiefe Traurigkeit, Verzweiflung<br />
und ein Gefühl innerer Leere lässt diese Jugendlichen<br />
in ihren Beziehungen zu Erwachsenen und<br />
Gleichaltrigen „Achterbahn fahren“.<br />
Charakteristisch sind wiederkehrende massive Konflikte<br />
in den jeweiligen Herkunftsfamilien oder Wohngruppen,<br />
in Schule und Betrieb.<br />
Ist es im bisherigen Leben der Betroffenen zu einer<br />
Traumatisierung gekommen, erschweren dissoziative<br />
Störungen zusätzlich die Alltagsbewältigung dieser Jugendlichen.<br />
Vermehrter Alkohol- und / oder Drogenkonsum in der<br />
Folge können teilweise als Eigenbehandlungsversuche<br />
i.S. einer dysfunkionalen Affektregulation verstanden<br />
werden.<br />
Selbstverletzendes Verhalten, ein häufig beobachtbares<br />
Phänomen bei diesen Jugendlichen, kann ganz<br />
unterschiedliche Formen annehmen. Am bekanntesten<br />
ist das sogenannte Ritzen oder sich schneiden mit Gegenständen<br />
wie Rasierklingen, Messern oder Scherben.<br />
Aber auch Verbrennungen beigefügt mit Zigaretten,<br />
Radiergummis oder Bügeleisen, sich Verbrühungen zufügen,<br />
abbeißen von Fingerkuppen, wiederholtes Kopfanschlagen<br />
zählen ebenso wie ungenügend essen oder<br />
trinken hierzu.<br />
In den Selbstbeschreibungen der betoffenen Jugendlichen<br />
finden sich Äußerungen wie „ich halte diese innere<br />
Anspannung, diesen enormen Druck nicht mehr aus“,<br />
oder „das schwappt wie eine riesige Welle über mich<br />
hinweg... ich kann gar nicht mehr unterscheiden, ob<br />
ich wütend, verzweifelt bin oder mich nur noch selbst<br />
hasse...“ oder „manchmal fühle ich gar nichts mehr, bin<br />
innerlich leer... wie erstarrt“<br />
Selbstverletzendes Verhalten hilft diese selbst als äußerst<br />
unangenehm empfundenen emotionalen Zustände<br />
kurzfristig zu beenden.<br />
„Wenn ich mich dann schneide, werde ich ruhiger, spüre<br />
mich wieder für einen Moment, bin nicht hilflos ausgeliefert,<br />
sondern habe Kontrolle über die Situation.“<br />
Das bedeutet, dass selbstverletzendes Verhalten eine<br />
„Ventil-Funktion“ besitzt, entlastet und aus der subjektiven<br />
Sicht der Betroffenen zumindest für einen<br />
kurzen Moment eine Verbesserung bringt. Es dient<br />
der Reduktion der inneren Anspannung und der Regulation<br />
von intensiven unangenehmen Gefühlen und<br />
Gedanken bzw. dem Beenden von Dissoziationen und<br />
Flashbacks.<br />
Insofern kann selbstverletzendes Verhalten suizidales<br />
oder impulsives Verhalten auch verhindern, wirkt sozusagen<br />
„suizidprophylaktisch“.<br />
Danach einsetzende Scham- und Schuldgefühle bis hin<br />
zu Selbsthass für das, was sie da mit sich tun, führen<br />
häufig zu einem erneuten Anstieg der inneren Anspannung<br />
- ein Teufelskreis. >><br />
Forum am Puls der Zeit<br />
31<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
>> Wie reagieren Eltern, Erwachsene,<br />
Pädagogen auf selbstverletzendes<br />
Verhalten?<br />
Hier finden sich in aller Regel Hilflosigkeit<br />
und Überforderung, Angst<br />
und Unverständnis und damit einhergehender<br />
Kontrollversuche und<br />
entsprechende Bewertungen wie<br />
„die agiert, manipuliert, will nur<br />
Aufmerksamkeit“.<br />
Doch weder trösten, intensive Zuwendung<br />
noch sanktionieren hilft<br />
hier. Die Jugendlichen fühlen sich<br />
unverstanden und brechen Beziehungen<br />
ab. Damit einhergehende<br />
Scham- und Schuldgefühle führen<br />
dazu, dass Selbstverletzungen und<br />
Suizidalität verheimlicht werden.<br />
Ein hoher Veränderungsdruck führt<br />
bei den Jugendlichen eher zu einer<br />
Verteidigungshaltung und der dysfunktionalen<br />
Grundannahme: „So<br />
wie ich bin, bin ich nicht in Ordnung.“<br />
Dies führt dazu, dass selbstverletzendes<br />
Verhalten häufiger<br />
auftritt.<br />
Dialektisch-Behaviorale Therapie<br />
für Jugendliche DBT-A<br />
Die DBT wurde in den 80iger Jahren<br />
von Marsha Linehan (Seattle, USA)<br />
als störungsspezifische Therapie für<br />
chronisch suizidale Patienten mit<br />
Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />
(BPS) entwickelt. Die DBT integriert<br />
ein weites Spektrum an therapeutischer<br />
Methodik aus dem Bereich<br />
der Verhaltenstherapie, der kognitiven<br />
Therapie, der Gestalttherapie,<br />
der Hypnotherapie und der Meditation<br />
(Zen-Buddhismus). Da bislang<br />
keine spezifische Therapie für suizidale<br />
und/ oder selbstverletzende<br />
Jugendliche existierte, entstand<br />
Mitte der 90iger Jahre eine für Heranwachsende<br />
modifizierte Form,<br />
die DBT-A, „Dialectic-Behavioral<br />
Therapy for Adolescents“ (Arbeitsgruppe<br />
Alec L. Miller und Jill H.<br />
Rathus, Bronx, New York, USA).<br />
32 Forum am Puls der Zeit<br />
Die DBT-A setzt sich zusammen aus<br />
Einzel- und Gruppentherapie (Skillstraining,<br />
Achtsamkeitsgruppe und<br />
Körpertherapieskillsgruppe) und bezieht<br />
Familienangehörige mit ein.<br />
Das Programm liegt in manualisierter<br />
Form vor und wurde an<br />
der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Freiburg (Arbeitsgruppe Böhme,<br />
Fleischhaker, Mayer-Bruns, Schulz,<br />
2001) ins Deutsche übersetzt.<br />
An der <strong>SHG</strong>-Klinik für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />
in Kleinblittersdorf entstand eine<br />
graphisch überarbeitete Form (Eisenbeis,<br />
John, 2006).<br />
In Kleinblittersdorf haben wir das<br />
DBT-A Programm mit unserem<br />
erlebnistherapeutischen Ansatz<br />
verknüpft. Während im Erwachsenenbereich<br />
kognitive ausgerichtete<br />
Module zu einer Verbesserung von<br />
Selbstwert und Selbstwirksamkeit<br />
der PatientInnen dienen, übernehmen<br />
dies unsere handlungs- und<br />
erlebnisorientierten Settings Klettern,<br />
Kajak-/Kanufahren und Hochseilgarten.<br />
DBT-A Behandlungsziele<br />
Die Therapie gliedert sich in drei<br />
Phasen:<br />
In Phase I steht die Bearbeitung von<br />
Suizidalität und Selbstverletzungen<br />
sowie Verhaltensweisen, die die Lebensqualität<br />
der Jugendlichen in<br />
erheblichem Maße beeinträchtigen<br />
(z.B. Drogenkonsum, Essstörungen,<br />
Wohnungslosigkeit, dissoziative<br />
Störungen…) im Vordergrund.<br />
In Phase II geht es um die Bearbeitung<br />
kognitiver und emotionaler<br />
Folgen früher Traumatisierung und<br />
Phase III schließt mit Neuorientierung<br />
und Integration bzw. der<br />
Entwicklung von Lebensplänen in<br />
den Bereichen Familie, Peergroup,<br />
Schule und Ausbildung ab.<br />
DBT-A Module sind:<br />
– Stresstoleranz<br />
– Emotionsregulation<br />
– Zwischenmenschliche<br />
Fertigkeiten<br />
stationärer dbt-a behandlungsPlan<br />
montag 10.00 - 11.30 uhr Skills-Gruppe<br />
montag 14.00 - 17.00 uhr Erlebnistherapie Klettern/Kanu<br />
oder<br />
mittwoch 13.30 - 16.30 uhr Hochseilgarten<br />
mittwoch 16.00 - 17.30 uhr Skills-Gruppe<br />
Freitag 10.00 - 11.30 uhr Körpertherapieskillsgruppe<br />
Freitag 13.00 - 13.50 uhr Achtsamkeitsgruppe<br />
45 min./ woche Bezugspersonenstunde/Skillstraining<br />
2 TherapeutInnen / 8 TeilnehmerInnen / 12 Wochen Zyklus<br />
Setting: teaching<br />
Neben den DBT-A Behandlungsmodulen sind alle Behandlungseinheiten<br />
im Rahmen der stationären Therapie etwa<br />
fachärztliche Behandlung, Einzelpsychotherapie, Ergotherapie,<br />
Sportherapie, Musiktherapie, Kreativtherapien und<br />
Schule für alle Jugendlichen grundlegend.<br />
– „Goldener Mittelweg“<br />
– Achtsamkeit<br />
Die Jugendlichen lernen, anders<br />
mit Stress umzugehen, wieder mehr<br />
Kontrolle über schwierige Gefühle<br />
zurückzuerlangen und adäquate<br />
Beziehungen zu Gleichaltrigen und<br />
Erwachsenen aufzubauen.<br />
Die Jugendlichen erlernen außerdem,<br />
sogenannte Skills als Handlungsalternativen<br />
zu selbstverletzendem<br />
und selbstschädigendem<br />
Verhalten einzusetzen. Die Skills<br />
werden individuell zusammengestellt<br />
(Bezugspersonenstunde), erprobt<br />
und immer wieder überprüft<br />
(therapeutische Hausaufgaben).<br />
Im vierten Modul „Goldener Mittelweg“,<br />
geht es um typische Konfliktsituationen<br />
bzw. Dilemmata zwischen<br />
pubertierenden Jugendlichen<br />
und ihren Eltern bzw. Bezugspersonen<br />
(z.B. „Problemverhalten bagatellisieren<br />
vs. typisches Jugendlichenverhalten<br />
überbewerten“ oder<br />
„Autonomie erzwingen vs. Abhängigkeit<br />
fördern“). Dem amerikanischen<br />
Beispiel folgend haben wir<br />
begonnen während der Bearbeitung<br />
dieses Moduls die Eltern der Jugendlichen<br />
mit in die Skillsgruppen<br />
einzuladen. Dabei geht es in der<br />
direkten Auseinandersetzung zwischen<br />
Jugendlichen und Eltern um<br />
die wertschätzende Wahrnehmung<br />
der jeweils anderen Perspektive und<br />
das konstruktive Aushandeln von<br />
tragfähigen Kompromissen an ganz<br />
konkreten Beispielen. Die ersten Erfahrungen<br />
haben uns so positiv gestimmt,<br />
dass wir zusätzlich Elterngruppen<br />
eingerichtet haben, welche<br />
eher den Charakter von Coaching<br />
haben und z.B. Verständnis für das<br />
spezifische Störungsbild wecken,<br />
Ursachenzusammenhänge bzw. das<br />
Problemverhalten aufrechterhaltende<br />
Bedingungen aufzeigen und<br />
Veränderungs- und Lösungsstrategien<br />
erarbeiten.<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Weiterentwicklung des DBT-A<br />
Ansatzes<br />
Neben der Etablierung eines 12 wöchigen<br />
stationären DBT-A Therapieprogramms<br />
in Kleinblittersdorf<br />
haben wir auch eine teilstationär/<br />
ambulante Gruppe (<strong>SHG</strong>-Tagesklinik<br />
Schönbach, Dipl. Psychologin<br />
Andrea Dixius) aufgebaut und<br />
in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt<br />
ein Konzept für eine<br />
Nachsorgeeinrichtung im Komplementärbereich<br />
entwickelt („TiW“ –<br />
Therapeutische Intensivwohngruppe).<br />
Wissenschaftliche Begleitung der<br />
DBT-A Programme<br />
Im Jahr 2006 haben wir begleitend<br />
zum Aufbau der stationären DBT-A<br />
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(Dipl. Psychologe Stefan<br />
Eisenbeis, Dipl. Psychologin Jasmin<br />
Dallmeier, Dipl. Psychologe<br />
Oliver John.) Die ersten Pilotstudien<br />
in den Jahren 2006 bis 2008<br />
weisen Ergebnisse i.S. signifikanten<br />
Verbesserung der entscheidenden<br />
Parameter der Emotionsregulation<br />
bei Jugendlichen mit Symptomen<br />
einer Borderline-Störung als auch<br />
einen signifikanten Rückgang der<br />
allgemeinen Pychopathologie im<br />
Pre-Posttestvergleich nach, die<br />
die Ergebnisse einer Studie an der<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie der<br />
Universitätsklinik Freiburg replizieren.<br />
Stefan Eisenbeis<br />
Dipl.-Psychologe<br />
Forum am Puls der Zeit<br />
33<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
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Prof. Dr. med.<br />
Eva Möhler<br />
Die Anzahl psychischer Störungen<br />
und Krankheiten nimmt zu, leider<br />
auch bei Kindern und Jugendlichen.<br />
Auch wenn die ambulante Behandlung<br />
möglichst der stationären vorgezogen<br />
werden soll, besteht auch<br />
hier ein zunehmender Bedarf.<br />
Dem ist das Land Rheinland-Pfalz<br />
mit dem aktuellen Landeskrankenhausplan<br />
auch gerecht geworden.<br />
So erhält u. a. das Klinikum Idar-<br />
Oberstein erstmalig 20 stationäre<br />
Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychotherapie und<br />
Psychosomatik (kurz KJPP). Entscheidend<br />
dafür war auch, dass es<br />
hier schon eine Kinderklinik gibt,<br />
so dass eine enge Vernetzung erfolgen<br />
kann mit entsprechenden Synergieeffekten.<br />
Damit entsteht am Klinikum eine<br />
neue stationäre Fachrichtung. Die<br />
Gesamtbettenzahl des Klinikums<br />
Idar-Oberstein beträgt damit 498<br />
vollstationäre Betten und 39 Tagesklinikplätze.<br />
Im Januar wurden jetzt zunächst 10<br />
kinder- und jugendpsychiatrische<br />
Betten auf der Psychotherapiestation<br />
eingerichtet. Nach Realisierung<br />
einer Um- bzw. Neubaumaßnahme<br />
werden dann in absehbarer Zeit 20<br />
Betten vorgehalten.<br />
Die vorläufig belegte Station ist<br />
eine offen geführte Station. Die<br />
Aufnahme erfolgt regional und<br />
überregional und nur bei vorhandener<br />
Therapiemotivation. Die Aufnahmeindikation<br />
wird in der Regel<br />
k i n d e R - u n d J u g e n d p s y c h i A t R i e ( k J p p )<br />
Neue stationäre Fachrichtung am Klinikum<br />
Idar-Oberstein kinder- und JugendPsychiatrie begann<br />
im Januar 2011 mit der stationären versorgung.<br />
durch die (Spezial-) Ambulanz der<br />
KJPP gestellt. Akute Krisenaufnahmen<br />
werden auf der Psychotherapiestation<br />
nicht vorgenommen.<br />
Akutaufnahmen zur Krisenintervention<br />
und die Behandlung weiterer<br />
kinder- und jugendpsychiatrischer<br />
Störungsbilder werden erst<br />
nach Erweiterung (20 Betten) der<br />
KJPP angeboten.<br />
Die Schwerpunkte der stationären<br />
KJPP bilden die Behandlung<br />
von Essstörungen, Störungen der<br />
Emotionsregulation und selbstverletzendem<br />
Verhalten. Das Behandlungsprogramm<br />
basiert auf der<br />
dialektisch-behavioralen Therapie<br />
von Marsha M. Linehan. Das Therapieprogramm<br />
erweist sich seit<br />
vielen Jahren als ein sehr gut etabliertes<br />
Behandlungskonzept auch<br />
für Jugendliche. Im Vordergrund<br />
steht zunächst die Stabilisierung<br />
der Jugendlichen in ihrem Alltag.<br />
Ausgeprägte Ängste, überflutende<br />
Gefühle, starke Anspannungszustände<br />
sind häufig sehr belastend<br />
und führen zu schwierigen, manchmal<br />
eskalierenden Verhaltensweisen.<br />
Im Alltag, in der Familie, in<br />
der Beziehung zu Freunden/innen,<br />
in der Wohngruppe, in der Schule<br />
oder in der Ausbildung gelingt<br />
dann häufig vieles nicht mehr. Den<br />
Jugendlichen wird therapeutische<br />
Unterstützung angeboten, um neue<br />
Wege in ihrem Erleben und Verhalten<br />
auszuprobieren und zu festigen.<br />
Auch die Arbeit mit Familienangehörigen<br />
und Bezugspersonen ist ein<br />
fester Bestandteil unseres therapeutischen<br />
Arbeitens.<br />
Die Leitende Psychologin, Andrea<br />
Dixius, ist zertifizierte Therapeutin<br />
und Trainerin in diesem internati-<br />
onal wissenschaftlich und klinisch<br />
hoch anerkannten und erfolgreichen<br />
Verfahren.<br />
Die seit 10 Jahren bestehende Tagesklinik<br />
der KJPP in Idar-Oberstein<br />
hat ihre Schwerpunkte in der Behandlung<br />
von Aufmerksamkeitsdefizit-<br />
und Hyperaktivitätsstörungen<br />
sowie Autismus und Mutismus.<br />
Chefärztin Professor Dr. Eva Möhler<br />
und die leitende Psychologin Andrea<br />
Dixius freuen sich auf die neue<br />
Herausforderung, die sie gemeinsam<br />
mit dem Team vor Ort meistern<br />
werden.<br />
Ein besonderer Dank der Klinikleitung<br />
und der Mitarbeiter geht an<br />
die Verantwortlichen im Ministerium<br />
für Arbeit, Soziales, Gesundheit,<br />
Familie und Frauen, insbesondere<br />
an die Ministerin Malu Dreyer<br />
und Dr. Julia Kuschnereit, Referatsleiterin<br />
Psychiatrie im Ministerium.<br />
Dank gebührt aber auch den beteiligten<br />
Chefärzten und Mitarbeitern<br />
für die Konzepterstellung und die<br />
konstruktive Mitarbeit in der Vorbereitungsphase.<br />
Nur durch die<br />
gemeinsame Anstrengung war die<br />
Einrichtung der stationären KJPP<br />
am Klinikum Idar-Oberstein möglich<br />
geworden.<br />
Aufnahme und ambulante Voruntersuchungen<br />
nach Voranmeldung:<br />
e.moehler@sb.shg-kliniken.de<br />
a.dixius@io.shg-kliniken.de<br />
T. +49 (0)6781. 66-1801<br />
F. +49 (0)6781. 66-1253<br />
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34 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 35<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />
Die Waldgruppe<br />
In der Waldgruppe geht es um gruppendynamische<br />
Prozesse. Wichtige Aspekte sind Natur erleben (Stockbrot<br />
backen, Waldhaus bauen, Pflanzen sammeln und<br />
pressen, Gartenarbeit etc.), etwas gemeinsam herstellen,<br />
Kooperation erleben und Konflikte lösen. Auch helfen<br />
und sich helfen lassen sind wesentliche Elemente,<br />
ebenso die Übernahme von Initiative und Verantwortung.<br />
Zudem wird ein Körper- und Naturbewusstsein<br />
gefördert. Auch die Überwindung von Widerständen<br />
und Trägheit, ebenso wie das Durchhaltevermögen sind<br />
wichtige Bestandteile des therapeutischen Angebots.<br />
Manche Dinge lassen sich auch mit den Therapeuten<br />
beim Nebeneinanderherlaufen oder zwanglos viel besser<br />
besprechen als in einer steifen Gesprächssituation<br />
Außerdem ist körperliche Bewegung für den Hormonhaushalt,<br />
die Stimmung und die Ausgeglichenheit<br />
wichtig. Diese Erfahrung sollen alle Kinder machen.<br />
Wichtig ist, dass sie bei jedem Wetter stattfindet und<br />
den Kindern die Scheu vor Regen oder anderen Wetterlagen<br />
genommen wird.<br />
Die Waldgruppe findet einmal wöchentlich statt und<br />
dauert zwei Stunden.<br />
Professor Dr. Eva Möhler<br />
Chefärztin KJPP<br />
Kreative Therapie<br />
Die Kreative Therapie ermöglicht<br />
es dem Patienten Erfahrungen mittels<br />
Formen bez. Gestalten eigener<br />
Emotionen und Fähigkeiten Ausdruck<br />
zu verleihen.<br />
Angeboten wird das Formen und<br />
Gestalten mit Ton, Malen und<br />
Zeichnen sowie der Umgang mit<br />
Holz.<br />
Zielgruppe sind alle Patienten. Sie<br />
erhalten zwei Therapieeinheiten in<br />
der Woche.<br />
Von der Symptomatik kommen alle<br />
Krankheitsbilder in Frage soweit<br />
kein ärztlicher Ausschluss vorliegt.<br />
Ziel ist es, dem Patienten bei der<br />
Bewältigung seiner Probleme zu<br />
helfen und ihm die Möglichkeit zu<br />
geben, realitätsbezogenes Verhalten<br />
zu üben mit Hilfe von:<br />
– Verbesserung des Selbstwerts<br />
– Kennenlernen eigener Fähigkeiten<br />
– Fantasieentfaltung<br />
– Kommunikationsfähigkeit<br />
DBT-A-Körpertherapieskillsgruppe<br />
Die Gruppe intendiert, eine bessere Körperwahrnehmung<br />
und einen besseren Körperbezug zu erreichen.<br />
Dadurch können verschiedene Anspannungszustände<br />
früher wahrgenommen werden. Die in der Gruppe vorgestellten<br />
Hilfsmittel (Skills) zur Spannungs- und Emotionsregulation<br />
sollen helfen, diesen Anspannungszuständen<br />
entgegenzusteuern.<br />
t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />
Zielsetzung dabei ist:<br />
– Kritikfähigkeit<br />
Peter Schröder<br />
Kreativtherapeut<br />
– Regulierung der Emotionen, z.B. mit Eskrima<br />
(Stockkampf)<br />
– Aufbau von Selbstwertgefühl, z.B. durch Training<br />
zwischenmenschlicher Fertigkeiten<br />
– Abbau dysfunktionaler Grundannahmen<br />
– Erlernen von zwischenmenschlichen Fertigkeiten<br />
– Erhöhung der Stresstoleranz, z.B. durch Aushalten<br />
starker Trainingsreize wie Therabandtraining<br />
– Reduzierung von selbst- und fremdschädigendem<br />
Verhalten, z.B. durch Anti-Dissoziations-Skills wie<br />
mit dem Fuß über einen Stab gehen, Schwimmhaut<br />
kneifen<br />
– Schulung der Körperwahrnehmung, z. B. durch<br />
Feldenkrais-Übungen oder „Reise durch den Körper“<br />
– Abbau von Aggressionen, z.B. durch Teppichklop-<br />
fen, Kissenschlacht, Ball gegen die Wand werfen<br />
Carola Doudouktsidis, Dipl.-Sportlehrerin<br />
Peter Schröder, Kreativtherapeut<br />
36 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 37<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />
Sport-, Bewegungs-<br />
und Körpertherapie<br />
Die Sport-, Bewegungs- und Körpertherapie<br />
ist ärztlich indizierte und<br />
verordnete Bewegung mit verhaltensorientierten<br />
Komponenten, die<br />
vom Therapeuten geplant, dosiert<br />
und mit dem Patienten alleine oder<br />
in der Gruppe durchgeführt wird.<br />
Sie unterstützt bei den Kindern und<br />
Jugendlichen die diagnostische und<br />
therapeutische Arbeit.<br />
Mit geeigneten Mitteln des Sportes,<br />
der Bewegung und der Verhaltensorientierung<br />
werden bei vorliegenden<br />
Schädigungen gestörte physische,<br />
psychische und psychosoziale<br />
(Alltag und Freizeit betreffende) Beeinträchtigungen<br />
therapiert bzw.<br />
Schädigungen und Risikofaktoren<br />
vorgebeugt.<br />
Die Sport-, Bewegungs- und Körpertherapie<br />
intendiert die Erlangung<br />
der Handlungs- und Sozialkompetenz<br />
der Kinder und Jugendlichen<br />
und strebt Verhaltensstabilisation<br />
oder Verhaltensänderung an.<br />
Sie ist ein wichtiger Bestandteil<br />
der Behandlung psychiatrischer<br />
Erkrankungen. Dabei vermittelt sie<br />
ein neues Körpergefühl, steigert das<br />
Selbstbewusstsein, die Stimmung<br />
und den Antrieb und baut Ängste<br />
ab. Dadurch werden nicht nur<br />
Aggressionen gemindert, sondern<br />
auch nachweislich der Medikamentenverbrauch<br />
gesenkt.<br />
Den Kindern und Jugendlichen<br />
wird im Rahmen der Sport-, Bewegungs-<br />
und Körpertherapie ein großes<br />
Angebot verschiedenster für sie<br />
geeigneter Sport- und Bewegungsarten<br />
(wie Laufspiele, Fangspiele,<br />
Kooperationsspiele, Mannschaftsspiele,<br />
Ringen und Raufen, Fußball,<br />
Gymnastik, Krafttraining, Ausdauertraining,<br />
Akrobatik, Reiten, Inline<br />
skaten, Kanu fahren, Eskrima etc.)<br />
angeboten.<br />
Carola Doudouktsidis<br />
Dipl.-Sportlehrerin<br />
Musiktherapie in der KJPP Kleinblittersdorf<br />
Für die meisten Kinder und Jugendlichen<br />
nimmt die Musik eine<br />
außerordentlich große Rolle in Ihrem<br />
(Gefühls-)Leben ein. Sei es das<br />
aktive Musizieren auf Instrumenten<br />
oder das Musikhören.<br />
So trifft das Angebot Musiktherapie<br />
meist auf „offene Ohren“.<br />
„Die Musik drückt das aus, was<br />
nicht gesagt werden kann und worüber<br />
zu schweigen unmöglich ist.“<br />
(Zitat von Victor Hugo)<br />
Ton, Klang und Rhythmus als vorsprachliches<br />
Medium lassen viel<br />
Spielraum zum Experimentieren zu.<br />
Gefühle, bestehende Konflikte und<br />
deren Lösungen, Probleme im sozialen<br />
Umfeld, Ängste, Wünsche und<br />
DBT-A Achtsamkeitsgruppe<br />
In dieser Gruppe wird versucht, eine neue Einstellung<br />
und innere Bereitschaft herzustellen, die es ermöglicht,<br />
wertfrei nur das wahrzunehmen, was einem „im Hier<br />
und Jetzt“ begegnet.<br />
Die Inhalte der einzelnen Stunden sind das achtsame<br />
Wahrnehmen und nachfolgende Beschreiben von z.B.<br />
einem Geräusch, einer duftende Blume.. anhand der<br />
fünf Sinne:<br />
– Riechen<br />
– Schmecken<br />
– Fühlen<br />
– Sehen<br />
– Hören<br />
vieles mehr können in Musik ausgedrückt<br />
und hörbar werden.<br />
Die aktive Musiktherapie, mit der<br />
„freien Improvisation“ als Mittelpunkt,<br />
bietet dem Patienten die<br />
Möglichkeit, sich mit sich selbst<br />
und seiner Erkrankung „spielerisch“<br />
auseinander zusetzen. Der<br />
Therapeut unterstützt den Patienten<br />
musikalisch dabei oder spielt<br />
z.B. bewusst dagegen an um den<br />
Patienten in eine innere Auseinandersetzung<br />
zu führen (stützende/<br />
konfliktzentrierte Improvisation),<br />
die später dann altersentsprechend<br />
verbal bearbeitet werden kann.<br />
Die Klinikband bietet auf andere<br />
Weise den Jugendlichen einen Zu-<br />
t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />
gang, zu sich selbst und zu den anderen.<br />
Durch das Spielen und Singen<br />
aktueller Rock-und Popmusik<br />
kann sich der Jugendliche selbst neu<br />
erfahren und in der Gruppe erleben.<br />
Die Percussiongruppe versteht sich<br />
als eher ordnendes Element, da<br />
über Rhythmusarbeit versucht wird<br />
eine innere Struktur beim Kind zu<br />
schaffen, Halt anzubieten und Fähigkeit<br />
zur Aufmerksamkeit zu ermöglichen.<br />
Für keines der vorgestellten therapeutischen<br />
Angebote sind musikalische<br />
Vorkenntnisse notwendig.<br />
Dieter Straube<br />
Dipl.-Musiktherapeut (FH)<br />
Zudem erstellt jeder Patient einen persönlichen DBT-<br />
Ordner und eine selbstgestaltete Skillsbox.<br />
Ziel der Gruppe ist es, die Wahrnehmung und Konzentration<br />
zu verbessern, in der Gegenwart zu bleiben und<br />
mithilfe der Übungen eine nicht bewertende Haltung<br />
einzunehmen.<br />
Petra Hirner, Ergotherapeutin<br />
Dieter Straube, Dipl.-Musiktherapeut (FH)<br />
38 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 39<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />
Arbeitstherapie<br />
Bei der Arbeitstherapie will man die<br />
jungen Patienten durch stufenweise<br />
Steigerung von körperlichen Anforderungen<br />
in ihren Fähigkeiten<br />
fördern.<br />
Ziele der Arbeitstherapie sind Einhaltung<br />
der Tagesstruktur, Förderung<br />
und Verbesserung im psychomotorischen,<br />
kognitiven, affektiven<br />
und sozio-emotionalen Bereich,<br />
Befunderhebung und Diagnostik,<br />
Training von Aktivitäten des alltäglichen<br />
Lebens, Förderung und<br />
Verbesserung der Arbeitsgrundfähigkeiten<br />
und Steigerung des<br />
Durchhaltevermögens und der Belastbarkeit.<br />
Durch den richtigen Umgang mit<br />
Werkzeug und Material, durch Erarbeiten<br />
und Einhalten der Arbeitsschritte<br />
und Arbeitsanweisungen<br />
entsteht ein selbstgeschaffenes<br />
Werkstück, welches das Selbstvertrauen<br />
der jungen Patienten steigern<br />
kann. Auch das Erleben mit<br />
Belastung und Frustration ist ein<br />
maßgebendes Ziel. Mit verschiede-<br />
nen Medien wie Holz, Speckstein,<br />
Ytong und Gartenarbeit kann der<br />
Jugendliche in seiner Kreativität<br />
gefördert werden.<br />
In der Arbeitstherapie werden Interessen<br />
und Ressourcen geweckt, die<br />
für eine spätere berufliche Ausbil-<br />
Cogpack<br />
Das computergestützte kognitive<br />
Training besteht aus verschiedenen<br />
Übungsprogrammen mit jeweils<br />
mehreren Varianten zu folgenden<br />
Bereichen: Visuomotorik, Auffassung,<br />
Reaktion, Merkfähigkeit,<br />
sprachliche Fähigkeiten usw.<br />
Die zahlreichen Übungen bezwecken<br />
eine Verbesserung der kognitiven<br />
Leistungsfähigkeiten in Bezug<br />
auf Konzentration, Gedächtnis,<br />
Aufmerksamkeit, logisches Denken,<br />
Wahrnehmung, Etablierung und<br />
Erlernen neuer Arbeitsstrukturen,<br />
Leistungstechniken und Lösungsstrategien. <br />
dung von Vorteil sein können.<br />
Petra Hirner, Ergotherapeutin<br />
Peter Schröder, Kreativtherapeut<br />
Das Programm ist übersichtlich und<br />
leicht umzusetzen, da die Übungen<br />
verständlich erklärt sind. Durch<br />
sofortige optische und akustische<br />
Rückmeldungen ist es motivierend,<br />
weiterzuarbeiten. Und da es nicht<br />
um den sonst üblichen Leistungsdruck,<br />
wie z.B. in der Schule geht,<br />
kommen die meisten Patienten sehr<br />
gerne und sehen es als Möglichkeit,<br />
sich selbst zu trainieren und zu verbessern.<br />
Petra Hirner<br />
Ergotherapeutin<br />
Ergotherapie<br />
Die Ergotherapie unterstützt die diagnostische<br />
und therapeutische Arbeit<br />
mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Sie wird für alle Patienten im Alter<br />
von Sechs- bis Achtzehn Jahren<br />
in Einzel- und Gruppentherapie<br />
durchgeführt, wobei die Gruppen<br />
altersentsprechend eingeteilt sind.<br />
Die ergotherapeutische Behandlung<br />
ist entwicklungsorientiert aufgebaut.<br />
Entsprechend diesem Prinzip<br />
Dr. Paul Janssen, Firmengründer<br />
werden altersadäquate Spiele, Ge-<br />
räte und verschiedene Materialien<br />
(z.B. Seide, Gips, Pappmaché, Filz,<br />
Leder usw.) als Behandlungsmedien<br />
eingesetzt.<br />
Durch die handwerkliche Betätigung<br />
können kreative und gestalterische<br />
Kräfte gefördert, aggressive<br />
Impulse kanalisiert, Stimmungen<br />
und Selbstvertrauen verbessert<br />
werden.<br />
Die Freude am kreativen Arbeiten<br />
Patienten vertrauen auf uns.<br />
Janssen-Cilag <strong>GmbH</strong><br />
t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />
kann gesunde Kräfte wecken und<br />
Eigeninitiative fördern.<br />
Weitere Ziele sind:<br />
– Befunderhebung und Diagnostik<br />
– Förderung und Entwicklung der<br />
Grob- und Feinmotorik<br />
– Verbesserung der Aufname und<br />
Verarbeitung von Wahrnehm-<br />
ungsreizen (sensorische Inte-<br />
gration)<br />
– Förderung sensomotorischer<br />
Fertigkeiten zur Unterstützung<br />
der kognitiv-geistigen Entwick-<br />
lung des Kindes<br />
– Förderung der Sozialentwick-<br />
lung und Kommunikationsfähig-<br />
keit<br />
Insgesamt kann dies zu einem optimistischeren<br />
Selbstbild führen, eine<br />
Wiedereingliederung in eine Gemeinschaft<br />
(z.B. Elternhaus, Schule<br />
usw.) fördern sowie eine verbesserte<br />
Leistungsfähigkeit und psychische<br />
Stabilität zur Folge haben.<br />
Petra Hirner<br />
Ergotherapeutin<br />
Janssen-Cilag ist ein forschendes pharmazeutisches Unternehmen. Unsere innovativen Arzneimittelentwicklungen<br />
haben die Therapie zahlreicher Erkrankungen in den vergangenen Jahren entscheidend<br />
mit geprägt.<br />
Im Mittelpunkt einer jeden Erkrankung steht der betroffene Patient. Wir sehen es deshalb als unsere<br />
vorrangige Aufgabe an, mit hochwertigen Produkten sowie umfassenden Informationen und Dienstleistungen<br />
einen größtmöglichen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung des Gesundheitszustands<br />
der von Krankheit Betroffenen und somit zur Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu<br />
leisten. Die Kernkompetenzfelder, in denen wir uns engagieren, sind Zentrales Nervensystem, z.B.<br />
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, Alzheimer Demenz, Epilepsie, Mi gräne, Psychosen,<br />
Schmerz/Innere Medizin, z.B. chronische Schmerzsyndrome, Asthma, Urologie, z.B. vorzeitiger<br />
Samenerguss, Virologie, z.B. HIV/AIDS, Biotechnologie, z.B. Anämie-bedingte Folgeerscheinungen<br />
bei Krebspatienten, multiples Myelom, renale Anämie bei chronischen Nierenerkrankungen und<br />
Schuppenflechte (Psoriasis).<br />
40 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 41<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
kinder- und JugendPsychiatrie<br />
66119 Saarbrücken<br />
Theodor-Heuss-Str. 101<br />
(Nähe Winterberg-<br />
Krankenhaus)<br />
# (0681) 9 85 77 0<br />
Fax (0681) 9 85 77 44<br />
Therapie im Grünen<br />
Der Garten der Sinne verfolgt den zielgerichteten Einsatz<br />
der Natur zur Steigerung des psychischen und<br />
physischen Wohlbefindens. Die Kinder und Jugendlichen<br />
setzen sich direkt mit der Natur auseinander. Dabei<br />
werden alle Sinne aktiviert und berührt.<br />
Es werden gartenbezogene Aktivitäten und Erlebnisse<br />
wie z.B. Barfußweg, verschiedene Instrumente, Teich,<br />
Kräuterspirale usw. eingesetzt, um die vielfältigen positiven<br />
Wirkungen der Natur therapeutisch nutzen zu<br />
können.<br />
Die Pflege des Gartens steht im Mittelpunkt der therapeutischen<br />
Arbeit und lässt den einzelnen Patienten<br />
neue, vielschichtige Erfahrungen machen, von Rasenmähen<br />
bis zu Kaulquappen beobachten.<br />
66111 Saarbrücken<br />
Karl-Marx-Str. 1<br />
(Nähe Hauptbahnhof)<br />
# (0681) 3 17 91<br />
Fax (0681) 3 92 27<br />
ORTHOPÄDIE<br />
SANITÄTSHAUS<br />
Physio-<br />
Therapie<br />
Rehabilitations-<br />
Technik<br />
Medizin-<br />
Technik<br />
reha team<br />
Wir bringen Hilfen<br />
Die Therapie im Grünen verbessert<br />
die Stimmung und den Antrieb, die<br />
sozialen Kompetenzen, das Erlernen<br />
und Akzeptieren von Grenzen und<br />
Regeln, die individuelle Belastbarkeit<br />
und die Schärfung von Selbst-<br />
und Fremdwahrnehmung.<br />
Die Arbeit in der Natur kann ein<br />
positiveres Selbstbild, wachsendes<br />
Verantwortungsbewusstsein und<br />
zunehmendes Vertrauen in die eigenen<br />
Fähigkeiten zur Folge haben.<br />
Petra Hirner, Ergotherapeutin<br />
Peter Schröder, Kreativtherapeut<br />
Dieter Straube, Dipl.-Musiktherapeut<br />
(FH)<br />
Gesundheits-<br />
Schuhe<br />
Gesundheits-<br />
Wäsche<br />
Orthopädie-<br />
Technik<br />
66280 Sulzbach<br />
Sulzbachtalstraße 80<br />
(gegenüber Rathaus)<br />
# (06897) 29 22<br />
Fax (06897) 24 22<br />
F-57200 Sarreguemines<br />
102, Rue de la Montagne<br />
(gegenüber Hopital du Parc)<br />
# 03 87 28 11 00<br />
Fax 03 87 28 12 00<br />
Reittherapie<br />
Pferde und Menschen verbindet<br />
eine besondere Beziehung. Diese<br />
Erkenntnis ist bereits Tausende<br />
von Jahren alt. Ein Pferd kann die<br />
Arbeit des Pädagogen, des Ergotherapeuten<br />
oder des Psychologen<br />
unterstützen.<br />
In der Therapieform Reiten wird<br />
den Patienten der behutsame Umgang<br />
mit einem Tier und die damit<br />
verbundene Verantwortung nähergebracht.<br />
In den Therapieablauf integriert<br />
sind die Vorbereitung (Putzen, Satteln)<br />
und das abschließende Abwarten<br />
der Pferde (Absatteln, Versorgen).<br />
t h e R A p i e n i n d e R k J p p<br />
Die Arbeit mit dem Medium Pferd spricht den Menschen<br />
ganzheitlich und über alle Sinne an. Sie fordert<br />
und fördert körperlich, emotional, geistig und sozial.<br />
Die Beziehung zum Pferd spielt beim Reiten eine wichtige<br />
Rolle. Lernerfahrungen können auf die Gruppe<br />
übertragen und geübt werden.<br />
Das Reiten beinhaltet pädagogische, psychologische,<br />
psychotherapeutische, rehabilitative und sozial-integrative<br />
Maßnahmen, die über das Medium Pferd umgesetzt<br />
werden. Zielgruppe sind Patienten mit körperlichen,<br />
seelischen und sozialen Entwicklungsstörungen.<br />
Die persönliche und soziale Entwicklungsförderung<br />
steht im Mittelpunkt.<br />
Carola Doudouktsidis<br />
Dipl.- Sportlehrerin<br />
42 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 43<br />
kinder- und JugendPsychiatrie
gesunde ernährung<br />
k ö R p e R u n d g e i s t k ö R p e R u n d g e i s t<br />
Gesunde Ernährung<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Um sich optimal zu entwickeln, ist<br />
es für Kinder von großer Bedeutung,<br />
dass sie eine ausgewogene,<br />
gesunde Ernährung erhalten. In der<br />
Kindheit eingeübte Ernährungs-<br />
und Bewegungsmuster können den<br />
Unterschied zwischen Gesundheit<br />
und Krankheitsrisiko in späteren<br />
Jahren ausmachen. Wenn Kinder<br />
ausgewogen ernährt werden und<br />
sich viel bewegen, ist das die Basis<br />
für eine gesunde körperliche und<br />
geistige Entwicklung. Grundlegende<br />
Einstellungen und Gewohnheiten<br />
entwickeln sich schon in den<br />
ersten Lebensjahren und bleiben<br />
meist lebenslang bestehen. Selbst<br />
Senioren halten noch an den Ernährungsgewohnheiten<br />
fest, die sie<br />
in der Kindheit geprägt haben.<br />
In der Familie, mit den Eltern als Vorbild, lernen die<br />
Kleinsten am besten, was zu einer gesunden Ernährung<br />
gehört.<br />
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für<br />
Kinder die „optimierte Mischkost“.<br />
Das Konzept der „Optimierten Mischkost“ basiert auf<br />
folgenden einfachen Regeln: Es sollen viele pflanzliche,<br />
mäßig viele tierische und wenige fettreiche Lebensmittel<br />
gegessen werden. Wenn Sie diese einfachen Regeln<br />
berücksichtigen, haben Sie die Basis für eine gesunde<br />
Ernährung Ihrer Kinder gelegt.<br />
Schon morgens beim Frühstück sollte man darauf achten.<br />
Wenn der Tag stressfrei und mit einem ausgewogenen<br />
Frühstück beginnt, sind die Voraussetzungen für<br />
eine gute Hirnleistung in Schule und Beruf geschaffen.<br />
Stellen Sie also den Wecker lieber etwas früher und<br />
frühstücken Sie mit der ganzen Familie, wenn möglich,<br />
mit etwas Obst, einer Tasse Milch oder Kakao und einem<br />
gesunden Müsli oder Vollkornbrot.<br />
Für die große Pause sollte Ihr Kind immer eine Brotdose<br />
mit einem belegten Vollkornbrot, mit Rohkost und Obst<br />
dazu, im Schulranzen haben.<br />
Ebenfalls ganz wichtig ist das Trinken. Geben Sie Ihrem<br />
Kind Tee, Wasser oder auch eine Fruchtschorle mit und<br />
erinnern Sie Ihr Kind natürlich auch zu Hause regelmäßig<br />
daran, etwas zu trinken. Denn ohne oder mit<br />
zu wenig Flüssigkeit, können Körper und „Kopf“ nicht<br />
mehr einwandfrei arbeiten<br />
Für ein gesundes und ausgewogenes Mittagessen Kartoffeln,<br />
Reis, Nudeln, Getreide und Hülsenfrüchte abwechselnd<br />
zubereiten. Auch die Gemüsesorten sollten<br />
variiert werden, um den Körper mit allen Vitaminen,<br />
Mineralien und Spurenelementen zu versorgen. Salat,<br />
frisches Obst und Nüsse sollten ausreichend auf dem<br />
Küchenplan stehen. Mageres Fleisch ist zwar gesund<br />
und enthält viel Eisen, das der Körper braucht, ist aber<br />
keinesfalls jeden Tag notwendig. Zum Ausgleich sollten<br />
Sie Ihren Kindern viel Vollkornprodukte und öfter auch<br />
mal Tofu anbieten. Um das Kind ausreichend mit Jod<br />
zu versorgen, achten Sie darauf, jodiertes Speisesalz zu<br />
verwenden. Ein bis zwei Mal pro Woche Seefisch sorgt<br />
ebenfalls für ausreichende Jodzufuhr.<br />
Aber auch eine vegetarische, fleischfreie Ernährung<br />
unter Berücksichtigung der Regeln der „optimierten<br />
Mischkost“ ist gesund und ausgewogen.<br />
Da abends meist die ganze Familie<br />
zu Hause ist, bietet es sich an, das<br />
Abendessen gemeinsam als Abschluss<br />
des Tages anzusehen und<br />
sich gegenseitig die Erlebnisse des<br />
Tages zu erzählen. Auch abends<br />
sollten Vollkornprodukte die Basis<br />
bilden. Vollkornbrot mit verschiedenen<br />
Aufstrichen, magerer<br />
Wurst oder Käse, eventuell auch<br />
mal selbstgemachte Pizza, vorzugsweise<br />
aus Vollkornmehl, Baguette<br />
mit Wurst, Käse, gekochtem Ei, Essiggurken<br />
und Tomaten oder auch<br />
überbackenes Baguette mit Tomate<br />
und Mozzarella oder gefülltes Fladenbrot<br />
sind eine schöne Abwechslung.<br />
Dazu sollten Rohkostsalate<br />
oder Gemüsesticks wie Gurken,<br />
Karotten, Paprika mit Dips gereicht<br />
werden. Kinder lieben auch hin und<br />
wieder ein süßes Gericht wie z.B.<br />
Milchreis mit gekochten Früchten<br />
zum Abendbrot.<br />
Kinder essen natürlich gerne Süßigkeiten,<br />
man sollte diese auch<br />
erlauben, aber die Mengen beachten.<br />
Als Alternative zu Süßigkeiten<br />
kann man frisches oder getrocknetes<br />
Obst oder gesüßten Quark mit<br />
Honig anbieten. Eis können Sie aus<br />
Fruchtsaft selbst zubereiten und<br />
den Kindern mit gutem Gewissen<br />
anbieten.<br />
Kaufen Sie vorzugsweise Lebensmittel<br />
aus biologischem Anbau,<br />
idealerweise auch von regionalen<br />
Anbietern, so tun sie etwas für die<br />
Gesundheit ihrer Kinder und entlasten<br />
gleichzeitig die Umwelt.<br />
Wenn in der Familie eine Kultur gelebt<br />
wird, die Freude und Spaß an<br />
ausgewogener Ernährung und an<br />
Bewegung vermittelt, schafft dies<br />
den optimalen Rahmen, in dem<br />
Kinder gesunde Lebensweisen einüben<br />
können.<br />
44 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 45<br />
gesunde ernährung
eZePte<br />
k ö R p e R u n d g e i s t k ö R p e R u n d g e i s t<br />
Rezepte<br />
von Rosi Bachmann<br />
Gesundheits- und Ernährungsberaterin<br />
Mutter von 4 Kindern<br />
Mangoldwickel mit Hirsefüllung.<br />
Zutaten<br />
120 g Hirse<br />
2 Mangold<br />
4 Tomaten<br />
120 g Ricotta<br />
oder Frischkäse<br />
Muskatnuss<br />
100 g geriebener Käse<br />
(Gouda oder Edamer)<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Muskatnuss<br />
Zubereitung<br />
für 4 Personen<br />
Hirse mit 300 ml Wasser im geschlossenen Topf aufkochen<br />
und bei kleiner Hitze ca. 30 bis 40 Minuten quellen<br />
lassen. Mangold putzen, waschen und die Blätter<br />
in kochendem Salzwasser etwa 5 Minuten blanchieren,<br />
abtropfen lassen und mit Küchenkrepp trocken tupfen.<br />
Die Stiele abschneiden und fein würfeln. Die Tomaten<br />
waschen und das Fruchtfleisch würfeln. Mangoldstiele,<br />
Hirse, Tomaten und Ricotta bzw. Frischkäse verrühren<br />
und alles mit Salz und Pfeffer würzen. Die Füllung in<br />
die Mangoldblätter einrollen und die Rollen mit der<br />
Naht nach unten in eine gefettete, ofenfeste Form<br />
setzen. Mit dem Käse bestreuen und im vorgeheizten<br />
Backofen bei 200 Grad, Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4<br />
etwa 10 Minuten überbacken. Dazu passt Tomatensoße<br />
und Salat.<br />
Tofu Reispfanne.<br />
Zutaten<br />
1 Zwiebel<br />
1 rote Paprikaschote<br />
250 g Räuchertofu<br />
1 Zucchini<br />
8 bis 10 frische Champignons<br />
100 g Cashewnüsse<br />
150 g Sojasprossen<br />
300 g Reis<br />
400 ml Kokosmilch<br />
Sojasauce<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Curry<br />
46 Forum am Puls der Zeit<br />
Zubereitung<br />
für 4 Personen<br />
Zwiebeln, Zucchini, Paprika und frische Champignons<br />
klein schneiden. Zusammen mit dem Tofu in etwas Öl<br />
anbraten, bis der Tofu an den Rändern bräunlich wird.<br />
Inzwischen ausreichend Salzwasser für den Reis zum<br />
Kochen bringen und den Reis kochen. Nun die Sojasprossen<br />
in die Pfanne dazugeben, einen Moment<br />
garen, dann die Cashewnüsse dazu geben. Wenn in der<br />
Pfanne alles schön brutzelt, die Kokosmilch dazugeben<br />
und mit Sojasauce, Salz, Pfeffer, Curry und beliebigen<br />
Gewürzen, z.B. Ingwer, abschmecken. Das Gemüse zusammen<br />
mit dem Reis servieren.<br />
Kniffliges<br />
aufGabe<br />
aufGabe<br />
1 was ist das?<br />
3<br />
Einem jeden Edelstein gebe ich noch hell´ren Schein.<br />
Wer mich aber hat verloren, der wird rot bis an die Ohren<br />
oder er erblaßt vor Schrecken und bleibt in der Rede stecken.<br />
www.lalinea.de<br />
aufGabe<br />
2 die rolltrePPe<br />
wie viele<br />
dreiecke sind in der Figur enthalten?<br />
Ein Mann wollte wissen, wie viele Stufen einer Rolltreppe zu<br />
sehen sind, wenn diese außer Betrieb ist. Aus diesem Grund<br />
ist er die abwärts fahrende Rolltreppe in gleichmäßigem<br />
Tempo hinunter gelaufen und hat 60 Stufen gezählt. Danach<br />
ist er die gleiche Rolltreppe mit exakt derselben Geschwindigkeit<br />
hinaufgelaufen und hat dabei 90 Stufen gezählt.<br />
Wie viele Stufen sind im Stillstand zu sehen?<br />
St. Nazairer Allee 1a<br />
Tel. 0 68 31 / 48 72 200<br />
Die Rätselauflösungen finden Sie auf Seite 50.<br />
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Forum am Puls der Zeit<br />
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47<br />
kniFFliges
wer was wo in den shg-kliniken sonnenberg<br />
Ü b e R u n s<br />
Dr. med.<br />
Dorothee Rixecker<br />
CA ATZ/RPK<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Wolfgang Hofmann<br />
ÄD und CA Psychiatrie<br />
ÄD Ärztlicher Direktor / Ärzliche Direktorin<br />
ÄL Ärztliche Leitung<br />
CA Chefarzt / Chefärztin<br />
FL Fachliche Leitung<br />
KL Kommissarische Leitung<br />
PD Pflegedirektor / Pflegedirektorin<br />
VD Verwaltungsdirektor / Verwaltungsdirektorin<br />
Kontakt.<br />
SHg-kliNikeN SoNNeNbeRg<br />
Sonnenbergstraße 10 / D 66119 Saarbrücken<br />
T. +49. (0)681. 889-0 / www.shg-kliniken.de<br />
VD Rudolf Altmeyer<br />
ÄD Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
PD Christel Schnur<br />
VD der Reha-Einrichtungen Martin Stoiber<br />
AbteiluNgeN<br />
klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
mit angeschlossener tagesklinik<br />
103 Betten, 39 Tagesklinikplätze,<br />
12 Betten Suchtbehandlung<br />
CA Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
T. +49. (0)681. 889-2204 / F. +49. (0)681. 889-2409<br />
sekr.psychiatrie@sb.shg-kliniken.de<br />
klinik für geriatrie mit ellenruth von gemmingen klinik<br />
und angeschlossener tagesklinik<br />
75 Betten, 10 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Rainer Scheel<br />
CA Dr. med. Bernd Gehlen<br />
T. +49. (0)681. 889-2201 / F. +49. (0)681. 889-2630<br />
sekr.geriatrie@sb.shg-kliniken.de<br />
klinik für gerontopsychiatrie<br />
mit angeschlossener tagesklinik halberg<br />
66 Betten, 12 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Rosa-Adelinde Fehrenbach<br />
T. +49. (0)681. 889-2532 / F. +49. (0)681. 889-2197<br />
sekr.geronto@sb.shg-kliniken.de<br />
Dr. med. Hans Neustädter<br />
CA <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />
Tiefental mit Tagesklinik<br />
Dr. med.<br />
Rainer Scheel<br />
CA Geriatrie<br />
Dr. med.<br />
Bernd Gehlen<br />
CA Geriatrie<br />
Dr. med.<br />
Rosa-Adelinde<br />
Fehrenbach<br />
CA Gerontopsychiatrie<br />
Dr. med.<br />
Cem Özbek<br />
CA Kardiologische<br />
Dr. med.<br />
Thomas Vaterrodt<br />
CA Neurologie und<br />
Neurologische<br />
Reha Quierschied<br />
Prof. Dr. med.<br />
Eva Möhler<br />
CA Klinik für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie/<br />
-psychotherapie<br />
Kleinblittersdorf<br />
Dudweiler, Orientierungsweiler<br />
der <strong>SHG</strong>-Fachklinik<br />
Reha Quierschied<br />
Quierschied<br />
48 Forum am Puls der Zeit 49<br />
phase und Adaption<br />
klinik für neurologie<br />
15 Betten Akutneurologie,<br />
20 Betten neurologische Frührehabilitation<br />
CA Dr. med. Thomas Vaterrodt<br />
T. +49. (0)681. 889-2410 / F. +49. (0)681. 889-2458<br />
sekr.neurologie@sb.shg-kliniken.de<br />
station für adoleszente<br />
10 Betten, 6 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Hofmann<br />
CA Prof. Dr. med. Eva Möhler<br />
T. +49. (0)681.889-2472 / F. +49. (0)681. 889-2474<br />
sekr.psychiatrie@sb.shg-kliniken.de<br />
sekr.kjp@sb.shg-kliniken.de<br />
ANgeScHloSSeNe kliNikeN<br />
shg-klinik halberg, klinik für geriatrie<br />
Spitalstraße 2 / D 66130 Brebach<br />
T. +49. (0)681. 888-2728<br />
51 Betten, 3 chirurgische Belegbetten, 4 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Bernd Gehlen<br />
CA Dr. med. Rainer Scheel<br />
T. +49. (0)681. 888-2711 / F. +49. (0)681.888-2757<br />
sekr.halberg@sb.shg-kliniken.de<br />
shg-klinik kleinblittersdorf<br />
klinik für kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />
Waldstraße 40 / D 66271 Kleinblittersdorf<br />
T. +49. (0)6805. 9282-0<br />
22 Betten, 46 Tagesklinikplätze, 5 Institutsambulanzen<br />
CA PD Prof. Dr. med. Eva Möhler<br />
T. +49. (0)6805. 9282-10 / F. +49. (0)6805. 9282-40<br />
sekr.kjp@sb.shg-kliniken.de<br />
tageskliniken und institutsambulanzen der kJPP<br />
Saarbrücken-Schönbach<br />
T. +49. (0)681. 98826-20<br />
„Haus Linicus“ Merzig-Wadern<br />
T. +49. (0)6861. 705-1751<br />
„Johann-von-Oppenheim Haus“ St. Wendel<br />
T. +49. (0)6851. 80003-0<br />
Tagesklinik am Klinikum Idar-Oberstein<br />
T. +49. (0)6781. 66-1801<br />
Dr. med. Christa Balzer<br />
FL Tagesklinik St. Wendel<br />
und ÄL der Tagesklinik Dud-<br />
Tiefental, ÄL Zentrum für<br />
Abhängigkeitsprobleme<br />
SHg-ReHA-eiNRicHtuNgeN<br />
atZ/rPk Zentrum für psychiatrische rehabilitation<br />
Sonnenbergstraße 10 / D 66119 Saarbrücken<br />
64 Betten, 6 Pendlerplätze<br />
CA Dr. med. Dorothee Rixecker<br />
T. +49. (0)681. 889-2530 / F. +49. (0)681. 889-2856<br />
atz@sb.shg-kliniken.de<br />
atZ/rPk außenstelle st. wendel<br />
20 Plätze<br />
T. +49. (0)6851. 9797-0 / F. +49. (0)6851. 9797-20<br />
atz@sb.shg-kliniken.de<br />
shg-Fachklinik tiefental<br />
rehaklinik für abhängigkeitserkrankungen<br />
Sonnenbergstraße 1 / D 66119 Saarbrücken<br />
80 Betten<br />
CA Dr. med. Hans Neustädter<br />
T. +49. (0)681. 889-2516 / F. +49. (0)681. 889-2193<br />
s.bernhardt@sb.shg-kliniken.de<br />
tagesklinik dudweiler<br />
12 Tagesklinikplätze<br />
ÄL Dr. med. Christa Balzer / T. +49. (0)6897. 799-1074<br />
reha-tagesklinikdudweiler@shg-kliniken.de<br />
reha-tagesklinik st. wendel<br />
12 Tagesklinikplätze<br />
FL Dr. med. Christa Balzer<br />
T. +49. (0)6851. 9797-18<br />
reha_tk@wnd.shg-kliniken.de<br />
adaption<br />
12 Plätze<br />
CA Dr. med. Hans Neustädter<br />
T. +49. (0)681. 889-2516 / adaption.tt@web.de<br />
orientierungsphase in der drogentherapie<br />
6 Betten<br />
CA Dr. med. Hans Neustädter<br />
Zentrum für abhängigkeitsprobleme<br />
ÄL Dr. med. Christa Balzer<br />
T. +49. (0)681. 389-1241 / zfa@sb.shg-kliniken.de<br />
shg-Fachklinik Quierschied<br />
klinik für rehabilitation und Frührehabilitation<br />
Fischbacher Straße 100 / D 66287 Quierschied<br />
T. +49. (0)6897. 962-0<br />
Dr. med. Gabriele<br />
Novotny-Reichert<br />
CA Geriatrische Reha<br />
Fachbereich geriatrie<br />
45 Betten, 15 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Gabriele Novotny-Reichert<br />
T. +49. (0)6897. 962-101 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />
novotny@qui.shg-kliniken.de<br />
Fachbereich kardiologie<br />
55 Betten, 20 Tagesklinikplätze<br />
CA Dr. med. Cem Özbek<br />
T. +49. (0)6897. 962-107 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />
oezbek@qui.shg-kliniken.de<br />
Fachbereich neurologie<br />
35 Betten<br />
CA Dr. med. Thomas Vaterrodt<br />
T. +49. (0)6897. 962-103 / F. +49. (0)6897. 962-250<br />
vaterrodt@qui.shg-kliniken.de<br />
weiteRe eiNRicHtuNgeN<br />
haus für Psyche und gesundheit<br />
Großherzog Friedrich Str. 11 / D 66121 Saarbrücken<br />
integrationsfachdienst<br />
berufliche begleitung mit beratungsstellen<br />
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fdb-warken-kuhn@t-online.de<br />
Projekt arbeitstrainingsplätze für menschen<br />
mit einer psychischen behinderung im<br />
regionalverband saarbrücken<br />
T. +49. (0)681. 38912-23<br />
projekt_atp@sb.shg-kliniken.de<br />
modellprojekt virtuelle werkstatt<br />
T. +49. (0)681. 38912-36 / vws@sb.shg-kliniken.de<br />
AuSbilduNgSStätte<br />
lehrinstitut für gesundheitsberufe der shg<br />
Scheidter Str. 35 / D 66130 Saarbrücken-Brebach<br />
T. +49. (0)681. 87009-0 / F. +49. (0)681. 87009-11<br />
sekr.lehrinstitut@sb.shg-kliniken.de<br />
wer was wo in den shg-kliniken sonnenberg
imPressum / rätselauFlösung<br />
R ä t s e l A u f l ö s u n g / i m p R e s s u m<br />
Die stationäre Behandlung ist zu Ende<br />
– wie geht es nun weiter?<br />
assist berät und versorgt Sie auf<br />
Wunsch nach Ihrem Klinikaufenthalt<br />
in den Therapiebereichen:<br />
Enterale Ernährung<br />
Ambulante Infusionstherapie<br />
Tracheostoma<br />
Wundversorgung<br />
Stoma<br />
Ableitende Inkontinenz<br />
Beatmung (in Kooperation)<br />
Rätselauflösungen von Seite 47<br />
was ist das? Die Fassung<br />
wie viele dreiecke sind in der Figur enthalten? Die Figur beinhaltet 35 Dreiecke.<br />
die rolltrePPe Um eine Stufe herab oder hinaufzugehen, benötigt der Mann die Zeit t. Nun ist zu<br />
berechnen, wie viele Stufen jeweils verschwunden sind. Beim Hinuntergehen verschwinden pro Zeiteinheit<br />
(x - 60 Stufen) / 60, wobei x die gesuchte Stufenzahl ist. Beim Hinaufgehen verschwinden pro Zeiteinheit<br />
(90 - x Stufen) / 90. Setzt man diese beiden Brüche gleich, ergibt sich die Lösung, nämlich x = 72.<br />
Herausgeberin<br />
Anzeigenservice<br />
Bildnachweis<br />
Gestaltung<br />
Druck<br />
Auflage<br />
Erscheinungsweise<br />
Forum<br />
a m P u l s d e r Z e i t<br />
50 Forum am Puls der Zeit<br />
Apolog <strong>GmbH</strong> / Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />
Susanne Neu / T. +49. (0)681. 889 2304 / s.neu@sb.shg-kliniken.de<br />
<strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> / <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg / Fotolia Bildagentur<br />
Tanja Huppert / Neoniveau. Design & Kommunikation / neoniveau.com<br />
ATZ-Druckerei / Sonnenbergstraße 10 / 66119 Saarbrücken<br />
8.000<br />
dritteljährlich<br />
Nach Ihrem Krankenhausaufenthalt<br />
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Wunsch eine reibungslose Überleitung<br />
von der Klinik in die ambulante Nachversorgung.<br />
So können Sie sicher sein, dass die in<br />
der Klinik begonnenen Therapien auch<br />
in der häuslichen Umgebung auf<br />
hohem Niveau fortgeführt werden.<br />
Wie sieht die nachklinische Versorgung<br />
konkret aus?<br />
Sofern Sie sich für assist als Nachversorger<br />
entscheiden, nimmt ein assist-<br />
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Kontakt zu Ihnen auf und bespricht den<br />
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• ...begleitet Sie Schritt für Schritt von<br />
der Klinik in die ambulante Versorgung<br />
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Produktlieferung in enger Abstimmung<br />
mit dem behandelnden Arzt<br />
• ...berät und schult Sie, Ihre Angehörigen<br />
und betreuende Pflegekräfte in<br />
der korrekten Anwendung der<br />
Produkte<br />
• ...besucht Sie regelmäßig zur<br />
Überprüfung des Therapiefortschritts<br />
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Hotline 0800 – 33 44 800 oder<br />
unter www.assist.de.<br />
Impressum.<br />
Alle Beiträge im <strong>SHG</strong> Forum sind sorgsam zusammengetragen. Dennoch wird für Inhalt und Irrtümer keine Haftung übernommen.<br />
Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden wird ausgeschlossen.<br />
Medizin ist<br />
Verantwortung<br />
Die <strong>SHG</strong>-Gruppe:<br />
Ein Netz, das trägt.<br />
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