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News <strong>auf</strong> eiNeN Blick<br />
denkmAlschutz:<br />
chance vergeben<br />
der denkmalschutz in sachsen wird nicht gelockert. das<br />
sächsische innenministerium hat die vieldiskutierten Pläne<br />
einer novellierung des denkmalschutzgesetzes endgültig<br />
beerdigt. nach einer Anhörung von sachverständigen und<br />
einer Beratung des denkmalrates sei die entscheidung<br />
gefallen, teilte innenminister Markus ulbig (cdu) in einem<br />
schreiben an die sächsischen Bundestagsabgeordneten<br />
von cdu und FdP mit. ein zentrales Vorhaben der schwarzgelben<br />
Landesregierung, das auch im Koalitionsvertrag<br />
festgeschrieben ist, wurde damit <strong>auf</strong>gegeben. in der Wohnungswirtschaft<br />
stößt die entscheidung <strong>auf</strong> unverständnis<br />
und Kritik. „hier wurde eine chance vergeben, den denkmalschutz<br />
im Freistaat sachsen aus seinem historischen traum<br />
herauszureißen und die wirklich wichtigen und erhaltungswürdigen<br />
gebäude aus der Masse herauszuheben“, bedauert<br />
der Verbandsdirektor des <strong>vdw</strong> sachsen, siegfried<br />
schneider, die entscheidung. „Künftig wird es in sachsen<br />
weiterhin nur ‚normale’ denkmäler geben. Zwinger und<br />
Frauenkirche werden einem beliebigen gebäude der 20er<br />
Jahre gleichgestellt. Mit dem diskutierten entwurf wären bedeutende<br />
objekte deutlich herausgehoben worden, was mit<br />
Blick <strong>auf</strong> die Finanzen der öffentlichen hand eine richtige<br />
entscheidung gewesen wäre.“ ein Ziel der geplanten novellierung<br />
soll allerdings laut innenministerium weiter verfolgt<br />
werden: Bei reparaturen an geschützten gebäuden soll ein<br />
Anzeigeverfahren eingeführt werden, damit entsprechende<br />
Vorhaben beschleunigt werden können. ein schwacher trost<br />
für die organisierte Wohnungswirtschaft, die große hoffnungen<br />
in eine Lockerung des restriktiven denkmalschutzes<br />
gesetzt hatte. „ein denkmal wird am besten geschützt,<br />
wenn es genutzt wird“, kommentiert siegfried schneider das<br />
Aus für die novellierung. „Für viele denkmäler in sachsen<br />
wird nun die Zeit zum unerbittlichen scharfrichter.“<br />
VDW aktuell<br />
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