schön; wenn man sich wieder sein erstes auto leisten kann.
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Mit freundlicher<br />
Genehmigung von<br />
Balz Raz,<br />
aus<br />
„Der Märchenerzähler<br />
und andere Geschichten“<br />
Edition 350<br />
Verlag der Kooperative<br />
Dürnau<br />
Illustation:<br />
„Michaeli“<br />
Bild gemalt<br />
von einer Schülerin<br />
der 2. Klasse<br />
Balz Raz<br />
Drachenhaut<br />
Michaeli 2003<br />
Prisma 42<br />
Schulzeitung der<br />
Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.<br />
Die Bewohner des gebirgigen Landes erzählten <strong>sich</strong> an ihren abendlichen, kleinen Herdfeuern,<br />
dann, <strong>wenn</strong> auch das neugierigste Kind schon lange schlief, von einem Drachen, der weit, weit oben im<br />
Gebirge hausen soll. Immer <strong>wieder</strong> sei ein junger Mann aufgebrochen, ihn zu überwinden, aber keiner sei je<br />
<strong>wieder</strong>gekommen. Auch hieß es, dass jeder, der <strong>sich</strong> die Haut des Drachen überziehen könne, allwissend,<br />
in Vergangenheit und Zukunft werde.<br />
Und <strong>wieder</strong> einmal war es so, dass diese Erzählung einen jungen Mann beeindruckte. In einer dunklen<br />
Nacht machte er <strong>sich</strong> auf und davon. Nie<strong>man</strong>d wusste, wohin er gegangen war, doch alle ahnten es. Der<br />
junge Mann zog nun auf der Suche nach dem Tier ziellos durchs Gebirge. Viele Tage lang – bis er endlich<br />
auf den Drachen stieß.<br />
Dieser, kaum hatte er den Fremdling bemerkt, kam mit großer Geschwindigkeit auf ihn zu. Der junge Mann<br />
zog <strong>sein</strong> Schwert und stellte <strong>sich</strong> dem Drachen mutig entgegen. Erst umkreisten sie <strong>sich</strong>, scharf beobachtend,<br />
aber dann stürzte <strong>sich</strong> der junge Mann in einem günstigen Augenblick auf den Drachen und stieß ihm <strong>sein</strong><br />
Schwert in die Seite. In dem Moment verwandelte <strong>sich</strong> der Drache und wurde ein Mann. Gleichzeitig<br />
verwandelte <strong>sich</strong> der junge Mann in den Drachen. Es war, als ginge der Drache von Einem zum Anderen<br />
über. Der <strong>wieder</strong>erstandene Mann sprach zum neuen Drachen: „So ist das! Jetzt hast du Zeit, über dich, Gott<br />
und die Welt nachzudenken und es lässt <strong>sich</strong> hier drin gut nachdenken – bis dass <strong>wieder</strong> einer kommt. Dann<br />
pass bloß auf, dass er dich auch erwischt!“, winkte zum Abschied und ging davon.<br />
Der neue Drache hatte <strong>sich</strong> das alles etwas anders vorgestellt – aber warum ...? Genau da begann er über<br />
<strong>sich</strong>, Gott und die Welt nachzudenken, viele Jahre lang. Bis eines Tages ...
2 l Michaeli 2003 Michaeli 2003 l 3<br />
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Assoziationen zur Michaelizeit<br />
Wie ist das mit Michael, dem Erzengel?<br />
Er gibt ja Anlass zu diesem vierten Fest des christlichen<br />
Jahreskreuzes neben Weihnachten, Ostern und<br />
Johanni. Seines Wesens sind vielerlei Gestalten und<br />
Bilder. Neben den Qualitäten mit der Waage oder der<br />
gläsernen Weltkugel in der Hand steht eindrücklich<br />
der mit dem Drachen kämpfende Michael:<br />
Ein brrräunlich-grüner dahinkrrrriechender Drachenwurm,<br />
feuerspuckend, hässlich, beängstigend mächtig,<br />
und dazu eine große aufrechte Engelsgestalt,<br />
<strong>schön</strong> und kraftvoll mit leuchtenden Flügeln, <strong>sich</strong>er<br />
auf dem Drachen stehend und mit dem Schwert<br />
ihn besiegend.<br />
Das ist den Kindern unmittelbar einleuchtend: wie<br />
gut, dass <strong>man</strong> gegen den bösen Drachen kämpfen<br />
<strong>kann</strong>, mit Feuereifer und tatkräftig und völlig überzeugt<br />
von der Richtigkeit und Notwendigkeit dieses<br />
martialischen Kampfes mit dem großen Schwert.<br />
Und wir „Erwachsene“? Machen wir es genauso,<br />
oder lächeln wir milde, oder reicht dieser Kampf als<br />
Sinnbild auch in unsere Lebenszusammenhänge?<br />
Herbst ist Michaelizeit, sagt <strong>man</strong>. In der Natur wird<br />
das kraftlos Entsagende, das langsam Vergehende,<br />
das Absterbende immer deutlicher und verdrängt des<br />
Sommers Lebensfülle. Anfangs noch mit ungeheurer<br />
Schönheit und leuchtender Farbenpracht geht der<br />
Herbst aber unausweichlich dem Verfall entgegen,<br />
die schützende Wärmehülle ist verschwunden, kalter<br />
Wind lässt erschauern und die Finsternis frisst täglich<br />
mehr vom Sonnenlicht. Der äußere Tod, er droht<br />
tatsächlich – drachenhaft!<br />
Wie ist diesem Sterben zu begenen? Auf was besinnt<br />
<strong>man</strong> <strong>sich</strong> im Überwinden des äußeren Todes? Für die<br />
Leiblichkeit erntete <strong>man</strong> die Früchte des Sommers,<br />
feiert dann das Erntedankfest. Für die Seele...erntet...<br />
Zu Ostern vor einem halben Jahr als es auch um die<br />
Biete Unterricht für Block- und Querflöte<br />
in Schopfheim. Monika Luther<br />
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Unterricht im Leierspiel gibt Solveigh<br />
Konfrontation mit dem Tod ging, half ja der<br />
<strong>wieder</strong>erwachende Frühling zum Begreifen der<br />
Auferstehung. Doch wo suchen wir die Todüberwindenden<br />
Kräfte im Herbst, <strong>wenn</strong> eben gerade die uns<br />
umgebende Natur auch noch mit dahinstirbt?<br />
Michaels reales Wesen als hoher herbstlicher Engelsdiener<br />
des Christus ist äußerlich zwar nicht direkt<br />
<strong>sich</strong>tbar, <strong>sein</strong> überliefertes Bild aber weist auf<br />
Geistiges, auf inneres Licht, das den Tod überdauert.<br />
Michael öffnet so dem Menschen neue Himmelsräume<br />
und überwindet den Drachen, drängt den<br />
„bösen Tod“ in <strong>sein</strong>e Schranken.<br />
Und dann diese Geschichte: Ein Jüngling hört von<br />
einem Drachen, will auch so einen Kampf ausstehen<br />
und als der Tötung Lohn sogar allwissend werden.<br />
Michaelisch ist <strong>sein</strong> Mut und übermenschlisches<br />
Wissen ist das Michaels-Geschenk.<br />
Doch dieses angestrebte Wissen ist mit dem Leben in<br />
der Haut des Drachen unabdingbar verknüpft – ein<br />
überraschender, ungewohnter Gedankenweg – <strong>man</strong><br />
beginnt zu sinnen, zu rätseln: Alles Wissen ist für<br />
den Menschen nur in der richtigen Begegnung, in der<br />
Identifikation mit dem Drachen erfahrbar - nicht nur<br />
Erdenwissen, sondern auch das einstmals verlorengegangene<br />
Himmelswissen....?<br />
Wie eigentümlich!<br />
Und weiter: Der Drache will nicht mehr vernichten,<br />
er will nur freiwerden? Und er ist sogar gar kein<br />
Drache, sondern ein Mensch, der durch Neugier und<br />
Kampf ging......? Welche wundersame Qualitäten des<br />
Drachen erscheinen da plötzlich?!<br />
Ja, wie mag nun des Erwachsenen „Kampf“ mit dem<br />
Drachen <strong>sein</strong>? Ein gänzlich neuer Schwer(t)punkt<br />
ergibt <strong>sich</strong>, und wie von einer ganz anderen Seite<br />
beginnt ein eminent christliches Michaeli<br />
aufzuleuchten...<br />
F.R.<br />
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Impressum<br />
Die Ansprechpartner in der Prisma-Werkstatt sind:<br />
Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 – 5746<br />
Themen aus dem Vorstandsbereich,<br />
Texterfassung, Werbung<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746<br />
Themen-Vorbereitung, Texterfassung, Layout,<br />
Korrektur<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Rainer Arnold Tel. 07622 - 672926<br />
Photographie und Bildbearbeitung<br />
E-mail: R.Arnold@Huettlin.de<br />
Bärbel Peither Tel. 07622 – 6668686<br />
für die Kindergärten<br />
E-mail: bpeither@gmp-berater.de<br />
Liane und Peter Elsen Tel/Fax 07622 - 668420<br />
für das Lehrerkollegium<br />
E-mail: PtrElsen@aol.com<br />
Anna Villinger (?) 12. Klasse<br />
Moana Menne 7. Klasse<br />
für die Schülerschaft<br />
Druck<br />
Druckerei print media works<br />
Turnstr.3 79650 Schopfheim<br />
Herausgeber:<br />
Freie Waldorfschule Schopfheim<br />
Schlierbachstr.23<br />
79650 Schopfheim<br />
Tel. 07622 - 666849-0, Fax –5268<br />
E-Mail: waldorfschuleschopfheim@t-online.de<br />
Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de<br />
-10 Frau Kühner<br />
-11 Frau Schaubhut<br />
-12 GF-Zimmer<br />
-13 Hausmeister<br />
-14 Frau Baum<br />
-15 Lehrerzimmer – Vorraum<br />
-16 Lehrerzimmer<br />
-17 Gartenbau<br />
-18 Physik<br />
-19 Küche<br />
In eigener Sache Inhalt<br />
Bisher haben wir unsere Arbeit in<br />
der Prisma-Zeitungs-Werkstatt immer mit<br />
einer Schneiderei, einem gestaltenden<br />
Stoff-Verarbeitungs-Gewerbe verglichen;<br />
vielleicht mag das auch weiterhin gut als<br />
Bild für unser Tun dienen.<br />
Als wichtige Neuerung ist von Liane<br />
Elsen zu berichten, die wir hocherfreut<br />
willkommen hießen. Mit Stoffauswahl<br />
und Tuchaquirierung (?!) hat sie <strong>sich</strong> ein<br />
weites, waches Betätigungsfeld gewählt.<br />
Und über Rainer Arnolds Ankunft sind<br />
wir ebenso überglücklich, wird er <strong>sich</strong><br />
doch in den riesigen, brachliegenden Bereich<br />
der Photoverarbeitung einarbeiten.<br />
Ab dem Sommerprisma Nr. 41 ist die<br />
jeweilige jahreszeitenbedingte Prisma-<br />
Kollektion demnächst (oder gar jetzt<br />
schon?) auch über die Schulhomepage als<br />
pdf-Datei abrufbar. Um die download-<br />
Zeit vertretbar bleiben zu lassen, werden<br />
allerdings die Fotos und die Grafiken<br />
fehlen.<br />
Ebenfalls neu ist in dieser Ausgabe die<br />
Rubrik „Zum Zeitgeschehen“. Anregungen<br />
hierzu gab es schon oft. Als <strong>erstes</strong><br />
kam nun der Artikel eines Schülers. Wir<br />
werden sehen, wie dieses Gewand von<br />
dem Schulorganismus getragen und<br />
gefüttert wird.<br />
Wieder ist es eine dicke Ausgabe geworden,<br />
was wir vom Schulgeschehen seit<br />
Johanni zusammenstellen konnten.<br />
Dankbar nahmen wir ein erstaunliches<br />
Vielerlei an Zulieferungen entgegen und<br />
hoffen, dass für jeden Geschmack ein<br />
Modell in dieser Prisma-Ausgabe<br />
vorliegt. Falls immer noch etwas fehlt,<br />
nehmen wir natürlich jederzeit neue<br />
Stoffarten gerne entgegen.<br />
Kürzungen der Gewänder behalten wir<br />
uns allerdings vor, nicht immer reicht der<br />
Platz im Journal. Stil und Inhalt werden<br />
selbstverständlich beibehalten.<br />
Wichtig ist zuletzt noch zu erwähnen,<br />
dass jeder Verfasser <strong>sein</strong>en Artikel mit<br />
michaelischem Mut selbst verantwortet<br />
und somit als wahrer Zeitgenosse agiert.<br />
i.A. F.R.<br />
Redaktionsschluss<br />
für Prisma 43<br />
ist der<br />
2. Dezember 2003<br />
Titel<br />
Kleinanzeigen l 2<br />
In eigener Sache l 3<br />
Impressum l 3<br />
Schule intern<br />
Protokoll Mitgliederversammlung l 4 - 6<br />
Bericht zur Fragebogenaktion l 6<br />
"Hansaplast“ fürs Budget l 7<br />
Stromversorgung der Schule l 7<br />
Zwischentrakt/Saalbau l 8<br />
Sporthalle Vicemoos Zwischenber... l 8<br />
Menschen an unserer Schule<br />
Gotthard Jost l 8<br />
Bernd Sevecke l 9<br />
Aus dem Unterricht<br />
Klassenphoto 2. Klasse l 10<br />
"Das hätte ich auch nicht bes..." l 10 + 11<br />
Das Haus in Montevideo l 12<br />
Michaelispiel der 7. Klasse l 13<br />
"Wahlpflichtfächer"??? l 13<br />
Sport in der Oberstufe l 13<br />
Kupfertreiben l 13<br />
Aus der Thematik der 3. Klasse l 14 + 15<br />
Klassenphoto 3. Klasse l 14<br />
Rückblick auf die Monatsfeier der... l 16<br />
Plastizieren 12. Klasse l 16 + 17<br />
Die neuen Horizonte l 18<br />
Michaeli 2003 l 18<br />
Michaels Waage l 19<br />
Berichte aus dem Schulleben<br />
Rückblick Schülertagung Schopfh... l 20<br />
Sommerfest im Juli des vergange... l 21<br />
Walkringen l 21<br />
Orchestertournee in der Schuleing... l 22<br />
Die 5. Klasse mach Fahrradprüfung l 22<br />
Einschulung 2003/04 l 22<br />
Klassenphoto 1. und 4. Klasse l 23<br />
Martini-Bazar und Martinsspiel l 24<br />
Martini-Chörli l 24<br />
Pilotprojekt beim Bazar l 24<br />
Schulanfangstagung l 25<br />
Orchesterfahrt nach Lugano und... l 26<br />
Der Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis l 27<br />
Aktuelles aus dem Computerraum l 28<br />
Zum Zeitgeschehen<br />
Der 11. September 01 l 29<br />
Aus dem Umkreis der Schule<br />
Trägerverein eines biologisch-dyn... l 30<br />
Aus den Kindergärten<br />
Das Erntefest im Waldorfkinderg... l 31<br />
Bücher<br />
Überlebenshandbuch für Waldorf... l 32<br />
Töte, Lama, noch einmal l 32<br />
Dibs und der Delfin l 33<br />
Rätselseite l 33<br />
Mitteilungen, Ankündigungen l 33 - 36<br />
Leserbriefe l 35<br />
Termine<br />
Quartalsüber<strong>sich</strong>t l 36<br />
Ferienkalender l 36<br />
Wöchentliche Termine l 36<br />
Redaktionsschluss l 36
4 l Schule intern Schule intern l 5<br />
Protokoll der 3. Ordentlichen Mitgliederversammlung im Schuljahr 2002/2003<br />
am Freitag, den 18. Juli 2003<br />
Beginn: 20.05 Uhr, Ende: 22.30 Uhr, Leitung: Herr Kühnel, Protokoll: Frau Engeser<br />
Anwesend waren 71 stimmberechtigte Mitglieder<br />
TOP 1 Begrüßung und Einleitung<br />
Herr Kühnel begrüßt die anwesenden Mitglieder und die Vertreterin der Badischen Zeitung. Er stellt fest, dass zur Mitgliederversammlung<br />
ordnungsgemäß eingeladen wurde und dass sie beschlußfähig ist. Es sind zu dieser MV 4 Anträge eingegangen, von<br />
denen 3 fristgerecht eingereicht wurden.<br />
Diese Anträge beinhalten:<br />
1. Änderung der Tagesordnung: Es wurde seitens der Religionsinitiative (U. Gudmundsson, Th. Gudmundsson, R. Walz, B. Reitter-Drain,<br />
A. Donkel) beantragt, ihren Antrag zum konfessionellen Religionsunterricht als zweiten Tagesordnungspunkt zu<br />
behandeln. Diesem Antrag wurde mehrheitlich zugestimmt.<br />
2. Die Initiative für konfessionellen Religionsunterricht stellt den Antrag, dass der konfessionelle Religionsunterricht an der Waldorfschule<br />
Schopfheim weitergeführt wird und die Schule <strong>sich</strong> an der Finanzierung beteiligt. Dieser Antrag muss in einer<br />
geheimen Abstimmung entschieden werden.<br />
3. Frau Rellermeier stellt den Antrag, den Vertrag zur Stromversorgung mit der EnBW zum nächstmöglichen Termin zu kündigen<br />
und statt dessen einen Vertrag mit dem Elektrizitätswerk Schönau zu schließen. Frau Rellermeier begründete ihren Antrag<br />
neben den energiepolitischen Gründen mit der Vorbildfunktion der Schule. Die Mehrkosten durch den veränderten Vertrag<br />
belaufen <strong>sich</strong>, nach bisherigen Berechnungen auf 850-900 €/Jahr. Aufgrund der bestehenden Verträge <strong>kann</strong> diese Änderung<br />
erst zum 30. September 2004 wirksam werden. Dem Antrag wurde ohne Gegenstimmen bei 9 Enthaltungen statt gegeben.<br />
Herr Sevecke bedankte <strong>sich</strong> bei Herrn Homberg, der lange Zeit mit ihm das Beitragsgremium gebildet hat und nun von dieser<br />
ehrenamtlichen Tätigkeit zurücktritt<br />
Herr Gremm-Roloff korrigierte einen Fehler im Protokoll der MV vom 16. Mai 2003 zu TOP 7. Darin war die Rede davon, dass es<br />
einen altenMV Beschluss gibt, dass die Schule <strong>sich</strong> nicht an der Finanzierung des konfessionellen Unterrichts beteiligt. In der MV<br />
vom 13.07.2001 wurde jedoch lediglich beschlossen, dem Votum des Vorstandes zu folgen und die Entscheidung über eine<br />
vertragliche Vereinbarung mit den Kirchen zu vertagen.<br />
TOP 2 Konfessionelle Religionsunterricht (siehe 2. Antrag oben)<br />
Herr Gudmundsson erläutert, wie es zu der Bildung der Religionsinitiative und dem genannten Antrag durch diese Initiative kam.<br />
Nach dem 2. Gesamtelternabend zu diesem Thema am 27.5.2003, der für einige Beteiligten unbefriedigend war, hat <strong>sich</strong> diese<br />
Gruppe gebildet. Sie hat an alle Eltern, deren Kinder den katholischen oder evangelischen Religionsunterricht besuchen insgesamt<br />
120 Fragebögen verschickt und gefragt, ob sie für die Beteiligung an der Finanzierung des konfessionellen Religionsunterrichts<br />
durch die Schule sind. Von diesen 120 Fragebögen kamen 57 zurück, in 37 sprachen die Eltern <strong>sich</strong> für eine Finanzierung seitens<br />
der Schule aus. Darauf hin beschloss die Religionsinitiative diesen Antrag an die MV zu stellen. Die Mitglieder der Gruppe<br />
begründeten ihren Antrag aus verschiedenen Ge<strong>sich</strong>tspunkten.<br />
1. Finanzen: Die Kirchen wollen für die Bereitstellung von Lehrkräften 5 € pro Kind und Monat, was für die Schule einen Betrag<br />
von 6.000-8.000 €/Jahr ergeben würde. Dies ist für die Gruppe eine vertretbare Belastung.<br />
2. Vertragsfreiheit: Die Gruppe sieht die Vertragsfreiheit der Schule nicht eingeschränkt, <strong>wenn</strong> die Schule einen Vertrag mit den<br />
Kirchen eingeht.<br />
3. Außenwirkung: Die Gruppe befürchtet eine schlechte Außenwirkung für die Schule und dadurch sinkende Schülerzahlen.<br />
4. Plädoyer in eigener Sache: Darin wird auf das Recht einer religiösen Heimat an der Schule hingewiesen und an den Respekt<br />
gegenüber den 100 betroffenen Elternhäuser, die jetzt auch den freichristlichen Unterricht mitfinanzieren, apelliert.<br />
Diskussionsbeiträge: Bis es zu einer Abstimmung kam, gab es eine lange Diskussion über das für und wider, die hier nicht in<br />
allen Einzelheiten <strong>wieder</strong>gegeben werden <strong>kann</strong>, hier nur einige Auszüge davon.<br />
Auf die Frage, was der freichristliche Unterricht die Schule kostet, wurde auf die Geschichte der Entstehung des freichristlichen<br />
Unterrichts hingewiesen. Der entstand an den Waldorfschulen als Folge von Elternwünschen auf konfessionellen Religionsunterricht.<br />
Die Kinder, die nicht an diesem Unterricht teilnahmen, mussten in dieser Zeit betreut werden. Das Anbieten von Religionsunterricht<br />
ist keine Voraussetzung für die staatlichen Anerkennung einer Privatschule und nicht Bestandteil des Oberschulamtzuschusses<br />
(OSA). Da <strong>sich</strong> der Umfang des freichristlichen Unterrichts an dem Umfang des konfessionellen Unterrichts orientiert,<br />
wechselte dieser Umfang immer <strong>wieder</strong>. Zur Zeit sind es 8 Deputatsstunden, was 15.000-18.000 €/Jahr entspricht.Würde der<br />
Unterricht der Christengemeinschaft ebenfalls im gleichen Umfang wie der evangelische und katholische Unterricht bezahlt<br />
werden müssen, entstünden insgesamt für die Schule jährliche Kosten von ca. 10.400 €.<br />
Von seiten der Lehrer wird als mögliche Folgen eines Wegfalls des konfessionellen Unterrichts die Abschaffung des Religionsunterrichts<br />
insgesamt oder das Anbieten eines Ethikunterrichts im Umfang von 8-12 Stunden bis in Klasse 8 diskutiert. Die Konzeption<br />
des Ethikunterrichts als Lehre von der Wertorientierung der Menschen würde <strong>sich</strong> dann an vorhandenen Lehrplänen orientiern.<br />
Es herrscht bisher keine Klarheit darüber, ob die Kirchen für den Fall, dass die Schule einen Vertrag über die Finanzierungsbeteiligung<br />
abschließen würde, Lehrkräfte zur Verfügung stellen würden. Darüber gab es unterschiedliche Aussagen seitens der<br />
Kirchenvertreter. Herr Sevecke führte aus, dass der im Raum stehende Vertrag mit den Kirchen nur eine einseitige Verpflichtung für<br />
die Schule über die Höhe des Zuschusses beinhaltet, aber keine Verpflichtung seitens der Kirche, Lehrkräfte zur Verfügung zu<br />
stellen, dies würde nur nach den jeweiligen Möglichkeiten der Kirchen umgesetzt.<br />
Herr Gudmundsson sieht im konfessionellen Religionsunterricht einen integralen Bestandteil der Waldorfschulen.<br />
Abstimmung: Wahlgremium: Herr Th. Gudmudsson und Herr Kern<br />
Abgegeben wurden 71 Stimmen, wovon eine ungültig war und 8 <strong>sich</strong> der Stimme enthielten. Zur Abstimmung lagen zwei<br />
schriftliche Erklärungen von nicht anwesenden Mitgliedern vor, von denen eine vom Wahlgremium für ungültig erklärt wurde.<br />
Für den Antrag stimmten 31 Mitglieder, gegen den Antrag 32 Mitglieder bei 2 ungültige Stimmen und 8 Enthaltungen.<br />
Die MV sprach <strong>sich</strong> somit gegen den Vertrag mit den Kirchen zur Finanzierung des konfessionellen Religionsunterrichts<br />
durch die Schule aus.<br />
TOP 3 Wiederaufbau Vicemooshalle<br />
Herr Sevecke berichtet von einem Treffen mit Herrn Nitz, Vertretern den Landratsamtes und der SV-Ver<strong>sich</strong>erung am 18.7.2003 in<br />
Stuttgart, in dem ein endgültiges Angebot der Ver<strong>sich</strong>erung vorgelegt wurde. Der Inhalt <strong>kann</strong> aber erst nach einem Beschluss des<br />
Vorstandes und <strong>wenn</strong> die Vereinbarung schriftlich vorliegt und rechtsgültig ist be<strong>kann</strong>t gegeben werden.<br />
TOP 4 Vorstellung des Budgets<br />
Frau Kühner stellt die Bilanz für das Schuljahr 01/02 die Hochrechnung für das Schuljahr 02/03 und das Budget für das Schuljahr<br />
03/04 vor. Im Gegensatz zu den bisherigen Darstellungen des Budgets wurde dieses Jahr zur Verdeutlichung der Zahlen eine reine<br />
Gewinn/Verlustrechnung ohne Abschreibung vorgelegt. Für das Jahr 02/03 wird ein Gewinn von 100.000 € ohne die Abschreibungen<br />
hochgerechnet, die Abschreibung wurde auch in diesem Jahr nicht verdient.<br />
Für das kommende Schuljahr wird mit einem reinem Geldverlust von 34.000 € im Budget gerechnet, zusammen mit der<br />
Abschreibung ist das ein Verlust von 240.000 €. Die Abschreibung ist somit nicht verdient, was mittelfristig zur Insolvenz der<br />
Schule führt, <strong>wenn</strong> keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.<br />
Die Schule hat 60 Mitarbeiter und 450 Schüler. Im kommenden Jahr wird es keine zweite 13. Klasse geben, was zu einem Rückgang<br />
der Schülerzahl um 20 Schüler führt. Die Größe der neuen ersten Klasse steht noch nicht endgültig fest. Entsprechend sinken<br />
auch die OSA-Zuschüsse und die Elternbeiträge um ca. 140.000 €.<br />
Die Personalkosten sinken (bei eine eingerechneten Gehaltserhöhung (Inflationsausgleich) von 1%) um ca. 30.000 €.<br />
TOP 5 Investitionsliste<br />
Herr Kühnel stellt die neue Investitionsliste vor, die <strong>sich</strong> gegenüber der „Wunschliste“, die in der MV im Mai besprochen wurde in<br />
einigen Punkten geändert hat. Die Kosten für diese Investitionen sind nicht in das normale Budget eingerechnet. Der Umfang der<br />
Investitionen beträgt 14.000 € ohne die Nottreppe für den Kleinen Festsaal, die mit 21.860 € veranschlagt wird. Dabei entstehen<br />
u.a. Kosten in Höhe von 1.500 € für Multimedia, 6.000 € für die Ausstattung des Lehrerzimmers, 5.800 € für einen Zaun zur<br />
Ab<strong>sich</strong>erung des Schulgeländes und 700 € für ein Regal im Handarbeitsraum.<br />
TOP 6 Konsequenzen aus dem Budget und Verabschiedung des Budgets<br />
Herr Sevecke zeigt die Höhe des zu erwartenden Defizits von 59.000 €, das <strong>sich</strong> zusammensetzt aus dem Budget ausgewiesenen<br />
Geldverlust in Höhe von 34.000 €, aus den zu tätigenden Investitionen in Höhe von 15.000 € und aus den notwendigen<br />
Instandhaltungskosten von 10.000 €. Die Abschreibung wird zur Zeit nicht verdient, die Schule ist somit nicht kreditwürdig.<br />
Der Vorschlag des Vorstandes zum Ausgleich des Defizits ist: Die Kosten sollen eingespart werden, indem evtl. ein Teil des Urlaubgeldes<br />
für die Angestellten der Schule gestrichen wird. Während dem kommenden Geschäftsjahr soll im Februar eine Hochrechnung<br />
über die dann real zu erwartende Höhe des Defizits gemacht werden. Die Kürzungen am Urlaubsgeld sind nur dann von<br />
Nöten, <strong>wenn</strong> es ein Defizit gibt und nur in Höhe dieses Defizits. Das Defizit könnte <strong>sich</strong> durch eine höhere Schülerzahl und durch<br />
höhere OSA-Zuschüsse verringern, deshalb wäre eine Entscheidung nach einer Hochrechnung im Februar sinnvoll.<br />
Langfristig muss die Schulgemeinschaft jährlich ca. 300.000 € mehr erwirtschaften und/oder einsparen, um die Abschreibung zu<br />
verdienen und kreditwürdig und liquide zu <strong>sein</strong>. Es sind also neben den kurzfristigen Maßnahmen zum Ausgleich des Defizits<br />
vorrangig, auch langfristig wirksame Maßnahmen zur Verbesserung unseres finanziellen Status notwendig.<br />
In diesem Zusammenhang stellt Herr Mally <strong>sein</strong>en Antrag an die Mitgliederversammlung vor, der zu spät eingegangen ist und<br />
deshalb nicht Teil der Tagesordnung war. Herr Mally sieht in der Kürzung der Lehrerbezüge einen sozialen Sprengstoff und bittet<br />
darum, einen Teil der Bazareinnahmen für den Defizitausgleich zu verwenden und zum Ausgleich des Defizits aus dem Budget in<br />
Höhe von 34.000 € die Elternbeiträge um 10 € pro Monat und Elternhaus zu erhöhen. Von Herrn Sevecke wird verdeutlicht, dass<br />
über Basareinnahmen u.a. aus steuerrechtlichen Gründen nicht in der MV entschieden werden <strong>kann</strong>. Es gibt aber die Möglichkeit<br />
einen entsprechenden Antrag an den Festgestaltungskreis zu stellen. Ebenfalls aus steuerrechtlichen Gründen dürfen Spenden nicht<br />
für laufende Kosten, sondern nur für Investitionen verwendet werden.<br />
Es wird von mehreren Anwesenden betont, dass die Schule von früheren Elterngenerationen mit sehr viel Engagement aufgebaut<br />
wurde und eine solches Engagement auch von den jungen Elterngenerationen erwartet werden muss. Es wird die Gründung eines<br />
Finanzkreises angeregt.Die Schule verfügt zZ. über Einlagen aus Darlehn der Eltern über 80.000 € aus 50 Elternhäusern, wobei<br />
wenige Darlehn aus den Elternhäuser der unteren Klassen stammen.<br />
Zur Abstimmung steht ein Vorschlag, der an diesem Abend aus der MV entstanden ist. Dieser beinhaltet eine Beitragserhöhung von<br />
17,55 € pro Monat/Familie, befristet auf ein Jahr, mit der das Budget ausgeglichen und einige Investitions- und Instandhaltungskosten<br />
finanziert werden können. Die Alternative wäre, wie vom Vorstand vorgeschlagen, die einmalige evtl. Kürzung des Urlaubsgeldes<br />
nach der Hochrechnung im Februar.<br />
Für die auf ein Jahr befristete Erhöhung des Elternbeitrags in Höhe von 17,55 Euro pro Monat und Elternhaus zum<br />
August stimmen bei 13 Enthaltungen 28 Anwesende mit ja, 23 Anwesende mit nein.<br />
Dem folgt die Abstimmung über das Budget: Das Budget wird mit einer Gegenstimme und 10 Enthaltungen verabschiedet.<br />
Fortsetzung des MV-Protokolls auf der folgenden Seite
6 l Schule intern Schule intern l 7<br />
Fortsetzung des Protokolls der Mitgliederversammlung<br />
TOP 7 Verschiedenes<br />
Herr Gudmundsson bedankt <strong>sich</strong> bei den Mitgliedern der Religionsinitiative für deren Engagement. Er ist froh, dass eine Entscheidung<br />
getroffen wurde und die Au<strong>sein</strong>andersetzung nicht einfach im Sande verlaufen ist und er stellt fest, dass die Schule nun ein<br />
anderes Profil hat.<br />
Von Seiten des Vorstands und der Lehrerschaft wird daraufhingewiesen, dass nicht das Profil der Schule oder der konfessionelle<br />
Religionsunterricht zu Abstimmung stand, sondern nur die Beteiligung an der Finanzierung dieses Unterrichts. Diese knappe Abstimmung<br />
muss reflektiert und über Alternativen nachgedacht werden.<br />
Herr Kühnel, der die anwesenden Mitglieder verabschiedet, ist berührt von der Initiativität dieser MV und freut <strong>sich</strong> über das offen<strong>sich</strong>tliche<br />
Interesse an der Schule.<br />
Schopfheim, den 15.09.2003<br />
Beate Engeser (Protokoll)<br />
Bericht zur Fragebogenaktion der EI und zur Mitgliederversammlung am 18.7.<br />
Konfessioneller Religionsunterricht und Überlegungen möglicher Perspektiven<br />
Nachdem bei der vorhergehenden MV<br />
und beim Religionselternabend im Mai<br />
deutlich wurde, dass der Vorstand mehrheitlich<br />
nicht bereit ist, <strong>sich</strong> an der Finanzierung<br />
des konfessionellen Religionsunterrichtes<br />
(RU) zu beteiligen, und es<br />
als Folge davon keinen ev. und kath. RU<br />
im nächsten Schuljahr geben würde,<br />
gründete <strong>sich</strong> eine Elterninitiative (EI)<br />
mit der Ab<strong>sich</strong>t alle betroffenen Eltern<br />
über ihre Meinung dazu zu befragen<br />
(und nicht nur die wenigen, die am<br />
Elternabend waren).<br />
Über hundert Fragebögen wurden abgeschickt.<br />
Davon kamen 57 zurück. Eine<br />
deutliche Mehrheit von 37 wünschte die<br />
Mitfinanzierung durch die Schule und<br />
den Fortbestand ihres Religionsunterrichtes.<br />
Viele Eltern äusserten <strong>sich</strong> in Kommentaren,<br />
dass ihnen der Unterricht in<br />
ihrer Konfession sehr wichtig ist. Ev. und<br />
kath. Schüler stellen immerhin ca. die<br />
Hälfte der Schülerschaft an der FWS.<br />
Auf Antrag der Elterninitiative wurde das<br />
Thema nachträglich auf die Tagesordnung<br />
der MV am 18.7. gesetzt. Mitglieder<br />
der Elterninitiative begründeten, warum<br />
sie für die Fortführung des konf. RU<br />
im nächsten Schuljahr eintreten. und<br />
baten vor allem aus Respekt vor diesen<br />
Familien um die Fortführung ihres RU.<br />
Bei der geheimen Abstimmung zeichnete<br />
<strong>sich</strong> zunächst ein Patt ab. Nachdem aber<br />
eine Stimme zugunsten der Elterninitiative<br />
aus formalen Gründen für ungültig<br />
erklärt werden musste, kam es zur<br />
Niederlage für die Elterninitative.<br />
Es wird also in nächsten Schuljahr keinen<br />
konfessionellen RU mehr gegeben. Gewonnen<br />
haben mit einer Stimme Mehr-<br />
heit diejenigen, die nichts zu verlieren<br />
hatten. Viele kath. und ev. Eltern dürften<br />
<strong>sich</strong> nach diesem Ergebnis gefragt haben,<br />
ob sie ihr Kind noch an der richtigen<br />
Schule angemeldet haben.<br />
Überrascht hat uns die Ankündigung von<br />
Vorstandsmitgliedern, dass jetzt erst die<br />
Diskussion beginne und konf. RU in<br />
Zukunft durchaus nicht ausgeschlossen<br />
sei. Man darf also auf die weitere Entwicklung<br />
gespannt <strong>sein</strong>.<br />
Ethikunterricht für alle anstelle von RU<br />
wurde ins Gespräch gebracht. Allen ev.<br />
und kath. Eltern muss dabei jedoch klar<br />
<strong>sein</strong>: Ethik als neutral beschreibender<br />
Unterricht, der <strong>sich</strong> mit verschiedenen<br />
Religionen, Philosophien und Werten<br />
au<strong>sein</strong>andersetzt ohne Stellung zu beziehen,<br />
mag für einige Eltern und auch für<br />
die Oberstufe eine Alternative <strong>sein</strong>; Ein<br />
Ersatz für ev. und kath. RU, der Kindern<br />
eine religiöse Heimat geben will, <strong>kann</strong> er<br />
für Schüler der Unter- und Mittelstufe<br />
Anzeige<br />
niemals <strong>sein</strong>.<br />
Abzulehnen ist auch der Vorschlag, -weil<br />
er unrealistisch ist-, den RU in die<br />
private Verantwortung der Eltern<br />
abzudrängen,. Jeder Unterricht muss<br />
Aufgabe der Schule <strong>sein</strong>, zumal es <strong>sich</strong><br />
hier um ca. die Hälfte der Schülerschaft<br />
handelt.<br />
Vielleicht findet die FWS in ihren Reihen<br />
konfessionelle Religionslehrer, die sie in<br />
eigener Verantwortung einstellt. Diese<br />
Lösung wäre durchaus vorstellbar.<br />
Ich hoffe, dass bei allen künftigen Entscheidungen<br />
endlich auch einmal das<br />
Wohl der Kinder im Vordergrund steht,<br />
das für die FWS sonst immer eines ihrer<br />
großen Anliegen war, wofür ich sie<br />
immer so sehr geschätzt habe.<br />
Ulrike Gudmundsson<br />
„Hansaplast“ fürs Budget - Vor<strong>sich</strong>t Falle! Aspekte zur finanziellen Situation<br />
Nachdem in den letzen Prismen Verschiedenes<br />
zu Abschreibungen, Finanzierung<br />
von Waldorfschulen im allgemeinen und<br />
zu unserer Schopfheimer Situation zu<br />
lesen war, werden diese Informationen<br />
diesmal als be<strong>kann</strong>t vorausgesetzt und<br />
hier nicht <strong>wieder</strong>holt. Einen Teil der alten<br />
Artikel können wir aber auf Wunsch per<br />
mail als .pdf Datei verschicken.<br />
Auf der Mitgliederversammlung am 18.<br />
Juli 03 musste vom Vorstand auf eine zu<br />
erwartende Deckungslücke im Budget für<br />
das Schuljahr 03/04 hingewiesen werden.<br />
Von Vorstandsseite war vorgeschlagen<br />
worden, diese Deckungslücke durch die<br />
Option auf eine entsprechende Reduzierung<br />
des Urlaubsgeldes zu schließen. Die<br />
Reduzierung wäre aber erst nach einer<br />
Hochrechnung im Februar exakt festgelegt<br />
worden. Das Urlaubsgeld ist eine<br />
freiwillige von der Kassenlage abhängige<br />
Sonderzahlung. (Von der Landesregierung<br />
wird dieses Jahr auf die knappen<br />
Finanzmittel mit der Streichung des Urlaubsgeldes,<br />
einer Reduzierung des Weih-<br />
nachtsgeldes und einer Erhöhung der zu<br />
<strong>leisten</strong>den Deputatsstunden reagiert.)<br />
Aufgrund einer Initiative aus der MV am<br />
18. Juli wurde das Budget durch einen<br />
auf ein Jahr befristeten Solidarzuschlag<br />
(Beitragserhöhung) ausgeglichen und dadurch<br />
die Auszahlung des Urlaubsgeldes<br />
<strong>sich</strong>ergestellt. (Siehe Protokoll auf S.4/5)<br />
Dieses ist als spontane Initiative der MV<br />
<strong>sich</strong>er positiv zu werten, aber es bringt<br />
eben nur kurzfristig Entlastung und darf<br />
uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />
wir bei der langfristigen Konsolidierung<br />
unserer Finanzen damit keinen Schritt<br />
weiter sind. Schon um den „Solidarzuschlag“<br />
tatsächlich auf ein Jahr zu<br />
begrenzen, muss <strong>sich</strong> etwas bewegen.<br />
Wenn wir da den Personalbereich als mit<br />
weitem Abstand größten Ausgabenposten<br />
anschauen, so geht es bestimmt nicht<br />
darum das Gehalt für den Einzelnen zu<br />
senken. Vom Vorstand ist vielmehr ins<br />
Budget eine einprozentige Gehaltserhöhung<br />
als Inflationsausgleich eingerechnet<br />
Stromversorgung der Schule - und vom wem beziehen Sie Ihren Strom?<br />
In einem 2. Anlauf ist es nun in der vergangenen<br />
MV gelungen einen Entscheid<br />
herbeizuführen, der die Kündigung des<br />
Vertrags mit dem bisherigen Stromlieferanten<br />
Energie Baden-Württemberg<br />
(heute EnBW, früher KWR) zum nächstmöglichen<br />
Termin beinhaltet und einen<br />
Vertragsabschluss zum gleichen Termin<br />
mit den Elektrizitätswerken Schönau<br />
(EWS). Der Antrag für den Wechsel<br />
wurde u. a. damit begründet:<br />
EnBW ist der drittgrößte Stromkonzern in<br />
Deutschland, dessen Ziele das Fitmachen<br />
für den Börsengang und zwecks dieses<br />
Unterfangens die Gewinnmaximierung ist.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, werden u.a.<br />
in naher Zukunft in größerem Umfang<br />
Entlassungen anstehen nach dem Motto:<br />
„Jeder<strong>man</strong>n ist so frei, wie er gut ist!“<br />
Beim Personal will <strong>man</strong> so kurzfristig<br />
350 Mio € einsparen.<br />
Zu <strong>sein</strong>en Stärken zählt der Konzern den<br />
Vertrieb der Billigstrommarke Yello mit<br />
hohem Stro<strong>man</strong>teil aus Atomkraft (ca.<br />
50%). Dafür hat EnBW selbst namhafte Beteiligungen<br />
an Atomkraftwerken (Atomkraft-Anteil<br />
über 50%), die in der Vergangenheit<br />
insbesondere durch das Vertuschen<br />
von Störfällen von <strong>sich</strong> reden<br />
machten. Von diesem Konzern wird als<br />
grünes Feigenblatt unter dem Namen<br />
Naturenergie von einer Tochtergesellschaft<br />
regenerative Energien vertrieben.<br />
Mit 25% ist im Übrigen der franz. Stromkonzern<br />
Electricité de France (EdF) an der<br />
EnBW beteiligt, der selbst zu 80% ausschließlich<br />
Atomstrom verkauft.<br />
Die Schule sollte im Wirtschaftsleben das<br />
vorleben, was das Kollegium versucht<br />
pädagogisch anzulegen, nämlich mit den<br />
EWS aus Schönau als künftigen Stromlieferanten<br />
einen regionalen Anbieter zu<br />
gewinnen, der ausschließlich regenerative<br />
Energie liefert, als bei einem überregiolen/europäischen<br />
Anbieter mit wenig<br />
transparenten Unternehmensstrukturen<br />
zu verbleiben, der wegen <strong>sein</strong>es Hauptziels<br />
Anzeige<br />
worden. Es geht bei der anstehenden<br />
langfristigen Konsolidierung unserer<br />
Schulfinanzen um Veränderungen der Angebots-<br />
und Personalstruktur der Schule.<br />
Hierfür können u.a. folgende Stichworte<br />
genannt werden: Flexibilität (am konkreten<br />
Bedarf orientierte Arbeitsverhältnisse),<br />
Binnendifferenzierung in der Deputatsbewertung,<br />
Klarheit über das Angebotsprofil<br />
der Schule, Bedeutung der<br />
Reformen im öffentlichen Schulwesen u.<br />
ihre Auswirkungen auf die Waldorfschulen<br />
(Früheinschulung, Turboabitur, neue<br />
Fächerkombinationen, neue Standards,<br />
veränderte Prüfungsanforderungen.....)<br />
Eine zusätzliche Notwendigkeit ist die<br />
verstärkte, dauerhafte Einbindung des<br />
ehrenamtlichen Elternengagements in die<br />
Prozesse der Schule und zwar auf allen<br />
Ebenen und in allen Bereichen!!!<br />
(Verkürzt und profan ausgedrückt bedeutet<br />
das: Mitdenken, mitarbeiten, mitgestalten<br />
oder halt blechen).<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
der Ertragsmaximierung kaum bzw. gar<br />
nicht an sozialen und umweltschädlichen<br />
Aspekten <strong>sein</strong>es Handelns interessiert ist.<br />
Sollten auch Sie <strong>sich</strong> diesen Argumenten<br />
anschließen, können Sie selbst problemlos<br />
einen Wechsel Ihres Stromlieferanten<br />
vornehmen. Ein Anruf bei EWS genügt:<br />
07673 – 8885-0<br />
Alles Weitere wird dann von dort<br />
erledigt.<br />
Gabriele Rellermeier (E) + (L)
8 l Schule intern Menschen an unserer Schule l 9<br />
Zwischentrakt / Saalbau<br />
Noch ein Gremium<br />
Die Verhandlungen mit der Gebäudever<strong>sich</strong>erung<br />
sind abgeschlossen und die<br />
Bausumme für die Vicemooshalle steht<br />
fest. Maximal 3,3 Millionen soll die<br />
Vicemooshalle - eine reine Turnhalle -<br />
kosten. Als Entschädigungssumme stehen<br />
3,7 Millionen zur Verfügung. Es werden<br />
uns also ca. 400 000,- € für Baumaßnahmen<br />
am beschädigten Zwischentrakt<br />
und/oder als Startkapital für einen Saalbau/Bühne<br />
zur Verfügung stehen. Gebaut<br />
werden muss innerhalb 5 Jahren ab Schadeneintritt,<br />
sonst verfällt der Anspruch.<br />
Um diese Fragen nun konkret anzugehen,<br />
wurde vom Vorstand ein neues Baugremium<br />
initiiert. Dieses soll <strong>sich</strong> aus<br />
mindestens sechs, bis zum 30.10.03 zu<br />
benennenden Menschen zusammensetzen.<br />
Je 2 Mitglieder des Vorstands, der<br />
Internen Konferenz und des ELSK.<br />
Die Aufgabe des Gremiums wird die<br />
Erarbeitung einer Gesamtschau für die<br />
künftige Entwicklung des Schulgebäudes<br />
<strong>sein</strong>. Es werden unsere Vorgaben für die<br />
spätere Planungsarbeit eines Architekten<br />
ermittelt.<br />
Menschen an unserer Schule<br />
Das beinhaltet eine Bestandsaufnahme:<br />
Was haben wir? Nutzen wir die<br />
vorhandenen Gebäuderessourcen<br />
optimal? Dann eine Bedarfsanalyse: Was<br />
wollen und brauchen wir, wo und wann<br />
und in welcher Größenordnung? Aber<br />
auch eine Marktanalyse: z.B. Könnte ein<br />
guter Saalbau zu einem attraktiven<br />
Veranstaltungsort auch für externe<br />
Veranstalter werden? usw......<br />
Hieraus soll dann, nach Abklärung der<br />
finanziellen Rahmenbedingungen durch<br />
den Vorstand, eine Empfehlung für<br />
die Mitgliederversammlung erarbeitet<br />
werden. Das Gremium <strong>kann</strong>, nach Rücksprache,<br />
Fachleute zur Unterstützung<br />
heranziehen und wird regelmäßig über<br />
den Stand <strong>sein</strong>er Arbeit berichten.<br />
Die Sitzungen des Gremiums sind<br />
prinzipiell für alle interessierten Eltern<br />
und Vereinsmitglieder offen.<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
Sporthalle Vicemoos<br />
Zwischenbericht<br />
Nach dem Baubeginn im Juni kam es bei<br />
den Fundamentierungs- und Rohbauarbeiten<br />
zu Verzögerungen. Diese hatten<br />
ihren hauptsächlichen Grund in der angespannten<br />
Personallage der beauftragten<br />
Firma während der Urlaubszeit. Das Ziel,<br />
die Halle vor Winteranfang geschlossen<br />
zu haben, ist dadurch aber gemäß dem<br />
überarbeiteten Bauzeitenplan nicht<br />
gefährdet. Das Richtfest ist für Ende<br />
November geplant. Der Kostenrahmen<br />
wird bisher eingehalten. Anfallende<br />
Mehrkosten in einzelnen Detailbereichen<br />
(z.B. beim Fundament) werden durch<br />
Einsparungen in anderen Bereichen (z.B.<br />
geringere Deponiekosten für den Aushub)<br />
in etwa ausgeglichen. Auch während der<br />
Ausführungsphase wird vom Büro<br />
Karcher und Partner gemeinsam mit den<br />
beteiligten Firmen weiter an Details<br />
gearbeitet, um das Bauwerk sowohl von<br />
der Ausführungs- als auch von der<br />
Kostenseite immer weiter zu optimieren.<br />
In diesen Prozess ist über das Baugremium<br />
Vicemooshalle die Bauherrengemeinschaft<br />
regelmäßig mit einbezogen.<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
Viele Menschen an dieser Schule kommen und gehen, wer nimmt sie wahr?<br />
Allein im vergüteten Mitarbeiterstab der Schule gab es folgende personelle Wechsel.<br />
Neu angestellt sind jetzt: Gotthard Jost für Mathematik und in der Küche Anne Klapprott.<br />
Verabschiedet haben <strong>sich</strong> zum Ende des letzten Schuljahres zum Teil aus jahrezehntelanger Mitarbeit Bärbel Altendorf (Handarbeit),<br />
Michéle Combaz (Französisch), Geneviève Girard (Französisch 13. Klasse), Marie-Louise Sihler (Fördern) und Gudrun Sitterle (Küche).<br />
Gotthard Jost<br />
Zwanzig Jahre sind seit dem letzten Mal<br />
vergangen. Aber ich <strong>kann</strong> Ihnen sagen, es<br />
war kein bisschen weniger spannend als<br />
damals. Auch diesmal <strong>wieder</strong> dieses<br />
Kribbeln im Bauch; die normale Reaktion<br />
des Körpers auf etwas Neues,<br />
Ungewohntes.<br />
Ja, zwanzig Jahre sind mittlerweile vergangen,<br />
seit meiner ersten Einschulung<br />
an der FWS Schopfheim. Und nun am<br />
8.9.2003 war es also das zweite Mal<br />
soweit. Auch damals, im Herbst 1983,<br />
war die Turnhalle ebenso wie heute noch<br />
eine Baustelle und der Empfang durch<br />
die Schulgemeinschaft sehr herzlich. Mit<br />
dem Unterschied, dass ich diesmal in das<br />
Kollegium und nicht in den Kreis der<br />
Schüler aufgenommen wurde.<br />
Nun aber zu meiner Person: ich heiße<br />
Gotthard Jost, wurde vor etwas mehr als<br />
einem Vierteljahrhundert geboren und<br />
war 13 Jahre lang selbst Schüler der FWS<br />
Schopfheim. Momentan bin ich noch<br />
dabei, in Freiburg ein Lehramtsstudium<br />
in den Fächern Biologie und Geographie<br />
abzuschließen. Studienbegleitend habe<br />
ich über viele Jahre Nachhilfe in Mathematik<br />
erteilt, teilweise auch schon<br />
Unterrichtserfahrung in den<br />
Waldorfschulen in Schopfheim und<br />
Lörrach gesammelt. Durch diese Tätig-<br />
keit wurde mir nicht nur klar, dass die<br />
Entscheidung für den Lehrerberuf mit<br />
Sicherheit die richtige war, sondern auch,<br />
dass ich einmal Mathematik unterrichten<br />
möchte. Daher habe ich zusätzlich ein<br />
Mathematikstudium an der Fernuniversität<br />
in Hagen aufgenommen, einerseits um<br />
meinen mathematischen Horizont zu<br />
erweitern und andererseits um auch<br />
formell die Voraussetzungen zu erfüllen,<br />
als Mathematiklehrer arbeiten zu dürfen.<br />
Bedingt durch die Personalsituation, kam<br />
es schon in diesem Schuljahr dazu, dass<br />
ich als Mathematiklehrer für die 10. und<br />
12. Klasse (Mittlere Reife) auf Honorarbasis<br />
arbeite. Es ist das erste Mal für<br />
mich, dass ich eine ganze Klasse über ein<br />
komplettes Schuljahr (oder länger?)<br />
hinweg begleiten darf. Eine Herausforderung,<br />
der ich mich mit großer Freude<br />
stelle!<br />
Gotthard Jost<br />
Bernd Sevecke<br />
Mein Name ist Bernd Sevecke, ich kam<br />
am 11.11.1946 in Hamburg auf die Welt.<br />
In Lüneburg bin ich aufgewachsen und<br />
zur Volksschule gegangen. Die Schulzeit<br />
dauerte wegen eines Kurzschuljahres<br />
lange 7.5 Jahre.<br />
Anschließend durchlief ich in Lüneburg<br />
erfolgreich eine Maurerlehre.<br />
Im November 1964 trat ich in die Diakonenanstalt<br />
des "Rauhen Hauses" in<br />
Hamburg als Diakonschüler ein.<br />
Zunächst verbrachte ich 15 Monate auf<br />
einem Bauernhof in Kaltenkirchen/<br />
Holstein. Während dieser Zeit musste ich<br />
4 Jugendlichen mit Auffälligkeiten (Fürsorgeerziehung)<br />
den Tag strukturieren, so<br />
nennt <strong>man</strong> das heutzutage. Wir hatten die<br />
gemeinsame Aufgabe die Schweinezucht<br />
zu betreuen (12 Zuchtsäue und diverse<br />
Mastschweine). Nach erfolgreichem<br />
Praktikum kehrte ich im Frühjahr 1966<br />
<strong>wieder</strong> ins Rauhe Haus zurück. Hier<br />
musste ich ein Jahr die Schulbank<br />
drücken um die „schulwissenschaftliche<br />
Prüfung zu bestehen. Diese war Voraussetzung<br />
zum Sozialarbeiterstudium.<br />
Während dieses Jahres wohnte ich<br />
gemeinsam mit 12 Jugendlichen auf einer<br />
Etage. Diese wurden von jeweils einem<br />
„Bruder“ jeder Ausbildungsstufe betreut<br />
(1.-3. Ausbildungsjahr). Hier war <strong>man</strong><br />
Hilfsdiakon.<br />
Nach dem Abschluss der Schulwissenschaftlichen<br />
Ausbildung wurde ich<br />
ausgesandt als diakonischer Helfer nach<br />
Bethlehem (Frühjahr 1967). Damals war<br />
Jerusalem noch geteilt und Bethlehem<br />
jordanisches Gebiet.<br />
Nach dem 6-Tage Krieg im Juni 1967<br />
mussten wir leider das Land verlassen,<br />
und ich kehrte zurück nach Lüneburg.<br />
Meine Freundin Gisela, die ich in Bethlehem<br />
kennen und lieben gelernt hatte,<br />
wurde schwanger und wir heirateten im<br />
November 1967.<br />
Im Januar 1968 verließ ich das Rauhe<br />
Haus und ging nach Berlin zu meiner<br />
Ehefrau. Dort wurde am 27.2.1968 unser<br />
Sohn Peer geboren.<br />
Wir lebten in Berlin bis zur Beendigung<br />
des Studiums im April 1972 und siedelten<br />
dann nach Schopfheim über.<br />
Hier war das Kloster Weitenau als<br />
Drogenklinik im Entstehen, und es hat<br />
mich die Aufgabe und die Landschaft gereizt.<br />
In den Anfängen des Klosters<br />
Weitenau habe ich zum erstenmal<br />
bewusst etwas von der Antrophosophie<br />
wahrgenommen. Die anderen beiden<br />
Mitarbeiter hatten <strong>sich</strong> vorgenommen die<br />
Ansätze der Drogeneinrichtung "Sieben<br />
Zwerge" am Bodensee zu übernehmen.<br />
Daraus wurde aber leider nichts, denn<br />
nach der Landtagswahl im April 1972<br />
wurden die Arbeitsinhalte und Ziele neu<br />
definiert. Wir waren alle drei nicht einverstanden<br />
und verließen die Einrichtung.<br />
Ich fand einen neuen Arbeitsplatz als<br />
Erziehungsbeistand beim Kreisjugendamt<br />
in Lörrach, sodass ein weiterer Verbleib<br />
in Schopfheim ge<strong>sich</strong>ert war.<br />
Meine beruflichen Stationen beim<br />
Landratsamt sind schnell aufgezählt. Ich<br />
wurde in den Personalrat gewählt und<br />
war von 1976 bis 1988 freigestellter<br />
Personalratsvorsitzender.<br />
Im Jahre 1988 wurde ich zum Leiter des<br />
Markus-Pflüger-Heimes in Schopfheim<br />
Wiechs gewählt, dieses Amt bekleide ich<br />
noch heute.<br />
Wie war der Weg zur Waldorfschule??<br />
Ganz einfach: Unser Sohn besuchte die<br />
erste Klasse der Grundschule in Schopfheim<br />
und die Erziehungsmethoden waren<br />
aus meiner Sicht total veraltet. Während<br />
dieser ärgerlichen Zeit bekam ich Kontakt<br />
zu einigen Menschen auf der<br />
Schweigmatt, die unbedingt eine Waldorfschule<br />
gründen wollten. Mich hat das<br />
Konzept überzeugt, so habe ich tatkräftig<br />
bei der Gründung mitgeholfen. Gemeinsam<br />
mit anderen Eltern haben wir das<br />
ehemalige Cafe Greiner auf der Schweigmatt<br />
zur Schule hergerichtet. Seit dieser<br />
Zeit begleite ich die Waldorfschule. Seit<br />
meine Ehefrau der Schule beruflich verbunden<br />
ist, hat <strong>sich</strong> ein noch engerer<br />
Kontakt mit Problemen, Erfolgen aber<br />
auch den Schwierigkeiten eingestellt.<br />
Vor nunmehr sieben Jahren habe ich mich<br />
zur Mitarbeit im Vorstand entschlossen,<br />
um mitzuhelfen den Bestand der Schule<br />
zu <strong>sich</strong>ern. Ich hoffe noch ein paar Jahre<br />
das Vertrauen der Schuleltern und der<br />
Lehrergemeinschaft zu genießen.<br />
Noch Fragen ?? Ich beantworte Sie gerne<br />
unter BerndSevecke@aol.com
10 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 11<br />
2. Klasse 2003 l 2004<br />
„Das hätte ich auch nicht besser gekonnt!“<br />
- Ein Rückblick auf das erste Schuljahr unserer integrativen 2. Klasse -<br />
Das zweite Schuljahr ist jetzt schon für<br />
uns alle zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden – das erste liegt schon weit<br />
hinter uns: Großes Gelächter erntete ich,<br />
als ich die Klasse morgens noch einmal<br />
versehentlich mit „Guten Morgen, liebe<br />
erste Klasse“ begrüßt habe. Danach ist<br />
mir das dann nicht mehr passiert...<br />
Im folgenden Artikel werde ich die<br />
bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse in<br />
dieser Klasse aus meiner Sicht beschreiben.<br />
Dafür werde ich versuchen, verschiedene<br />
Blickwinkel einzunehmen.<br />
Sophia und Edwin haben in diesem ersten<br />
Schuljahr sehr große Fortschritte gemacht:<br />
Neben der an <strong>sich</strong> schon hohen<br />
Anforderung in einer normalen Klasse<br />
mit zu arbeiten (Anzahl der Kinder,<br />
Struktur etc.), die beide nach einiger Zeit<br />
sehr gut bewältigen konnten, haben sie<br />
auch in den unterschiedlichen Lernberei-<br />
chen z.T. erhebliche Leistungen gebracht.<br />
Eine der <strong>sich</strong>tbarsten ist <strong>sich</strong>er das Erlernen<br />
des Strickens, aber auch in anderen<br />
Lernfeldern zeigten <strong>sich</strong> über das Jahr hin<br />
z.T. erstaunliche Veränderungen. Für<br />
mich am war es am faszinierendsten, wie<br />
schnell beide eine bestimmte Aufgabe im<br />
Formenzeichnen auffassen und umsetzen<br />
konnten. Eine kurze Szene aus dem<br />
Rechnen vom Ende des ersten<br />
Schuljahres:<br />
An der Tafel ist ein großes „Hunderter-<br />
Haus“ entstanden. Die Zahlen 1 bis 100<br />
werden in jeweils 10 Feldern nebeneinander<br />
eingetragen. Lediglich einige Felder<br />
sind noch frei, und ich frage die Kinder,<br />
wer mir noch fehlende Zahlen nennen<br />
<strong>kann</strong>. Edwin meldet <strong>sich</strong>, geht zur Tafel<br />
und trägt eine richtige (und nicht ganz<br />
leichte) Zahl ein. Darauf entfährt einem<br />
anderen Schüler der vielsagende<br />
Ausrufer:<br />
„Wow, das hätte ich auch nicht besser<br />
gekonnt!“<br />
Sophia und Edwin müssen <strong>sich</strong> also den<br />
Umständen in dieser Klasse in gewisser<br />
Hin<strong>sich</strong>t anpassen; sie müssen <strong>sich</strong> z.T.<br />
sehr strecken – haben dafür aber die<br />
Chance (wie das Beispiel Stricken zeigt)<br />
auch Dinge zu lernen, die sie sonst<br />
vermutlich nicht gelernt, oder nicht so<br />
schnell gelernt hätten. Dabei zeigt <strong>sich</strong>,<br />
wie wichtig als Anreiz zum Lernen<br />
gerade für Edwin und Sophia das Vorbild<br />
des anderen Kindes ist.<br />
Und was lernen die anderen Kinder?<br />
Auch hier zunächst ein Beispiel: Im Englischunterricht<br />
wurde über längere Zeit<br />
ein Spiel gespielt, in dem ein Briefträger<br />
einen Brief verliert und mit demjenigen,<br />
der ihn findet, einen Wettlauf um die im<br />
Kreis stehenden anderen Kinder macht<br />
(ähnlich dem deutschen Plumpsack).<br />
Wenn z.B. Sophia mit dabei ist, dann<br />
nehmen die meisten Kinder Rück<strong>sich</strong>t,<br />
indem sie nicht so schnell rennen wie sie<br />
eigentlich könnten, und lassen sie gewinnen<br />
bzw. machen es auf diese Art und<br />
Weise trotz der nicht so großen Schnellligkeit<br />
von Edwin zu einem `spannenden´<br />
Lauf für ihn. Kurz gesagt, sie lernen<br />
Rück<strong>sich</strong>t zu nehmen auf die Besonderheiten<br />
von Edwin und Spophia.<br />
Trotzdem entsteht nicht das Gefühl des<br />
Weniger-Könnens, sondern eher des<br />
Etwas-anderes-Könnens: Sophia und<br />
Edwin nehmen nicht am Französischunterricht<br />
der Klasse teil und sind während<br />
dieser Zeit oft im Garten, wo sie ein Beet<br />
betreuen. Manchmal darf dann auch ein<br />
anderes Kind mit (diese Aufgabe ist sehr<br />
beliebt!), und voller Stolz zeigen beide,<br />
wo die Werkzeuge stehen und was sie<br />
schon gemacht haben.<br />
Im Klassenzimmer ist es so, dass Frau<br />
Brandt bei Edwin und Sophia am äußeren<br />
Rand der ersten Tischreihe sitzt und so<br />
die beiden direkt im Unterrichtsgeschehen<br />
unterstützen <strong>kann</strong>.<br />
Anzeige<br />
Das Klima der Klasse, das Verhalten der<br />
Kinder untereinander hat meiner Einschätzung<br />
nach einen deutlich positiven<br />
Charakter, der durch die Integration<br />
befördert wird.<br />
Beispiel Morgenkreis: Ein Ziel hier ist<br />
das Sich-zuhören-lernen; viele Kinder<br />
haben im Laufe des ersten Schuljahres<br />
gelernt, <strong>sich</strong> gegenseitig aufmerksam zuzuhören.<br />
Die Anteilnahme, das Verstehen<br />
des anderen wird dadurch erleichtert,<br />
dass es z.B. der besonderen Aufmerksamkeit<br />
bedarf, um nicht so gut sprechende<br />
Kinder zu verstehen. Gegen Ende des<br />
letzten Jahres war dieses morgendliche<br />
Erzählen dann wirklich ein Ort der<br />
gegenseitigen Wahrnehmung: es trauten<br />
<strong>sich</strong> alle hier zu erzählen.<br />
Ich glaube weiterhin, dass in der Elternschaft<br />
der Klasse auch eine besondere<br />
Aufmerksamkeit und ein Interesse an<br />
einander zu beobachten ist. Viele Eltern<br />
äußerten, dass der „<strong>schön</strong>ste“ und<br />
„intensivste“ Elternabend der war, an<br />
dem die Integration thematisiert wurde.<br />
In einer guten und herzlichen Atmos-<br />
phäre konnten viele Dinge besprochen<br />
und mitgeteilt werden, was sonst oft erst<br />
nach jahrelanger Zusammenarbeit in der<br />
Form möglich ist.<br />
Eine weitere Besonderheit ist, dass wir<br />
im Landkreis Lörrach das einzige ISEP<br />
Modell (Integratives Schul-Entwicklungs-Projekt)<br />
sind. Dabei haben wir die<br />
volle Unterstützung des Schulamtleiters,<br />
Herrn Rüdlin; ein erster Rückblick mit<br />
ihm hat vor kurzer Zeit stattgefunden.<br />
Leider hat diese Unterstützung keinen<br />
Einfluss auf die Finanzierung, da das<br />
Privatschulgesetz, das für die Waldorfschule<br />
gilt, eine entsprechende Förderung<br />
formal nicht vorsieht.<br />
Aus meiner eigenen Arbeit <strong>kann</strong> ich berichten,<br />
dass mir die Integration sehr bei<br />
der Unterrichtsvor- und Nachbereitung<br />
hilft. Sophia und Edwin zeigen viel<br />
deutlicher als die „normalen“ Kinder, ob<br />
der Unterricht stimmig ist, ob er so<br />
geplant ist, dass alle in die jeweilige Aufgabe<br />
mit einsteigen können (jeder auf<br />
<strong>sein</strong>e Weise) und ob er die Kinder wirk-<br />
Fortsetzung nächste Seite unten
12 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 13<br />
Das Haus in Montevideo - Klassenspiel der 8. Klasse im vergangenen Schuljahr<br />
Die Krönung einer monatelangen Vorbereitung<br />
sind natürlich die Aufführungen<br />
vor voll besetzten Zuschauerreihen, die<br />
Begeisterung des Publikums und der<br />
Schlussapplaus. All das setzt eine intensive<br />
Arbeit voraus, die hier kurz<br />
geschildert werden soll:<br />
Der erste Schritt war die Stückauswahl,<br />
die unter Berück<strong>sich</strong>tigung der Stellungnahme<br />
der Klasse stattfand, dadurch<br />
konnte <strong>sich</strong> die Klasse mit dem Stück<br />
identifizieren.<br />
Ein Theaterbesuch im Basler Stadttheater<br />
machte den Schülerinnen und Schülern<br />
deutlich, wie viel Arbeiten hinter der<br />
Bühne und vom Publikum unbemerkt geleistet<br />
werden müssen.<br />
Zwölf unterschiedliche Aufgabenstellungen<br />
haben wir gemeinsam gefunden, nun<br />
konnte <strong>sich</strong> jeder nach <strong>sein</strong>er Neigung für<br />
die Mitarbeit in einem dieser Projekte<br />
entscheiden:<br />
- Verpflegung<br />
- Inspizienz<br />
- Soufflieren<br />
- Maske<br />
- Kostüme<br />
- Tanz einstudieren<br />
- Musik<br />
- Technik<br />
- Bühnenbau<br />
- Bühnen<br />
- Programm, Presse, Plakate<br />
- Finanzen<br />
Teamarbeit war ab sofort ob<strong>erstes</strong> Gebot.<br />
Die Projektgruppen arbeiteten eng mit<br />
den acht Kolleginnen und Kollegen<br />
zusammen, die <strong>sich</strong> bereiterklärt hatten<br />
unser Stück mitzubetreuen.<br />
Die Rollenbesetzung verlief ziemlich<br />
reibungslos, obwohl einige Wünsche<br />
leider nicht berück<strong>sich</strong>tigt werden<br />
konnten. Zu Beginn der Probezeit durfte<br />
nie<strong>man</strong>d mit dem Textbuch in der Hand<br />
spielen: die Rollen mussten einfach<br />
Fortsetzung des Artikels zur 2. Klasse von Seite 10/11<br />
lich da anspricht, wo sie angesprochen<br />
werden wollen.<br />
Darüber hinaus ist mir die Mitarbeit von<br />
Frau Brandt eine große Hilfe: Sie ist zwar<br />
einerseits auch mittendrin, andererseits<br />
aber, was meine Arbeit angeht, doch<br />
außen vor. Sie <strong>kann</strong> mir viele wichtige<br />
Hinweise und Hilfestellungen durch ihre<br />
Fragen geben.<br />
gelernt <strong>sein</strong>, – und das hat toll geklappt!<br />
Frau Gasquez, der Sprachgestalterin,<br />
gelang es in wenigen Stunden, die<br />
Deutlichkeit und Ausdrucksfähigkeit des<br />
Sprechens zu verbessern.<br />
Das Stück nahm Gestalt an, aber uns<br />
allen saß die Zeit im Nacken.<br />
In der Aufführungswoche musste der<br />
Umzug ins Katholische Gemeindehaus<br />
bewältigt werde. Dank der tatkräftigen<br />
Eltern-, Lehrer- und Schülerhilfe konnte<br />
auch diese Hürde genommen werden.<br />
Nun lagen <strong>man</strong>che Nerven blank, und das<br />
führte zu Zusammenstößen, die in solch<br />
einer Situation nur sehr schwer zu vermeiden<br />
sind.<br />
Trotz dieser Anspannung war nun gut zu<br />
spielen: vier Aufführungen (bei denen<br />
nur die Beteiligten wussten, wieviel<br />
schief gegangen war...) liefen erfolgreich<br />
über die Bühne, das große Aufräumen<br />
geschah in Rekordzeit und ein nettes<br />
Abschlussfest setzte den Schlusspunkt<br />
unter eine intensive, sehr <strong>schön</strong>e Zeit.<br />
Schließlich konnten auch die Finanzen,<br />
die wir immer im Blick haben mussten,<br />
abgerechnet werden. Unser Budget<br />
wurde nicht überschritten, und für die<br />
Klassenkasse durften wir sogar noch<br />
einen größeren Betrag verbuchen.<br />
Zu Beginn der ersten Klasse kam es oft<br />
vor, dass größere Schüler zu mir oder<br />
Frau Brandt kamen und z.B. sagten, dass<br />
Sophia noch im Spielhäuschen sei. Viele<br />
Schüler achten seither auf unsere beiden,<br />
und sind engagiert dabei zu berichten,<br />
<strong>wenn</strong> etwas passiert oder ein Kind noch<br />
nach dem Klingeln draußen ist.<br />
Ich glaube, dass unsere Klasse mittlerweile<br />
eine Normalität für unsere Schule<br />
Nun bleibt noch übrig allen Dank zu<br />
sagen, die mitgeholfen haben das Projekt<br />
Klassenspiel zu verwirklichen.<br />
Im Namen der 8. Klasse<br />
Ulrike Reichert<br />
darstellt, und habe bisher sehr viele<br />
positive Rückmeldungen erhalten.<br />
Ich freue mich weiterhin über diese Aufgabe<br />
und bin sehr zuver<strong>sich</strong>tlich, dass wir<br />
auch gut durch die nächsten Jahre, die ja<br />
auch inhaltlich noch anspruchsvoller<br />
werden, kommen werden.<br />
Thomas Wehkamp<br />
Michaelispiel der 7. Klasse<br />
Nach langer Vorbereitung in Eurythmie<br />
und Hauptunterricht fand am Montag,<br />
den 29.9. endlich das Michaelispiel statt.<br />
Das Spiel, bei dem es um eine Kirche in<br />
Frankreich geht, die durch einen Streit<br />
von Satan und Sankt Michael entstand,<br />
war mit den Klassen 1- 6 gut besucht und<br />
ist (fast) ohne Fehler von dannen<br />
gegangen.<br />
Moana Menne, 7. Klasse<br />
„Wahlpflichtfächer“???<br />
Also noch einmal: Im letzten Schuljahr<br />
ließen <strong>sich</strong> die LehrerInnen von der SMV<br />
(Schülermitverantwortung/-verwaltung)<br />
überzeugen/überreden eine Probephase<br />
zuzulassen, wo wie in einer Projektwoche<br />
freie Kursthemen klassenübergreifend<br />
gewählt wurden. Aber anstatt wie bei<br />
einer Projektwoche innerhalb einer<br />
Woche jetzt als eine Doppelstunde über<br />
das ganze Jahr.<br />
Der Rückblick war so positiv, dass nun<br />
ein zweites Jahr stattfindet. Die Kurse<br />
gehen z.Z. bis Weihnachten und haben<br />
einen besonderen Charakter: erstmals<br />
gibt es nur von SchülerInnen geleitete<br />
Kurse. Zwei Gedanken liegen dem<br />
zugrunde: Erstens hat <strong>man</strong> oft den<br />
Eindruck, dass beim Vermitteln die<br />
vermittelnde Person am meisten lernt.<br />
Und zweitens haben wir an der Schule<br />
mit den Zwölftklassarbeiten ganz viele<br />
Themen in Bearbeitung, von denen <strong>man</strong><br />
eigentlich zu wenig mitbekommt.<br />
Deshalb gibt es aus dem letztgenannten<br />
Bereich folgende Kurse: „ Erneuerbare<br />
Energien“, „Video und Schauspiel“,<br />
„Trommeln und J.S. Bach“ und „Lerntechniken“.<br />
Ansonsten bietet ein Zwölftklässler<br />
„Mathe“ an, aus der elften Klasse<br />
werden die Themen „Geschichte“ und<br />
„Französisch“ offeriert und von zwei<br />
Zehntklässlerinnen „Spanisch“.<br />
Jeder Kurs hat eine/n LehrerInnenpatIn<br />
für alle auftauchenden Fragen/Probleme.<br />
In diesem Jahr gilt das Angebot erst ab<br />
Klasse 10, da wir im letzten Jahr<br />
teilweise eine Überforderung der Neuntklässler<br />
bemerken mussten.<br />
Im nächsten Block, von Januar bis<br />
Ostern, werden (auch) wir Lehrer <strong>wieder</strong><br />
Kurse anbieten. Auch (leider unentgeltliche)<br />
Themen von Eltern sind möglich!<br />
Der Block liegt donnerstags von 11.30<br />
bis 13.05 Uhr.<br />
Gabriele Rellermeier / Peter Elsen<br />
Die 9. Klasse unterzog <strong>sich</strong> nicht nur der<br />
Strenge und Harmonie einer halbkugeligen<br />
Schale, die sie freihändig aus einer<br />
runden Scheibe trieb, sondern viele aus<br />
der Abschluss-Gruppe organisierten eine<br />
Versilberungsaktion bei der Firma Lücke<br />
in Maulburg. Es zog ein besonderer<br />
Glanz in unsere Metallwerkstatt ein, der<br />
<strong>sich</strong> schon ahnungsvoll in den strahlenden<br />
Augen vorausschauender Schüler<br />
kund tat.<br />
Sport in der Oberstufe<br />
Im letzten Jahr konnten wegen<br />
abgebrannter Halle und fehlender<br />
Sportkraft nur AGs angeboten werden.<br />
Erstaunlicherweise war die Resonanz<br />
nicht sehr groß. Da wir in der Lehrerschaft<br />
aber beschlossen haben, dass so<br />
wenig Bewegung in der Oberstufe nicht<br />
noch einmal <strong>sein</strong> darf, kamen wir auf<br />
folgende Idee:<br />
Lassen wir doch SchülerInnen, die<br />
in einer Sportart besonders fit sind, einen<br />
Kurs geben. Und damit Disziplin- und<br />
Haftungsfragen abgedeckt sind, ist jeweils<br />
immer ein/e LehrerIn dabei.<br />
Einige Angebote stehen schon. Es wird<br />
zwei Zeitfenster geben - von Herbst bis<br />
Fasnacht und danach dann bis Pfingsten -<br />
wo jeweils vier Kurse in der Woche stattfinden<br />
sollen. Alle SchülerInnen der<br />
Oberstufe, also auch Klasse 9, müssen<br />
einen der acht Kurse wählen und<br />
besuchen. Die Organisatoren sind guter<br />
Dinge - wir werden <strong>wieder</strong> berichten.<br />
Gabriele Rellermeier / Peter Elsen<br />
Kupfertreiben: Ideale Kugelform - <strong>schön</strong>er Schmuck<br />
Wir danken der Firma lücke ganz herzlich! Im Namen der Gruppe Albert Staiger
14 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 15<br />
Aus der Thematik der 3. Klasse<br />
Im „Lehrplan“ der Freien Waldorfschulen<br />
steht das 3.Schuljahr in vielerlei Hin<strong>sich</strong>t<br />
ganz im Zeichen der tätigen Au<strong>sein</strong>andersetzung<br />
mit den äußerlichen Gegebenheiten<br />
der Welt. Befindet <strong>sich</strong> das Kind<br />
bis zum Anbruch des 9. Lebensjahres<br />
noch in einem innigen Verhältnis mit der<br />
umgebenden Welt, fühlt <strong>sich</strong> wie ein Teil<br />
von dieser, kommt es nun zwischen dem<br />
9. und 10. Lebensjahr zu einem bedeutsamen<br />
Wendepunkt.<br />
Nicht umsonst steht zu Beginn des 3.<br />
Schuljahres in der Regel die Epoche der<br />
„Schöpfungsgeschichte“ aus dem alten<br />
Testament als Einleitung des neuen<br />
Erzählstoffes. Erschaffung des Menschen,<br />
3. Klasse 2003 l 2004<br />
Die 3. Klasse baut eine mongolische<br />
Jurte<br />
Da die Drittklässler seit der ersten Klasse<br />
die Patenschaft für die beiden Bergschafe<br />
im Schulgarten pflegen und somit ein<br />
inniges Verhältnis zu Schafen und Wolle<br />
entstanden ist, entstand schon vor längerer<br />
Zeit die Idee, daran in der 3.Klasse<br />
beim „Hausbau-Themas“ anzuknüpfen.<br />
Vertreibung aus dem Paradies, Au<strong>sein</strong>andersetzung<br />
mit der Natur, Bearbeitung<br />
der Erde und das Schaffen einer eigenen<br />
„Behausung“ und Lebensgrundlage,<br />
zeichnen im „Bild“ die seelische Entwicklung<br />
in diesem Lebensalter. Das<br />
paradiesische Kleid der frühen „Kindheit“<br />
fällt oft plötzlich ab, das Kind erlebt<br />
<strong>sich</strong> in einem ganz neuen Verhältnis zur<br />
Welt, steht ihr nun als kleine Persönlichkeit<br />
selbständig gegenüber. Dem oft<br />
schmerzhaften Verlust der „himmlischen<br />
Heimat“ folgt nun das eigenständige<br />
Schaffen einer irdischen Heimat im<br />
weitesten Sinne.<br />
Bei diesem Prozess wollen die Themen<br />
Die „Jurte“ als Haus der Mongolen erschien<br />
dafür eine geeignete Möglichkeit,<br />
bietet sie doch in den verschiedensten<br />
Arbeitsgängen vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten<br />
für die Kinder.<br />
Das kreisrunde, hausähnliche „Zelt“ besteht<br />
aus einem Holzgerüst aus ursprünglich<br />
Weidenstangen, welches von großen<br />
der 3. Klasse wie z.B. Ackerbau,<br />
Hausbau und die Beschäftigung mit den<br />
Urberufen dem Kind eine Hilfe <strong>sein</strong>.<br />
Aber auch in allen anderen Epochen und<br />
Fächern liegt das Schwergewicht auf der<br />
Au<strong>sein</strong>andersetzung mit den äußeren<br />
Gegebenheiten der Welt wie z.B. im<br />
Deutsch die erste Sprachlehre, in<br />
Mathematik das Sachrechnen etc...<br />
Jeder KlassenlehrerIn hat nun die <strong>schön</strong>e<br />
Aufgabe, <strong>sich</strong> für <strong>sein</strong>e Klasse entsprechende<br />
praktische Projekte und Tätigkeiten<br />
zu überlegen, an welchen die Kinder<br />
möglichst intensive und vielfältige<br />
Erlebnisse in der Au<strong>sein</strong>andersetzung<br />
mit der Welt haben können.<br />
Wollfilz-Matten bedeckt wird. Die Jurte<br />
(türkisch: Behausung), <strong>kann</strong> relativ<br />
schnell in einzelne Elemente zerlegt und<br />
so überall hin mitgenommen werden. Die<br />
Mongolen lebten überwiegend von der<br />
Schafzucht und führten in diesem Zusammenhang<br />
ein Nomadenleben (Wohnort<br />
orientiert <strong>sich</strong> am Weideland - im übertragenen<br />
Sinne eine recht moderne<br />
Situation!). Der Jurtenbau bedeutet dort<br />
eine ritualähnliche Gemeinschaftsaktion<br />
von Familien und Sippen.<br />
Das soziale Gemeinschaftserlebnis steht<br />
dabei stark im Vordergrund. Die Tätigkeiten<br />
dabei sind vielfältig - vom Besorgen<br />
des Holzes aus dem Wald über Holzbearbeitung,<br />
„Gerüstbau“, Schnurherstellung<br />
und Lederverarbeitung bis zur Wollverarbeitung<br />
(Filzen der Hausbedeckung). So<br />
sind vielerlei Sinneserfahrungen für die<br />
Kinder möglich und es braucht viele<br />
Hände, die gemeinsam ein Ganzes<br />
schaffen (Gemeinschaftsbildung!).<br />
Dazu vermittelt die Jurte im Innern ein<br />
äußerst starkes Hüllen- und Innenraumerlebnis,<br />
was den Kindern bei ihrem<br />
neuen Entwicklungsschritt Hilfestellung<br />
<strong>sein</strong> <strong>kann</strong>.<br />
Der Jurtebau hat begonnen....<br />
Schon vor Wochen haben <strong>sich</strong> die Eltern<br />
der 3. Klasse entschlossen, für die Hausbauepoche<br />
eine Jurte zu bauen. Das ist<br />
ein rundes Filzzelt mittelasiatischer<br />
Nomaden.<br />
Gemeinsam mit Förster Freidel und zwei<br />
Eltern wurde am Freitag, den 26.9. damit<br />
begonnen, einen Jungwald bei Hasel nach<br />
geeigneten Jungbäumen für das tragende<br />
Gerüst zu durchforsten.<br />
Die Schüler und ihre Klassenlehrerin<br />
Frau Dycke reisten gemeinsam mit dem<br />
Bus bis zur Haltestelle Hasel an. Nach<br />
einem kurzen Fußmarsch und einer Einleitung<br />
von Förster Freidel ging es dann<br />
gleich an die Arbeit.<br />
Es wurden 4 Gruppen gebildet. Die Aufgabe<br />
der ersten drei Gruppen bestand<br />
darin, in einem dornenreichen Jungwald<br />
<strong>schön</strong>e, geradegewachsene Jungbäume so<br />
auszuwählen, dass die stärkeren, dominanten<br />
stehen blieben. Diese wurden<br />
dann mit einer Handsäge gefällt, entastet,<br />
grob gekürzt und anschließend aus der<br />
Schonung auf einen Sammelplatz der<br />
nahe gelegenen Wiese geschleppt. Die<br />
vierte Gruppe war damit beschäftigt,<br />
diese Baumrohlinge in einer Sägelehre<br />
auf ein Maß von 4 cm Durchmesser und<br />
einer Länge von ca. 2,30 m einzukürzen.<br />
Zwischendurch gab es noch eine ausgiebige<br />
Vesperpause auf dem frisch geschlagenen<br />
Polter (Holzstoß). Danach wurden<br />
die vier Gruppen neu eingeteilt, und es<br />
ging nochmals kräftig an die Arbeit.<br />
Gegen 12 Uhr war Ende der Fällarbeit,<br />
und alle Kinder verluden die ca. 160<br />
Diese und viele weiteren Aspekte bewogen<br />
mich als Klassenlehrerin, den Eltern<br />
der 3. Klasse die Jurte als Hausbau-<br />
Projekt ans Herz zu legen. Nach langen<br />
Vorbereitungsprozessen konnte <strong>sich</strong> die<br />
Elternschaft auch dafür begeistern, so<br />
dass die ersten Arbeitsschritte gleich zu<br />
Beginn des 3. Schuljahres in Angriff genommen<br />
werden konnten. Einige engagierte<br />
Eltern haben <strong>sich</strong> schon vor den<br />
Sommerferien zu einem „Baukreis“<br />
zusammengefunden und erarbeiten mit<br />
großem Elan Schritt für Schritt die<br />
einzelnen Arbeitsschritte. Erfreulicherweise<br />
arbeiten dort mit großem Einsatz<br />
z.T. auch Eltern und KollegInnen aus<br />
anderen Klassen mit, so dass mein Anliegen<br />
der Gemeinschaftsbildung auch über<br />
die Klassengrenze hinaus zum Tragen<br />
kommt. Es ist außerdem die Mitwirkung<br />
anderer Klassen an einzelnen Arbeitsgän-<br />
eingekürzten Stangen in den mitgebrachten<br />
Anhänger. Nun war es auch schon<br />
Zeit für den Rückmarsch zur Bushaltestelle<br />
und den Rückweg zur Schule. Die<br />
Stangen wurden anschießend an die<br />
Waldorfschule gefahren, in 10-er Bündel<br />
geschnürt und in den Teich gelegt, damit<br />
sie nicht austrocknen und <strong>sich</strong> später<br />
noch gut schälen lassen.<br />
Alexander Köpfer<br />
gen geplant, so dass es eine „Behausung“<br />
für die Schulgemeinschaft werden <strong>kann</strong>.<br />
Wir hoffen, die Jurte zum nächsten<br />
Sommerfest einweihen zu können.<br />
Erster Arbeit<strong>sein</strong>satz der Drittklässler<br />
am Freitag, 26. September<br />
Es wurden aus einem Jungbestand in<br />
einem Waldstück bei Wehr mit Revierförster<br />
Georg Freidel (Schülervater aus der<br />
2. Klasse) und Elternhilfe junge Eschen-<br />
und Ahornstämmchen ausgeforstet. Diese<br />
müssen bald gründlich geschält und<br />
genau abgerichtet werden, bevor sie zu<br />
vier „Scherengittern“ (Khanas) verarbeitet<br />
werden können, welche die Wände<br />
der Jurte bilden werden.<br />
Im Augenblick warten 160 Holzstangen<br />
im Schulbiotop auf die Weiterbearbeitung<br />
Magdalene Dycke
16 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 17<br />
Rückblick auf die Monatsfeier der damaligen 6. Klasse<br />
Ich möchte mich bei den SchülerInnen<br />
und natürlich auch bei den LehrerInnen<br />
recht herzlich für die unterhaltsame und<br />
gelungene Feier bedanken. Es war für<br />
mich faszinierend zu sehen, was eine<br />
einzige Klasse alles <strong>leisten</strong> <strong>kann</strong> und wie<br />
schnell die eineinhalb Stunden vorbeigegangen<br />
sind.<br />
Die Mädchen hatten uns zwei Tänze vorgeführt,<br />
die sie ausserhalb des Unterrichts<br />
mit Anna Villinger aus der Oberstufe<br />
einstudiert haben. Die Jungs hatten uns<br />
anschließend mit Percusionsinstrumenten<br />
und Gitarren interessante Rhythmen<br />
nahegebracht, die sie im Musikunterricht<br />
bei Frau Villinger geübt hatten. Die<br />
Euryrthmiedarstellung wurde von Jungen<br />
und Mädchen vorgeführt und gab Einblick<br />
in die Euryrthmiestunden. Oberstufenschülerinnen<br />
unterstützten mit Klavier<br />
Querflöte. Mit Frau Gross hatten sie mit<br />
witzigen Theatereinlagen aus der<br />
Englischlektüre „Misses Candymouse“<br />
gezeigt, wie lebendig Englischunterricht<br />
<strong>sein</strong> <strong>kann</strong>. Frau Combaz hat uns mit den<br />
SchülerInnen uns ein französisches<br />
Rätsel aufgegeben, welches prompt von<br />
einem Elternteil gelöst werden konnte.<br />
Auch eine Rezitation vom „Zauberlehrling“,<br />
welche im Hauptunterricht bei<br />
Herrn Keil gelernt wurde, war von<br />
beachtlicher Länge und gut vorgetragen.<br />
Frau Villinger hat mit den Mädchen ein<br />
Poplied eingeübt, das mit <strong>sich</strong>tlicher<br />
Freude gesungen wurde, zudem ein<br />
Rhythmusspiel vorbereitet, wobei mit<br />
Händen und Füßen gleichzeitig geklatscht<br />
und gestampft wurde. Wir Eltern<br />
hatten dieses Spiel schon an einem<br />
Elternabend versucht, aber wir scheiterten<br />
kläglich, sodass wir diese perfekte<br />
Darstellung besonders wertschätzen<br />
konnten.<br />
Schade fand ich, dass die wunder<strong>schön</strong>en<br />
Tiere und Puppen aus dem Handarbeitsunterricht<br />
bei Frau Tietz-Beyer so schnell<br />
und unauffällig in die Hände ihrer<br />
Erschaffer gelangten, die schon lange darauf<br />
gewartet haben, ihre Werke mit nach<br />
Hause nehmen zu dürfen. Ich hätte gerne<br />
die Löwen, Eisbären, Pferde, Puppen und<br />
was es sonst noch gab, aus der Nähe betrachtet.<br />
Leider waren nur Teile dieser<br />
Exemplare unter den Armen der jeweiligen<br />
Eltern zu sehen.<br />
Zum Schluss: Da es schon so lange her<br />
ist (27. Juni 2003), hoffe ich nichts<br />
und nie<strong>man</strong>den vergessen zu haben, aber<br />
ich war danach so begeistert, dass ich<br />
etwas darüber schreiben musste. Nochmals<br />
vielen Dank an alle Mitwirkenden:<br />
Es hat mir sehr gut gefallen. Und weiter<br />
so auch in der 7. Klasse!!<br />
Beate Felgenhauer (E)<br />
Plastizieren 11. Klasse<br />
Haben wir uns in der 9. Klasse um die<br />
ganze menschliche Gestalt in ihrer dynamischen<br />
Au<strong>sein</strong>andersetzung mit der<br />
Umwelt gekümmert, in der 10. Klasse um<br />
die klassische Ausarbeitung des menschlichen<br />
Kopfportraits, so heißt das Zauberwort<br />
in der 11. Klasse beim Plastizieren<br />
„E<strong>man</strong>zipation“. Wie ist dies zu<br />
verstehen?<br />
In der 9. und 10. Klasse waren die<br />
Ausdrucksformen der Figuren am<br />
natürlich Gegebenen entlang gedacht. Ein<br />
Kopf wie ein Kopf, ein Körper wie ein<br />
Körper. In der 11. Klasse steht ein neuer<br />
Schritt an. Die Formen sollen nun mehr<br />
und mehr vom Eigenseelischen des<br />
Schülers entwickelt werden. Nicht die<br />
äußere Beobachtung selbst bestimmt die<br />
Form, sondern das, was der Schüler in<br />
<strong>sein</strong>er inneren Verarbeitung daraus<br />
macht.<br />
Machen wir uns das am besten an einigen<br />
Beispielen klar:<br />
Abbildung 1 zeigt uns einen Männerkopf,<br />
der Nachdenklichkeit, vielleicht Skepsis<br />
ausdrücken soll. Das wird nun nicht<br />
dadurch erreicht, dass <strong>man</strong> ein ausgeklügeltes<br />
Mienenspiel entwickelt, sondern<br />
durch rigorose Vereinfachungen, die ein<br />
Gebärdenhaftes freilegt. An die Interpretationsfähigkeit<br />
des Schülers und der<br />
Schülerin wird eine hohe Anforderung<br />
gestellt. Manchmal nehmen wir uns auch<br />
durchaus Beispiele aus der modernen<br />
Kunst hervor, die aber nur als<br />
„Anregung“ dienen.<br />
Abbildung 2 zeigt ebenfalls einen Kopf.<br />
Dieser musste allerdings aus einer<br />
Zeichenskizze von Picasso in das<br />
Plastische umgesetzt werden. „Natürliche“<br />
Formen gibt es an diesem Kopf<br />
schon lange nicht mehr, diese wurden<br />
zugunsten eines rein Interpretatorischen<br />
völlig aufgegeben. Gewonnen wurde<br />
dadurch ein ungemein individueller<br />
Ausdruck. Finden Sie nicht auch?<br />
Bild 3 zeigt eine völlig freie Gestaltung<br />
eines 11. Klässlers zum Thema Kopf.<br />
Hier ist die E<strong>man</strong>zipation vom „Natürlichen“<br />
fast völlig gelungen, <strong>man</strong> stößt zu<br />
völlig neuen Aussagen vor, die tief im<br />
menschlichen Innern verborgen liegen.<br />
Die Frage: „Was ist der Mensch?“ wird<br />
auf eine neue Art und Weise gestellt.<br />
Aber nicht alle SchülerInnen in der 11.<br />
Klasse machen das „moderne Geklingel“<br />
Bild 5 Freie Formkomposition aus einem Ytongblock gestaltet<br />
gerne mit, sie sehen im Erforschen der<br />
natürlich gegebenen Gestalt weiterhin<br />
eine tiefe Berechtigung und wählen <strong>sich</strong><br />
andere Aufgabenstellungen aus. Hier ein<br />
<strong>schön</strong>es Beispiel einer Schülerin zum<br />
Thema „Schwangerschaft“.<br />
Bild 6 Freie Formkomposition<br />
aus einem Ytongblock gestaltet<br />
Bild 4<br />
Schwangere,<br />
freie Gestaltung<br />
Bild 3 Kopf, freie Gestaltung<br />
Währenddessen schreitet die Plastizierepoche<br />
ihrem Ende zu, und eine<br />
„Abschlußßarbeit“ soll bereits auf den<br />
Unterricht in der 12. Klasse vorbereiten.<br />
Nun soll eine freie „Formkomposition“ in<br />
Ytong geschaffen werden (Ytong ist ein<br />
leicht zu bearbeitender Kunststein). Die<br />
E<strong>man</strong>zipation vom natürlich Gegebenen<br />
schreitet nun ihrem vorläufigen Höhepunkt<br />
entgegen, und es sind Formen zu<br />
entwickeln, deren Erforschung und<br />
Festlegung ganz von uns selbst abhängt.<br />
Wichtig ist allerdings, dass der Gegensatz<br />
zum „Natürlichen“ in diesem Falle nicht<br />
das „Unnatürliche“ <strong>sein</strong> soll, sondern das<br />
„frei Gestaltete“. In jedem heutigen<br />
Menschen schlummern auch die Kräfte<br />
der freien Gestaltung, die wohl im besten<br />
Sinne auch Kulturschaffend <strong>sein</strong> dürften.<br />
Arbeiten 5, 6 und 7 sind eine kleine<br />
Bild 7<br />
Freie<br />
Formkomposition<br />
aus einem<br />
Ytongblock<br />
gestaltet<br />
Bild 1<br />
Männerkopf,<br />
Studie nach<br />
Wilhelm Lehmbruck<br />
Bild 2 Kopf<br />
Auswahl der dabei entstandenen Arbeiten.<br />
Genauso „<strong>schön</strong>“, „harmonisch“ und<br />
„sinnvoll“ wie eine rein naturgegebene<br />
Form, nur werden die Gesetze für derlei<br />
Gestaltetes nicht irgendwo „abgeguckt“,<br />
sondern selbst gefunden und entwickelt.<br />
Dazu braucht es nur eines: Mut. Wobei<br />
wir beim Überthema dieser Pris<strong>man</strong>ummer<br />
auch angekommen wären:<br />
dem Michaelischen.<br />
Gerhard König, Plastizierlehrer
18 l Aus dem Schulleben<br />
Die neuen Horizonte<br />
Wir junge Leute suchen neue Wege und<br />
Erfahrungen um das Leben besser zu<br />
lernen. Wir haben solchen Weg gewählt,<br />
der uns erlaubt die neuen Sprachen und<br />
Kulturen kennen zu lernen. Heutzutage<br />
ist das in Europa notwendig. Jeder<br />
Jugendliche soll einige Fremdsprachen<br />
beherrschen. Wir wollen Deutsch<br />
sprechen und deshalb sind wir hierher<br />
gern gekommen. Am Sonntag, dem<br />
28. September sind wir, d.s. 20 Schüler<br />
aus Polen mit 2 LehrerInnen nach<br />
Schopfheim gekommen. Obwohl es<br />
schon dunkel war, wurden wir ganz<br />
herzlich begrüßt und alle wurden ganz<br />
nett bei neuen deutschen Familien aufgenommen.<br />
Jeden Tag besuchten wir mit<br />
unseren Gastgebern die Waldorfschule.<br />
Wir haben sehr gut unsere Zeit in der<br />
Schule verbracht. Wir finden das toll,<br />
dass es hier viele künstlerische Fächer<br />
gibt. Bei uns in Polen ist es nicht so. Hier<br />
fühlen <strong>sich</strong> alle Schülern so frei und die<br />
Atmosphäre, die hier herrscht, ist sehr<br />
freundlich. Alle Lehrer sind hier wirklich<br />
verständnisvoll und haben guten Kontakt<br />
mit den Schülern. Wir haben hier sehr<br />
fantastische und neue Erfahrungen<br />
gesammelt z.B.: wir haben plastiziert.<br />
Eurythmie war für uns ein ganz neues<br />
Erlebnis. Besonders intensiv beteiligten<br />
wir uns an dem Kunstgeschichteunterricht<br />
mit Herrn Mally.<br />
Der Unterricht war sehr interessant für<br />
uns. Das Schulgebäude gefällt uns auch<br />
sehr. Es ist sehr modern, und es erlaubt<br />
und zwingt sogar zum schöpferischen<br />
Denken.<br />
Bei Familien, bei denen wir wohnen,<br />
fühlen wir uns echt gut. Für <strong>man</strong>che von<br />
uns war das eine gute und neue<br />
Erfahrung, weil sie zur Schule über eine<br />
Stunde fahren mussten, aber dabei hatten<br />
sie die Möglichkeit die herrliche<br />
Schwarzwaldlandschaft zu bewundern.<br />
Unsere Zeit nach der Schule wurde ganz<br />
gut organisiert. Wir haben an Ausflügen<br />
teilgenommen. Wir be<strong>sich</strong>tigten beim<br />
<strong>schön</strong>en Wetter die Umgebung und haben<br />
einen Biologieunterricht im Naturkunstmuseum<br />
im Lochhäuser erlebt.<br />
Je<strong>man</strong>d hat einmal gesagt : „Wenn <strong>man</strong><br />
neue Kultur kennen lernt, lernt <strong>man</strong> eine<br />
neue Welt kennen“. Wir stimmen alle zu.<br />
Jetzt warten wir auf Ihre Ankunft nach<br />
Polen, um Ihnen unsere Kultur zu zeigen.<br />
von unseren polnischen Gästen (G.R.)<br />
Michaeli 2003<br />
Einer aktiven KollegInnengruppe ist es<br />
zu verdanken, dass wir schon vor den<br />
Sommerferien an Michaeli gedacht haben<br />
und somit in diesem Jahr trotz des erst<br />
angefangenem Schuljahr vorbereitet<br />
waren.<br />
Es sollte eine gesamtschulische Aktion<br />
werden, in der OberstufenschülerInnen<br />
für Unter-und MittelstufenschülerInnen<br />
Aktivitäten vorbereiten und ausführen<br />
konnten. Trotz einiger Skepsis, auch auf<br />
Seiten des Kollegiums, haben wir diesen<br />
Tag in Angriff genommen und können<br />
nun nach bestandenem Vormittag eine<br />
wohl positive Bilanz ziehen!<br />
Einige 10-KlässlerInnen hatten für die 2.<br />
und 3. Klasse Schmeck-, Riech- und<br />
Tast-Mutproben vorbereitet (natürlich mit<br />
verbundenen Augen) und eine „Seilbahn“<br />
im Sengele aufgebaut.<br />
Die 4. und 5. Klasse wurde mit einer zum<br />
Teil recht turbulenten „Schnitzeljagd“<br />
durch den Entegast geführt, dort hatten<br />
einige 11-KlässlerInnen das Sagen.<br />
An der Wiese wurden für die 6. und 7.<br />
KlässlerInnen Bogenschießen (unter der<br />
Auf<strong>sich</strong>t von Herrn Kümmerle), Autofahren<br />
(echtes Auto, aber ohne Motor...<br />
also schieben), Zweikämpfe auf einem<br />
Balken und als besondere Aktion, die<br />
Herr Schubert mit viel Arbeit vorbereitet<br />
hatte, eine super Seilbahn quer über die<br />
Wiese angeboten. Alle 9. KlässlerInnen<br />
und einige 12. KlässlerInnen waren dort<br />
beschäftigt.<br />
Die 8te konnte <strong>sich</strong> von zwei Stationen<br />
im Treppenhaus der Schule fachmännisch<br />
und erlaubt abseilen, und eine Gruppe<br />
gestaltete mit Herrn König auf dem<br />
Pausenhof das Schopfheimer Wappen –<br />
St. Michael, mit der Waage – als bunte<br />
Kreidezeichnung.<br />
Da am Michaelitag selber eine Schülergruppe<br />
aus Polen mit ihren Lehrerinnen<br />
für eine Woche zu Besuch kam, wurde<br />
ein Oberstufenforum geplant und<br />
durchgeführt. Weil viele OberstufenschülerInnen<br />
mit der Unter-/Mittelstufe<br />
beschäftigt waren, war die Anzahl der<br />
versammelten nicht so groß.<br />
Herr Kuhle leitete in das Thema ein.<br />
Leider streikte die Beamertechnik - er<br />
hatte Stunden in die Vorbereitung<br />
gesteckt. Danach waren KollegInnen auf<br />
Schlaglichtbeiträge zu den Themen<br />
„Verwandtschaft“, „Zwangsarbeit“,<br />
„Lech Walesa“, „Auschwitz“ und<br />
„Kopernikus“ vorbereitet - Themen, die<br />
Michaels Waage<br />
Eine ganz besondere Michaeli-Aktion<br />
startete am 29. September abends auf<br />
dem Schulhof. Herr König und Herr Staiger<br />
hatten eine große, schwarz-eiserne<br />
Waage aufgebaut und mit zweierlei Holz<br />
gleichmäßig beschichtet: Auf der einen<br />
flachen Waagschale stapelten <strong>sich</strong><br />
Birkenhölzchen und auf der anderen<br />
Waagschale dicke Eichenspäne. Wenn<br />
<strong>man</strong> nicht genau geschaut und es auch<br />
nicht gewusst hätte, der Unterschied der<br />
zwei Scheiterhäuflein wäre einem nicht<br />
aufgefallen.<br />
Nach feierlicher Bläsermusik und<br />
einleitenden Worten zum Michaelsereignis<br />
wurden beide Holzstößle auf den<br />
Waagschalen gleichzeitig von Herrn<br />
Staiger und Herrn König entzündet.<br />
Der Kreis der Zuschauenden konnte nun<br />
aus dem Dunkel heraus beobachten, wie<br />
unterschiedlich beide Holzarten Feuer<br />
fingen (schnell reagierend die Birke, zäh<br />
und ringend die Eiche...), wie unterschiedlich<br />
sie aufloderten (hell und hoch<br />
die Birke, rauchend kleinflammig und<br />
nahezu bedächtig die Eiche...), wie unterschiedliche<br />
sie brannten (leuchtend gelb<br />
mit einem warm orangenen Farbstich die<br />
Birke, die Eiche fahl blassgelb mit einem<br />
Stich ins Bläulichgraue...), wie lange sie<br />
brannten, wie sie zusammenfielen und<br />
wie sie verglühten, wie ihre Wärmen und<br />
ihre Gluten <strong>sich</strong> gestalteten..... Zu diesen<br />
das Verhältnis Polen - Deutschland als<br />
Band hatten.<br />
Im Anschluss ging <strong>man</strong> in gemischten<br />
Gruppen ins Gespräch. An den Themen<br />
„Familie“, „Jugend“, „Kommunismus/<br />
Kapitalismus“, „Kunst“ und „Europa“<br />
sollten Visionen über die Zukunft<br />
ausgetauscht bzw. gebildet werden.<br />
polaren Verbrennungsbildern gesellten<br />
<strong>sich</strong> noch die Erscheinungen von laufend<br />
<strong>sich</strong> ändernden Gewichtsverhältnissen,<br />
ermöglicht durch diese faszinierende<br />
Waagschalen-Inszenierung.<br />
Man begann zu sinnen: Holz ist nicht nur<br />
Holz, welches zum Verbrennen und<br />
Wärmespenden etc. taugt, sondern zeigt<br />
in <strong>sein</strong>en Erscheinungen Wesenhaftes.<br />
Das Wesen, das als Birke in Erscheinung<br />
tritt, ist ein anderes als das der Eiche.<br />
Sehr schnell allerdings schob <strong>sich</strong> vor das<br />
wahrzunehmende, gegenwärtige und real<br />
ablaufende Feuergeschehen all das, was<br />
<strong>man</strong> ja schon läääängst weiß von der<br />
Verschiedenste Formen der phantasievollen<br />
Präsentation gaben am Ende dem<br />
<strong>wieder</strong> versammelten Forum einen<br />
kurzweiligen Eindruck von den<br />
Gesprächen und den Taten in den<br />
Gruppen <strong>wieder</strong>.<br />
Liane & Peter Elsen<br />
weiblich-venushaften Birke und von der<br />
marshaft-männlich standhaften Eiche,<br />
und was einem die Erscheinungen gleich<br />
„erklärt“.........<br />
Und dennoch war es durch diesen Feuerprozess<br />
möglich, dem Wesen Birke und<br />
dem Wesen Eiche zu begegnen und ihrem<br />
Waagschalengespräch zu lauschen.<br />
Wie <strong>schön</strong>, dass hierzu Gelegenheit gegeben<br />
wurde!<br />
Hoffentlich <strong>kann</strong> die große Michaelswaage<br />
auch nächstes Jahr <strong>wieder</strong> einen<br />
Feuerprozess wägen. Mal sehen, welche<br />
Holzwesen <strong>sich</strong> dann offenbaren können.<br />
Frauke Roloff<br />
Aus dem Schulleben l 19
20 l Aus dem Schulleben Aus dem Schulleben l 21<br />
Rückblick Schülertagung Schopfheim ----------------------------- Waldorfschule voraus?<br />
Am 28. Mai letzten Schuljahres sah <strong>man</strong><br />
ca. 20 SchülerInnen eilig die letzten Vorbereitungen<br />
treffen. Bald würden die<br />
anderen Schüler aus ganz Deutschland<br />
kommen und es fehlte noch vieles,<br />
fieberhaft suchte <strong>man</strong> einen Drucker für<br />
den PC im Tagungsbüro, in letzter Minute<br />
wurden noch Wegweiser vom Bahnhof<br />
zur Schule gedruckt und verteilt…<br />
Doch der Erste hatte den Weg auch schon<br />
so gefunden. Er platzte eine halbe Stunde<br />
vor der Ankunftszeit in ein Schulhaus<br />
voller verzweifelter Rufe, jeder suchte jeden,<br />
nie<strong>man</strong>d fand je<strong>man</strong>den und die<br />
letzten Vorbereitungen hatten <strong>sich</strong> als<br />
mehr erwiesen als gedacht.Trotz allem<br />
trafen nach und nach die Schüler ein,<br />
wurden registriert und zu den Schlafräumen<br />
gebracht. Unter all diesen Schülern<br />
waren vier am aufgeregtesten: Sie trugen<br />
weiße T-Shirts, hinten stand drauf: Organisation<br />
und der Name des jeweiligen<br />
und vorne war ein Ausschnitt des Plakates<br />
drauf. Diese vier rasten von einem Ort<br />
zum anderen und hatten alles im Griff<br />
(zumindest versuchten sie so zu wirken)<br />
Ab 18h30 stellte das wundervolle Küchenteam<br />
mit Chefkoch Arun eine Nudelsuppe<br />
bereit.Als dann so ziemlich alle da<br />
waren, begann um 20h00 das erste Plenum,<br />
in dem <strong>sich</strong> das „STOTFWSS“<br />
(Schüler-Tagungs-Organisations-Team-<br />
Freie-Waldorf-Schule-Schopfheim) vorstellte,<br />
Regeln sagte, den Tagesplan erläuterte<br />
und die Kurse vorstellte. Dann<br />
begann die etwas mickrige Talentshow,<br />
die aber um 22h30 mit neuen Darbietungen<br />
weiter ging. Den 1. Platz belegten<br />
Hannah D. und Julian H. aus Stuttgart.<br />
Am zweiten Tag ging es schon um 7h<br />
weiter, da wurden nämlich die Kurszettel<br />
aufgehängt, in die <strong>man</strong> <strong>sich</strong> dann eintrug.<br />
Nach dem Frühstück fiel das Plenum aus.<br />
Aber das Singen fand statt, dafür sei hier<br />
Herrn Rödder ganz herzlich gedankt. Die<br />
Vormittags-Kurse waren „etwas verplant“<br />
weil <strong>man</strong>che Kurse überfüllt waren oder<br />
<strong>sich</strong> Leute nicht eingetragen hatten. Kurse<br />
mussten auch abgesagt werden wegen<br />
zu wenig Interesse. Fazit STOTFWSS:<br />
„viel zu spät richtig organisiert!“ Bei den<br />
Nachmittagskursen zeigte <strong>sich</strong> dasselbe<br />
Problem, doch der Vortrag im Abendplenum<br />
von Herrn Rauer über das Thema<br />
der Tagung „Waldorfschule voraus?“ verlief<br />
wie geplant! Später am Abend war<br />
die Überraschungsparty für unseren Konrad,<br />
der sogar wirklich überrascht war!<br />
Am dritten Tag verschlief das Küchen-<br />
team, es gab eine halbe Stund später<br />
Frühstück. Im Plenum hielt Simon einen<br />
Vortrag über die Kornkreise (DANKE!),<br />
und zum Glück verliefen die Kurse geregelter<br />
als am Vortag. Abends trat dann die<br />
Krise beim „STOTFWSS“ ein (einer will<br />
uns verlassen… L). Es stellte <strong>sich</strong> dann<br />
aber heraus, alle hatten denselben Stress<br />
und dachten, sie würden alles alleine<br />
machen. (Krisenzustand aufgehoben!)<br />
Der vierte Tag verlief einigermaßen geregelt,außerdass<br />
das Kaffeeteam Ausfälle<br />
wegen Unterbesetzung zu beklagen hatte.<br />
(Sonja & Andy hier noch mal riesigen<br />
Dank für euren unermüdlichen Einsatz!)<br />
Die Kurse wurden abgeschlossen und<br />
abends, beim Abschlussplenum vorgestellt.<br />
Das „STOTFWSS“ bedankte <strong>sich</strong><br />
bei allen: Bei den Teilnehmern, ohne die<br />
das Ganze nicht hätte stattfinden können,<br />
bei den Kursleitern, ohne die das Ganze<br />
auch nicht hätte stattfinden können, bei<br />
dem Tagungsteam, ohne das das Ganze<br />
erst recht nicht hätte stattfinden können,<br />
und bei vielen Einzelpersonen, ohne die<br />
das Ganze sowieso nicht hätte stattfinden<br />
können (z.B. Herr Kühnel, Herr Boettger,<br />
Arun, Herr Staiger, die Schulleitung, Bürgermeister<br />
Nitz und vielen anderen).<br />
Dann wurd gefeiert bis spät in die Nacht.<br />
Am nächsten Morgen wurde Abschied<br />
genommen von vielen neu gefundenen<br />
Freunden, und das Tagungsteam hatte nun<br />
die Aufgabe das ganze Schulhaus <strong>wieder</strong><br />
in Normalzustand zu bringen. Als auch<br />
der letzte hilfsbereite Teilnehmer weg<br />
war, erschien das Schulhaus seltsam still<br />
und leer, und plötzlich fiel der ganze<br />
Stress vom STOTFWSS ab und <strong>man</strong><br />
konnte getrost nachhause gehen, mit der<br />
Gewissheit etwas Großes erfolgreich auf<br />
die Beine gestellt zu haben.<br />
Trotz der geringen Anzahl der Teilnehmer<br />
(74, davon 7 Schüler staatlicher Schulen,<br />
von denen 3 vorher nicht auf einer Waldorfschule<br />
waren), war eine sehr gute, fast<br />
familiäre Stimmung während der Tagung.<br />
Ja, vielleicht gerade deswegen, so hatte<br />
<strong>man</strong> Zeit jeden kennen zu lernen, und es<br />
war besser überschaubar.<br />
Zum Abschluss gesagt: Wir empfehlen jedem,<br />
diese Erfahrung zu machen, als<br />
Organisation oder Teilnehmer bleibt euch<br />
selbst überlassen.<br />
Mit herzlichem Dank an alle die<br />
mitgeholfen haben<br />
für das STOTFWSS Anna V. 12. Klasse<br />
Dieser Artikel entstand in dem Kurs Waldorfschule<br />
voraus?. Wir beschäftigten uns<br />
drei Tage mit der Pisa-Studie, der Stellung<br />
der Waldorfschule und ob sie im<br />
Gegensatz zu staatlichen Schulen voraus<br />
ist oder nicht. Ein Ergebnis:<br />
Durch Pisa wurde deutlich, dass das<br />
deutsche Schulsystem nicht erfüllt, was<br />
die OECD fordert: Selbstständiges Erfassen<br />
von grundlegenden Aufgabenstellungen<br />
in den Bereichen Mathematik, Textverständnis<br />
und Naturwissenschaften.<br />
Die Fragen sollten in einer Mischung von<br />
Cleverness, Kreativität und logischem<br />
Denken beantwortet werden. Da in diesem<br />
Fall schon die Lösung von einfachsten<br />
Fagen zu großen Problemen führte,<br />
wurde beim Bildungsministerium plötzlich<br />
die Forderung laut, dass <strong>sich</strong> der Unterricht<br />
weg von theoretischer, lebensferner<br />
Bildung hin zu praxisbezogenem Lernen<br />
wandeln soll. Wir beschäftigten uns<br />
mit diesem Thema und uns fiel auf, dass<br />
einige der jetzt geforderten Erneuerungen<br />
an Waldorfschulen schon lange bestehen.<br />
Ein Beispiel sind die fest im Lehrplan<br />
vorgesehenen Praktika in den verschiedensten<br />
Bereichen:<br />
9. Klasse Landwirtschaftspraktikum<br />
10. Klasse ein Betriebs-/Berufspraktikum<br />
11. Klasse ein Sozialpraktikum.<br />
Oft gibt es noch zusätzlich Praktika (wie<br />
in Schopfheim!): Forst-, Handwerks-,<br />
Ökologie-, Feldmesspraktikum. Diese<br />
verschiedenen Praktika geben interessante<br />
Einblicke und ermöglichen für das<br />
spätere Leben wichtige Erfahrungen und<br />
verdeutlichen die Wichtigkeit von<br />
Respekt, Toleranz und Menschlichkeit.<br />
In Bezug auf die in der Pisa-Studie gefragte<br />
Kreativität und Eigenständigkeit<br />
gibt es zusätzlich zu intensivem Kunst-,<br />
Werk- und Musikunterricht mindestens 2<br />
große Theater-Klassenspiele (8.+ 12. Kl.)<br />
sowie das Bearbeiten eines selbstständig<br />
gewählten Themas über ein Jahr und das<br />
anschließende Vortragen vor Schule und<br />
Öffentlichkeit.<br />
Diese selbstständige Aufgabe verdeutlicht<br />
den Sinn des Lernens und zeigt einmal<br />
aus einem anderen Blickwinkel, wie<br />
<strong>man</strong> im <strong>man</strong>chmal tristen Schulalltag den<br />
Spaß am Lernen finden <strong>kann</strong>.<br />
Da an Waldorfschulen jedem eine 12jährige<br />
Schulausbildung ermöglicht wird<br />
Fortsetzung auf folgender Seite<br />
Sommerfest im Juli des vergangenen Schuljahres<br />
Auch in diesem Jahr konnte das von<br />
Herrn Keil vor zwei Jahren ins Leben<br />
gerufene Sommerfest für die Unterstufe<br />
(Klassen 1 - 5) <strong>wieder</strong> stattfinden. Herr<br />
Keil hatte, weil <strong>sein</strong>e Klasse aus dem<br />
Alter nun rausgewachsen war, die<br />
Organisation abgegeben.<br />
Umso <strong>schön</strong>er war es, dass die Tradition<br />
weitergepflegt werden konnte und <strong>sich</strong><br />
<strong>wieder</strong> viele Helfer gefunden haben, um<br />
bei heißem, herrlichem Wetter auf dem<br />
Pausenhof 14 Aktionsstände aufzubauen.<br />
Das Spielen ging dann so: Die Kinder<br />
kauften <strong>sich</strong> für 2 Euro einen Spielpass,<br />
auf den der Name geschrieben wurde und<br />
Anzeige<br />
Fortsetzung von Artikel Waldorfschule voraus?<br />
(ohne Sitzenbleiben), ist für den Schüler<br />
mehr Zeit gegeben um eine gewisse Reife<br />
zu erlangen,bevor er <strong>sich</strong> der Berufswelt<br />
stellen muss.<br />
9 Felder aufgezeichnet waren. Nun konnten<br />
sie von Spiel zu Spiel wandern und<br />
z. B. die Sinne schärfen, die eigene Geschicklichkeit<br />
prüfen, Filzbälle basteln<br />
oder auch schwebend in den Bäumen<br />
über das Gelände gleiten u.v.m. Im<br />
Innenhof der Küche gab es Kaffee und<br />
Kuchen im Überfluss und Musik umrundete<br />
das Fest. Am Schluss wurden die<br />
abgestempelten Spielpässe eingesammelt<br />
und verlost. Vier Kinder konnten eine<br />
bunte Laterne gewinnen. Der Erlös von<br />
rund 400 Euro wurde in diesem Jahr Frau<br />
Reichert für den Hort überreicht.<br />
Astrid Andersen<br />
Zwar war die Waldorfschule nicht in die<br />
Pisa-Studie einbezogen, jedoch zeigt <strong>sich</strong><br />
am Beispiel des finnischen Schulsystems<br />
(Finnland war in allen geprüften Bereichen<br />
unter den ersten fünf), welches viel<br />
mit dem der Waldorfschule gemeinsam<br />
Walkringen 2003<br />
ein wichtiger Nachtrag<br />
„Jeden Freitag Abend ins Orchester trotz<br />
Abistress, ist dir das nicht zu viel?!“ Das<br />
wurde <strong>man</strong> als Abiturient des öfteren gefragt;<br />
und ehrlich gesagt, hat <strong>man</strong> <strong>sich</strong><br />
diese Frage <strong>man</strong>chmal auch selbst<br />
gestellt, vor allem Freitag abends kurz<br />
vor Probebeginn... Hatte <strong>man</strong> <strong>sich</strong> dann<br />
letztlich doch dazu durchgerungen, müde<br />
und abgeschlagen das Instrument einzupacken<br />
und ins Orchester zu gehen, hat<br />
<strong>man</strong> es dann meistens doch nicht bereut.<br />
Der Effekt war nämlich so, dass <strong>man</strong> mit<br />
mehr Energie <strong>wieder</strong> nach Hause ging.<br />
Die nächste Frage stellte <strong>sich</strong>, als es um<br />
die Planung der Osterferien ging. Einerseits<br />
wollte <strong>man</strong> ja schon mit nach Walkringen,<br />
aber auf der anderen Seite standen<br />
die Prüfungen kurz vor der Tür. Es<br />
entschlossen <strong>sich</strong> dennoch Jonas M., Ge-<br />
raldine H., Frohild L., Anna K. und Lisa<br />
S. an der Orchesterfreizeit teilzunehmen.<br />
Neben Höhepunkten wie<br />
- Opernbesuch der Oper Andrea Chénier<br />
von Umberto Giordano<br />
- Dia-Abend über den vorderen Orient<br />
von Herrn Baukner<br />
- Bunter Abend<br />
- Kammermusikabend<br />
- und letztlich dem gelungenen Konzert,<br />
hatten wir Dank des guten Wetters auch<br />
Gelegenheit uns im Freien zum Lernen<br />
zurückzuziehen (oder auch einfach nur in<br />
der Sonne zu faulenzen...).<br />
Wie jedes Jahr erlebten wir eine wunder<strong>schön</strong>e<br />
musikalische Woche, <strong>wenn</strong> auch<br />
aus einer etwas anderen Perspektive<br />
(schließlich waren wir ja „die Abiturienten“).<br />
Durch die Musik, die harmonische<br />
Atmosphäre und die exzellente Verköstigung,<br />
konnten wir rundum gestärkt den<br />
Prüfungen entgegengehen.<br />
Dafür, und für ihren Einsatz über all die<br />
Jahre hinweg als Mensch und als<br />
Orchesterleiterin, möchten wir uns bei<br />
Elfi ganz herzlich bedanken!!!<br />
Anna Keil & Lisa Sitterle,<br />
ehemalige 13. Klasse<br />
hat, dass die Waldorfschule die in der<br />
heutigen Zeit durch Pisa entstandenen<br />
Forderungen erfüllen <strong>kann</strong>.<br />
aus dem Kurs „Waldorfschule voraus?“<br />
Korrektur: A.V.
22 l Aus dem Schulleben Klassenphotos l 23<br />
Orchestertournee in der Schuleingangswoche 2003/04<br />
Diese Tournee führte uns erst in das<br />
<strong>schön</strong>e Tessin in der Schweiz und dann<br />
nach Italien. Wir be<strong>sich</strong>tigten auf der<br />
Fahrt nach Lugano, unserem ersten Ziel,<br />
die Via-Mala-Schlucht und eine<br />
alte ro<strong>man</strong>ische Kirchendecke in der St.<br />
Matinskirche in Zillis in Graubünden.<br />
Nahe Lugano wurden wir in der Waldorfschule<br />
einquartiert. Wir schliefen in der<br />
Turnhalle und zum Teil auch in der<br />
Schule. Am ersten Schultag für die dortigen<br />
Schüler gaben wir ein Schülerkonzert<br />
und am Abend ein öffentliches Konzert.<br />
Dann reisten wir weiter in Richtung<br />
Mailand. Dort suchten wir die Jugendherberge<br />
und, was keiner mehr glaubte, wir<br />
fanden sie! Wir wurden durch den Dom<br />
geführt und haben das Abendmahl von<br />
Leonardo da Vinci be<strong>sich</strong>tigt. Unser<br />
Nach den Pfingstferien im letzten Schuljahr<br />
hat die vierte Klasse angefangen <strong>sich</strong><br />
für die Fahrradprüfung vorzubereiten.<br />
Unser Klassenlehrer Herr Hölzer erklärte<br />
uns die Verkehrsschilder und das<br />
Verhalten im Verkehr. Kurz vor den<br />
Sommerferien machten wir die<br />
schriftliche Prüfung, die alle geschafft<br />
haben.<br />
drittes Konzert gaben wir in der Casa<br />
Verdi. Das ist ein Altersheim für<br />
pensionierte Musiker. Es war eine sehr<br />
große Ehre für uns dort spielen zu dürfen.<br />
Auch haben wir eine Führung durch die<br />
Villa von Verdi genießen dürfen.<br />
Wir hatten noch ein Gaststraßenkonzert<br />
in Cremona. Dort haben viele von uns<br />
das Vergnügen gehabt eine Geigenbauschule<br />
zu be<strong>sich</strong>tigen. In Cremona war<br />
unser letzter gemeinsamer Abend, den<br />
wir genüsslich schmausend in einer<br />
Pizzaria zubrachten.<br />
Am letzten Tag vor der Abreise nach<br />
Hause machten wir noch einmal Mailand<br />
un<strong>sich</strong>er. Es war <strong>wieder</strong> eine einmalig<br />
<strong>schön</strong>e Tournee. Vielen Dank, liebe Elfi!<br />
Angela Beideck, 11. Klasse<br />
Die fünfte Klasse macht Fahrradprüfung<br />
In der ersten Schulwoche sind wir dann<br />
als Fünftklässler auf dem Hof der<br />
Max-Metzger-Schule die aufgemalten<br />
Verkehrswege mit dem Fahrrad abgefahren.<br />
Zwei Polizisten aus Lörrach übten<br />
mit uns und prüften unser Können.<br />
Wieder haben es alle geschafft.<br />
Bianca Gießler, 5. Klasse<br />
Anzeige<br />
Einschulung 2003/04<br />
Am 13. September, einem sonnigen<br />
Samstagmorgen fand die Einschulung für<br />
29 Erstklässler statt.<br />
Im restlos ausgefüllten Foyer der Schule<br />
begrüßte Herr Wehkamp, der Zweitklasslehrer<br />
die vielen Kinder mit ihren<br />
Eltern und Geschwistern. Daraufhin<br />
sorgten ein Dutzend gesangfreudige<br />
Erstklasseltern für eine feierliche<br />
Einstimmung mit dem vierstimmige Satz<br />
von Ch.W.Gluck „Zur Feier - Einmal nur<br />
in unserem Leben......“ Als dann Frau<br />
Villinger, die Klassenlehrerin, die Bühne<br />
betrat, musterten sie die Kinder und<br />
ihre Eltern gespannt. Während sie die<br />
Geschichte vom „Starken Wanja“, einem<br />
russischen Märchen erzählte, hingen alle<br />
Augen an ihren Lippen.<br />
Zwei Symbole des Märchens, der<br />
Wanderstab und die Sonnenblumenkerne,<br />
sollten den neuen Erstklässlern eine<br />
Starthilfe <strong>sein</strong>. Jedem Kind, das <strong>sich</strong> auf<br />
den Weg zur Bühne machte, wurde von<br />
<strong>sein</strong>em Paten aus der neunten Klasse<br />
ein mit <strong>schön</strong>en Ornamenten verzierter<br />
Stock überreicht.<br />
Als dann noch die zweite Klasse nach<br />
dem Gedicht „Es lebt ein Ries´ im Wald“<br />
von Christian Morgenstern, das gemeinsam<br />
gesprochen und gesungen wurde,<br />
viele, sooo viele Sonnenblumenkerne in<br />
kleinen selbstgebastelten Tütchen verpackt<br />
der ersten Klasse überreicht hatte<br />
und jedes Kind dann noch eine strahlende<br />
Sonnenblume in den Händen hielt, war<br />
die Feierstunde gänzlich gelungen.<br />
Der Einzug in ihr Klassenzimmer wurde<br />
zuletzt noch von den Neuntklässlern<br />
mit einem zweistimmigen Lied begleitet.<br />
Während die Kinder ihre erste<br />
Unterrichtsstunde hatten, wurden die<br />
Angehörigen von den Zweitklasseltern<br />
im festlich dekorierten Speisesaal mit<br />
süßen und salzigen Leckereien verwöhnt.<br />
Die Eltern erlebten mit ihren kleine ABC-<br />
Schützen einen freudevollen Schulanfang.<br />
Christina Gießler<br />
1. Klasse 2003 l 2004<br />
4. Klasse 2003 l 2004
24 l Aus dem Schulleben Aus dem Schulleben l 25<br />
Martini-Bazar und Martinsspiel 2003<br />
Liebe Eltern, Lehrer, Schüler und Freunde der Schule!<br />
Nun ist es <strong>wieder</strong> so weit, die Kürbisse in<br />
den Gärten werden reif, die Blätter bunt<br />
und der Festgestalungskreis emsig... denn<br />
der Martini-Bazar steht vor der Tür! Wir<br />
brauchen wie immer die Kraft und das<br />
Engagement vieler motivierter Eltern,<br />
Lehrer und Schüler, die Altes und Neues<br />
anbieten. Natürlich freuen wir uns sehr<br />
über alle neuen Ideen und insbesondere<br />
deren Umsetzung.<br />
Es gibt da auch schon erfreuliche Mitteilungen,<br />
so hat <strong>sich</strong> in diesem Jahr eine<br />
neue Bastelgruppe mit Zweitklasseltern<br />
gefunden, die zumindest in Teilen einen<br />
Ersatz für die aufgelöste Puppengruppe<br />
bildet. Vielleicht ist dies ja ein Beispiel,<br />
das rege Nachahmung findet!!!! Jedes<br />
Jahr sind unzählige fleißige Hände an<br />
dem Gelingen des Martinifestes beteiligt,<br />
ihnen allen gilt unser Dank. Wir hoffen,<br />
daß auch in diesem Jahr durch unsere<br />
gemeinsame Kraft ein tolles Fest entsteht<br />
Hier deshalb noch ein großer Aufruf!<br />
Wir suchen noch Aktionen:<br />
• Aktionen mit und für Kinder und<br />
Erwachsene!<br />
• Für das Kulturprogramm: Musik,<br />
Theater, Zirkus, Pantomime...<br />
• Stände mit <strong>schön</strong>em Kunsthandwerk!<br />
Folgendes darf gerne schon zu Hause<br />
gesammelt werden:<br />
• Kürbisse für die Kürbissuppe nach dem<br />
Martinsumzug<br />
• Marmelade, Plätzchen, Gemüse, Eingemachtes,<br />
Nüsse, Brot, etc. für den<br />
Marktstand<br />
• Bücher für das Antiquariat<br />
• Tolle Klamotten für den Second-handstandt<br />
Genaue Informationen, was wie wo wann<br />
gebraucht wird, bekommt jedes Elternhaus<br />
noch vor den Herbstferien.<br />
Verantwortliche für den Bazar, die jeder<br />
Zeit gerne Rede und Antwort stehen:<br />
Standanmeldung: B. Heym 07762/2096<br />
Bewirtung: Fabiola Liehr 07765/8414<br />
(alle die irgendetwas mit Essen und<br />
Trinken anbieten möchten.)<br />
Martinsumzug: C.Hertzner 07622/63428<br />
Kulturangebote: M.Nübling 07622/9120<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Zeitung/Prisma: I.Krüger 07622/6677407<br />
Flyer/Plakate: J.Hesse-Nowak<br />
07627/1271<br />
SchülerInnen Arbeiten: B.Buder<br />
07623/59312<br />
Finanzen/Abrechnung: S.Wunsch<br />
07762/3422<br />
Tombola beim Bazar<br />
In diesem Jahr soll es eine Tombola<br />
geben. Verlost werden <strong>schön</strong>e Dinge für<br />
SchülerInnen. Dazu wird jedes Elternhaus<br />
gebeten, einen gut erhaltenen<br />
gebrauchten oder einen neuen netten<br />
kleinen Gegenstand zu spenden, der unter<br />
der Leitung der 9. Klasse verpackt wird<br />
und zur Verlosung kommt (genaue Angaben<br />
dazu im Brief vor den Herbstferien)<br />
Ivonne Krüger und Christel Hertzner<br />
Martini-“Chörli“<br />
Der FGK hat angeregt, doch in diesem<br />
Jahr eigens nur für den Martini-Bazar ein<br />
"Chörli" ins Leben zu rufen. Dafür wären<br />
ca. 2-3 Probentermine festzulegen. Interessierte<br />
Eltern, Schüler und auch Lehrer<br />
können <strong>sich</strong> bei D. Jacobi (07622-5204)<br />
bald melden.<br />
Hilke Hänßler<br />
Anzeige<br />
Pilotprojekt beim Bazar<br />
In diesem Jahr wollen wir erstmalig den<br />
Versuch starten, dass einzelne Klassen<br />
neben ihrer Klassenaktivität (s. Plan) ein<br />
selbständiges Projekt am Bazar anbieten<br />
und gesondert abrechnen können (in<br />
diesem Jahr z.B. die 3. Klasse, die mit<br />
einem Verkauf- und Infostand die Jurte<br />
mitfinanzieren möchte). 90% der Einnahmen<br />
fließen in das eigene Projekt, 10%<br />
gehen über den Festgestaltungskreis in<br />
die Bazarkasse. Hiermit wollen wir besondere<br />
Projekte der Klassen unterstützen<br />
und bieten Raum für eigene Aktivitäten<br />
am Bazar. Ausgeschlossen werden allerdings<br />
Bewirtungs- , Ess- und Trinkangebote.<br />
Wir möchten aber ausdrücklich nochmals<br />
darauf hinweisen, dass die eigentliche<br />
Klassenaktivität nicht darunter leiden<br />
darf und genauso zuverlässig ausgeführt<br />
wird wie bisher. Interessenten stellen<br />
Ihren Antrag bitte an<br />
Brigitta Heym<br />
SCHÖN; WENN MAN SICH WIEDER<br />
SEIN ERSTES AUTO LEISTEN KANN.<br />
Wer reich an Jahren ist, sollte es <strong>sich</strong> auch finanziell gut<br />
gehen lassen. Wir bieten eine umfassende Vermögensberatung<br />
und zeigen Ihnen, wie im Alter ein <strong>schön</strong>es<br />
Budget für Extrawünsche übrigbleibt.<br />
Sparkasse Schopfheim-Zell<br />
Schulanfangstagung<br />
zum Thema: „Ideale, Verwirklichung<br />
und Verbesserung unserer Schule“<br />
Auch in diesem Jahr trafen <strong>sich</strong> die<br />
MitarbeiterInnen unserer Schule zu einer<br />
zweitägigen Schulanfangstagung. Gegliedert<br />
waren die Tage jeweils in einen<br />
künstlerischen, einen praktischen und<br />
mehrere theoretische Teile. Zusätzlich<br />
fanden verschiedene Klassenkonferenzen<br />
und die Schulanfangskonferenz statt.<br />
Die Schulanfangstagung hatte zum Ziel<br />
<strong>sich</strong> vor dem Schulbeginn <strong>wieder</strong> leiblich,<br />
seelisch und geistig mit der Schule<br />
zu verbinden. Im Leiblichen geschah dies<br />
vor allem in der schweißtreibenden<br />
Arbeit im Schulgarten, auf dem Schulgelände,<br />
in der Traglufthalle und dem<br />
Schulgebäude. Hier konnten viele übrig<br />
gebliebene Arbeiten vor Schulbeginn<br />
erledigt und neue Arbeiten begonnen<br />
werden. Im Seelischen erfolgte das<br />
Verbinden durch das gemeinsame Singen,<br />
aber auch durch die Diskussionen in den<br />
Gruppenarbeiten. Beim Singen konnte<br />
<strong>man</strong> <strong>sich</strong> <strong>wieder</strong> als Gemeinschaft<br />
erleben, während <strong>man</strong> bei den Gesprächsgruppen<br />
auch die Einzelpersönlichkeiten<br />
wahrnehmen konnte. Neben den sozialen<br />
Aspekten ergab <strong>sich</strong> als Frucht ein dreistimmiges<br />
Lied, welches den Schülern<br />
zur Schulanfangsfeier vorgesungen<br />
wurde. Das geistige Verbinden mit der<br />
Schule erfolgte hauptsächlich durch die<br />
inhaltliche Arbeit am Thema. Es standen<br />
folgende Fragen im Vordergrund:<br />
1. Welche übergeordneten Ziele<br />
verfolgen wir?<br />
2. Welche Ziele erreichen wir und welche<br />
nicht?<br />
3. Wie können wir unsere Ziele besser<br />
erreichen?<br />
Nach Einführungsreferaten wurden diese<br />
Fragen in Gruppenarbeiten behandelt, in<br />
dem jeweils eine Gruppe die Fragen aus<br />
dem Blickwinkel der verschiedenen<br />
Klassenstufen (Unter-, Mittel- und Oberstufe)<br />
betrachtete. Anschließend wurden<br />
dieselben Fragen aus dem Blickwinkel<br />
der verschiedenen Fächer bearbeitet. In<br />
einem gemeinsamen Plenum wurden<br />
dann die Ergebnisse der einzelnen Gruppenarbeiten<br />
der Gemeinschaft vorgestellt.<br />
Als Fazit <strong>kann</strong> <strong>man</strong> sagen, dass das Ziel<br />
des <strong>sich</strong> Wiederverbindens mit der<br />
Schule und den Kollegen gut erreicht<br />
wurde. Dazu haben nicht zuletzt<br />
kontroverse Diskussionen in den Arbeitsgruppen<br />
geführt. Inhaltlich fiel das<br />
Ergebnis unterschiedlich aus. Zur Frage 1<br />
wurde ein umfassender Katalog an<br />
übergeordneten Zielen erarbeitet. Diese<br />
Rückbesinnung <strong>kann</strong> allen anstehenden<br />
Entscheidungen dieses Jahres dienen. Die<br />
Ergebnisse zu den Fragen 2 und 3 würde<br />
ich als einen Anfang betrachten, der noch<br />
sehr vertieft werden muss. Dies war auch<br />
in der Jahresplanung der pädagogischen<br />
Arbeit so gedacht. Nachdem in der<br />
Anfangstagung die drei genannten Fragen<br />
auf die Schule als Ganzes, auf die<br />
verschiedenen Klassenstufen und die<br />
verschiedenen Fächer bezogen wurde,<br />
setzt <strong>sich</strong> nun die Behandlung dieser<br />
Fragen innerhalb der Pädagogischen<br />
Konferenz im Detail hin<strong>sich</strong>tlich der<br />
Epochen bzw. Fachunterrichtsblöcke fort.<br />
Volker Kleeberg<br />
Anzeige<br />
„ mit dem<br />
barfußweg<br />
neue wege<br />
in der konferenz<br />
gehen „
26 l Aus dem Schulleben Aus dem Schulleben l 27<br />
Orchesterfahrt nach Lugano und Mailand vom 5. - 12.9.2003<br />
Nach der wunderbaren Orchesterfahrt im<br />
letzten Jahr konnte <strong>man</strong> <strong>sich</strong> berechtigterweise<br />
die Frage stellen: Kann es denn<br />
noch eine Steigerung geben?<br />
Einige Tournee-Erfahrene wussten wunderbare<br />
Dinge über die letzten Reisen zu<br />
erzählen; Reisen nach Polen, Salzburg-<br />
Wien-Graz, Berlin-Chemnitz-Dresden,<br />
Paris, Prag-Graz, Burgo de Osma-Madrid<br />
Und 2003???<br />
Gewiß, Italien das Land der Musik, war<br />
schon immer ein Traumziel von Elfriede<br />
Hochweber, der überaus engagierten<br />
Orchesterleiterin. Seit sie vor zwei Jahren<br />
einen Fernsehfilm über die "Casa di<br />
riposa per musicisti" (ein von Verdi persönlich<br />
gegründetes Haus der Ruhe für<br />
ehemalige MusikerInnen in Mailand)<br />
gesehen hatte, mochte wohl öfter der<br />
Wunsch aufgekommen <strong>sein</strong> im wunderbaren<br />
Konzertsaal dieses Hauses zu<br />
spielen. In diesem „Tempel der Muse“<br />
befindet <strong>sich</strong> auch das Grab Verdis und<br />
<strong>sein</strong>er Gemahlin. Hier treten gewöhnlich<br />
nur professionelle Musiker auf. Und das<br />
Publikum, ebenfalls hochkarätige Profis,<br />
die auf den großen Bühnen der Welt<br />
musizierten, zählt wohl zum sensibelsten<br />
und erfahrensten überhaupt. In diesem<br />
Olymp zu musizieren musste für die<br />
Leiterin eines Schulorchesters wohl nur<br />
ein Traum bleiben. Oder?<br />
Manchmal geht das Schicksal seltsame,<br />
und unvorhergesehene Wege.<br />
Und so geschah es, dass ich im November<br />
des letzten Jahres in Dornach an einer<br />
Tagung für Oberstufenfragen teilnahm.<br />
Auf jener Tagung lernte ich Maria-Enrica<br />
Torcianti kennen, ihres Zeichens Eurythmistin<br />
in Lugano und Mailand. Genauer<br />
gesagt, ich ging auf sie zu in der Hoffnung,<br />
dadurch direkten Kontakt zur<br />
Mailänder Waldorfschule zu knüpfen. Im<br />
Laufe unserer Korrespondenz ergab <strong>sich</strong><br />
ein vorläufiger Tourneeplan, der <strong>sich</strong> in<br />
zwei Abschnitte gliederte: Zunächst<br />
Probetage, ein Schülerkonzert und ein<br />
öffentliches Konzert in Lugano,<br />
anschließend Konzerte in Mailand. Aus<br />
diversen Gründen war es leider nicht<br />
möglich in der Mailänder Schule zu übernachten<br />
und zu spielen. Wie kam es alo<br />
zu diesem wunderbaren Konzert in der<br />
Casa Verdi?<br />
Es begab <strong>sich</strong>, dass ab Januar 2003 eine<br />
Klavier- und Kompositionstudentin Ta-<br />
mara Bogovac, eine seit einigen Jahren in<br />
Italien lebende Kroatin, die „zufälligerweise“<br />
auch in der Casa Verdi wohnt,<br />
Eurythmiebegleiterin in der Mailänder<br />
Waldorfschule und somit Kollegin von<br />
Maria-Enrica Torcianti war. Die Chance<br />
witternd, reiste ich in den Osterferien<br />
nach Lugano und Mailand, begutachtete<br />
die Situation und fuhr mit Tamara zur<br />
Casa Verdi. Hier wurde ich gleich sehr<br />
freundlich aufgenommen und konnte sehr<br />
erfreuliche Gespräche mit der Leiterin,<br />
Daniela Ferretti, führen. Es bestätigte<br />
<strong>sich</strong> die alte Weisheit, dass persönliche<br />
Gespräche unter vier Augen unersetzbar<br />
sind, sodass wir im Juni die endgültige<br />
positive Zusage erhielten. Eine CD mit<br />
Aufnahmen des letzten Jahres zeigte<br />
Signora Ferretti außerdem, dass dieses<br />
Orchester durchaus zu musikalischen<br />
Leistungen fähig ist. Ein Traum konnte in<br />
Erfüllung gehen.<br />
Nach den letzten Vorbereitungen<br />
während der Sommerferien starteten wir<br />
schließlich am Freitag, den 5. 9. um 8.30<br />
Uhr mit einem Bus samt Anhänger der<br />
Firma Avanti. Der Busfahrer Alexander<br />
(genannt Alex) brachte das lange Gefährt<br />
<strong>sich</strong>er über die Alpen. Nach einem längeren<br />
Halt in der Via mala, inmitten<br />
mächtiger Bergriesen, kamen wir um ca.<br />
18 Uhr zuver<strong>sich</strong>tlich und frohen Mutes<br />
bei der Waldorfschule in Lugano an, wo<br />
Maria-Enrica Torcianti schon auf uns<br />
wartete.<br />
Die erste Halbzeit unserer Orchesterfahrt<br />
war vor allem durch intensive musikalische<br />
Proben und, <strong>wenn</strong> Zeit war, durch<br />
den Genuss dieser wunderbaren Landschaft<br />
geprägt. Dankenswerterweise hatte<br />
das Kollegium der Rudolf-Steiner-Schule<br />
Lugano großes Vertrauen, sodass wir uns<br />
in diesem Gebäude frei bewegen konnten.<br />
Einen ersten Vorgeschmack auf<br />
Mailand erhielten einige bei der Be<strong>sich</strong>tigung<br />
einer Kopie des Abendmahles von<br />
einem Schüler Leonardos.<br />
Am Montag, den 8.9. spielten wir<br />
schließlich unser <strong>erstes</strong> Konzert für die<br />
SchülerInnen der Schule. Gespannt<br />
lauschten diesem dem wunderbaren Spiel<br />
des Orchesters. Schon hier zeigte <strong>sich</strong>,<br />
wie gut Elfriede Hochweber mit dem<br />
Orchester gearbeitet hatte. Am Abend<br />
desselben Tages sollte <strong>sich</strong> das Orchester<br />
vor einem begeisterten Publikum noch<br />
weiter steigern eund einen innigen und<br />
großen Applaus erhalten.<br />
Am Dienstag, den 9.9. verließen wir Lugano.<br />
Alle TeilnehmerInnen waren für die<br />
Offenheit und positive Aufnahme sehr<br />
dankbar. Besonders gedankt sei an dieser<br />
Stelle Frau Maria Enrica Torcianti und<br />
ihren Helfern für die sehr gute Vorbereitung<br />
in Lugano.<br />
In freudiger Erwartung fuhren wir nach<br />
Mailand. Die Jugendherberge, in der<br />
wir drei Nächte verbringen sollten, hatte<br />
ein Fassungsvermögen von rund 400<br />
Betten. Gewiss, keine Hotelqualität, kein<br />
idyllischer Ort der Ruhe und Erholung.<br />
Vielmehr die einzige Gelegenheit, wo wir<br />
die kurzen Nächte schlafend verbringen<br />
konnten.<br />
Noch am Tag der Ankunft sollten wir ein<br />
kulturelles Highlight erleben. Die Be<strong>sich</strong>tigung<br />
des Doms (dankenswerterweise<br />
führte der Architekt Stefano Anti) und<br />
vor allem die Betrachtung von Leonardos<br />
Abendmahl. Zwar ist die Besuchszeit<br />
auf 15 Minuten begrenzt, jedoch werden<br />
diese 15 Minuten für alle unvergesslich<br />
bleiben. Unvergesslich, weil die Tiefe des<br />
Erlebnis stärker war, als viele erwartet<br />
hatten. Die Darstellung des Göttlichen<br />
und Menschlichen, konzipiert in einer<br />
wohl nicht zu überbietenden Konzentration<br />
und Vielschichtigkeit, war mehr<br />
als beeindruckend. Nach diesem kunstgeschichtlichen<br />
Höhepunkt sollte am<br />
nächsten Tag, am Mittwoch, den 10.9.<br />
der musikalische Höhepunkt folgen.<br />
In der Casa Verdi zu spielen, stellt zweifellos<br />
ein Privileg dar. Dieses „Haus der<br />
Ruhe“, das von Persönlichkeiten wie<br />
Gigli, Callas, Pavarotti, Carreras, Domingo<br />
und vielen anderen gefördert wurde<br />
und in dessen Konzertsaal Weltstars wie<br />
Domingo und Carreras konzertierten,<br />
atmet Musik. Mit überaus großer Herzlichkeit<br />
wurden wir aufgenommen. Ein<br />
wunderbarer, alterwürdiger Konzertsaal<br />
und Portraits der Meister luden zum<br />
Musizieren ein. Diese wunderbare<br />
friedliche und musikalische Atmosphäre<br />
spornte die Musiker an. Das erlesene<br />
Publikum war vom enthusiastischen<br />
Musizieren dieser Jugendlichen begeistert<br />
und dankt mit einem herzlichen Applaus.<br />
Was mag wohl im Innern des einen<br />
oder anderen alten Musikers (der älteste<br />
war ein Pianist von 101 Jahren) vorgegangen<br />
<strong>sein</strong>? Vielleicht kamen Erinnerungen<br />
an eigene Konzerte auf, die schon<br />
Jahre oder Jahrzehnte zurücklagen.<br />
Daniela Ferretti, die Leiterin des Hauses<br />
(ihr sei an dieser Stelle gedankt, dass<br />
dieses Konzert möglich war) ließ es <strong>sich</strong><br />
ebenso wie die Enkelin Puccinis und eine<br />
ehemalige Primadonna der Scala nicht<br />
nehmen, <strong>sich</strong> persönlich bei Elfriede<br />
Hochweber für das <strong>schön</strong>e Konzert zu<br />
bedanken. Das war wohl der Ritterschlag<br />
für Frau Hochweber und ihr Orchester.<br />
Überglücklich registrierte <strong>man</strong>, in diesen<br />
exquisiten Räumen musikalisch<br />
bestanden zu haben.<br />
Nach dem erfolgreichen Konzert genossen<br />
alle die reichlich gedeckte Tafel<br />
mit erlesenen italienischen Spezialitäten.<br />
Hier drückte <strong>sich</strong> noch einmal die enorme<br />
Gastfreundschaft der Bewohner dieses<br />
wunderbaren Hauses aus. Für alle Mitwirkenden<br />
war das Erlebnis „Casa Verdi“<br />
zweifellos der musikalische Höhepunkt<br />
der Tournee.<br />
Am darauffolgenden Tag fuhren wir<br />
glücklich und entspannt nach Bussetto<br />
zur Villa Verdi. Hier komponierte der<br />
Meister <strong>sein</strong>e berühmtesten Werke, an<br />
jenem Orte fand er die Ruhe, die er für<br />
<strong>sein</strong> kreatives Schaffen benötigte. Am<br />
Nachmittag dieses Tages stand Cremona<br />
auf dem Programm. In dieser Hauptstadt<br />
des Geigenbaus (ca 140 Geigenbauer),<br />
wo einst die weltberühmten Stradivaris<br />
gebaut wurden, erklärte Britta Maltke<br />
dankenswerterweise sehr professionell in<br />
einer Geigenbauwerkstatt den Bau eines<br />
Streichinstrumentes. Danach spielte das<br />
Orchester ein letztes Mal auf dem Platz,<br />
wo einst Stradivari begraben wurde,<br />
einige Stücke des Programms. Der Kulturchef<br />
von Cremona erschien persönlich,<br />
ein Zeitungsbericht wurde verfasst und<br />
das Wesentliche dieses Ereignisses im<br />
Archiv der Stadt verewigt. Den Ausklang<br />
des Tages bildete ein köstliches Abendessen<br />
in einer ro<strong>man</strong>tischen Pizzeria.<br />
Dann folgte der letzte Tag in Mailand,<br />
Freitag, der 12. 9. Ein letztes Mal besuchten<br />
wir die prachtvolle Innenstadt, den<br />
Dom, die Scala (wird zur Zeit bis 2004<br />
renoviert) und ließen es uns auch nicht<br />
nehmen im berühmten Cafe Verdi, direkt<br />
neben der Scala, den Kaffee zu genießen.<br />
Den Abschluß bildete der Besuch von<br />
Leonardos Abendmahl (zweite Hälfte der<br />
TeilnehmerInnen).<br />
Danach verließen wir Mailand, diese<br />
faszinierende Stadt des Handels und der<br />
Industrie, aber auch diese Stadt der<br />
Kultur und des Geistes, in der solch<br />
große Künstler wie Leonardo und Verdi<br />
einst wirkten.<br />
Eine unvergessliche Reise war zu Ende;<br />
eine Reise mit musikalischen und<br />
kunsthistorischen Höhepunkten.<br />
Gedankt sei zuletzt allen, die zum<br />
Gelingen dieser Tournee beigetragen<br />
haben, insbesondere dem Kollegium der<br />
Freien Waldorfschule Schopfheim für ihr<br />
Verständnis der pädagogisch<br />
unersetzlichen Qualität dieser<br />
Unternehmung.<br />
Helmut Mally<br />
Der Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis „ELSK“ stellt <strong>sich</strong> vor:<br />
Der ELSK berät pädagogische, rechtliche<br />
und wirtschaftliche Fragen der Schule, zu<br />
deren Erörterung das Zusammenwirken<br />
von Eltern und Lehrern erforderlich ist.<br />
Diese nüchterne Formulierung steht als 1.<br />
Position des ELSK in unserer Satzung,<br />
damit wird der ELSK zu einem zentralen<br />
Organ innerhalb des Schulorganismus.<br />
Interessante Themen wurden behandelt,<br />
z.B.:<br />
- Welche Praktika gibt es an unserer<br />
Schule?<br />
- Welche Abschlüsse bieten wir an?<br />
- Das Mittelstufenkonzept<br />
- Überblick über die Oberstufe<br />
- PC-Unterricht Pro und Contra<br />
- Strafe: Impulsreferat/Diskussion<br />
- Berichte verschiedener Gremien<br />
- Berichte von Tagungen des Bundes-<br />
und Landeselternrates<br />
Immer <strong>wieder</strong> ist erlebbar, mit welch<br />
großem Interesse Eltern zu den Treffen<br />
des ELSK kommen, und doch verdiente<br />
dieses Organ eine breitere Beachtung und<br />
dadurch Stärkung in <strong>sein</strong>er Aufgabe als<br />
Wahrnehmungs- und Beratungsorgan<br />
innerhalb unserer Schule.<br />
Günther Eich<br />
Namen<br />
Namen mit i<br />
oder Namen mit o,<br />
umsonst versuche ich,<br />
mich an Konsonanten<br />
zu erinnern.<br />
Es rauscht vorbei<br />
wie ein Telefonrauschen,<br />
wie wie.<br />
Ich horche angestrengt.<br />
Viele Gespräche<br />
im Jahre 1200,<br />
sie betreffen mich,<br />
aber die Aussprache ist anders,<br />
ich habe Mühe.<br />
Je<strong>man</strong>d mit a spricht<br />
auf mich ein,<br />
eine Art Händedruck,<br />
den ich nicht erwidere,<br />
ein Schluck Wein<br />
eingetrocknet,<br />
ein übriggebliebenes u,<br />
ein vergebliches Ypsilon.<br />
Die Frage der Mitarbeit von Eltern in den<br />
Konferenzen wird uns in den nächsten<br />
Treffen beschäftigen, auch die Vorverlegung<br />
der Mittleren Reife muss mit den<br />
Eltern besprochen werden. Wollen die<br />
Eltern eine Stärkung der Waldorfpädagogik<br />
durch einen spezifischen Waldorfabschluss<br />
und würden sie <strong>sich</strong> dafür<br />
einsetzen? Wie sieht es mit der Drogenproblematik<br />
an unserer Schule aus? Die<br />
Frage eines Versammlungsortes (<strong>man</strong><br />
könnte es auch Festsaal nennen) für<br />
unsere Schüler muss gelöst werden. Wie<br />
können wir gemeinsam der drohenden<br />
Finanzknappheit entgegentreten?<br />
Sie sehen, ein breites Betätigungsfeld ist<br />
vorhanden, es muss beackert werden, und<br />
dazu benötigen wir Ihre Mithilfe: Aktiv<br />
die Zukunft zu gestalten gehört zu den<br />
Aufgaben des ELSK.<br />
Dazu laden wir Sie sehr herzlich ein !<br />
Das nächste Treffen findet am Freitag,<br />
den 24.10. um 20.00 Uhr im<br />
Lehrerzimmer stattfinden.<br />
Ulrike Reichert
28 l Aus dem Schulleben Zum Zeitgeschehen l 29<br />
Aktuelles aus dem Computerraum<br />
Das Motto heißt heute Dank!<br />
Jetzt konnte die 10. und 11. Klasse im<br />
neuen Schuljahr an den neuen Laptops<br />
den PC-Unterricht beginnen. Der knappe<br />
Platz im Laborraum erlaubt trotzdem gut<br />
den raumsparenden Einsatz der Kleingeräte.<br />
Es handelt <strong>sich</strong> um sehr<br />
leistungsfähige Rechner.<br />
Die zusätzliche Neuerung ist das<br />
Netzwerk auf der Grundlage der Musterlösung<br />
des Landes Baden-Württemberg.<br />
Das Betriebssystem des Servers ist<br />
Windows Server 2000 und das der<br />
Laptops Windows XP Professional.<br />
Die Lieferfirma Bühler richtete den<br />
Server ein, die Einbindung der Laptops<br />
musste schulseits geleistet werden. Hier<br />
half der Elternvater Herr Kehl mit<br />
gründlicher Präzision und führte Herrn<br />
Boettger mich durch viele Klippen der<br />
Installationen. Ohne <strong>sein</strong>e Hilfe im ersten<br />
Drittel der Ferien wäre das Werk nicht so<br />
förderlich gelungen. Ihm gebührt ein<br />
außerordentlicher Dank. Wir fühlen uns<br />
ihm sehr verbunden.<br />
Anzeige<br />
Einen Dank sprechen wir auch Herrn<br />
Kühnel, Herrn Hohenbild und ungenannten<br />
Personen aus, die bei der<br />
Raumeinrichtung initiativ waren. Der<br />
Vorstand wickelte zügig alle notwendigen<br />
Investitionsschritte ab, somit wir ihm<br />
schnellstens danken.<br />
Das hilfreiche Zusammenwirken war sehr<br />
erfreulich und beglückend, obwohl alles<br />
Arbeit brachte und weiterhin bringen<br />
wird: das wollen wir ja! In der nächsten<br />
Zukunft werden erweiterte Einsatzmöglichkeiten<br />
für Schüler und Lehrer<br />
versucht werden.<br />
Erinnert sei an den Grundansatz unseres<br />
Computereinsatzes: Dieses Arbeits-<br />
Medium soll altersgemäß eingesetzt<br />
werden und es erfordert Lernfähigkeiten,<br />
die vorher angelegt und gebildet <strong>sein</strong><br />
müssen und weiter erübt <strong>sein</strong> wollen, wie<br />
zum Beispiel zielorientiertes Arbeiten<br />
und das konzentrierte Verfolgen eigener<br />
Fragen.<br />
Albert Staiger<br />
Gottfried Benn<br />
Rauhreif<br />
Etwas aus den nebelsatten<br />
Lüften löste <strong>sich</strong> und wuchs<br />
über Nacht als weißer Schatten<br />
eng um Tanne, Baum und Buchs.<br />
Und erglänzte wie das weiche<br />
Weiße, das aus Wolken fällt,<br />
und erlöste stumm in bleiche<br />
Schönheit eine dunkle Welt.<br />
Von Jonathan Seitz erhielten wir einen Artikel zu den Ereignissen des 11. Septembers, der <strong>sich</strong> in <strong>sein</strong>en Fragestellungen und Aussagen<br />
extrem von dem unterscheidet, was hierzu üblicherweise in Presse und Medien zu erfahren ist. Wenn dadurch Nachdenken und<br />
Widerspruch ausgelöst werden, so ist das ganz in unserem Sinne. Es sollen die Themen aus unterschiedlichsten oder sogar<br />
gegensätzlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Ziel: Aktive Leser gestalten das Prisma inhaltlich.<br />
So können wir mit diesem Artikel endlich eine neue Rubrik im Prisma eröffnen:„Aus dem Zeitgeschehen“.<br />
Wir hoffen auf rege Schreibtätigkeiten aus dem Kreise der begeisterten (!) und interessierten Leserschaft! T.G-R.<br />
Der 11. September ´01<br />
Gegen 8 Uhr starten in Boston der American<br />
Airlines Flug 11 und der Flug 175 der<br />
United Airlines - zwei Boeings 767 mit<br />
dem Ziel Los Angeles und insgesamt 157<br />
Passagieren. Minuten später hebt in Washington<br />
eine dritte Maschine mit dem<br />
Ziel Los Angeles ab, American Airlines<br />
Flug 77 - eine Boeing 757 mit 58 Insassen.<br />
Zuletzt startet in Newark der United<br />
Airlines Flug 93 mit dem Ziel San Francisco,<br />
diese Boeing hat nur 45 Passagiere<br />
an Bord. Dann verliert die zivile Flugüberwachung<br />
kurz nacheinander den<br />
Kontakt zu den vier Flugzeugen...<br />
Der 11. September 2001 ist ein historisches<br />
Datum, der Tag, an dem fanatische<br />
Gotteskämpfer des Islam, der Freien Welt<br />
endgültig den Krieg erklärten. Der Tag,<br />
an dem arabische Terroristen vier amerikanische<br />
Passagierflugzeuge kidnappten<br />
und skrupellos zu Bomben umfunktionierend<br />
in das Welthandels Zentrum in New<br />
York und in das <strong>sich</strong>erste Gebäude der<br />
Welt, in das Pentagon steuerten. Die Bilder,<br />
die den provokativsten Terroranschlag<br />
der Geschichte dokumentieren,<br />
sind mittlerweile populärer als die Aufnahmen<br />
von der ersten be<strong>man</strong>nten Mondlandung.<br />
Allerdings gibt es berechtigte<br />
Zweifel.<br />
Martin Auer<br />
Noch einmal Angst<br />
Wir sind ein friedliches Land<br />
und greifen nie<strong>man</strong>den an.<br />
Es sei denn,<br />
wir würden angegriffen.<br />
Wer nicht vorhat,<br />
uns anzugreifen,<br />
braucht keinerlei Angst vor uns zu haben.<br />
Wer <strong>sich</strong> vor uns<br />
zu schützen versucht,<br />
beweist dadurch,<br />
dass er Angst vor uns hat.<br />
Wer vor uns Angst hat,<br />
beweist dadurch,<br />
dass er vorhat,<br />
uns anzugreifen.<br />
Also ist doch klar,<br />
dass wir jeden angreifen müssen,<br />
der Verteidigungsmaßnahmen vorbereitet.<br />
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
in den USA innerhalb von einer Stunde,<br />
unbemerkt von der zivilen Flugüberwachung<br />
und dem Geheimdienst, vier<br />
Passagierflugzeuge von 19 Mitgliedern<br />
einer arabischen Untergrundorganisation<br />
entführt wurden? Warum wurden die vier<br />
Langstreckenflüge nicht abgesagt,<br />
obwohl sie alle nur zu 1/4 besetzt waren?<br />
Ist es ein Zufall, dass Larry Silverstein,<br />
der Pächter des WTC, kurz vor den<br />
Anschlä-gen eine zusätzliche<br />
Ver<strong>sich</strong>erung arran-gierte, um <strong>sich</strong><br />
finanziell vor terroristi-schen Anschlägen<br />
zu schützen? Wie ist<br />
es zu erklären, dass der Kursverlust der<br />
Fluggesellschaften American Airlines<br />
und United Airlines schon kurz vor dem<br />
11. September begann? Warum stieg<br />
gleich-zeitig die Nachfrage nach Put-<br />
Optionen auf Aktien der beiden Airlines?<br />
Warum wurde der Anschlag auf das<br />
Pentagon nicht verhindert, obwohl bereits<br />
die Twin Towers getroffen worden waren,<br />
und <strong>man</strong> unterdessen zwei weitere<br />
Flugzeuge ver-mißte?<br />
Allein Fragen wie diese verlangen eine<br />
öffentliche Diskussion. Dass eine solche<br />
nicht möglich ist, demonstriert die suggestive<br />
Kraft der Massenmedien. Der 11.<br />
September hat auf die amerikanische<br />
Außen- und Innenpolitik eine ähnlich<br />
gravierend Auswirkung wie Pearl Harbor<br />
1941. Die offizielle Version der Ereignisse<br />
ist dogmatisch -<br />
was nicht <strong>sein</strong> darf, <strong>kann</strong> nicht <strong>sein</strong>.<br />
Das World Trade Center war ein Komplex<br />
von sieben Gebäuden. WTC 3 und 6<br />
wurden infolge der Anschläge katastrophal<br />
beschädigt. Building 4 und 5 wurden<br />
weniger stark angegriffen, aber später<br />
wegen angeblicher Einsturzgefahr abgerissen.<br />
Auf der ganzen Welt sind die<br />
Bilder be<strong>kann</strong>t, die zeigen wie Flugobjekte<br />
in die Twin Towers (WTC 1 und 2)<br />
einschlagen, worauf beide Türme gleichmäßig,<br />
exakt vertikal und symmetrisch<br />
(fast mit Fallgeschwindigkeit) kollabieren<br />
und pulverisieren. Die Theorie, dass<br />
brennendes Flugzeugbenzin zu einer<br />
Kettenreaktion der Geschoßdecken geführt<br />
habe, ist mehr als nur zweifelhaft.<br />
Abgesehen davon, dass die Verbrennung<br />
von Kerosin nicht die Temperaturen<br />
erzeugt, welche die Stahl- und Asbestkonstruktion<br />
hätten ausschlaggebend<br />
beeinträchtigen können, ist es praktisch<br />
unmöglich, dass durch das Herabfallen<br />
einer Geschoßdecke auf die nächst untere<br />
eine Reaktion aller Geschoßdecken verursacht<br />
wurde, die alle Geschoßdecken<br />
mitsamt der Stahlfassade und dem inneren<br />
Stahlbetonkern zu dem verarbeitete,<br />
was am Abend des 11. Septembers 2001<br />
auf Ground Zero zurückblieb. Außerdem<br />
implodierte am Nachmittag desselben<br />
Tages das WTC Building 7 nach demselben<br />
Schema wie die Twin Towers. Bewiesen<br />
ist, dass ein Stoßtrupp der FDNY<br />
bis zur Einschlagstelle im Südturm vorgedrungen<br />
war, Verstärkung angefordert<br />
und sogar schon mit den Löscharbeiten<br />
begonnen hatte, als der Turm plötzlich<br />
einstürzte. Augenzeugen berichten von<br />
einer Serie von Explosionen. Die Aufräumungsarbeiten<br />
auf Ground Zero übernahm<br />
die Firma Controlled Demolition<br />
Inc., ein Unternehmen, welches auch für<br />
die fachgerechte Sprengung komplizierter<br />
Bauwerke zuständig ist. Unter anderem<br />
sprengte die Firma im Jahre 2000<br />
die Sporthalle Kingdome in Seattle - wo<br />
anhand von 6800 einzeln gezündeten<br />
Sprengpatronen mit insgesamt 2500 kg<br />
Dynamit 50.000 t Beton pulverisiert<br />
wurden.<br />
Das Pentagon ist seit 1943 die offizielle<br />
Verteidigungszentrale der USA. Es verfügt<br />
über ein ausgeklügeltes Frühwarnsystem<br />
und eigene Flugabwehrraketen.<br />
Außerdem liegt es nur wenige Meilen von<br />
der Andrews Airbase entfernt, einem<br />
Luftstützpunkt der Airforce. Das Versagen<br />
der Sicherheitssysteme ist unbedingt<br />
verdächtig. Als das Pentagon angegriffen<br />
wurde, befand <strong>man</strong> <strong>sich</strong> schließlich längst<br />
in höchster Alarmbereitschaft. Ironisch<br />
klingt es, dass Präsident George W. Bush<br />
jr. den Sicherheitsdienst für <strong>sein</strong>e Arbeit<br />
auch noch lobte. Beschädigt wurde der<br />
gerade in Renovation befindliche Südwestflügel<br />
des Pentagon. Der entstandene<br />
Schaden wurde angeblich von einer tief<br />
fliegenden Boeing 757 verursacht, die in<br />
der dritten Etage des Gebäudes eingeschlagen<br />
<strong>sein</strong> soll. Verwunderlich ist, dass<br />
die Laternen direkt vor der Einschlag-<br />
Fortsetzung des Artikels auf folgender Seite unten
30 l Aus dem Umkreis der Schule Aus den Kindergärten l 31<br />
Trägerverein eines biologisch-dynamischen Hofes in Schopfheim gegründet<br />
Am 29. September 2003, zu Michaeli,<br />
wurde in Schopfheim-Wiechs der Verein<br />
Kambium gegründet. Ziel des Vereins ist<br />
die Förderung der ökologischen Landwirtschaft<br />
in der Region Südschwarzwald<br />
und Dinkelberg sowie soziale Projekte in<br />
Verbindung mit der ökologischen Landwirtschaft.<br />
Weitere Zielsetzungen sind<br />
die Förderung der Forschung im Bereich<br />
des Lebendigen und die Durchführung<br />
kultureller Veranstaltungen.<br />
Vorstand und Beirat<br />
Den ersten Vereinsvorstand bilden Markus<br />
Feig, Steinen-Weitenau, (ehemals<br />
Schüler dieser Schule); Markus Hurter,<br />
Schopfheim-Langenau, und Claus Kruse,<br />
Maulburg (beides frühere Vorstandsmitglieder<br />
dieser Schule). Mit dem Ziel<br />
einer breiten gesellschaftlichen Verankerung<br />
des Vorhabens wurde auch ein<br />
Beirat eingerichtet. Prominentestes<br />
Mitglied ist Christof Nitz, Bürgermeister<br />
von Schopfheim. Weitere Beiratsmitglieder<br />
sind Beate Engeser, Langenau,<br />
Mutter von Schülern dieser Schule und<br />
engagiert für die gesellschaftliche<br />
Integration von Menschen mit Behinderung;<br />
Dieter Gebhardt, Wiechs,<br />
Schlossermeister und Kreisrat; Ruth<br />
Noack, Steinen, Biologin und aktiv im<br />
Naturschutz und Manfred Klett, bis 2001<br />
Leiter der Landwirtschaftlichen Abteilung<br />
am Goetheanum.<br />
Der zukünftige biologisch-dynamische<br />
Hof<br />
Der Verein hat <strong>sich</strong> für die Pacht des<br />
landwirtschaftlichen Be triebes mit Gärt-<br />
Fortsetzung des Artikels „Der 11. September 01“ von Seite 29<br />
stelle stehen blieben. Das Ausmaß und<br />
die Natur des entstandenen Schadens<br />
schließen allerdings den Einschlag einer<br />
Boeing mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.<br />
Die präzise Durchtrennung des betroffenen<br />
E-Rings läßt eher die Verwendung<br />
eines speziellen Sprengstoffes vermuten.<br />
Nur eine Stunde nach dem Absturz des<br />
vierten Flugzeuges wurde der Weltöffentlichkeit<br />
Usama Bin Laden als<br />
Drahtzieher der Anschläge präsentiert.<br />
Die Beweise, auf die <strong>sich</strong> diese<br />
Anschuldigung stützt, sind äußerst<br />
dubios. Präsident Bush erklärte noch am<br />
Abend des tragischen Septembertages,<br />
dass Amerika im Kampf gegen den<br />
Internationalen Terrorismus keinen<br />
Unterschied machen werde zwi-schen<br />
nerei beim Markus-Pflüger-Heim in<br />
Schopfheim-Wiechs be worben. Der<br />
Pachtvertrag steht und soll noch vor Ende<br />
2003 mit dem Landkreis geschlossen<br />
werden. Pachtbe ginn wird der 1.7.2004<br />
<strong>sein</strong>.<br />
Unmittelbar mit Pachtantritt beginnt die<br />
Umstellung auf die biologisch-dynamische<br />
Betriebsweise (Demeter). Das<br />
bedeutet u.a.: nur noch Verwendung von<br />
organischem Dünger, kein Einsatz von<br />
chemi schen Spritzmitteln, in der<br />
Tierhaltung schrittweise Reduzierung<br />
von Kraftfuttergaben, dafür Zunahme der<br />
Fütterung mit Kleegras und Wiesenheu.<br />
Mit dem in der Gärtnerei erzeugten<br />
Gemüse wird zunächst die Küche des<br />
Markus-Pflüger-Heims und der Bioladen<br />
„Grünkern“ beliefert, und ab Frühjahr<br />
2005 ist ein Marktstand auf dem Schopfheimer<br />
Wochenmarkt vorgesehen. Für<br />
Milch, Milchprodukte und Fleisch wird<br />
schrittweise eine Direktvermarktung<br />
aufgebaut.<br />
Für die Bewohner des Markus-Pflüger-<br />
Heims und andere Menschen mit<br />
besonderem Betreuungsbedarf werden<br />
arbeitstherapeutische Massnahmen<br />
angeboten. Für später ist die Ein richtung<br />
von Verarbeitungswerkstätten wie Gemüseverarbeitung,<br />
Käserei, Bäckerei usw.<br />
geplant. In allen Bereichen soll nach und<br />
nach therapeutisch und pädagogisch<br />
gearbeitet werden. Weitere Vor haben sind<br />
festliche und kultu relle Veranstaltungen<br />
auf dem Hof.<br />
Terroristen und den Staaten, die<br />
Terroristen beherbergen.<br />
So begann der vierte Weltkrieg.<br />
Jonathan Seitz, 11. Klasse<br />
Alle Angaben<br />
sind dem Buch<br />
„11. September - ein<br />
Untersuchungsbericht“<br />
von Christian Guthart,<br />
erschienen<br />
Januar 2002<br />
im SKD Bavaria-Verlag,<br />
München,<br />
entnommen.<br />
Der Name Kambium<br />
Das Kambium ist die lebendige, grüne<br />
Schicht unter der Rinde der Gehölze.<br />
(Bei Entfernung der dünnen Rinde von<br />
jungen Trieben kommt es zum<br />
Vorschein.) Das Kambium ist im Holzbereich<br />
die einzige Zell schicht, wo<br />
Zelltei lungen, also Wachstum stattfindet.<br />
Die Zellen, die nach innen gebildet<br />
werden, werden zu Holz. Die Zellen, die<br />
nach aussen gebildet werden, werden zu<br />
Rinde. Aus dem Kambium und nur aus<br />
dem Kambium <strong>kann</strong> Holz austrei ben und<br />
neue Triebe, Blätter und Blüten bilden.<br />
Das Kambium ist also die Leben<br />
bewahrende und Leben vermit telnde<br />
Schicht der Holzgewächse. Im<br />
übertragenen Sinne steht es für ständige<br />
Erneuerung und Leben.<br />
Infos, Kontakt<br />
Weitere Informationen über den Verein<br />
und <strong>sein</strong>e Vorhaben wird <strong>man</strong> in nächster<br />
Zeit in der Presse und im Bioladen<br />
„Grünkern“ finden. Noch für den Herbst<br />
ist eine erste öffentliche Veranstaltung<br />
geplant. Interesse und Spenden sind<br />
willkommen.<br />
Kambium e.V., Bergstr. 9, 79650<br />
Schopfheim, Tel. 07622-8608<br />
Konto Nr. 6404405, bei VR-Bank<br />
Schopfheim, BLZ 683 915 00<br />
Markus Hurter<br />
Gottfried Benn<br />
Astern<br />
Astern - schwälende Tage,<br />
alte Beschwörung, Bann,<br />
die Götter halten die Waage<br />
eine zögernde Stunde an.<br />
Noch einmal die goldenen Herden<br />
der Himmel, das Licht, der Flor,<br />
was brütet das alte Werden<br />
unter den sterbenden Flügeln vor?<br />
Noch einmal das Ersehnte,<br />
den Rausch, der Rosen Du -<br />
der Sommer stand und lehnte<br />
und sah den Schwalben zu,<br />
noch einmal ein Vermuten,<br />
wo längst Gewissheit wacht:<br />
die Schwalben streifen die Fluten<br />
und trinken Fahrt und Nacht.<br />
Das Erntefest<br />
im Waldorfkindergarten am Eisweiher<br />
Während des Sommers, im Zusammenspiel<br />
von Himmel und Erde, haben die<br />
Pflanzen Licht und Wärme getrunken. Im<br />
Herbst zieht <strong>sich</strong> die Erde sanft in <strong>sich</strong><br />
selbst zurück, die Himmelskräfte entfernen<br />
<strong>sich</strong> von ihr. Sommerliche Fülle<br />
finden wir konzentriert in Obst, Gemüse<br />
und Getreide. Gereiftes wird von den<br />
Pflanzen gelöst, bevor es in Verwesung<br />
übergeht. Mit der Ernte entzieht der<br />
Mensch die Früchte der Vergänglichkeit<br />
und führt sie als eigene Nahrungsgrundlage<br />
<strong>wieder</strong> dem Leben zu. Vor allem das<br />
Erntefest in <strong>sein</strong>er Bedeutung <strong>kann</strong> von<br />
den Kindern als leibliche Wohltat mit<br />
allen Sinnen erfahren werden und <strong>sein</strong>e<br />
„Urdankbarkeit“ anlegen.<br />
Über die ersten Septemberwochen reiften<br />
in unserem Garten die Kerne der Sonnenblumen<br />
heran. Die Kürbispflanzen sorgten<br />
in ihrem ausschweifenden Wachstum<br />
für prächtige Funde an seltenen Orten –<br />
sei es als „Riesenkuckucksei“ in der<br />
Himbeerecke oder als „Leuchtkugel“<br />
neben der Tür des Fachwerkhauses. Die<br />
Kinder bringen bergeweise Kastanien,<br />
baden ihre Füße darin und Kastaniendrachen<br />
entstehen (Kastanien mit Krepppapierbändern).<br />
Auch ein kleiner Papierdrache<br />
wird unter den Händen der Kinder<br />
zum Leben erweckt, lernt das Fliegen,<br />
muss aber schließlich noch in aller Ruhe<br />
einige Tage Kraft für das Fest sammeln.<br />
Der Tageslauf ist durchzogen von herbstlichen<br />
Liedern, Geschichten und dem<br />
Erntereigen, der den Weg vom Korn zum<br />
Brot (rhythmisch musikalisch) zum<br />
Bewegungserlebnis macht. Die Kinder<br />
freuen <strong>sich</strong> auf das Erntefest. Noch<br />
einmal schlafen, dann ist es soweit.<br />
Der Raum ist festlich vorbereitet, mit<br />
Kerzen erleuchtet. Die weiße Tischdecke<br />
liegt auf. Der noch dezent gestaltete<br />
Erntetisch ist in Erwartung. Die ersten<br />
Kinder kommen feierlich herein mit ihren<br />
verzierten Körbchen voller Obst, Gemüse,<br />
Blumen und Blättern. Alle Details<br />
werden eingehend bewundert und<br />
gewürdigt. Zunächst stellen wir die Körbchen<br />
eng beieinander auf den Seitentisch<br />
– wie eine große Erntefamilie mit der<br />
„Handschrift“ eines jeden Kindes.<br />
Wir wenden uns der offenen Schachtel<br />
mit den geernteten Sonnenblumenkernen<br />
zu. Die meisten von ihnen werden wohl<br />
in der Erde überwintern. Und dennoch<br />
gibt es einen Kern, der von <strong>sein</strong>em<br />
bestimmten Kind versorgt und behütet<br />
werden will. Die Kinder suchen mit tiefem<br />
Ernst nach ihrem Kern. Jedes findet<br />
ihn über kurz oder lang und legt ihn dann<br />
zu <strong>sich</strong>. Aus einem Körbchen holt es <strong>sich</strong><br />
zwei leere Nussschalen. Die eine Hälfte<br />
wird mit Wolle weich ausgepolstert. Der<br />
Kern wird hineingelegt und mit einem<br />
Samenschlaflied zugedeckt, die Nuss mit<br />
Knetwachs verschlossen. Den Winter über<br />
darf der Kern daheim in Obhut der Kinder<br />
schlafen, im Frühling wird es in der<br />
Nussschale kribbeln. Dann will er <strong>wieder</strong><br />
ins Erdreich keimen und wachsen.<br />
Eilige Kinder die ihren Kern schon längst<br />
gefunden und rasch zur Ruhe gebracht<br />
haben, sind bereits mit dem Kneten des<br />
Erntebrotes beschäftigt. Jetzt wird geformt<br />
und in den Ofen geschoben. Während<br />
der würzige Duft <strong>sich</strong> im Raum<br />
ausbreitet, widmen wir uns <strong>wieder</strong> den<br />
Erntekörbchen. Wir schmücken singend<br />
die Festtagstafel und den Erntetisch mit<br />
den mitgebrachten Schätzen der Natur.<br />
Manche verteilen sie voller Hingabe. Andere<br />
haben <strong>sich</strong> so persönlich mit dem<br />
Inhalt ihres Körbchens verbunden, dass<br />
ihnen das Abgeben an die große, gemeinsame<br />
Tafel schwer fällt. Die holen eher<br />
zögerlich Stück um Stück heraus und<br />
legen es bedächtig auf den Tisch, wobei<br />
<strong>sich</strong> der Trennungsschmerz in ihren Ge<strong>sich</strong>tszügen<br />
spiegelt. Ein Mädchen huscht<br />
eilig in die Garderobe, um alles Mitgebrachte<br />
in <strong>sein</strong>e Schublade zu stopfen.<br />
Doch kurz vor dem Frühstück, bedrängt<br />
vom Stau des Zurückgehaltenen, holt es<br />
alles und präsentiert die Überraschung<br />
stolz auf dem Tisch. Alles ist geschmückt.<br />
Die große Fülle der Ernte zeigt <strong>sich</strong> als<br />
gemeinsamer Reichtum. Wir finden uns<br />
um den Erntekranz zum Erntetanz und zu<br />
Mühlespielen.<br />
Mittlerweile liegt das Erntebrot frischge-<br />
backen und duftend auf dem Tisch. Wir<br />
setzen uns, sprechen ein Erntegebet, das<br />
Brot wird feierlich verteilt. Bissen für<br />
Bissen schmecken wir die Sonnenkraft,<br />
die Liebesmüh von Bauer, Müller und<br />
uns Bäckern – ein echtes Gesundheitsbrot.<br />
Es stärkt uns für das ganze Jahr bis<br />
zum nächsten Erntefest. Köstliche Nachtische<br />
folgen: Trauben, Pflaumen, Birnen,<br />
Äpfel ...<br />
„Die kleinen blauen Trauben sind von<br />
unserem Haus!“ „Die Birnen haben wir<br />
gestern im Garten gepflückt.“ Manche<br />
Kinder kennen ihr eigenes Obst genau<br />
und wollen nur davon essen. Viele<br />
naschen <strong>sich</strong> genüsslich durch die ganze<br />
Fülle. Wohlgesättigt danken wir.<br />
Endlich ist Gartenzeit! Im Sonnenschein<br />
fliegen die Kastaniendrachen senkrecht in<br />
die Höhe oder von Kind zu Kind. Die<br />
Papierdrachen fliegen im Rennen besonders<br />
gut. Glück und Schmerz liegen nah<br />
beieinander – <strong>man</strong>chem Papierdrachen<br />
fehlt bald der Schwanz, oder die Kastaniendrachen<br />
hängen unerreichbar in den<br />
Bäumen. Alles wird am Ende gut. Die<br />
Kinder kommen herein und versammeln<br />
<strong>sich</strong> im Halbrund vor dem Erntetisch. Die<br />
volle Ernte liegt im Kerzenschein vor uns<br />
ausgebreitet. Kürbisse, Paprika, Tomaten,<br />
Blumen und.... strotzen vor Sommerwärme,<br />
leuchten wie von innen ....<br />
Die Geschichte vom Kartoffelkönig, der<br />
mit der Krone auf dem Kopf von Kind zu<br />
Kind rollt, bildet den Abschluss unseres<br />
Festes.<br />
Bei Kürbissuppe, Gemüsesuppe, Obstsalat,<br />
die wir gemeinsam zubereiten,<br />
lassen wir uns das Fest in der darauffolgeden<br />
Woche im Nachhinein schmecken.<br />
Martina Albert, Kindergärtnerin
32 l Bücher<br />
Überlebenshandbuch f. Waldorflehrer<br />
von Eugene Schwarz im MaroVerlag erschienen<br />
1992 erschien in Amerika ein Buch „The<br />
Waldorf Teacher´s Survival Guide“. Es<br />
wurde in der ersten Auflage nur an praktizierende<br />
Waldorflehrer verkauft. Der<br />
Autor entschloss <strong>sich</strong> dann aber, dieses<br />
Buch allen interessierten Menschen zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Ich begegnete dem Buch erstmals in Berlin,<br />
ließ es wegen <strong>sein</strong>es Titels relativ<br />
unbeachtet liegen. Letztes Jahr empfahl<br />
eine Dozentin während einer Weiterbildung<br />
eben dieses Buch, und ich schaute<br />
es mir genauer an. Vor den Sommerferien<br />
habe ich es gekauft und es noch keinen<br />
Tag bereut: 1. ist es sehr gut lesbar und<br />
hat den angenehmen Umfang von etwas<br />
über 100 Seiten, 2. ist es sehr lebendig<br />
Töte, Lama, noch einmal<br />
Ein Karmathriller von Mathias Wais,<br />
erschienen im Verlag Johannes Mayer<br />
Es ist natürlich die Frage, ob ein Thriller<br />
etwas für eine Schulzeitung ist; und <strong>wenn</strong><br />
dann natürlich nur zur Michaelizeit, wo<br />
Mut und Standhaftigkeit gegenüber dem<br />
Drachenhaften besonders gebraucht und<br />
geübt werden.<br />
Doch es ist keine triviale, abgeschmackte<br />
und nur auf äußerliche Gruseleffekte<br />
gebaute Geschichte, sondern anhand der<br />
starken Bilder könnte <strong>man</strong> aufwachen für<br />
ein fragend-suchendes und auf Wirklichkeit<br />
gegründetes Karmaverständnis.<br />
Denn dieses Buch schrieb der nicht nur in<br />
anthroposophischen Kreisen be<strong>kann</strong>t und<br />
geschätzte Psychologe Mathias Wais. Er<br />
wählte die Form eines Kriminalro<strong>man</strong>s<br />
um <strong>sich</strong> mit den Gedanken von Karma<br />
und Wiedergeburt au<strong>sein</strong>anderzusetzen<br />
geschrieben da der Autor <strong>sein</strong>e Gedanken<br />
in einem fiktiven Gespräch zwischen<br />
einer erfahrenen Mentorin und einem<br />
Klassenlehrer in <strong>sein</strong>em ersten Durchgang<br />
entwickelt, und 3. als Wichtigstes<br />
der Inhalt: E. Schwartz geht einen<br />
deutlichen Weg durch fast alle Themen<br />
der Lehrertätigkeit. Dabei macht er<br />
keinen Bogen um Schwieriges, sondern<br />
geht es direkt an. So kommen z.B. die<br />
Hausaufgaben vor, die Arbeitszeit des<br />
Lehrers, die Zeugnisse, der Unterschied<br />
Mann/Frau als LehrerIn, schwierige<br />
Kinder, die meditative Arbeit usw.<br />
„Es ist interessant, dass es wenige eindeutigere<br />
Stellen bei Rudolf Steiner gibt<br />
als die, wo er über Hausaufgaben gesprochen<br />
hat, und er hat davon abgeraten. Es<br />
ist aber trotzdem so, dass gerade die Lehrer,<br />
die Steiner so gerne zitieren, <strong>wenn</strong> es<br />
um den Entwurf für Briefpapier für die<br />
Schule geht, an Gedächtnisschwund zu<br />
leiden scheinen, <strong>wenn</strong> sie versuchen, die<br />
vielen Hausaufgaben für ihre Schüler zu<br />
rechtfertigen. Der Hauptbeweggrund für<br />
Waldorflehrer, die Hausaufgaben geben,<br />
ist das Zufriedenstellen der Eltern. Die<br />
Eltern hatten selber in der Regel eine<br />
und formte einen richtigen Karmathriller:<br />
Das Buch fragt nach den Auswirkungen,<br />
<strong>wenn</strong> das weise im Menschen angelegte<br />
Vergessen gegen alle Gewohnheit Löcher<br />
bekommt und <strong>man</strong> plötzlich <strong>sich</strong> erinnert,<br />
was einen im letzten Erdenleben umgetrieben<br />
hat. Womöglich sieht <strong>man</strong> <strong>sich</strong><br />
dazu gedrängt, denselben Zielen noch<br />
einmal nachzujagen....<br />
In der Form einer Ich-erzählung wird beschrieben,<br />
wie ein 9-jähriger Bub in Gailingen<br />
am Oberrhein als Wiedergeburt<br />
eines angesehenen Lamas aus dem alten<br />
Tibet gefunden wird, ins tibetanische<br />
Flüchtlingskloster Rikon bei Winterthur<br />
zieht und dort die Grundausbildung und<br />
Höheren Studien tibetanischer Religion<br />
genießt. Ironisch-witzige Episoden durchziehen<br />
die Atmosphäre anfangs noch,<br />
zunehmend aber weichen sie einer bedrängenden<br />
Spannung: Im Verlaufe der<br />
Handlung tauchen bei dem Erzähler<br />
immer <strong>wieder</strong> Bilder aus dem Alten Tibet<br />
auf, zwingende Szenen rufen Deutungsversuche<br />
hervor. Die bald auch bewusst<br />
aufgesuchten Erinnerungen verdichten<br />
<strong>sich</strong> derart, dass zum Schluss ein politischer<br />
Mord geschieht. Die Ereignisse der<br />
50er Jahre in Lhasa zwischen Tibet und<br />
China werden angerissen, die Stellung<br />
und Funktion des Dalai Lama zu den<br />
verschiedenen religiösen Gruppierungen,<br />
konventionelle Schulbildung und obwohl<br />
ihre Herzen der Waldorfmethode sehr ver<br />
bunden sind, werden ihre Köpfe immer<br />
noch stark von ihren eigenen Schulerlebnissen<br />
beeinflusst. Wenn die Flitterwochen<br />
von Kindergarten und Klassen 1- 4<br />
vorbei sind, dann werden sie unruhig sehnen<br />
<strong>sich</strong> nach der bequemen, be<strong>kann</strong>ten<br />
„Sicherheitsdecke“, zusammengeflickt<br />
aus Hausaufgaben, Prüfungen u. Noten."<br />
Dieses Beispiel zeigt die kontrovers Rede<br />
und Gegenrede hervorrufende Darstellung<br />
der genannten Themen. Unabhängig<br />
davon, ob ich als Leser in den einzelnen<br />
Feldern mit dem Autor übereinstimme<br />
oder genau die gegenteilige Auffassung<br />
vertrete - das Lesen und die Anregung<br />
durch die klaren Aussagen machen die<br />
Lektüre zu einer Bereicherung für<br />
meinen eigenen Alltag. Die Vielzahl der<br />
angeschnittenen Themen macht es aus<br />
meiner Sicht tatsächlich auch für einen<br />
weiteren Kreis interessant; dabei liefert<br />
es allerdings keine „Grundlagen“ oder<br />
„Einführung in...“, sondern fordert zum<br />
eigenen Tun und Nachdenken auf.<br />
Thomas Wehkamp<br />
tibetisches Denken im Alltag wie auch in<br />
rituellen Handlungen wird erlebbar (der<br />
Autor studierte auch Tibetologie). Und<br />
immer <strong>wieder</strong> wird die Notwendigkeit der<br />
Hilfe des Lesers betont („Auch der Leser<br />
muss wissen, was er tut.“), und durch<br />
diesen "Kunstgriff" wird <strong>man</strong> zunehmend<br />
selber in die Geschichte eingebunden.<br />
Am Ende steht <strong>man</strong> irritiert da, und aus<br />
geschickt gezeichneten Schicksalsmelodram<br />
tauchen fordernde Fragen auf:<br />
- Hat seelische Reife mit Erinnerung an<br />
vorangegangene Inkarnationen zu tun?<br />
- Verliert <strong>man</strong> die persönliche Freiheit und<br />
Beurteilungsfähigkeit gegenüber den<br />
Erinnerungsbildern, <strong>wenn</strong> die Identifikation<br />
„Das-bin-ich“ einsetzt?<br />
- Und ganz zentral natürlich die Frage<br />
zum nachtodlichen Lernen und der daraus<br />
entstehenden schicksalsgestaltenden und<br />
karmaausgleichenden Motivation für<br />
ein neues Leben: Was geschieht,<br />
<strong>wenn</strong> dieser ganze jenseitige Verwandlungsprozess<br />
bei der Karmafrage<br />
unmichaelisch außer acht gelassen wird?!<br />
Interessanterweise erschien dieser Thriller<br />
genau zu dem Zeitpunkt, als die<br />
Diskussion um Barbro Karlens Erlebnisse<br />
als Anne Frank am lebendigsten war.<br />
Frauke Roloff<br />
Wieder freuen wir uns über eine Buchbesprechung<br />
aus dem Kreise der Schülerschaft,<br />
als Anregung für andere Schüler<br />
zum Lesen und für andere Eltern zum<br />
Kaufverschenken......<br />
Ob es noch mehr von solchen Lieblingsbüchern<br />
gibt? Ermuntern Sie doch mal<br />
Ihre Kinder zum Schreiben.......<br />
F.R.<br />
Dibs und der Delfin<br />
ein Kinderbuch von Julie Bertagna<br />
erschienen im dtv-Junior-Verlag<br />
Dibs ist überglücklich, als er den<br />
kleinen Delfin am Strand entdeckt. Mit<br />
Tränen in den Augen streichelt er das<br />
Tier und erstaunt damit <strong>sein</strong>e Eltern<br />
und <strong>sein</strong>e Schwester Amy. Denn<br />
normalerweise zeigt Dibs keine<br />
Gefühle und er spricht auch nicht.<br />
Mit Tränchen, dem kleinen Delfin,<br />
jedoch entwickelt er eine ganz eigene<br />
Art der Verständigung und <strong>kann</strong> bald<br />
mit einer Überraschung aufwarten, die<br />
nie<strong>man</strong>d für möglich gehalten hätte ...<br />
Nicolas Katzer, 4. Klasse<br />
Ankündigungen und Mitteilungen<br />
Freiwillige Schüler-<br />
Zusatzver<strong>sich</strong>erungen<br />
Ergänzung des gesetzlichen<br />
Unfallver<strong>sich</strong>erungsschutzes<br />
Liebe Eltern,<br />
auch in diesem Schuljahr werden die<br />
Kosten für die freiwilligen Schülerzusatzver<strong>sich</strong>erungen<br />
(Unfall-, Sachschaden-<br />
und Haftpflichtver<strong>sich</strong>erung)<br />
für alle SchülerInnen von der Schule<br />
übernommen.<br />
Die in diesem Rahmen ebenfalls<br />
angebotenen Ver<strong>sich</strong>erungen für<br />
Fahrrad 7 ,50 €<br />
Musikinstrumente 6,50 €<br />
müssen <strong>wieder</strong> bei mir angemeldet und<br />
bar bezahlt werden (bis 15.11.03).<br />
Information: Beatrice Baum<br />
Bücher<br />
PrimaPrismaPreisRätsel:<br />
die erste Million für einen Saalbau ist da !?!<br />
Da bei dem letzten aufs Schopfheimer<br />
Waldorfschul-Leben maßgeschneiderten<br />
PrimaPrismaKreuzwortPreisRätsel nur<br />
die Redaktionskinder ihre Anworten abgaben<br />
(Lösungswort: Gl u e h w u e r m c h e n)<br />
und ja leiderleider von der Preisverlosung<br />
ausgenommen sind, wird die als Hauptpreis<br />
vorgesehene Million als Startkapital<br />
für einen Saalbau zur Verfügung gestellt.<br />
Adventskränze<br />
Liebe Schulgemeinschaft!<br />
Die 10. Klasse wird in diesem Jahr<br />
Adventskränze für uns alle binden, teilweise<br />
schmücken und gegen eine Spende<br />
- vielleicht für eine zukünftige Bühne -<br />
gerne abgeben.<br />
Bitte notieren Sie <strong>sich</strong> folgende Termine:<br />
Freitag, 28. November 14.00 – 16.00 Uhr<br />
Samstag, 29. November 9.00 – 11.00 Uhr<br />
auf unserem Pausenhof.<br />
Lassen Sie <strong>sich</strong> von einer großen<br />
Auswahl überraschen!<br />
Bärbel & Roland Beidek<br />
Schopfheim am 1.Okt.2003 um 7 Uhr 57:<br />
Thomas Gremm-Roloff von der Prisma-<br />
Redaktion übergibt eine Million in bar an<br />
Iris Kühner von der Geschäftsführung.<br />
Unser neuer Prisma-Photograph hat während der<br />
Sommerferien zufällig in einem französischen<br />
Spiegelkabinett entspannte Schopfheimer<br />
Waldorfschullehrer getroffen..............<br />
Später, als wir uns an nebenstehendem<br />
Schappschuss erheiterten, kamen wir<br />
überein, dass dieses Bild gerade für ein<br />
michaelisches PrimaPrismaPreisrätsel<br />
geeignet <strong>sein</strong> könnte. Was meinen Sie?<br />
Also:<br />
????Wer ist das????<br />
Und selbstverständlich <strong>kann</strong> jeder<br />
(egal ob SchülerIn, Vater/Mutter<br />
oder gar LehrerIn) <strong>sein</strong>e Rätsel-<br />
versuche mit Namenangaben etc.<br />
Kunstraum Michaelskirche<br />
Malereien und Objekte in der Michaelskirche<br />
in der Schopfheimer Altstadt<br />
werden Bérénice & Albert Staiger zeigen.<br />
Vom 7. bis 16. November 2003 immer<br />
samstags, sonntags und mittwochs<br />
von 10 - 16 Uhr<br />
Weitere Öffnungszeiten siehe Presse<br />
Albert Staiger 07622-1737<br />
Rätsel l 33<br />
bis zum nächsten Redaktionsschluss<br />
am 2. Dezember in den<br />
Prisma-Briefkasten im Foyer werfen!
34 l Hinweise und Ankündigungen<br />
Dekorationsgruppe zum<br />
Martinibazar<br />
Damit wir zum Martinibazar am 15./16.<br />
November 2003 das Schulhaus <strong>wieder</strong><br />
dekorativ gestalten können, brauchen wir<br />
Ihre Mithilfe!<br />
Wir benötigen Zweige von <strong>schön</strong>en<br />
Fruchtgehölzen:<br />
weiße Früchte: Schneebeere<br />
violett: Schönfrucht<br />
rosa: Torfmyrte und Schneebeere<br />
gelb/orange: Zierquitte, Sanddorn,Eberesche<br />
und Feuerdorn<br />
rot: Baumwürger, Zwergmispel, Pfaffenhütchen,<br />
Stechpalme, Zierapfel, Wildrose<br />
und Schneeball<br />
Schwarz/blau: Hartriegel, Liguster, Efeu,<br />
Schlehdorn und Schneeball<br />
des weitern auch gerne:<br />
Bambus, Silberling und Lampionblume<br />
Sie können ab sofort diese Schätze nach<br />
Schopfheim in die Goethestrasse 21 zu<br />
Familie Gembler liefern.<br />
Ursula Gembler 07622-9933<br />
Martinsumzug<br />
Samstag, den 15. November<br />
von 17.00 bis ca. 19.00<br />
(findet nicht bei Regen statt)<br />
und Martini-Bazar<br />
Sonntag, den 16. November<br />
von 11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Information: I. Krüger 07622-6677407<br />
Michaeli-Tagung der Christengemeinschaft<br />
Freitag, den 24. um 200.00 Uhr bis Sonntag, den 26. Oktober<br />
Bazar - Bücherstand<br />
Wir sammeln <strong>wieder</strong> Bücher (einfach<br />
alles). Abgeben bitte beim Hausmeister,<br />
<strong>wenn</strong> möglich vor dem Bazar.<br />
Abgabe das ganze Jahr über möglich!<br />
Herr und Frau Hohenbild<br />
Von der Ro<strong>man</strong>tik zur Moderne - Selbstbegegnungen<br />
Und wie die Blicke nach dem Lichte spähen<br />
Da ward ein Ge<strong>sich</strong>t gar schreckensreich -<br />
Ich sah mich selbst an meinem Pulte stehen.<br />
Ich rief: „Wer bist du, Spuk?“ - Er rief zugleich:<br />
„Wer stört mich auf in später Geisterstunde?“<br />
Und sah mich an und wars, wie ich, auch bleich. (A.v.Chamisso)<br />
Die Erde lebt heute ganz anders im Bewußt<strong>sein</strong> der Menschen als früher. Seit den<br />
großen Entdeckungen in der Renaissancezeit hat <strong>sich</strong> unser Wissen von der Erde<br />
entschieden verändert. Es ist heute möglich, unseren Planeten als ein lebendiges<br />
Wesen zu erfassen und die umwälzenden Veränderungen festzustellen, die mit ihr in<br />
der Vergangenheit geschehen sind und in der Zukunft weiter geschehen werden. Dass<br />
diese Ein<strong>sich</strong>ten und ihrer Bedeutung auch eine Änderung in unserer Haltung der Erde<br />
gegenüber in <strong>sich</strong> tragen, ist heute auch sehr deutlich.<br />
Mit diesen Erkenntnissen und ihrer Bedeutung und Folgen für das Wesen des<br />
Christentums wird die Christengemeinschaft in der Michaelizeit eine Tagung veranstalten.<br />
Sie findet im Kleinen Festsaal der Waldorfschule in Schopfheim statt.<br />
Erdmut-M. Hoerner, Pfarrer in der Christengemeinschaft, Göppingen, wird drei<br />
Vorträge zu dem Thema halten:<br />
„Die Gestalt des Erdenplaneten und das Werden des Menschen“,<br />
„Der Jordangraben und <strong>sein</strong> Zusammenhang mit biblischen Ereignissen“ und<br />
„Der Rheintalgraben und das Fortwirken Christi“.<br />
Darüber hinaus wird auch eine Lesung stattfinden: „Der Druide von Aiona“ mit<br />
Musik von Paul Dukas aus der Sonate in es-Moll.<br />
Die Ausführenden sind Sighilt von Heynitz und Johannes Greiner.<br />
Information und ausführliches Programm: Harald Lörup Andersen 07622-7453.<br />
Seit der Ro<strong>man</strong>tik und bis in die Moderne hinein haben Dichter Begegnungen mit dem<br />
eigenen Doppelgänger beschrieben. Das <strong>kann</strong> <strong>man</strong>chmal ganz <strong>schön</strong> unheimlich<br />
werden.... Wer begenet da wem? Gibt es vielleicht unbe<strong>kann</strong>te Seiten des eigenen<br />
Wesens, die bislang im Dunkeln geblieben sind und <strong>sich</strong> jetzt zeigen wollen?<br />
Und gibt es Antworten auf eine solche Erschütterung?<br />
Wir wollen den Erlebnissen verschiedener Dichter nachgehen (Tieck, Chamisso,<br />
Droste Hülskopf, Kafka, I.Bach<strong>man</strong>n, Kierkegaard, Jimenez...) und Sie dazu einladen,<br />
an unseren Entdeckungen teilzunehmen.<br />
Wann? Samstag, der 18.10.2003 um 20.00 Uhr<br />
Wo? Im Kleinen Festsaal der Freien Waldorfschule Schopfheim<br />
Dieser Abend wird von Eltern, Lehrern und Freunden der Schule veranstaltet.<br />
Unkostenbeitrag und Spende erbeten. Der Erlös ist für die Schule.<br />
Kirstin Kaiser und Ute Poland (Sprache), Margarete Bock und Hans-Dieter Kern (Eurythmie),<br />
Dorothee Jacobi, Helmut Mally, Geraldine Hepp u.a. (Musik und Bilder)<br />
Singen? - Singen!<br />
Im Josquin-des-Prez-Ensemble haben Sie<br />
die Chance. Dieser kleine Eltern-Lehrer-<br />
Freunde-Chor erarbeitet <strong>sich</strong> kleinere<br />
Werke der Chorliteratur und übr an der<br />
Missa Da Pacem von Josquin des Prez.<br />
Kommen Sie doch mal zu einer Probe<br />
vorbei! Vorher am besten kurz^mit mir<br />
absprechen.<br />
Wann? sonntags 20.00 bis 21.30 Uhr<br />
Wo? Eurythmieraum 1. Stock, FWS<br />
Kontakt: Dorothee Jacobi 07622-5204<br />
Eurythmie-Schuh-Verkauf<br />
Neu: donnerstags in der Großen Pause<br />
im Eurythmieumkleideraum 1<br />
Information: Liane Elsen<br />
Vorträge zum<br />
Alten Testament<br />
Vorankündigung<br />
Herr Nebeling gab im vergangenen<br />
Elternabend der 3. Klasse eine äußerst<br />
interessante Einführung in die Thematik<br />
des Alten Testamentes. In diesem<br />
Zusammenhang stellte Herr Nebeling in<br />
Aus<strong>sich</strong>t, im Januar und Februar vier<br />
weitere Abende zu diesem Thema zu<br />
veranstalten, bei welchen alle interessierten<br />
Eltern der Schule teilnehmen können.<br />
Die genauen Termine werden rechtzeitig<br />
be<strong>kann</strong>t gegeben.<br />
Richtfest Vicemooshalle<br />
Nach derzeitigem Stand der Planung ist<br />
das Richtfest für Ende November<br />
vorgesehen. Genauer Zeitpunkt, Ablauf<br />
und Umfang der Feierlichkeiten können<br />
jetzt noch nicht festgelegt werden.<br />
Das Gebäude soll bis dahin im Rohbau<br />
erstellt und das Dach geschlossen <strong>sein</strong>.<br />
Es geht voran !!! Und die Tage der alten<br />
Traglufthalle sind gezählt.<br />
Vortrag über Märchen<br />
Am 27. November um 20.00 Uhr wird<br />
Andersen über Andersen sprechen. Harald<br />
Lörup hält ein Vortrag über Hans Christian<br />
(1805–1875) mit dem Titel: "Märchen und<br />
Wirklichkeit" im Kleinen Festsaal der<br />
Waldorfschule Schopfheim.<br />
Information: H. L. Andersen 07622-7453<br />
Leserbriefe:<br />
Leserbrief zum Bericht von<br />
H. Gremm-Roloff im Prisma über den<br />
Elternabend zum konf. RU am 27.5.03<br />
In diesem Bericht muss der Wahrheit halber<br />
einiges richtig gestellt werden:<br />
Richtig ist, dass der Staat einen Teil des<br />
RU an staatlichen Schulen finanziert. Die<br />
Begründung dafür aber stimmt so nicht.<br />
Behauptet wurde, der Vertrag Staat-<br />
Kirche wurde im 16. Jahrhundert im Zusammenhang<br />
mit der Säkularisation<br />
durchgeführt, als der Staat kirchlichen<br />
Besitz übernahm und im Gegenzug mit<br />
den Kirchen vereinbarte, den konf. RU<br />
mitzufinanzieren, sozusagen um <strong>sein</strong>e<br />
Schulden bei den Kirchen abzutragen.<br />
Zwei Dinge sind hier falsch: 1. die Säkularisation<br />
und damit der Vertrag Kirche-<br />
Staat fand nicht im 16. Jahrhundert,<br />
sondern im 19. Jahrhundert statt! 2. ein<br />
WANTED oder ES IST JA SO SPANNEND<br />
Schule aktiv mitgestalten!?<br />
Haben Sie etwas Zeit?<br />
Interessieren Sie <strong>sich</strong> für eine notwendige und sinnvolle, verantwortungsvolle,<br />
ehrenamtliche Tätigkeit? Wollen Sie mitgestalten in den Bereichen:<br />
• Weiterentwicklung transparenter und offener Strukturen<br />
• Finanzen<br />
• Bau<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Pädagogisches Profil<br />
• Soziale Prozesse<br />
• Elten-Lehrer-Schüler-Kreis<br />
• Schulleitung<br />
• Beitragsgremium<br />
Aufgaben gibt es viele, und wir freuen uns über Verstärkung in allen Bereichen.<br />
Weit oben auf unserer Fahndungsliste stehen an der zeitgemäßen Entwicklung<br />
unserer Schule interessierte Mütter und Väter, die Freude an der Mitgestaltung<br />
sozialer, wirtschaftlicher und rechtlicher Prozesse haben. Besonders freuen<br />
würden wir uns über InteressentInnen aus den unteren Klassen. Diese Elterngruppe<br />
ist in unserem Vorstandsteam derzeit unterrepräsentiert.<br />
Schauen Sie mal bei uns rein, besuchen Sie uns auf einer oder mehreren<br />
Vorstandssitzungen. Wer weiss??? Bei der Mitgliederversammlung am Freitag,<br />
den 28. November stehen <strong>wieder</strong> Vorstandswahlen an.<br />
Frau Kühner von der Geschäftsführung gibt Ihnen gerne die Termine unserer<br />
nächsten Sitzungen und weitere Informationen. Tel. 07622 - 666 849 10<br />
Wir freuen uns auf SIE !<br />
Zusammenhang zwischen diesem Vertrag<br />
im 19. Jahrhundert und der jetzigen Finanzierung<br />
des RU besteht nicht.<br />
Richtig ist: Die Finanzierung des RU<br />
wurde im Staatskirchen-Vertrag im Jahre<br />
1932! (Weimarer Republik) geregelt.<br />
Dieser Vertrag wird vom Land Baden-<br />
Württemberg bis heute geachtet,<br />
aber nicht, weil der Staat Schulden bei<br />
den Kirchen abzutragen hat, wie Herr<br />
Gremm-Roloff mit polemischem Unterton<br />
schrieb, sondern weil der Staat den<br />
RU (und inzwischen bei Bedarf Ethik) als<br />
wichtige gesellschaftliche Aufgabe ansieht.<br />
Derzeit bestehen keine Aus<strong>sich</strong>ten<br />
auf politische Mehrheiten für eine Veränderung<br />
des Vertrags.<br />
Eine weitere Aussage in dem Bericht war<br />
nicht richtig: Die Kirche hatte zu dem<br />
Zeitpunkt ihre Religionslehrer nicht definitiv<br />
abgezogen, weil die Lehrer anderswo<br />
gebraucht wurden. Richtig ist: Die<br />
Religionslehrer hatten um Versetzung<br />
gebeten, weil es bis dahin kein positives<br />
Signal der Schule zu einer Mitfinanzie-<br />
Mitteilungen und Ankündigungen l 35<br />
rung des kirchlichen RU gegeben hatte.<br />
Wäre der MV Beschluss am 18.7. positiv<br />
für die Kirchen ausgegangen, hätte Herr<br />
Strehlke trotz der späten Entscheidung 3<br />
Tage vor Schuljahrsende im nächsten<br />
Schuljahr 4-6 Stunden an der FWS<br />
unterrichten können.<br />
Ulrike Gudmundsson<br />
Kurze Anmerkung:<br />
Der Bericht wurde von mir geschrieben,<br />
da die Thematik zu wichtig war, um<br />
unerwähnt zu bleiben, und da bis Redaktionsschluss<br />
keine Artikel zum Thema<br />
vorlagen.<br />
Die von mir <strong>wieder</strong>gegebenen falschen<br />
Daten vom Ges-EA habe ich eben dort so<br />
notiert, wie sie gesagt wurden. Es wurde<br />
diesen Aussagen vor Ort nicht widersprochen.<br />
Dass evtl. doch 4-6 Stunden an der FWS<br />
unterrichtet werden könnten, wurde<br />
an diesem Abend nicht gesagt und konnte<br />
somit auch nicht berichtet werden.<br />
Thomas Gremm-Roloff
36 l Mitteilungen und Termine<br />
Mitgliederversammlung<br />
Die nächste Mitgliederversammlung<br />
findet am Freitag, den 28. November um<br />
20.00 Uhr im Kleinen Festsaal statt.<br />
Tagesordnungspunkte sind der Rückblick<br />
auf das vergangene Schuljahr, die Bilanz<br />
des letzten Schuljahres, der Bericht der<br />
KassenprüferIn, die Entlastung des<br />
Vorstands und die Vorstandswahlen.<br />
Sicher wird es auch einen Bericht zum<br />
Sachstand beim Bau der Vicemooshalle<br />
und einen abschließenden Bericht zur<br />
Entschädigung des Brandschadens geben.<br />
Evtl. anstehende aktuelle Themen und zu<br />
bearbeitende Anträge werden Sie in der<br />
schriftlichen Einladung finden.<br />
Quartalsüber<strong>sich</strong>t<br />
Von Terminen in den Räumen der Freien Waldorfschule<br />
(in Er<strong>man</strong>gelung einer schuleigenen Halle teilweise auch auswärts)<br />
Oktober<br />
06.10. Elternabend<br />
10. Klasse<br />
11.10. Volkstanz<br />
Eurythmiesaal 1.OG<br />
20.15 Uhr<br />
14.10. Elternabend<br />
1. Klasse<br />
18.10. Renovierung Grundieren<br />
Hortraum<br />
9.00 Uhr<br />
Ro<strong>man</strong>tikabend<br />
Kleiner Festsaal<br />
20.00 Uhr<br />
20.10. Elternabend<br />
4. Klasse<br />
Wöchentliche Termine<br />
in der Waldorfschule<br />
Bei Vermietung und Vergabe von Schulräumen bitte alle Termin- und Raumwünsche mit<br />
Frau Schaubhut im Schulbüro abstimmen, Tel. 07622-666849-11<br />
montags<br />
dienstags<br />
mittwochs<br />
donnerstags<br />
freitags<br />
Tanzen am Dienstag<br />
20.15<br />
Bärbel Bauer<br />
07622-64043<br />
Zweig der<br />
Anthroposophischen<br />
Gesellschaft<br />
20.00<br />
Peter Beyer<br />
07622-61424<br />
Werken mit Holz<br />
für den Martinibazar<br />
19.30<br />
Werkraum FWS<br />
Hans Klinger<br />
07622-4951<br />
Freiwilligen-Orchester<br />
18.30<br />
Elfriede Hochweber<br />
07621-53579<br />
samstags<br />
sonntags<br />
Hortkinder bedanken <strong>sich</strong><br />
Groß war die Freude, als ich erfuhr, dass<br />
die Einnahmen des diesjährigen Sommerfestes<br />
dem Hort zugute kommen sollten.<br />
Von einem Teil des Geldes wurden neue<br />
Spielgeräte angeschafft, Bastelmaterial<br />
und Spiele werden folgen, und der Rest<br />
dient als Grundstock für die geplante<br />
Erweiterung.<br />
An unseren Renovations-Samstagen,<br />
die am 18. und 25. 10. stattfinden<br />
werden, bekommt der Hortraum endlich<br />
Farbe und wird dadurch gemütlicher. Für<br />
Elternmitarbeit sind wir sehr dankbar, wir<br />
werden am 18.10. grundieren und am<br />
25.10. lasieren. Wenn Sie diese Technik<br />
erlernen wollen, sind Sie herzlich willkommen.<br />
Melden Sie <strong>sich</strong> bitte bei Ulrike<br />
Reichert. Die Arbeit<strong>sein</strong>sätze beginnen<br />
um 9.00 Uhr und enden gegen 16.00 Uhr.<br />
Es bedankt <strong>sich</strong> nochmals herzlich im<br />
Namen aller Hortkinder<br />
Ulrike Reichert<br />
21.10. Elternabend<br />
11. Klasse<br />
24.10. ELSK<br />
Lehrerzimmer<br />
20.00 Uhr<br />
24.- 26.10. Michaeli-Wochende der<br />
Christengemeinschaft<br />
Kleiner Festsaal<br />
25.10. Renovierung Lasieren<br />
Hortraum<br />
9.00 Uhr<br />
27.10. Elternabend<br />
9. Klasse<br />
28.10. Elternabend<br />
13. Klasse<br />
Volkstanz<br />
jeweils am 2. Samstag<br />
des Monats<br />
20.15<br />
Fam. Bauer<br />
07622-64043<br />
Fam. Bürkert<br />
07622-61507<br />
Sonntagshandlung<br />
freichristlich<br />
10.00 (unregelmäßig)<br />
Corinna Boettger<br />
07622-65338<br />
Sonntagshandlungen<br />
Christengemeinschaft<br />
9.30 (unregelmäßig)<br />
Harald Andersen<br />
07622-7453<br />
Chor<br />
20.00<br />
Dorothee Jakobi<br />
07622-5204<br />
November<br />
01.- 9.11. Herbstferien<br />
10.11. Elternabend<br />
8. Klasse<br />
15.11. Martinispiel<br />
16.11. Martinibazar<br />
17.11. Elternabend<br />
3. Klasse<br />
25.11. Elternabend<br />
5. Klasse<br />
27.11. Märchenvortrag<br />
Kleiner Festsaal<br />
20.00 Uhr<br />
28.11. Adventskranzverkauf<br />
14.00 -16.00 Uhr<br />
Pausenhof<br />
Mitgliederversammlung<br />
Kleiner Festsaal<br />
20.00 Uhr<br />
29.11. Adventskranzverkauf<br />
9.00 -11.00 Uhr<br />
Pausenhof<br />
Ferienkalender<br />
2003/2004<br />
Jeweils erster und letzter Ferientag,<br />
Schulschluss am letzten Schultag:<br />
Herbst<br />
01.11.03 - 09.11.03<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Weihnachten<br />
20.12.03 - 11.01.04<br />
Schulschluss 11.30<br />
Fasnacht<br />
21.02.04 - 01.03.04<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
bzw. nach den Fasnachtsfeiern<br />
Ostern<br />
03.04.03 - 18.04.03<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Pfingsten<br />
20.05.04 - 06.06.04<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Sommer<br />
29.07.04 - 12.09.04<br />
Schulschluss 11.30<br />
Herbstferien<br />
Information aus der Schulleitung<br />
Liebe Eltern,<br />
abweichend von den übrigen Schopfheimer<br />
Schulen liegen unsere Herbstferien<br />
in diesem Jahr in der Zeit vom<br />
01.11 bis 09.11.03. Das bedeutet, dass<br />
Schopfheim und auch Hausen bereits am<br />
Mittwoch, 29.10.03 in die Ferien starten.<br />
Somit ist für die Tage Mittwoch, 29.10.<br />
bis einschliesslich Freitag, 31.10. eine<br />
durchgehende Schülerbeförderung für die<br />
betroffenen Kinder nicht gewährleistet.<br />
Es gelten dann üblicherweise die<br />
"normalen" Fahrplanzeiten.<br />
Wir bitten Sie, diese Situation an den<br />
genannten drei Schultagen zu berück<strong>sich</strong>tigen.<br />
Für Rückfragen in diesem Zusammenhang<br />
wenden Sie Sich bitte direkt an<br />
Frau Baum (07622/66 68 49 -14). Wir<br />
bedanken uns für Ihr Verständnis.<br />
Mit den besten Grüssen<br />
gez. Brigitte Schaubhut/Anne Tietz-Beyer<br />
Dezember<br />
02.12. Elternabend<br />
7. Klasse<br />
06.12. Klavierkonzert E.Mursky<br />
Kleiner Festsaal<br />
20.00 Uhr<br />
08.12. Elternabend<br />
12. Klasse<br />
13.12. Volkstanz<br />
Eurythmiesaal 1.OG<br />
20.15 Uhr<br />
16.12. Elternabend<br />
11. Klasse<br />
20.12.03 Weihnachtsferien<br />
- 11.01.04<br />
Redaktionsschluss:<br />
Prisma 43<br />
4. Ausgabe 2003<br />
2. Dezember<br />
Bitte liefern Sie die Beiträge pünktlich<br />
ab, je früher desto besser.<br />
Am besten im Fließsatz und<br />
unbedingt unformatiert per e-mail an<br />
prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
oder auf Diskette / CD gespeichert<br />
oder kleine Texte handschriftlich<br />
in den Prisma-Briefkasten im Foyer.<br />
Es dankt Ihnen die Prisma-Werkstatt