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Mit freundlicher<br />

Genehmigung von<br />

Balz Raz,<br />

aus<br />

„Der Märchenerzähler<br />

und andere Geschichten“<br />

Edition 350<br />

Verlag der Kooperative<br />

Dürnau<br />

Illustation:<br />

„Michaeli“<br />

Bild gemalt<br />

von einer Schülerin<br />

der 2. Klasse<br />

Balz Raz<br />

Drachenhaut<br />

Michaeli 2003<br />

Prisma 42<br />

Schulzeitung der<br />

Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.<br />

Die Bewohner des gebirgigen Landes erzählten <strong>sich</strong> an ihren abendlichen, kleinen Herdfeuern,<br />

dann, <strong>wenn</strong> auch das neugierigste Kind schon lange schlief, von einem Drachen, der weit, weit oben im<br />

Gebirge hausen soll. Immer <strong>wieder</strong> sei ein junger Mann aufgebrochen, ihn zu überwinden, aber keiner sei je<br />

<strong>wieder</strong>gekommen. Auch hieß es, dass jeder, der <strong>sich</strong> die Haut des Drachen überziehen könne, allwissend,<br />

in Vergangenheit und Zukunft werde.<br />

Und <strong>wieder</strong> einmal war es so, dass diese Erzählung einen jungen Mann beeindruckte. In einer dunklen<br />

Nacht machte er <strong>sich</strong> auf und davon. Nie<strong>man</strong>d wusste, wohin er gegangen war, doch alle ahnten es. Der<br />

junge Mann zog nun auf der Suche nach dem Tier ziellos durchs Gebirge. Viele Tage lang – bis er endlich<br />

auf den Drachen stieß.<br />

Dieser, kaum hatte er den Fremdling bemerkt, kam mit großer Geschwindigkeit auf ihn zu. Der junge Mann<br />

zog <strong>sein</strong> Schwert und stellte <strong>sich</strong> dem Drachen mutig entgegen. Erst umkreisten sie <strong>sich</strong>, scharf beobachtend,<br />

aber dann stürzte <strong>sich</strong> der junge Mann in einem günstigen Augenblick auf den Drachen und stieß ihm <strong>sein</strong><br />

Schwert in die Seite. In dem Moment verwandelte <strong>sich</strong> der Drache und wurde ein Mann. Gleichzeitig<br />

verwandelte <strong>sich</strong> der junge Mann in den Drachen. Es war, als ginge der Drache von Einem zum Anderen<br />

über. Der <strong>wieder</strong>erstandene Mann sprach zum neuen Drachen: „So ist das! Jetzt hast du Zeit, über dich, Gott<br />

und die Welt nachzudenken und es lässt <strong>sich</strong> hier drin gut nachdenken – bis dass <strong>wieder</strong> einer kommt. Dann<br />

pass bloß auf, dass er dich auch erwischt!“, winkte zum Abschied und ging davon.<br />

Der neue Drache hatte <strong>sich</strong> das alles etwas anders vorgestellt – aber warum ...? Genau da begann er über<br />

<strong>sich</strong>, Gott und die Welt nachzudenken, viele Jahre lang. Bis eines Tages ...


2 l Michaeli 2003 Michaeli 2003 l 3<br />

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Assoziationen zur Michaelizeit<br />

Wie ist das mit Michael, dem Erzengel?<br />

Er gibt ja Anlass zu diesem vierten Fest des christlichen<br />

Jahreskreuzes neben Weihnachten, Ostern und<br />

Johanni. Seines Wesens sind vielerlei Gestalten und<br />

Bilder. Neben den Qualitäten mit der Waage oder der<br />

gläsernen Weltkugel in der Hand steht eindrücklich<br />

der mit dem Drachen kämpfende Michael:<br />

Ein brrräunlich-grüner dahinkrrrriechender Drachenwurm,<br />

feuerspuckend, hässlich, beängstigend mächtig,<br />

und dazu eine große aufrechte Engelsgestalt,<br />

<strong>schön</strong> und kraftvoll mit leuchtenden Flügeln, <strong>sich</strong>er<br />

auf dem Drachen stehend und mit dem Schwert<br />

ihn besiegend.<br />

Das ist den Kindern unmittelbar einleuchtend: wie<br />

gut, dass <strong>man</strong> gegen den bösen Drachen kämpfen<br />

<strong>kann</strong>, mit Feuereifer und tatkräftig und völlig überzeugt<br />

von der Richtigkeit und Notwendigkeit dieses<br />

martialischen Kampfes mit dem großen Schwert.<br />

Und wir „Erwachsene“? Machen wir es genauso,<br />

oder lächeln wir milde, oder reicht dieser Kampf als<br />

Sinnbild auch in unsere Lebenszusammenhänge?<br />

Herbst ist Michaelizeit, sagt <strong>man</strong>. In der Natur wird<br />

das kraftlos Entsagende, das langsam Vergehende,<br />

das Absterbende immer deutlicher und verdrängt des<br />

Sommers Lebensfülle. Anfangs noch mit ungeheurer<br />

Schönheit und leuchtender Farbenpracht geht der<br />

Herbst aber unausweichlich dem Verfall entgegen,<br />

die schützende Wärmehülle ist verschwunden, kalter<br />

Wind lässt erschauern und die Finsternis frisst täglich<br />

mehr vom Sonnenlicht. Der äußere Tod, er droht<br />

tatsächlich – drachenhaft!<br />

Wie ist diesem Sterben zu begenen? Auf was besinnt<br />

<strong>man</strong> <strong>sich</strong> im Überwinden des äußeren Todes? Für die<br />

Leiblichkeit erntete <strong>man</strong> die Früchte des Sommers,<br />

feiert dann das Erntedankfest. Für die Seele...erntet...<br />

Zu Ostern vor einem halben Jahr als es auch um die<br />

Biete Unterricht für Block- und Querflöte<br />

in Schopfheim. Monika Luther<br />

07622-64133<br />

Unterricht im Leierspiel gibt Solveigh<br />

Konfrontation mit dem Tod ging, half ja der<br />

<strong>wieder</strong>erwachende Frühling zum Begreifen der<br />

Auferstehung. Doch wo suchen wir die Todüberwindenden<br />

Kräfte im Herbst, <strong>wenn</strong> eben gerade die uns<br />

umgebende Natur auch noch mit dahinstirbt?<br />

Michaels reales Wesen als hoher herbstlicher Engelsdiener<br />

des Christus ist äußerlich zwar nicht direkt<br />

<strong>sich</strong>tbar, <strong>sein</strong> überliefertes Bild aber weist auf<br />

Geistiges, auf inneres Licht, das den Tod überdauert.<br />

Michael öffnet so dem Menschen neue Himmelsräume<br />

und überwindet den Drachen, drängt den<br />

„bösen Tod“ in <strong>sein</strong>e Schranken.<br />

Und dann diese Geschichte: Ein Jüngling hört von<br />

einem Drachen, will auch so einen Kampf ausstehen<br />

und als der Tötung Lohn sogar allwissend werden.<br />

Michaelisch ist <strong>sein</strong> Mut und übermenschlisches<br />

Wissen ist das Michaels-Geschenk.<br />

Doch dieses angestrebte Wissen ist mit dem Leben in<br />

der Haut des Drachen unabdingbar verknüpft – ein<br />

überraschender, ungewohnter Gedankenweg – <strong>man</strong><br />

beginnt zu sinnen, zu rätseln: Alles Wissen ist für<br />

den Menschen nur in der richtigen Begegnung, in der<br />

Identifikation mit dem Drachen erfahrbar - nicht nur<br />

Erdenwissen, sondern auch das einstmals verlorengegangene<br />

Himmelswissen....?<br />

Wie eigentümlich!<br />

Und weiter: Der Drache will nicht mehr vernichten,<br />

er will nur freiwerden? Und er ist sogar gar kein<br />

Drache, sondern ein Mensch, der durch Neugier und<br />

Kampf ging......? Welche wundersame Qualitäten des<br />

Drachen erscheinen da plötzlich?!<br />

Ja, wie mag nun des Erwachsenen „Kampf“ mit dem<br />

Drachen <strong>sein</strong>? Ein gänzlich neuer Schwer(t)punkt<br />

ergibt <strong>sich</strong>, und wie von einer ganz anderen Seite<br />

beginnt ein eminent christliches Michaeli<br />

aufzuleuchten...<br />

F.R.<br />

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Impressum<br />

Die Ansprechpartner in der Prisma-Werkstatt sind:<br />

Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 – 5746<br />

Themen aus dem Vorstandsbereich,<br />

Texterfassung, Werbung<br />

E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746<br />

Themen-Vorbereitung, Texterfassung, Layout,<br />

Korrektur<br />

E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

Rainer Arnold Tel. 07622 - 672926<br />

Photographie und Bildbearbeitung<br />

E-mail: R.Arnold@Huettlin.de<br />

Bärbel Peither Tel. 07622 – 6668686<br />

für die Kindergärten<br />

E-mail: bpeither@gmp-berater.de<br />

Liane und Peter Elsen Tel/Fax 07622 - 668420<br />

für das Lehrerkollegium<br />

E-mail: PtrElsen@aol.com<br />

Anna Villinger (?) 12. Klasse<br />

Moana Menne 7. Klasse<br />

für die Schülerschaft<br />

Druck<br />

Druckerei print media works<br />

Turnstr.3 79650 Schopfheim<br />

Herausgeber:<br />

Freie Waldorfschule Schopfheim<br />

Schlierbachstr.23<br />

79650 Schopfheim<br />

Tel. 07622 - 666849-0, Fax –5268<br />

E-Mail: waldorfschuleschopfheim@t-online.de<br />

Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de<br />

-10 Frau Kühner<br />

-11 Frau Schaubhut<br />

-12 GF-Zimmer<br />

-13 Hausmeister<br />

-14 Frau Baum<br />

-15 Lehrerzimmer – Vorraum<br />

-16 Lehrerzimmer<br />

-17 Gartenbau<br />

-18 Physik<br />

-19 Küche<br />

In eigener Sache Inhalt<br />

Bisher haben wir unsere Arbeit in<br />

der Prisma-Zeitungs-Werkstatt immer mit<br />

einer Schneiderei, einem gestaltenden<br />

Stoff-Verarbeitungs-Gewerbe verglichen;<br />

vielleicht mag das auch weiterhin gut als<br />

Bild für unser Tun dienen.<br />

Als wichtige Neuerung ist von Liane<br />

Elsen zu berichten, die wir hocherfreut<br />

willkommen hießen. Mit Stoffauswahl<br />

und Tuchaquirierung (?!) hat sie <strong>sich</strong> ein<br />

weites, waches Betätigungsfeld gewählt.<br />

Und über Rainer Arnolds Ankunft sind<br />

wir ebenso überglücklich, wird er <strong>sich</strong><br />

doch in den riesigen, brachliegenden Bereich<br />

der Photoverarbeitung einarbeiten.<br />

Ab dem Sommerprisma Nr. 41 ist die<br />

jeweilige jahreszeitenbedingte Prisma-<br />

Kollektion demnächst (oder gar jetzt<br />

schon?) auch über die Schulhomepage als<br />

pdf-Datei abrufbar. Um die download-<br />

Zeit vertretbar bleiben zu lassen, werden<br />

allerdings die Fotos und die Grafiken<br />

fehlen.<br />

Ebenfalls neu ist in dieser Ausgabe die<br />

Rubrik „Zum Zeitgeschehen“. Anregungen<br />

hierzu gab es schon oft. Als <strong>erstes</strong><br />

kam nun der Artikel eines Schülers. Wir<br />

werden sehen, wie dieses Gewand von<br />

dem Schulorganismus getragen und<br />

gefüttert wird.<br />

Wieder ist es eine dicke Ausgabe geworden,<br />

was wir vom Schulgeschehen seit<br />

Johanni zusammenstellen konnten.<br />

Dankbar nahmen wir ein erstaunliches<br />

Vielerlei an Zulieferungen entgegen und<br />

hoffen, dass für jeden Geschmack ein<br />

Modell in dieser Prisma-Ausgabe<br />

vorliegt. Falls immer noch etwas fehlt,<br />

nehmen wir natürlich jederzeit neue<br />

Stoffarten gerne entgegen.<br />

Kürzungen der Gewänder behalten wir<br />

uns allerdings vor, nicht immer reicht der<br />

Platz im Journal. Stil und Inhalt werden<br />

selbstverständlich beibehalten.<br />

Wichtig ist zuletzt noch zu erwähnen,<br />

dass jeder Verfasser <strong>sein</strong>en Artikel mit<br />

michaelischem Mut selbst verantwortet<br />

und somit als wahrer Zeitgenosse agiert.<br />

i.A. F.R.<br />

Redaktionsschluss<br />

für Prisma 43<br />

ist der<br />

2. Dezember 2003<br />

Titel<br />

Kleinanzeigen l 2<br />

In eigener Sache l 3<br />

Impressum l 3<br />

Schule intern<br />

Protokoll Mitgliederversammlung l 4 - 6<br />

Bericht zur Fragebogenaktion l 6<br />

"Hansaplast“ fürs Budget l 7<br />

Stromversorgung der Schule l 7<br />

Zwischentrakt/Saalbau l 8<br />

Sporthalle Vicemoos Zwischenber... l 8<br />

Menschen an unserer Schule<br />

Gotthard Jost l 8<br />

Bernd Sevecke l 9<br />

Aus dem Unterricht<br />

Klassenphoto 2. Klasse l 10<br />

"Das hätte ich auch nicht bes..." l 10 + 11<br />

Das Haus in Montevideo l 12<br />

Michaelispiel der 7. Klasse l 13<br />

"Wahlpflichtfächer"??? l 13<br />

Sport in der Oberstufe l 13<br />

Kupfertreiben l 13<br />

Aus der Thematik der 3. Klasse l 14 + 15<br />

Klassenphoto 3. Klasse l 14<br />

Rückblick auf die Monatsfeier der... l 16<br />

Plastizieren 12. Klasse l 16 + 17<br />

Die neuen Horizonte l 18<br />

Michaeli 2003 l 18<br />

Michaels Waage l 19<br />

Berichte aus dem Schulleben<br />

Rückblick Schülertagung Schopfh... l 20<br />

Sommerfest im Juli des vergange... l 21<br />

Walkringen l 21<br />

Orchestertournee in der Schuleing... l 22<br />

Die 5. Klasse mach Fahrradprüfung l 22<br />

Einschulung 2003/04 l 22<br />

Klassenphoto 1. und 4. Klasse l 23<br />

Martini-Bazar und Martinsspiel l 24<br />

Martini-Chörli l 24<br />

Pilotprojekt beim Bazar l 24<br />

Schulanfangstagung l 25<br />

Orchesterfahrt nach Lugano und... l 26<br />

Der Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis l 27<br />

Aktuelles aus dem Computerraum l 28<br />

Zum Zeitgeschehen<br />

Der 11. September 01 l 29<br />

Aus dem Umkreis der Schule<br />

Trägerverein eines biologisch-dyn... l 30<br />

Aus den Kindergärten<br />

Das Erntefest im Waldorfkinderg... l 31<br />

Bücher<br />

Überlebenshandbuch für Waldorf... l 32<br />

Töte, Lama, noch einmal l 32<br />

Dibs und der Delfin l 33<br />

Rätselseite l 33<br />

Mitteilungen, Ankündigungen l 33 - 36<br />

Leserbriefe l 35<br />

Termine<br />

Quartalsüber<strong>sich</strong>t l 36<br />

Ferienkalender l 36<br />

Wöchentliche Termine l 36<br />

Redaktionsschluss l 36


4 l Schule intern Schule intern l 5<br />

Protokoll der 3. Ordentlichen Mitgliederversammlung im Schuljahr 2002/2003<br />

am Freitag, den 18. Juli 2003<br />

Beginn: 20.05 Uhr, Ende: 22.30 Uhr, Leitung: Herr Kühnel, Protokoll: Frau Engeser<br />

Anwesend waren 71 stimmberechtigte Mitglieder<br />

TOP 1 Begrüßung und Einleitung<br />

Herr Kühnel begrüßt die anwesenden Mitglieder und die Vertreterin der Badischen Zeitung. Er stellt fest, dass zur Mitgliederversammlung<br />

ordnungsgemäß eingeladen wurde und dass sie beschlußfähig ist. Es sind zu dieser MV 4 Anträge eingegangen, von<br />

denen 3 fristgerecht eingereicht wurden.<br />

Diese Anträge beinhalten:<br />

1. Änderung der Tagesordnung: Es wurde seitens der Religionsinitiative (U. Gudmundsson, Th. Gudmundsson, R. Walz, B. Reitter-Drain,<br />

A. Donkel) beantragt, ihren Antrag zum konfessionellen Religionsunterricht als zweiten Tagesordnungspunkt zu<br />

behandeln. Diesem Antrag wurde mehrheitlich zugestimmt.<br />

2. Die Initiative für konfessionellen Religionsunterricht stellt den Antrag, dass der konfessionelle Religionsunterricht an der Waldorfschule<br />

Schopfheim weitergeführt wird und die Schule <strong>sich</strong> an der Finanzierung beteiligt. Dieser Antrag muss in einer<br />

geheimen Abstimmung entschieden werden.<br />

3. Frau Rellermeier stellt den Antrag, den Vertrag zur Stromversorgung mit der EnBW zum nächstmöglichen Termin zu kündigen<br />

und statt dessen einen Vertrag mit dem Elektrizitätswerk Schönau zu schließen. Frau Rellermeier begründete ihren Antrag<br />

neben den energiepolitischen Gründen mit der Vorbildfunktion der Schule. Die Mehrkosten durch den veränderten Vertrag<br />

belaufen <strong>sich</strong>, nach bisherigen Berechnungen auf 850-900 €/Jahr. Aufgrund der bestehenden Verträge <strong>kann</strong> diese Änderung<br />

erst zum 30. September 2004 wirksam werden. Dem Antrag wurde ohne Gegenstimmen bei 9 Enthaltungen statt gegeben.<br />

Herr Sevecke bedankte <strong>sich</strong> bei Herrn Homberg, der lange Zeit mit ihm das Beitragsgremium gebildet hat und nun von dieser<br />

ehrenamtlichen Tätigkeit zurücktritt<br />

Herr Gremm-Roloff korrigierte einen Fehler im Protokoll der MV vom 16. Mai 2003 zu TOP 7. Darin war die Rede davon, dass es<br />

einen altenMV Beschluss gibt, dass die Schule <strong>sich</strong> nicht an der Finanzierung des konfessionellen Unterrichts beteiligt. In der MV<br />

vom 13.07.2001 wurde jedoch lediglich beschlossen, dem Votum des Vorstandes zu folgen und die Entscheidung über eine<br />

vertragliche Vereinbarung mit den Kirchen zu vertagen.<br />

TOP 2 Konfessionelle Religionsunterricht (siehe 2. Antrag oben)<br />

Herr Gudmundsson erläutert, wie es zu der Bildung der Religionsinitiative und dem genannten Antrag durch diese Initiative kam.<br />

Nach dem 2. Gesamtelternabend zu diesem Thema am 27.5.2003, der für einige Beteiligten unbefriedigend war, hat <strong>sich</strong> diese<br />

Gruppe gebildet. Sie hat an alle Eltern, deren Kinder den katholischen oder evangelischen Religionsunterricht besuchen insgesamt<br />

120 Fragebögen verschickt und gefragt, ob sie für die Beteiligung an der Finanzierung des konfessionellen Religionsunterrichts<br />

durch die Schule sind. Von diesen 120 Fragebögen kamen 57 zurück, in 37 sprachen die Eltern <strong>sich</strong> für eine Finanzierung seitens<br />

der Schule aus. Darauf hin beschloss die Religionsinitiative diesen Antrag an die MV zu stellen. Die Mitglieder der Gruppe<br />

begründeten ihren Antrag aus verschiedenen Ge<strong>sich</strong>tspunkten.<br />

1. Finanzen: Die Kirchen wollen für die Bereitstellung von Lehrkräften 5 € pro Kind und Monat, was für die Schule einen Betrag<br />

von 6.000-8.000 €/Jahr ergeben würde. Dies ist für die Gruppe eine vertretbare Belastung.<br />

2. Vertragsfreiheit: Die Gruppe sieht die Vertragsfreiheit der Schule nicht eingeschränkt, <strong>wenn</strong> die Schule einen Vertrag mit den<br />

Kirchen eingeht.<br />

3. Außenwirkung: Die Gruppe befürchtet eine schlechte Außenwirkung für die Schule und dadurch sinkende Schülerzahlen.<br />

4. Plädoyer in eigener Sache: Darin wird auf das Recht einer religiösen Heimat an der Schule hingewiesen und an den Respekt<br />

gegenüber den 100 betroffenen Elternhäuser, die jetzt auch den freichristlichen Unterricht mitfinanzieren, apelliert.<br />

Diskussionsbeiträge: Bis es zu einer Abstimmung kam, gab es eine lange Diskussion über das für und wider, die hier nicht in<br />

allen Einzelheiten <strong>wieder</strong>gegeben werden <strong>kann</strong>, hier nur einige Auszüge davon.<br />

Auf die Frage, was der freichristliche Unterricht die Schule kostet, wurde auf die Geschichte der Entstehung des freichristlichen<br />

Unterrichts hingewiesen. Der entstand an den Waldorfschulen als Folge von Elternwünschen auf konfessionellen Religionsunterricht.<br />

Die Kinder, die nicht an diesem Unterricht teilnahmen, mussten in dieser Zeit betreut werden. Das Anbieten von Religionsunterricht<br />

ist keine Voraussetzung für die staatlichen Anerkennung einer Privatschule und nicht Bestandteil des Oberschulamtzuschusses<br />

(OSA). Da <strong>sich</strong> der Umfang des freichristlichen Unterrichts an dem Umfang des konfessionellen Unterrichts orientiert,<br />

wechselte dieser Umfang immer <strong>wieder</strong>. Zur Zeit sind es 8 Deputatsstunden, was 15.000-18.000 €/Jahr entspricht.Würde der<br />

Unterricht der Christengemeinschaft ebenfalls im gleichen Umfang wie der evangelische und katholische Unterricht bezahlt<br />

werden müssen, entstünden insgesamt für die Schule jährliche Kosten von ca. 10.400 €.<br />

Von seiten der Lehrer wird als mögliche Folgen eines Wegfalls des konfessionellen Unterrichts die Abschaffung des Religionsunterrichts<br />

insgesamt oder das Anbieten eines Ethikunterrichts im Umfang von 8-12 Stunden bis in Klasse 8 diskutiert. Die Konzeption<br />

des Ethikunterrichts als Lehre von der Wertorientierung der Menschen würde <strong>sich</strong> dann an vorhandenen Lehrplänen orientiern.<br />

Es herrscht bisher keine Klarheit darüber, ob die Kirchen für den Fall, dass die Schule einen Vertrag über die Finanzierungsbeteiligung<br />

abschließen würde, Lehrkräfte zur Verfügung stellen würden. Darüber gab es unterschiedliche Aussagen seitens der<br />

Kirchenvertreter. Herr Sevecke führte aus, dass der im Raum stehende Vertrag mit den Kirchen nur eine einseitige Verpflichtung für<br />

die Schule über die Höhe des Zuschusses beinhaltet, aber keine Verpflichtung seitens der Kirche, Lehrkräfte zur Verfügung zu<br />

stellen, dies würde nur nach den jeweiligen Möglichkeiten der Kirchen umgesetzt.<br />

Herr Gudmundsson sieht im konfessionellen Religionsunterricht einen integralen Bestandteil der Waldorfschulen.<br />

Abstimmung: Wahlgremium: Herr Th. Gudmudsson und Herr Kern<br />

Abgegeben wurden 71 Stimmen, wovon eine ungültig war und 8 <strong>sich</strong> der Stimme enthielten. Zur Abstimmung lagen zwei<br />

schriftliche Erklärungen von nicht anwesenden Mitgliedern vor, von denen eine vom Wahlgremium für ungültig erklärt wurde.<br />

Für den Antrag stimmten 31 Mitglieder, gegen den Antrag 32 Mitglieder bei 2 ungültige Stimmen und 8 Enthaltungen.<br />

Die MV sprach <strong>sich</strong> somit gegen den Vertrag mit den Kirchen zur Finanzierung des konfessionellen Religionsunterrichts<br />

durch die Schule aus.<br />

TOP 3 Wiederaufbau Vicemooshalle<br />

Herr Sevecke berichtet von einem Treffen mit Herrn Nitz, Vertretern den Landratsamtes und der SV-Ver<strong>sich</strong>erung am 18.7.2003 in<br />

Stuttgart, in dem ein endgültiges Angebot der Ver<strong>sich</strong>erung vorgelegt wurde. Der Inhalt <strong>kann</strong> aber erst nach einem Beschluss des<br />

Vorstandes und <strong>wenn</strong> die Vereinbarung schriftlich vorliegt und rechtsgültig ist be<strong>kann</strong>t gegeben werden.<br />

TOP 4 Vorstellung des Budgets<br />

Frau Kühner stellt die Bilanz für das Schuljahr 01/02 die Hochrechnung für das Schuljahr 02/03 und das Budget für das Schuljahr<br />

03/04 vor. Im Gegensatz zu den bisherigen Darstellungen des Budgets wurde dieses Jahr zur Verdeutlichung der Zahlen eine reine<br />

Gewinn/Verlustrechnung ohne Abschreibung vorgelegt. Für das Jahr 02/03 wird ein Gewinn von 100.000 € ohne die Abschreibungen<br />

hochgerechnet, die Abschreibung wurde auch in diesem Jahr nicht verdient.<br />

Für das kommende Schuljahr wird mit einem reinem Geldverlust von 34.000 € im Budget gerechnet, zusammen mit der<br />

Abschreibung ist das ein Verlust von 240.000 €. Die Abschreibung ist somit nicht verdient, was mittelfristig zur Insolvenz der<br />

Schule führt, <strong>wenn</strong> keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.<br />

Die Schule hat 60 Mitarbeiter und 450 Schüler. Im kommenden Jahr wird es keine zweite 13. Klasse geben, was zu einem Rückgang<br />

der Schülerzahl um 20 Schüler führt. Die Größe der neuen ersten Klasse steht noch nicht endgültig fest. Entsprechend sinken<br />

auch die OSA-Zuschüsse und die Elternbeiträge um ca. 140.000 €.<br />

Die Personalkosten sinken (bei eine eingerechneten Gehaltserhöhung (Inflationsausgleich) von 1%) um ca. 30.000 €.<br />

TOP 5 Investitionsliste<br />

Herr Kühnel stellt die neue Investitionsliste vor, die <strong>sich</strong> gegenüber der „Wunschliste“, die in der MV im Mai besprochen wurde in<br />

einigen Punkten geändert hat. Die Kosten für diese Investitionen sind nicht in das normale Budget eingerechnet. Der Umfang der<br />

Investitionen beträgt 14.000 € ohne die Nottreppe für den Kleinen Festsaal, die mit 21.860 € veranschlagt wird. Dabei entstehen<br />

u.a. Kosten in Höhe von 1.500 € für Multimedia, 6.000 € für die Ausstattung des Lehrerzimmers, 5.800 € für einen Zaun zur<br />

Ab<strong>sich</strong>erung des Schulgeländes und 700 € für ein Regal im Handarbeitsraum.<br />

TOP 6 Konsequenzen aus dem Budget und Verabschiedung des Budgets<br />

Herr Sevecke zeigt die Höhe des zu erwartenden Defizits von 59.000 €, das <strong>sich</strong> zusammensetzt aus dem Budget ausgewiesenen<br />

Geldverlust in Höhe von 34.000 €, aus den zu tätigenden Investitionen in Höhe von 15.000 € und aus den notwendigen<br />

Instandhaltungskosten von 10.000 €. Die Abschreibung wird zur Zeit nicht verdient, die Schule ist somit nicht kreditwürdig.<br />

Der Vorschlag des Vorstandes zum Ausgleich des Defizits ist: Die Kosten sollen eingespart werden, indem evtl. ein Teil des Urlaubgeldes<br />

für die Angestellten der Schule gestrichen wird. Während dem kommenden Geschäftsjahr soll im Februar eine Hochrechnung<br />

über die dann real zu erwartende Höhe des Defizits gemacht werden. Die Kürzungen am Urlaubsgeld sind nur dann von<br />

Nöten, <strong>wenn</strong> es ein Defizit gibt und nur in Höhe dieses Defizits. Das Defizit könnte <strong>sich</strong> durch eine höhere Schülerzahl und durch<br />

höhere OSA-Zuschüsse verringern, deshalb wäre eine Entscheidung nach einer Hochrechnung im Februar sinnvoll.<br />

Langfristig muss die Schulgemeinschaft jährlich ca. 300.000 € mehr erwirtschaften und/oder einsparen, um die Abschreibung zu<br />

verdienen und kreditwürdig und liquide zu <strong>sein</strong>. Es sind also neben den kurzfristigen Maßnahmen zum Ausgleich des Defizits<br />

vorrangig, auch langfristig wirksame Maßnahmen zur Verbesserung unseres finanziellen Status notwendig.<br />

In diesem Zusammenhang stellt Herr Mally <strong>sein</strong>en Antrag an die Mitgliederversammlung vor, der zu spät eingegangen ist und<br />

deshalb nicht Teil der Tagesordnung war. Herr Mally sieht in der Kürzung der Lehrerbezüge einen sozialen Sprengstoff und bittet<br />

darum, einen Teil der Bazareinnahmen für den Defizitausgleich zu verwenden und zum Ausgleich des Defizits aus dem Budget in<br />

Höhe von 34.000 € die Elternbeiträge um 10 € pro Monat und Elternhaus zu erhöhen. Von Herrn Sevecke wird verdeutlicht, dass<br />

über Basareinnahmen u.a. aus steuerrechtlichen Gründen nicht in der MV entschieden werden <strong>kann</strong>. Es gibt aber die Möglichkeit<br />

einen entsprechenden Antrag an den Festgestaltungskreis zu stellen. Ebenfalls aus steuerrechtlichen Gründen dürfen Spenden nicht<br />

für laufende Kosten, sondern nur für Investitionen verwendet werden.<br />

Es wird von mehreren Anwesenden betont, dass die Schule von früheren Elterngenerationen mit sehr viel Engagement aufgebaut<br />

wurde und eine solches Engagement auch von den jungen Elterngenerationen erwartet werden muss. Es wird die Gründung eines<br />

Finanzkreises angeregt.Die Schule verfügt zZ. über Einlagen aus Darlehn der Eltern über 80.000 € aus 50 Elternhäusern, wobei<br />

wenige Darlehn aus den Elternhäuser der unteren Klassen stammen.<br />

Zur Abstimmung steht ein Vorschlag, der an diesem Abend aus der MV entstanden ist. Dieser beinhaltet eine Beitragserhöhung von<br />

17,55 € pro Monat/Familie, befristet auf ein Jahr, mit der das Budget ausgeglichen und einige Investitions- und Instandhaltungskosten<br />

finanziert werden können. Die Alternative wäre, wie vom Vorstand vorgeschlagen, die einmalige evtl. Kürzung des Urlaubsgeldes<br />

nach der Hochrechnung im Februar.<br />

Für die auf ein Jahr befristete Erhöhung des Elternbeitrags in Höhe von 17,55 Euro pro Monat und Elternhaus zum<br />

August stimmen bei 13 Enthaltungen 28 Anwesende mit ja, 23 Anwesende mit nein.<br />

Dem folgt die Abstimmung über das Budget: Das Budget wird mit einer Gegenstimme und 10 Enthaltungen verabschiedet.<br />

Fortsetzung des MV-Protokolls auf der folgenden Seite


6 l Schule intern Schule intern l 7<br />

Fortsetzung des Protokolls der Mitgliederversammlung<br />

TOP 7 Verschiedenes<br />

Herr Gudmundsson bedankt <strong>sich</strong> bei den Mitgliedern der Religionsinitiative für deren Engagement. Er ist froh, dass eine Entscheidung<br />

getroffen wurde und die Au<strong>sein</strong>andersetzung nicht einfach im Sande verlaufen ist und er stellt fest, dass die Schule nun ein<br />

anderes Profil hat.<br />

Von Seiten des Vorstands und der Lehrerschaft wird daraufhingewiesen, dass nicht das Profil der Schule oder der konfessionelle<br />

Religionsunterricht zu Abstimmung stand, sondern nur die Beteiligung an der Finanzierung dieses Unterrichts. Diese knappe Abstimmung<br />

muss reflektiert und über Alternativen nachgedacht werden.<br />

Herr Kühnel, der die anwesenden Mitglieder verabschiedet, ist berührt von der Initiativität dieser MV und freut <strong>sich</strong> über das offen<strong>sich</strong>tliche<br />

Interesse an der Schule.<br />

Schopfheim, den 15.09.2003<br />

Beate Engeser (Protokoll)<br />

Bericht zur Fragebogenaktion der EI und zur Mitgliederversammlung am 18.7.<br />

Konfessioneller Religionsunterricht und Überlegungen möglicher Perspektiven<br />

Nachdem bei der vorhergehenden MV<br />

und beim Religionselternabend im Mai<br />

deutlich wurde, dass der Vorstand mehrheitlich<br />

nicht bereit ist, <strong>sich</strong> an der Finanzierung<br />

des konfessionellen Religionsunterrichtes<br />

(RU) zu beteiligen, und es<br />

als Folge davon keinen ev. und kath. RU<br />

im nächsten Schuljahr geben würde,<br />

gründete <strong>sich</strong> eine Elterninitiative (EI)<br />

mit der Ab<strong>sich</strong>t alle betroffenen Eltern<br />

über ihre Meinung dazu zu befragen<br />

(und nicht nur die wenigen, die am<br />

Elternabend waren).<br />

Über hundert Fragebögen wurden abgeschickt.<br />

Davon kamen 57 zurück. Eine<br />

deutliche Mehrheit von 37 wünschte die<br />

Mitfinanzierung durch die Schule und<br />

den Fortbestand ihres Religionsunterrichtes.<br />

Viele Eltern äusserten <strong>sich</strong> in Kommentaren,<br />

dass ihnen der Unterricht in<br />

ihrer Konfession sehr wichtig ist. Ev. und<br />

kath. Schüler stellen immerhin ca. die<br />

Hälfte der Schülerschaft an der FWS.<br />

Auf Antrag der Elterninitiative wurde das<br />

Thema nachträglich auf die Tagesordnung<br />

der MV am 18.7. gesetzt. Mitglieder<br />

der Elterninitiative begründeten, warum<br />

sie für die Fortführung des konf. RU<br />

im nächsten Schuljahr eintreten. und<br />

baten vor allem aus Respekt vor diesen<br />

Familien um die Fortführung ihres RU.<br />

Bei der geheimen Abstimmung zeichnete<br />

<strong>sich</strong> zunächst ein Patt ab. Nachdem aber<br />

eine Stimme zugunsten der Elterninitiative<br />

aus formalen Gründen für ungültig<br />

erklärt werden musste, kam es zur<br />

Niederlage für die Elterninitative.<br />

Es wird also in nächsten Schuljahr keinen<br />

konfessionellen RU mehr gegeben. Gewonnen<br />

haben mit einer Stimme Mehr-<br />

heit diejenigen, die nichts zu verlieren<br />

hatten. Viele kath. und ev. Eltern dürften<br />

<strong>sich</strong> nach diesem Ergebnis gefragt haben,<br />

ob sie ihr Kind noch an der richtigen<br />

Schule angemeldet haben.<br />

Überrascht hat uns die Ankündigung von<br />

Vorstandsmitgliedern, dass jetzt erst die<br />

Diskussion beginne und konf. RU in<br />

Zukunft durchaus nicht ausgeschlossen<br />

sei. Man darf also auf die weitere Entwicklung<br />

gespannt <strong>sein</strong>.<br />

Ethikunterricht für alle anstelle von RU<br />

wurde ins Gespräch gebracht. Allen ev.<br />

und kath. Eltern muss dabei jedoch klar<br />

<strong>sein</strong>: Ethik als neutral beschreibender<br />

Unterricht, der <strong>sich</strong> mit verschiedenen<br />

Religionen, Philosophien und Werten<br />

au<strong>sein</strong>andersetzt ohne Stellung zu beziehen,<br />

mag für einige Eltern und auch für<br />

die Oberstufe eine Alternative <strong>sein</strong>; Ein<br />

Ersatz für ev. und kath. RU, der Kindern<br />

eine religiöse Heimat geben will, <strong>kann</strong> er<br />

für Schüler der Unter- und Mittelstufe<br />

Anzeige<br />

niemals <strong>sein</strong>.<br />

Abzulehnen ist auch der Vorschlag, -weil<br />

er unrealistisch ist-, den RU in die<br />

private Verantwortung der Eltern<br />

abzudrängen,. Jeder Unterricht muss<br />

Aufgabe der Schule <strong>sein</strong>, zumal es <strong>sich</strong><br />

hier um ca. die Hälfte der Schülerschaft<br />

handelt.<br />

Vielleicht findet die FWS in ihren Reihen<br />

konfessionelle Religionslehrer, die sie in<br />

eigener Verantwortung einstellt. Diese<br />

Lösung wäre durchaus vorstellbar.<br />

Ich hoffe, dass bei allen künftigen Entscheidungen<br />

endlich auch einmal das<br />

Wohl der Kinder im Vordergrund steht,<br />

das für die FWS sonst immer eines ihrer<br />

großen Anliegen war, wofür ich sie<br />

immer so sehr geschätzt habe.<br />

Ulrike Gudmundsson<br />

„Hansaplast“ fürs Budget - Vor<strong>sich</strong>t Falle! Aspekte zur finanziellen Situation<br />

Nachdem in den letzen Prismen Verschiedenes<br />

zu Abschreibungen, Finanzierung<br />

von Waldorfschulen im allgemeinen und<br />

zu unserer Schopfheimer Situation zu<br />

lesen war, werden diese Informationen<br />

diesmal als be<strong>kann</strong>t vorausgesetzt und<br />

hier nicht <strong>wieder</strong>holt. Einen Teil der alten<br />

Artikel können wir aber auf Wunsch per<br />

mail als .pdf Datei verschicken.<br />

Auf der Mitgliederversammlung am 18.<br />

Juli 03 musste vom Vorstand auf eine zu<br />

erwartende Deckungslücke im Budget für<br />

das Schuljahr 03/04 hingewiesen werden.<br />

Von Vorstandsseite war vorgeschlagen<br />

worden, diese Deckungslücke durch die<br />

Option auf eine entsprechende Reduzierung<br />

des Urlaubsgeldes zu schließen. Die<br />

Reduzierung wäre aber erst nach einer<br />

Hochrechnung im Februar exakt festgelegt<br />

worden. Das Urlaubsgeld ist eine<br />

freiwillige von der Kassenlage abhängige<br />

Sonderzahlung. (Von der Landesregierung<br />

wird dieses Jahr auf die knappen<br />

Finanzmittel mit der Streichung des Urlaubsgeldes,<br />

einer Reduzierung des Weih-<br />

nachtsgeldes und einer Erhöhung der zu<br />

<strong>leisten</strong>den Deputatsstunden reagiert.)<br />

Aufgrund einer Initiative aus der MV am<br />

18. Juli wurde das Budget durch einen<br />

auf ein Jahr befristeten Solidarzuschlag<br />

(Beitragserhöhung) ausgeglichen und dadurch<br />

die Auszahlung des Urlaubsgeldes<br />

<strong>sich</strong>ergestellt. (Siehe Protokoll auf S.4/5)<br />

Dieses ist als spontane Initiative der MV<br />

<strong>sich</strong>er positiv zu werten, aber es bringt<br />

eben nur kurzfristig Entlastung und darf<br />

uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

wir bei der langfristigen Konsolidierung<br />

unserer Finanzen damit keinen Schritt<br />

weiter sind. Schon um den „Solidarzuschlag“<br />

tatsächlich auf ein Jahr zu<br />

begrenzen, muss <strong>sich</strong> etwas bewegen.<br />

Wenn wir da den Personalbereich als mit<br />

weitem Abstand größten Ausgabenposten<br />

anschauen, so geht es bestimmt nicht<br />

darum das Gehalt für den Einzelnen zu<br />

senken. Vom Vorstand ist vielmehr ins<br />

Budget eine einprozentige Gehaltserhöhung<br />

als Inflationsausgleich eingerechnet<br />

Stromversorgung der Schule - und vom wem beziehen Sie Ihren Strom?<br />

In einem 2. Anlauf ist es nun in der vergangenen<br />

MV gelungen einen Entscheid<br />

herbeizuführen, der die Kündigung des<br />

Vertrags mit dem bisherigen Stromlieferanten<br />

Energie Baden-Württemberg<br />

(heute EnBW, früher KWR) zum nächstmöglichen<br />

Termin beinhaltet und einen<br />

Vertragsabschluss zum gleichen Termin<br />

mit den Elektrizitätswerken Schönau<br />

(EWS). Der Antrag für den Wechsel<br />

wurde u. a. damit begründet:<br />

EnBW ist der drittgrößte Stromkonzern in<br />

Deutschland, dessen Ziele das Fitmachen<br />

für den Börsengang und zwecks dieses<br />

Unterfangens die Gewinnmaximierung ist.<br />

Um diese Ziele zu erreichen, werden u.a.<br />

in naher Zukunft in größerem Umfang<br />

Entlassungen anstehen nach dem Motto:<br />

„Jeder<strong>man</strong>n ist so frei, wie er gut ist!“<br />

Beim Personal will <strong>man</strong> so kurzfristig<br />

350 Mio € einsparen.<br />

Zu <strong>sein</strong>en Stärken zählt der Konzern den<br />

Vertrieb der Billigstrommarke Yello mit<br />

hohem Stro<strong>man</strong>teil aus Atomkraft (ca.<br />

50%). Dafür hat EnBW selbst namhafte Beteiligungen<br />

an Atomkraftwerken (Atomkraft-Anteil<br />

über 50%), die in der Vergangenheit<br />

insbesondere durch das Vertuschen<br />

von Störfällen von <strong>sich</strong> reden<br />

machten. Von diesem Konzern wird als<br />

grünes Feigenblatt unter dem Namen<br />

Naturenergie von einer Tochtergesellschaft<br />

regenerative Energien vertrieben.<br />

Mit 25% ist im Übrigen der franz. Stromkonzern<br />

Electricité de France (EdF) an der<br />

EnBW beteiligt, der selbst zu 80% ausschließlich<br />

Atomstrom verkauft.<br />

Die Schule sollte im Wirtschaftsleben das<br />

vorleben, was das Kollegium versucht<br />

pädagogisch anzulegen, nämlich mit den<br />

EWS aus Schönau als künftigen Stromlieferanten<br />

einen regionalen Anbieter zu<br />

gewinnen, der ausschließlich regenerative<br />

Energie liefert, als bei einem überregiolen/europäischen<br />

Anbieter mit wenig<br />

transparenten Unternehmensstrukturen<br />

zu verbleiben, der wegen <strong>sein</strong>es Hauptziels<br />

Anzeige<br />

worden. Es geht bei der anstehenden<br />

langfristigen Konsolidierung unserer<br />

Schulfinanzen um Veränderungen der Angebots-<br />

und Personalstruktur der Schule.<br />

Hierfür können u.a. folgende Stichworte<br />

genannt werden: Flexibilität (am konkreten<br />

Bedarf orientierte Arbeitsverhältnisse),<br />

Binnendifferenzierung in der Deputatsbewertung,<br />

Klarheit über das Angebotsprofil<br />

der Schule, Bedeutung der<br />

Reformen im öffentlichen Schulwesen u.<br />

ihre Auswirkungen auf die Waldorfschulen<br />

(Früheinschulung, Turboabitur, neue<br />

Fächerkombinationen, neue Standards,<br />

veränderte Prüfungsanforderungen.....)<br />

Eine zusätzliche Notwendigkeit ist die<br />

verstärkte, dauerhafte Einbindung des<br />

ehrenamtlichen Elternengagements in die<br />

Prozesse der Schule und zwar auf allen<br />

Ebenen und in allen Bereichen!!!<br />

(Verkürzt und profan ausgedrückt bedeutet<br />

das: Mitdenken, mitarbeiten, mitgestalten<br />

oder halt blechen).<br />

Thomas Gremm-Roloff<br />

der Ertragsmaximierung kaum bzw. gar<br />

nicht an sozialen und umweltschädlichen<br />

Aspekten <strong>sein</strong>es Handelns interessiert ist.<br />

Sollten auch Sie <strong>sich</strong> diesen Argumenten<br />

anschließen, können Sie selbst problemlos<br />

einen Wechsel Ihres Stromlieferanten<br />

vornehmen. Ein Anruf bei EWS genügt:<br />

07673 – 8885-0<br />

Alles Weitere wird dann von dort<br />

erledigt.<br />

Gabriele Rellermeier (E) + (L)


8 l Schule intern Menschen an unserer Schule l 9<br />

Zwischentrakt / Saalbau<br />

Noch ein Gremium<br />

Die Verhandlungen mit der Gebäudever<strong>sich</strong>erung<br />

sind abgeschlossen und die<br />

Bausumme für die Vicemooshalle steht<br />

fest. Maximal 3,3 Millionen soll die<br />

Vicemooshalle - eine reine Turnhalle -<br />

kosten. Als Entschädigungssumme stehen<br />

3,7 Millionen zur Verfügung. Es werden<br />

uns also ca. 400 000,- € für Baumaßnahmen<br />

am beschädigten Zwischentrakt<br />

und/oder als Startkapital für einen Saalbau/Bühne<br />

zur Verfügung stehen. Gebaut<br />

werden muss innerhalb 5 Jahren ab Schadeneintritt,<br />

sonst verfällt der Anspruch.<br />

Um diese Fragen nun konkret anzugehen,<br />

wurde vom Vorstand ein neues Baugremium<br />

initiiert. Dieses soll <strong>sich</strong> aus<br />

mindestens sechs, bis zum 30.10.03 zu<br />

benennenden Menschen zusammensetzen.<br />

Je 2 Mitglieder des Vorstands, der<br />

Internen Konferenz und des ELSK.<br />

Die Aufgabe des Gremiums wird die<br />

Erarbeitung einer Gesamtschau für die<br />

künftige Entwicklung des Schulgebäudes<br />

<strong>sein</strong>. Es werden unsere Vorgaben für die<br />

spätere Planungsarbeit eines Architekten<br />

ermittelt.<br />

Menschen an unserer Schule<br />

Das beinhaltet eine Bestandsaufnahme:<br />

Was haben wir? Nutzen wir die<br />

vorhandenen Gebäuderessourcen<br />

optimal? Dann eine Bedarfsanalyse: Was<br />

wollen und brauchen wir, wo und wann<br />

und in welcher Größenordnung? Aber<br />

auch eine Marktanalyse: z.B. Könnte ein<br />

guter Saalbau zu einem attraktiven<br />

Veranstaltungsort auch für externe<br />

Veranstalter werden? usw......<br />

Hieraus soll dann, nach Abklärung der<br />

finanziellen Rahmenbedingungen durch<br />

den Vorstand, eine Empfehlung für<br />

die Mitgliederversammlung erarbeitet<br />

werden. Das Gremium <strong>kann</strong>, nach Rücksprache,<br />

Fachleute zur Unterstützung<br />

heranziehen und wird regelmäßig über<br />

den Stand <strong>sein</strong>er Arbeit berichten.<br />

Die Sitzungen des Gremiums sind<br />

prinzipiell für alle interessierten Eltern<br />

und Vereinsmitglieder offen.<br />

Thomas Gremm-Roloff<br />

Sporthalle Vicemoos<br />

Zwischenbericht<br />

Nach dem Baubeginn im Juni kam es bei<br />

den Fundamentierungs- und Rohbauarbeiten<br />

zu Verzögerungen. Diese hatten<br />

ihren hauptsächlichen Grund in der angespannten<br />

Personallage der beauftragten<br />

Firma während der Urlaubszeit. Das Ziel,<br />

die Halle vor Winteranfang geschlossen<br />

zu haben, ist dadurch aber gemäß dem<br />

überarbeiteten Bauzeitenplan nicht<br />

gefährdet. Das Richtfest ist für Ende<br />

November geplant. Der Kostenrahmen<br />

wird bisher eingehalten. Anfallende<br />

Mehrkosten in einzelnen Detailbereichen<br />

(z.B. beim Fundament) werden durch<br />

Einsparungen in anderen Bereichen (z.B.<br />

geringere Deponiekosten für den Aushub)<br />

in etwa ausgeglichen. Auch während der<br />

Ausführungsphase wird vom Büro<br />

Karcher und Partner gemeinsam mit den<br />

beteiligten Firmen weiter an Details<br />

gearbeitet, um das Bauwerk sowohl von<br />

der Ausführungs- als auch von der<br />

Kostenseite immer weiter zu optimieren.<br />

In diesen Prozess ist über das Baugremium<br />

Vicemooshalle die Bauherrengemeinschaft<br />

regelmäßig mit einbezogen.<br />

Thomas Gremm-Roloff<br />

Viele Menschen an dieser Schule kommen und gehen, wer nimmt sie wahr?<br />

Allein im vergüteten Mitarbeiterstab der Schule gab es folgende personelle Wechsel.<br />

Neu angestellt sind jetzt: Gotthard Jost für Mathematik und in der Küche Anne Klapprott.<br />

Verabschiedet haben <strong>sich</strong> zum Ende des letzten Schuljahres zum Teil aus jahrezehntelanger Mitarbeit Bärbel Altendorf (Handarbeit),<br />

Michéle Combaz (Französisch), Geneviève Girard (Französisch 13. Klasse), Marie-Louise Sihler (Fördern) und Gudrun Sitterle (Küche).<br />

Gotthard Jost<br />

Zwanzig Jahre sind seit dem letzten Mal<br />

vergangen. Aber ich <strong>kann</strong> Ihnen sagen, es<br />

war kein bisschen weniger spannend als<br />

damals. Auch diesmal <strong>wieder</strong> dieses<br />

Kribbeln im Bauch; die normale Reaktion<br />

des Körpers auf etwas Neues,<br />

Ungewohntes.<br />

Ja, zwanzig Jahre sind mittlerweile vergangen,<br />

seit meiner ersten Einschulung<br />

an der FWS Schopfheim. Und nun am<br />

8.9.2003 war es also das zweite Mal<br />

soweit. Auch damals, im Herbst 1983,<br />

war die Turnhalle ebenso wie heute noch<br />

eine Baustelle und der Empfang durch<br />

die Schulgemeinschaft sehr herzlich. Mit<br />

dem Unterschied, dass ich diesmal in das<br />

Kollegium und nicht in den Kreis der<br />

Schüler aufgenommen wurde.<br />

Nun aber zu meiner Person: ich heiße<br />

Gotthard Jost, wurde vor etwas mehr als<br />

einem Vierteljahrhundert geboren und<br />

war 13 Jahre lang selbst Schüler der FWS<br />

Schopfheim. Momentan bin ich noch<br />

dabei, in Freiburg ein Lehramtsstudium<br />

in den Fächern Biologie und Geographie<br />

abzuschließen. Studienbegleitend habe<br />

ich über viele Jahre Nachhilfe in Mathematik<br />

erteilt, teilweise auch schon<br />

Unterrichtserfahrung in den<br />

Waldorfschulen in Schopfheim und<br />

Lörrach gesammelt. Durch diese Tätig-<br />

keit wurde mir nicht nur klar, dass die<br />

Entscheidung für den Lehrerberuf mit<br />

Sicherheit die richtige war, sondern auch,<br />

dass ich einmal Mathematik unterrichten<br />

möchte. Daher habe ich zusätzlich ein<br />

Mathematikstudium an der Fernuniversität<br />

in Hagen aufgenommen, einerseits um<br />

meinen mathematischen Horizont zu<br />

erweitern und andererseits um auch<br />

formell die Voraussetzungen zu erfüllen,<br />

als Mathematiklehrer arbeiten zu dürfen.<br />

Bedingt durch die Personalsituation, kam<br />

es schon in diesem Schuljahr dazu, dass<br />

ich als Mathematiklehrer für die 10. und<br />

12. Klasse (Mittlere Reife) auf Honorarbasis<br />

arbeite. Es ist das erste Mal für<br />

mich, dass ich eine ganze Klasse über ein<br />

komplettes Schuljahr (oder länger?)<br />

hinweg begleiten darf. Eine Herausforderung,<br />

der ich mich mit großer Freude<br />

stelle!<br />

Gotthard Jost<br />

Bernd Sevecke<br />

Mein Name ist Bernd Sevecke, ich kam<br />

am 11.11.1946 in Hamburg auf die Welt.<br />

In Lüneburg bin ich aufgewachsen und<br />

zur Volksschule gegangen. Die Schulzeit<br />

dauerte wegen eines Kurzschuljahres<br />

lange 7.5 Jahre.<br />

Anschließend durchlief ich in Lüneburg<br />

erfolgreich eine Maurerlehre.<br />

Im November 1964 trat ich in die Diakonenanstalt<br />

des "Rauhen Hauses" in<br />

Hamburg als Diakonschüler ein.<br />

Zunächst verbrachte ich 15 Monate auf<br />

einem Bauernhof in Kaltenkirchen/<br />

Holstein. Während dieser Zeit musste ich<br />

4 Jugendlichen mit Auffälligkeiten (Fürsorgeerziehung)<br />

den Tag strukturieren, so<br />

nennt <strong>man</strong> das heutzutage. Wir hatten die<br />

gemeinsame Aufgabe die Schweinezucht<br />

zu betreuen (12 Zuchtsäue und diverse<br />

Mastschweine). Nach erfolgreichem<br />

Praktikum kehrte ich im Frühjahr 1966<br />

<strong>wieder</strong> ins Rauhe Haus zurück. Hier<br />

musste ich ein Jahr die Schulbank<br />

drücken um die „schulwissenschaftliche<br />

Prüfung zu bestehen. Diese war Voraussetzung<br />

zum Sozialarbeiterstudium.<br />

Während dieses Jahres wohnte ich<br />

gemeinsam mit 12 Jugendlichen auf einer<br />

Etage. Diese wurden von jeweils einem<br />

„Bruder“ jeder Ausbildungsstufe betreut<br />

(1.-3. Ausbildungsjahr). Hier war <strong>man</strong><br />

Hilfsdiakon.<br />

Nach dem Abschluss der Schulwissenschaftlichen<br />

Ausbildung wurde ich<br />

ausgesandt als diakonischer Helfer nach<br />

Bethlehem (Frühjahr 1967). Damals war<br />

Jerusalem noch geteilt und Bethlehem<br />

jordanisches Gebiet.<br />

Nach dem 6-Tage Krieg im Juni 1967<br />

mussten wir leider das Land verlassen,<br />

und ich kehrte zurück nach Lüneburg.<br />

Meine Freundin Gisela, die ich in Bethlehem<br />

kennen und lieben gelernt hatte,<br />

wurde schwanger und wir heirateten im<br />

November 1967.<br />

Im Januar 1968 verließ ich das Rauhe<br />

Haus und ging nach Berlin zu meiner<br />

Ehefrau. Dort wurde am 27.2.1968 unser<br />

Sohn Peer geboren.<br />

Wir lebten in Berlin bis zur Beendigung<br />

des Studiums im April 1972 und siedelten<br />

dann nach Schopfheim über.<br />

Hier war das Kloster Weitenau als<br />

Drogenklinik im Entstehen, und es hat<br />

mich die Aufgabe und die Landschaft gereizt.<br />

In den Anfängen des Klosters<br />

Weitenau habe ich zum erstenmal<br />

bewusst etwas von der Antrophosophie<br />

wahrgenommen. Die anderen beiden<br />

Mitarbeiter hatten <strong>sich</strong> vorgenommen die<br />

Ansätze der Drogeneinrichtung "Sieben<br />

Zwerge" am Bodensee zu übernehmen.<br />

Daraus wurde aber leider nichts, denn<br />

nach der Landtagswahl im April 1972<br />

wurden die Arbeitsinhalte und Ziele neu<br />

definiert. Wir waren alle drei nicht einverstanden<br />

und verließen die Einrichtung.<br />

Ich fand einen neuen Arbeitsplatz als<br />

Erziehungsbeistand beim Kreisjugendamt<br />

in Lörrach, sodass ein weiterer Verbleib<br />

in Schopfheim ge<strong>sich</strong>ert war.<br />

Meine beruflichen Stationen beim<br />

Landratsamt sind schnell aufgezählt. Ich<br />

wurde in den Personalrat gewählt und<br />

war von 1976 bis 1988 freigestellter<br />

Personalratsvorsitzender.<br />

Im Jahre 1988 wurde ich zum Leiter des<br />

Markus-Pflüger-Heimes in Schopfheim<br />

Wiechs gewählt, dieses Amt bekleide ich<br />

noch heute.<br />

Wie war der Weg zur Waldorfschule??<br />

Ganz einfach: Unser Sohn besuchte die<br />

erste Klasse der Grundschule in Schopfheim<br />

und die Erziehungsmethoden waren<br />

aus meiner Sicht total veraltet. Während<br />

dieser ärgerlichen Zeit bekam ich Kontakt<br />

zu einigen Menschen auf der<br />

Schweigmatt, die unbedingt eine Waldorfschule<br />

gründen wollten. Mich hat das<br />

Konzept überzeugt, so habe ich tatkräftig<br />

bei der Gründung mitgeholfen. Gemeinsam<br />

mit anderen Eltern haben wir das<br />

ehemalige Cafe Greiner auf der Schweigmatt<br />

zur Schule hergerichtet. Seit dieser<br />

Zeit begleite ich die Waldorfschule. Seit<br />

meine Ehefrau der Schule beruflich verbunden<br />

ist, hat <strong>sich</strong> ein noch engerer<br />

Kontakt mit Problemen, Erfolgen aber<br />

auch den Schwierigkeiten eingestellt.<br />

Vor nunmehr sieben Jahren habe ich mich<br />

zur Mitarbeit im Vorstand entschlossen,<br />

um mitzuhelfen den Bestand der Schule<br />

zu <strong>sich</strong>ern. Ich hoffe noch ein paar Jahre<br />

das Vertrauen der Schuleltern und der<br />

Lehrergemeinschaft zu genießen.<br />

Noch Fragen ?? Ich beantworte Sie gerne<br />

unter BerndSevecke@aol.com


10 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 11<br />

2. Klasse 2003 l 2004<br />

„Das hätte ich auch nicht besser gekonnt!“<br />

- Ein Rückblick auf das erste Schuljahr unserer integrativen 2. Klasse -<br />

Das zweite Schuljahr ist jetzt schon für<br />

uns alle zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden – das erste liegt schon weit<br />

hinter uns: Großes Gelächter erntete ich,<br />

als ich die Klasse morgens noch einmal<br />

versehentlich mit „Guten Morgen, liebe<br />

erste Klasse“ begrüßt habe. Danach ist<br />

mir das dann nicht mehr passiert...<br />

Im folgenden Artikel werde ich die<br />

bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse in<br />

dieser Klasse aus meiner Sicht beschreiben.<br />

Dafür werde ich versuchen, verschiedene<br />

Blickwinkel einzunehmen.<br />

Sophia und Edwin haben in diesem ersten<br />

Schuljahr sehr große Fortschritte gemacht:<br />

Neben der an <strong>sich</strong> schon hohen<br />

Anforderung in einer normalen Klasse<br />

mit zu arbeiten (Anzahl der Kinder,<br />

Struktur etc.), die beide nach einiger Zeit<br />

sehr gut bewältigen konnten, haben sie<br />

auch in den unterschiedlichen Lernberei-<br />

chen z.T. erhebliche Leistungen gebracht.<br />

Eine der <strong>sich</strong>tbarsten ist <strong>sich</strong>er das Erlernen<br />

des Strickens, aber auch in anderen<br />

Lernfeldern zeigten <strong>sich</strong> über das Jahr hin<br />

z.T. erstaunliche Veränderungen. Für<br />

mich am war es am faszinierendsten, wie<br />

schnell beide eine bestimmte Aufgabe im<br />

Formenzeichnen auffassen und umsetzen<br />

konnten. Eine kurze Szene aus dem<br />

Rechnen vom Ende des ersten<br />

Schuljahres:<br />

An der Tafel ist ein großes „Hunderter-<br />

Haus“ entstanden. Die Zahlen 1 bis 100<br />

werden in jeweils 10 Feldern nebeneinander<br />

eingetragen. Lediglich einige Felder<br />

sind noch frei, und ich frage die Kinder,<br />

wer mir noch fehlende Zahlen nennen<br />

<strong>kann</strong>. Edwin meldet <strong>sich</strong>, geht zur Tafel<br />

und trägt eine richtige (und nicht ganz<br />

leichte) Zahl ein. Darauf entfährt einem<br />

anderen Schüler der vielsagende<br />

Ausrufer:<br />

„Wow, das hätte ich auch nicht besser<br />

gekonnt!“<br />

Sophia und Edwin müssen <strong>sich</strong> also den<br />

Umständen in dieser Klasse in gewisser<br />

Hin<strong>sich</strong>t anpassen; sie müssen <strong>sich</strong> z.T.<br />

sehr strecken – haben dafür aber die<br />

Chance (wie das Beispiel Stricken zeigt)<br />

auch Dinge zu lernen, die sie sonst<br />

vermutlich nicht gelernt, oder nicht so<br />

schnell gelernt hätten. Dabei zeigt <strong>sich</strong>,<br />

wie wichtig als Anreiz zum Lernen<br />

gerade für Edwin und Sophia das Vorbild<br />

des anderen Kindes ist.<br />

Und was lernen die anderen Kinder?<br />

Auch hier zunächst ein Beispiel: Im Englischunterricht<br />

wurde über längere Zeit<br />

ein Spiel gespielt, in dem ein Briefträger<br />

einen Brief verliert und mit demjenigen,<br />

der ihn findet, einen Wettlauf um die im<br />

Kreis stehenden anderen Kinder macht<br />

(ähnlich dem deutschen Plumpsack).<br />

Wenn z.B. Sophia mit dabei ist, dann<br />

nehmen die meisten Kinder Rück<strong>sich</strong>t,<br />

indem sie nicht so schnell rennen wie sie<br />

eigentlich könnten, und lassen sie gewinnen<br />

bzw. machen es auf diese Art und<br />

Weise trotz der nicht so großen Schnellligkeit<br />

von Edwin zu einem `spannenden´<br />

Lauf für ihn. Kurz gesagt, sie lernen<br />

Rück<strong>sich</strong>t zu nehmen auf die Besonderheiten<br />

von Edwin und Spophia.<br />

Trotzdem entsteht nicht das Gefühl des<br />

Weniger-Könnens, sondern eher des<br />

Etwas-anderes-Könnens: Sophia und<br />

Edwin nehmen nicht am Französischunterricht<br />

der Klasse teil und sind während<br />

dieser Zeit oft im Garten, wo sie ein Beet<br />

betreuen. Manchmal darf dann auch ein<br />

anderes Kind mit (diese Aufgabe ist sehr<br />

beliebt!), und voller Stolz zeigen beide,<br />

wo die Werkzeuge stehen und was sie<br />

schon gemacht haben.<br />

Im Klassenzimmer ist es so, dass Frau<br />

Brandt bei Edwin und Sophia am äußeren<br />

Rand der ersten Tischreihe sitzt und so<br />

die beiden direkt im Unterrichtsgeschehen<br />

unterstützen <strong>kann</strong>.<br />

Anzeige<br />

Das Klima der Klasse, das Verhalten der<br />

Kinder untereinander hat meiner Einschätzung<br />

nach einen deutlich positiven<br />

Charakter, der durch die Integration<br />

befördert wird.<br />

Beispiel Morgenkreis: Ein Ziel hier ist<br />

das Sich-zuhören-lernen; viele Kinder<br />

haben im Laufe des ersten Schuljahres<br />

gelernt, <strong>sich</strong> gegenseitig aufmerksam zuzuhören.<br />

Die Anteilnahme, das Verstehen<br />

des anderen wird dadurch erleichtert,<br />

dass es z.B. der besonderen Aufmerksamkeit<br />

bedarf, um nicht so gut sprechende<br />

Kinder zu verstehen. Gegen Ende des<br />

letzten Jahres war dieses morgendliche<br />

Erzählen dann wirklich ein Ort der<br />

gegenseitigen Wahrnehmung: es trauten<br />

<strong>sich</strong> alle hier zu erzählen.<br />

Ich glaube weiterhin, dass in der Elternschaft<br />

der Klasse auch eine besondere<br />

Aufmerksamkeit und ein Interesse an<br />

einander zu beobachten ist. Viele Eltern<br />

äußerten, dass der „<strong>schön</strong>ste“ und<br />

„intensivste“ Elternabend der war, an<br />

dem die Integration thematisiert wurde.<br />

In einer guten und herzlichen Atmos-<br />

phäre konnten viele Dinge besprochen<br />

und mitgeteilt werden, was sonst oft erst<br />

nach jahrelanger Zusammenarbeit in der<br />

Form möglich ist.<br />

Eine weitere Besonderheit ist, dass wir<br />

im Landkreis Lörrach das einzige ISEP<br />

Modell (Integratives Schul-Entwicklungs-Projekt)<br />

sind. Dabei haben wir die<br />

volle Unterstützung des Schulamtleiters,<br />

Herrn Rüdlin; ein erster Rückblick mit<br />

ihm hat vor kurzer Zeit stattgefunden.<br />

Leider hat diese Unterstützung keinen<br />

Einfluss auf die Finanzierung, da das<br />

Privatschulgesetz, das für die Waldorfschule<br />

gilt, eine entsprechende Förderung<br />

formal nicht vorsieht.<br />

Aus meiner eigenen Arbeit <strong>kann</strong> ich berichten,<br />

dass mir die Integration sehr bei<br />

der Unterrichtsvor- und Nachbereitung<br />

hilft. Sophia und Edwin zeigen viel<br />

deutlicher als die „normalen“ Kinder, ob<br />

der Unterricht stimmig ist, ob er so<br />

geplant ist, dass alle in die jeweilige Aufgabe<br />

mit einsteigen können (jeder auf<br />

<strong>sein</strong>e Weise) und ob er die Kinder wirk-<br />

Fortsetzung nächste Seite unten


12 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 13<br />

Das Haus in Montevideo - Klassenspiel der 8. Klasse im vergangenen Schuljahr<br />

Die Krönung einer monatelangen Vorbereitung<br />

sind natürlich die Aufführungen<br />

vor voll besetzten Zuschauerreihen, die<br />

Begeisterung des Publikums und der<br />

Schlussapplaus. All das setzt eine intensive<br />

Arbeit voraus, die hier kurz<br />

geschildert werden soll:<br />

Der erste Schritt war die Stückauswahl,<br />

die unter Berück<strong>sich</strong>tigung der Stellungnahme<br />

der Klasse stattfand, dadurch<br />

konnte <strong>sich</strong> die Klasse mit dem Stück<br />

identifizieren.<br />

Ein Theaterbesuch im Basler Stadttheater<br />

machte den Schülerinnen und Schülern<br />

deutlich, wie viel Arbeiten hinter der<br />

Bühne und vom Publikum unbemerkt geleistet<br />

werden müssen.<br />

Zwölf unterschiedliche Aufgabenstellungen<br />

haben wir gemeinsam gefunden, nun<br />

konnte <strong>sich</strong> jeder nach <strong>sein</strong>er Neigung für<br />

die Mitarbeit in einem dieser Projekte<br />

entscheiden:<br />

- Verpflegung<br />

- Inspizienz<br />

- Soufflieren<br />

- Maske<br />

- Kostüme<br />

- Tanz einstudieren<br />

- Musik<br />

- Technik<br />

- Bühnenbau<br />

- Bühnen<br />

- Programm, Presse, Plakate<br />

- Finanzen<br />

Teamarbeit war ab sofort ob<strong>erstes</strong> Gebot.<br />

Die Projektgruppen arbeiteten eng mit<br />

den acht Kolleginnen und Kollegen<br />

zusammen, die <strong>sich</strong> bereiterklärt hatten<br />

unser Stück mitzubetreuen.<br />

Die Rollenbesetzung verlief ziemlich<br />

reibungslos, obwohl einige Wünsche<br />

leider nicht berück<strong>sich</strong>tigt werden<br />

konnten. Zu Beginn der Probezeit durfte<br />

nie<strong>man</strong>d mit dem Textbuch in der Hand<br />

spielen: die Rollen mussten einfach<br />

Fortsetzung des Artikels zur 2. Klasse von Seite 10/11<br />

lich da anspricht, wo sie angesprochen<br />

werden wollen.<br />

Darüber hinaus ist mir die Mitarbeit von<br />

Frau Brandt eine große Hilfe: Sie ist zwar<br />

einerseits auch mittendrin, andererseits<br />

aber, was meine Arbeit angeht, doch<br />

außen vor. Sie <strong>kann</strong> mir viele wichtige<br />

Hinweise und Hilfestellungen durch ihre<br />

Fragen geben.<br />

gelernt <strong>sein</strong>, – und das hat toll geklappt!<br />

Frau Gasquez, der Sprachgestalterin,<br />

gelang es in wenigen Stunden, die<br />

Deutlichkeit und Ausdrucksfähigkeit des<br />

Sprechens zu verbessern.<br />

Das Stück nahm Gestalt an, aber uns<br />

allen saß die Zeit im Nacken.<br />

In der Aufführungswoche musste der<br />

Umzug ins Katholische Gemeindehaus<br />

bewältigt werde. Dank der tatkräftigen<br />

Eltern-, Lehrer- und Schülerhilfe konnte<br />

auch diese Hürde genommen werden.<br />

Nun lagen <strong>man</strong>che Nerven blank, und das<br />

führte zu Zusammenstößen, die in solch<br />

einer Situation nur sehr schwer zu vermeiden<br />

sind.<br />

Trotz dieser Anspannung war nun gut zu<br />

spielen: vier Aufführungen (bei denen<br />

nur die Beteiligten wussten, wieviel<br />

schief gegangen war...) liefen erfolgreich<br />

über die Bühne, das große Aufräumen<br />

geschah in Rekordzeit und ein nettes<br />

Abschlussfest setzte den Schlusspunkt<br />

unter eine intensive, sehr <strong>schön</strong>e Zeit.<br />

Schließlich konnten auch die Finanzen,<br />

die wir immer im Blick haben mussten,<br />

abgerechnet werden. Unser Budget<br />

wurde nicht überschritten, und für die<br />

Klassenkasse durften wir sogar noch<br />

einen größeren Betrag verbuchen.<br />

Zu Beginn der ersten Klasse kam es oft<br />

vor, dass größere Schüler zu mir oder<br />

Frau Brandt kamen und z.B. sagten, dass<br />

Sophia noch im Spielhäuschen sei. Viele<br />

Schüler achten seither auf unsere beiden,<br />

und sind engagiert dabei zu berichten,<br />

<strong>wenn</strong> etwas passiert oder ein Kind noch<br />

nach dem Klingeln draußen ist.<br />

Ich glaube, dass unsere Klasse mittlerweile<br />

eine Normalität für unsere Schule<br />

Nun bleibt noch übrig allen Dank zu<br />

sagen, die mitgeholfen haben das Projekt<br />

Klassenspiel zu verwirklichen.<br />

Im Namen der 8. Klasse<br />

Ulrike Reichert<br />

darstellt, und habe bisher sehr viele<br />

positive Rückmeldungen erhalten.<br />

Ich freue mich weiterhin über diese Aufgabe<br />

und bin sehr zuver<strong>sich</strong>tlich, dass wir<br />

auch gut durch die nächsten Jahre, die ja<br />

auch inhaltlich noch anspruchsvoller<br />

werden, kommen werden.<br />

Thomas Wehkamp<br />

Michaelispiel der 7. Klasse<br />

Nach langer Vorbereitung in Eurythmie<br />

und Hauptunterricht fand am Montag,<br />

den 29.9. endlich das Michaelispiel statt.<br />

Das Spiel, bei dem es um eine Kirche in<br />

Frankreich geht, die durch einen Streit<br />

von Satan und Sankt Michael entstand,<br />

war mit den Klassen 1- 6 gut besucht und<br />

ist (fast) ohne Fehler von dannen<br />

gegangen.<br />

Moana Menne, 7. Klasse<br />

„Wahlpflichtfächer“???<br />

Also noch einmal: Im letzten Schuljahr<br />

ließen <strong>sich</strong> die LehrerInnen von der SMV<br />

(Schülermitverantwortung/-verwaltung)<br />

überzeugen/überreden eine Probephase<br />

zuzulassen, wo wie in einer Projektwoche<br />

freie Kursthemen klassenübergreifend<br />

gewählt wurden. Aber anstatt wie bei<br />

einer Projektwoche innerhalb einer<br />

Woche jetzt als eine Doppelstunde über<br />

das ganze Jahr.<br />

Der Rückblick war so positiv, dass nun<br />

ein zweites Jahr stattfindet. Die Kurse<br />

gehen z.Z. bis Weihnachten und haben<br />

einen besonderen Charakter: erstmals<br />

gibt es nur von SchülerInnen geleitete<br />

Kurse. Zwei Gedanken liegen dem<br />

zugrunde: Erstens hat <strong>man</strong> oft den<br />

Eindruck, dass beim Vermitteln die<br />

vermittelnde Person am meisten lernt.<br />

Und zweitens haben wir an der Schule<br />

mit den Zwölftklassarbeiten ganz viele<br />

Themen in Bearbeitung, von denen <strong>man</strong><br />

eigentlich zu wenig mitbekommt.<br />

Deshalb gibt es aus dem letztgenannten<br />

Bereich folgende Kurse: „ Erneuerbare<br />

Energien“, „Video und Schauspiel“,<br />

„Trommeln und J.S. Bach“ und „Lerntechniken“.<br />

Ansonsten bietet ein Zwölftklässler<br />

„Mathe“ an, aus der elften Klasse<br />

werden die Themen „Geschichte“ und<br />

„Französisch“ offeriert und von zwei<br />

Zehntklässlerinnen „Spanisch“.<br />

Jeder Kurs hat eine/n LehrerInnenpatIn<br />

für alle auftauchenden Fragen/Probleme.<br />

In diesem Jahr gilt das Angebot erst ab<br />

Klasse 10, da wir im letzten Jahr<br />

teilweise eine Überforderung der Neuntklässler<br />

bemerken mussten.<br />

Im nächsten Block, von Januar bis<br />

Ostern, werden (auch) wir Lehrer <strong>wieder</strong><br />

Kurse anbieten. Auch (leider unentgeltliche)<br />

Themen von Eltern sind möglich!<br />

Der Block liegt donnerstags von 11.30<br />

bis 13.05 Uhr.<br />

Gabriele Rellermeier / Peter Elsen<br />

Die 9. Klasse unterzog <strong>sich</strong> nicht nur der<br />

Strenge und Harmonie einer halbkugeligen<br />

Schale, die sie freihändig aus einer<br />

runden Scheibe trieb, sondern viele aus<br />

der Abschluss-Gruppe organisierten eine<br />

Versilberungsaktion bei der Firma Lücke<br />

in Maulburg. Es zog ein besonderer<br />

Glanz in unsere Metallwerkstatt ein, der<br />

<strong>sich</strong> schon ahnungsvoll in den strahlenden<br />

Augen vorausschauender Schüler<br />

kund tat.<br />

Sport in der Oberstufe<br />

Im letzten Jahr konnten wegen<br />

abgebrannter Halle und fehlender<br />

Sportkraft nur AGs angeboten werden.<br />

Erstaunlicherweise war die Resonanz<br />

nicht sehr groß. Da wir in der Lehrerschaft<br />

aber beschlossen haben, dass so<br />

wenig Bewegung in der Oberstufe nicht<br />

noch einmal <strong>sein</strong> darf, kamen wir auf<br />

folgende Idee:<br />

Lassen wir doch SchülerInnen, die<br />

in einer Sportart besonders fit sind, einen<br />

Kurs geben. Und damit Disziplin- und<br />

Haftungsfragen abgedeckt sind, ist jeweils<br />

immer ein/e LehrerIn dabei.<br />

Einige Angebote stehen schon. Es wird<br />

zwei Zeitfenster geben - von Herbst bis<br />

Fasnacht und danach dann bis Pfingsten -<br />

wo jeweils vier Kurse in der Woche stattfinden<br />

sollen. Alle SchülerInnen der<br />

Oberstufe, also auch Klasse 9, müssen<br />

einen der acht Kurse wählen und<br />

besuchen. Die Organisatoren sind guter<br />

Dinge - wir werden <strong>wieder</strong> berichten.<br />

Gabriele Rellermeier / Peter Elsen<br />

Kupfertreiben: Ideale Kugelform - <strong>schön</strong>er Schmuck<br />

Wir danken der Firma lücke ganz herzlich! Im Namen der Gruppe Albert Staiger


14 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 15<br />

Aus der Thematik der 3. Klasse<br />

Im „Lehrplan“ der Freien Waldorfschulen<br />

steht das 3.Schuljahr in vielerlei Hin<strong>sich</strong>t<br />

ganz im Zeichen der tätigen Au<strong>sein</strong>andersetzung<br />

mit den äußerlichen Gegebenheiten<br />

der Welt. Befindet <strong>sich</strong> das Kind<br />

bis zum Anbruch des 9. Lebensjahres<br />

noch in einem innigen Verhältnis mit der<br />

umgebenden Welt, fühlt <strong>sich</strong> wie ein Teil<br />

von dieser, kommt es nun zwischen dem<br />

9. und 10. Lebensjahr zu einem bedeutsamen<br />

Wendepunkt.<br />

Nicht umsonst steht zu Beginn des 3.<br />

Schuljahres in der Regel die Epoche der<br />

„Schöpfungsgeschichte“ aus dem alten<br />

Testament als Einleitung des neuen<br />

Erzählstoffes. Erschaffung des Menschen,<br />

3. Klasse 2003 l 2004<br />

Die 3. Klasse baut eine mongolische<br />

Jurte<br />

Da die Drittklässler seit der ersten Klasse<br />

die Patenschaft für die beiden Bergschafe<br />

im Schulgarten pflegen und somit ein<br />

inniges Verhältnis zu Schafen und Wolle<br />

entstanden ist, entstand schon vor längerer<br />

Zeit die Idee, daran in der 3.Klasse<br />

beim „Hausbau-Themas“ anzuknüpfen.<br />

Vertreibung aus dem Paradies, Au<strong>sein</strong>andersetzung<br />

mit der Natur, Bearbeitung<br />

der Erde und das Schaffen einer eigenen<br />

„Behausung“ und Lebensgrundlage,<br />

zeichnen im „Bild“ die seelische Entwicklung<br />

in diesem Lebensalter. Das<br />

paradiesische Kleid der frühen „Kindheit“<br />

fällt oft plötzlich ab, das Kind erlebt<br />

<strong>sich</strong> in einem ganz neuen Verhältnis zur<br />

Welt, steht ihr nun als kleine Persönlichkeit<br />

selbständig gegenüber. Dem oft<br />

schmerzhaften Verlust der „himmlischen<br />

Heimat“ folgt nun das eigenständige<br />

Schaffen einer irdischen Heimat im<br />

weitesten Sinne.<br />

Bei diesem Prozess wollen die Themen<br />

Die „Jurte“ als Haus der Mongolen erschien<br />

dafür eine geeignete Möglichkeit,<br />

bietet sie doch in den verschiedensten<br />

Arbeitsgängen vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten<br />

für die Kinder.<br />

Das kreisrunde, hausähnliche „Zelt“ besteht<br />

aus einem Holzgerüst aus ursprünglich<br />

Weidenstangen, welches von großen<br />

der 3. Klasse wie z.B. Ackerbau,<br />

Hausbau und die Beschäftigung mit den<br />

Urberufen dem Kind eine Hilfe <strong>sein</strong>.<br />

Aber auch in allen anderen Epochen und<br />

Fächern liegt das Schwergewicht auf der<br />

Au<strong>sein</strong>andersetzung mit den äußeren<br />

Gegebenheiten der Welt wie z.B. im<br />

Deutsch die erste Sprachlehre, in<br />

Mathematik das Sachrechnen etc...<br />

Jeder KlassenlehrerIn hat nun die <strong>schön</strong>e<br />

Aufgabe, <strong>sich</strong> für <strong>sein</strong>e Klasse entsprechende<br />

praktische Projekte und Tätigkeiten<br />

zu überlegen, an welchen die Kinder<br />

möglichst intensive und vielfältige<br />

Erlebnisse in der Au<strong>sein</strong>andersetzung<br />

mit der Welt haben können.<br />

Wollfilz-Matten bedeckt wird. Die Jurte<br />

(türkisch: Behausung), <strong>kann</strong> relativ<br />

schnell in einzelne Elemente zerlegt und<br />

so überall hin mitgenommen werden. Die<br />

Mongolen lebten überwiegend von der<br />

Schafzucht und führten in diesem Zusammenhang<br />

ein Nomadenleben (Wohnort<br />

orientiert <strong>sich</strong> am Weideland - im übertragenen<br />

Sinne eine recht moderne<br />

Situation!). Der Jurtenbau bedeutet dort<br />

eine ritualähnliche Gemeinschaftsaktion<br />

von Familien und Sippen.<br />

Das soziale Gemeinschaftserlebnis steht<br />

dabei stark im Vordergrund. Die Tätigkeiten<br />

dabei sind vielfältig - vom Besorgen<br />

des Holzes aus dem Wald über Holzbearbeitung,<br />

„Gerüstbau“, Schnurherstellung<br />

und Lederverarbeitung bis zur Wollverarbeitung<br />

(Filzen der Hausbedeckung). So<br />

sind vielerlei Sinneserfahrungen für die<br />

Kinder möglich und es braucht viele<br />

Hände, die gemeinsam ein Ganzes<br />

schaffen (Gemeinschaftsbildung!).<br />

Dazu vermittelt die Jurte im Innern ein<br />

äußerst starkes Hüllen- und Innenraumerlebnis,<br />

was den Kindern bei ihrem<br />

neuen Entwicklungsschritt Hilfestellung<br />

<strong>sein</strong> <strong>kann</strong>.<br />

Der Jurtebau hat begonnen....<br />

Schon vor Wochen haben <strong>sich</strong> die Eltern<br />

der 3. Klasse entschlossen, für die Hausbauepoche<br />

eine Jurte zu bauen. Das ist<br />

ein rundes Filzzelt mittelasiatischer<br />

Nomaden.<br />

Gemeinsam mit Förster Freidel und zwei<br />

Eltern wurde am Freitag, den 26.9. damit<br />

begonnen, einen Jungwald bei Hasel nach<br />

geeigneten Jungbäumen für das tragende<br />

Gerüst zu durchforsten.<br />

Die Schüler und ihre Klassenlehrerin<br />

Frau Dycke reisten gemeinsam mit dem<br />

Bus bis zur Haltestelle Hasel an. Nach<br />

einem kurzen Fußmarsch und einer Einleitung<br />

von Förster Freidel ging es dann<br />

gleich an die Arbeit.<br />

Es wurden 4 Gruppen gebildet. Die Aufgabe<br />

der ersten drei Gruppen bestand<br />

darin, in einem dornenreichen Jungwald<br />

<strong>schön</strong>e, geradegewachsene Jungbäume so<br />

auszuwählen, dass die stärkeren, dominanten<br />

stehen blieben. Diese wurden<br />

dann mit einer Handsäge gefällt, entastet,<br />

grob gekürzt und anschließend aus der<br />

Schonung auf einen Sammelplatz der<br />

nahe gelegenen Wiese geschleppt. Die<br />

vierte Gruppe war damit beschäftigt,<br />

diese Baumrohlinge in einer Sägelehre<br />

auf ein Maß von 4 cm Durchmesser und<br />

einer Länge von ca. 2,30 m einzukürzen.<br />

Zwischendurch gab es noch eine ausgiebige<br />

Vesperpause auf dem frisch geschlagenen<br />

Polter (Holzstoß). Danach wurden<br />

die vier Gruppen neu eingeteilt, und es<br />

ging nochmals kräftig an die Arbeit.<br />

Gegen 12 Uhr war Ende der Fällarbeit,<br />

und alle Kinder verluden die ca. 160<br />

Diese und viele weiteren Aspekte bewogen<br />

mich als Klassenlehrerin, den Eltern<br />

der 3. Klasse die Jurte als Hausbau-<br />

Projekt ans Herz zu legen. Nach langen<br />

Vorbereitungsprozessen konnte <strong>sich</strong> die<br />

Elternschaft auch dafür begeistern, so<br />

dass die ersten Arbeitsschritte gleich zu<br />

Beginn des 3. Schuljahres in Angriff genommen<br />

werden konnten. Einige engagierte<br />

Eltern haben <strong>sich</strong> schon vor den<br />

Sommerferien zu einem „Baukreis“<br />

zusammengefunden und erarbeiten mit<br />

großem Elan Schritt für Schritt die<br />

einzelnen Arbeitsschritte. Erfreulicherweise<br />

arbeiten dort mit großem Einsatz<br />

z.T. auch Eltern und KollegInnen aus<br />

anderen Klassen mit, so dass mein Anliegen<br />

der Gemeinschaftsbildung auch über<br />

die Klassengrenze hinaus zum Tragen<br />

kommt. Es ist außerdem die Mitwirkung<br />

anderer Klassen an einzelnen Arbeitsgän-<br />

eingekürzten Stangen in den mitgebrachten<br />

Anhänger. Nun war es auch schon<br />

Zeit für den Rückmarsch zur Bushaltestelle<br />

und den Rückweg zur Schule. Die<br />

Stangen wurden anschießend an die<br />

Waldorfschule gefahren, in 10-er Bündel<br />

geschnürt und in den Teich gelegt, damit<br />

sie nicht austrocknen und <strong>sich</strong> später<br />

noch gut schälen lassen.<br />

Alexander Köpfer<br />

gen geplant, so dass es eine „Behausung“<br />

für die Schulgemeinschaft werden <strong>kann</strong>.<br />

Wir hoffen, die Jurte zum nächsten<br />

Sommerfest einweihen zu können.<br />

Erster Arbeit<strong>sein</strong>satz der Drittklässler<br />

am Freitag, 26. September<br />

Es wurden aus einem Jungbestand in<br />

einem Waldstück bei Wehr mit Revierförster<br />

Georg Freidel (Schülervater aus der<br />

2. Klasse) und Elternhilfe junge Eschen-<br />

und Ahornstämmchen ausgeforstet. Diese<br />

müssen bald gründlich geschält und<br />

genau abgerichtet werden, bevor sie zu<br />

vier „Scherengittern“ (Khanas) verarbeitet<br />

werden können, welche die Wände<br />

der Jurte bilden werden.<br />

Im Augenblick warten 160 Holzstangen<br />

im Schulbiotop auf die Weiterbearbeitung<br />

Magdalene Dycke


16 l Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht l 17<br />

Rückblick auf die Monatsfeier der damaligen 6. Klasse<br />

Ich möchte mich bei den SchülerInnen<br />

und natürlich auch bei den LehrerInnen<br />

recht herzlich für die unterhaltsame und<br />

gelungene Feier bedanken. Es war für<br />

mich faszinierend zu sehen, was eine<br />

einzige Klasse alles <strong>leisten</strong> <strong>kann</strong> und wie<br />

schnell die eineinhalb Stunden vorbeigegangen<br />

sind.<br />

Die Mädchen hatten uns zwei Tänze vorgeführt,<br />

die sie ausserhalb des Unterrichts<br />

mit Anna Villinger aus der Oberstufe<br />

einstudiert haben. Die Jungs hatten uns<br />

anschließend mit Percusionsinstrumenten<br />

und Gitarren interessante Rhythmen<br />

nahegebracht, die sie im Musikunterricht<br />

bei Frau Villinger geübt hatten. Die<br />

Euryrthmiedarstellung wurde von Jungen<br />

und Mädchen vorgeführt und gab Einblick<br />

in die Euryrthmiestunden. Oberstufenschülerinnen<br />

unterstützten mit Klavier<br />

Querflöte. Mit Frau Gross hatten sie mit<br />

witzigen Theatereinlagen aus der<br />

Englischlektüre „Misses Candymouse“<br />

gezeigt, wie lebendig Englischunterricht<br />

<strong>sein</strong> <strong>kann</strong>. Frau Combaz hat uns mit den<br />

SchülerInnen uns ein französisches<br />

Rätsel aufgegeben, welches prompt von<br />

einem Elternteil gelöst werden konnte.<br />

Auch eine Rezitation vom „Zauberlehrling“,<br />

welche im Hauptunterricht bei<br />

Herrn Keil gelernt wurde, war von<br />

beachtlicher Länge und gut vorgetragen.<br />

Frau Villinger hat mit den Mädchen ein<br />

Poplied eingeübt, das mit <strong>sich</strong>tlicher<br />

Freude gesungen wurde, zudem ein<br />

Rhythmusspiel vorbereitet, wobei mit<br />

Händen und Füßen gleichzeitig geklatscht<br />

und gestampft wurde. Wir Eltern<br />

hatten dieses Spiel schon an einem<br />

Elternabend versucht, aber wir scheiterten<br />

kläglich, sodass wir diese perfekte<br />

Darstellung besonders wertschätzen<br />

konnten.<br />

Schade fand ich, dass die wunder<strong>schön</strong>en<br />

Tiere und Puppen aus dem Handarbeitsunterricht<br />

bei Frau Tietz-Beyer so schnell<br />

und unauffällig in die Hände ihrer<br />

Erschaffer gelangten, die schon lange darauf<br />

gewartet haben, ihre Werke mit nach<br />

Hause nehmen zu dürfen. Ich hätte gerne<br />

die Löwen, Eisbären, Pferde, Puppen und<br />

was es sonst noch gab, aus der Nähe betrachtet.<br />

Leider waren nur Teile dieser<br />

Exemplare unter den Armen der jeweiligen<br />

Eltern zu sehen.<br />

Zum Schluss: Da es schon so lange her<br />

ist (27. Juni 2003), hoffe ich nichts<br />

und nie<strong>man</strong>den vergessen zu haben, aber<br />

ich war danach so begeistert, dass ich<br />

etwas darüber schreiben musste. Nochmals<br />

vielen Dank an alle Mitwirkenden:<br />

Es hat mir sehr gut gefallen. Und weiter<br />

so auch in der 7. Klasse!!<br />

Beate Felgenhauer (E)<br />

Plastizieren 11. Klasse<br />

Haben wir uns in der 9. Klasse um die<br />

ganze menschliche Gestalt in ihrer dynamischen<br />

Au<strong>sein</strong>andersetzung mit der<br />

Umwelt gekümmert, in der 10. Klasse um<br />

die klassische Ausarbeitung des menschlichen<br />

Kopfportraits, so heißt das Zauberwort<br />

in der 11. Klasse beim Plastizieren<br />

„E<strong>man</strong>zipation“. Wie ist dies zu<br />

verstehen?<br />

In der 9. und 10. Klasse waren die<br />

Ausdrucksformen der Figuren am<br />

natürlich Gegebenen entlang gedacht. Ein<br />

Kopf wie ein Kopf, ein Körper wie ein<br />

Körper. In der 11. Klasse steht ein neuer<br />

Schritt an. Die Formen sollen nun mehr<br />

und mehr vom Eigenseelischen des<br />

Schülers entwickelt werden. Nicht die<br />

äußere Beobachtung selbst bestimmt die<br />

Form, sondern das, was der Schüler in<br />

<strong>sein</strong>er inneren Verarbeitung daraus<br />

macht.<br />

Machen wir uns das am besten an einigen<br />

Beispielen klar:<br />

Abbildung 1 zeigt uns einen Männerkopf,<br />

der Nachdenklichkeit, vielleicht Skepsis<br />

ausdrücken soll. Das wird nun nicht<br />

dadurch erreicht, dass <strong>man</strong> ein ausgeklügeltes<br />

Mienenspiel entwickelt, sondern<br />

durch rigorose Vereinfachungen, die ein<br />

Gebärdenhaftes freilegt. An die Interpretationsfähigkeit<br />

des Schülers und der<br />

Schülerin wird eine hohe Anforderung<br />

gestellt. Manchmal nehmen wir uns auch<br />

durchaus Beispiele aus der modernen<br />

Kunst hervor, die aber nur als<br />

„Anregung“ dienen.<br />

Abbildung 2 zeigt ebenfalls einen Kopf.<br />

Dieser musste allerdings aus einer<br />

Zeichenskizze von Picasso in das<br />

Plastische umgesetzt werden. „Natürliche“<br />

Formen gibt es an diesem Kopf<br />

schon lange nicht mehr, diese wurden<br />

zugunsten eines rein Interpretatorischen<br />

völlig aufgegeben. Gewonnen wurde<br />

dadurch ein ungemein individueller<br />

Ausdruck. Finden Sie nicht auch?<br />

Bild 3 zeigt eine völlig freie Gestaltung<br />

eines 11. Klässlers zum Thema Kopf.<br />

Hier ist die E<strong>man</strong>zipation vom „Natürlichen“<br />

fast völlig gelungen, <strong>man</strong> stößt zu<br />

völlig neuen Aussagen vor, die tief im<br />

menschlichen Innern verborgen liegen.<br />

Die Frage: „Was ist der Mensch?“ wird<br />

auf eine neue Art und Weise gestellt.<br />

Aber nicht alle SchülerInnen in der 11.<br />

Klasse machen das „moderne Geklingel“<br />

Bild 5 Freie Formkomposition aus einem Ytongblock gestaltet<br />

gerne mit, sie sehen im Erforschen der<br />

natürlich gegebenen Gestalt weiterhin<br />

eine tiefe Berechtigung und wählen <strong>sich</strong><br />

andere Aufgabenstellungen aus. Hier ein<br />

<strong>schön</strong>es Beispiel einer Schülerin zum<br />

Thema „Schwangerschaft“.<br />

Bild 6 Freie Formkomposition<br />

aus einem Ytongblock gestaltet<br />

Bild 4<br />

Schwangere,<br />

freie Gestaltung<br />

Bild 3 Kopf, freie Gestaltung<br />

Währenddessen schreitet die Plastizierepoche<br />

ihrem Ende zu, und eine<br />

„Abschlußßarbeit“ soll bereits auf den<br />

Unterricht in der 12. Klasse vorbereiten.<br />

Nun soll eine freie „Formkomposition“ in<br />

Ytong geschaffen werden (Ytong ist ein<br />

leicht zu bearbeitender Kunststein). Die<br />

E<strong>man</strong>zipation vom natürlich Gegebenen<br />

schreitet nun ihrem vorläufigen Höhepunkt<br />

entgegen, und es sind Formen zu<br />

entwickeln, deren Erforschung und<br />

Festlegung ganz von uns selbst abhängt.<br />

Wichtig ist allerdings, dass der Gegensatz<br />

zum „Natürlichen“ in diesem Falle nicht<br />

das „Unnatürliche“ <strong>sein</strong> soll, sondern das<br />

„frei Gestaltete“. In jedem heutigen<br />

Menschen schlummern auch die Kräfte<br />

der freien Gestaltung, die wohl im besten<br />

Sinne auch Kulturschaffend <strong>sein</strong> dürften.<br />

Arbeiten 5, 6 und 7 sind eine kleine<br />

Bild 7<br />

Freie<br />

Formkomposition<br />

aus einem<br />

Ytongblock<br />

gestaltet<br />

Bild 1<br />

Männerkopf,<br />

Studie nach<br />

Wilhelm Lehmbruck<br />

Bild 2 Kopf<br />

Auswahl der dabei entstandenen Arbeiten.<br />

Genauso „<strong>schön</strong>“, „harmonisch“ und<br />

„sinnvoll“ wie eine rein naturgegebene<br />

Form, nur werden die Gesetze für derlei<br />

Gestaltetes nicht irgendwo „abgeguckt“,<br />

sondern selbst gefunden und entwickelt.<br />

Dazu braucht es nur eines: Mut. Wobei<br />

wir beim Überthema dieser Pris<strong>man</strong>ummer<br />

auch angekommen wären:<br />

dem Michaelischen.<br />

Gerhard König, Plastizierlehrer


18 l Aus dem Schulleben<br />

Die neuen Horizonte<br />

Wir junge Leute suchen neue Wege und<br />

Erfahrungen um das Leben besser zu<br />

lernen. Wir haben solchen Weg gewählt,<br />

der uns erlaubt die neuen Sprachen und<br />

Kulturen kennen zu lernen. Heutzutage<br />

ist das in Europa notwendig. Jeder<br />

Jugendliche soll einige Fremdsprachen<br />

beherrschen. Wir wollen Deutsch<br />

sprechen und deshalb sind wir hierher<br />

gern gekommen. Am Sonntag, dem<br />

28. September sind wir, d.s. 20 Schüler<br />

aus Polen mit 2 LehrerInnen nach<br />

Schopfheim gekommen. Obwohl es<br />

schon dunkel war, wurden wir ganz<br />

herzlich begrüßt und alle wurden ganz<br />

nett bei neuen deutschen Familien aufgenommen.<br />

Jeden Tag besuchten wir mit<br />

unseren Gastgebern die Waldorfschule.<br />

Wir haben sehr gut unsere Zeit in der<br />

Schule verbracht. Wir finden das toll,<br />

dass es hier viele künstlerische Fächer<br />

gibt. Bei uns in Polen ist es nicht so. Hier<br />

fühlen <strong>sich</strong> alle Schülern so frei und die<br />

Atmosphäre, die hier herrscht, ist sehr<br />

freundlich. Alle Lehrer sind hier wirklich<br />

verständnisvoll und haben guten Kontakt<br />

mit den Schülern. Wir haben hier sehr<br />

fantastische und neue Erfahrungen<br />

gesammelt z.B.: wir haben plastiziert.<br />

Eurythmie war für uns ein ganz neues<br />

Erlebnis. Besonders intensiv beteiligten<br />

wir uns an dem Kunstgeschichteunterricht<br />

mit Herrn Mally.<br />

Der Unterricht war sehr interessant für<br />

uns. Das Schulgebäude gefällt uns auch<br />

sehr. Es ist sehr modern, und es erlaubt<br />

und zwingt sogar zum schöpferischen<br />

Denken.<br />

Bei Familien, bei denen wir wohnen,<br />

fühlen wir uns echt gut. Für <strong>man</strong>che von<br />

uns war das eine gute und neue<br />

Erfahrung, weil sie zur Schule über eine<br />

Stunde fahren mussten, aber dabei hatten<br />

sie die Möglichkeit die herrliche<br />

Schwarzwaldlandschaft zu bewundern.<br />

Unsere Zeit nach der Schule wurde ganz<br />

gut organisiert. Wir haben an Ausflügen<br />

teilgenommen. Wir be<strong>sich</strong>tigten beim<br />

<strong>schön</strong>en Wetter die Umgebung und haben<br />

einen Biologieunterricht im Naturkunstmuseum<br />

im Lochhäuser erlebt.<br />

Je<strong>man</strong>d hat einmal gesagt : „Wenn <strong>man</strong><br />

neue Kultur kennen lernt, lernt <strong>man</strong> eine<br />

neue Welt kennen“. Wir stimmen alle zu.<br />

Jetzt warten wir auf Ihre Ankunft nach<br />

Polen, um Ihnen unsere Kultur zu zeigen.<br />

von unseren polnischen Gästen (G.R.)<br />

Michaeli 2003<br />

Einer aktiven KollegInnengruppe ist es<br />

zu verdanken, dass wir schon vor den<br />

Sommerferien an Michaeli gedacht haben<br />

und somit in diesem Jahr trotz des erst<br />

angefangenem Schuljahr vorbereitet<br />

waren.<br />

Es sollte eine gesamtschulische Aktion<br />

werden, in der OberstufenschülerInnen<br />

für Unter-und MittelstufenschülerInnen<br />

Aktivitäten vorbereiten und ausführen<br />

konnten. Trotz einiger Skepsis, auch auf<br />

Seiten des Kollegiums, haben wir diesen<br />

Tag in Angriff genommen und können<br />

nun nach bestandenem Vormittag eine<br />

wohl positive Bilanz ziehen!<br />

Einige 10-KlässlerInnen hatten für die 2.<br />

und 3. Klasse Schmeck-, Riech- und<br />

Tast-Mutproben vorbereitet (natürlich mit<br />

verbundenen Augen) und eine „Seilbahn“<br />

im Sengele aufgebaut.<br />

Die 4. und 5. Klasse wurde mit einer zum<br />

Teil recht turbulenten „Schnitzeljagd“<br />

durch den Entegast geführt, dort hatten<br />

einige 11-KlässlerInnen das Sagen.<br />

An der Wiese wurden für die 6. und 7.<br />

KlässlerInnen Bogenschießen (unter der<br />

Auf<strong>sich</strong>t von Herrn Kümmerle), Autofahren<br />

(echtes Auto, aber ohne Motor...<br />

also schieben), Zweikämpfe auf einem<br />

Balken und als besondere Aktion, die<br />

Herr Schubert mit viel Arbeit vorbereitet<br />

hatte, eine super Seilbahn quer über die<br />

Wiese angeboten. Alle 9. KlässlerInnen<br />

und einige 12. KlässlerInnen waren dort<br />

beschäftigt.<br />

Die 8te konnte <strong>sich</strong> von zwei Stationen<br />

im Treppenhaus der Schule fachmännisch<br />

und erlaubt abseilen, und eine Gruppe<br />

gestaltete mit Herrn König auf dem<br />

Pausenhof das Schopfheimer Wappen –<br />

St. Michael, mit der Waage – als bunte<br />

Kreidezeichnung.<br />

Da am Michaelitag selber eine Schülergruppe<br />

aus Polen mit ihren Lehrerinnen<br />

für eine Woche zu Besuch kam, wurde<br />

ein Oberstufenforum geplant und<br />

durchgeführt. Weil viele OberstufenschülerInnen<br />

mit der Unter-/Mittelstufe<br />

beschäftigt waren, war die Anzahl der<br />

versammelten nicht so groß.<br />

Herr Kuhle leitete in das Thema ein.<br />

Leider streikte die Beamertechnik - er<br />

hatte Stunden in die Vorbereitung<br />

gesteckt. Danach waren KollegInnen auf<br />

Schlaglichtbeiträge zu den Themen<br />

„Verwandtschaft“, „Zwangsarbeit“,<br />

„Lech Walesa“, „Auschwitz“ und<br />

„Kopernikus“ vorbereitet - Themen, die<br />

Michaels Waage<br />

Eine ganz besondere Michaeli-Aktion<br />

startete am 29. September abends auf<br />

dem Schulhof. Herr König und Herr Staiger<br />

hatten eine große, schwarz-eiserne<br />

Waage aufgebaut und mit zweierlei Holz<br />

gleichmäßig beschichtet: Auf der einen<br />

flachen Waagschale stapelten <strong>sich</strong><br />

Birkenhölzchen und auf der anderen<br />

Waagschale dicke Eichenspäne. Wenn<br />

<strong>man</strong> nicht genau geschaut und es auch<br />

nicht gewusst hätte, der Unterschied der<br />

zwei Scheiterhäuflein wäre einem nicht<br />

aufgefallen.<br />

Nach feierlicher Bläsermusik und<br />

einleitenden Worten zum Michaelsereignis<br />

wurden beide Holzstößle auf den<br />

Waagschalen gleichzeitig von Herrn<br />

Staiger und Herrn König entzündet.<br />

Der Kreis der Zuschauenden konnte nun<br />

aus dem Dunkel heraus beobachten, wie<br />

unterschiedlich beide Holzarten Feuer<br />

fingen (schnell reagierend die Birke, zäh<br />

und ringend die Eiche...), wie unterschiedlich<br />

sie aufloderten (hell und hoch<br />

die Birke, rauchend kleinflammig und<br />

nahezu bedächtig die Eiche...), wie unterschiedliche<br />

sie brannten (leuchtend gelb<br />

mit einem warm orangenen Farbstich die<br />

Birke, die Eiche fahl blassgelb mit einem<br />

Stich ins Bläulichgraue...), wie lange sie<br />

brannten, wie sie zusammenfielen und<br />

wie sie verglühten, wie ihre Wärmen und<br />

ihre Gluten <strong>sich</strong> gestalteten..... Zu diesen<br />

das Verhältnis Polen - Deutschland als<br />

Band hatten.<br />

Im Anschluss ging <strong>man</strong> in gemischten<br />

Gruppen ins Gespräch. An den Themen<br />

„Familie“, „Jugend“, „Kommunismus/<br />

Kapitalismus“, „Kunst“ und „Europa“<br />

sollten Visionen über die Zukunft<br />

ausgetauscht bzw. gebildet werden.<br />

polaren Verbrennungsbildern gesellten<br />

<strong>sich</strong> noch die Erscheinungen von laufend<br />

<strong>sich</strong> ändernden Gewichtsverhältnissen,<br />

ermöglicht durch diese faszinierende<br />

Waagschalen-Inszenierung.<br />

Man begann zu sinnen: Holz ist nicht nur<br />

Holz, welches zum Verbrennen und<br />

Wärmespenden etc. taugt, sondern zeigt<br />

in <strong>sein</strong>en Erscheinungen Wesenhaftes.<br />

Das Wesen, das als Birke in Erscheinung<br />

tritt, ist ein anderes als das der Eiche.<br />

Sehr schnell allerdings schob <strong>sich</strong> vor das<br />

wahrzunehmende, gegenwärtige und real<br />

ablaufende Feuergeschehen all das, was<br />

<strong>man</strong> ja schon läääängst weiß von der<br />

Verschiedenste Formen der phantasievollen<br />

Präsentation gaben am Ende dem<br />

<strong>wieder</strong> versammelten Forum einen<br />

kurzweiligen Eindruck von den<br />

Gesprächen und den Taten in den<br />

Gruppen <strong>wieder</strong>.<br />

Liane & Peter Elsen<br />

weiblich-venushaften Birke und von der<br />

marshaft-männlich standhaften Eiche,<br />

und was einem die Erscheinungen gleich<br />

„erklärt“.........<br />

Und dennoch war es durch diesen Feuerprozess<br />

möglich, dem Wesen Birke und<br />

dem Wesen Eiche zu begegnen und ihrem<br />

Waagschalengespräch zu lauschen.<br />

Wie <strong>schön</strong>, dass hierzu Gelegenheit gegeben<br />

wurde!<br />

Hoffentlich <strong>kann</strong> die große Michaelswaage<br />

auch nächstes Jahr <strong>wieder</strong> einen<br />

Feuerprozess wägen. Mal sehen, welche<br />

Holzwesen <strong>sich</strong> dann offenbaren können.<br />

Frauke Roloff<br />

Aus dem Schulleben l 19


20 l Aus dem Schulleben Aus dem Schulleben l 21<br />

Rückblick Schülertagung Schopfheim ----------------------------- Waldorfschule voraus?<br />

Am 28. Mai letzten Schuljahres sah <strong>man</strong><br />

ca. 20 SchülerInnen eilig die letzten Vorbereitungen<br />

treffen. Bald würden die<br />

anderen Schüler aus ganz Deutschland<br />

kommen und es fehlte noch vieles,<br />

fieberhaft suchte <strong>man</strong> einen Drucker für<br />

den PC im Tagungsbüro, in letzter Minute<br />

wurden noch Wegweiser vom Bahnhof<br />

zur Schule gedruckt und verteilt…<br />

Doch der Erste hatte den Weg auch schon<br />

so gefunden. Er platzte eine halbe Stunde<br />

vor der Ankunftszeit in ein Schulhaus<br />

voller verzweifelter Rufe, jeder suchte jeden,<br />

nie<strong>man</strong>d fand je<strong>man</strong>den und die<br />

letzten Vorbereitungen hatten <strong>sich</strong> als<br />

mehr erwiesen als gedacht.Trotz allem<br />

trafen nach und nach die Schüler ein,<br />

wurden registriert und zu den Schlafräumen<br />

gebracht. Unter all diesen Schülern<br />

waren vier am aufgeregtesten: Sie trugen<br />

weiße T-Shirts, hinten stand drauf: Organisation<br />

und der Name des jeweiligen<br />

und vorne war ein Ausschnitt des Plakates<br />

drauf. Diese vier rasten von einem Ort<br />

zum anderen und hatten alles im Griff<br />

(zumindest versuchten sie so zu wirken)<br />

Ab 18h30 stellte das wundervolle Küchenteam<br />

mit Chefkoch Arun eine Nudelsuppe<br />

bereit.Als dann so ziemlich alle da<br />

waren, begann um 20h00 das erste Plenum,<br />

in dem <strong>sich</strong> das „STOTFWSS“<br />

(Schüler-Tagungs-Organisations-Team-<br />

Freie-Waldorf-Schule-Schopfheim) vorstellte,<br />

Regeln sagte, den Tagesplan erläuterte<br />

und die Kurse vorstellte. Dann<br />

begann die etwas mickrige Talentshow,<br />

die aber um 22h30 mit neuen Darbietungen<br />

weiter ging. Den 1. Platz belegten<br />

Hannah D. und Julian H. aus Stuttgart.<br />

Am zweiten Tag ging es schon um 7h<br />

weiter, da wurden nämlich die Kurszettel<br />

aufgehängt, in die <strong>man</strong> <strong>sich</strong> dann eintrug.<br />

Nach dem Frühstück fiel das Plenum aus.<br />

Aber das Singen fand statt, dafür sei hier<br />

Herrn Rödder ganz herzlich gedankt. Die<br />

Vormittags-Kurse waren „etwas verplant“<br />

weil <strong>man</strong>che Kurse überfüllt waren oder<br />

<strong>sich</strong> Leute nicht eingetragen hatten. Kurse<br />

mussten auch abgesagt werden wegen<br />

zu wenig Interesse. Fazit STOTFWSS:<br />

„viel zu spät richtig organisiert!“ Bei den<br />

Nachmittagskursen zeigte <strong>sich</strong> dasselbe<br />

Problem, doch der Vortrag im Abendplenum<br />

von Herrn Rauer über das Thema<br />

der Tagung „Waldorfschule voraus?“ verlief<br />

wie geplant! Später am Abend war<br />

die Überraschungsparty für unseren Konrad,<br />

der sogar wirklich überrascht war!<br />

Am dritten Tag verschlief das Küchen-<br />

team, es gab eine halbe Stund später<br />

Frühstück. Im Plenum hielt Simon einen<br />

Vortrag über die Kornkreise (DANKE!),<br />

und zum Glück verliefen die Kurse geregelter<br />

als am Vortag. Abends trat dann die<br />

Krise beim „STOTFWSS“ ein (einer will<br />

uns verlassen… L). Es stellte <strong>sich</strong> dann<br />

aber heraus, alle hatten denselben Stress<br />

und dachten, sie würden alles alleine<br />

machen. (Krisenzustand aufgehoben!)<br />

Der vierte Tag verlief einigermaßen geregelt,außerdass<br />

das Kaffeeteam Ausfälle<br />

wegen Unterbesetzung zu beklagen hatte.<br />

(Sonja & Andy hier noch mal riesigen<br />

Dank für euren unermüdlichen Einsatz!)<br />

Die Kurse wurden abgeschlossen und<br />

abends, beim Abschlussplenum vorgestellt.<br />

Das „STOTFWSS“ bedankte <strong>sich</strong><br />

bei allen: Bei den Teilnehmern, ohne die<br />

das Ganze nicht hätte stattfinden können,<br />

bei den Kursleitern, ohne die das Ganze<br />

auch nicht hätte stattfinden können, bei<br />

dem Tagungsteam, ohne das das Ganze<br />

erst recht nicht hätte stattfinden können,<br />

und bei vielen Einzelpersonen, ohne die<br />

das Ganze sowieso nicht hätte stattfinden<br />

können (z.B. Herr Kühnel, Herr Boettger,<br />

Arun, Herr Staiger, die Schulleitung, Bürgermeister<br />

Nitz und vielen anderen).<br />

Dann wurd gefeiert bis spät in die Nacht.<br />

Am nächsten Morgen wurde Abschied<br />

genommen von vielen neu gefundenen<br />

Freunden, und das Tagungsteam hatte nun<br />

die Aufgabe das ganze Schulhaus <strong>wieder</strong><br />

in Normalzustand zu bringen. Als auch<br />

der letzte hilfsbereite Teilnehmer weg<br />

war, erschien das Schulhaus seltsam still<br />

und leer, und plötzlich fiel der ganze<br />

Stress vom STOTFWSS ab und <strong>man</strong><br />

konnte getrost nachhause gehen, mit der<br />

Gewissheit etwas Großes erfolgreich auf<br />

die Beine gestellt zu haben.<br />

Trotz der geringen Anzahl der Teilnehmer<br />

(74, davon 7 Schüler staatlicher Schulen,<br />

von denen 3 vorher nicht auf einer Waldorfschule<br />

waren), war eine sehr gute, fast<br />

familiäre Stimmung während der Tagung.<br />

Ja, vielleicht gerade deswegen, so hatte<br />

<strong>man</strong> Zeit jeden kennen zu lernen, und es<br />

war besser überschaubar.<br />

Zum Abschluss gesagt: Wir empfehlen jedem,<br />

diese Erfahrung zu machen, als<br />

Organisation oder Teilnehmer bleibt euch<br />

selbst überlassen.<br />

Mit herzlichem Dank an alle die<br />

mitgeholfen haben<br />

für das STOTFWSS Anna V. 12. Klasse<br />

Dieser Artikel entstand in dem Kurs Waldorfschule<br />

voraus?. Wir beschäftigten uns<br />

drei Tage mit der Pisa-Studie, der Stellung<br />

der Waldorfschule und ob sie im<br />

Gegensatz zu staatlichen Schulen voraus<br />

ist oder nicht. Ein Ergebnis:<br />

Durch Pisa wurde deutlich, dass das<br />

deutsche Schulsystem nicht erfüllt, was<br />

die OECD fordert: Selbstständiges Erfassen<br />

von grundlegenden Aufgabenstellungen<br />

in den Bereichen Mathematik, Textverständnis<br />

und Naturwissenschaften.<br />

Die Fragen sollten in einer Mischung von<br />

Cleverness, Kreativität und logischem<br />

Denken beantwortet werden. Da in diesem<br />

Fall schon die Lösung von einfachsten<br />

Fagen zu großen Problemen führte,<br />

wurde beim Bildungsministerium plötzlich<br />

die Forderung laut, dass <strong>sich</strong> der Unterricht<br />

weg von theoretischer, lebensferner<br />

Bildung hin zu praxisbezogenem Lernen<br />

wandeln soll. Wir beschäftigten uns<br />

mit diesem Thema und uns fiel auf, dass<br />

einige der jetzt geforderten Erneuerungen<br />

an Waldorfschulen schon lange bestehen.<br />

Ein Beispiel sind die fest im Lehrplan<br />

vorgesehenen Praktika in den verschiedensten<br />

Bereichen:<br />

9. Klasse Landwirtschaftspraktikum<br />

10. Klasse ein Betriebs-/Berufspraktikum<br />

11. Klasse ein Sozialpraktikum.<br />

Oft gibt es noch zusätzlich Praktika (wie<br />

in Schopfheim!): Forst-, Handwerks-,<br />

Ökologie-, Feldmesspraktikum. Diese<br />

verschiedenen Praktika geben interessante<br />

Einblicke und ermöglichen für das<br />

spätere Leben wichtige Erfahrungen und<br />

verdeutlichen die Wichtigkeit von<br />

Respekt, Toleranz und Menschlichkeit.<br />

In Bezug auf die in der Pisa-Studie gefragte<br />

Kreativität und Eigenständigkeit<br />

gibt es zusätzlich zu intensivem Kunst-,<br />

Werk- und Musikunterricht mindestens 2<br />

große Theater-Klassenspiele (8.+ 12. Kl.)<br />

sowie das Bearbeiten eines selbstständig<br />

gewählten Themas über ein Jahr und das<br />

anschließende Vortragen vor Schule und<br />

Öffentlichkeit.<br />

Diese selbstständige Aufgabe verdeutlicht<br />

den Sinn des Lernens und zeigt einmal<br />

aus einem anderen Blickwinkel, wie<br />

<strong>man</strong> im <strong>man</strong>chmal tristen Schulalltag den<br />

Spaß am Lernen finden <strong>kann</strong>.<br />

Da an Waldorfschulen jedem eine 12jährige<br />

Schulausbildung ermöglicht wird<br />

Fortsetzung auf folgender Seite<br />

Sommerfest im Juli des vergangenen Schuljahres<br />

Auch in diesem Jahr konnte das von<br />

Herrn Keil vor zwei Jahren ins Leben<br />

gerufene Sommerfest für die Unterstufe<br />

(Klassen 1 - 5) <strong>wieder</strong> stattfinden. Herr<br />

Keil hatte, weil <strong>sein</strong>e Klasse aus dem<br />

Alter nun rausgewachsen war, die<br />

Organisation abgegeben.<br />

Umso <strong>schön</strong>er war es, dass die Tradition<br />

weitergepflegt werden konnte und <strong>sich</strong><br />

<strong>wieder</strong> viele Helfer gefunden haben, um<br />

bei heißem, herrlichem Wetter auf dem<br />

Pausenhof 14 Aktionsstände aufzubauen.<br />

Das Spielen ging dann so: Die Kinder<br />

kauften <strong>sich</strong> für 2 Euro einen Spielpass,<br />

auf den der Name geschrieben wurde und<br />

Anzeige<br />

Fortsetzung von Artikel Waldorfschule voraus?<br />

(ohne Sitzenbleiben), ist für den Schüler<br />

mehr Zeit gegeben um eine gewisse Reife<br />

zu erlangen,bevor er <strong>sich</strong> der Berufswelt<br />

stellen muss.<br />

9 Felder aufgezeichnet waren. Nun konnten<br />

sie von Spiel zu Spiel wandern und<br />

z. B. die Sinne schärfen, die eigene Geschicklichkeit<br />

prüfen, Filzbälle basteln<br />

oder auch schwebend in den Bäumen<br />

über das Gelände gleiten u.v.m. Im<br />

Innenhof der Küche gab es Kaffee und<br />

Kuchen im Überfluss und Musik umrundete<br />

das Fest. Am Schluss wurden die<br />

abgestempelten Spielpässe eingesammelt<br />

und verlost. Vier Kinder konnten eine<br />

bunte Laterne gewinnen. Der Erlös von<br />

rund 400 Euro wurde in diesem Jahr Frau<br />

Reichert für den Hort überreicht.<br />

Astrid Andersen<br />

Zwar war die Waldorfschule nicht in die<br />

Pisa-Studie einbezogen, jedoch zeigt <strong>sich</strong><br />

am Beispiel des finnischen Schulsystems<br />

(Finnland war in allen geprüften Bereichen<br />

unter den ersten fünf), welches viel<br />

mit dem der Waldorfschule gemeinsam<br />

Walkringen 2003<br />

ein wichtiger Nachtrag<br />

„Jeden Freitag Abend ins Orchester trotz<br />

Abistress, ist dir das nicht zu viel?!“ Das<br />

wurde <strong>man</strong> als Abiturient des öfteren gefragt;<br />

und ehrlich gesagt, hat <strong>man</strong> <strong>sich</strong><br />

diese Frage <strong>man</strong>chmal auch selbst<br />

gestellt, vor allem Freitag abends kurz<br />

vor Probebeginn... Hatte <strong>man</strong> <strong>sich</strong> dann<br />

letztlich doch dazu durchgerungen, müde<br />

und abgeschlagen das Instrument einzupacken<br />

und ins Orchester zu gehen, hat<br />

<strong>man</strong> es dann meistens doch nicht bereut.<br />

Der Effekt war nämlich so, dass <strong>man</strong> mit<br />

mehr Energie <strong>wieder</strong> nach Hause ging.<br />

Die nächste Frage stellte <strong>sich</strong>, als es um<br />

die Planung der Osterferien ging. Einerseits<br />

wollte <strong>man</strong> ja schon mit nach Walkringen,<br />

aber auf der anderen Seite standen<br />

die Prüfungen kurz vor der Tür. Es<br />

entschlossen <strong>sich</strong> dennoch Jonas M., Ge-<br />

raldine H., Frohild L., Anna K. und Lisa<br />

S. an der Orchesterfreizeit teilzunehmen.<br />

Neben Höhepunkten wie<br />

- Opernbesuch der Oper Andrea Chénier<br />

von Umberto Giordano<br />

- Dia-Abend über den vorderen Orient<br />

von Herrn Baukner<br />

- Bunter Abend<br />

- Kammermusikabend<br />

- und letztlich dem gelungenen Konzert,<br />

hatten wir Dank des guten Wetters auch<br />

Gelegenheit uns im Freien zum Lernen<br />

zurückzuziehen (oder auch einfach nur in<br />

der Sonne zu faulenzen...).<br />

Wie jedes Jahr erlebten wir eine wunder<strong>schön</strong>e<br />

musikalische Woche, <strong>wenn</strong> auch<br />

aus einer etwas anderen Perspektive<br />

(schließlich waren wir ja „die Abiturienten“).<br />

Durch die Musik, die harmonische<br />

Atmosphäre und die exzellente Verköstigung,<br />

konnten wir rundum gestärkt den<br />

Prüfungen entgegengehen.<br />

Dafür, und für ihren Einsatz über all die<br />

Jahre hinweg als Mensch und als<br />

Orchesterleiterin, möchten wir uns bei<br />

Elfi ganz herzlich bedanken!!!<br />

Anna Keil & Lisa Sitterle,<br />

ehemalige 13. Klasse<br />

hat, dass die Waldorfschule die in der<br />

heutigen Zeit durch Pisa entstandenen<br />

Forderungen erfüllen <strong>kann</strong>.<br />

aus dem Kurs „Waldorfschule voraus?“<br />

Korrektur: A.V.


22 l Aus dem Schulleben Klassenphotos l 23<br />

Orchestertournee in der Schuleingangswoche 2003/04<br />

Diese Tournee führte uns erst in das<br />

<strong>schön</strong>e Tessin in der Schweiz und dann<br />

nach Italien. Wir be<strong>sich</strong>tigten auf der<br />

Fahrt nach Lugano, unserem ersten Ziel,<br />

die Via-Mala-Schlucht und eine<br />

alte ro<strong>man</strong>ische Kirchendecke in der St.<br />

Matinskirche in Zillis in Graubünden.<br />

Nahe Lugano wurden wir in der Waldorfschule<br />

einquartiert. Wir schliefen in der<br />

Turnhalle und zum Teil auch in der<br />

Schule. Am ersten Schultag für die dortigen<br />

Schüler gaben wir ein Schülerkonzert<br />

und am Abend ein öffentliches Konzert.<br />

Dann reisten wir weiter in Richtung<br />

Mailand. Dort suchten wir die Jugendherberge<br />

und, was keiner mehr glaubte, wir<br />

fanden sie! Wir wurden durch den Dom<br />

geführt und haben das Abendmahl von<br />

Leonardo da Vinci be<strong>sich</strong>tigt. Unser<br />

Nach den Pfingstferien im letzten Schuljahr<br />

hat die vierte Klasse angefangen <strong>sich</strong><br />

für die Fahrradprüfung vorzubereiten.<br />

Unser Klassenlehrer Herr Hölzer erklärte<br />

uns die Verkehrsschilder und das<br />

Verhalten im Verkehr. Kurz vor den<br />

Sommerferien machten wir die<br />

schriftliche Prüfung, die alle geschafft<br />

haben.<br />

drittes Konzert gaben wir in der Casa<br />

Verdi. Das ist ein Altersheim für<br />

pensionierte Musiker. Es war eine sehr<br />

große Ehre für uns dort spielen zu dürfen.<br />

Auch haben wir eine Führung durch die<br />

Villa von Verdi genießen dürfen.<br />

Wir hatten noch ein Gaststraßenkonzert<br />

in Cremona. Dort haben viele von uns<br />

das Vergnügen gehabt eine Geigenbauschule<br />

zu be<strong>sich</strong>tigen. In Cremona war<br />

unser letzter gemeinsamer Abend, den<br />

wir genüsslich schmausend in einer<br />

Pizzaria zubrachten.<br />

Am letzten Tag vor der Abreise nach<br />

Hause machten wir noch einmal Mailand<br />

un<strong>sich</strong>er. Es war <strong>wieder</strong> eine einmalig<br />

<strong>schön</strong>e Tournee. Vielen Dank, liebe Elfi!<br />

Angela Beideck, 11. Klasse<br />

Die fünfte Klasse macht Fahrradprüfung<br />

In der ersten Schulwoche sind wir dann<br />

als Fünftklässler auf dem Hof der<br />

Max-Metzger-Schule die aufgemalten<br />

Verkehrswege mit dem Fahrrad abgefahren.<br />

Zwei Polizisten aus Lörrach übten<br />

mit uns und prüften unser Können.<br />

Wieder haben es alle geschafft.<br />

Bianca Gießler, 5. Klasse<br />

Anzeige<br />

Einschulung 2003/04<br />

Am 13. September, einem sonnigen<br />

Samstagmorgen fand die Einschulung für<br />

29 Erstklässler statt.<br />

Im restlos ausgefüllten Foyer der Schule<br />

begrüßte Herr Wehkamp, der Zweitklasslehrer<br />

die vielen Kinder mit ihren<br />

Eltern und Geschwistern. Daraufhin<br />

sorgten ein Dutzend gesangfreudige<br />

Erstklasseltern für eine feierliche<br />

Einstimmung mit dem vierstimmige Satz<br />

von Ch.W.Gluck „Zur Feier - Einmal nur<br />

in unserem Leben......“ Als dann Frau<br />

Villinger, die Klassenlehrerin, die Bühne<br />

betrat, musterten sie die Kinder und<br />

ihre Eltern gespannt. Während sie die<br />

Geschichte vom „Starken Wanja“, einem<br />

russischen Märchen erzählte, hingen alle<br />

Augen an ihren Lippen.<br />

Zwei Symbole des Märchens, der<br />

Wanderstab und die Sonnenblumenkerne,<br />

sollten den neuen Erstklässlern eine<br />

Starthilfe <strong>sein</strong>. Jedem Kind, das <strong>sich</strong> auf<br />

den Weg zur Bühne machte, wurde von<br />

<strong>sein</strong>em Paten aus der neunten Klasse<br />

ein mit <strong>schön</strong>en Ornamenten verzierter<br />

Stock überreicht.<br />

Als dann noch die zweite Klasse nach<br />

dem Gedicht „Es lebt ein Ries´ im Wald“<br />

von Christian Morgenstern, das gemeinsam<br />

gesprochen und gesungen wurde,<br />

viele, sooo viele Sonnenblumenkerne in<br />

kleinen selbstgebastelten Tütchen verpackt<br />

der ersten Klasse überreicht hatte<br />

und jedes Kind dann noch eine strahlende<br />

Sonnenblume in den Händen hielt, war<br />

die Feierstunde gänzlich gelungen.<br />

Der Einzug in ihr Klassenzimmer wurde<br />

zuletzt noch von den Neuntklässlern<br />

mit einem zweistimmigen Lied begleitet.<br />

Während die Kinder ihre erste<br />

Unterrichtsstunde hatten, wurden die<br />

Angehörigen von den Zweitklasseltern<br />

im festlich dekorierten Speisesaal mit<br />

süßen und salzigen Leckereien verwöhnt.<br />

Die Eltern erlebten mit ihren kleine ABC-<br />

Schützen einen freudevollen Schulanfang.<br />

Christina Gießler<br />

1. Klasse 2003 l 2004<br />

4. Klasse 2003 l 2004


24 l Aus dem Schulleben Aus dem Schulleben l 25<br />

Martini-Bazar und Martinsspiel 2003<br />

Liebe Eltern, Lehrer, Schüler und Freunde der Schule!<br />

Nun ist es <strong>wieder</strong> so weit, die Kürbisse in<br />

den Gärten werden reif, die Blätter bunt<br />

und der Festgestalungskreis emsig... denn<br />

der Martini-Bazar steht vor der Tür! Wir<br />

brauchen wie immer die Kraft und das<br />

Engagement vieler motivierter Eltern,<br />

Lehrer und Schüler, die Altes und Neues<br />

anbieten. Natürlich freuen wir uns sehr<br />

über alle neuen Ideen und insbesondere<br />

deren Umsetzung.<br />

Es gibt da auch schon erfreuliche Mitteilungen,<br />

so hat <strong>sich</strong> in diesem Jahr eine<br />

neue Bastelgruppe mit Zweitklasseltern<br />

gefunden, die zumindest in Teilen einen<br />

Ersatz für die aufgelöste Puppengruppe<br />

bildet. Vielleicht ist dies ja ein Beispiel,<br />

das rege Nachahmung findet!!!! Jedes<br />

Jahr sind unzählige fleißige Hände an<br />

dem Gelingen des Martinifestes beteiligt,<br />

ihnen allen gilt unser Dank. Wir hoffen,<br />

daß auch in diesem Jahr durch unsere<br />

gemeinsame Kraft ein tolles Fest entsteht<br />

Hier deshalb noch ein großer Aufruf!<br />

Wir suchen noch Aktionen:<br />

• Aktionen mit und für Kinder und<br />

Erwachsene!<br />

• Für das Kulturprogramm: Musik,<br />

Theater, Zirkus, Pantomime...<br />

• Stände mit <strong>schön</strong>em Kunsthandwerk!<br />

Folgendes darf gerne schon zu Hause<br />

gesammelt werden:<br />

• Kürbisse für die Kürbissuppe nach dem<br />

Martinsumzug<br />

• Marmelade, Plätzchen, Gemüse, Eingemachtes,<br />

Nüsse, Brot, etc. für den<br />

Marktstand<br />

• Bücher für das Antiquariat<br />

• Tolle Klamotten für den Second-handstandt<br />

Genaue Informationen, was wie wo wann<br />

gebraucht wird, bekommt jedes Elternhaus<br />

noch vor den Herbstferien.<br />

Verantwortliche für den Bazar, die jeder<br />

Zeit gerne Rede und Antwort stehen:<br />

Standanmeldung: B. Heym 07762/2096<br />

Bewirtung: Fabiola Liehr 07765/8414<br />

(alle die irgendetwas mit Essen und<br />

Trinken anbieten möchten.)<br />

Martinsumzug: C.Hertzner 07622/63428<br />

Kulturangebote: M.Nübling 07622/9120<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Zeitung/Prisma: I.Krüger 07622/6677407<br />

Flyer/Plakate: J.Hesse-Nowak<br />

07627/1271<br />

SchülerInnen Arbeiten: B.Buder<br />

07623/59312<br />

Finanzen/Abrechnung: S.Wunsch<br />

07762/3422<br />

Tombola beim Bazar<br />

In diesem Jahr soll es eine Tombola<br />

geben. Verlost werden <strong>schön</strong>e Dinge für<br />

SchülerInnen. Dazu wird jedes Elternhaus<br />

gebeten, einen gut erhaltenen<br />

gebrauchten oder einen neuen netten<br />

kleinen Gegenstand zu spenden, der unter<br />

der Leitung der 9. Klasse verpackt wird<br />

und zur Verlosung kommt (genaue Angaben<br />

dazu im Brief vor den Herbstferien)<br />

Ivonne Krüger und Christel Hertzner<br />

Martini-“Chörli“<br />

Der FGK hat angeregt, doch in diesem<br />

Jahr eigens nur für den Martini-Bazar ein<br />

"Chörli" ins Leben zu rufen. Dafür wären<br />

ca. 2-3 Probentermine festzulegen. Interessierte<br />

Eltern, Schüler und auch Lehrer<br />

können <strong>sich</strong> bei D. Jacobi (07622-5204)<br />

bald melden.<br />

Hilke Hänßler<br />

Anzeige<br />

Pilotprojekt beim Bazar<br />

In diesem Jahr wollen wir erstmalig den<br />

Versuch starten, dass einzelne Klassen<br />

neben ihrer Klassenaktivität (s. Plan) ein<br />

selbständiges Projekt am Bazar anbieten<br />

und gesondert abrechnen können (in<br />

diesem Jahr z.B. die 3. Klasse, die mit<br />

einem Verkauf- und Infostand die Jurte<br />

mitfinanzieren möchte). 90% der Einnahmen<br />

fließen in das eigene Projekt, 10%<br />

gehen über den Festgestaltungskreis in<br />

die Bazarkasse. Hiermit wollen wir besondere<br />

Projekte der Klassen unterstützen<br />

und bieten Raum für eigene Aktivitäten<br />

am Bazar. Ausgeschlossen werden allerdings<br />

Bewirtungs- , Ess- und Trinkangebote.<br />

Wir möchten aber ausdrücklich nochmals<br />

darauf hinweisen, dass die eigentliche<br />

Klassenaktivität nicht darunter leiden<br />

darf und genauso zuverlässig ausgeführt<br />

wird wie bisher. Interessenten stellen<br />

Ihren Antrag bitte an<br />

Brigitta Heym<br />

SCHÖN; WENN MAN SICH WIEDER<br />

SEIN ERSTES AUTO LEISTEN KANN.<br />

Wer reich an Jahren ist, sollte es <strong>sich</strong> auch finanziell gut<br />

gehen lassen. Wir bieten eine umfassende Vermögensberatung<br />

und zeigen Ihnen, wie im Alter ein <strong>schön</strong>es<br />

Budget für Extrawünsche übrigbleibt.<br />

Sparkasse Schopfheim-Zell<br />

Schulanfangstagung<br />

zum Thema: „Ideale, Verwirklichung<br />

und Verbesserung unserer Schule“<br />

Auch in diesem Jahr trafen <strong>sich</strong> die<br />

MitarbeiterInnen unserer Schule zu einer<br />

zweitägigen Schulanfangstagung. Gegliedert<br />

waren die Tage jeweils in einen<br />

künstlerischen, einen praktischen und<br />

mehrere theoretische Teile. Zusätzlich<br />

fanden verschiedene Klassenkonferenzen<br />

und die Schulanfangskonferenz statt.<br />

Die Schulanfangstagung hatte zum Ziel<br />

<strong>sich</strong> vor dem Schulbeginn <strong>wieder</strong> leiblich,<br />

seelisch und geistig mit der Schule<br />

zu verbinden. Im Leiblichen geschah dies<br />

vor allem in der schweißtreibenden<br />

Arbeit im Schulgarten, auf dem Schulgelände,<br />

in der Traglufthalle und dem<br />

Schulgebäude. Hier konnten viele übrig<br />

gebliebene Arbeiten vor Schulbeginn<br />

erledigt und neue Arbeiten begonnen<br />

werden. Im Seelischen erfolgte das<br />

Verbinden durch das gemeinsame Singen,<br />

aber auch durch die Diskussionen in den<br />

Gruppenarbeiten. Beim Singen konnte<br />

<strong>man</strong> <strong>sich</strong> <strong>wieder</strong> als Gemeinschaft<br />

erleben, während <strong>man</strong> bei den Gesprächsgruppen<br />

auch die Einzelpersönlichkeiten<br />

wahrnehmen konnte. Neben den sozialen<br />

Aspekten ergab <strong>sich</strong> als Frucht ein dreistimmiges<br />

Lied, welches den Schülern<br />

zur Schulanfangsfeier vorgesungen<br />

wurde. Das geistige Verbinden mit der<br />

Schule erfolgte hauptsächlich durch die<br />

inhaltliche Arbeit am Thema. Es standen<br />

folgende Fragen im Vordergrund:<br />

1. Welche übergeordneten Ziele<br />

verfolgen wir?<br />

2. Welche Ziele erreichen wir und welche<br />

nicht?<br />

3. Wie können wir unsere Ziele besser<br />

erreichen?<br />

Nach Einführungsreferaten wurden diese<br />

Fragen in Gruppenarbeiten behandelt, in<br />

dem jeweils eine Gruppe die Fragen aus<br />

dem Blickwinkel der verschiedenen<br />

Klassenstufen (Unter-, Mittel- und Oberstufe)<br />

betrachtete. Anschließend wurden<br />

dieselben Fragen aus dem Blickwinkel<br />

der verschiedenen Fächer bearbeitet. In<br />

einem gemeinsamen Plenum wurden<br />

dann die Ergebnisse der einzelnen Gruppenarbeiten<br />

der Gemeinschaft vorgestellt.<br />

Als Fazit <strong>kann</strong> <strong>man</strong> sagen, dass das Ziel<br />

des <strong>sich</strong> Wiederverbindens mit der<br />

Schule und den Kollegen gut erreicht<br />

wurde. Dazu haben nicht zuletzt<br />

kontroverse Diskussionen in den Arbeitsgruppen<br />

geführt. Inhaltlich fiel das<br />

Ergebnis unterschiedlich aus. Zur Frage 1<br />

wurde ein umfassender Katalog an<br />

übergeordneten Zielen erarbeitet. Diese<br />

Rückbesinnung <strong>kann</strong> allen anstehenden<br />

Entscheidungen dieses Jahres dienen. Die<br />

Ergebnisse zu den Fragen 2 und 3 würde<br />

ich als einen Anfang betrachten, der noch<br />

sehr vertieft werden muss. Dies war auch<br />

in der Jahresplanung der pädagogischen<br />

Arbeit so gedacht. Nachdem in der<br />

Anfangstagung die drei genannten Fragen<br />

auf die Schule als Ganzes, auf die<br />

verschiedenen Klassenstufen und die<br />

verschiedenen Fächer bezogen wurde,<br />

setzt <strong>sich</strong> nun die Behandlung dieser<br />

Fragen innerhalb der Pädagogischen<br />

Konferenz im Detail hin<strong>sich</strong>tlich der<br />

Epochen bzw. Fachunterrichtsblöcke fort.<br />

Volker Kleeberg<br />

Anzeige<br />

„ mit dem<br />

barfußweg<br />

neue wege<br />

in der konferenz<br />

gehen „


26 l Aus dem Schulleben Aus dem Schulleben l 27<br />

Orchesterfahrt nach Lugano und Mailand vom 5. - 12.9.2003<br />

Nach der wunderbaren Orchesterfahrt im<br />

letzten Jahr konnte <strong>man</strong> <strong>sich</strong> berechtigterweise<br />

die Frage stellen: Kann es denn<br />

noch eine Steigerung geben?<br />

Einige Tournee-Erfahrene wussten wunderbare<br />

Dinge über die letzten Reisen zu<br />

erzählen; Reisen nach Polen, Salzburg-<br />

Wien-Graz, Berlin-Chemnitz-Dresden,<br />

Paris, Prag-Graz, Burgo de Osma-Madrid<br />

Und 2003???<br />

Gewiß, Italien das Land der Musik, war<br />

schon immer ein Traumziel von Elfriede<br />

Hochweber, der überaus engagierten<br />

Orchesterleiterin. Seit sie vor zwei Jahren<br />

einen Fernsehfilm über die "Casa di<br />

riposa per musicisti" (ein von Verdi persönlich<br />

gegründetes Haus der Ruhe für<br />

ehemalige MusikerInnen in Mailand)<br />

gesehen hatte, mochte wohl öfter der<br />

Wunsch aufgekommen <strong>sein</strong> im wunderbaren<br />

Konzertsaal dieses Hauses zu<br />

spielen. In diesem „Tempel der Muse“<br />

befindet <strong>sich</strong> auch das Grab Verdis und<br />

<strong>sein</strong>er Gemahlin. Hier treten gewöhnlich<br />

nur professionelle Musiker auf. Und das<br />

Publikum, ebenfalls hochkarätige Profis,<br />

die auf den großen Bühnen der Welt<br />

musizierten, zählt wohl zum sensibelsten<br />

und erfahrensten überhaupt. In diesem<br />

Olymp zu musizieren musste für die<br />

Leiterin eines Schulorchesters wohl nur<br />

ein Traum bleiben. Oder?<br />

Manchmal geht das Schicksal seltsame,<br />

und unvorhergesehene Wege.<br />

Und so geschah es, dass ich im November<br />

des letzten Jahres in Dornach an einer<br />

Tagung für Oberstufenfragen teilnahm.<br />

Auf jener Tagung lernte ich Maria-Enrica<br />

Torcianti kennen, ihres Zeichens Eurythmistin<br />

in Lugano und Mailand. Genauer<br />

gesagt, ich ging auf sie zu in der Hoffnung,<br />

dadurch direkten Kontakt zur<br />

Mailänder Waldorfschule zu knüpfen. Im<br />

Laufe unserer Korrespondenz ergab <strong>sich</strong><br />

ein vorläufiger Tourneeplan, der <strong>sich</strong> in<br />

zwei Abschnitte gliederte: Zunächst<br />

Probetage, ein Schülerkonzert und ein<br />

öffentliches Konzert in Lugano,<br />

anschließend Konzerte in Mailand. Aus<br />

diversen Gründen war es leider nicht<br />

möglich in der Mailänder Schule zu übernachten<br />

und zu spielen. Wie kam es alo<br />

zu diesem wunderbaren Konzert in der<br />

Casa Verdi?<br />

Es begab <strong>sich</strong>, dass ab Januar 2003 eine<br />

Klavier- und Kompositionstudentin Ta-<br />

mara Bogovac, eine seit einigen Jahren in<br />

Italien lebende Kroatin, die „zufälligerweise“<br />

auch in der Casa Verdi wohnt,<br />

Eurythmiebegleiterin in der Mailänder<br />

Waldorfschule und somit Kollegin von<br />

Maria-Enrica Torcianti war. Die Chance<br />

witternd, reiste ich in den Osterferien<br />

nach Lugano und Mailand, begutachtete<br />

die Situation und fuhr mit Tamara zur<br />

Casa Verdi. Hier wurde ich gleich sehr<br />

freundlich aufgenommen und konnte sehr<br />

erfreuliche Gespräche mit der Leiterin,<br />

Daniela Ferretti, führen. Es bestätigte<br />

<strong>sich</strong> die alte Weisheit, dass persönliche<br />

Gespräche unter vier Augen unersetzbar<br />

sind, sodass wir im Juni die endgültige<br />

positive Zusage erhielten. Eine CD mit<br />

Aufnahmen des letzten Jahres zeigte<br />

Signora Ferretti außerdem, dass dieses<br />

Orchester durchaus zu musikalischen<br />

Leistungen fähig ist. Ein Traum konnte in<br />

Erfüllung gehen.<br />

Nach den letzten Vorbereitungen<br />

während der Sommerferien starteten wir<br />

schließlich am Freitag, den 5. 9. um 8.30<br />

Uhr mit einem Bus samt Anhänger der<br />

Firma Avanti. Der Busfahrer Alexander<br />

(genannt Alex) brachte das lange Gefährt<br />

<strong>sich</strong>er über die Alpen. Nach einem längeren<br />

Halt in der Via mala, inmitten<br />

mächtiger Bergriesen, kamen wir um ca.<br />

18 Uhr zuver<strong>sich</strong>tlich und frohen Mutes<br />

bei der Waldorfschule in Lugano an, wo<br />

Maria-Enrica Torcianti schon auf uns<br />

wartete.<br />

Die erste Halbzeit unserer Orchesterfahrt<br />

war vor allem durch intensive musikalische<br />

Proben und, <strong>wenn</strong> Zeit war, durch<br />

den Genuss dieser wunderbaren Landschaft<br />

geprägt. Dankenswerterweise hatte<br />

das Kollegium der Rudolf-Steiner-Schule<br />

Lugano großes Vertrauen, sodass wir uns<br />

in diesem Gebäude frei bewegen konnten.<br />

Einen ersten Vorgeschmack auf<br />

Mailand erhielten einige bei der Be<strong>sich</strong>tigung<br />

einer Kopie des Abendmahles von<br />

einem Schüler Leonardos.<br />

Am Montag, den 8.9. spielten wir<br />

schließlich unser <strong>erstes</strong> Konzert für die<br />

SchülerInnen der Schule. Gespannt<br />

lauschten diesem dem wunderbaren Spiel<br />

des Orchesters. Schon hier zeigte <strong>sich</strong>,<br />

wie gut Elfriede Hochweber mit dem<br />

Orchester gearbeitet hatte. Am Abend<br />

desselben Tages sollte <strong>sich</strong> das Orchester<br />

vor einem begeisterten Publikum noch<br />

weiter steigern eund einen innigen und<br />

großen Applaus erhalten.<br />

Am Dienstag, den 9.9. verließen wir Lugano.<br />

Alle TeilnehmerInnen waren für die<br />

Offenheit und positive Aufnahme sehr<br />

dankbar. Besonders gedankt sei an dieser<br />

Stelle Frau Maria Enrica Torcianti und<br />

ihren Helfern für die sehr gute Vorbereitung<br />

in Lugano.<br />

In freudiger Erwartung fuhren wir nach<br />

Mailand. Die Jugendherberge, in der<br />

wir drei Nächte verbringen sollten, hatte<br />

ein Fassungsvermögen von rund 400<br />

Betten. Gewiss, keine Hotelqualität, kein<br />

idyllischer Ort der Ruhe und Erholung.<br />

Vielmehr die einzige Gelegenheit, wo wir<br />

die kurzen Nächte schlafend verbringen<br />

konnten.<br />

Noch am Tag der Ankunft sollten wir ein<br />

kulturelles Highlight erleben. Die Be<strong>sich</strong>tigung<br />

des Doms (dankenswerterweise<br />

führte der Architekt Stefano Anti) und<br />

vor allem die Betrachtung von Leonardos<br />

Abendmahl. Zwar ist die Besuchszeit<br />

auf 15 Minuten begrenzt, jedoch werden<br />

diese 15 Minuten für alle unvergesslich<br />

bleiben. Unvergesslich, weil die Tiefe des<br />

Erlebnis stärker war, als viele erwartet<br />

hatten. Die Darstellung des Göttlichen<br />

und Menschlichen, konzipiert in einer<br />

wohl nicht zu überbietenden Konzentration<br />

und Vielschichtigkeit, war mehr<br />

als beeindruckend. Nach diesem kunstgeschichtlichen<br />

Höhepunkt sollte am<br />

nächsten Tag, am Mittwoch, den 10.9.<br />

der musikalische Höhepunkt folgen.<br />

In der Casa Verdi zu spielen, stellt zweifellos<br />

ein Privileg dar. Dieses „Haus der<br />

Ruhe“, das von Persönlichkeiten wie<br />

Gigli, Callas, Pavarotti, Carreras, Domingo<br />

und vielen anderen gefördert wurde<br />

und in dessen Konzertsaal Weltstars wie<br />

Domingo und Carreras konzertierten,<br />

atmet Musik. Mit überaus großer Herzlichkeit<br />

wurden wir aufgenommen. Ein<br />

wunderbarer, alterwürdiger Konzertsaal<br />

und Portraits der Meister luden zum<br />

Musizieren ein. Diese wunderbare<br />

friedliche und musikalische Atmosphäre<br />

spornte die Musiker an. Das erlesene<br />

Publikum war vom enthusiastischen<br />

Musizieren dieser Jugendlichen begeistert<br />

und dankt mit einem herzlichen Applaus.<br />

Was mag wohl im Innern des einen<br />

oder anderen alten Musikers (der älteste<br />

war ein Pianist von 101 Jahren) vorgegangen<br />

<strong>sein</strong>? Vielleicht kamen Erinnerungen<br />

an eigene Konzerte auf, die schon<br />

Jahre oder Jahrzehnte zurücklagen.<br />

Daniela Ferretti, die Leiterin des Hauses<br />

(ihr sei an dieser Stelle gedankt, dass<br />

dieses Konzert möglich war) ließ es <strong>sich</strong><br />

ebenso wie die Enkelin Puccinis und eine<br />

ehemalige Primadonna der Scala nicht<br />

nehmen, <strong>sich</strong> persönlich bei Elfriede<br />

Hochweber für das <strong>schön</strong>e Konzert zu<br />

bedanken. Das war wohl der Ritterschlag<br />

für Frau Hochweber und ihr Orchester.<br />

Überglücklich registrierte <strong>man</strong>, in diesen<br />

exquisiten Räumen musikalisch<br />

bestanden zu haben.<br />

Nach dem erfolgreichen Konzert genossen<br />

alle die reichlich gedeckte Tafel<br />

mit erlesenen italienischen Spezialitäten.<br />

Hier drückte <strong>sich</strong> noch einmal die enorme<br />

Gastfreundschaft der Bewohner dieses<br />

wunderbaren Hauses aus. Für alle Mitwirkenden<br />

war das Erlebnis „Casa Verdi“<br />

zweifellos der musikalische Höhepunkt<br />

der Tournee.<br />

Am darauffolgenden Tag fuhren wir<br />

glücklich und entspannt nach Bussetto<br />

zur Villa Verdi. Hier komponierte der<br />

Meister <strong>sein</strong>e berühmtesten Werke, an<br />

jenem Orte fand er die Ruhe, die er für<br />

<strong>sein</strong> kreatives Schaffen benötigte. Am<br />

Nachmittag dieses Tages stand Cremona<br />

auf dem Programm. In dieser Hauptstadt<br />

des Geigenbaus (ca 140 Geigenbauer),<br />

wo einst die weltberühmten Stradivaris<br />

gebaut wurden, erklärte Britta Maltke<br />

dankenswerterweise sehr professionell in<br />

einer Geigenbauwerkstatt den Bau eines<br />

Streichinstrumentes. Danach spielte das<br />

Orchester ein letztes Mal auf dem Platz,<br />

wo einst Stradivari begraben wurde,<br />

einige Stücke des Programms. Der Kulturchef<br />

von Cremona erschien persönlich,<br />

ein Zeitungsbericht wurde verfasst und<br />

das Wesentliche dieses Ereignisses im<br />

Archiv der Stadt verewigt. Den Ausklang<br />

des Tages bildete ein köstliches Abendessen<br />

in einer ro<strong>man</strong>tischen Pizzeria.<br />

Dann folgte der letzte Tag in Mailand,<br />

Freitag, der 12. 9. Ein letztes Mal besuchten<br />

wir die prachtvolle Innenstadt, den<br />

Dom, die Scala (wird zur Zeit bis 2004<br />

renoviert) und ließen es uns auch nicht<br />

nehmen im berühmten Cafe Verdi, direkt<br />

neben der Scala, den Kaffee zu genießen.<br />

Den Abschluß bildete der Besuch von<br />

Leonardos Abendmahl (zweite Hälfte der<br />

TeilnehmerInnen).<br />

Danach verließen wir Mailand, diese<br />

faszinierende Stadt des Handels und der<br />

Industrie, aber auch diese Stadt der<br />

Kultur und des Geistes, in der solch<br />

große Künstler wie Leonardo und Verdi<br />

einst wirkten.<br />

Eine unvergessliche Reise war zu Ende;<br />

eine Reise mit musikalischen und<br />

kunsthistorischen Höhepunkten.<br />

Gedankt sei zuletzt allen, die zum<br />

Gelingen dieser Tournee beigetragen<br />

haben, insbesondere dem Kollegium der<br />

Freien Waldorfschule Schopfheim für ihr<br />

Verständnis der pädagogisch<br />

unersetzlichen Qualität dieser<br />

Unternehmung.<br />

Helmut Mally<br />

Der Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis „ELSK“ stellt <strong>sich</strong> vor:<br />

Der ELSK berät pädagogische, rechtliche<br />

und wirtschaftliche Fragen der Schule, zu<br />

deren Erörterung das Zusammenwirken<br />

von Eltern und Lehrern erforderlich ist.<br />

Diese nüchterne Formulierung steht als 1.<br />

Position des ELSK in unserer Satzung,<br />

damit wird der ELSK zu einem zentralen<br />

Organ innerhalb des Schulorganismus.<br />

Interessante Themen wurden behandelt,<br />

z.B.:<br />

- Welche Praktika gibt es an unserer<br />

Schule?<br />

- Welche Abschlüsse bieten wir an?<br />

- Das Mittelstufenkonzept<br />

- Überblick über die Oberstufe<br />

- PC-Unterricht Pro und Contra<br />

- Strafe: Impulsreferat/Diskussion<br />

- Berichte verschiedener Gremien<br />

- Berichte von Tagungen des Bundes-<br />

und Landeselternrates<br />

Immer <strong>wieder</strong> ist erlebbar, mit welch<br />

großem Interesse Eltern zu den Treffen<br />

des ELSK kommen, und doch verdiente<br />

dieses Organ eine breitere Beachtung und<br />

dadurch Stärkung in <strong>sein</strong>er Aufgabe als<br />

Wahrnehmungs- und Beratungsorgan<br />

innerhalb unserer Schule.<br />

Günther Eich<br />

Namen<br />

Namen mit i<br />

oder Namen mit o,<br />

umsonst versuche ich,<br />

mich an Konsonanten<br />

zu erinnern.<br />

Es rauscht vorbei<br />

wie ein Telefonrauschen,<br />

wie wie.<br />

Ich horche angestrengt.<br />

Viele Gespräche<br />

im Jahre 1200,<br />

sie betreffen mich,<br />

aber die Aussprache ist anders,<br />

ich habe Mühe.<br />

Je<strong>man</strong>d mit a spricht<br />

auf mich ein,<br />

eine Art Händedruck,<br />

den ich nicht erwidere,<br />

ein Schluck Wein<br />

eingetrocknet,<br />

ein übriggebliebenes u,<br />

ein vergebliches Ypsilon.<br />

Die Frage der Mitarbeit von Eltern in den<br />

Konferenzen wird uns in den nächsten<br />

Treffen beschäftigen, auch die Vorverlegung<br />

der Mittleren Reife muss mit den<br />

Eltern besprochen werden. Wollen die<br />

Eltern eine Stärkung der Waldorfpädagogik<br />

durch einen spezifischen Waldorfabschluss<br />

und würden sie <strong>sich</strong> dafür<br />

einsetzen? Wie sieht es mit der Drogenproblematik<br />

an unserer Schule aus? Die<br />

Frage eines Versammlungsortes (<strong>man</strong><br />

könnte es auch Festsaal nennen) für<br />

unsere Schüler muss gelöst werden. Wie<br />

können wir gemeinsam der drohenden<br />

Finanzknappheit entgegentreten?<br />

Sie sehen, ein breites Betätigungsfeld ist<br />

vorhanden, es muss beackert werden, und<br />

dazu benötigen wir Ihre Mithilfe: Aktiv<br />

die Zukunft zu gestalten gehört zu den<br />

Aufgaben des ELSK.<br />

Dazu laden wir Sie sehr herzlich ein !<br />

Das nächste Treffen findet am Freitag,<br />

den 24.10. um 20.00 Uhr im<br />

Lehrerzimmer stattfinden.<br />

Ulrike Reichert


28 l Aus dem Schulleben Zum Zeitgeschehen l 29<br />

Aktuelles aus dem Computerraum<br />

Das Motto heißt heute Dank!<br />

Jetzt konnte die 10. und 11. Klasse im<br />

neuen Schuljahr an den neuen Laptops<br />

den PC-Unterricht beginnen. Der knappe<br />

Platz im Laborraum erlaubt trotzdem gut<br />

den raumsparenden Einsatz der Kleingeräte.<br />

Es handelt <strong>sich</strong> um sehr<br />

leistungsfähige Rechner.<br />

Die zusätzliche Neuerung ist das<br />

Netzwerk auf der Grundlage der Musterlösung<br />

des Landes Baden-Württemberg.<br />

Das Betriebssystem des Servers ist<br />

Windows Server 2000 und das der<br />

Laptops Windows XP Professional.<br />

Die Lieferfirma Bühler richtete den<br />

Server ein, die Einbindung der Laptops<br />

musste schulseits geleistet werden. Hier<br />

half der Elternvater Herr Kehl mit<br />

gründlicher Präzision und führte Herrn<br />

Boettger mich durch viele Klippen der<br />

Installationen. Ohne <strong>sein</strong>e Hilfe im ersten<br />

Drittel der Ferien wäre das Werk nicht so<br />

förderlich gelungen. Ihm gebührt ein<br />

außerordentlicher Dank. Wir fühlen uns<br />

ihm sehr verbunden.<br />

Anzeige<br />

Einen Dank sprechen wir auch Herrn<br />

Kühnel, Herrn Hohenbild und ungenannten<br />

Personen aus, die bei der<br />

Raumeinrichtung initiativ waren. Der<br />

Vorstand wickelte zügig alle notwendigen<br />

Investitionsschritte ab, somit wir ihm<br />

schnellstens danken.<br />

Das hilfreiche Zusammenwirken war sehr<br />

erfreulich und beglückend, obwohl alles<br />

Arbeit brachte und weiterhin bringen<br />

wird: das wollen wir ja! In der nächsten<br />

Zukunft werden erweiterte Einsatzmöglichkeiten<br />

für Schüler und Lehrer<br />

versucht werden.<br />

Erinnert sei an den Grundansatz unseres<br />

Computereinsatzes: Dieses Arbeits-<br />

Medium soll altersgemäß eingesetzt<br />

werden und es erfordert Lernfähigkeiten,<br />

die vorher angelegt und gebildet <strong>sein</strong><br />

müssen und weiter erübt <strong>sein</strong> wollen, wie<br />

zum Beispiel zielorientiertes Arbeiten<br />

und das konzentrierte Verfolgen eigener<br />

Fragen.<br />

Albert Staiger<br />

Gottfried Benn<br />

Rauhreif<br />

Etwas aus den nebelsatten<br />

Lüften löste <strong>sich</strong> und wuchs<br />

über Nacht als weißer Schatten<br />

eng um Tanne, Baum und Buchs.<br />

Und erglänzte wie das weiche<br />

Weiße, das aus Wolken fällt,<br />

und erlöste stumm in bleiche<br />

Schönheit eine dunkle Welt.<br />

Von Jonathan Seitz erhielten wir einen Artikel zu den Ereignissen des 11. Septembers, der <strong>sich</strong> in <strong>sein</strong>en Fragestellungen und Aussagen<br />

extrem von dem unterscheidet, was hierzu üblicherweise in Presse und Medien zu erfahren ist. Wenn dadurch Nachdenken und<br />

Widerspruch ausgelöst werden, so ist das ganz in unserem Sinne. Es sollen die Themen aus unterschiedlichsten oder sogar<br />

gegensätzlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Ziel: Aktive Leser gestalten das Prisma inhaltlich.<br />

So können wir mit diesem Artikel endlich eine neue Rubrik im Prisma eröffnen:„Aus dem Zeitgeschehen“.<br />

Wir hoffen auf rege Schreibtätigkeiten aus dem Kreise der begeisterten (!) und interessierten Leserschaft! T.G-R.<br />

Der 11. September ´01<br />

Gegen 8 Uhr starten in Boston der American<br />

Airlines Flug 11 und der Flug 175 der<br />

United Airlines - zwei Boeings 767 mit<br />

dem Ziel Los Angeles und insgesamt 157<br />

Passagieren. Minuten später hebt in Washington<br />

eine dritte Maschine mit dem<br />

Ziel Los Angeles ab, American Airlines<br />

Flug 77 - eine Boeing 757 mit 58 Insassen.<br />

Zuletzt startet in Newark der United<br />

Airlines Flug 93 mit dem Ziel San Francisco,<br />

diese Boeing hat nur 45 Passagiere<br />

an Bord. Dann verliert die zivile Flugüberwachung<br />

kurz nacheinander den<br />

Kontakt zu den vier Flugzeugen...<br />

Der 11. September 2001 ist ein historisches<br />

Datum, der Tag, an dem fanatische<br />

Gotteskämpfer des Islam, der Freien Welt<br />

endgültig den Krieg erklärten. Der Tag,<br />

an dem arabische Terroristen vier amerikanische<br />

Passagierflugzeuge kidnappten<br />

und skrupellos zu Bomben umfunktionierend<br />

in das Welthandels Zentrum in New<br />

York und in das <strong>sich</strong>erste Gebäude der<br />

Welt, in das Pentagon steuerten. Die Bilder,<br />

die den provokativsten Terroranschlag<br />

der Geschichte dokumentieren,<br />

sind mittlerweile populärer als die Aufnahmen<br />

von der ersten be<strong>man</strong>nten Mondlandung.<br />

Allerdings gibt es berechtigte<br />

Zweifel.<br />

Martin Auer<br />

Noch einmal Angst<br />

Wir sind ein friedliches Land<br />

und greifen nie<strong>man</strong>den an.<br />

Es sei denn,<br />

wir würden angegriffen.<br />

Wer nicht vorhat,<br />

uns anzugreifen,<br />

braucht keinerlei Angst vor uns zu haben.<br />

Wer <strong>sich</strong> vor uns<br />

zu schützen versucht,<br />

beweist dadurch,<br />

dass er Angst vor uns hat.<br />

Wer vor uns Angst hat,<br />

beweist dadurch,<br />

dass er vorhat,<br />

uns anzugreifen.<br />

Also ist doch klar,<br />

dass wir jeden angreifen müssen,<br />

der Verteidigungsmaßnahmen vorbereitet.<br />

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

in den USA innerhalb von einer Stunde,<br />

unbemerkt von der zivilen Flugüberwachung<br />

und dem Geheimdienst, vier<br />

Passagierflugzeuge von 19 Mitgliedern<br />

einer arabischen Untergrundorganisation<br />

entführt wurden? Warum wurden die vier<br />

Langstreckenflüge nicht abgesagt,<br />

obwohl sie alle nur zu 1/4 besetzt waren?<br />

Ist es ein Zufall, dass Larry Silverstein,<br />

der Pächter des WTC, kurz vor den<br />

Anschlä-gen eine zusätzliche<br />

Ver<strong>sich</strong>erung arran-gierte, um <strong>sich</strong><br />

finanziell vor terroristi-schen Anschlägen<br />

zu schützen? Wie ist<br />

es zu erklären, dass der Kursverlust der<br />

Fluggesellschaften American Airlines<br />

und United Airlines schon kurz vor dem<br />

11. September begann? Warum stieg<br />

gleich-zeitig die Nachfrage nach Put-<br />

Optionen auf Aktien der beiden Airlines?<br />

Warum wurde der Anschlag auf das<br />

Pentagon nicht verhindert, obwohl bereits<br />

die Twin Towers getroffen worden waren,<br />

und <strong>man</strong> unterdessen zwei weitere<br />

Flugzeuge ver-mißte?<br />

Allein Fragen wie diese verlangen eine<br />

öffentliche Diskussion. Dass eine solche<br />

nicht möglich ist, demonstriert die suggestive<br />

Kraft der Massenmedien. Der 11.<br />

September hat auf die amerikanische<br />

Außen- und Innenpolitik eine ähnlich<br />

gravierend Auswirkung wie Pearl Harbor<br />

1941. Die offizielle Version der Ereignisse<br />

ist dogmatisch -<br />

was nicht <strong>sein</strong> darf, <strong>kann</strong> nicht <strong>sein</strong>.<br />

Das World Trade Center war ein Komplex<br />

von sieben Gebäuden. WTC 3 und 6<br />

wurden infolge der Anschläge katastrophal<br />

beschädigt. Building 4 und 5 wurden<br />

weniger stark angegriffen, aber später<br />

wegen angeblicher Einsturzgefahr abgerissen.<br />

Auf der ganzen Welt sind die<br />

Bilder be<strong>kann</strong>t, die zeigen wie Flugobjekte<br />

in die Twin Towers (WTC 1 und 2)<br />

einschlagen, worauf beide Türme gleichmäßig,<br />

exakt vertikal und symmetrisch<br />

(fast mit Fallgeschwindigkeit) kollabieren<br />

und pulverisieren. Die Theorie, dass<br />

brennendes Flugzeugbenzin zu einer<br />

Kettenreaktion der Geschoßdecken geführt<br />

habe, ist mehr als nur zweifelhaft.<br />

Abgesehen davon, dass die Verbrennung<br />

von Kerosin nicht die Temperaturen<br />

erzeugt, welche die Stahl- und Asbestkonstruktion<br />

hätten ausschlaggebend<br />

beeinträchtigen können, ist es praktisch<br />

unmöglich, dass durch das Herabfallen<br />

einer Geschoßdecke auf die nächst untere<br />

eine Reaktion aller Geschoßdecken verursacht<br />

wurde, die alle Geschoßdecken<br />

mitsamt der Stahlfassade und dem inneren<br />

Stahlbetonkern zu dem verarbeitete,<br />

was am Abend des 11. Septembers 2001<br />

auf Ground Zero zurückblieb. Außerdem<br />

implodierte am Nachmittag desselben<br />

Tages das WTC Building 7 nach demselben<br />

Schema wie die Twin Towers. Bewiesen<br />

ist, dass ein Stoßtrupp der FDNY<br />

bis zur Einschlagstelle im Südturm vorgedrungen<br />

war, Verstärkung angefordert<br />

und sogar schon mit den Löscharbeiten<br />

begonnen hatte, als der Turm plötzlich<br />

einstürzte. Augenzeugen berichten von<br />

einer Serie von Explosionen. Die Aufräumungsarbeiten<br />

auf Ground Zero übernahm<br />

die Firma Controlled Demolition<br />

Inc., ein Unternehmen, welches auch für<br />

die fachgerechte Sprengung komplizierter<br />

Bauwerke zuständig ist. Unter anderem<br />

sprengte die Firma im Jahre 2000<br />

die Sporthalle Kingdome in Seattle - wo<br />

anhand von 6800 einzeln gezündeten<br />

Sprengpatronen mit insgesamt 2500 kg<br />

Dynamit 50.000 t Beton pulverisiert<br />

wurden.<br />

Das Pentagon ist seit 1943 die offizielle<br />

Verteidigungszentrale der USA. Es verfügt<br />

über ein ausgeklügeltes Frühwarnsystem<br />

und eigene Flugabwehrraketen.<br />

Außerdem liegt es nur wenige Meilen von<br />

der Andrews Airbase entfernt, einem<br />

Luftstützpunkt der Airforce. Das Versagen<br />

der Sicherheitssysteme ist unbedingt<br />

verdächtig. Als das Pentagon angegriffen<br />

wurde, befand <strong>man</strong> <strong>sich</strong> schließlich längst<br />

in höchster Alarmbereitschaft. Ironisch<br />

klingt es, dass Präsident George W. Bush<br />

jr. den Sicherheitsdienst für <strong>sein</strong>e Arbeit<br />

auch noch lobte. Beschädigt wurde der<br />

gerade in Renovation befindliche Südwestflügel<br />

des Pentagon. Der entstandene<br />

Schaden wurde angeblich von einer tief<br />

fliegenden Boeing 757 verursacht, die in<br />

der dritten Etage des Gebäudes eingeschlagen<br />

<strong>sein</strong> soll. Verwunderlich ist, dass<br />

die Laternen direkt vor der Einschlag-<br />

Fortsetzung des Artikels auf folgender Seite unten


30 l Aus dem Umkreis der Schule Aus den Kindergärten l 31<br />

Trägerverein eines biologisch-dynamischen Hofes in Schopfheim gegründet<br />

Am 29. September 2003, zu Michaeli,<br />

wurde in Schopfheim-Wiechs der Verein<br />

Kambium gegründet. Ziel des Vereins ist<br />

die Förderung der ökologischen Landwirtschaft<br />

in der Region Südschwarzwald<br />

und Dinkelberg sowie soziale Projekte in<br />

Verbindung mit der ökologischen Landwirtschaft.<br />

Weitere Zielsetzungen sind<br />

die Förderung der Forschung im Bereich<br />

des Lebendigen und die Durchführung<br />

kultureller Veranstaltungen.<br />

Vorstand und Beirat<br />

Den ersten Vereinsvorstand bilden Markus<br />

Feig, Steinen-Weitenau, (ehemals<br />

Schüler dieser Schule); Markus Hurter,<br />

Schopfheim-Langenau, und Claus Kruse,<br />

Maulburg (beides frühere Vorstandsmitglieder<br />

dieser Schule). Mit dem Ziel<br />

einer breiten gesellschaftlichen Verankerung<br />

des Vorhabens wurde auch ein<br />

Beirat eingerichtet. Prominentestes<br />

Mitglied ist Christof Nitz, Bürgermeister<br />

von Schopfheim. Weitere Beiratsmitglieder<br />

sind Beate Engeser, Langenau,<br />

Mutter von Schülern dieser Schule und<br />

engagiert für die gesellschaftliche<br />

Integration von Menschen mit Behinderung;<br />

Dieter Gebhardt, Wiechs,<br />

Schlossermeister und Kreisrat; Ruth<br />

Noack, Steinen, Biologin und aktiv im<br />

Naturschutz und Manfred Klett, bis 2001<br />

Leiter der Landwirtschaftlichen Abteilung<br />

am Goetheanum.<br />

Der zukünftige biologisch-dynamische<br />

Hof<br />

Der Verein hat <strong>sich</strong> für die Pacht des<br />

landwirtschaftlichen Be triebes mit Gärt-<br />

Fortsetzung des Artikels „Der 11. September 01“ von Seite 29<br />

stelle stehen blieben. Das Ausmaß und<br />

die Natur des entstandenen Schadens<br />

schließen allerdings den Einschlag einer<br />

Boeing mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.<br />

Die präzise Durchtrennung des betroffenen<br />

E-Rings läßt eher die Verwendung<br />

eines speziellen Sprengstoffes vermuten.<br />

Nur eine Stunde nach dem Absturz des<br />

vierten Flugzeuges wurde der Weltöffentlichkeit<br />

Usama Bin Laden als<br />

Drahtzieher der Anschläge präsentiert.<br />

Die Beweise, auf die <strong>sich</strong> diese<br />

Anschuldigung stützt, sind äußerst<br />

dubios. Präsident Bush erklärte noch am<br />

Abend des tragischen Septembertages,<br />

dass Amerika im Kampf gegen den<br />

Internationalen Terrorismus keinen<br />

Unterschied machen werde zwi-schen<br />

nerei beim Markus-Pflüger-Heim in<br />

Schopfheim-Wiechs be worben. Der<br />

Pachtvertrag steht und soll noch vor Ende<br />

2003 mit dem Landkreis geschlossen<br />

werden. Pachtbe ginn wird der 1.7.2004<br />

<strong>sein</strong>.<br />

Unmittelbar mit Pachtantritt beginnt die<br />

Umstellung auf die biologisch-dynamische<br />

Betriebsweise (Demeter). Das<br />

bedeutet u.a.: nur noch Verwendung von<br />

organischem Dünger, kein Einsatz von<br />

chemi schen Spritzmitteln, in der<br />

Tierhaltung schrittweise Reduzierung<br />

von Kraftfuttergaben, dafür Zunahme der<br />

Fütterung mit Kleegras und Wiesenheu.<br />

Mit dem in der Gärtnerei erzeugten<br />

Gemüse wird zunächst die Küche des<br />

Markus-Pflüger-Heims und der Bioladen<br />

„Grünkern“ beliefert, und ab Frühjahr<br />

2005 ist ein Marktstand auf dem Schopfheimer<br />

Wochenmarkt vorgesehen. Für<br />

Milch, Milchprodukte und Fleisch wird<br />

schrittweise eine Direktvermarktung<br />

aufgebaut.<br />

Für die Bewohner des Markus-Pflüger-<br />

Heims und andere Menschen mit<br />

besonderem Betreuungsbedarf werden<br />

arbeitstherapeutische Massnahmen<br />

angeboten. Für später ist die Ein richtung<br />

von Verarbeitungswerkstätten wie Gemüseverarbeitung,<br />

Käserei, Bäckerei usw.<br />

geplant. In allen Bereichen soll nach und<br />

nach therapeutisch und pädagogisch<br />

gearbeitet werden. Weitere Vor haben sind<br />

festliche und kultu relle Veranstaltungen<br />

auf dem Hof.<br />

Terroristen und den Staaten, die<br />

Terroristen beherbergen.<br />

So begann der vierte Weltkrieg.<br />

Jonathan Seitz, 11. Klasse<br />

Alle Angaben<br />

sind dem Buch<br />

„11. September - ein<br />

Untersuchungsbericht“<br />

von Christian Guthart,<br />

erschienen<br />

Januar 2002<br />

im SKD Bavaria-Verlag,<br />

München,<br />

entnommen.<br />

Der Name Kambium<br />

Das Kambium ist die lebendige, grüne<br />

Schicht unter der Rinde der Gehölze.<br />

(Bei Entfernung der dünnen Rinde von<br />

jungen Trieben kommt es zum<br />

Vorschein.) Das Kambium ist im Holzbereich<br />

die einzige Zell schicht, wo<br />

Zelltei lungen, also Wachstum stattfindet.<br />

Die Zellen, die nach innen gebildet<br />

werden, werden zu Holz. Die Zellen, die<br />

nach aussen gebildet werden, werden zu<br />

Rinde. Aus dem Kambium und nur aus<br />

dem Kambium <strong>kann</strong> Holz austrei ben und<br />

neue Triebe, Blätter und Blüten bilden.<br />

Das Kambium ist also die Leben<br />

bewahrende und Leben vermit telnde<br />

Schicht der Holzgewächse. Im<br />

übertragenen Sinne steht es für ständige<br />

Erneuerung und Leben.<br />

Infos, Kontakt<br />

Weitere Informationen über den Verein<br />

und <strong>sein</strong>e Vorhaben wird <strong>man</strong> in nächster<br />

Zeit in der Presse und im Bioladen<br />

„Grünkern“ finden. Noch für den Herbst<br />

ist eine erste öffentliche Veranstaltung<br />

geplant. Interesse und Spenden sind<br />

willkommen.<br />

Kambium e.V., Bergstr. 9, 79650<br />

Schopfheim, Tel. 07622-8608<br />

Konto Nr. 6404405, bei VR-Bank<br />

Schopfheim, BLZ 683 915 00<br />

Markus Hurter<br />

Gottfried Benn<br />

Astern<br />

Astern - schwälende Tage,<br />

alte Beschwörung, Bann,<br />

die Götter halten die Waage<br />

eine zögernde Stunde an.<br />

Noch einmal die goldenen Herden<br />

der Himmel, das Licht, der Flor,<br />

was brütet das alte Werden<br />

unter den sterbenden Flügeln vor?<br />

Noch einmal das Ersehnte,<br />

den Rausch, der Rosen Du -<br />

der Sommer stand und lehnte<br />

und sah den Schwalben zu,<br />

noch einmal ein Vermuten,<br />

wo längst Gewissheit wacht:<br />

die Schwalben streifen die Fluten<br />

und trinken Fahrt und Nacht.<br />

Das Erntefest<br />

im Waldorfkindergarten am Eisweiher<br />

Während des Sommers, im Zusammenspiel<br />

von Himmel und Erde, haben die<br />

Pflanzen Licht und Wärme getrunken. Im<br />

Herbst zieht <strong>sich</strong> die Erde sanft in <strong>sich</strong><br />

selbst zurück, die Himmelskräfte entfernen<br />

<strong>sich</strong> von ihr. Sommerliche Fülle<br />

finden wir konzentriert in Obst, Gemüse<br />

und Getreide. Gereiftes wird von den<br />

Pflanzen gelöst, bevor es in Verwesung<br />

übergeht. Mit der Ernte entzieht der<br />

Mensch die Früchte der Vergänglichkeit<br />

und führt sie als eigene Nahrungsgrundlage<br />

<strong>wieder</strong> dem Leben zu. Vor allem das<br />

Erntefest in <strong>sein</strong>er Bedeutung <strong>kann</strong> von<br />

den Kindern als leibliche Wohltat mit<br />

allen Sinnen erfahren werden und <strong>sein</strong>e<br />

„Urdankbarkeit“ anlegen.<br />

Über die ersten Septemberwochen reiften<br />

in unserem Garten die Kerne der Sonnenblumen<br />

heran. Die Kürbispflanzen sorgten<br />

in ihrem ausschweifenden Wachstum<br />

für prächtige Funde an seltenen Orten –<br />

sei es als „Riesenkuckucksei“ in der<br />

Himbeerecke oder als „Leuchtkugel“<br />

neben der Tür des Fachwerkhauses. Die<br />

Kinder bringen bergeweise Kastanien,<br />

baden ihre Füße darin und Kastaniendrachen<br />

entstehen (Kastanien mit Krepppapierbändern).<br />

Auch ein kleiner Papierdrache<br />

wird unter den Händen der Kinder<br />

zum Leben erweckt, lernt das Fliegen,<br />

muss aber schließlich noch in aller Ruhe<br />

einige Tage Kraft für das Fest sammeln.<br />

Der Tageslauf ist durchzogen von herbstlichen<br />

Liedern, Geschichten und dem<br />

Erntereigen, der den Weg vom Korn zum<br />

Brot (rhythmisch musikalisch) zum<br />

Bewegungserlebnis macht. Die Kinder<br />

freuen <strong>sich</strong> auf das Erntefest. Noch<br />

einmal schlafen, dann ist es soweit.<br />

Der Raum ist festlich vorbereitet, mit<br />

Kerzen erleuchtet. Die weiße Tischdecke<br />

liegt auf. Der noch dezent gestaltete<br />

Erntetisch ist in Erwartung. Die ersten<br />

Kinder kommen feierlich herein mit ihren<br />

verzierten Körbchen voller Obst, Gemüse,<br />

Blumen und Blättern. Alle Details<br />

werden eingehend bewundert und<br />

gewürdigt. Zunächst stellen wir die Körbchen<br />

eng beieinander auf den Seitentisch<br />

– wie eine große Erntefamilie mit der<br />

„Handschrift“ eines jeden Kindes.<br />

Wir wenden uns der offenen Schachtel<br />

mit den geernteten Sonnenblumenkernen<br />

zu. Die meisten von ihnen werden wohl<br />

in der Erde überwintern. Und dennoch<br />

gibt es einen Kern, der von <strong>sein</strong>em<br />

bestimmten Kind versorgt und behütet<br />

werden will. Die Kinder suchen mit tiefem<br />

Ernst nach ihrem Kern. Jedes findet<br />

ihn über kurz oder lang und legt ihn dann<br />

zu <strong>sich</strong>. Aus einem Körbchen holt es <strong>sich</strong><br />

zwei leere Nussschalen. Die eine Hälfte<br />

wird mit Wolle weich ausgepolstert. Der<br />

Kern wird hineingelegt und mit einem<br />

Samenschlaflied zugedeckt, die Nuss mit<br />

Knetwachs verschlossen. Den Winter über<br />

darf der Kern daheim in Obhut der Kinder<br />

schlafen, im Frühling wird es in der<br />

Nussschale kribbeln. Dann will er <strong>wieder</strong><br />

ins Erdreich keimen und wachsen.<br />

Eilige Kinder die ihren Kern schon längst<br />

gefunden und rasch zur Ruhe gebracht<br />

haben, sind bereits mit dem Kneten des<br />

Erntebrotes beschäftigt. Jetzt wird geformt<br />

und in den Ofen geschoben. Während<br />

der würzige Duft <strong>sich</strong> im Raum<br />

ausbreitet, widmen wir uns <strong>wieder</strong> den<br />

Erntekörbchen. Wir schmücken singend<br />

die Festtagstafel und den Erntetisch mit<br />

den mitgebrachten Schätzen der Natur.<br />

Manche verteilen sie voller Hingabe. Andere<br />

haben <strong>sich</strong> so persönlich mit dem<br />

Inhalt ihres Körbchens verbunden, dass<br />

ihnen das Abgeben an die große, gemeinsame<br />

Tafel schwer fällt. Die holen eher<br />

zögerlich Stück um Stück heraus und<br />

legen es bedächtig auf den Tisch, wobei<br />

<strong>sich</strong> der Trennungsschmerz in ihren Ge<strong>sich</strong>tszügen<br />

spiegelt. Ein Mädchen huscht<br />

eilig in die Garderobe, um alles Mitgebrachte<br />

in <strong>sein</strong>e Schublade zu stopfen.<br />

Doch kurz vor dem Frühstück, bedrängt<br />

vom Stau des Zurückgehaltenen, holt es<br />

alles und präsentiert die Überraschung<br />

stolz auf dem Tisch. Alles ist geschmückt.<br />

Die große Fülle der Ernte zeigt <strong>sich</strong> als<br />

gemeinsamer Reichtum. Wir finden uns<br />

um den Erntekranz zum Erntetanz und zu<br />

Mühlespielen.<br />

Mittlerweile liegt das Erntebrot frischge-<br />

backen und duftend auf dem Tisch. Wir<br />

setzen uns, sprechen ein Erntegebet, das<br />

Brot wird feierlich verteilt. Bissen für<br />

Bissen schmecken wir die Sonnenkraft,<br />

die Liebesmüh von Bauer, Müller und<br />

uns Bäckern – ein echtes Gesundheitsbrot.<br />

Es stärkt uns für das ganze Jahr bis<br />

zum nächsten Erntefest. Köstliche Nachtische<br />

folgen: Trauben, Pflaumen, Birnen,<br />

Äpfel ...<br />

„Die kleinen blauen Trauben sind von<br />

unserem Haus!“ „Die Birnen haben wir<br />

gestern im Garten gepflückt.“ Manche<br />

Kinder kennen ihr eigenes Obst genau<br />

und wollen nur davon essen. Viele<br />

naschen <strong>sich</strong> genüsslich durch die ganze<br />

Fülle. Wohlgesättigt danken wir.<br />

Endlich ist Gartenzeit! Im Sonnenschein<br />

fliegen die Kastaniendrachen senkrecht in<br />

die Höhe oder von Kind zu Kind. Die<br />

Papierdrachen fliegen im Rennen besonders<br />

gut. Glück und Schmerz liegen nah<br />

beieinander – <strong>man</strong>chem Papierdrachen<br />

fehlt bald der Schwanz, oder die Kastaniendrachen<br />

hängen unerreichbar in den<br />

Bäumen. Alles wird am Ende gut. Die<br />

Kinder kommen herein und versammeln<br />

<strong>sich</strong> im Halbrund vor dem Erntetisch. Die<br />

volle Ernte liegt im Kerzenschein vor uns<br />

ausgebreitet. Kürbisse, Paprika, Tomaten,<br />

Blumen und.... strotzen vor Sommerwärme,<br />

leuchten wie von innen ....<br />

Die Geschichte vom Kartoffelkönig, der<br />

mit der Krone auf dem Kopf von Kind zu<br />

Kind rollt, bildet den Abschluss unseres<br />

Festes.<br />

Bei Kürbissuppe, Gemüsesuppe, Obstsalat,<br />

die wir gemeinsam zubereiten,<br />

lassen wir uns das Fest in der darauffolgeden<br />

Woche im Nachhinein schmecken.<br />

Martina Albert, Kindergärtnerin


32 l Bücher<br />

Überlebenshandbuch f. Waldorflehrer<br />

von Eugene Schwarz im MaroVerlag erschienen<br />

1992 erschien in Amerika ein Buch „The<br />

Waldorf Teacher´s Survival Guide“. Es<br />

wurde in der ersten Auflage nur an praktizierende<br />

Waldorflehrer verkauft. Der<br />

Autor entschloss <strong>sich</strong> dann aber, dieses<br />

Buch allen interessierten Menschen zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Ich begegnete dem Buch erstmals in Berlin,<br />

ließ es wegen <strong>sein</strong>es Titels relativ<br />

unbeachtet liegen. Letztes Jahr empfahl<br />

eine Dozentin während einer Weiterbildung<br />

eben dieses Buch, und ich schaute<br />

es mir genauer an. Vor den Sommerferien<br />

habe ich es gekauft und es noch keinen<br />

Tag bereut: 1. ist es sehr gut lesbar und<br />

hat den angenehmen Umfang von etwas<br />

über 100 Seiten, 2. ist es sehr lebendig<br />

Töte, Lama, noch einmal<br />

Ein Karmathriller von Mathias Wais,<br />

erschienen im Verlag Johannes Mayer<br />

Es ist natürlich die Frage, ob ein Thriller<br />

etwas für eine Schulzeitung ist; und <strong>wenn</strong><br />

dann natürlich nur zur Michaelizeit, wo<br />

Mut und Standhaftigkeit gegenüber dem<br />

Drachenhaften besonders gebraucht und<br />

geübt werden.<br />

Doch es ist keine triviale, abgeschmackte<br />

und nur auf äußerliche Gruseleffekte<br />

gebaute Geschichte, sondern anhand der<br />

starken Bilder könnte <strong>man</strong> aufwachen für<br />

ein fragend-suchendes und auf Wirklichkeit<br />

gegründetes Karmaverständnis.<br />

Denn dieses Buch schrieb der nicht nur in<br />

anthroposophischen Kreisen be<strong>kann</strong>t und<br />

geschätzte Psychologe Mathias Wais. Er<br />

wählte die Form eines Kriminalro<strong>man</strong>s<br />

um <strong>sich</strong> mit den Gedanken von Karma<br />

und Wiedergeburt au<strong>sein</strong>anderzusetzen<br />

geschrieben da der Autor <strong>sein</strong>e Gedanken<br />

in einem fiktiven Gespräch zwischen<br />

einer erfahrenen Mentorin und einem<br />

Klassenlehrer in <strong>sein</strong>em ersten Durchgang<br />

entwickelt, und 3. als Wichtigstes<br />

der Inhalt: E. Schwartz geht einen<br />

deutlichen Weg durch fast alle Themen<br />

der Lehrertätigkeit. Dabei macht er<br />

keinen Bogen um Schwieriges, sondern<br />

geht es direkt an. So kommen z.B. die<br />

Hausaufgaben vor, die Arbeitszeit des<br />

Lehrers, die Zeugnisse, der Unterschied<br />

Mann/Frau als LehrerIn, schwierige<br />

Kinder, die meditative Arbeit usw.<br />

„Es ist interessant, dass es wenige eindeutigere<br />

Stellen bei Rudolf Steiner gibt<br />

als die, wo er über Hausaufgaben gesprochen<br />

hat, und er hat davon abgeraten. Es<br />

ist aber trotzdem so, dass gerade die Lehrer,<br />

die Steiner so gerne zitieren, <strong>wenn</strong> es<br />

um den Entwurf für Briefpapier für die<br />

Schule geht, an Gedächtnisschwund zu<br />

leiden scheinen, <strong>wenn</strong> sie versuchen, die<br />

vielen Hausaufgaben für ihre Schüler zu<br />

rechtfertigen. Der Hauptbeweggrund für<br />

Waldorflehrer, die Hausaufgaben geben,<br />

ist das Zufriedenstellen der Eltern. Die<br />

Eltern hatten selber in der Regel eine<br />

und formte einen richtigen Karmathriller:<br />

Das Buch fragt nach den Auswirkungen,<br />

<strong>wenn</strong> das weise im Menschen angelegte<br />

Vergessen gegen alle Gewohnheit Löcher<br />

bekommt und <strong>man</strong> plötzlich <strong>sich</strong> erinnert,<br />

was einen im letzten Erdenleben umgetrieben<br />

hat. Womöglich sieht <strong>man</strong> <strong>sich</strong><br />

dazu gedrängt, denselben Zielen noch<br />

einmal nachzujagen....<br />

In der Form einer Ich-erzählung wird beschrieben,<br />

wie ein 9-jähriger Bub in Gailingen<br />

am Oberrhein als Wiedergeburt<br />

eines angesehenen Lamas aus dem alten<br />

Tibet gefunden wird, ins tibetanische<br />

Flüchtlingskloster Rikon bei Winterthur<br />

zieht und dort die Grundausbildung und<br />

Höheren Studien tibetanischer Religion<br />

genießt. Ironisch-witzige Episoden durchziehen<br />

die Atmosphäre anfangs noch,<br />

zunehmend aber weichen sie einer bedrängenden<br />

Spannung: Im Verlaufe der<br />

Handlung tauchen bei dem Erzähler<br />

immer <strong>wieder</strong> Bilder aus dem Alten Tibet<br />

auf, zwingende Szenen rufen Deutungsversuche<br />

hervor. Die bald auch bewusst<br />

aufgesuchten Erinnerungen verdichten<br />

<strong>sich</strong> derart, dass zum Schluss ein politischer<br />

Mord geschieht. Die Ereignisse der<br />

50er Jahre in Lhasa zwischen Tibet und<br />

China werden angerissen, die Stellung<br />

und Funktion des Dalai Lama zu den<br />

verschiedenen religiösen Gruppierungen,<br />

konventionelle Schulbildung und obwohl<br />

ihre Herzen der Waldorfmethode sehr ver<br />

bunden sind, werden ihre Köpfe immer<br />

noch stark von ihren eigenen Schulerlebnissen<br />

beeinflusst. Wenn die Flitterwochen<br />

von Kindergarten und Klassen 1- 4<br />

vorbei sind, dann werden sie unruhig sehnen<br />

<strong>sich</strong> nach der bequemen, be<strong>kann</strong>ten<br />

„Sicherheitsdecke“, zusammengeflickt<br />

aus Hausaufgaben, Prüfungen u. Noten."<br />

Dieses Beispiel zeigt die kontrovers Rede<br />

und Gegenrede hervorrufende Darstellung<br />

der genannten Themen. Unabhängig<br />

davon, ob ich als Leser in den einzelnen<br />

Feldern mit dem Autor übereinstimme<br />

oder genau die gegenteilige Auffassung<br />

vertrete - das Lesen und die Anregung<br />

durch die klaren Aussagen machen die<br />

Lektüre zu einer Bereicherung für<br />

meinen eigenen Alltag. Die Vielzahl der<br />

angeschnittenen Themen macht es aus<br />

meiner Sicht tatsächlich auch für einen<br />

weiteren Kreis interessant; dabei liefert<br />

es allerdings keine „Grundlagen“ oder<br />

„Einführung in...“, sondern fordert zum<br />

eigenen Tun und Nachdenken auf.<br />

Thomas Wehkamp<br />

tibetisches Denken im Alltag wie auch in<br />

rituellen Handlungen wird erlebbar (der<br />

Autor studierte auch Tibetologie). Und<br />

immer <strong>wieder</strong> wird die Notwendigkeit der<br />

Hilfe des Lesers betont („Auch der Leser<br />

muss wissen, was er tut.“), und durch<br />

diesen "Kunstgriff" wird <strong>man</strong> zunehmend<br />

selber in die Geschichte eingebunden.<br />

Am Ende steht <strong>man</strong> irritiert da, und aus<br />

geschickt gezeichneten Schicksalsmelodram<br />

tauchen fordernde Fragen auf:<br />

- Hat seelische Reife mit Erinnerung an<br />

vorangegangene Inkarnationen zu tun?<br />

- Verliert <strong>man</strong> die persönliche Freiheit und<br />

Beurteilungsfähigkeit gegenüber den<br />

Erinnerungsbildern, <strong>wenn</strong> die Identifikation<br />

„Das-bin-ich“ einsetzt?<br />

- Und ganz zentral natürlich die Frage<br />

zum nachtodlichen Lernen und der daraus<br />

entstehenden schicksalsgestaltenden und<br />

karmaausgleichenden Motivation für<br />

ein neues Leben: Was geschieht,<br />

<strong>wenn</strong> dieser ganze jenseitige Verwandlungsprozess<br />

bei der Karmafrage<br />

unmichaelisch außer acht gelassen wird?!<br />

Interessanterweise erschien dieser Thriller<br />

genau zu dem Zeitpunkt, als die<br />

Diskussion um Barbro Karlens Erlebnisse<br />

als Anne Frank am lebendigsten war.<br />

Frauke Roloff<br />

Wieder freuen wir uns über eine Buchbesprechung<br />

aus dem Kreise der Schülerschaft,<br />

als Anregung für andere Schüler<br />

zum Lesen und für andere Eltern zum<br />

Kaufverschenken......<br />

Ob es noch mehr von solchen Lieblingsbüchern<br />

gibt? Ermuntern Sie doch mal<br />

Ihre Kinder zum Schreiben.......<br />

F.R.<br />

Dibs und der Delfin<br />

ein Kinderbuch von Julie Bertagna<br />

erschienen im dtv-Junior-Verlag<br />

Dibs ist überglücklich, als er den<br />

kleinen Delfin am Strand entdeckt. Mit<br />

Tränen in den Augen streichelt er das<br />

Tier und erstaunt damit <strong>sein</strong>e Eltern<br />

und <strong>sein</strong>e Schwester Amy. Denn<br />

normalerweise zeigt Dibs keine<br />

Gefühle und er spricht auch nicht.<br />

Mit Tränchen, dem kleinen Delfin,<br />

jedoch entwickelt er eine ganz eigene<br />

Art der Verständigung und <strong>kann</strong> bald<br />

mit einer Überraschung aufwarten, die<br />

nie<strong>man</strong>d für möglich gehalten hätte ...<br />

Nicolas Katzer, 4. Klasse<br />

Ankündigungen und Mitteilungen<br />

Freiwillige Schüler-<br />

Zusatzver<strong>sich</strong>erungen<br />

Ergänzung des gesetzlichen<br />

Unfallver<strong>sich</strong>erungsschutzes<br />

Liebe Eltern,<br />

auch in diesem Schuljahr werden die<br />

Kosten für die freiwilligen Schülerzusatzver<strong>sich</strong>erungen<br />

(Unfall-, Sachschaden-<br />

und Haftpflichtver<strong>sich</strong>erung)<br />

für alle SchülerInnen von der Schule<br />

übernommen.<br />

Die in diesem Rahmen ebenfalls<br />

angebotenen Ver<strong>sich</strong>erungen für<br />

Fahrrad 7 ,50 €<br />

Musikinstrumente 6,50 €<br />

müssen <strong>wieder</strong> bei mir angemeldet und<br />

bar bezahlt werden (bis 15.11.03).<br />

Information: Beatrice Baum<br />

Bücher<br />

PrimaPrismaPreisRätsel:<br />

die erste Million für einen Saalbau ist da !?!<br />

Da bei dem letzten aufs Schopfheimer<br />

Waldorfschul-Leben maßgeschneiderten<br />

PrimaPrismaKreuzwortPreisRätsel nur<br />

die Redaktionskinder ihre Anworten abgaben<br />

(Lösungswort: Gl u e h w u e r m c h e n)<br />

und ja leiderleider von der Preisverlosung<br />

ausgenommen sind, wird die als Hauptpreis<br />

vorgesehene Million als Startkapital<br />

für einen Saalbau zur Verfügung gestellt.<br />

Adventskränze<br />

Liebe Schulgemeinschaft!<br />

Die 10. Klasse wird in diesem Jahr<br />

Adventskränze für uns alle binden, teilweise<br />

schmücken und gegen eine Spende<br />

- vielleicht für eine zukünftige Bühne -<br />

gerne abgeben.<br />

Bitte notieren Sie <strong>sich</strong> folgende Termine:<br />

Freitag, 28. November 14.00 – 16.00 Uhr<br />

Samstag, 29. November 9.00 – 11.00 Uhr<br />

auf unserem Pausenhof.<br />

Lassen Sie <strong>sich</strong> von einer großen<br />

Auswahl überraschen!<br />

Bärbel & Roland Beidek<br />

Schopfheim am 1.Okt.2003 um 7 Uhr 57:<br />

Thomas Gremm-Roloff von der Prisma-<br />

Redaktion übergibt eine Million in bar an<br />

Iris Kühner von der Geschäftsführung.<br />

Unser neuer Prisma-Photograph hat während der<br />

Sommerferien zufällig in einem französischen<br />

Spiegelkabinett entspannte Schopfheimer<br />

Waldorfschullehrer getroffen..............<br />

Später, als wir uns an nebenstehendem<br />

Schappschuss erheiterten, kamen wir<br />

überein, dass dieses Bild gerade für ein<br />

michaelisches PrimaPrismaPreisrätsel<br />

geeignet <strong>sein</strong> könnte. Was meinen Sie?<br />

Also:<br />

????Wer ist das????<br />

Und selbstverständlich <strong>kann</strong> jeder<br />

(egal ob SchülerIn, Vater/Mutter<br />

oder gar LehrerIn) <strong>sein</strong>e Rätsel-<br />

versuche mit Namenangaben etc.<br />

Kunstraum Michaelskirche<br />

Malereien und Objekte in der Michaelskirche<br />

in der Schopfheimer Altstadt<br />

werden Bérénice & Albert Staiger zeigen.<br />

Vom 7. bis 16. November 2003 immer<br />

samstags, sonntags und mittwochs<br />

von 10 - 16 Uhr<br />

Weitere Öffnungszeiten siehe Presse<br />

Albert Staiger 07622-1737<br />

Rätsel l 33<br />

bis zum nächsten Redaktionsschluss<br />

am 2. Dezember in den<br />

Prisma-Briefkasten im Foyer werfen!


34 l Hinweise und Ankündigungen<br />

Dekorationsgruppe zum<br />

Martinibazar<br />

Damit wir zum Martinibazar am 15./16.<br />

November 2003 das Schulhaus <strong>wieder</strong><br />

dekorativ gestalten können, brauchen wir<br />

Ihre Mithilfe!<br />

Wir benötigen Zweige von <strong>schön</strong>en<br />

Fruchtgehölzen:<br />

weiße Früchte: Schneebeere<br />

violett: Schönfrucht<br />

rosa: Torfmyrte und Schneebeere<br />

gelb/orange: Zierquitte, Sanddorn,Eberesche<br />

und Feuerdorn<br />

rot: Baumwürger, Zwergmispel, Pfaffenhütchen,<br />

Stechpalme, Zierapfel, Wildrose<br />

und Schneeball<br />

Schwarz/blau: Hartriegel, Liguster, Efeu,<br />

Schlehdorn und Schneeball<br />

des weitern auch gerne:<br />

Bambus, Silberling und Lampionblume<br />

Sie können ab sofort diese Schätze nach<br />

Schopfheim in die Goethestrasse 21 zu<br />

Familie Gembler liefern.<br />

Ursula Gembler 07622-9933<br />

Martinsumzug<br />

Samstag, den 15. November<br />

von 17.00 bis ca. 19.00<br />

(findet nicht bei Regen statt)<br />

und Martini-Bazar<br />

Sonntag, den 16. November<br />

von 11.00 bis 18.00 Uhr<br />

Information: I. Krüger 07622-6677407<br />

Michaeli-Tagung der Christengemeinschaft<br />

Freitag, den 24. um 200.00 Uhr bis Sonntag, den 26. Oktober<br />

Bazar - Bücherstand<br />

Wir sammeln <strong>wieder</strong> Bücher (einfach<br />

alles). Abgeben bitte beim Hausmeister,<br />

<strong>wenn</strong> möglich vor dem Bazar.<br />

Abgabe das ganze Jahr über möglich!<br />

Herr und Frau Hohenbild<br />

Von der Ro<strong>man</strong>tik zur Moderne - Selbstbegegnungen<br />

Und wie die Blicke nach dem Lichte spähen<br />

Da ward ein Ge<strong>sich</strong>t gar schreckensreich -<br />

Ich sah mich selbst an meinem Pulte stehen.<br />

Ich rief: „Wer bist du, Spuk?“ - Er rief zugleich:<br />

„Wer stört mich auf in später Geisterstunde?“<br />

Und sah mich an und wars, wie ich, auch bleich. (A.v.Chamisso)<br />

Die Erde lebt heute ganz anders im Bewußt<strong>sein</strong> der Menschen als früher. Seit den<br />

großen Entdeckungen in der Renaissancezeit hat <strong>sich</strong> unser Wissen von der Erde<br />

entschieden verändert. Es ist heute möglich, unseren Planeten als ein lebendiges<br />

Wesen zu erfassen und die umwälzenden Veränderungen festzustellen, die mit ihr in<br />

der Vergangenheit geschehen sind und in der Zukunft weiter geschehen werden. Dass<br />

diese Ein<strong>sich</strong>ten und ihrer Bedeutung auch eine Änderung in unserer Haltung der Erde<br />

gegenüber in <strong>sich</strong> tragen, ist heute auch sehr deutlich.<br />

Mit diesen Erkenntnissen und ihrer Bedeutung und Folgen für das Wesen des<br />

Christentums wird die Christengemeinschaft in der Michaelizeit eine Tagung veranstalten.<br />

Sie findet im Kleinen Festsaal der Waldorfschule in Schopfheim statt.<br />

Erdmut-M. Hoerner, Pfarrer in der Christengemeinschaft, Göppingen, wird drei<br />

Vorträge zu dem Thema halten:<br />

„Die Gestalt des Erdenplaneten und das Werden des Menschen“,<br />

„Der Jordangraben und <strong>sein</strong> Zusammenhang mit biblischen Ereignissen“ und<br />

„Der Rheintalgraben und das Fortwirken Christi“.<br />

Darüber hinaus wird auch eine Lesung stattfinden: „Der Druide von Aiona“ mit<br />

Musik von Paul Dukas aus der Sonate in es-Moll.<br />

Die Ausführenden sind Sighilt von Heynitz und Johannes Greiner.<br />

Information und ausführliches Programm: Harald Lörup Andersen 07622-7453.<br />

Seit der Ro<strong>man</strong>tik und bis in die Moderne hinein haben Dichter Begegnungen mit dem<br />

eigenen Doppelgänger beschrieben. Das <strong>kann</strong> <strong>man</strong>chmal ganz <strong>schön</strong> unheimlich<br />

werden.... Wer begenet da wem? Gibt es vielleicht unbe<strong>kann</strong>te Seiten des eigenen<br />

Wesens, die bislang im Dunkeln geblieben sind und <strong>sich</strong> jetzt zeigen wollen?<br />

Und gibt es Antworten auf eine solche Erschütterung?<br />

Wir wollen den Erlebnissen verschiedener Dichter nachgehen (Tieck, Chamisso,<br />

Droste Hülskopf, Kafka, I.Bach<strong>man</strong>n, Kierkegaard, Jimenez...) und Sie dazu einladen,<br />

an unseren Entdeckungen teilzunehmen.<br />

Wann? Samstag, der 18.10.2003 um 20.00 Uhr<br />

Wo? Im Kleinen Festsaal der Freien Waldorfschule Schopfheim<br />

Dieser Abend wird von Eltern, Lehrern und Freunden der Schule veranstaltet.<br />

Unkostenbeitrag und Spende erbeten. Der Erlös ist für die Schule.<br />

Kirstin Kaiser und Ute Poland (Sprache), Margarete Bock und Hans-Dieter Kern (Eurythmie),<br />

Dorothee Jacobi, Helmut Mally, Geraldine Hepp u.a. (Musik und Bilder)<br />

Singen? - Singen!<br />

Im Josquin-des-Prez-Ensemble haben Sie<br />

die Chance. Dieser kleine Eltern-Lehrer-<br />

Freunde-Chor erarbeitet <strong>sich</strong> kleinere<br />

Werke der Chorliteratur und übr an der<br />

Missa Da Pacem von Josquin des Prez.<br />

Kommen Sie doch mal zu einer Probe<br />

vorbei! Vorher am besten kurz^mit mir<br />

absprechen.<br />

Wann? sonntags 20.00 bis 21.30 Uhr<br />

Wo? Eurythmieraum 1. Stock, FWS<br />

Kontakt: Dorothee Jacobi 07622-5204<br />

Eurythmie-Schuh-Verkauf<br />

Neu: donnerstags in der Großen Pause<br />

im Eurythmieumkleideraum 1<br />

Information: Liane Elsen<br />

Vorträge zum<br />

Alten Testament<br />

Vorankündigung<br />

Herr Nebeling gab im vergangenen<br />

Elternabend der 3. Klasse eine äußerst<br />

interessante Einführung in die Thematik<br />

des Alten Testamentes. In diesem<br />

Zusammenhang stellte Herr Nebeling in<br />

Aus<strong>sich</strong>t, im Januar und Februar vier<br />

weitere Abende zu diesem Thema zu<br />

veranstalten, bei welchen alle interessierten<br />

Eltern der Schule teilnehmen können.<br />

Die genauen Termine werden rechtzeitig<br />

be<strong>kann</strong>t gegeben.<br />

Richtfest Vicemooshalle<br />

Nach derzeitigem Stand der Planung ist<br />

das Richtfest für Ende November<br />

vorgesehen. Genauer Zeitpunkt, Ablauf<br />

und Umfang der Feierlichkeiten können<br />

jetzt noch nicht festgelegt werden.<br />

Das Gebäude soll bis dahin im Rohbau<br />

erstellt und das Dach geschlossen <strong>sein</strong>.<br />

Es geht voran !!! Und die Tage der alten<br />

Traglufthalle sind gezählt.<br />

Vortrag über Märchen<br />

Am 27. November um 20.00 Uhr wird<br />

Andersen über Andersen sprechen. Harald<br />

Lörup hält ein Vortrag über Hans Christian<br />

(1805–1875) mit dem Titel: "Märchen und<br />

Wirklichkeit" im Kleinen Festsaal der<br />

Waldorfschule Schopfheim.<br />

Information: H. L. Andersen 07622-7453<br />

Leserbriefe:<br />

Leserbrief zum Bericht von<br />

H. Gremm-Roloff im Prisma über den<br />

Elternabend zum konf. RU am 27.5.03<br />

In diesem Bericht muss der Wahrheit halber<br />

einiges richtig gestellt werden:<br />

Richtig ist, dass der Staat einen Teil des<br />

RU an staatlichen Schulen finanziert. Die<br />

Begründung dafür aber stimmt so nicht.<br />

Behauptet wurde, der Vertrag Staat-<br />

Kirche wurde im 16. Jahrhundert im Zusammenhang<br />

mit der Säkularisation<br />

durchgeführt, als der Staat kirchlichen<br />

Besitz übernahm und im Gegenzug mit<br />

den Kirchen vereinbarte, den konf. RU<br />

mitzufinanzieren, sozusagen um <strong>sein</strong>e<br />

Schulden bei den Kirchen abzutragen.<br />

Zwei Dinge sind hier falsch: 1. die Säkularisation<br />

und damit der Vertrag Kirche-<br />

Staat fand nicht im 16. Jahrhundert,<br />

sondern im 19. Jahrhundert statt! 2. ein<br />

WANTED oder ES IST JA SO SPANNEND<br />

Schule aktiv mitgestalten!?<br />

Haben Sie etwas Zeit?<br />

Interessieren Sie <strong>sich</strong> für eine notwendige und sinnvolle, verantwortungsvolle,<br />

ehrenamtliche Tätigkeit? Wollen Sie mitgestalten in den Bereichen:<br />

• Weiterentwicklung transparenter und offener Strukturen<br />

• Finanzen<br />

• Bau<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Pädagogisches Profil<br />

• Soziale Prozesse<br />

• Elten-Lehrer-Schüler-Kreis<br />

• Schulleitung<br />

• Beitragsgremium<br />

Aufgaben gibt es viele, und wir freuen uns über Verstärkung in allen Bereichen.<br />

Weit oben auf unserer Fahndungsliste stehen an der zeitgemäßen Entwicklung<br />

unserer Schule interessierte Mütter und Väter, die Freude an der Mitgestaltung<br />

sozialer, wirtschaftlicher und rechtlicher Prozesse haben. Besonders freuen<br />

würden wir uns über InteressentInnen aus den unteren Klassen. Diese Elterngruppe<br />

ist in unserem Vorstandsteam derzeit unterrepräsentiert.<br />

Schauen Sie mal bei uns rein, besuchen Sie uns auf einer oder mehreren<br />

Vorstandssitzungen. Wer weiss??? Bei der Mitgliederversammlung am Freitag,<br />

den 28. November stehen <strong>wieder</strong> Vorstandswahlen an.<br />

Frau Kühner von der Geschäftsführung gibt Ihnen gerne die Termine unserer<br />

nächsten Sitzungen und weitere Informationen. Tel. 07622 - 666 849 10<br />

Wir freuen uns auf SIE !<br />

Zusammenhang zwischen diesem Vertrag<br />

im 19. Jahrhundert und der jetzigen Finanzierung<br />

des RU besteht nicht.<br />

Richtig ist: Die Finanzierung des RU<br />

wurde im Staatskirchen-Vertrag im Jahre<br />

1932! (Weimarer Republik) geregelt.<br />

Dieser Vertrag wird vom Land Baden-<br />

Württemberg bis heute geachtet,<br />

aber nicht, weil der Staat Schulden bei<br />

den Kirchen abzutragen hat, wie Herr<br />

Gremm-Roloff mit polemischem Unterton<br />

schrieb, sondern weil der Staat den<br />

RU (und inzwischen bei Bedarf Ethik) als<br />

wichtige gesellschaftliche Aufgabe ansieht.<br />

Derzeit bestehen keine Aus<strong>sich</strong>ten<br />

auf politische Mehrheiten für eine Veränderung<br />

des Vertrags.<br />

Eine weitere Aussage in dem Bericht war<br />

nicht richtig: Die Kirche hatte zu dem<br />

Zeitpunkt ihre Religionslehrer nicht definitiv<br />

abgezogen, weil die Lehrer anderswo<br />

gebraucht wurden. Richtig ist: Die<br />

Religionslehrer hatten um Versetzung<br />

gebeten, weil es bis dahin kein positives<br />

Signal der Schule zu einer Mitfinanzie-<br />

Mitteilungen und Ankündigungen l 35<br />

rung des kirchlichen RU gegeben hatte.<br />

Wäre der MV Beschluss am 18.7. positiv<br />

für die Kirchen ausgegangen, hätte Herr<br />

Strehlke trotz der späten Entscheidung 3<br />

Tage vor Schuljahrsende im nächsten<br />

Schuljahr 4-6 Stunden an der FWS<br />

unterrichten können.<br />

Ulrike Gudmundsson<br />

Kurze Anmerkung:<br />

Der Bericht wurde von mir geschrieben,<br />

da die Thematik zu wichtig war, um<br />

unerwähnt zu bleiben, und da bis Redaktionsschluss<br />

keine Artikel zum Thema<br />

vorlagen.<br />

Die von mir <strong>wieder</strong>gegebenen falschen<br />

Daten vom Ges-EA habe ich eben dort so<br />

notiert, wie sie gesagt wurden. Es wurde<br />

diesen Aussagen vor Ort nicht widersprochen.<br />

Dass evtl. doch 4-6 Stunden an der FWS<br />

unterrichtet werden könnten, wurde<br />

an diesem Abend nicht gesagt und konnte<br />

somit auch nicht berichtet werden.<br />

Thomas Gremm-Roloff


36 l Mitteilungen und Termine<br />

Mitgliederversammlung<br />

Die nächste Mitgliederversammlung<br />

findet am Freitag, den 28. November um<br />

20.00 Uhr im Kleinen Festsaal statt.<br />

Tagesordnungspunkte sind der Rückblick<br />

auf das vergangene Schuljahr, die Bilanz<br />

des letzten Schuljahres, der Bericht der<br />

KassenprüferIn, die Entlastung des<br />

Vorstands und die Vorstandswahlen.<br />

Sicher wird es auch einen Bericht zum<br />

Sachstand beim Bau der Vicemooshalle<br />

und einen abschließenden Bericht zur<br />

Entschädigung des Brandschadens geben.<br />

Evtl. anstehende aktuelle Themen und zu<br />

bearbeitende Anträge werden Sie in der<br />

schriftlichen Einladung finden.<br />

Quartalsüber<strong>sich</strong>t<br />

Von Terminen in den Räumen der Freien Waldorfschule<br />

(in Er<strong>man</strong>gelung einer schuleigenen Halle teilweise auch auswärts)<br />

Oktober<br />

06.10. Elternabend<br />

10. Klasse<br />

11.10. Volkstanz<br />

Eurythmiesaal 1.OG<br />

20.15 Uhr<br />

14.10. Elternabend<br />

1. Klasse<br />

18.10. Renovierung Grundieren<br />

Hortraum<br />

9.00 Uhr<br />

Ro<strong>man</strong>tikabend<br />

Kleiner Festsaal<br />

20.00 Uhr<br />

20.10. Elternabend<br />

4. Klasse<br />

Wöchentliche Termine<br />

in der Waldorfschule<br />

Bei Vermietung und Vergabe von Schulräumen bitte alle Termin- und Raumwünsche mit<br />

Frau Schaubhut im Schulbüro abstimmen, Tel. 07622-666849-11<br />

montags<br />

dienstags<br />

mittwochs<br />

donnerstags<br />

freitags<br />

Tanzen am Dienstag<br />

20.15<br />

Bärbel Bauer<br />

07622-64043<br />

Zweig der<br />

Anthroposophischen<br />

Gesellschaft<br />

20.00<br />

Peter Beyer<br />

07622-61424<br />

Werken mit Holz<br />

für den Martinibazar<br />

19.30<br />

Werkraum FWS<br />

Hans Klinger<br />

07622-4951<br />

Freiwilligen-Orchester<br />

18.30<br />

Elfriede Hochweber<br />

07621-53579<br />

samstags<br />

sonntags<br />

Hortkinder bedanken <strong>sich</strong><br />

Groß war die Freude, als ich erfuhr, dass<br />

die Einnahmen des diesjährigen Sommerfestes<br />

dem Hort zugute kommen sollten.<br />

Von einem Teil des Geldes wurden neue<br />

Spielgeräte angeschafft, Bastelmaterial<br />

und Spiele werden folgen, und der Rest<br />

dient als Grundstock für die geplante<br />

Erweiterung.<br />

An unseren Renovations-Samstagen,<br />

die am 18. und 25. 10. stattfinden<br />

werden, bekommt der Hortraum endlich<br />

Farbe und wird dadurch gemütlicher. Für<br />

Elternmitarbeit sind wir sehr dankbar, wir<br />

werden am 18.10. grundieren und am<br />

25.10. lasieren. Wenn Sie diese Technik<br />

erlernen wollen, sind Sie herzlich willkommen.<br />

Melden Sie <strong>sich</strong> bitte bei Ulrike<br />

Reichert. Die Arbeit<strong>sein</strong>sätze beginnen<br />

um 9.00 Uhr und enden gegen 16.00 Uhr.<br />

Es bedankt <strong>sich</strong> nochmals herzlich im<br />

Namen aller Hortkinder<br />

Ulrike Reichert<br />

21.10. Elternabend<br />

11. Klasse<br />

24.10. ELSK<br />

Lehrerzimmer<br />

20.00 Uhr<br />

24.- 26.10. Michaeli-Wochende der<br />

Christengemeinschaft<br />

Kleiner Festsaal<br />

25.10. Renovierung Lasieren<br />

Hortraum<br />

9.00 Uhr<br />

27.10. Elternabend<br />

9. Klasse<br />

28.10. Elternabend<br />

13. Klasse<br />

Volkstanz<br />

jeweils am 2. Samstag<br />

des Monats<br />

20.15<br />

Fam. Bauer<br />

07622-64043<br />

Fam. Bürkert<br />

07622-61507<br />

Sonntagshandlung<br />

freichristlich<br />

10.00 (unregelmäßig)<br />

Corinna Boettger<br />

07622-65338<br />

Sonntagshandlungen<br />

Christengemeinschaft<br />

9.30 (unregelmäßig)<br />

Harald Andersen<br />

07622-7453<br />

Chor<br />

20.00<br />

Dorothee Jakobi<br />

07622-5204<br />

November<br />

01.- 9.11. Herbstferien<br />

10.11. Elternabend<br />

8. Klasse<br />

15.11. Martinispiel<br />

16.11. Martinibazar<br />

17.11. Elternabend<br />

3. Klasse<br />

25.11. Elternabend<br />

5. Klasse<br />

27.11. Märchenvortrag<br />

Kleiner Festsaal<br />

20.00 Uhr<br />

28.11. Adventskranzverkauf<br />

14.00 -16.00 Uhr<br />

Pausenhof<br />

Mitgliederversammlung<br />

Kleiner Festsaal<br />

20.00 Uhr<br />

29.11. Adventskranzverkauf<br />

9.00 -11.00 Uhr<br />

Pausenhof<br />

Ferienkalender<br />

2003/2004<br />

Jeweils erster und letzter Ferientag,<br />

Schulschluss am letzten Schultag:<br />

Herbst<br />

01.11.03 - 09.11.03<br />

Schulschluss nach Stundenplan<br />

Weihnachten<br />

20.12.03 - 11.01.04<br />

Schulschluss 11.30<br />

Fasnacht<br />

21.02.04 - 01.03.04<br />

Schulschluss nach Stundenplan<br />

bzw. nach den Fasnachtsfeiern<br />

Ostern<br />

03.04.03 - 18.04.03<br />

Schulschluss nach Stundenplan<br />

Pfingsten<br />

20.05.04 - 06.06.04<br />

Schulschluss nach Stundenplan<br />

Sommer<br />

29.07.04 - 12.09.04<br />

Schulschluss 11.30<br />

Herbstferien<br />

Information aus der Schulleitung<br />

Liebe Eltern,<br />

abweichend von den übrigen Schopfheimer<br />

Schulen liegen unsere Herbstferien<br />

in diesem Jahr in der Zeit vom<br />

01.11 bis 09.11.03. Das bedeutet, dass<br />

Schopfheim und auch Hausen bereits am<br />

Mittwoch, 29.10.03 in die Ferien starten.<br />

Somit ist für die Tage Mittwoch, 29.10.<br />

bis einschliesslich Freitag, 31.10. eine<br />

durchgehende Schülerbeförderung für die<br />

betroffenen Kinder nicht gewährleistet.<br />

Es gelten dann üblicherweise die<br />

"normalen" Fahrplanzeiten.<br />

Wir bitten Sie, diese Situation an den<br />

genannten drei Schultagen zu berück<strong>sich</strong>tigen.<br />

Für Rückfragen in diesem Zusammenhang<br />

wenden Sie Sich bitte direkt an<br />

Frau Baum (07622/66 68 49 -14). Wir<br />

bedanken uns für Ihr Verständnis.<br />

Mit den besten Grüssen<br />

gez. Brigitte Schaubhut/Anne Tietz-Beyer<br />

Dezember<br />

02.12. Elternabend<br />

7. Klasse<br />

06.12. Klavierkonzert E.Mursky<br />

Kleiner Festsaal<br />

20.00 Uhr<br />

08.12. Elternabend<br />

12. Klasse<br />

13.12. Volkstanz<br />

Eurythmiesaal 1.OG<br />

20.15 Uhr<br />

16.12. Elternabend<br />

11. Klasse<br />

20.12.03 Weihnachtsferien<br />

- 11.01.04<br />

Redaktionsschluss:<br />

Prisma 43<br />

4. Ausgabe 2003<br />

2. Dezember<br />

Bitte liefern Sie die Beiträge pünktlich<br />

ab, je früher desto besser.<br />

Am besten im Fließsatz und<br />

unbedingt unformatiert per e-mail an<br />

prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

oder auf Diskette / CD gespeichert<br />

oder kleine Texte handschriftlich<br />

in den Prisma-Briefkasten im Foyer.<br />

Es dankt Ihnen die Prisma-Werkstatt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

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