schön; wenn man sich wieder sein erstes auto leisten kann.
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18 l Aus dem Schulleben<br />
Die neuen Horizonte<br />
Wir junge Leute suchen neue Wege und<br />
Erfahrungen um das Leben besser zu<br />
lernen. Wir haben solchen Weg gewählt,<br />
der uns erlaubt die neuen Sprachen und<br />
Kulturen kennen zu lernen. Heutzutage<br />
ist das in Europa notwendig. Jeder<br />
Jugendliche soll einige Fremdsprachen<br />
beherrschen. Wir wollen Deutsch<br />
sprechen und deshalb sind wir hierher<br />
gern gekommen. Am Sonntag, dem<br />
28. September sind wir, d.s. 20 Schüler<br />
aus Polen mit 2 LehrerInnen nach<br />
Schopfheim gekommen. Obwohl es<br />
schon dunkel war, wurden wir ganz<br />
herzlich begrüßt und alle wurden ganz<br />
nett bei neuen deutschen Familien aufgenommen.<br />
Jeden Tag besuchten wir mit<br />
unseren Gastgebern die Waldorfschule.<br />
Wir haben sehr gut unsere Zeit in der<br />
Schule verbracht. Wir finden das toll,<br />
dass es hier viele künstlerische Fächer<br />
gibt. Bei uns in Polen ist es nicht so. Hier<br />
fühlen <strong>sich</strong> alle Schülern so frei und die<br />
Atmosphäre, die hier herrscht, ist sehr<br />
freundlich. Alle Lehrer sind hier wirklich<br />
verständnisvoll und haben guten Kontakt<br />
mit den Schülern. Wir haben hier sehr<br />
fantastische und neue Erfahrungen<br />
gesammelt z.B.: wir haben plastiziert.<br />
Eurythmie war für uns ein ganz neues<br />
Erlebnis. Besonders intensiv beteiligten<br />
wir uns an dem Kunstgeschichteunterricht<br />
mit Herrn Mally.<br />
Der Unterricht war sehr interessant für<br />
uns. Das Schulgebäude gefällt uns auch<br />
sehr. Es ist sehr modern, und es erlaubt<br />
und zwingt sogar zum schöpferischen<br />
Denken.<br />
Bei Familien, bei denen wir wohnen,<br />
fühlen wir uns echt gut. Für <strong>man</strong>che von<br />
uns war das eine gute und neue<br />
Erfahrung, weil sie zur Schule über eine<br />
Stunde fahren mussten, aber dabei hatten<br />
sie die Möglichkeit die herrliche<br />
Schwarzwaldlandschaft zu bewundern.<br />
Unsere Zeit nach der Schule wurde ganz<br />
gut organisiert. Wir haben an Ausflügen<br />
teilgenommen. Wir be<strong>sich</strong>tigten beim<br />
<strong>schön</strong>en Wetter die Umgebung und haben<br />
einen Biologieunterricht im Naturkunstmuseum<br />
im Lochhäuser erlebt.<br />
Je<strong>man</strong>d hat einmal gesagt : „Wenn <strong>man</strong><br />
neue Kultur kennen lernt, lernt <strong>man</strong> eine<br />
neue Welt kennen“. Wir stimmen alle zu.<br />
Jetzt warten wir auf Ihre Ankunft nach<br />
Polen, um Ihnen unsere Kultur zu zeigen.<br />
von unseren polnischen Gästen (G.R.)<br />
Michaeli 2003<br />
Einer aktiven KollegInnengruppe ist es<br />
zu verdanken, dass wir schon vor den<br />
Sommerferien an Michaeli gedacht haben<br />
und somit in diesem Jahr trotz des erst<br />
angefangenem Schuljahr vorbereitet<br />
waren.<br />
Es sollte eine gesamtschulische Aktion<br />
werden, in der OberstufenschülerInnen<br />
für Unter-und MittelstufenschülerInnen<br />
Aktivitäten vorbereiten und ausführen<br />
konnten. Trotz einiger Skepsis, auch auf<br />
Seiten des Kollegiums, haben wir diesen<br />
Tag in Angriff genommen und können<br />
nun nach bestandenem Vormittag eine<br />
wohl positive Bilanz ziehen!<br />
Einige 10-KlässlerInnen hatten für die 2.<br />
und 3. Klasse Schmeck-, Riech- und<br />
Tast-Mutproben vorbereitet (natürlich mit<br />
verbundenen Augen) und eine „Seilbahn“<br />
im Sengele aufgebaut.<br />
Die 4. und 5. Klasse wurde mit einer zum<br />
Teil recht turbulenten „Schnitzeljagd“<br />
durch den Entegast geführt, dort hatten<br />
einige 11-KlässlerInnen das Sagen.<br />
An der Wiese wurden für die 6. und 7.<br />
KlässlerInnen Bogenschießen (unter der<br />
Auf<strong>sich</strong>t von Herrn Kümmerle), Autofahren<br />
(echtes Auto, aber ohne Motor...<br />
also schieben), Zweikämpfe auf einem<br />
Balken und als besondere Aktion, die<br />
Herr Schubert mit viel Arbeit vorbereitet<br />
hatte, eine super Seilbahn quer über die<br />
Wiese angeboten. Alle 9. KlässlerInnen<br />
und einige 12. KlässlerInnen waren dort<br />
beschäftigt.<br />
Die 8te konnte <strong>sich</strong> von zwei Stationen<br />
im Treppenhaus der Schule fachmännisch<br />
und erlaubt abseilen, und eine Gruppe<br />
gestaltete mit Herrn König auf dem<br />
Pausenhof das Schopfheimer Wappen –<br />
St. Michael, mit der Waage – als bunte<br />
Kreidezeichnung.<br />
Da am Michaelitag selber eine Schülergruppe<br />
aus Polen mit ihren Lehrerinnen<br />
für eine Woche zu Besuch kam, wurde<br />
ein Oberstufenforum geplant und<br />
durchgeführt. Weil viele OberstufenschülerInnen<br />
mit der Unter-/Mittelstufe<br />
beschäftigt waren, war die Anzahl der<br />
versammelten nicht so groß.<br />
Herr Kuhle leitete in das Thema ein.<br />
Leider streikte die Beamertechnik - er<br />
hatte Stunden in die Vorbereitung<br />
gesteckt. Danach waren KollegInnen auf<br />
Schlaglichtbeiträge zu den Themen<br />
„Verwandtschaft“, „Zwangsarbeit“,<br />
„Lech Walesa“, „Auschwitz“ und<br />
„Kopernikus“ vorbereitet - Themen, die<br />
Michaels Waage<br />
Eine ganz besondere Michaeli-Aktion<br />
startete am 29. September abends auf<br />
dem Schulhof. Herr König und Herr Staiger<br />
hatten eine große, schwarz-eiserne<br />
Waage aufgebaut und mit zweierlei Holz<br />
gleichmäßig beschichtet: Auf der einen<br />
flachen Waagschale stapelten <strong>sich</strong><br />
Birkenhölzchen und auf der anderen<br />
Waagschale dicke Eichenspäne. Wenn<br />
<strong>man</strong> nicht genau geschaut und es auch<br />
nicht gewusst hätte, der Unterschied der<br />
zwei Scheiterhäuflein wäre einem nicht<br />
aufgefallen.<br />
Nach feierlicher Bläsermusik und<br />
einleitenden Worten zum Michaelsereignis<br />
wurden beide Holzstößle auf den<br />
Waagschalen gleichzeitig von Herrn<br />
Staiger und Herrn König entzündet.<br />
Der Kreis der Zuschauenden konnte nun<br />
aus dem Dunkel heraus beobachten, wie<br />
unterschiedlich beide Holzarten Feuer<br />
fingen (schnell reagierend die Birke, zäh<br />
und ringend die Eiche...), wie unterschiedlich<br />
sie aufloderten (hell und hoch<br />
die Birke, rauchend kleinflammig und<br />
nahezu bedächtig die Eiche...), wie unterschiedliche<br />
sie brannten (leuchtend gelb<br />
mit einem warm orangenen Farbstich die<br />
Birke, die Eiche fahl blassgelb mit einem<br />
Stich ins Bläulichgraue...), wie lange sie<br />
brannten, wie sie zusammenfielen und<br />
wie sie verglühten, wie ihre Wärmen und<br />
ihre Gluten <strong>sich</strong> gestalteten..... Zu diesen<br />
das Verhältnis Polen - Deutschland als<br />
Band hatten.<br />
Im Anschluss ging <strong>man</strong> in gemischten<br />
Gruppen ins Gespräch. An den Themen<br />
„Familie“, „Jugend“, „Kommunismus/<br />
Kapitalismus“, „Kunst“ und „Europa“<br />
sollten Visionen über die Zukunft<br />
ausgetauscht bzw. gebildet werden.<br />
polaren Verbrennungsbildern gesellten<br />
<strong>sich</strong> noch die Erscheinungen von laufend<br />
<strong>sich</strong> ändernden Gewichtsverhältnissen,<br />
ermöglicht durch diese faszinierende<br />
Waagschalen-Inszenierung.<br />
Man begann zu sinnen: Holz ist nicht nur<br />
Holz, welches zum Verbrennen und<br />
Wärmespenden etc. taugt, sondern zeigt<br />
in <strong>sein</strong>en Erscheinungen Wesenhaftes.<br />
Das Wesen, das als Birke in Erscheinung<br />
tritt, ist ein anderes als das der Eiche.<br />
Sehr schnell allerdings schob <strong>sich</strong> vor das<br />
wahrzunehmende, gegenwärtige und real<br />
ablaufende Feuergeschehen all das, was<br />
<strong>man</strong> ja schon läääängst weiß von der<br />
Verschiedenste Formen der phantasievollen<br />
Präsentation gaben am Ende dem<br />
<strong>wieder</strong> versammelten Forum einen<br />
kurzweiligen Eindruck von den<br />
Gesprächen und den Taten in den<br />
Gruppen <strong>wieder</strong>.<br />
Liane & Peter Elsen<br />
weiblich-venushaften Birke und von der<br />
marshaft-männlich standhaften Eiche,<br />
und was einem die Erscheinungen gleich<br />
„erklärt“.........<br />
Und dennoch war es durch diesen Feuerprozess<br />
möglich, dem Wesen Birke und<br />
dem Wesen Eiche zu begegnen und ihrem<br />
Waagschalengespräch zu lauschen.<br />
Wie <strong>schön</strong>, dass hierzu Gelegenheit gegeben<br />
wurde!<br />
Hoffentlich <strong>kann</strong> die große Michaelswaage<br />
auch nächstes Jahr <strong>wieder</strong> einen<br />
Feuerprozess wägen. Mal sehen, welche<br />
Holzwesen <strong>sich</strong> dann offenbaren können.<br />
Frauke Roloff<br />
Aus dem Schulleben l 19