35 I«Schwelli» in den Rottaler Wässermatten(Foto: K. Matter)Den Beitrag zum diesjährigen Tagdes Denkmals vom 12./13. Septemberzum Thema «Am Wasser»organisierte die Regionalgruppezusammen mit der «Wässermatten-Stiftung».Die Wässermattenim Langetental und im Rottal – imBLN-Inventar als Landschaft vonnationaler Bedeutung aufgeführt– sind ein wertvolles Kulturerbeunserer schützenswerten Heimat.Am Informationsstand beim Heidibrunnenim luzernischen Altbüronim Rottal durften wir zahlreicheinteressierte Besucher begrüssen,Fragen beantworten und Unterlagenüber die Wässermatten undderen Bedeutung abgeben.Direkt beim Informationsstandbot sich Gelegenheit, den Vorgangdes Wässerns unmittelbar zubeobachten: Mit einer Stauschleuse,genannt Schwelli, wird Wasseraus der Rot in einen Seitengraben(Primärgraben) geleitet, welcherhöher liegt als die Felder. DurchAbsenken von «Brütschen» wirddieser Primärgraben eingestaut unddamit das Wasser an vorbereitetenStellen in die Felder geleitet. MitStellläden wird zusätzlich der Flussdes Wassers innerhalb der Felderso reguliert, dass diese gleichmässiggewässert werden.Damit alle Wässermatten einengleichmässigen Nutzen haben,erfolgt die Wiesenbewässe rungnach einem genau definierten Plan,der «Kehrordnung», welche vomWässer bann wart koordiniert undüberwacht wird. Gewässert wird inder Regel dreimal: im Frühjahr vordem Heuen, zwischen Heuet undEmden sowie Ende November alsWinterwässerung.Neben der reinen Wasserzufuhrzu den Feldern kommen derWässerung weitere wichtigeFunktionen zu: Mit dem Wasserwird Feinmaterial mit Nährstoffenin die Felder geschwemmt, welchesals nährstoffreicher humusbildenderDünger wirkt und zu einerwesentlichen Verbesserung derur sprünglich kargen Böden führt.Hydrologisch besonders wertvollist zudem die Anreicherung desGrundwassers.Die Beratungsdienste der Bauberatungwerden geschätzt – rund 90Beratungseinsätze verzeichnetenunsere drei Bauberater im vergangenJahr – womit die Tätigkeitgegenüber dem Vorjahr um einenFünftel zugenommen hat. Dabeifällt auf, dass mehrere Gemeindenunsere Beratung akzeptieren undregelmässige «Kunden» sind, seidies für Begehungen vor Ort oderbei Stellungnahmen in Laufe einesBaubewilligungsverfahrens. Häufiggelangen auch Bauinteressentenoder Liegenschaftsbesitzer direktan uns. Dies ist zu empfehlen,kann doch fachkundig über Grenzenund Möglichkeiten informiertwerden, bevor grössere finanzielleInvestitionen getätigt werden.Leider treffen wir in unserer Arbeitaber auch immer wieder auf Bauvorhaben,wo vor lauter Nutzungs-maximierung vergessen geht,dass sich eine Baute in die OrtsundSiedlungsstruktur einfügen sollund zu einem Gebäude eine angemessene,gestaltete Umgebung gehört.Gerade in diesem Zusammenhang(Einfügung, Angemessenheit,Umgebungsgestaltung) musstenwir mit einer Einsprache reagierenund auf unsere Anliegen aufmerksammachen. Ein diesbezüglicherEntscheid ist noch offen.Die Bauberatung bietet gerne ihreDienstleistungen an. Wieder einmalrufen wir in Erinnerung, dass sichein frühzeitiger Einbezug lohnt.Das Ziel ist der schonungsvolleUmgang mit der bebauten Strukturund ein gefälliges Einfügen in dasOrtsbild. Gerne vermitteln die Bauberaterauch Objektbeiträge fürbauliche Mehraufwendung infolgedenkmalpflegerischen Auflagenbei bestehenden Bauten. Ein Anrufgenügt, muss aber rechtzeitigvor Beginn der Baumassnahmenerfolgen.Peter Waber, PräsidentWalter Gfeller, VorstandsmitgliedKäthi Matter, VorstandsmitgliedDaniel Ott, Bauberaterobmann
36 I <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Heimatschutz</strong> I Rapport annuel <strong>2009</strong> Patrimoine bernoisI RegionalgruppeThun-Kandertal-Simmental-SaanenI Vorweg sei einmal festgehalten,dass wir von Geschäftsstelleund Geschäftsleitung des <strong>Berner</strong><strong>Heimatschutz</strong>es stets zweckmässigund zeitgerecht informiert werden,sowie im kantonalen Vorstand guteGelegenheit finden, Herausforderungenund Lösungsvorschläge zudiskutieren. Der kantonale Vorstandhat uns auch die Referenz erwiesenund anlässlich des Besuchs einerAusstellung im RebbaumuseumSpiez daselbst getagt. Für all das seidem <strong>Berner</strong> <strong>Heimatschutz</strong> herzlichgedankt!Romainmôtier (Foto: R. Jeanquartier)Die Jahresversammlung habenwir usanzgemäss weit draussen ineinem unserer Teilgebiete durchgeführt,einerseits um die Mitgliederdort auch einmal zu besuchen,anderseits um unseren Regionalgruppenmitgliedernauch entlegenereSehenswürdigkeiten näher zubringen. Diesmal führte unser Wegnach Adelboden, wo uns GemeinderatJürg Blum bei strahlendemWetter Einblicke ins reale Dorf gab,Gemeinderat Hansjürg Josi die Teilrevisionder Ortsplanung vorstellteund Aaron Zurbrügg (Baukommission)mit den drei Projekten Sportarena,Überbauung Hotel SchöneggAG und Alpenbad bekannt machte.Überall ergaben sich lebhafte undinteressante Diskussionen. DiesePräsentationen umrahmten denstatutarischen Teil, der vor einemleider wenig zahlreichen Publikum,aber unter der dankenswertenTeilnahme unserer Kantonalpräsidentinspeditiv abgewickelt werdenkonnte. Ein herzlicher Dank gehtan den Organisator, den lokalenBauberater Hansruedi Marti.In sechs Vorstandssitzungen wurdenInputs verarbeitet, Outputs abgeleitet,Herausforderungen diskutiertund insbesondere die Resultateder Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeitmit Genugtuung zur Kenntnisgenommen (siehe Programm imletzten Bericht):– Peter Anneler (Bauberaterobmann)stellt uns den Raum zurVerfügung, damit wir an zentralerStelle unser Drucksachen- undMaterialdepot sowie das Vereinsarchivunterbringen und praktischerweiseunsere Vorstands- undBauberatersitzungen durchführenkönnen (vereinfachte Logistik).– Die Unterlagenmappe für dieBauberater ist erstellt und wirdeingesetzt; das zu überarbeitendeBauberaterhandbuch des BHSsteht leider noch nicht zur Verfügung,denn die Integration allerinternen und externen Neuerungenist komplex und erfordertimmer neue Absprachen.– An den Bauberatersitzungennehmen regelmässig Vorstandsmitgliederteil; dadurch könnenHerausforderungen leichter ausgetauschtund schneller behan-