turniere - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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14<br />
pleasuretussi<br />
PeeTy und der Dattel mit dem Sattel<br />
Seltsam...<br />
und ihre Welt<br />
Seit einiger Zeit hatte ich den Eindruck, dass Bärchen mies<br />
gelaunt war. Und zwar RICHTIG mies gelaunt.<br />
Für solch einen Umstand gibt es natürlich viele Gründe:<br />
Hunger<br />
Regen<br />
neuer Weidepartner<br />
Ich<br />
Da der beste Trainer von allen der Meinung ist, zunächst einmal<br />
bei sich zu schauen, ob das Gute, nicht ganz so liebe Hotti<br />
evtl. unfair behandelt wird, schaute ich also nach Innen.<br />
Dort traf ich auf Fred, meine innere Stimme:<br />
„Sag mal Fred, findest Du mich momentan zickig?“<br />
„Naja, was heißt zickig? Du läufst auf hormonellem Normallevel.“<br />
„Was soll das denn heißen?“<br />
„Ab und an bist Du ein wenig hormongesteuert aber an und für<br />
sich machst Du einen ganz passablen Eindruck.“<br />
Ich wertete das mal als positives Männerstatement und hakte es<br />
schwungvoll unter „Mir geht‘s supi“ ab.<br />
Gut, wenn es also nicht an mir liegen konnte, woran dann? Das<br />
Ohrenanlegen fiel stets dann auf, wenn ich ihn satteln wollte.<br />
Immer wenn ich mit dem Sattel kam, zuckte sein Kopf weg<br />
und er legte beherzt die Ohren an.<br />
„Hmmm...!“, dachte ich bei mir und versteckte den Sattel hinter<br />
meinem Rücken.<br />
Bärchen schaute mich grinsend an und die viel zu langen Charakterohren<br />
kamen wieder nach vorne.<br />
Ich holte den Sattel nach vorne und die Ohren gingen zurück.<br />
Der Sattel ging nach hinten und die Ohren nach vorne.<br />
Vor, zurück, vor zurück.<br />
Und immer geschah das Gleiche: Sattel war vorne, Schlappohren<br />
waren hinten. Sattel war hinter meinem Rücken, Ohren<br />
waren vorne.<br />
Ich legte meinen blond gesträhnten Kopf zur Seite, überlegte<br />
kurz, legte den Sattel auf‘s Horn in die Boxengasse und schrie<br />
laut:<br />
„BTva, komm mal kuuuuuhuuuuuurz!“<br />
„Was denn?“<br />
„Schau mal, bilde ich mir das nur ein oder findet Bärchen den<br />
Sattel oberätzend?“<br />
DbTva schaute meinem lustigen Treiben zu und sagte:<br />
WESTERNREITER – Juli 2010<br />
„Nee, da stimmt was nicht.“<br />
Er kam zu mir. Der Sattel fand Platz auf Bärchens Rücken,<br />
wenn auch mit viel Abwehr und dem Hochziehen des Hinterbeins.<br />
„Er sieht nicht glücklich aus.“, sagte dbTva und schob den Sattel<br />
vom Widerrist Richtung wohl geformter Schweifrübe.<br />
Und Bärchen wurde fuchsteufelswild.<br />
„Das könnte auch der Grund sein, warum er sich so gerne auf<br />
das Gebiss legt.“<br />
Dann fuhr er mit der Hand unter dem Sattel entlang und runzelte<br />
die Stirn:<br />
„Jetzt wundert mich nichts mehr. Der Sattel ist viel zu eng und<br />
hat viel zu viel Schwung. Wer hat dir deeeeeen denn verkauft?“<br />
Ich räusperte mich ein wenig.<br />
„Naja, der Trainer, wo ich auch meinen Schwarzen gekauft<br />
habe. Er sagte der passt.“<br />
„Also wenn ich den auf meinem Rücken hätte, würde ich mich<br />
auch sträuben ihn draufzubekommen. Der passt hinten und<br />
vorne nicht.“<br />
Oh jeh! Gerade einige Tage zuvor hatte ich die große Liebe<br />
meines Lebens 1.1 schon dazu überredet mir den Beritt zu genehmigen,<br />
was einige Überzeugungskünste und auch Nettigkeiten<br />
erforderte.<br />
Just an diesem Tag kam der Sattler des Vertrauens vom bTva<br />
auf die Anlage und einige Pferde sollten neu besattelt werden.<br />
„Lass Bärchen doch auch mal einen drauflegen. Dann reitest<br />
Du ihn und sagst wie sich das anfühlt.“<br />
Gesagt, getan. Also schlurfte ich mit dem Schwarzen gen Sattelwagen<br />
und stellte mich in die bunte Reihe.<br />
Der Sattler schaute auf seinen Rücken, bekam vom bTva das<br />
Problem erklärt und Fred flüsterte so als Laie in die Szene:<br />
„Naja, ob das wirklich sooooo einen Unterschied macht?“<br />
Ich flüsterte zurück:<br />
„Keine Ahnung. Wenn mein Trainer das sagt, und er will immer<br />
das beste für Bärchen, dann versuch ich es.“<br />
Der Sattler kam und schwupps gingen die Ohren nach hinten.<br />
„Nun kommt auch noch ein Fremder mit so einem Ding, was<br />
meinem Rücken weh tut angetrabt“, schien das Bigheadhorse<br />
sagen zu wollen und trat auch noch beherzt unter den Bauch.<br />
Doch als der Sattel drauf lag, oh Wunder, entspannte er sich<br />
merklich. Ich kniff die getuschten Augen zusammen und<br />
schaute mein Hotti prüfend an.<br />
Hmmm, er schien ganz glücklich zu sein.<br />
Um zu zeigen, wie glücklich er war, steckte er erst einmal sei-<br />
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