turniere - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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ewu regio<br />
geliebter Weckruf des Laberbärchens,<br />
mit „ Guten Morgen Boklund!“<br />
und AC/DC`s „Hell`s<br />
bells“.<br />
Windig aber trocken ging es dann<br />
auch ab 9:00 Uhr an den Start. Gut<br />
gelaunt und mit einem Lächeln<br />
empfingen uns die Richterin Carmen<br />
Voigtland und Ringstuart Regina<br />
Jentsch.<br />
Mit einem super genauem Zeitplan<br />
begann dann als letzte Prüfung des<br />
Tages die Sonderprüfung: Super<br />
Ranch Trail. Bunt gewürfelt gingen<br />
6 3er-Teams an den Start um den<br />
von Roger`s Team ausgefeilten Trail<br />
zu bestreiten. Über Fragebogen<br />
beantworten, Reining reiten, Holzbündel<br />
hinterher ziehen, Fahne hissen,<br />
Zäune ziehen, Wassergräben<br />
durchqueren, einsame Cowboys<br />
einsammeln und Kühe Ropen,<br />
kämpften alle Teams mit viel Ehr-<br />
geiz und noch mehr Spaß um diese<br />
Prüfung. Mit Carmen Voigtland<br />
hatten wir eine ganz tolle Richterin,<br />
die auch diesen Trail mit viel<br />
Humor und Gedult bis zum Ende<br />
richtete, obwohl uns allen der kalte<br />
Wind das Ende dieses Tages lang<br />
erscheinen ließ.<br />
Am Abend gab es dann die „berühmt-berüchtigte“<br />
Ranch Party<br />
mit Livemucke. Es war eine tolle<br />
Party mit gutgelaunten Leuten in<br />
einer super „Western Atmosphäre“<br />
und fairen Getränkepreisen, sodass<br />
wir mit gutem Verzehr bis zum Ende<br />
durchhielten und uns Roger mit<br />
dem Besen raus kehren musste.<br />
Aber dann hatten wir den Salat. Am<br />
späten Abend fing es an zu Regnen<br />
und hörte die ganze Nacht nicht<br />
wieder auf. In Orkan-Böen drückte<br />
das Wasser wirklich überall hin und<br />
die Pferde standen, trotz dicker De-<br />
WESTERNREITER – Juli 2010<br />
cken, bibernd in den Paddocks. Am<br />
Morgen fing sich das Wetter zwar<br />
ein bisschen und es Regnete nur<br />
noch zwischen durch, aber für den<br />
Reitplatz war es dennoch zu viel.<br />
Das Wasser stand und vermischte<br />
sich mit dem Sand zu einer totalen<br />
Matsch-Schluppe.<br />
Einige packten ein und fuhren mit<br />
Ihren durchgekühlten Pferden lieber<br />
nach Hause um deren Muskeln<br />
und Sehnen für die noch anstehende<br />
Turniersaison lieber zu<br />
schonen.<br />
Aber wieder wurden wir von einer<br />
lächelnden Carmen Voigtland in der<br />
Showarena empfangen. Beherzt<br />
stiefelte Sie durch den Matsch,<br />
stellte Pylonen auf, richtete im Regen<br />
und ermutigte Reiter.<br />
Überhaupt habe ich mich sehr über<br />
die Carmen Voigtland gefreut. Immer<br />
die Ruhe bewahrend und mit<br />
Trainerportrait Annika Hansen und Vorstellung der Haltergemeinschaft Hanta Yo<br />
■ Annika Hansen<br />
Pferde faszinieren Annika seit ihren<br />
Kindertagen. Dementsprechend hat<br />
Annika in ihrer Kindheit und frühen<br />
Jugend viel Zeit im Stall und im Sattel<br />
verbracht und war jahrelang aktives<br />
Mitglied einer Voltigiergruppe.<br />
Doch trotz der Faszination, die<br />
Pferde auf sie ausübten, verließ sie<br />
eine subtile Angst vor diesen großen,<br />
mächtigen Tieren nie ganz. Die<br />
Angst rührte, wie sie heute weiß,<br />
von einem Unverständnis des Wesens<br />
„Pferd“ an sich her und als<br />
die Angst zu groß wurde und Annika<br />
sich im Umgang mit Pferden<br />
nicht mehr sicher fühlte, hörte sie<br />
auf zu reiten.<br />
Mit 16 ging Annika für ein gutes<br />
Jahr auf eine Rinder- und Quarter-<br />
Horse-Ranch nach Idaho und lernte<br />
dort einen komplett anderen Umgang<br />
mit Pferden kennen. Sie war<br />
beeindruckt von der Verlässlichkeit<br />
und Arbeitswilligkeit der Pferde<br />
und der Fairness und Achtsamkeit,<br />
mit der die Cowboys ihre Arbeitstiere<br />
behandelten.<br />
Rasch verlor sie ihre Angst und<br />
fand ihren Weg zurück zu den Pferden.<br />
Ein sehr lehrreiches Jahr begann<br />
für Annika. Sie bekam die<br />
Chance, am täglichen Ranchleben<br />
teilzunehmen und von einigen sehr<br />
guten Horsemen zu lernen und mit<br />
ihnen zu arbeiten.<br />
Die Lebensweisheiten der Cowboys<br />
begleiteten Annika tagtäglich und<br />
das Wesen „Pferd“ erschloss sich<br />
ihr ganz nebenbei.<br />
Mit diesem Verständnis und Bewusstsein<br />
kehrte Annika zurück<br />
nach <strong>Deutschland</strong> und wusste, dass<br />
sie die Arbeit mit den Pferden fortsetzen<br />
musste. S<br />
ie hatte das Glück einige wunderbare<br />
Menschen und Pferde kennenzulernen,<br />
mit denen sie ihre<br />
Leidenschaft teilen konnte.<br />
Nach dem Abitur beschloss Annika<br />
ihre Begeisterung zum Beruf(ung)<br />
zu machen und spezialisierte sich<br />
komplett aufs Pferd.<br />
Sie ging vier Jahre in die Niederlande<br />
und studierte dort Pferd &<br />
Management. Während der Studienzeit<br />
absolvierte sie mehrere<br />
Praktika, u.a. auf einer Besamungsstation<br />
für Quarter Horses in<br />
Nordrhein-Westfalen und in einer<br />
Eventagentur in Spanien.<br />
Während der gesamten Studienzeit<br />
hatte sie immer wieder die Chance<br />
verschiedene Pferde zu reiten und<br />
Unterricht zu geben, was ihr die<br />
Chance gab, ihr erworbenes Wissen<br />
anzuwenden und weiterhin praktische<br />
Erfahrungen zu sammeln.<br />
Nach Abschluss des Bachelorstudiums<br />
zog sie nach Göttingen, um<br />
dort mit dem Masterstudiengang<br />
Pferdewissenschaften ihre Kenntnisse<br />
noch weiter zu vertiefen.<br />
Inzwischen ist Annika M. Sc. Pferdewissenschaften<br />
und EWU Trainer<br />
C Westernreiten. Ihr nächstes Ziel<br />
ist die Prüfung zum Trainer B im<br />
Oktober dieses Jahres.<br />
Das Wissen über Anatomie, Physiologie,<br />
Ethologie, Haltung und Fütterung<br />
sowie Ausbildung und Training<br />
von Pferden setzt Annika jetzt<br />
in ihrer Tätigkeit als Trainerin auf<br />
der Reitanlage A. Martz in Trittaufeld<br />
ein.<br />
Durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
des Lernverhaltens von<br />
Pferden und ihre Erfahrungen aus<br />
den fast zwei Jahren Aufenthalt<br />
in den USA geht Annika besonders<br />
schonend und individuell an<br />
die Ausbildung von Pferden heran.<br />
Im Vordergrund stehen immer das<br />
pferdegerechte Lernen und die Erhaltung<br />
der Persönlichkeit des Pferdes.<br />
Von der Erziehung am Boden<br />
über Jung- und Problempferdeausbildung<br />
bis zum Geländetraining<br />
bietet Annika qualifizierten Beritt<br />
sowie Unterricht für Reiter und<br />
Pferd gemeinsam.<br />
■ Hanta Yo<br />
Das pferdegerechte und schonende<br />
Trainingsprogramm wird von<br />
dem ganzheitlichen Haltungskonzept<br />
auf der Reitanlage Hanta Yo<br />
der Familie Martz unterstützt und<br />
ergänzt.<br />
einem Lächeln, half Sie Reitern, deren<br />
Pferde nicht durch den Matschgraben<br />
zum Trailplatz wollten, in<br />
dem Sie eine längere Umgehung<br />
vorschlug. Das alle die Matscharena<br />
noch einmal abreiten durften,<br />
um sich mit den Bodenverhältnissen<br />
vertraut zu machen und richtete<br />
die Sonderprüfungen mit großer<br />
Genauigkeit und viel Humor.<br />
Dafür noch einen Großen Dank!<br />
Einen Großen Dank auch an das<br />
Roger-Team, die dann auch noch<br />
halfen Pferdeanhänger von der<br />
aufgeweichten Weide zu ziehen<br />
und Autos zu bergen.<br />
Alles in allem ein sehr<br />
gelungenes Wochenende,<br />
das auch das besch….<br />
Wetter nicht richtig schlecht<br />
machen konnte.<br />
Maike Kühne<br />
Bei Hanta Yo handelt es sich um eine<br />
Haltergemeinschaft, in der jeder<br />
Pferdebesitzer Verantwortung sowie<br />
tägliche Arbeiten übernimmt.<br />
Alle Pferde werden ganzjährig in<br />
Herden gehalten und haben täglichen<br />
Auslauf auf den großen<br />
Paddocks und den weitläufigen<br />
Weiden. Selbstverständlich ist natürlich,<br />
das die Eingliederung neuer<br />
Pferde in die Herde vorsichtig und<br />
schonend vorgenommen wird, um<br />
Stress und Verletzungsrisiko zu minimieren.<br />
Ziel ist es, die Herden möglichst<br />
langfristig zusammenzufügen und<br />
so eine stabile Gemeinschaft zu<br />
schaffen. Artgerechte Haltung und<br />
individuelle Betreuung, die auf jedes<br />
Pferd abgestimmt ist, sind für<br />
die Haltergemeinschaft eine Selbstverständlichkeit.<br />
So bekommen alle<br />
Pferde bis zu fünf Mal täglich Raufutter<br />
und eine bedarfsgerecht abgestimmte<br />
Menge Kraftfutter. Außerdem<br />
werden alle Pferde an der<br />
Hand von der Box zum Paddock ge-