Genossenschafts-Echo 1/2011 - Wohnungsgenossenschaft Aufbau ...
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Kunst am Bau<br />
Kleinplastiken an der Papstdorfer Straße<br />
Im Stadtteil Gruna, an der Papst-<br />
dorfer Straße, zieren mehrere<br />
Kunstwerke von Charlotte Som-<br />
mer-Landgraf die Fassaden ge-<br />
nossenschaftlicherWohngebäu- de. Es handelt sich im Einzelnen<br />
um den „Schafbrunnen“ aus dem<br />
Jahr 1983, das Relief „Familie“<br />
von 1979 und die vier Kleinplasti-<br />
ken „Musik, Wissenschaft, Indus-<br />
trie, Bildende Kunst“, ebenfalls<br />
von 1979.<br />
Charlotte Sommer-Landgraf<br />
wurde 1928 in Dresden gebo-<br />
ren. Von 1948 – 1952 studierte sie<br />
an der Hochschule für Bildende<br />
Künste, unter anderem bei Theo-<br />
dor Artur Winde, Fritz Koelle und<br />
Walter Arnold. Nach ihrem Stu-<br />
dium war sie an der Restaurie-<br />
rung der Staatsoper Berlin beteiligt. Seit 1952 als freischaffen-<br />
de Bildhauerin tätig, schuf sie bis in die siebziger Jahre etliche<br />
Skulpturen. In Bildhauersymposien in den Jahren 1977 bis 1979,<br />
während denen sie mit anderen Dresdner Künstlern wie Peter<br />
Makolies und Hartmut Bonk zusammentraf, entstanden zahl-<br />
reiche überlebensgroße Sandsteinskulpturen, die unter ande-<br />
rem in Dresden aufgestellt wurden. Die Sandsteinskulptur „Be-<br />
sinnung“ befindet sich heute auf dem Gelände der TU Dresden.<br />
Ab 1982 nutzte Charlotte Sommer-Landgraf zunehmend auch<br />
Marmor und Kalkstein für abstrakte Skulpturen. Zudem ent-<br />
standen zahlreiche Medaillen und Büsten in Bronze, so zum<br />
Beispiel eine Stele zur Erinnerung an Robert Schumann, die<br />
1986 an der Semperoper in Dresden aufgestellt wurde. Im Jahr<br />
1987 schuf sie ihr wohl bedeutendstes Werk, die monumentale<br />
Skulptur „Sich befreien“ aus Carrara-Marmor, die 1990 im Palaisgarten<br />
in Dresden aufgestellt wurde und symbolisch für die<br />
Befreiung vom Sozialismus steht.<br />
Verheiratet war die Künstlerin mit dem gleichaltrigen Physiker<br />
Günther Landgraf. Sie verstarb 2006 im Alter von 78 Jahren.<br />
28 <strong>Genossenschafts</strong>-<strong>Echo</strong> 1/<strong>2011</strong><br />
Familie<br />
Schafbrunnen<br />
Ihr Grab befindet sich auf dem Trinitatisfriedhof<br />
in Dresden-Johannstadt.<br />
Der „Schafbrunnen“ ist ein Tröpfelbrunnen,<br />
der als Relief in die Sandsteinfassade<br />
der Papstdorfer Straße 15 einfügt<br />
ist. Er zeigt sieben Schafe, die um<br />
die Brunnenöffnung gruppiert sind. Der<br />
Zierbrunnen steht symbolisch für den<br />
ehemaligen Dorfbrunnen, der sich früher<br />
in Altgruna befand und gern von<br />
durchziehenden Schäfern mit ihren<br />
Schafherden genutzt wurde.<br />
An der Papstdorfer Straße 17 a befindet<br />
sich das Sandsteinrelief „Familie“. Sechs Menschen, in Lebensgröße<br />
dargestellt, symbolisieren den Zusammenhalt und<br />
die Geborgenheit der Familie. Charlotte Sommer-Landgraf experimentierte<br />
und arbeitete gerne mit verschiedenen Materialien.<br />
Neben Sandstein und Marmor verwendete sie gern Bronze.<br />
Daraus bestehen auch die vier Kleinplastiken an der Papstdorfer<br />
Straße 25. Jedes der vier Einzelelemente steht für einen Begriff<br />
aus dem Namen „Musik, Wissenschaft, Industrie, Bildende<br />
Kunst“.<br />
Musik, Wissenschaft, Industrie, Bildende Kunst