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Rinder-News Oktober 2010 - Dr. Vet

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nen Fall mehr gegeben hat und die Betriebeohnedies regelmäßig untersuchtwerden.Neospora caninumist ein einzelliger Parasit. Aborte durchdiesen Erreger sind in Teilen Amerikasdie häufigste infektiöse Ursache undauch bei uns weit verbreitetNicht nur deshalb wird diesem Erregerein besonderes Augenmerk geschenkt.Auch dürften Hunde eine gewisse Bedeutungals Zwischenwirt haben, weshalbsie von Futtervorräten fern zu haltensind. Wie groß die Bedeutung derHunde bei der Übertragung dieses Erregersist, ist noch nicht völlig geklärt.Tatsache ist, dass bereits infizierte Kühezeitlebens Erregerträger bleiben undimmer wieder Aborte haben können,bzw. die Erreger auf andere Kühe übertragenkönnen (z.B. durch Fressen derinfizierten Nachgeburt). Darum solltensolche Tiere ausselektiert werden.Weitere Arbotuserreger sind:• Blauzungenkrankheit• Clamydien• SchimmelpilzeAbortus incl. Nachgeburt (5.Monate)Diagnose und TherapieZur Stellung einer Diagnose eines erregerbedingtenAborts ist das sofortigeEinsenden des möglichst unverschmutztenabortierten Fötus und der Eihäute inein geeignetes Labor (AGES in Graz)vonnöten. Außerdem sollen bei denKühen Blutproben gezogen werden.Allerdings liegen die Chancen eineAbortusursache herauszufinden nur bei50%.Auch sind die therapeutischen Möglichkeitensehr beschränkt, so dass dasHauptaugenmerk auf die Verhinderungder Einschleppung über Zukauftiere zulegen ist.Einzelfälle von Aborten sind nur schweroder gar nicht vorzubeugen.Kosovo <strong>2010</strong> – Impressionen LandwirtschaftWas denken wir, wenn wir Kosovo hören?Ich zumindest an Krieg, Rückständigkeit,Korruption, Verbrechen, Armut.Eine Woche direkt vor Ort hat mich einesBesseren belehrt.Im heurigen Sommer war ich mit <strong>Dr</strong>.Karl Bauer, dem Eigentümer der Fa.Aukos, im Kosovo unterwegs. Aukos istdas erste österreichisch-kosovarischeUnternehmen, das <strong>Rinder</strong>samen aus derSteiermark in den Kosovo exportiert undauf privatwirtschaftlicher Grundlage derBauernschaft Knowhow in der <strong>Rinder</strong>haltungdurch seine dortigen KooperationspartnerFlurim Zeqiri und dem TierarztSkifter Ajvazi vermittelt.Anreise – GrenzdebakelWir sind mit dem Auto über Serbieneingereist mit seltsamen Dingen im Kofferraum,die jeder Grenzer mit Skepsisbeäugte: 4 Karton Rektalhandschuheund 3 gebrauchte Samencontainer. Sohaben wir zum Beispiel bei der Einreisein Serbien 4 Stunden gebraucht um zuüberzeugen, dass es sich dabei nicht um„Gefahrengut“ handelt. Das Ziel Kosovowar den Zöllnern sowieso suspekt. Wiees um das Verhältnis zwischen Serbienund Kosovo bestellt ist, zeigt auch folgendeEpisode: Im Pass von <strong>Dr</strong>. Bauer,der schon einige Male im Kosovo war,wurden sämtliche kosovarische Stempeleinfach durchgestrichen.Über Belgrad ging es in Richtung Kosovo(kein Schild weist die Richtung) unddie Grenze war streng bewacht. Irgendwieist in mir da schon ein eigenartigesGefühl aufgekommen, wenn ich demSicherungsposten mit der Waffe im Anschlagso direkt in die Augen schaue.Kaum im Kosovo fällt jedenfalls auf, dasseine rege Bautätigkeit herrscht – seienes Straßen oder auch Privathäuser (legaloder illegal). Bei den Häusern fällt auf,dass im Erdgeschoss überall Platz fürvon Mag. iur. Manfred Kampuschein „Business“ geplant ist (zum Beispiel:Autoservice oder Möbel usw.). Esherrscht Aufbruchstimmung.Landwirtschaft allgemein53 Prozent der Landesfläche werdenlandwirtschaftlich genutzt, wobeikleinstbäuerliche Strukturen(durchschnittlich 2,3 ha) vorherrschen.Dieser Wirtschaftszweig gehört im Kosovozu den wichtigsten Einkommensquellen.Auf gut 50% der landwirtschaftlichenNutzfläche wird Getreide (Mais,Weizen, Gerste) angebaut. 45% sindWeiden und Wiesen, was die Bedeutungder Viehproduktion (<strong>Rinder</strong>, Ziegen,Schafe) besonders unterstreicht. Gemüse-und Weinbau werden immer wichtiger.60% der Bevölkerung leben imländlichen Raum. Am Bruttoinlandsproduktbeträgt der Anteil der Landwirtschaft30% und ist die Haupteinnahmequelleder Mehrheit der Bevölkerung.Im Privatbesitz sind aber nur ungefähr15% der Flächen. Den Löwenanteil desBodens verwaltet die KTA (Kosova TrustAgency), die die Flächen an Landwirteverpachtet, was nicht wirklich optimalfunktioniert. Daher fallen die vielenBrachflächen auf, die jedoch oft als Hutweidengenutzt werden.Obwohl zur Zeit 70% des Bedarfs anlandwirtschaftlichen Produkten durchden Import gedeckt werden, hat derAgrarsektor das Potenzial nicht nur denImport zu ersetzen und die Bevölkerungje nach Bedarf zu beliefern, sondernauch einige Produkte zu exportieren.Das erfordert noch intensive SchulungsundStrukturmaßnahmen. Laut Auskunftdes Landwirtschaftministeriums in Prishtinaexistieren speziell im Bereich Milchproduktionbereits Förderungen von30,- € pro Kuh ab einer Bestandsgrößevon fünf Kühen. Konkrete staatliche Investitionsförderungengreifen dann erstSeite 2Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift

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