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halle 13 - Alme AG

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Kurzporträts der Aussteller nach Hallen 4 - 57<br />

Ausstellerliste 58 - 62<br />

Anreise, Tickets & Unterkunft 63<br />

Produkte und Dienstleistungen 64<br />

Geländeplan 64<br />

Serviceangebot vor Ort 64<br />

Wichtige Informationen 64<br />

Investitionskosten für kmU ebenso wie der reine<br />

Laserschweißprozess nur begrenzt einsetzbar.<br />

Doch bei einer Kombination aus Lichtbogen- und<br />

Laserprozess muss der Laser nicht zwangsläufig die<br />

Aufgabe des Schweißens übernehmen, sondern<br />

kann auch zur Stabilisierung und zur Lenkung des<br />

Lichtbogens eingesetzt werden. Das grundlegende<br />

Prinzip des lasergeführten und stabilisierten<br />

Schweißens (LGS) beruht auf der Wechselwirkung<br />

des Lichtbogens mit dem Laserstrahl, wobei der<br />

benötigte Anteil der Laserleistung zur Gesamt -<br />

energiebilanz nur 10-20 % beträgt. Mittels eines<br />

in der Wellenlänge speziell auf den Lichtbogen -<br />

prozess abgestimmten Diodenlasers ist eine<br />

Steigerung der Vorschub geschwindigkeit des<br />

MSG-Schweißprozesses auf Stahlwerkstoffen<br />

um bis zu 60 % realisierbar. Die Steigerung der<br />

Schweißgeschwindigkeit erzielt eine geringere<br />

Wärmeeinbringung, die sich neben einer gerin -<br />

geren Beeinflussung der Werkstoff gefüge vor<br />

allem in geringeren Wärmeverzügen widerspiegelt.<br />

Eine weitere Möglichkeit, die Stabilisierung des<br />

Lichtbogens auszunutzen, liegt in der Fertigung<br />

schlankerer Schweißnähte. Bei Steigerung der<br />

Schweißgeschwindigkeit, bei gleichzeitig stabilem<br />

Lichtbogen, können schmale Nähte erzeugt<br />

werden, die ansonsten nicht mit einem Lichtbogenprozess<br />

zu realisieren wären. Für das LGS-Verfahren<br />

sind die Investitionskosten deutlich geringer,<br />

da für die Lichtbogenstabi lisierung nur geringe<br />

Laser leistungen von wenigen 100 W installiert<br />

werden müssen.<br />

Im Bereich der Trenntechnik von Blechen ist der<br />

Laser seit Jahren etabliert. Wachstumspotenzial<br />

bietet hier vor allem die Integration in neue<br />

Fertigungsprozesse. Ein Beispiel ist der Einsatz des<br />

Lasers zum Trennen von Blechen im Rahmen des<br />

flexiblen Rollformprozesses, dessen weite Verbrei -<br />

tung insbesondere in der Automobilindustrie in den<br />

nächsten Jahren erwartet werden kann. Hierzu führt<br />

ein Konsortium aus 22 Partnern und 6 Ländern For -<br />

schungsarbeiten im integrierten Projekt PROFORM<br />

durch. Die Notwendigkeit für den Lasertrennprozess<br />

liegt hier in der veränderlichen Kontur des umgefor -<br />

mten Profils, wobei im Vergleich zu konventionellen<br />

Verfahren die Flexibilität und Verschleißfreiheit<br />

positiv zu Buche schlagen. Im Rahmen des Rollform -<br />

prozesses kann der Laser jedoch nicht nur die<br />

Aufgabe des Trennens übernehmen. Die Rollform -<br />

industrie steht stets unter dem Zwang, die<br />

geforderten Formgenauigkeiten von rollgeformten<br />

Bauteilen z.B. für die Automobilindustrie ein -<br />

zuhalten. Durch den zunehmenden Einsatz von<br />

hochfesten Stählen im Karosseriebau steigen die<br />

Anforderungen an die Bauteilfertigung. Erhöhte<br />

Umformkräfte und die Rückfederung nach dem<br />

Rollformprozess erfordern eine gute Anlageneinund<br />

-nachstellung. Hier kann der Laser durch<br />

Induzierung thermischer Spannungen als Biegewerk -<br />

zeug für kleine Umformgrade zum Einsatz kommen.<br />

Doch auch über das Schweißen und Trennen<br />

hinaus existieren vielfältige Einsatzgebiete für<br />

das Werkzeug Laser in der Blechbearbeitung. Ein<br />

Beispiel stellt das Auftragschweißen von Metall-<br />

Keramik-Verbundschichten auf sehr dünnen<br />

Blechen mit Stärken von 0,1 und 0,2 mm, wie sie<br />

für Stanzmatrizen in der papierverarbeitenden<br />

Industrie verwendet werden, zur Erzeugung von<br />

Konturen dar. Ziel ist dabei die Verbesserung der<br />

tribologischen Eigenschaften und die Reduzierung<br />

der Oberflächenadhäsion durch lokale Verstärkung<br />

der Blechoberfläche mit Stahl-Matrixpulver und<br />

keramischen Nanopartikeln. Dem Prozess des<br />

Auftragschweißens werden Partikel mit einer<br />

Größenordnung von etwa 50-200 nm zugeführt.<br />

Im Rahmen aktueller Forschungsarbeiten wird<br />

untersucht, inwieweit das Auftragschweißen<br />

ohne Verzug der Bleche möglich ist.<br />

Der Laser wird in der Blechbearbeitung jedoch<br />

nicht nur zur Materialbearbeitung des Werkstücks,<br />

sondern auch zur Modifikation der Werkzeuge<br />

eingesetzt. Durch den zunehmenden Einsatz<br />

von Aluminium- und hochfesten Stahlblechen<br />

im Leichtbau steigen die Anforderungen an<br />

die Umformwerkzeuge. So treten z.B. bei den<br />

Werkzeugen zum Scherschneiden komplexe<br />

tribologische und mechanische Beanspruchungen<br />

beim Schneidprozess auf, die wiederum einen<br />

erhöhten abrasiven bzw. adhäsiven Verschleiß der<br />

Schneidwerkzeuge zur Folge haben. Hier kann das<br />

Laserstrahldispergieren Abhilfe leisten, indem die<br />

Werkzeuge mit gradierten Dispersionsschichten<br />

versehen werden. Mit Hilfe der mit Zirkondioxid<br />

dispergierten Schneidwerkzeuge können längere<br />

Standzeiten erreicht werden, wodurch Produktions -<br />

ausfälle aufgrund von Werkzeugwechseln und die<br />

Kosten für neue Werkzeuge verringert werden.<br />

Durch die schnellen Aufheiz- und Abkühlraten des<br />

Laserprozesses wird die Härte im dispersionschicht -<br />

Inhalt<br />

nahen Bereich des Werkzeugs gegenüber derjenigen<br />

im Grundmaterial erhöht, was eine verbesserte<br />

Stützwirkung für die Dispersionsschicht zur Folge hat.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der<br />

Laser in der Blechbearbeitung immer vielfältigere<br />

Anwendungsgebiete findet. Dabei bleibt der<br />

Lasereinsatz durch neue Entwicklungen von<br />

brillanten Strahlquellen wie Scheiben- und<br />

Faserlaser höchster Ausgangsleistungen und<br />

Kombination mit dem Lichtbogenschweißprozess<br />

nicht mehr auf das Schweißen dünner Bleche<br />

beschränkt. Neue Anwendungsfelder in der<br />

Energie- und Transporttechnik können somit<br />

erschlossen werden und versprechen weiteres<br />

Wachstum. Besonderes Augenmerk liegt dabei<br />

immer auf der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit,<br />

bspw. durch Reduzierung der Investitionskosten,<br />

der Nacharbeit oder einer gesteigerten Produk -<br />

tivität. Dieses kann durch neuartige Schweiß -<br />

strategien im gepulsten Laserschweißverfahren<br />

erfolgen oder durch gänzlich neue Verfahrens -<br />

ansätze, wie durch das laserstabilisierte Licht -<br />

bogenschweißen gezeigt. Neben den etablierten<br />

schweiß- und trenntechnischen Anwendungen<br />

sind jedoch auch Anwendungen zur Modifikation<br />

von Blechoberflächen, zum Laserbiegen und zum<br />

Dispergieren von Schneidwerkzeugen für die<br />

Blechbearbeitung zu nennen, die nochmals die<br />

Flexibilität des Werkzeugs Laser verdeutlichen.<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Dirk Herzog, Dipl.-Ing. Peter<br />

Kallage, Dipl.-Ing. Christian Stahlhut,<br />

Dipl.-Ing. André Springer, Dipl.-Ing. Nils Weidlich,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Christian Hennigs, Dipl.-Ing. Sabine<br />

Claußen (Laser Zentrum Hannover e.V.)<br />

Laserdispergierprozess an einem Umformwerkzeug<br />

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