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Broschüre - Rechtspopulismus stoppen - Blogsport

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<strong>Rechtspopulismus</strong> in Berlin | Seite 41Frauen undHomosexuelleim »Clash ofCivilizations«Mit Rassismus gegen Sexismusund Homophobie?Koray Yılmaz-GünayDer Autor ist Vorstandsmitglied der Partei Die Linke. in Tempelhof-Schöneberg undReferent für Migration bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Er arbeitet als Aktivist,Publizist und politischer Bildner zu den Themen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus undHomophobie.Rassismus ist in Deutschland ein Phänomen, das gern derpolitischen Rechten, wenn nicht den Rechtsextremen zugeschriebenwird. Als Erklärung halten in aller Regel einemangelhafte »Aufklärung« über kulturelle Verschiedenheitoder negative Erfahrungen von Einzelnen her. Dasses sich dabei um ein Unterschichten-Phänomen handelt,ist ausgemacht. Statt von »Rassismus« spricht die Allgemeinheitimmer noch lieber von »Ausländer_innen-« oder»Fremdenfeindlichkeit« und deutet diese streng individuell.Strukturelle Ebenen bleiben außer Betracht. Seit Jahrund Tag gibt es die zwanzig Prozent der Bevölkerung, dieein verdichtetes Weltbild haben, in dem ein Gemisch vonUngleichheitsideologien zum Einstellungs-Repertoire gehört.Feminist_innen sowie Lesben und Schwule gehörenzum Feindbild dieser Menschen, weil unter anderem dieGleichberechtigung unterschiedlicher Geschlechter undsexueller Orientierungen den Kern des Weltbildes gefährdet,nach dem Gruppen von Menschen nicht nur verschieden,sondern auch unterschiedlich viel wert zu seinhaben.So war es auf den ersten Blick verwunderlich, als dieFrauenrechtlerin Seyran Ateş forderte: »Männer, die einengesicherten Aufenthaltsstatus haben und ihre Frauenschlagen, sollten mit ausländerrechtlichen Folgen rechnenmüssen. Das heißt, deren Status sollte überdacht werden,ohne sie gleich auszuweisen« 1 – oder ein Vertreter desLesben- und Schwulenverbandes gar vor der »Überfremdung«von Innenstädten und »veränderten Mehrheiten«warnte. 2 Es scheint, dass die meinungsbildende Elite dieserdoch emanzipatorischen sozialen Bewegungen sich ausSorge um ihre Errungenschaften in ein Fahrwasser begibt,das eher dem europaweit grassierenden Rassismus dientals der Gleichberechtigung benachteiligter Gruppen. Wiegeht das »Unbehagen« 3 , das Alice Schwarzer in diffuser»Wir«-Form formuliert, einher mit dem Kampf für eineGesellschaft ohne Ausgrenzung und Gewalt?

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