kreation - Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld
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Herr Schäfer, warum ist die Chance so groß, den Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Krefeld</strong> durch Ausbau des Binnenhafens<br />
weiterzuentwickeln?<br />
Rainer Schäfer: Da schauen wir besonders auf den Containerverkehr.<br />
Die großen Seehäfen sind alle an der Kapazitätsgrenze,<br />
haben keine Reserven mehr für den weiterhin<br />
zunehmenden Umschlag von Containern<br />
und brauchen dringend Entlastung. Bis 2015<br />
wird sich das Güterverkehrsaufkommen in<br />
Deutschland noch deutlich steigern, der Containerverkehr<br />
wird sogar überdurchschnittlich<br />
zulegen. Auch die benachbarten Rheinhäfen<br />
stoßen an ihre Grenzen. Der <strong>Krefeld</strong>er<br />
Rheinhafen verfügt noch über Potenzial. Von<br />
der Lage her eignet sich der <strong>Krefeld</strong>er Hafen<br />
gerade auch für den Konsolidierungsverkehr.<br />
Das bedingt enorme Effizienzsteigerungen.<br />
Und das Terminal in direkter Lage am Strom<br />
bringt Zeitvorteile. Daher gehen wir davon<br />
aus, vielleicht schon 2009 am KCT, dem <strong>Krefeld</strong>er Container<br />
Terminal, 50.000 TEU umschlagen zu können. Perspektivisch<br />
denken wir an 70.000 Einheiten. Außerdem warten<br />
viele <strong>Krefeld</strong>er Firmen nur darauf, den kostengünstigen<br />
Binnenschifftransport zu nutzen. Der Bedarf ist da, Warten<br />
vermindert die Chancen.<br />
Nennen Sie uns ein Beispiel für die Entlastung<br />
der Seehäfen durch Konsolidierung<br />
und Zeitersparnis.<br />
Rainer Schäfer: Ein Binnenschiff fährt von<br />
<strong>Krefeld</strong> nach Rotterdam etwa 12 bis 13 Stunden.<br />
Dort im Hafen ist eine Verweildauer von<br />
60 bis 70 Stunden keine Seltenheit, weil es<br />
bei normaler Container-Ladung nicht schneller<br />
abgefertigt werden kann. Unter Umständen<br />
ist es allein 24 Stunden durch den Hafen<br />
unterwegs, um die Boxen an 5 bis 6 verschiedenen Terminals<br />
abladen zu lassen. Wenn wir diese Waren in <strong>Krefeld</strong><br />
konsolidieren, also neu zusammenstellen und so geordnet<br />
verladen, dass jedes Schiff nur 2 Terminals anfahren muss,<br />
ist klar, wie viel Zeit und Geld gespart werden kann. Das<br />
funktioniert auch umgekehrt. Zudem können bei unterschiedlichen<br />
Wasserständen Schiffe oft nicht bis zum<br />
Oberrhein fahren. <strong>Krefeld</strong> ist meist ganzjährig selbst mit<br />
großen Einheiten zu erreichen. Dann können wir zum Beispiel<br />
vom Schiff auf die Bahn umladen.<br />
A propos Bahn: Welche Bedeutung hat der Bahntransport?<br />
Rainer Schäfer: Wir sind mit den eigenen Loks und der<br />
Schieneninfrastruktur ein leistungsstarker Bahnverkehrsdienstleister.<br />
40 Unternehmen haben Anschluss an unser<br />
Gleisnetz, allerdings mit unterschiedlich starker Nutzung.<br />
Mit dem Binnenschiff in zwölf Stunden in Rotterdam