Route touristique des Grands Vins de Bourgogne - Tourismus in ...

Herrliche Ausblicke eröffnet Ihnen der Abstieg von
Dezize-lès-Maranges nach Paris-l’Hôpital. Von dort aus
können Sie Ihren Weg entweder auf der Hauptstrecke in
Richtung Sampigny-lès-Maranges entlang des schmalen
Wildwasserflüsschens Cozanne fortsetzen oder die Nebenroute
einschlagen, die einen Abstecher in die Landschaft
des Couchois macht (Rundkurs mit einer Länge von etwa
zwanzig Kilometern), bevor Sie weiter südlich zwischen
Aluze und Mercurey wieder auf die Hauptstrecke treffen.
Die zweite Variante bietet Ihnen eine gute Gelegenheit,
diesen eher unbekannten Landstrich kennen zu lernen,
dessen Gesicht sowohl von der Geschichte (Schloss der
Margarete von Burgund in Couches, Schloss von Dracy)
als auch vom industriellen Aufstieg der benachbarten Stadt
Le Creusot geprägt wurde. In dieser Gegend fand die
Unternehmerdynastie Schneider das von ihr so dringend
benötigte Eisenerz. Von 1840 bis 1950 war der Erzabbau
die Lebensader der gesamten Region. Couches verwandelte
Mercurey
Route touristique des Grands Vins de Bourgogne
sich angesichts der Dominanz des Bergbaus in Couchesles-Mines,
bevor es vor kurzem den Namen Couches-les-
Vignes annahm, der auf die Rolle des Ortes als Erzeuger
kräftiger, gut strukturierter Rotweine (passend zum traditionellen
Bild der Landschaft) unter der regionalen Appellation
„Côtes du Couchois“ hinweist.
Hinter Couches überqueren Sie den Canal du Centre bei
Saint-Léger-sur-Dheune, wo ein Jachthafen Süßwasserkapitänen
ein reiches Betätigungsfeld bietet (Bootsvermietung)
und die Möglichkeit eröffnet, den Kanal bis hinauf nach
Chalon-sur-Saône zu befahren. Sie können die Strecke zwischen
den beiden Orten auch mit Roller-Blades oder dem
Fahrrad auf der Voie Verte bewältigen, bei der es sich um
einen befestigten und für den motorisierten Verkehr gesperrten
Weg handelt, der den ehemaligen Treidelpfad neben dem
Kanal ersetzt. Auf die Hauptroute stoßen Sie dann wieder
bei Chagny, dem ersten bedeutenden Etappenziel der Route
des Grands Vins, das einige Kilometer nach dem Startort
Santenay auf Sie wartet. Als häufig angesteuertes Ziel des
Bootstourismus auf dem Canal du Centre und Pilgerstätte
für Feinschmecker (Wirkungsstätte des bekannten Kochs
und Restaurantbesitzers Jacques Lameloise) ist Chagny
gleichermaßen ein im Grünen liegendes Feriendomizil und
eine Stadt mit vielen historischen und kulturellen Schätzen.
RULLY UND MERCUREY –
OPULENTE WEINLAGEN
Von Chagny aus können Sie abermals vom Hauptweg
abschweifen und einen der geheimnisvollen verschwiegenen
Wege der Côte Chalonnaise einschlagen. Sie bewegen sich
auf einem schmalen Landsträßchen, das von
Trockensteinmauern gesäumt ist und das immer wieder an
Bildstöcken, mittelalterlichen Ofenhäusern, kleinen Kapellen
und bewundernswert gut erhaltenen traditionellen
Häusern vorbeiführt. Ein wahrer Hochgenuss für jeden
Burgundreisenden! Dieses Sträßchen führt Sie nach Bouzeron.
„Un petit village, un grand vin“ (Nur ein kleines
Dorf, aber ein großer Wein) ist auf dem Ortsschild von
Bouzeron zu lesen, das für die besondere Qualität seines
Aligoté-Weins bekannt ist. Danach geht es weiter nach
Chassey-le-Camp mit seiner berühmten Ausgrabungsstätte.
Die Bezeichnung von Ort und Umgebung (chasséen) geht
auf den Namen einer neolithischen Kultur zurück. Zwischen
Rully und Mercurey stoßen Sie in Aluze, einem hoch
oben auf einem Hügel liegenden Dorf, dessen Häuser sich
an die Kirche im Ortskern zu schmiegen scheinen, wieder
auf die „Grande Route“.
Nun dringen Sie in einen etwas bürgerlicher geprägten
Teil der Côte Chalonnaise vor, der mit Hilfe des Weins
zu Ruhm und Reichtum gelangt ist. Hier herrscht ein
wahres Gedränge der Premier-Cru-Lagen, und zahlreich
sind die Weingüter, die Ihnen entlang des Wegs schöne
Augen machen und zum Abstieg in den Weinkeller oder
zu einer Weinprobe in den ehrwürdigen Winzerdomizilen
locken, bei denen es sich bisweilen um richtige
kleine Schlösser handelt.
Unumgänglich ist ein Besuch des großen Winzerdorfs Rully,
in dem Rot-, Weiß- und Schaumweine erzeugt werden. Das
EIN WEINLAND,
VIER REBSORTEN
Vier Rebsorten sind kennzeichnend für die
Côte Chalonnaise:
Die Pinot Noir-Rebe hat sich seit der Entstehung
des burgundischen Weinlands in den großen
Rotweinen der Region verewigt. Sie zeichnet sich
durch einen kompakten, bläulich schwarzen
Traubenhenkel aus, dessen kleine Trauben große
Mengen farblosen, süßen Safts enthalten. Sie bildet
die Grundlage der Appellationen Rully, Mercurey
und Givry.
Die Chardonnay-Rebe ist in den Weißwein, was
die Pinot Noir-Rebe für den Rotwein ist. Ihr
verdankt die Region Burgund und insbesondere
die Côte Chalonnaise den ausgezeichneten Ruf
ihrer großen Weißweine. Sie bildet goldfarbene
Trauben, die ebenso klein wie die Trauben der
Pinot Noir-Rebe, aber länglicher und weniger
dicht gedrängt als diese sind und einen weißen,
delikat süßlichen Saft hervorbringen. Die
Chardonnay-Reben ist in den Appellationen Rully,
Mercurey, Givry und Montagny enthalten.
Die Aligoté-Rebe ist ein mittelfeines Gewächs, das
seit langer Zeit in Burgund heimisch ist. Ihre
Trauben sind größer und zahlreicher als die der
Chardonnay-Rebe. Aus ihr werden alle
burgundischen Aligoté-Weine und in der Côte
Chalonnaise zusätzlich der Bouzeron gewonnen
(erste kommunale Appellation für diese Rebsorte
in Burgund).
Die Gamay-Rebe schließlich ist ein ziemlich
fruchtbares Gewächs, dessen Name wahrscheinlich
auf den gleichnamigen Weiler in der Gemeinde
Saint-Aubin der Côte de Beaune zurückgeht. Aus
den schwarzen Gamay-Trauben mit ihrem weißen
Fruchtfleisch, die von den Granitsteinhügeln des
Mâconnais und des Beaujolais stammen, werden
feine liebliche Rotweine mit edlem Bukett
gekeltert, während die von den Lehmkalkböden
der Côte-d’Or stammenden Reben kräftigere
Weine hervorbringen. In der Côte Chalonnaise
wird diese Rebsorte manchmal zu bestimmten
Anteilen für die Erzeugung des burgundischen
Schaumweins Crémant de Bourgogne verwendet.
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