Route touristique des Grands Vins de Bourgogne - Tourismus in ...

Route des Coteaux de Pouilly-Sancerre
(nicht zu verwechseln mit dem aus der Chardonnay-
Rebe erzeugten Pouilly-Fuissé aus dem Mâconnais) ist in
der ganzen Welt ein Begriff (mehr als 60 % der Produktion
wird exportiert) und verdankt seinen merkwürdigen
Namen den Trauben, aus denen er gewonnen wird. Die
Traubenhenkel der Sauvignon-Rebe bestehen aus dicht
gedrängten kleinen Trauben, die während ihrer Reife
mit einer rauchfarbenen grauen Schicht überzogen sind.
Allerdings hat das Merkmal „rauchig“ (fumé) noch eine
andere Wurzel. Es hat nämlich auch einen Bezug zu den
Kalk- und Feuersteinböden des Gebiets um Pouilly, die
diesem Wein seinen unverwechselbaren Geschmack
geben und darüber hinaus noch eine markante fruchtige
Note verleihen. Sie folgen weiter dem Flussbett, in dem
sich das Wasser der Loire zwischen keinen Inseln
hindurchzwängt und an Kies- und Sandbänken vorbeifließt,
die von zahlreichen Vögeln bevölkert sind. Bald
schon erreichen Sie die beschauliche Kleinstadt Pouillysur-Loire,
die seit eh und die Loire und den angrenzenden
Weinberg umarmt.
KLEINE WEILER, GROßE SCHLÖSSER
In der Stadt, die unter den Freunden guter Küche ein
beliebtes Ziel ist, erinnern der umfriedete Weinberg
Clos des Chaumiennes und einige alte Winzerhäuser an
die Weinbautradition der Gemeinde. An den Ufern der
Loire sind noch die Überreste des Hafens, seiner gemauerten
Kaimauern und seines Liegeplatzes erhalten. Der
Bau des Hafens im 19. Jahrhundert sollte nach dem
Willen der Stadtväter den Weinhandel fördern. Die den
Fluss überspannende Stahlbrücke aus der Zeit um 1900
ist hingegen immer noch in Betrieb.
Nächste Etappe auf der Route zwischen Loire und
Weinbergen ist der reizvolle Weiler Loges, in dem die
aus dem 19. Jahrhundert stammenden Winzerhäuser
immer noch zahlreich vertreten sind. Charakteristisch
für diese Häuser ist eine den Kellereingang überspannende
Außentreppe, die als Zugang zum Erdgeschoss
dient. In dieser Weinbauregion wurde der zur Hälfte
Nevers Saint-Andelain
DIE ÜBRIGEN WEINANBAUGEBIETE IM DÉPARTEMENT NIÈVRE
Zwar ist der Weinbau in den anderen burgundischen Départements stärker verwurzelt, aber auch das Département Nièvre
kann eine gewisse Anzahl bislang kaum beachteter Weinlagen vorweisen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Neben den Weinbergen um Pouilly und den Weinlagen der Coteaux du Giennois, die von der Weinstraße gestreift werden,
gibt es noch drei weitere kleine Weinberge, die allein schon wegen ihrer originellen Geschichte einen Umweg lohnen:
- Weinberg der Coteaux Charitois: Dieser in der Nähe von La Charité-sur-Loire in einer eher burgundisch anmutenden
Landschaft gelegene Weinberg bringt im Wesentlichen Chardonnay-Weißweine, Pinot Noir-Rotweine und kleinere
Mengen Gamay-Rotweine hervor.
- Weinberg von Rioussat: Seit 1993 haben der Initiative des Bürgermeisters von Livry und die Unterstützung von 580
Aktionären dafür gesorgt, dass im Süden von Nevers am Ufer der Allier bei Saint-Pierre ein alter Weinberg in neuem Glanz erstrahlt.
Auf 15 Hektar Rebfläche liefert er die Grundlage für Rotweine (Pinot Noir und Gamay), einen Weißwein (Chardonnay),
einen Roséwein (aus Pinot und Gamay), einen Schaumwein (aus Pinot und Chardonnay) und einen Weißherbst.
- Weinberg von Tannay: Im Jahr 1990 beschloss eine Gruppe von Weinfreunden, einen im Tal der Yonne südlich von
Clamecy brach liegenden uralten Weinberg „neu aufzubauen“. Heute bewirtschaften fünf voneinander unabhängige
Weinbaubetriebe eine rund vierzig Hektar große Anbaufläche. Die kollektiv betriebene Kellerei in Tannay produziert
Weiß-, Rot- und Roséweine.
© M. Joly
www.bourgogne-tourisme.com
33